-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Ionenkanal aktivierende Mittel.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine besondere
Klasse von chemischen Verbindungen, die sich als Öffner von SKCa- und IKCa-Kanälen wirksam
erwiesen haben. In weiteren Aspekten bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf die Verwendung dieser SK/IK-Kanal aktivierenden Mittel
für die
Herstellung von Medikamenten und auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche die SK/IK-Kanal aktivierenden Mittel umfassen.
-
Die
SK/IK-Kanal aktivierenden Mittel der Erfindung sind verwendbar zur
Behandlung oder Erleichterung von Krankheiten und Zuständen, die
mit den SK/IK-Kanälen
verbunden sind, insbesondere respiratorische Erkrankungen, wie Asthma,
cystische Fibrose, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung und Rhinorrhea, Krämpfe, Gefäßspasmen,
Koronararterienspasmen, renale Erkrankungen, polyzystische Nierenerkrankung, Blasenspasmen,
Urininkontinenz, Blasenausflussobstruktion, irritables Darmsyndrom,
gastrointestinale Störung,
sekretorische Diarrhoe, Ischämie,
zerebrale Ischämie,
ischämische
Herzerkrankung, Angina pectoris, koronare Herzerkrankung, traumatischer
Hirnschaden, Psychose, Angstzustände,
Depression, Demenz, Gedächtnis-
und Aufmerksamkeitsdefizite, Alzheimersche Erkrankung, Dysmenorrhoe,
Narkolepsie, Reynaudsche Erkrankung, intermittierende Claudicatio,
Sjorgren-Syndrom, Migräne,
Arrhythmie, Bluthochdruck, Absenzen, myotone Muskeldystrophie, Xerostomie,
Diabetes Typ II, Hyperinsulinämie,
vorzeitige Wehen, Kahlheit, Krebs und Immunsuppression.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Ionenkanäle sind
Transmembranproteine, welche den Transport von anorganischen Ionen
durch Zellmembranen hindurch katalysieren. Die Ionenkanäle nehmen
an Vorgängen
teil, die so verschieden sind wie die Erzeugung und das Timing von
Aktionspotenzialen, synaptische Übertragungen,
Sekretion von Hormonen, Muskelkontraktionen usw.
-
Zahlreiche
Wirkstoffe üben
ihre Wirkungen über
eine Modulation von Ionenkanälen
aus. Beispiele sind antiepileptische Verbindungen, wie Phenytoin
und Lamotrigin, welche spannungsabhängige Na+-Kanäle im Gehirn
blockieren, blutdrucksenkende Wirkstoffe, wie Nifedipin und Diltiazem,
welche spannungsabhängige Ca2+-Kanäle
in glatten Muskelzellen blockieren, und Stimulatoren der Insulinfreisetzung,
wie Glibenclamid und Tolbutamid, welche einen ATP-regulierten K+-Kanal im Pankreas blockieren.
-
Sämtliche
Säugerzellen
exprimieren Kaliumkanäle
(K+-Kanäle)
in ihren Zellmembranen, und die Kanäle spielen eine herausragende
Rolle in der Regulierung des Membranpotenzials. In Nerven- und Muskelzellen
regulieren sie die Frequenz und Form des Aktionspotenzials, die
Freisetzung von Neurotransmittern und den Grad der Broncho- und
Vasodilatation.
-
Unter
einem molaren Gesichtspunkt repräsentieren
die K+-Kanäle die größte und unterschiedlichste Gruppe
von Ionenkanälen.
Für einen Überblick
können
sie in fünf
große
Subfamilien unterteilt werden: spannungsabhängige K+-Kanäle (Kv), lang QT verwandte K+-Kanäle (KvLQt),
nach innen gerichtete Gleichrichter (KIR),
Zweiporen-K+-Kanäle (KTP)
und calciumaktivierte K+-Kanäle (Kca).
-
Die
letztere Gruppe, die Ca2+-aktivierten K+-Kanäle,
bestehen aus drei gut definierten Subtypen: SK-Kanäle, IK-Kanäle und BK-Kanäle. SK,
IK und BK beziehen sich auf die Einkanal-Leitfähigkeit (kleine, mittlere und
große
Leitfähigkeit
des K-Kanals). Die SK-, IK- und BK-Kanäle weisen Unterschiede in der
Spannungs- und Calciumempfindlichkeit, der Pharmakologie, der Verteilung
und der Funktion auf.
-
Ca2+-aktivierte SK-Kanäle sind in zahlreichen Zentralneuronen
und Ganglien vorhanden, wo ihre primäre Funktion ist, Nervenzellen
folgend auf ein Aktionspotenzial oder einige Aktionspotenziale zu
hyperpolarisieren, um das Auftreten langer Folgen von epileptogener
Aktivität
zu verhindern. Die SK-Kanäle
sind auch in einigen peripheren Zellen vorhanden, einschließlich Skelettmuskel,
Drüsenzellen,
Leberzellen und T-Lymphocyten.
-
Die
Bedeutung von SK-Kanälen
in normalem Skelettmuskel ist nicht klar, aber ihre Anzahl ist in
denerviertem Muskel signifikant erhöht, und die große Anzahl
von SK-Kanälen in
dem Muskel von Patienten mit myotoner Muskeldystrophie legt eine
Rolle in der Pathogenese der Krankheit nahe.
-
Es
existiert eine Anzahl von Blockern von SK-Kanälen, z.B. Apamin, Atracurium,
Pancuronium und Tubocurarin, und sie sind alle positiv geladene
Moleküle,
die als Porenblocker wirken.
-
Der
Ca2+-aktivierte IK-Kanal teilt eine Anzahl
von Charakteristiken mit dem Ca2+-aktivierten
SK-Kanal, da er hoch K-selektiv ist, durch submikromolekulare Konzentrationen
von Ca2+ aktiviert wird und eine nach innen
gerichtete Gleichrichter-Leitfähigkeit
hat. Es gibt jedoch auch beträchtliche
Unterschiede. Die Einheitsleitfähigkeit
des IK-Kanals ist 4- bis 5-fach höher als diejenige des SK-Kanals,
und die Verteilung des IK-Kanals ist auf das Blut und die Gefäße beschränkt. Somit
wird der IK-Kanal im Nervensystem und in Muskeln nicht exprimiert,
jedoch in Endothelzellen, Zellen von epithelischem Ursprung und
in roten Blutzellen.
-
In
den roten Blutzellen, wo der IK-Kanal als Gardos-Kanal bezeichnet
worden ist, öffnet
ein Anstieg der Konzentration von intrazellulärem Ca2+ den
Kanal und verursacht einen Kaliumverlust und eine Zelldehydratation,
einen Zustand, der in der Sichelzellenanämie verschlimmert ist. Vielversprechende
therapeutische Möglichkeiten
gegen Sichelzellenanämie
umfassen eine spezifische Blockierung des IK-Kanals.
-
IK-Kanäle sind
auch in den Mikrogefäßen der
Niere beteiligt, wo sie für
vasodilatorische Wirkungen von Bradykinin verantwortlich sein können. Die
Abnahme des Blutdrucks während
eines septischen Schocks wird durch eine erhöhte NO-Produktion durch die
Endothelzellen hervorgerufen, und die IK-Kanäle in diesen Zellen sind für das Aufrechterhalten
des Ca2+-Zuflusses verantwortlich, welcher
die Ca2+-empfindliche NO-Synthase aktiviert.
-
In
Kapillarendothelzellen des Gehirns verschieben IK-Kanäle, aktiviert
durch Endothelin, das durch Neuronen und Glia hergestellt wird, überschüssiges K+ in das Blut. Neurotrophile Granulocyten,
d.h. bewegliche phagocytische Zellen, welche den Körper gegen
mikrobielle Angreifer verteidigen, gehen eine große Depolarisation
nachfolgend zu agonistischer Stimulation ein, und IK-Kanäle sind
beim Depolarisieren des stimulierten Granulocyten beteiligt.
-
EP 432,648 beschreibt Isatinderivate
mit exzitatorischer Aminosäure-Antagonisierwirkung.
EP 432,648 beschreibt oder
legt jedoch nicht eine mit diesen Isatinverbindungen verbundene
SK- oder IK-Kanalaktivität
nahe.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist nun festgestellt worden, dass eine besondere Gruppe
von Isatinderivaten eine wertvolle Aktivität als Öffner von SKca-
und/oder IKCa-Kanälen
besitzt, und die Erfindung ist auf Isatinderivate zur Verwendung
als SK/IK-Kanal aktivierende Mittel gerichtet.
-
In
ihrem ersten Aspekt stellt die Erfindung neue Isatinderivate der
allgemeinen Formel I
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder ein Oxid oder ein Hydrat davon bereit, worin
R
1 Wasserstoff, eine C
1–6-Alkylgruppe
oder eine Gruppe der Formel -CH
2CO
2R' bedeutet,
worin R' Wasserstoff oder
C
1–3-Alkyl
bedeutet, und
R
2 Wasserstoff oder eine
C
1–6-Alkylgruppe
bedeutet,
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
Halogen oder eine C
1–3-Alkylgruppe bedeuten,
und
R
5 und R
6 Wasserstoff
bedeuten.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge des Isatinderivats
der Erfindung oder ein pharmazeutisch annehmbares Additionssalz
davon, zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder Verdünnungsmittel.
-
Die
Verbindungen der Erfindung sind insbesondere verwendbar zur Behandlung
oder Erleichterung von Asthma, zystischer Fibrose, chronisch-obstruktiver
Lungenerkrankung und Rhinorrhea, Krämpfen, Gefäßspasmen, Koronararterienspasmen,
renaler Erkrankungen, polyzystischer Nierenerkrankung, Blasenspasmen,
Urininkontinenz, Blasenausflussobstruktion, irritablem Darmsyndrom,
gastrointestinaler Störung,
sekretorischer Diarrhoe, Ischämie,
zerebraler Ischämie,
ischämischer
Herzerkrankung, Angina pectoris, koronarer Herzerkrankung, traumatischem
Hirnschaden, Psychose, Angstzuständen,
Depression, Demenz, Gedächtnis- und
Aufmerksamkeitsdefiziten, Alzheimerscher Erkrankung, Dysmenorrhoe,
Narkolepsie, Reynaudscher Erkrankung, intermittierender Claudicatio,
Sjorgren-Syndrom, Migräne,
Arrhythmie, Bluthochdruck, Absenzen, myotoner Muskeldystrophie,
Xerostomie, Diabetes Typ II, Hyperinsulinämie, vorzeitiger Wehen, Kahlheit, Krebs
und Immunsuppression.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist nun festgestellt worden, dass eine besondere Gruppe
von Isatinderivaten eine wertvolle Aktiviät als Öffner von SKCa-
und/oder IKCa-Kanälen
besitzt.
-
Neue Isatinderivate
-
In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung neue Isatinderivate bereit,
wiedergegeben durch die allgemeine Formel (I)
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder ein Oxid oder ein Hydrat davon, worin
R
1 Wasserstoff,
eine C
1–6-Alkylgruppe
oder eine Gruppe der Formel -CH
2CO
2R' bedeutet,
worin R' Wasserstoff oder
C
1–3-Alkyl
bedeutet,
R
2 Wasserstoff oder eine
C
1–6-Alkylgruppe
bedeutet,
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
Halogen oder eine C
1–3-Alkylgruppe bedeuten,
und
R
5 und R
6 Wasserstoff
bedeuten.
-
In
einer bevorzugtesten Ausführungsform
ist das neue Isatinderivat der Erfindung
6,7-Dichlorisatin-3-oxim,
O-Methyl-6,7-dichlorisatin-3-oxim,
O-Methyl-6,7-dichlor-1-methylisatin-3-oxim,
6,7-Dichlor-1-methylisatin-3-oxim,
Kalium-2-(6,7-dichlorisatin-1-yl-3-oxim)acetat,
O-t-Butyl-6,7-dichlorisatin-3-oxim,
6,7-Difluorisatin-3-oxim,
6,7-Dimethylisatin-3-oxim,
O-(Carboxymethyl)-6,7-dichlorisatin-3-oxim,
6-Chlor-7-methylisatin-3-oxim,
6-Fluor-7-methylisatin-3-oxim
oder
6-Fluor-7-methoxyisatin-3-oxim
oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder ein Oxid oder ein Hydrat davon.
-
Die
neuen Isatinderivate der Erfindung können vom Fachmann durch herkömmliche
Verfahren unter Verwendung von im Handel erhältlichen Ausgangsmaterialien
hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Isatinderivate
der Erfindung unter Verwendung der in den nachstehenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Definition
von Substituenten
-
Im
Zusammenhang dieser Erfindung bedeutet Halogen ein Fluor-, ein Chlor-,
ein Brom- oder ein
Iodatom.
-
Im
Zusammenhang dieser Erfindung bezeichnet eine Alkylgruppe eine einwertige
gesättigte,
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffkette. Die Kohlenwasserstoffkette
enthält
bevorzugt 1 bis 12 Kohlenstoffatome (C1–12-Alkyl),
bevorzugter 1 bis 6 Kohlenstoffatome (C1–6-Alkyl,
Niederalkyl), einschließlich
Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert-Pentyl, Hexyl und Isohexyl. In einer
bevorzugten Ausführungsform
bedeutet Alkyl eine C1–4-Alkylgruppe, einschließlich Butyl,
Isobutyl, sec-Butyl und tert-Butyl. In einer bevorzugtesten Ausführungsform
bedeutet Alkyl eine C1–3-Alkylgruppe, die insbesondere
Methyl, Ethyl, Propyl oder Isopropyl sein kann.
-
Im
Zusammenhang dieser Erfindung bezeichnet eine Acylgruppe eine Carboxygruppe
oder eine Alkylcarbonylgruppe, worin Alkyl wie vorstehend definiert
ist. Beispiele von bevorzugten Alkylgruppen der Erfindung sind Carboxy,
Acetyl und Propionyl.
-
Pharmazeutisch
annehmbare Salze
-
Die
SK/IK-Kanal aktivierenden Mittel der Erfindung können in jeder für die beabsichtigte
Verabreichung geeigneten Form bereitgestellt werden. Geeignete Formen
umfassen pharmazeutisch (d.h. physiologisch) annehmbare Salze und
Pre- oder Prodrug-Formen der chemischen Verbindung der Erfindung.
-
Beispiele
von pharmazeutisch annehmbaren Additionssalzen umfassen ohne Beschränkung die
nicht toxischen, anorganischen und organischen Säureadditionssalze, wie das
von Essigsäure
abgeleitete Acetat, das von Aconitsäure abgeleitete Aconitat, das
von Ascorbinsäure
abgeleitete Ascorbat, das von Benzolsulfonsäure abgeleitete Benzolsulfonat,
das von Benzoesäure
abgeleitete Benzoat, das von Zimtsäure abgeleitete Cinnamat, das
von Citronensäure
abgeleitete Citrat, das von Embonsäure abgeleitete Embonat, das
von Önanthsäure abgeleitete Önanthat,
das von Ameisensäure
abgeleitete Formiat, das von Fumarsäure abgeleitete Fumarat, das
von Glutaminsäure
abgeleitete Glutamat, das von Glycolsäure abgeleitete Glycolat, das
von Chlorwasserstoffsäure
abgeleitete Hydrochlorid, das von Bromwasserstoffsäure abgeleitete
Hydrobromid, das von Milchsäure
abgeleitete Lactat, das von Maleinsäure abgeleitete Maleat, das
von Malonsäure
abgeleitete Malonat, das von Mandelsäure abgeleitete Mandelat, dasvon
Methansulfonsäure
abgeleitete Methansulfonat, das von Naphthalin-2-sulfonsäure abgeleitete
Naphthalin-2-sulfonat, das von Salpetersäure abgeleitete Nitrat, das
von Perchlorsäure abgeleitete
Perchlorat, das von Phosphorsäure
abgeleitete Phosphat, das von Phthalsäure abgeleitete Phthalat, das
von Salicylsäure
abgeleitete Salicylat, das von Sorbinsäure abgeleitete Sorbat, das
von Stearinsäure
abgeleitete Stearat, das von Bernsteinsäure abgeleitete Succinat, das
von Schwefelsäure
abgeleitete Sulfat, das von Weinsäure abgeleitete Tartrat, das
von p-Toluolsulfonsäure
abgeleitete p-Toluolsulfonat und Ähnliche. Solche Salze können nach
im Stand der Technik bekannten und beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
-
Andere
Säuren,
wie Oxalsäure,
die nicht als pharmazeutisch annehmbar angesehen werden können, können bei
der Herstellung von Salzen verwendbar sein, die als Zwischenprodukte
zum Erhalt einer chemischen Verbindung der Erfindung und ihres pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalzes
verwendbar sind.
-
Metallsalze
einer chemischen Verbindung der Erfindung umfassen Alkalimetallsalze,
wie das Natriumsalz einer chemischen Verbindung der Erfindung, die
eine Carboxygruppe enthält.
-
Die
chemische Verbindung der Erfindung kann in ungelösten oder solvatisierten Formen
zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren Lösemitteln, wie Wasser, Ethanol
und Ähnliches,
bereitgestellt werden. Solvatisierte Formen können auch hydratisierte Formen
umfassen, wie das Monohydrat, das Dihydrat, das Hemihydrat, das
Trihydrat, das Tetrahydrat und Ähnliche.
Im Allgemeinen werden für
die Zwecke dieser Erfindung die solvatisierten Formen als Äquivalent
zu ungelösten
Formen angesehen.
-
Sterische
Isomere
-
Die
SK/IK-Kanal aktivierenden Mittel der vorliegenden Erfindung können sowohl
in (+)- und (–)-Formen als
auch in racemischen Formen vorliegen. Die Racemate dieser Isomere
und die einzelnen Isomere selbst sind innerhalb des Bereichs der
vorliegenden Erfindung.
-
Racemische
Formen können
in die optischen Antipoden durch bekannte Verfahren und Techniken
aufgelöst
werden. Ein Weg zur Trennung der diastereomeren Salze erfolgt unter
Verwendung einer optisch aktiven Säure und der Freisetzung der
optisch aktiven Aminverbindung durch Behandlung mit einer Base.
Ein anderes Verfahren zur Auftrennung von Racematen in die optischen
Antipoden basiert auf der Chromatografie auf einer optisch aktiven
Matrix. Racemische Verbindungen der vorliegenden Erfindung können so
in ihre optischen Antipoden, z.B. durch fraktionierte Kristallisation
von d- oder I-Tartraten, -Mandelaten oder -Camphersulfonaten aufgetrennt
werden.
-
Die
chemischen Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch
durch Bildung diastereomerer Amide durch Umsetzen der chemischen
Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit einer optisch aktiven, aktivierten
Carbonsäure,
wie derjenigen, die von (+)- oder (–)-Phenylalanin, (+)- oder
(–)-Phenylglycin,
(+)- oder (–)-Camphansäure oder
durch Bildung diastereomerer Carbamate durch Umsetzen der chemischen
Verbindung der vorliegenden Erfindung mit einem optisch aktiven
Chlorformiat oder Ähnlichem
aufgetrennt werden.
-
Weitere
Verfahren zum Auftrennen der optischen Isomere sind im Stand der
Technik bekannt. Solche Verfahren umfassen diejenigen, die von Jaques
J., Collet A. & Wilen
S. in "Enantiomers,
Racemates, and Resolutions",
John Wiley and Sons, New York (1981) beschrieben sind.
-
Darüber hinaus
können
einige der chemischen Verbindungen der Erfindung, die Oxime sind,
in zwei Formen, der syn- und anti-Form (Z- und E-Form) vorliegen
in Abhängigkeit
von der Anordnung der Substituenten an der -C=N-Doppelbindung. Eine
chemische Verbindung der vorliegenden Erfindung kann daher die syn-
oder die anti-Form (Z- und E-Form) sein, oder sie kann eine Mischung
davon sein.
-
Biologische
Aktivität
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist nun festgestellt worden, dass die Isatinderivate der
Erfindung eine wertvolle Aktivität
als Öffner
von SKCa- und/oder IKCa-Kanälen besitzen.
-
Die
SK/IK-Kanal aktivierende Wirkung kann unter Verwendung von herkömmlichen
elektrophysiologischen Verfahren, wie Patch-Clamp-Techniken, oder
herkömmlichen
spektroskopischen Verfahren, wie dem FLIPR-Assay (Fluoreszenz-Bildplattenablese gerät, erhältlich von
Molecular Devices) gemessen werden. Diese Verfahren umfassen allgemein
das Unterwerfen einer SKCa oder IKCa enthaltenden Zelle der Wirkung der chemischen
Verbindung der Erfindung, gefolgt durch das Überwachen des Membranpotenzials
der SKCa oder IKCa enthaltenden
Zelle, um die Änderungen
des Membranpotenzials nachzuweisen, die durch die Wirkung der Verbindung
der Erfindung hervorgerufen werden.
-
Im
Beispiel 5 wird die biologische Aktivität der Verbindungen der Erfindung
unter Verwendung elektrophysiologischer Patch-Clamp-Techniken gezeigt.
-
Auf
der Grundlage ihrer biologischen Aktivität werden die Verbindungen der
Erfindung als für
die Behandlung oder Erleichterung von Krankheiten oder Zuständen verwendbar
betrachtet, die auf die Aktivierung von SKCa-
und/oder IKCa-Kanäle ansprechen, einschließlich Krankheiten
oder Zustände,
wie respiratorische Erkrankungen, wie Asthma, zystische Fibrose,
chronisch-obstruktive Lungenerkrankung und Rhinorrhea, Krämpfe, Gefäßspasmen,
Koronararterienspasmen, renale Erkrankungen, polyzystische Nierenerkrankung, Blasenspasmen,
Urininkontinenz, Blasenausflussobstruktion, irritables Darmsyndrom,
gastrointestinale Störung,
sekretorische Diarrhoe, Ischämie,
zerebrale Ischämie,
ischämische
Herzerkrankung, Angina pectoris, koronare Herzerkrankung, traumatischer
Hirnschaden, Psychose, Angstzustände,
Depression, Demenz, Gedächtnis-
und Aufmerksamkeitsdefizite, Alzheimersche Erkrankung, Dysmenorrhoe,
Narkolepsie, Reynaudsche Erkrankung, intermittierende Claudicatio,
Sjorgren-Syndrom, Migräne,
Arrhythmie, Bluthochdruck, Absenzen, myotone Muskeldystrophie, Xerostomie,
Diabetes Typ II, Hyperinsulinämie,
vorzeitige Wehen, Kahlheit, Krebs und Immunsuppression.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen der Erfindung verwendet zur Behandlung oder
Erleichterung von respiratorischen Erkrankungen, wie Asthma, zystische
Fibrose, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung und Rhinorrhea,
oder zur Behandlung oder Erleichterung von Blasenspasmen, Urininkontinenz
oder Blasenausflussobstruktion.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung neue pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die eine therapeutisch wirksame Menge einer chemischen Verbindung
mit SKca- und/oder IKCa-aktivierender Wirkung
enthalten.
-
Obwohl
eine chemische Verbindung der Erfindung zur Verwendung in der Therapie
in Form der Rohchemikalie verabreicht werden kann, ist es bevorzugt,
den aktiven Wirkstoff, optional in Form eines physiologisch annehmbaren
Salzes, in einer pharmazeutischen Zusammensetzung zusammen mit einem
oder mehreren Adjuvanzien, Arzneimittelträgern, Trägern, Puffern, Verdünnungsmitteln
und/oder anderen üblichen
pharmazeutischen Hilfsstoffen anzubieten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, welche
die SK/IK-Kanal aktivierenden Mittel der Erfindung oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder Derivat davon zusammen mit einem oder mehreren
pharmazeutisch annehmbaren Trägern
hierfür
und optional anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen Bestandteilen
enthalten, die im Stand der Technik bekannt sind und verwendet werden.
Der bzw. die Träger
müssen "annehmbar" in dem Sinn sein,
dass sie mit den anderen Bestandteilen der Formulierung verträglich und
für ihren
Empfänger
nicht schädlich
sind.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen der Erfindung können solche sein, die für orale,
rektale, bronchiale, nasale, topische (einschließlich buccale und sublinguale),
transdermale, vaginale oder parenterale (einschließlich kutane,
subkutane, intramuskuläre
und intravenöse
Injektion) Verabreichung geeignet sind oder in einer geeigneten
Form für
die Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation vorliegen.
-
Die
chemische Verbindung der Erfindung, zusammen mit einem herkömmlichen
Adjuvans, Träger oder
Verdünnungsmittel,
kann somit in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungen
davon gebracht werden. Solche Formen umfassen Feststoffe, und insbesondere
Tabletten, gefüllte Kapseln,
Pulver und Pelletformen, und Flüssigkeiten,
insbesondere wässrige
oder nicht wässrige
Lösungen, Suspensionen,
Emulsionen, Elixiere und mit diesen gefüllte Kapseln, sämtliche
für die
orale Verwendung, Suppositorien für die rektale Verabreichung
und sterile injizierbare Lösungen
für die
parenterale Verwendung. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Einheitsdosierformen davon können
herkömmliche
Bestandteile in herkömmlichen
Anteilen, mit oder ohne zusätzliche
aktive Verbindungen oder Prinzipien, enthalten, und solche Einheitsdosierformen
können
jede geeignete wirksame Menge des aktiven Bestandteils enthalten,
welche dem beabsichtigten anzuwendenden täglichen Dosierungsbereich entspricht.
-
Die
chemische Verbindung der vorliegenden Erfindung kann in einer großen Vielzahl
von oralen und parenteralen Dosierformen verabreicht werden. Es
ist dem Fachmann klar, dass die folgenden Dosierformen als aktive
Komponente entweder eine chemische Verbindung der Erfindung oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz einer chemischen Verbindung
der Erfindung enthalten können.
-
Zur
Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen aus einer chemischen
Verbindung der vorliegenden Erfindung können pharmazeutisch annehmbare
Träger
entweder fest oder flüssig
sein. Präparationen in
fester Form umfassen Pulver, Tabletten, Pillen, Kapseln, Kachets,
Suppositorien und dispergierbare Körnchen. Ein fester Träger kann
eine oder mehrere Substanzen sein, die auch als Verdünnungsmittel,
Aromatisierungsmittel, Löslichmacher,
Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tablettensprengmittel oder als ein Einkapselungsmaterial wirken
können.
-
In
Pulvern ist der Träger
ein fein verteilter Feststoff, welcher in einer Mischung mit der
fein verteilten aktiven Komponente vorliegt.
-
In
Tabletten ist die aktive Komponente mit dem Träger vermischt, welcher die
notwendige Bindungskapazität
in geeigneten Anteilen hat, und in die gewünschte Form und Größe verpresst.
-
Die
Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise fünf oder zehn bis etwa siebzig
Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete Träger sind Magnesiumcarbonat,
Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose, Pektin, Dextrin, Stärke, Gelatine,
Tragant, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, ein niedrig
schmelzendes Wachs, Kakaobutter und Ähnliches. Der Ausdruck "Präparation" soll die Formulierung
der aktiven Verbindung mit Einkapselungsmaterial als Träger umfassen,
die eine Kapsel bereit stellt, in welcher die aktive Komponente,
mit oder ohne Träger,
von einem Träger
umgeben ist, der so in Verbindung mit ihr steht. In ähnlicher
Weise sind Kachets und Pastillen umfasst. Tabletten, Pulver, Kapseln,
Pillen, Kachets und Pastillen können
als feste Formen verwendet werden, die für die orale Verabreichung geeignet
sind.
-
Zur
Herstellung von Suppositorien wird ein niedrig schmelzendes Wachs,
wie eine Mischung von Fettsäureglycerid
oder Kakaobutter, zuerst geschmolzen, und die aktive Komponente
wird darin, z.B. durch Rühren,
homogen dispergiert. Die geschmolzene homogene Mischung wird dann
in Formen von geeigneter Größe gegossen,
abkühlen
und dadurch fest werden gelassen.
-
Für die vaginale
Verabreichung geeignete Zusammensetzungen können als Pessare, Tampons, Cremes,
Gele, Pasten, Schäume
oder Sprays vorliegen, die zusätzlich
zu dem aktiven Bestandteil solche Träger enthalten, wie sie im Stand
der Technik als geeignet bekannt sind.
-
Flüssige Präparationen
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, z.B. Wasser oder Wasser-Propylenglycol-Lösungen.
Flüssige
Präparationen
zur parenteralen Injektion können
z.B. als Lösungen
in wässriger
Polyethylenglycol-Lösung
formuliert werden.
-
Die
chemische Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann somit für
die parenterale Verabreichung (z.B. durch Injektion, z.B. Bolus-Injektion
oder kontinuierliche Infusion) formuliert werden, und sie kann in
Einheitsdosisform in Ampullen, vorgefüllten Spritzen, kleinvolumigen
Infusionsbehältern
oder Mehrtachdosenbehältern
mit einem zugesetzten Konservierungsmittel vorliegen. Die Zusammensetzungen
können solche
Formen haben, wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder
wässrigen
Vehikeln, und sie können
Formulierungsmittel enthalten, wie Suspendier-, Stabilisier- und/oder Dispergiermittel.
Alternativ kann der aktive Wirkstoff in Pulverform vorliegen, erhalten
durch aseptische Isolierung eines sterilen Feststoffs oder durch
Gefriertrocknung aus einer Lösung,
zur Wiederherstellung mit einem geeigneten Vehikel, z.B. sterilem,
pyrogenfreiem Wasser, vor der Verwendung.
-
Wässrige Lösungen,
die für
die orale Verwendung geeignet sind, können durch Auflösen der
aktiven Komponente in Wasser und Zugabe von geeigneten Färbemitteln,
Aromastoffen, Stabilisier- und Verdickungsmitteln, wie erwünscht, hergestellt
werden.
-
Wässrige Suspensionen,
die für
die orale Verwendung geeignet sind, können durch Dispergieren der fein
verteilten aktiven Komponente in Wasser mit viskosem Material, wie
natürlichen
oder synthetischen Gummen, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
oder anderen bekannten Suspendiermitteln, hergestellt werden.
-
Ebenfalls
umfasst sind Präparationen
in fester Form, die kurz vor der Verwendung in Präparationen
in flüssiger
Form für
die orale Verabreichung umgewandelt werden sollen. Solche flüssigen Formen
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Diese Präparationen können zusätzlich zu
der aktiven Komponente Färbemittel,
Aromastoffe, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßstoffe,
Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Löslichmacher und Ähnliches
enthalten.
-
Für die topische
Verabreichung auf die Epidermis kann die chemische Verbindung gemäß der Erfindung
als Salben, Cremes oder Lotionen oder als ein transdermales Kissen
formuliert werden. Salben und Cremes können z. B. mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage unter Zugabe von geeigneten Verdickungs- und/oder Geliermitteln
formuliert werden. Lotionen können
mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden und enthalten im Allgemeinen eines oder
mehrere Emulgiermittel, Stabilisatoren, Dispergiermittel, Suspendiermittel,
Verdickungsmittel oder Färbemittel.
-
Für die topische
Verabreichung im Mund geeignete Formulierungen umfassen Pastillen,
die das aktive Mittel in einer aromatisierten Grundlage enthalten,
gewöhnlich
Sucrose und Akaziengummi oder Tragant; Pastillen, die den aktiven
Bestandteil in einer inerten Grundlage enthalten, wie Gelatine und
Glycerin oder Sucrose und Akaziengummi; und Mundspülungen,
die den aktiven Bestandteil in einem geeigneten flüssigen Träger enthalten.
-
Lösungen oder
Suspensionen werden direkt in der Nasenhöhle durch herkömmliche
Maßnahmen
angewendet, z.B. mit einer Tropfeinrichtung, einer Pipette oder
einem Spray. Die Zusammensetzungen können in Form von Einzeldosen
oder Mehrfachdosen vorliegen. Im letzteren Fall einer Tropfeinrichtung
oder einer Pipette kann dies durch den Patienten durch Verabreichen
eines geeigneten, vorbestimmten Volumens der Lösung oder Suspension erreicht
werden. Im Falle eines Sprays kann dies z.B. mittels einer Vernebelungs-Sprühdosierpumpe
erreicht werden.
-
Eine
Verabreichung an den Atmungstrakt kann auch mittels einer Aerosol-Formulierung
erreicht werden, in welcher der aktive Bestandteil in einer mit
Druck beaufschlagten Packung mit einem geeigneten Treibmittel, wie
Chlorfluorkohlenstoff (CFC), z.B Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan
oder Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes
Gas, vorgesehen ist. Das Aerosol kann in geeigneter Weise auch ein
oberflächenaktives
Mittel, wie Lecithin, enthalten. Die Dosis des Wirkstoffs kann geregelt
werden, indem ein Dosierventil vorgesehen ist.
-
Alternativ
können
die aktiven Bestandteile in der Form eines trockenen Pulvers, z.B.
einer Pulvermischung der Verbindung in einer geeigneten Pulvergrundlage,
wie Lactose, Stärke,
Stärkederivate,
wie Hydroxypropylmethylcellulose, und Polyvinylpyrrolidon (PVP),
vorgesehen sein. Der Pulverträger
bildet in geeigneter Weise ein Gel in der Nasenhöhle. Die Pulverzusammensetzung
kann in einer Einheitsdosisform vorliegen, z.B. in Kapseln oder
Hülsen
von z.B. Gelatine, oder Blister-Packungen, aus welchen das Pulver
mittels eines Inhalators verabreicht werden kann.
-
In
Zusammensetzungen, deren Verabreichung an den Atmungstrakt beabsichtigt
ist, einschließlich
intranasaler Zusammensetzungen, wird die Verbindung allgemein eine
kleine Teilchengröße, z.B.
in der Größenordnung
von 5 Mikron oder weniger, haben. Eine solche Teilchengröße kann
durch im Stand der Technik bekannte Maßnahmen erhalten werden, z.B.
durch Mikronisieren.
-
Wenn
es erwünscht
ist, können
Formulierungen verwendet werden, die so angepasst sind, dass sie eine
verzögerte
Freisetzung des aktiven Wirkstoffs ergeben.
-
Die
pharmazeutischen Präparationen
sind vorzugsweise Einheitsdosierformen. In einer solchen Form ist
die Präparation
in Einheitsdosen unterteilt, die geeignete Mengen der aktiven Komponente
enthalten. Die Einheitsdosierform kann eine verpackte Präparation
sein, wobei die Verpackung getrennte Mengen der Präparation
enthält,
wie verpackte Tabletten, Kapseln und Pulver in Vialen oder Ampullen.
Die Einheitsdosierform kann auch selbst eine Kapsel, eine Tablette,
ein Kachet oder eine Pastille sein, oder sie kann eine geeignete Anzahl
von sämtlichen
von diesen in verpackter Form sein.
-
Tabletten
oder Kapseln für
die orale Verabreichung und Flüssigkeiten
für die
intravenöse
Verabreichung und die kontinuierliche Infusion sind bevorzugte Zusammensetzungen.
-
Weitere
Einzelheiten betreffend Techniken für die Formulierung und Verabreichung
können
in der letzten Ausgabe von Remington's Pharmaceutical Sciences (Maack Publishing
Co., Easton, PA) gefunden werden.
-
Eine
therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich auf diejenige Menge des
aktiven Bestandteils, welcher die Symptome oder den Zustand verbessert.
Die therapeutische Wirksamkeit und die Toxizität, d.h. ED50 und
LD50, können
nach pharmakologischen Standardverfahren in Zellkulturen oder Versuchstieren
bestimmt werden. Das Dosisverhältnis
zwischen der therapeutischen Wirkung und der toxischen Wirkung ist
der therapeutische Index und kann durch das Verhältnis LD50/ED50 ausgedrückt werden. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche hohe therapeutische Indices aufweisen,
sind bevorzugt.
-
Die
verabreichte Dosis muss natürlich
sorgfältig
sowohl auf das Alter, das Gewicht und den Zustand des zu behandelnden
Individuums als auch auf den Verabreichungsweg, die Dosierungsform
und die Therapie und auf das erwünschte
Ergebnis eingestellt werden, und die exakte Dosierung sollte natürlich vom
Arzt bestimmt werden.
-
Die
exakte Dosierung hängt
von der Natur und der Schwere der zu behandelnden Krankheit und
von dem Verabreichungsweg ab und steht im Ermessen des Arztes und
kann durch Bemessung der Dosierung auf die besonderen Umstände dieser
Erfindung variiert werden, um die erwünschte therapeutische Wirkung
hervorzurufen. Derzeit wird jedoch davon ausgegangen, dass pharmazeutische
Zusammensetzungen, die etwa 0,1 bis etwa 500 mg des aktiven Bestandteils
pro Einzeldosis, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 100 mg, am bevorzugtesten
etwa 1 bis etwa 10 mg, enthalten, für therapeutische Behandlungen
geeignet sind.
-
Der
aktive Bestandteil kann in einer Dosis oder mehreren Dosen pro Tag
verabreicht werden. Ein zufriedenstellendes Ergebnis kann in bestimmten
Fällen
mit einer Dosierung so niedrig wie 0,1 μg/kg i.v. und 1 μg/kg p.o.
erhalten werden. Als obere Grenze des Dosierungsbereichs werden
derzeit etwa 10 mg/kg i.v. und 100 mg/kg p.o. angesehen. Bevorzugte
Bereiche betragen etwa 0,1 μg/kg
bis etwa 10 mg/kg/Tag i.v. und etwa 1 μg/kg bis etwa 100 mg/kg/Tag
p.o.
-
Beispiele
-
Die
Erfindung wird weiter mit Bezug auf die folgenden Beispiele erläutert, die
in keiner Weise als den Bereich der beanspruchten Erfindung beschränkend angesehen
werden dürfen.
-
Tabelle
1 Substituierte
Isatinoxime
-
Beispiel
1 Herstellungsbeispiel
-
5-Bromisatin-3-oxim
(1a). Eine Mischung von 5-Bromisatin (2,4 g, 10,0 mmol), Hydroxylamin-Hydrochlorid
(0,76 g, 11 mmol) und Natriumcarbonat (1,1 g, 10,4 mmol) in 96 %igem
Ethanol (30 ml) wurde bei Umgebungstemperatur 2 Stunden gerührt. Wasser
(50 ml) wurde zugesetzt, und das Rohprodukt wurde abfiltriert. Die
Umkristallisation aus Ethanol ergab reines 5-Bromisatin-3-oxim (2,2
g, 91 %). Fp. 250 – 251 °C.
-
Die
folgenden Verbindungen wurden in analoger Weise hergestellt:
5,6-Dichlor-1-methylisatin-3-oxim
(1b) aus 5,6-Dichlor-1-methylisatin. Ausbeute: 79 %. Fp. 232 – 236°C.
4,5-Dichlorisatin-3-oxim
(1c) aus 4,5-Dichlorisatin. Ausbeute: 51 %. Fp. 245 – 247°C.
4,5-Dichlor-1-methylisatin-3-oxim
(1d) aus 4,5-Dichlor-1-methylisatin. Ausbeute: 97 %. Fp. 140 – 142°C.
O-Methyl-4,5-dichlor-1-methylisatin-3-oxim
(1e) aus 4,5-Dichlor-1-methylisatin und O-Methylhydroxylamin-Hydrochlorid.
Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
64 %. Fp. 180 – 183°C.
Benzo[e]isatin-3-oxim
(1f) aus Benzo[e]isatin. Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss
erhitzt. Fp. 230°C.
6,7-Dichlorisatin-3-oxim
(1g) aus 6,7-Dichlorisatin. Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 70 %. Fp. 277 – 278°C.
O-Methyl-6,7-dichlorisatin-3-oxim
(1h) aus 6,7-Dichlorisatin und O-Methylhydroxylamin-Hydrochlorid. Die
Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 43 %. Fp. > 250°C.
O-Methyl-6,7-dichlor-1-methylisatin-3-oxim
(1i) aus 6,7-Dichlor-1-methylisatin und O-Methylhydroxylamin-Hydrochlorid.
Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
74 %. Fp. 189 – 191 °C.
6,7-Dichlor-1-methylisatin-3-oxim
(1j) aus 6,7-Dichlor-1-methylisatin. Die Reaktionsmischung wurde
auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 52 %. Fp. > 200°C.
Kalium-2-(6,7-dichlorisatin-1-yl-3-oxim)acetat
(1k) aus 2-(6,7-Dichlorisatin-1-yl)-essigsäure (Beispiel 2a). Die Reaktionsmischung
wurde auf Rückfluss
erhitzt. Das Produkt fiel als Kaliumsalz nach der Zugabe von Kalium-t-Butanolat
zu einer ethanolischen Lösung
aus. Ausbeute: 60 %. Fp. > 300°C.
O-t-Butyl-6,7-dichlorisatin-3-oxim
(1l) aus 6,7-Dichlorisatin und O-t-Butylhydroxylamin-Hydrochlorid. Die
Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 78 %. Fp. 220 – 221 °C.
O-((4-Phenylpiperazin-1-yl)carbonylmethyl)-6,7-dichlorisatin-3-oxim
(1m) aus O-((4-Phenylpiperazin-1-yl)carbonylmethyl)hydroxylamin-Hydrochlorid
und 6,7-Dichlorisatin. Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 76 %. Fp. 237 – 238°C.
O-(4-Chlorbenzylamino)methyl-6,7-dichlorisatin-3-oxim
(1n) aus 6,7-Dichlorisatin und O-((4-Chlorbenzylamino)methyl)hydroxylamin.
Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
69 %. Fp. 232 – 234°C.
6,7-Difluorisatin-3-oxim
(1o) aus 6,7-Difluorisatin und Hydroxylamin-Hydrochlorid. Die Reaktionsmischung wurde
auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 100 %. Fp. 263 – 264°C.
6,7-Dimethylisatin-3-oxim
(1p) aus 6,7-Dimethylisatin und Hydroxylamin-Hydrochlorid. Die Reaktionsmischung
wurde auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 98 %. Fp. 283 – 284°C.
5,6-Dichlorisatin-3-oxim
(1q) aus 5,6-Dichlorisatin und Hydroxylamin-Hydrochlorid. Die Reaktionsmischung wurde
auf Rückfluss
erhitzt. Ausbeute: 52 %. Fp. 274 – 275°C.
O-Carboxymethyl-5-bromisatin-3-oxim
(1r) aus 5-Bromisatin und O-Carboxymethylhydroxylamin-Hydrochlorid.
THF wurde als Lösemittel
verwendet, und die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute: 76
%. Fp. 214 – 216°C.
O-(Ethoxycarbonylmethyl)-5-bromisatin-3-oxim
(1s) aus 5-Bromisatin und O-(Carboxymethyl)hydroxylamin-Hydrochlorid.
Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt, und es erfolgte
keine Zugabe einer Base. Ausbeute: 6 %. Fp. 167 – 169°C.
O-(Carboxymethyl)-6,7-dichlorisatin-3-oxim
(1t) aus 6,7-Dichlorisatin und O-(Carboxymethyl)hydroxylamin-Hydrochlorid.
Die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
71 %. Fp. 245 – 246°C.
6-Chlor-7-methylisatin-3-oxim
(1u) aus 6-Chlor-7-methylisatin und Hydroxylamin-Hydrochlorid. THF
wurde als Lösemittel
verwendet, und die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
56 %. Fp. > 300°C.
6-Fluor-7-methylisatin-3-oxim
(1v) aus 6-Fluor-7-methylisatin und Hydroxylamin-Hydrochlorid. THF wurde als Lösemittel
verwendet, und die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
92 %. Fp. 286°C
unter Zersetzung.
-
6-Fluor-7-methoxyisatin-3-oxim
(1w) aus 6-Fluor-7-methoxyisatin und Hydroxylamin-Hydrochlorid. THF
wurde als Lösemittel
verwendet, und die Reaktionsmischung wurde auf Rückfluss erhitzt. Ausbeute:
87 %. Fp. 268 – 270°C.
-
Beispiel
2 Zwischenverbindungen
-
5,6-Dichlor-1-methylisatin
(2a). Zu einer Lösung
von 5,6-Dichlorisatin (0,15 g, 0,7 mmol) in wasserfreiem DMF (5
ml) wurde Natriumhydrid (40 mg, 60 %ige Dispersion in Mineralöl) zugesetzt.
Wenn die Wasserstoffentwicklung beendet war, wurde Iodmethan (0,1
ml) zugesetzt, und die Mischung wurde 20 Minuten bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Wasser (15 ml) und Eisessig (0,1 ml) wurden zugesetzt, und das Produkt
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet und ergab
5,6-Dichlor-1-methylisatin (0,13 g, 81 %).
-
Die
folgenden Verbindungen wurden in analoger Weise hergestellt:
4,5-Dichlor-1-methylisatin
(2b) aus 4,5-Dichlorisatin und 6,7-Dichlor-1-methylisatin aus 6,7-Dichlorisatin.
-
-
2-(6,7-Dichlorisatin-1-yl)essigsäure (2c).
Eine Lösung
von 5,6-Dichlorisatin (1,0 g, 4,65 mmol) in DMF (20 ml) wurde in
einem Eisbad gekühlt.
Natriumhydrid (5,11 mmol, 0,20 g einer 60 %igen Dispersion in Mineralöl) wurde
zugesetzt, und die Mischung wurde 20 Minuten gerührt. Ethyl-2-bromacetat (0,37
ml, 5,11 mmol) wurde zugesetzt, und das Rühren wurde 2 Stunden fortgesetzt.
Die erhaltene Mischung wurde in verdünnte Chlorwasserstoffsäure (200
ml, 4 M) gegossen, 2 Stunden auf Rückfluss erhitzt, filtriert, abgekühlt und
mit Ethylacetat extrahiert. Der organische Extrakt wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet und zur Trockne verdampft, wodurch das erwünschte Produkt
zurückblieb
(0,85 g, 67 %).
-
Beispiel
3 Zwischenverbindungen
-
Die
folgenden Isatine wurden gemäß dem vorstehenden
Schema durch das in Organic Syntheses, Coll. Vol. I, Seite 327,
beschriebenen Verfahren hergestellt.
5,6-Dichlorisatin (3a)
und 4,5-Dichlorisatin (3b) wurden als eine Isomerenmischung aus
3,4-Dichloranilin hergestellt. Die Isomere wurden durch fraktionierte
Kristallisation aus Ethylacetat getrennt.
6,7-Dichlorisatin
(3c) wurde aus 2,3-Dichloranilin hergestellt.
6,7-Difluorisatin
(3d) wurde aus 2,3-Difluoranilin hergestellt.
6,7-Dimethylisatin
(3e) wurde aus 2,3-Dimethylanilin hergestellt.
6-Chlor-7-methylisatin
(3f) wurde aus 3-Chlor-2-methylanilin hergestellt.
6-Fluor-7-methylisatin
(3g) wurde aus 3-Fluor-2-methylanilin hergestellt.
6-Fluor-7-methoxyisatin
(3h) wurde aus 3-Fluor-o-anisidin hergestellt.
-
-
Benzo[e]isatin
(4a). Eine Mischung von Diethyloxomalonat (1,4 ml, 9 mmol), 2-Aminonaphthalin
(1 g, 7 mmol) und Natriumcarbonat (0,2 g, 19 mmol) in Essigsäure (15
ml) wurde 10 Minuten auf Rückfluss
erhitzt. Das Lösemittel
wurde durch Verdampfen entfernt, und der Rückstand wurde in wässrigem
Natriumhydroxid (4 M, 30 ml) suspendiert. Die Suspension wurde 5
Stunden auf Rückfluss
erhitzt, während
welcher Zeit Luft durch die Reaktionsmischung geblasen wurde. Die
abgekühlte
Mischung wurde mit verdünnter
Chlorwasserstoffsäure
angesäuert,
und das Rohprodukt wurde abfiltriert. Die Umkristallisation aus
Ethanol ergab reines Benzo[e]isatin (0,3 g. Fp. 245°C).
-
Beispiel 5
-
Elektrophysiologische
Versuche
-
In
diesem Beispiel wird die biologische Aktivität der Verbindungen der Erfindung
unter Verwendung elektrophysiologischer Patch-Clamp-Techniken gezeigt.
-
Ca2+-aktivierte K+-Kanäle mit mittlerer
Leitfähigkeit
(IK-Kanäle)
sind aus menschlicher Plazenta geklont und stabil in HEK293-Zellen
exprimiert worden. Der Ionenstrom durch die Kanäle wird im Ganzzellmodus der
Patch-Clamp-Technik aufgezeichnet.
-
Stabile Expression von
IK in HEK293-Zellen
-
Menschliche
IK (hIK) wurde aus pT3T7 (GenBank Acc. Nr. N56819) unter Verwendung
von EcoR I und Not I ausgeschnitten und in dem Säugerexpressionsvektor pNS1Z
(NeuroSearch), ein auf den Kunden zugeschnittenes Derivat von pcDNA3Zeo
(InVitrogen), subkloniert und ergab das Plasmidkonstrukt pNS1Z_hIK.
-
HEK293-Gewebekulturzellen
wurden in DMEM (Dulbecco's
Modified Eagle Medium), ergänzt
mit 10 % FCS (fötales
Kalbserum) bei 37°C
in 5 % CO2 wachsen gelassen. Einen Tag vor
der Transfektion wurden 106 Zellen in einer
Zellkultur-T25-Flasche plattiert. Am folgenden Tag wurden die Zellen
unter Verwendung der Lipofektion transfiziert (20 μl Lipofectamin®,
Life Technologies, mit 2,5 μg
des Plasmids pNS1Z_hIK in einem Gesamtvolumen von 540 μl).
-
Die
Zellen wurden mit der Lipofektionsmischung überschichtet und 5 Stunden
bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden dann mit normalem Medium gespült und 72
Stunden in DMEM, 10 % FCS bei 37°C
in 5 % CO2 wachsen gelassen.
-
72
Stunden nach der Transfektion wurden mit pNS1Z_hIK transfizierte
Zellen in Medien, ergänzt
mit 0,25 mg/ml Zeocin, selektiert. Einzelne Klone wurden entnommen
und in Selektionsmedien vermehrt, bis eine ausreichende Zahl von
Zellen zum Gefrieren vorhanden war. Danach wurden die Zellen in
normalem Medium ohne Selektionsmittel kultiviert.
-
Die
Expression von funktionellen hlK-Kanälen wurde durch Patch-Clamp-Messungen
nachgewiesen.
-
Ganzzell-Aufzeichnungen
-
Versuche
werden auf einer von mehreren Patch-Clamp-Anordnungen durchgeführt. Auf
Deckgläser plattierte
Zellen werden in eine 15 μl-Perfusionskammer
(Durchflussrate ~ 1 ml/min) verbracht, die auf einem IMT-2-Mikroskop,
ausgerüstet
mit Nomarski- oder Hoffmann-Optik montiert ist. Die Mikroskope werden
auf schwingungsfreie Tische in geerdeten Faraday-Käfigen verbracht.
Sämtliche
Versuche werden bei Raumtemperatur (20 – 22°C) durchgeführt. EPC-9-Patch-Clamp-Verstärker (HEKA-Electronics,
Lambrect, Deutschland) sind mit Macintosh-Computern über ITC16-Schnittstellen
verbunden. Daten werden direkt auf der Festplatte gespeichert und
durch die IGOR-Software (Wave-Metrics,
Lake Oswega, V.St.A.) analysiert.
-
Es
wird die Ganzzell-Konfiguration der Patch-Clamp-Technik angewandt.
Die Spitze einer Borsilikat-Pipette (Widerstand 2 – 4 MΩ) wird vorsichtig
(entferntes Kontrollsystem) auf die Zellmembran verbracht. Leichtes
Ansaugen führt
zu einer Giga-Abdichtung (der Pipettenwiderstand steigt auf mehr
als 1 GΩ an),
und die Zellmembran wird dann durch stärkeres Ansaugen aufgebrochen.
Die Zellkapazität
wird elektronisch kompensiert, und der Widerstand zwischen der Pipette
und dem Zellinneren (der Vorwiderstand Rs) wird gemessen und kompensiert.
Gewöhnlich
liegt die Zellkapazität
im Bereich von 5 bis 20 pF (abhängig
von der Zellgröße), und
der Vorwiderstand liegt im Bereich von 3 bis 6 MΩ. Sowohl die Rs-Kompensation
als auch die Kapazitätskompensation
werden während
der Versuche (vor jedem Reiz) aktualisiert.
-
Sämtliche
Versuche mit weglaufenden Rs-Werten werden verworfen. Lecksubtraktionen
werden nicht durchgeführt.
-
Lösungen
-
Die
folgenden fünf
Verbindungen 1a, 1g, 1h, 1i und 1j der Tabelle 1 wurden diesem Versuch
unterworfen.
-
Die
extrazelluläre
(Bad)lösung
enthält:
144 mM KCl, 2 mM CaCl2, 1 mM MgCl2, 10 mM HEPES (pH = 7,4). Die Prüfverbindungen
werden in DMSO aus einer Vorratslösung aufgelöst und dann auf eine Endkonzentration
von etwa 10 μM
in der extrazellulären
Lösung
verdünnt.
Die Konzentration von CaCl2 beträgt 7,6 mM, und
diejenige von MgCl2 beträgt 1,2 mM, was berechnete freie
Konzentrationen von 300 nM bzw. 1 mM ergibt.
-
Quantitative
Bestimmung
-
Nach
der Einrichtung der Ganzzell-Konfiguration werden Spannungsanstiege
(gewöhnlich –100 bis +100
mV) alle 5 Sekunden an die Zelle angelegt. Es wird ein stabiler
Grundlinienstrom innerhalb eines Zeitraums von 100 bis 300 Sekunden
erhalten, und die Verbindungen werden dann zugesetzt, indem zu einer
die zu prüfende
Verbindung enthaltenden extrazellulären Lösung gewechselt wird. Sehr
geringe endogene Ströme (< 200 pA bei 100
mV, im Vergleich zu 2 – 20
nA IK-Strom) werden unter diesen Umständen in nativen HEK293-Zellen
aktiviert.
-
Ergebnisse
-
Sämtliche
geprüfte
Verbindungen in diesem Versuch zeigten eine Aktivität bei einer
Endkonzentration von etwa 10 μM
oder weniger, und diese Verbindungen sind daher wirksame Aktivierungsmittel
der Erfindung für
SK/IK-Kanäle.