DE126823C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Ja 126823 KLASSE 34/.

MORITZ HIRSCH in FRANKFURT a. M. Vorrichtung zum Rupfen von Geflügel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Mai igol ab.

Die vorliegende Erfindung ist dazu bestimmt, eine Vorrichtung zu liefern, die das bisher geübte Rupfen des Geflügels von Hand auf mechanischem Wege , vorzunehmen gestattet.

Die Bewegung der Finger wird durch zangenartige Greifer ersetzt, indem der eine bewegliche Zangenschenkel zu einem Ausschlag gezwungen wird, sich dem anderen an einem Rad feststehenden Schenkel zu nähern, wobei die Federn des Geflügels gefafst und ausge-■ zogen werden.

Die auf der beiliegenden Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellte Vorrichtung ist in Fig. ι in einer Vorderansicht, Fig. 2 in einer . Seitenansicht veranschaulicht.

An einem Rad α, das in einem Gestell b gelagert ist und beispielsweise mittelst Schwungrad und Tretvorrichtung gedreht wird, sind mehrere Greifer c d angebracht, indem der eine mit Oese versehene Schenkel c mittelst Schraube in der Nähe des Radumfanges befestigt ist. Der andere Schenkel, dessen oberes kürzeres Ende seitlich herausgekröpft ist (Fig. 2) — während die eigentlichen Zangenbacken sich decken —, ist mit dem ersteren, aufser durch das bekannte Gelenk e, durch eine Schraubenfeder f verbunden. Dieser letztere Schenkel d findet an einem Anschlag g, einem am Gestell α angeschraubten Bolzen, einen Widerstand, der ihn zum Ausschlag bringt. Um der Gröfse des Geflügels Rechnung zu tragen, d. h. bei der Verschiedenartigkeit desselben die Zangenbacken immer genügend tief in die Federn eindringen zu lassen, ist der Tisch h vorgesehen, dessen Führung ein Verschieben auf dem Gestell b und Feststellen mittelst Schraube i gestattet. Es ist wichtig, die Zangenbacken an ihren breiten Unterkanten mit einem nachgiebigen Gummibelag k zu versehen, um einerseits bei dem Rupfen die Haut des Thieres nicht zu verletzen, andererseits die Federn selbst nicht zu beschädigen.

Der Gebrauch der Vorrichtung gestaltet sich folgendermafsen:

Bei Drehung des Rades α legt sich der frei bewegliche Schenkel d eines jeden Schenkelpaares mit seinem oberen Ende an den Anschlag g, von diesem so lange zurückgehalten, bis der dadurch veranlafste Ausschlag des Schenkels ein Vorbeigleiten an dem Anschlag gestattet. Dabei haben sich die Schenkel c und d einander genähert, eine Reihe von Federn gefafst und herausgezogen, die sie dann nach Ueberschreiten des Anschlages und unterstützt von der Feder f freigeben. Während, wie erwähnt, der Tisch die benöthigte Annäherung des Gefieders an die Backenkanten gestattet, dreht der die Maschine Bedienende das betreffende Geflügel nach der Seite, die jeweils gerupft werden soll.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Vorrichtung zum Rupfen von Geflügel, dadurch gekennzeichnet, dafs am Umfange eines Rades (a) mehrere zangenartige Greifer (c d) angebracht sind, die bei Drehung des Rades mit dem einen Schenkel an einen Anschlag (g) stofsen, wodurch sie geschlossen werden, wobei sie die Federn des Geflügels erfassen und herausziehen,

   welche sie nach Ueberschreitung des Anschlages wieder freigeben.
   Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, bei welcher die Zange (c) mit dem einen Schenkel am Radumfange befestigt ist, während der andere, kürzere Schenkel durch eine Feder (J) offen gehalten wird, beide Schenkel aber an ihren unteren Kanten einen weichen Gummibelag (k) tragen.

   Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, bei welcher ein in der Höhe verstellbarer Tisch (h) am Gestell (b) angeordnet ist, um das Geflügel in die für das Eingreifen der Zangenbacken nöthige Höhe bringen zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.