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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verbindung (R*,R*)-(2-[(dimethylamino)methyl]-1-(3-methoxyphenyl)cyclohexanol
Hydrochlorid ist ein nicht süchtig
machendes Analgetikum und ist auch bekannt als Tramadol. Diese Verbindung
wird von Gruenenthal GmbH, Deutschland, hergestellt und ist erhältlich unter
den Warenbezeichnungen Tramal und Crispin. Verfahren zur Synthese
von Tramadol sind in US Patent Nr. 3,652,589 beschrieben. Diese
Synthese führt
zu einem Gemisch von trans- und cis-Formen der Verbindung, hierin
als die trans- und cis-Formen
von Tramadol bezeichnet (obwohl der Name Tramadol, wenn alleine
verwendet, im Allgemeinen eine im Wesentlichen reine trans-Form
der Verbindung bezeichnet). In der Literatur herrscht eine gewisse
Verwirrung, was als cis und was als trans bezeichnet werden sollte.
Was für
die Zwecke dieser Offenbarung hierin als die trans-Form von Tramadol
bezeichnet wird, umfasst die R,R- und S,S-Isomere, wie durch die
zwei nachfolgenden Strukturen gezeigt:
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Die
cis-Form von Tramadol, wie dieser Begriff hierin verwendet wird,
umfasst die S,R- und R,S-Isomere, welche durch die zwei nachfolgenden
Strukturen gezeigt werden:
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Herstellungsverfahren
beginnen mit einer Grignard-Reaktion, die zu einem Gemisch von cis-
und trans-Isomeren führt.
Diese werden danach durch Verfahren, die im bekannten Stand der
Technik gelehrt werden, aufgetrennt. US Patent Nr. 3,652,589 lehrt
ein Verfahren, wobei das Gemisch eine Stunde unter Rühren mit
einem Gemisch von wasserfreiem Dioxan und Wasser unter Rückfluss
erwärmt
und filtriert wird. Der erhaltene Filterrückstand enthält die trans-Form
des Hydrochlorids von Tramadol. Das Filtrat ist ein Gemisch von etwa
20–30%
cis-Form und 70–80%
trans-Form. Das
Filtrat kann weiter aufgetrennt werden durch Abkühlen, wobei Kristalle erhalten
werden, die danach pulverisiert werden und bei Raumtemperatur mit
Dichlormethan gerührt
werden. Das cis-Isomer löst
sich nicht, während
das trans-Isomer
in Lösung
geht. Diese Lösung
wird filtriert. Das Filtrat ergibt im Wesentlichen reines trans-Isomer.
Der Filterrückstand
wird in Methanol aufgelöst und
durch Zugabe von Ether kristallisiert. Die resultierenden Kristalle
sind im Wesentlichen reines cis-Isomer von Tramadol.
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US
Patent Nr. 5,414,129, welches durch Bezugnahme hierin aufgenommen
wird, lehrt ein Verfahren für
die verbesserte Reinigung und Auftrennung der cis- und trans-Isomere von Tramadol.
Dieses '129-Patent listet
die zahlreichen Probleme in Zusammenhang mit der Verwendung von
Dioxan bei der Herstellung einer Verbindung, die als Bestandteil
eines Arzneimittels verwendet werden soll, auf, Aufgenommen in diese
Liste sind die nachfolgenden: Dioxan wurde von OSHA als ein Karzinogen
der Kategorie I eingestuft (Kirk & Othmer, 3.
Ausgabe, Vol. 9, Seite 386), und es verursacht ZNS-Depression und
Nekrose von Leber und Nieren (Kirk & Othmer, 3. Ausgabe, Vol. 13, Seite
267). Daher wird die Gegenwart von Dioxan als Rückstand überwacht, und eine Grenze von
wenigen Teilen pro Million ist angeordnet worden. Das '129-Patent lehrt
ein Verfahren, das die Verwendung von Dioxan vermeidet. Tramadol
wird zunächst über eine
Grignard-Reaktion synthetisiert, wobei ein Gemisch von cis- und
trans-Formen plus Nebenprodukten der Grignard-Reaktion erhalten
wird. Dieses Produktgemisch wird mit einer Lösung von Chlorwasserstoffsäure in einem
Alkohol mit niedrigem Molekulargewicht oder mit gasförmigem Chlorwasserstoff
in der Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, ausgewählt aus
Alkoholen mit niedrigem Molekulargewicht, Ketonen, Estern und Ethern
oder aromatischen Ethern kombiniert, um die selektive Präzipitation
des trans-Isomers (Tramadol) zu bewirken. Das '129-Patent sagt aus, dass alternative
Lösungsmittel
zu Dioxan, welche die cis- und trans-Isomere wirksam auftrennen, schwierig
zu finden waren, aber von dem im Patent aufgelisteten festgestellt
wurde, dass sie geeignet sind.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Bilden eines Produkts, umfassend (R*,R*)-2-[(dimethylamino)methyl]-1-(3-methoxyphenyl)cyclohexanol
(Tramadol) Hydrochlorid, bereitgestellt, durch ein Verfahren, umfassend
das Synthetisieren von Tramadol in einer Abfolge von Schritten,
umfassend eine Grignard-Reaktion, wobei die Grignard-Reaktion in
der Gegenwart eines Zusatzes, ausgewählt aus einem Amin und einem
Ether, ausgeführt
wird, gefolgt von entweder
- (a) Synthetisieren
eines Hydrochlorids von Tramadol mittels Durchführung eines Schritts einer
HCl-Zugabe zu Tramadol-Base in der Gegenwart von Toluol und Rekristallisieren
des Hydrochlorids aus einem Toluol-Acetonitril-Lösungsmittel, oder
- (b) Synthetisieren eines Hydrochlorids von Tramadol und Rekristallisieren
des Hydrochlorids aus einem Nitril-Lösungsmittel.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Umsetzen von 3-Bromanisol
in einer Grignard-Reaktion zu einem Grignard-Reaktionsprodukt bereit,
umfassend das Durchführen
der Grignard-Reaktion in der Gegenwart eines Zusatzes, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Tris(2-(2-methoxyethoxy)ethylamin), 1-Methylimidazol, 4-Methylmorpholin,
Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en, Triethylamin, N,N,N',N',N''-pentamethyldiethylentriamin, Pyridin,
1,2-Dimethylimidazol, 1-Methylpyrrolidin,
1,4-Dimethylpiperazin, Pyrazin, S-(–)-nicotin, 1-Methylpyrrol,
4-Methoxypyridin,
Chinolin, 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en, 1-Benzylimidazol, 1-Butylimidazol, Polyethern
und Diglycolethern (diglymes).
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Das
Verfahren umfasst das Synthetisieren einer Tramadol-Base in der
Gegenwart eines Zusatzes, ausgewählt
aus einem Amin und einem Ether. Die Gegenwart des Zusatzes führt zu einem
höheren trans/cis-Verhältnis, als
in der Abwesenheit des Zusatzes erhalten wird.
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Rekristallisieren
in der Gegenwart eines Nitril-Lösungsmittels
hat den zusätzlichen
Vorteil, dass das trans/cis-Verhältnis
erhöht
wird. Rekristallisieren in der Gegenwart eines Lösungsmittels mit einer hohen
Toluol-Konzentration führt
dazu, dass das trans/cis-Verhältnis
im Wesentlichen unverändert
ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Schema
1 zeigt ein Schema für
die Synthese von Tramadol gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren für die Synthese
und Reinigung von (R*,R*)-2-[(dimethylamino)methyl]-1-(3-methoxyphenyl)cyclohexanol
Hydrochlorid. Dieses Verfahren ergibt ein verbessertes trans/cis-Verhältnis. Die
Tramadol-Base wird in der Gegenwart eines Zusatzes, der ein Amin,
ein Ether, wie etwa Diglycolether, oder dergleichen sein kann, synthetisiert.
Die Base kann zu ihrer Hydrochlorid-Form umgesetzt werden und danach
aus einem Nitril mit niedrigem Molekulargewicht, wie etwa Acetonitril
oder Proprionitril rekristallisiert werden, bis ein trans/cis-Verhältnis von
größer 98 erhalten
wird. Dies kann danach schließlich
aus Isopropanol rekristallisiert werden, wobei das trans-Isomer,
im Wesentlichen frei vom Nitril-Lösungsmittel, erhalten wird.
Diese Ausführungsform
unter Verwendung eines Zusatzes und eines neuen Lösungsmittels
für die
Kristallisierung vermeidet die Verwendung von Dioxan und erzeugt
ein sehr hohes trans/cis-Produkt.
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Der
Zusatz kann ein Amin sein. Das Amin kann ein heterozyklisches Amin
sein. Das Amin kann ein tertiäres
Amin sein. Bevorzugt wird das Amin ausgewählt aus Tris(2-(2-methoxyethoxy)ethylamin),
1-Methylimidazol, 4-Methylmorpholin, Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en,
Triethylamin, N,N,N',N',N''-pentamethyldiethylentriamin,
Pyridin, 1,2-Dimethylimidazol, 1-Methylpyrrolidin, 1,4-Dimethylpiperazin,
Pyrazin, S-(–)-nicotin,
1-Methylpyrrol, 4-Methoxypyridin, Chinolin, 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en,
1-Benzylimidazol und 1-Butylimidazol.
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Der
Zusatz kann ein Ether sein. Der Ether kann ein Polyether sein. Bevorzugt
ist der Ether Diglycolether.
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Das
hierin beschriebene Verfahren ist eine Verbesserung der früheren, in
US Patent Nr. 5,652,589 beschriebenen Arbeiten, für die das
Verfahren ein Grignard-Produkt lieferte, das zu 78–82% trans
ist. Die Durchführung
der Grignard-Reaktion in der Gegenwart eines Zusatzes liefert 85–92% trans-Produkt.
Es wird angenommen, dass die Amin- und Ether-Zusätze mit dem Grignard-Reagenz
komplexieren, z. B. komplexiert TDA-1 [Tris(2-(2-methoxyethoxy)ethylamin)]
mit manchen Grignard-Reagentien
(Boudin et al., Tetrahedron 45: 171–180 (1989)). Der Komplex ist
in Schema 1 in Klammern gezeigt. Die Grignard-Reaktion kann in den
normalen Lösungsmitteln,
Diethylether oder THF (Tetrahydrofuran), oder einem Gemisch von
THF und einem anderen Lösungsmittel,
wie etwa tBuOMe (t-Butylmethoxyether) oder Toluol, gefahren werden.
Das Produkt kann durch herkömmliche
Mittel (Ether, HCl oder ethanolische HCl mit Ether) oder in THF
oder in Acetonitril (in Gegenwart oder Abwesenheit von Toluol) zu
einem Hydrochlorid umgesetzt werden. Im letzteren Fall braucht das Lösungsmittel
vor dem Rekristallisieren nicht sehr genau vom rohen Hydrochlorid
entfernt zu werden. Das rohe Hydrochlorid kann danach aus dem Acetonitril
rekristallisiert werden, wobei > 98%
trans-Isomer erhalten werden. Eine zweite Rekristallisierung aus
Acetonitril kann 99,9% trans-Produkt ergeben. Eine Rekristallisierung aus
Isopropanol kann durchgeführt
werden um restliches Acetonitril zu entfernen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das Verfahren zwei Teile: (1) das Fahren der Grignard-Reaktion
in der Gegenwart eines Zusatzes, und (2) die Verwendung eines neuen
Lösungsmittels
für die
Rekristallisierung, verglichen mit den Rekristallisationsschritten
aus dem bekannten Stand der Technik. Diese Verwendung des Zusatzes
in der Grignard-Reaktion verbessert die Ausbeute an trans-Produkt.
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Ein
Aspekt der Erfindung (nachstehend in Beispiel 6 gezeigt) zeigt,
dass mit einer sorgfältig
gesteuerten Konzentration an Amin und Chlorwasserstoff in Acetonitril
im Bildungsschritt des Hydrochlorids eine Reinigung zu einem besseren
trans/cis-Gemisch
stattfindet. Diese zusätzliche
Modifikation verringert die Anzahl der erforderlichen Rekristallisierungen,
im Vergleich zu Beispiel 8.
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Für die nachstehenden
Beispiele wurden Assays durchgeführt
um das trans/cis-Verhältnis des
gereinigten Produkts zu bestimmen. Das Verfahren zur Durchführung dieser
Assays war das nachfolgende HPLC-Verfahren: Es wurde eine Phenomenex
Prodigy 5, C8, 250 × 4,6
mm Säule
verwendet, mit Einstellung des Nachweises bei 272 nm. Der Puffer
zum Betreiben der Säule
war: 25 nM KH2PO4,
eingestellt auf pH 3,4 mit 85% H3PO4 von HPLC-Qualität (Phosphatpuffer). Die mobile
Phase A bestand aus 90% des Phosphatpuffers: 10% Acetonitril. Die
mobile Phase B bestand aus 80% des Phosphatpuffers: 20% Acetonitril.
Die Säule und
der Puffergradient wurden wie folgt gefahren: 3-minütiges Halten
von 100% mobiler Phase A, danach 0–75% Phase B linear über 20 Minuten.
7-minütiges
Halten von 75 mobiler Phase B, danach zurück zu 100% mobiler Phase A
während
0,1 Minuten. Reäquilibrierung
der Säule
während
9,9 Minuten mit 100% mobiler Phase A. Die verwendete Durchflussrate
beträgt
1,5 ml/min und die Säule
wird bei 45°C
gehalten. Die cis-Isomere eluieren zuerst (bei 11,2 Minuten), and
die trans-(RS,RS)-Isomere eluieren als letzte (12,1 Minuten).
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Ein
allgemeines Schema für
die Synthese von Tramadol ist in der Figur gezeigt. Wie in der Figur
gezeigt, wird 3-Bromanisol einer Grignard-Reaktion mit Magnesium
und Tetrahydrofuran (THF) unterzogen, in der Gegenwart eines Zusatzes,
wie etwa von 1-Methylimidazol oder einem der anderen in den nachstehenden Beispielen
aufgeführten
Zusätzen,
wobei ein Grignard-Reaktionsprodukt gebildet wird. Der Zusatz führt zu einem
besseren trans/cis-Verhältnis
von Tramadol. Das Grignard-Reaktionsprodukt
wird mit der Mannich-Base B reagiert, die durch die bekannte Mannich-Reaktion
hergestellt werden kann, siehe z. B. K. Flick, E. Frankus und E.
Friderichs, Arzneim-Forsch 28(1): 107–113 (1978), und C. Mannich
und R. Braun, Chem. Berichte 53: 1874–1876 (1920). Das resultierende
Produkt kann bearbeitet werden wie hierin beschrieben um Tramadol
mit einem höheren
trans/cis-Verhältnis
zu produzieren.
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In
den nachfolgenden Beispielen, in denen unterschiedliche Zusätze verwendet
werden, sind spezifische Schemata für die Synthese und Reinigung
von Tramadol angegeben. Die ersten Beispiele erläutern die Verwendung von Zusätzen in
der Grignard-Reaktion um das trans/cis-Verhältnis zu erhöhen, und
die späteren Beispiele
erläutern
Rekristallisationsverfahren um das trans/cis-Verhältnis weiter
zu verbessern. Diese Beispiele werden als Erläuterung aufgeführt und
sollen die Erfindung in keiner Weise einschränken. Es werden in der Technik
gut bekannte Standardtechniken oder die spezifisch hierin beschriebenen
Techniken verwendet.
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Beispiel 1
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Synthese von Tramadol-Base
in der Gegenwart des Zusatzes TDA-1
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Zu
Mg-Spänen
(5,8 g, 0,239 Mol) in 70 ml THF wurden (unter mechanischem Rühren) 42,5
g (0,227 Mol, 1,5 Äquivalente)
3-Bromanisol in 5 ml THF (einschließlich Waschflüssigkeit)
zugegeben, wovon anfangs etwa 1/5 und der Rest über einen Zeitraum von 25 Minuten
nach Einsetzen der exothermen Reaktion zugegeben wurden. Das Gemisch
wurde eine weitere Stunde unter Rückfluss gehalten. Es wurde
auf 42°C
abkühlen gelassen,
und TDA-1 [Tris(2-(2-methoxyethoxy)ethylamin), 95%] (36,5 g, 0,113
Mol) wurde zugegeben, gefolgt von Waschen mit 5 ml THF. Die Mannich-Base,
23,5 g (0,151 Mol) in trockenem tBuOMe wurde über 10 Minuten zugegeben, was
einen Anstieg der Temperatur von 32 auf 67 Grad Celsius verursachte.
Das Gemisch wurde 1,5 Stunden unter Rückfluss gehalten, danach in
einem Eis-Wasser-Bad auf 16°C
gekühlt
und mit 70 ml (0,28 Mol) 4 M Ammoniumchlorid-Lösung gelöscht. An einem Punkt erreichte
die Topftemperatur ein Maximum von 43 Grad. Bei 17 Grad wurden 120
ml 4 M HCl zugegeben, und es wurde eine klare Lösung erhalten. Zu dieser wurden
100 ml Heptan zugegeben, und das Gemisch wurde filtriert um eine
geringfügige
Menge Magnesium zu entfernen. Nach Zugabe von weiteren 5 ml 4 M
HCl auf pH 1,4 waren die Phasen getrennt. Die Heptan-Phase wurde
verworfen. Die wässrige
Phase wurde mit 150 ml Heptan überschichtet
und mit konzentriertem Ammoniumhydroxid auf pH 9,3 gebracht. Die
Phasen waren getrennt und die wässrige
Phase wurde mit weiteren 2 × 100
ml Heptan extrahiert. Die kombinierten Heptan-Phasen wurden mit
2 × 100
ml Wasser gewaschen. Das Heptan wurde mit Magnesiumsulfat (10 g)
getrocknet und zu 28,68 g eines Öls
(72%) aufkonzentriert, das sehr wenig Lösungsmittel enthielt, wie mittels
NMR nachgewiesen. HPLC zeigte ein 89/11 Gemisch von trans/cis-Produkten.
Diese Herstellung von 89% trans-Tramadol ist eine Verbesserung gegenüber der
Herstellung von 78–82%
trans des bekannten Stands der Technik.
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Beispiel 2
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Synthese von Tramadol
in der Gegenwart des Zusatzes 1-Methylimidazol
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Die
Mannich-Reaktion wurde gefahren, wobei Mannich Hydrochlorid in Wasser
erhalten wurde. Dieses wurde auf pH 10,8 eingestellt und mit Toluol
extrahiert und danach mit Magnesiumsulfat getrocknet. Auf diese Weise
wurde eine 200 ml Lösung,
enthaltend 98 g der Mannich-Base B in Toluol, erhalten.
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Zu
24 g Magnesiumspänen
unter 425 ml trockenem THF wurden 177 g Metabromanisol in einer
derartigen Rate, um die Reaktion unter Rückfluss zu halten, zugegeben.
Nach der Zugabe wurde das Sieden unter Rückfluss eine Stunde fortgesetzt.
Bei einer Temperatur von 60°C
wurden 77 g 1-Methylimidazol zugegeben. Es bildete sich ein Präzipitat.
Das Gemisch wurde gerührt
bis sich das Präzipitat
vollständig
aufgelöst
hatte. Die Temperatur wurde auf 28°C absinken gelassen, und danach
wurde die Lösung
der Mannich-Base B in Toluol (vorstehend) über 15 min zugegeben, während ein
Temperaturanstieg auf 60°C
beobachtet wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 2 Stunden gerührt und
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Das Gemisch wurde auf 15°C gekühlt und 420 ml 4 M Ammoniumchlorid
in Wasser wurden langsam zugegeben, wobei die Temperatur unter 30°C gehalten
wurde. 350 ml Wasser wurden zu dem Gemisch zugegeben. Das Gemisch
wurde gekühlt,
während
215 ml konzentrierte Chlorwasserstoffsäure zugegeben wurden, was einen
pH-Wert von 1,0 ergab. Die obere organische Phase wurde abgetrennt
und verworfen. Die wässrige
Phase wurde mit 150 ml Toluol gewaschen und das Toluol verworfen.
Das wässrige
Gemisch wurde in einem Eisbad gekühlt und mit 355 ml konzentriertem
Ammoniumhydroxid auf pH 9,5 gebracht. Das Gemisch wurde mit 140
ml Toluol extrahiert. Das Zweiphasengemisch wurde vor der Abtrennung
filtriert um unlösliche
Substanzen zu entfernen. Die wässrige
Phase wurde mit einer zweiten 140 ml Menge Toluol extrahiert, und
die Toluolextrakte wurden kombiniert. Für den Transfer wurden kleine
Toluolmengen zugegeben. Annähernd
90 ml Toluol wurden abdestilliert um Wasser zu entfernen. Die Toluollösung wurde
getestet, wobei gezeigt wurde, dass ein 106 g Gemisch von trans/cis-Isomeren
von C vorliegt, in einem Verhältnis
von 90,3/9,7 (HPLC). Ein einfacher Assay der Lösung besteht darin, Lösungsmittel
aus ein paar Millilitern Probe mittels Rotationsverdampfung zu entfernen,
gefolgt von Trocknen in einem Hochvakuum. Die Lösung kann als solche in Experimenten
vom Typ von Beispiel 8 verwendet werden, oder weiter aufkonzentriert
werden. Eine zusätzliche
Extraktion der ursprünglichen
wässrigen Phase
mit Toluol ergab weitere 5,4 g des gewünschten Produkts.
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Wie
in Beispiel 1 ist ersichtlich, dass die Gegenwart eines Zusatzes
zu einem verbesserten trans/cis-Verhältnis führte, im Vergleich zu den Verfahren
aus dem bekannten Stand der Technik, welche die Verwendung von Zusätzen in
der Grignard-Reaktion nicht beinhalten. Zur weiteren Reinigung wird
das Produkt zum Hydrochlorid umgesetzt und aus Acetonitril rekristallisiert,
wie in Beispiel 5, oder es kann wie in Beispiel 8 verwendet werden,
unter erneuter Zugabe von etwas Toluol.
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Beispiel 3
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Synthese von
Tramadol in der Gegenwart des Zusatzes Diglycolether
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Zu
1,88 g Magnesium unter 15 ml trockenem THF wurden langsam 14,5 g
m-Bromanisol in
2 ml THF zugegeben. Am Ende davon wurde das Gemisch weitere 40 Minuten
unter Rückfluss
gehalten. Danach wurden 20 ml trockener 2-Methoxyethylether (Diglycolether) zugegeben,
und das resultierende Präzipitat
gerührt bis
sich alles aufgelöst
hatte. 15 Minuten später
wurde die Mannich-Base B, 6,0 g in 3 ml THF, zugegeben. Die Temperatur
stieg auf 62°C
und wurde weitere 30 Minuten bei 60–80°C gehalten. Das Gemisch wurde
mit 4 M Ammoniumchlorid gelöscht
und wie in Beispiel 1 weiter bearbeitet. Der Heptan-Extrakt wurde
mit Wasser gewaschen und aufkonzentriert, wobei 5,9 g eines Öls C erhalten
wurden, von dem mittels HPLC gezeigt wurde, dass es 88,2/11,8 trans/cis
war. Wie in den vorstehenden Beispielen 1 und 2 führte die
Gegenwart eines Zusatzes in der Grignard-Reaktion zu verbesserten
Ausbeuten der trans-Form von Tramadol.
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Beispiel 4
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Zusätze von
Amin und Ether in der Grignard-Reaktion
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Es
wurden mehrere Zusätze
von Aminen und ein Ether-Zusatz in der Grignard-Reaktion getestet. Diese sind in der
nachstehenden Tabelle angegeben. Die Verwendung von manchen dieser
Zusätze
(TDA-1, 1-Methylimidazol, Diglycolether) war bereits in den Beispielen
1, 2 bzw. 3 angegeben worden. Es sind auch zwei Beispiele von Ergebnissen
von Reaktionen angegeben, die gemäß dem Literaturverfahren (US
Patent Nr. 5,652,589) ohne die Verwendung eines Zusatzes gefahren
wurden. Für
das TDA-1 von Beispiel 2 wurden 2 Äquivalente Grignard verwendet,
und das TDA-1 ist die Menge im Experiment. In den restlichen Beispielen wurden
1,5–1,6 Äquivalente
Grignard verwendet und ein Mol Amin zu einem Mol Grignard zugegeben.
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Tabelle
von Amin- und Etherzusätzen
in der Grignard und Produktverhältnisse
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Wie
aus den vorstehenden Beispielen ersichtlich ist, hat der Zusatz
eine Wirkung auf das trans/cis-Verhältnis. Die Beispiele aus dem
bekannten Stand der Technik ergaben ein Verhältnis von 78/22 oder 81/19.
Das vorliegende Verfahren in der Gegenwart eines Zusatzes ergibt
Verhältnisse
von einem niedrigen Wert von 82/18 bis zu einem hohen Wert von 90,6/9,4.
Manche der Zusätze
haben nur eine minimale Wirkung auf das Verhältnis (ergeben beispielsweise
nur ein Verhältnis
von 82/18), aber andere haben eine dramatische Wirkung. Ein Produkt
mit einem Verhältnis
von annähernd
90/10 hat beispielsweise nur etwa die Hälfte der Menge des unerwünschten
cis-Produkts, im Vergleich zu den Verfahren aus dem bekannten Stand
der Technik. Das Ergebnis eines höheren Verhältnisses bedeutet, dass möglicherweise
weniger Rekristallisierschritte durchgeführt werden müssen.
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Beispiel 5
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Weitere Reinigung
von Tramadol durch Rekristallisierung des Hydrochlorids aus Acetonitril
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Die
28,04 g (107 Millimol) Öl,
welche aus Beispiel 1 übrig
geblieben waren, wurden gemäß Standardverfahren,
beispielsweise wie in US Patent Nr. 3,652,589, zum Hydrochlorid
umgesetzt. Das Produkt wurde an Luft getrocknet, wobei 28,7 g des
Hydrochlorids als ein weißer
Feststoff erhalten wurden (89% für
diesen Schritt). HPLC deutete auf ein trans/cis-Verhältnis von
91/9 hin. Davon wurden 28,53 g aus 255 ml Acetonitril (8,5–9 ml pro
g Verbindung) unter mechanischem Rühren (auch beim Kühlen) rekristallisiert,
wobei 18,8 g erhalten wurden. Eine zweite Rekristallisierung aus
170 ml Acetonitril ergab 16,49 g. Die letzte Rekristallisierung aus
62 ml Isopropanol (Verwendung von etwa 3,8 ml/g Verbindung) ergab
13,39 g. HPLC deutete auf ein trans/cis-Verhältnis von 99,99/0,01 hin. Es
ist ersichtlich, dass eine Rekristallisierung aus Acetonitril zu
einem verbesserten trans/cis-Verhältnis führt, im Vergleich zu dem ursprünglichen,
bei der Herstellung der Base gebildeten Verhältnis. Hier hatte das Ausgangsprodukt
(die in Beispiel 1 hergestellte Tramadol-Base C) ein trans/cis-Verhältnis von
89 : 11, während
das Verhältnis
sich nach Umsetzung zum Hydrochlorid, gefolgt von 3 Kristallisierungsrunden
aus Acetonitril, auf 99,99/0,01 verbessert hatte.
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Beispiel 6
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Herstellung
des Hydrochlorids in Acetonitril und Kristallisierung daraus
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Es
wurde festgestellt, dass das am meisten bevorzugte Verfahren darin
besteht, das Hydrochlorid unter Verwendung von 1,2–1,3 Äquivalenten
HCl in Acetonitril herzustellen, zu kristallisieren, eine zweite
Kristallisierung aus Acetonitril durchzuführen, und schließlich aus
Isopropanol zu kristallisieren um Spuren von Acetonitril zu entfernen.
Eine Probe der trockenen Toluol-Lösung des Grignard-Produkts C von Beispiel
2 wurde an einem Rotationsverdampfer auf 18 g aufkonzentriert. Eine
Untersuchung der Probe zeigte, dass sie 15,5 g Amin enthielt, wobei
der Rest Toluol war (2,5 g). Die Probe wurde in 120 ml Acetonitril
gerührt
und eine Lösung von
2,6 g HCl in Acetonitril (29 ml Lösung) wurde zugegeben. Die
Temperatur wurde auf 42°C
ansteigen und danach abkühlen
gelassen. Bei 29°C
begann sich ein Präzipitat
zu bilden. Das Gemisch wurde weitere 1,5 h gerührt und danach bei 23°C filtriert,
gefolgt von einem Waschschritt mit 15 ml Acetonitril. Vakuumtrocknen
ergab 12,9 g des Hydrochlorids, 99,3/0,7 trans zu cis.
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Beispiel 7
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Herstellung von Tramadol
Hydrochlorid aus roher Tramadol-Base (Grignard-Produkt)
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Chlorwasserstoffgas
wurde durch 40 ml eisgekühltes
trockenes Acetonitril geperlt. Das Gewicht stieg um 3,7 g und das
Volumen wurde mit 43 ml bestimmt. Davon wurden 40 ml (enthaltend
3,44 g HCl; 94,5 Millimol) nachstehend verwendet. 15,4 g Tramadol-Base
C, enthaltend 89,8/10,2 trans/cis-Isomere, wurden in 105 ml trockenem
Acetonitril aufgelöst.
Die obigen 40 ml wurden in Schritten von 10 ml zugegeben, und die
Temperatur stieg von 18°C
auf 35°C.
Nach 1 Stunde wurde das Gemisch auf 20°C gekühlt und filtriert und mit 10 ml
Acetonitril gewaschen. Nach dem Trocknen wurden 11,6 g erhalten
(67% Ausbeute), die zu mehr als 98% trans waren.
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Beispiel 8
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Hydrochlorid, gebildet
ohne eine Verbesserung des trans/cis-Verhältnisses
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Ob
ein Rekristallisierschritt das trans/cis-Verhältnis von Tramadol verbessert,
hängt von
der Lösungsmittelzusammensetzung,
aus der die Rekristallisierung durchgeführt wird, ab. Wenn die Hydrochloridform
von Tramadol erzeugt wird und danach in der Gegenwart eines Lösungsmittels
mit einer hohen Toluolkonzentration kristallisiert wird, bleibt
das trans/cis-Verhältnis
im Wesentlichen unverändert.
Eine geeignete Toluolkonzentration ist eine Konzentration von mindestens
60%. Dies ist gegensätzlich
zu der Rekristallisierung aus einem Lösungsmittel, das eine hohe
Acetonitrilkonzentration hat, wie im Falle der Beispiele 5–7.
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Eine
21 ml Lösung
von 1,8 g HCl-Gas (eingeperlt bei 5°C) in Acetonitril (was eine
2,0 M Lösung
ergibt) wurde zu 10,2 g Grignard-Produkt C (trans/cis 90/10) in
30 ml Toluol zugegeben und 3 Stunden mechanisch gerührt. Das
Gemisch wurde filtriert und mit Toluol gewaschen. Trocknen unter
Vakuum ergab 11,2 g (96% Ausbeute). Das resultierende Hydrochlorid
hatte ein trans/cis-Verhältnis
von 92 : 8, im Wesentlichen das gleiche trans/cis-Verhältnis, welches
die 10,2 g Grignard-Produkt C hatten.
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Rekristallisierung
aus 90 ml Acetonitril ergab 8,83 g, die gemäß HPLC 96,6/3,4 trans/cis hatten.
Von diesen wurden 8,6 g aus 75 ml Acetonitril rekristallisiert,
wobei 7,44 g mit einem trans/cis-Verhältnis von 99,6/0,4 erhalten
wurden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die Bildung des Hydrochlorids in der Gegenwart
einer relativ großen
Toluolmenge (hier etwa 60%) und Kristallisierung aus Toluol-Acetonitril das trans/cis-Verhältnis nicht
verbessert. Wenn der in dem Gemisch von Toluol und Acetonitril vorhandene
Prozentanteil von Toluol in einem Kristallisierschritt verringert
wird, verbessert sich das trans/cis-Verhältnis des gewonnenen Produkts.
Schritte, bei denen das Hydrochlorid aus Acetonitril rekristallisiert
wird, ergeben in der Tat ein verbessertes trans/cis-Verhältnis.