-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Doppelflügeleinheit
ohne Überdeckung
für Tür, Fenstertür oder dergleichen
ohne Mittelpfosten.
-
Eine derartige Einheit ist an sich
bekannt und weist allgemein einen Hauptflügel und einen halbbefestigten
Flügel
oder sekundären
Flügel
auf, wobei jeder Flügel
allgemein an der vorderen Schmalseite seines vorderen lotrechten
Holms jeweils eine Nut vom Typ Euronut aufweist mit einem ersten
mittigen Kanal, der tiefer und enger ist, und einem zweiten breiteren
Kanal, der sich beiderseits des ersten Kanals nach außen erstreckt
(siehe beispielsweise EP-A-C472774).
-
Jeder derart in seinem vorderen Bereich
mit einer Euronut versehene Flügel
kann werksseitig vorgefertigt sein und später Beschläge oder Riegel verschiedener
Art aufnehmen, die in einer derartigen Nut angebracht werden können.
-
Herkömmlicherweise nimmt die vordere Schmalseite
des Hauptflügels
einen in zwei Richtungen beweglichen Treibstangenbeschlag oder Treibstangenverschluss
auf, der am oberen und unteren Ende der Treibstangen in an der oberen
und unteren Querleiste des Rahmens angebrachten Schließblechen
verriegelbar ist.
-
Ferner kann die Nut im sekundären Flügel herkömmlicherweise
im Falz Riegel aufnehmen, die in der Euronut angebracht sind und
dazu bestimmt sind, den Flügel
an den Enden des vorderen lotrechten Holms in entsprechenden, an
den Querleisten des Rahmens angebrachten Schließblechen zu verriegeln.
-
In der Nut des sekundären Flügels kann auch
ein Treibstangenbeschlag angebracht werden, der von einem Gehäuse oder
einem Organ, das am Treibstangenbeschlag des Hauptflügels angebracht ist,
betätigt
wird: in diesem Fall erfolgt die Verriegelung ausschließlich am
oberen und unteren Ende des vorderen lotrechten Holms an an den
Querleisten des Rahmens befestigten Schließblechen.
-
Nach diesem Stand der Technik ist
es hingegen nicht möglich,
beim Hauptflügel
einen Treibstangenverschluss zu verwenden, der einen oder mehrere
Riegel vom Typ Falle, Schlossriegel, Riegelhaken oder dergleichen
aufweist. Tatsächlich
benötigen
diese Riegel Schließbleche,
die sich von den an der oberen und unteren Querleiste des Rahmens
angebrachten unterscheiden und an der vorderen Schmalseite des sekundären Flügels nicht
angebracht werden können,
ohne dass sie das Schließen der
im wesentlichen aneinander stoßenden
beiden Flügel
behindern, da das gesamte Zubehör
wie Schließbleche,
Riegel oder Riegelgehäuse,
die im Falz und an den vorderen Schmalseiten der vorderen lotrechten
Holme angeordnet sind, diesen Falz ausfüllt.
-
Das Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht darin, den Nachteilen bekannter Einheiten abzuhelfen und
eine Doppelflügeleinheit
ohne Überdeckung für Tür, Fenstertür oder dergleichen
vom vorgenannten Typ vorzuschlagen, bei dem beim Hauptflügel ein Treibstangenverschluss
mit mindestens einem Riegel verwendet werden kann.
-
Entsprechend der vorliegenden Erfindung
ist die Doppelflügeleinheit
ohne Überdeckung
vom vorgenannten Typ dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Schmalseite
des Hauptflügels
mit einem in zwei Richtungen beweglichen Treibstangenverschluss
versehen ist, bei dem jede Treibstange im ersten Kanal und dessen
Stulpschiene im zweiten Kanal der Nut in der vorderen Schmalseite
dieses Flügels
gelagert ist, wobei dieser Treibstangenverschluss mindestens einen
Riegel aufweist, der gegenüber
der Schmalseite vorspringt oder vorspringen kann, die vordere Schmalseite
des sekundären
Flügels
mit einem in zwei Richtungen beweglichen Treibstangenbeschlag versehen
ist, bei dem jede Treibstange im ersten Kanal und dessen Stulpschiene
im zweiten Kanal der Nut in der vorderen Schmalseite dieses Flügels gelagert
ist, die Nut in der vorderen Schmalseite des sekundären Flügels einen
dritten Kanal aufweist, der sich beiderseits des zweiten Kanals
nach außen
erstreckt und von zwei seitlichen Längsrändern, dem inneren bzw. äußeren, der Schmalseite
begrenzt wird, und ein Schließblech
mit einer Öffnung
für die
Aufnahme des Riegels in dessen Austrittsstellung im Innern des dritten
Kanals gelagert ist, dessen Dicke im wesentlichen der Dicke des
Schließblechs
entspricht, derart, dass das Schließblech an der Stulpschiene
des Treibstangenbeschlags aufgesetzt befestigt ist, ohne die Schließstellung
der im wesentlichen aneinander stoßenden beiden Flügel zu behindern.
-
Durch die Stulpschiene des in zwei
Richtungen beweglichen Treibstangenbeschlags wird somit die Widerstandsfähigkeit
und Steifigkeit des vorderen lotrechten Holms des sekundären Flügels deutlich
erhöht.
Diese Stulpschiene kann auf einfache Weise eine Öffnung für die Aufnahme des Riegels
in seiner Austrittstellung aufweisen; das Gleiche ist ggf. bei der entsprechenden
Treibstange möglich.
-
In der geschlossenen Stellung der
Einheit befindet sich das Schließblech zwischen den beiden Längsrändern des
dritten Kanals und beeinträchtigt in
keiner Weise, dass die Schmalseiten – wie üblich – zu den vorderen lotrechten
Holmen der beiden Flügel hin
im wesentlichen aneinander stoßen.
-
Das Schließblech verstärkt den
vorderen lotrechten Holm des Hauptflügels an der Stelle des Riegels
des Treibstangenverschlusses und macht einen Treibstangenverschluss
mit Riegel in seiner Verwendung sehr zuverlässig.
-
Weitere Besonderheiten und Vorteile
der vorliegenden Erfindung gehen aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung hervor.
-
In den beiliegenden Zeichnungen,
die nur als nicht abschließend
genannte Beispiele dienen sollen,
-
ist 1 eine
Ansicht im Aufriss der Innenseite einer Doppelflügeleinheit ohne Überdeckung entsprechend
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
ist 2 eine
Teilansicht im Schnitt der beiden vorderen lotrechten Holme in Höhe der Falle,
im wesentlichen entsprechend II-II in 1;
-
ist 3 eine ähnliche
Ansicht wie 2, im wesentlichen
entsprechend III-III in 1;
-
ist 4 eine ähnliche
Ansicht wie 2, wobei
die Schnittebene sich in Höhe
eines Riegels befindet, im wesentlichen entsprechend IV-IV in 6, wobei der Riegel der
Deutlichkeit der Figur halber in seiner zurückgezogenen Stellung dargestellt
ist;
-
ist 5 eine ähnliche
Teildarstellung wie 3 vor
dem Anbringen des Treibstangenverschlusses und des Treibstangenbeschlags;
-
ist 6 eine
perspektivische Teilansicht, die die Nut im vorderen lotrechten
Holm des Hauptflügels
darstellt, die zur Aufnahme eines Schließblechs entsprechend der vorliegenden
Erfindung bereit ist.
-
In 1 ist
eine Ansicht der Innenseite eines Festrahmens 1 mit zwei
aneinander stoßenden
Flügeln 2, 3 ohne
mittige Überdeckung
und ohne (vertikalen) Mittelpfosten für Tür, Fenstertür oder dergleichen dargestellt.
-
Herkömmlicherweise ist der Hauptflügel 2 der
rechts in der Figur dargestellte Flügel und der sekundäre Flügel 3 der
links in der Figur dargestellte Flügel.
-
Wie in den 1 und 5 schematisch
dargestellt, weist jeder Flügel 2, 3,
an der vorderen Schmalseite 4, 5 seines vorderen
lotrechten Holms 6, 7, d. h. des den (nicht dargestellten)
Scharnieren dieses Flügels 2, 3 gegenüberliegenden
lotrechten Holms, jeweils eine Nut 8, 9 vom Typ
Euronut auf mit einem ersten mittigen Kanal 10, 11,
der tiefer und enger ist, und einem zweiten breiteren Kanal 12, 13,
der sich beiderseits des ersten Kanals 10, 11 nach
außen erstreckt.
-
Entsprechend der vorliegenden Erfindung
ist die vordere Schmalseite 4 des Hauptflügels 2 mit
einem in zwei Richtungen beweglichen Treibstangenverschluss 14 versehen, bei
dem jede Treibstange 15 im ersten Kanal 10 und
dessen Stulpschiene 16 im zweiten Kanal 12 der
Nut 8 in der vorderen Schmalseite 4 des Flügels 2 angeordnet
ist. Dieser Treibstangenverschluss 14 weist mindestens
einen Riegel 17, im Beispiel der 2 eine Falle, auf, der gegenüber der
Schmalseite 4 vorspringt.
-
Die vordere Schmalseite 5 des
sekundären Flügels 3 ist
mit einem in zwei Richtungen beweglichen Treibstangenverschluss 18 versehen,
bei dem jede Treibstange 19 im ersten Kanal 11 und
dessen Stulpschiene 20 im zweiten Kanal 13 der
Nut 9 in der vorderen Schmalseite 5 des Flügels 3 angeordnet
ist.
-
Wie in den 2 und 6 dargestellt,
weist die vordere Schmalseite 5 des sekundären Flügels 3 ferner
ein Schließblech 21 auf,
das an der Stulpschiene 20 des Treibstangenbeschlags 18 aufgesetzt
angebracht ist und eine Öffnung 22 aufweist
für die
Aufnahme des Riegels 17 in seiner Austrittsstellung (siehe 2).
-
Das Schließblech 21 ist derart
ausgebildet, dass es die Schließstellung
der im wesentlichen aneinander stoßenden beiden Flügel 2, 3 nicht
behindert, die in den 2 bis 5 dargestellt sind.
-
Wie in 5 schematisch
dargestellt, weist die Nut 9 in der vorderen Schmalseite 5 des
sekundären
Flügels 3 außerdem einen
dritten Kanal 23 auf, der sich beiderseits des zweiten
Kanals 13 nach außen
erstreckt und von zwei seitlichen Längsrändern 24, 25,
dem inneren bzw. dem äußeren, der
Schmalseite 5 begrenzt wird.
-
Das Schließblech 21 ist im Innern
des dritten Kanals 23 angeordnet, dessen Dicke e im wesentlichen
der Dicke des Schließblechs 23 entspricht.
-
Um das beim Stand der Technik übliche Falzspiel
zwischen den jeweiligen Nuten der beiden vorderen Schmalseiten der
vorderen lotrechten Holme 6, 7 beizubehalten,
weist die Nut 8 in der vorderen Schmalseite 4 des
Hauptflügels 2 auch
einen dritten Kanal 26 auf, der sich beiderseits des entsprechenden
zweiten Kanals 12 nach außen erstreckt und von zwei
seitlichen Längsrändern, dem
inneren 27 bzw. dem äußeren 28,
der Schmalseite 4 begrenzt wird. Die beiden Flügel können folglich
ggf. umgekehrte Funktionen haben.
-
Wie in den 2 und 6 schematisch
dargestellt, weist der Treibstangenverschluss 14 eine Falle 17 und
das entsprechende Schließblech 21 eine Rampe 29 zur
Aufnahme der Abschrägung 30 der Falle 17 auf.
Der innere Seitenrand 24 des dritten Kanals 23 der
Nut 9 ist in 31 eingeschnitten, um den Durchtritt
der Rampe 29 zur Aufnahme des Schließblechs 21 über diese
Kante 24 zu gestatten.
-
Wie in 4 schematisch
dargestellt, weist der Treibstangenverschluss 14 auch mindestens
einen Riegel 32 auf, dem gegenüber die Stulpschiene 20 des
Treibstangenbeschlags 18 des sekundären Flügels 3 eine Öffnung 33 mit
entsprechenden Abmessungen aufweist, die gegenüber einer Öffnung 36 im Schließblech 21 angeordnet
ist, wobei die beiden Öffnungen 33 und 36 zur
Aufnahme des Riegels 32 in seiner Austrittsstellung angepasst
sind.
-
Die Treibstange 19 des Treibstangenbeschlags 18 weist
ggf. auch eine entsprechende Öffnung 34 auf,
die derart angepasst ist, dass sie sich in der geschlossenen Stellung
der Treibstange 19 gegenüber der Öffnung 33 in der Stulpschiene 20 befindet
und den Riegel 32 in seiner Austrittstellung 32 aufnimmt.
-
Verständlicherweise widersetzt sich
der Riegel 32 unter diesen Umständen in seiner in die Öffnungen 33, 34 eingeführten Austrittsstellung
jeglicher Verschiebung der Treibstange 19, bei der die
entsprechende Schmalseite der Öffnung 34 gegen
den Riegel 32 zum Anschlag kommt. Somit dient der Riegel 32 als
Fehlbedienungssperre, um jegliche unerwünschte Betätigung des Treibstangenbeschlags 18 zu
verhindern, solange der Riegel 32 sich in seiner Austrittsstellung
befindet.
-
Für
den nicht dargestellten Fall, dass der Treibstangenverschluss 14 des
Hauptflügels 2 einen Riegel
aufweist, der dem (nicht dargestellten) Gehäuse des Treibstangenbeschlags
18 des
sekundären
Flügels 3 gegenüber angeordnet
ist, weist die Stulpschiene des Gehäuses des Treibstangenbeschlags 18 eine
entsprechende (nicht dargestellte) Öffnung auf, die so angepasst
ist, dass sie den Riegel in seiner Austrittsstellung aufnimmt, in
der das freie Ende des Riegels sich zwischen den beiden Stegen befindet,
die jeweils die Treibstangen 19 des Treibstangenbeschlags 18 betätigen.
-
Damit ein solcher Riegel die Aufgabe
einer Fehlbedienungssperre wahrnehmen kann, kann mindestens einer
der beiden Stege an seiner dem Riegel zugewandten Seite ein vorspringendes
Element aufweisen, das derart gestaltet ist, dass es gegen den Riegel
zum Anschlag kommt und so die Bestätigung des Treibstangenbeschlags 18 in
der Entriegelungsrichtung verhindert, solange sich der Riegel in
seiner Austrittsstellung befindet.
-
In dem in den 2 bis 5 dargestellten
Beispiel weist der Hauptflügel 3 an
seiner Außenseite eine
Leiste 35 zur Abdeckung der Verbindungsstelle zwischen
den beiden Flügeln
auf, und zwar aus dem offenkundigen Grund, die Verbindungsstelle
zwischen den beiden Flügeln 2, 3 abzudichten.
-
In dem in den 2 bis 5 dargestellten
Beispiel haben der dritte Kanal 23 der Nut 9 und der dritte
Kanal 26 der Nut 8 im Querschnitt die Form eines Trapezes,
dessen Ränder
sich in offenem Winkel nach außen
erweitern. Mit anderen Worten sind an den Rändern 24, 25, 27, 28 Abschrägungen vorgesehen,
die an die Stulpschiene 16, 20 anstoßen. Dank dieser
Form ist ein einfaches Anbringen des Treibstangenverschlusses 14 und
des Treibstangenbeschlags 18, das einfache Anbringen jedes
zusätzlichen
Schließblechs 21 möglich, ohne
dass dadurch die Innen- und Außenränder 24, 25 des
dritten Kanals 23 und 27, 28 des dritten
Kanals 26 in ihrer Stabilität beeinträchtigt werden.
-
Diese Ränder 24, 25, 27, 28 bewirken
ein Schließen
der im wesentlichen aneinander stoßenden beiden Flügel 2, 3,
wie beim bekannten früheren Stand
der Technik, und gestatten dabei auf vorteilhafte Weise, das Falzspiel
nach dem früheren
Stand der Technik zu rekonstruieren.
-
Die soeben beschriebene Doppelflügeleinheit
kann somit mit einem in zwei Richtungen beweglichen Treibstangenverschluss
am Hauptflügel
und einem Treibstangenbeschlag am sekundären Flügel versehen sein, wobei eine
derartige Einheit zwar von allen bekannten Vorteilen nach dem früheren Stand der
Technik profitiert, aber dennoch insbesondere durch das Vorhandensein
von zusätzlichen
Schließblechen,
die jeweils die Widerstandsfähigkeit
des vorderen lotrechten Holms des sekundären Flügels verstärken, die Widerstandsfähigkeit
dieser Einheit ermöglicht
wird, wobei der vordere lotrechte Holm jedes Flügels 2, 3 eine
dreikanalige Nut aufweist, was eine Vorfertigung dieser lotrechten
Holme gestattet.
-
Diese Vorfertigung kann mit allen
gängigen Materialien
für Tür, Fenstertür oder dergleichen,
wie Holz, Leichtmetall oder PVC, erfolgen, wobei Leichtmetall oder
PVC eine Herstellung im Extrusionsverfahren gestatten.
-
Somit ist der durch die dritte Nut
in jedem der beiden vorderen lotrechten Holme geschaffene Raum bei
einer Doppelflügeleinheit
ohne Überdeckung
und ohne Mittelpfosten ausreichend für die Verwendung von üblicherweise
bei Einzelflügeln oder
Doppelflügeln
mit vertikalem Mittelpfosten verwendeten Beschlägen, Treibstangenbeschlägen und Treibstangenverschlüssen, deren
Schließbleche
und Stulpschienen jeden der beiden vorderen lotrechten Holme verstärken und
dadurch die Widerstandsfähigkeit
dieser lotrechten Holme und die über
diese Beschläge
erreichte Sicherheit verbessern, ohne die Vorteile einer derartigen
Doppelflügeleinheit
ohne Überdeckung
zu beeinträchtigen.
-
Selbstverständlich beschränkt sich
die vorliegende Erfindung nicht nur auf die gerade beschriebenen
Ausführungsarten,
sondern lässt
zahlreiche Änderungen
und Abwandlungen zu, ohne dass dabei der Bereich der Endung verlassen
wird.
-
Insbesondere haben die an den Rändern 24, 25, 27, 28 vorgesehenen
Abschrägungen
im Querschnitt ein beliebiges – rechteckiges
oder sonstiges – Profil.