DE701956C - Verfahren zur Gewinnung hormonartig wirkender Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung hormonartig wirkender Stoffe

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DE701956C
DE701956C DE1935B0169203 DEB0169203D DE701956C DE 701956 C DE701956 C DE 701956C DE 1935B0169203 DE1935B0169203 DE 1935B0169203 DE B0169203 D DEB0169203 D DE B0169203D DE 701956 C DE701956 C DE 701956C
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aqueous
hormone
cholesterol
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DE1935B0169203
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Johannessohn
Dr Erich Rabald
Dr Hermann Voss
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Roche Diagnostics GmbH
Original Assignee
Boehringer Mannheim GmbH
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  • Verfahren zur Gewinnung hormonartig wirkender Stoffe Es wurde gefunden, daß man aus Rohcholesterin oder es enthaltenden Stoffgemischen, wie z. B. Wollfett oder Walrat, durch Behandlung mit Alkalien geringe Mengen von Substanzen gewinnen kann, die schon in sehr kleinen Dosen hormonartige Wirkungen an Kastraten hervorrufen. Die Tatsache, daß die wirksamen Stoffe nur in geringer Menge. erhalten werden, legt die Vermutung nahe, daß sie nicht aus dem Cholesterin selbst, sondern aus diesen Stoff begleitenden Stoffen abgesondert oder in Freiheit gesetzt werden. Man gewinnt die hormonwirksamen Stoffe dadurch, daß man die Ausgangsstoffe mit alkalischen Lösungen, z. B. wäßrigem Alkali, behandelt, die so erhaltenen Umsetzungsgemische ansäuert, zweckmäßig nach Abtrennung der abgeschiedenen festen Bestandteile, und nach den für die Anreicherung und gegebenenfalls Trennung und Isolierung von Sexualhormonen aus natürlichen Vorkommen üblichen Verfahren, wie z. B. Verteilung zwischen zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten, Adsorption und anderen für diesen Zweck geeigneten Arbeitsweisen, aufarbeitet. In den auf diese Weise erhältlichen mehr oder minder angereicherten Stoffgemischen sind sowohl weibliche als auch männliche Hormonwirkung besitzende Substanzen enthalten.
  • Man hat wohl schon Cholesterin mit Alkalien behandelt und auch Wollfett mit Alkali verseift und die erhaltenen Seifen zu analytischen Zwecken mit Säure zerlegt. Es war bisher aber noch nicht erkannt, daß bei einem solchen Vorgehen in die alkalische Lösung hormonwirksame Stoffe übergehen, die aus ersteren gewonnen werden können. Demgegenüber haben wir erstmals die Anwesenheit hormonwirksamer Stoffe in dem als Rohcholesterin bezeichneten Stoff und es enthaltenden anderen Materialien festgestellt und die Verwendung dieser Ausgangsstoffe für die Gewinnung von Hormonen in Vorschlag gebracht.-.
  • In der britischen Patentschrift 38426o ist auch schon ein Verfahren zur Herstellung hormonartig wirkender Stoffe aus tierischen und pflanzlichen Ölen und Fetten beschrieben, das darin besteht, daß man die Fette oder Öle, wie Lebertran oder Sesamöl, mit solchen Lösungsmitteln behandelt, die die Fette und Öle nicht oder nur beschränkt lösen, worauf dann die in die Auszüge übergegangenen Stoffe gegebenenfalls noch verseift werden können. Das in der genannten britischen Patentschrift beschriebene Verfahren ist für die Behandlung der nach vorliegender Erfindung zu verwendenden Ausgangsstoffe, auch soweit es sich dabei um Fette handelt, nicht mit Erfolg anwendbar, da die wirksamen Bestandteile dieser Fette bei der Behandlung mit diese nur beschränkt lösenden Flüssigkeiten sowohl in dem Auszug wie auch, und zwar in höherem Grade, in dem Rückstand vorgefunden werden. Nachstehende Tabelle veranschaulicht diesen Sachverhalt für das Wollfett.
    Löst an Wirkung des
    Lösungsmittel Wollfett -
    °% (etwa) Auszuges Rückstands
    Aceton....... q0 -f- -i- (-E-)
    Benzin ...... 30 -f- + (-@-)
    Äthanol... ... io -f- -f- (-E-)
    Äthanol 6o%ig
    (heiß) ..... 6 -@- -f- (-f-)
    Nachfolgende Beispiele sollen, ohne auf eine höchstmögliche Anreicherung der wirksamen Stoffe gerichtet zu sein, das neue Verfahren näher erläutern.
  • Beispiele i. 259 Cholesterin >,Merck« werden mit ioo ccm o,5 bis n Natronlauge 24 Stunden geschüttelt. Nach Abfiltrieren und Ansäuern der alkalischen Flüssigkeit werden mittels Chloroform 4 mg eines Stoffes mit weiblicher Hormonwirksamkeit ausgezogen, der in weniger als 25Y i M. E. enthält.
  • 2. 5oo g Rohwollfett werden mit 11 2o%iger alkoholischer Natronlauge etwa, 8 Stunden auf dem Wasserbad erwärmt. Man säuert zwecks leichteren Aufarbeitens des stark schäumenden, seifigen Produkts zunächst an und zieht dann mit einem organischen Lösungsmittel aus. Der gewaschene und eingedampfte Auszug wirkt in 5o y und darunter östrogen.
  • 3. Rohwollfett wird gemäß Beispiel z mit Natronlauge aufgeschlossen und mit Säure behandelt. Das angesäuerte Gut wird dann zwischen Wasser und einem Gemisch von gleichen Volumteilen Ligroin und Alkohol verteilt, wobei drei Phasen, zwei flüssige und eine pastös-feste, entstehen. Die feste Phase wird von den beiden flüssigen Phasen getrennt und in Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Die Lösung wird gewaschen und eingedampft. Der erhaltene Rückstand zeigt in einer Menge von 6o mg im Mitosen-Test nach V o ß und Loewe (Deutsche medizinische Wochenschrift 193o, S. 1256) männliche Wirksamkeit. Das Aufarbeiten der Ligroin-Alkohol-Fraktion führt zu Produkten weiblicher Wirksamkeit.

Claims (2)

  1. PATENTANPPRÜCnE z. Verfahren zur Gewinnung hormonartig wirkender Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man Rohcholesterin oder es enthaltende Stoffgemische mit alkalischen Lösungen behandelt, die so erhaltenen Umsetzungsgemische ansäuert und nach den für die Anreicherung von Sexualhormonen aus natürlichen Vorkommen üblichen Verfahren aufarbeitet.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man Muttersubstanzen des Cholesterins, insbesondere Wollfett, mit Alkalien verseift, das Um-. setzangsgernisch ansäuert und das so erhaltene Gut gleichzeitig mit einer wäßrigen und einer nichtwäßrigen Flüssigkeit behandelt, wobei drei Phasen, eine feste, eine wäßrige und eine nichtwäßrige, entstehen, von denen die feste einen männlich wirksamen Anteil enthält, während sich in der nichtwäßrigen weiblich wirksame Stoffe befinden, worauf die weitere Verarbeitung nach den für die Anreicherung von Sexualhormonen üblichen Ver# fahren erfolgt.
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