DE69908015T2 - Vorrichtungen zum invivo Bestimmen des Nachgiebigkeitsfunktion und des körperlichen Blutkreislauf eines lebendes Wesens - Google Patents

Vorrichtungen zum invivo Bestimmen des Nachgiebigkeitsfunktion und des körperlichen Blutkreislauf eines lebendes Wesens Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur individuellen in-vivo Bestimmung der Compliance-Funktion C(p) = dV/dp des Gefäßsystems nach einer Herzkammer eines Lebewesens aus dem Blutdruck p(t) und einem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur laufenden Bestimmung des systemischen Blutflusses q(t), bei dem der Blutdruck p(t) in der Aorta oder in der Nähe der Aorta laufend bestimmt wird.
  • Verfahren und Vorrichtungen der oben genannten Art sind bekannt. In der Vergangenheit wurden mehrere Verfahren mit dem Ziel entwickelt, das Herzzeitvolumen (HZV) aus dem arteriellen Blutdruck zu berechnen. Einerseits werden Methoden vorgeschlagen, in denen das HZV aus wenigen charakteristischen Größen wie etwa mittlerem arteriellen Druck (MAD), systolischem und diastolischem Druck (ADsys, ADdia), Systolendauer (ET) und Patientendaten (Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe) bestimmt wird [4, 6, 7], andererseits werden Algorithmen eingesetzt, in denen die vollständige Kontur der pulsierenden Blutdruckkurve zur Berechnung des Herzzeitvolumens ausgenutzt wird [1, 5, 20]. In den letztgenannten Methoden, die auch als Pulskonturanalyse bezeichnet werden, wurden dabei bisher zwei unterschiedliche Ansätze verfolgt. Zum einen wurde das HZV direkt aus dem arteriellen Blutdruck mit Hilfe einiger Korrekturfaktoren berechnet [19, 20], wohingegen in anderen Arbeiten [5, 25] aus dem Druck zusammen mit bestimmten Annahmen ein Blutfluß berechnet wird, von dem angenommen wird, daß er mit dem tatsächlichen Blutfluß in der Aorta übereinstimmt und damit zur Bestimmung des Herzzeitvolumens verwendet werden kann.
  • Das klassische Windkesselmodell, das erstmals von Hales [26] vorgeschlagen und von Frank [27] eingesetzt wurde, um das Schlagvolumen (SV) und, zusammen mit der Herzfrequenz, das Herzzeitvolumen zu bestimmen, verwendet lediglich den peripheren Widerstand R und die Compliance C zur Modellierung des untersuchten Herzkreislaufsystems. In diesem Modell wird der arterielle Blutfluß durch q(t) beschrieben, der mit Hilfe des zu messenden Blutdruckes p(t) für gegebenes C und R berechnet werden kann. Genauere Untersuchungen zeigen jedoch, daß dieses einfache Modell die physiologischen Verhältnisse nur unzureichend wiedergibt, so daß zahlreiche Modifikationen des ursprünglichen Modells vorgeschlagen wurden; für eine Übersicht wird auf [24, 28] verwiesen.
  • Die Genauigkeit dieser Verfahren hängt dabei entscheidend davon ab, wie gut die Voraussetzungen, d. h. das verwendete Modell, die Verhältnisse im untersuchten Herzkreislaufsystem widerspiegelt, so wird in [5] ein nicht lineares Windkesselmodell eingesetzt, dessen Parameter durch Alter und Geschlecht des Patienten vorbestimmt sind. Neuere Untersuchungen [21] zeigen jedoch, daß das in [5] eingesetzte Modell nicht die korrekten physiologischen Randbedingungen wiedergibt; insbesondere kann die Compliance (Dehnbarkeit) der Gefäße nicht stets durch den in [5] angegebenen Compliance-Druck-Zusammenhang beschrieben werden. Für diese Diskrepanz kommen mehrere Ursachen in Frage. Zum einen wird in [5] nur eine Abhängigkeit des in-vitro bestimmten Aortenquerschnitts vom Blutdruck berücksichtigt und eine Längenänderung, wie in [22, 23] beschrieben, vernachlässigt; auch wird nur die Dichte des Blutes und nicht die stark hämatokritabhängige Viskosität berücksichtigt, ebenfalls bleibt die Compliance des peripheren Systems unberücksichtigt. Zum anderen kann das in [5] beschriebene Verfahren, abgesehen von Alter und Geschlecht, nicht die Compliance-Funktion C(p) eines einzelnen Individuums verwenden. Gerade bei der Untersuchung pathophysiologischer Fälle, z. B. Arteriosklerose, kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, daß sich C(p) dem Alter und Geschlecht entsprechend verhält, so daß dann das zugrundeliegende Modell die physiologischen Verhältnisse nur unzureichend beschreibt [25]. Letztlich wurde in [24] aufgezeigt, daß zu erwarten ist, daß ein modifiziertes Windkesselmodell die physiologischen Randbedingungen exakter wiedergeben kann.
  • Allen bisher diskutierten Modellen ist jedoch gemein, daß die Modellparameter, nachdem sie einmal bestimmt wurden, nicht mehr vom Zustand des untersuchten Herzkreislaufsystems abhängen. Nahezu alle Parameter können sich jedoch mit der Zeit verändern, so kann sich beispielsweise der systemische Widerstand R aufgrund einer Medikamentierung verändern. Andere Parameter, so auch die Dehnbarkeit und Länge der Aorta, ändern sich mit dem Druck so stark, daß sie bereits während eines Herzschlages als veränderlich betrachtet werden müssen.
  • Daß Aortenimpedanz und Compliance nicht als konstant angenommen werden können, wurde sowohl im Tierexperiment [22] als auch für Menschen gezeigt [29]. Ursache hierfür sind primär die Dehnbarkeit, Längen- und Volumenänderung der Aorta und aortennahen Gefäße. Der typische Verlauf des Aortenvolumens V in Abhängigkeit vom Druck wurde unter anderem in [30] beschrieben. Da die Compliance des Systems durch
    Figure 00030001
    gegeben ist, muß aufgrund des begrenzten Volumens die Compliance für sehr hohe Drücke gegen Null streben und kann nicht konstant sein. Da die Volumenänderung durch Längen und Querschnittsänderung der Gefäße verursacht wird, ändert sich ebenfalls die Aortenimpedanz, welche nach der Navier-Stokes-Gleichung zum einen von Querschnitt und Dichte ρ der Flüssigkeit und zum anderen durch Länge, Viskosität η und Dichte des Blutes bestimmt wird.
  • Druckabhängige Aortenimpedanz und Compliance wurden unter anderem in [5, 21] diskutiert und dort zur Untersuchung nicht linearer Windkesselmodelle eingesetzt. In [5] wird dabei insbesondere davon ausgegangen, daß C(p) durch Alter und Geschlecht des Patienten festgelegt werden können. Auch bleibt die Impedanz Z(p) in diesem Ansatz unberücksichtigt. Zudem folgt aus den in [21] erzielten Ergebnissen, daß das in [5] verwendete Modell teilweise im Widerspruch zu den physiologischen Gegebenheiten steht. Ursache hierfür ist zum einen die Vorgabe der Compliance und Aortenimpedanz. Ein solcher Ansatz ist ungeeignet, die für den untersuchten Patienten charakteristischen Merkmale zu berücksichtigen. Auch kann das in [5] vorgestellte Verfahren nicht ohne Änderungen auf andere Spezies übertragen werden. Zum anderen wird in [5] nur der zuvor in-vitro untersuchte typische Aortendurchmesser und die Dichte des Blutes berücksichtigt. Der Einfluß von Längenänderungen der Aorta, sowie das dynamische Verhalten der aortennahen und peripheren Gefäße und die Viskosität des Blutes bleiben bei der Modellierung der in-vivo vorliegenden Bedingungen unberücksichtigt.
  • Demzufolge existiert bisher kein Verfahren, das zur individuellen in-vivo Bestimmung des Compliance-Druck-Zusammenhangs die hier eingesetzten Meßgrößen verwendet.
  • Diese Nachteile sollen durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgeschlossen werden, indem alle interessierenden Modellparameter aus Messungen am untersuchten physiologischen System, d. h. Mensch oder Tier, bestimmt werden. Hierzu ist insbesondere fortlaufend der aorten oder aortennahe Blutdruck p(t) und zu mindestens einem Zeitpunkt ein Referenz-Herzzeitvolumen (HZVref) zu messen. Mit Hilfe dieser Größen können alle Parameter festgelegt werden und anschließend zur Untersuchung der Hämodynamik eingesetzt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur individuellen in-vivo Bestimmung der Compliance-Funktion eines Lebewesens zu schaffen, die die physiologischen Verhältnisse möglichst getreu wiedergibt.
  • Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur laufenden Bestimmung des systemischen Blutflusses eines Patienten zu schaffen, das gering invasiv ist und den tatsächlichen Blutfluß zu jedem Zeitpunkt möglichst exakt beschreibt.
  • Die Lösung dieser Aufgaben ist in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Vorteilhafte Ausführungsformen sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
  • Gemäß der Erfindung wird ein sogenanntes Windkesselmodell verwendet, dessen Parameter unter Zuhilfenahme einer Referenz-Messung in-vivo identifiziert werden können. Anschließend werden damit der systemische Fluß und weitere hämodynamische Parameter bestimmt. Ein derart angepaßtes und modifiziertes Windkesselmodell beschreibt das Herzkreislaufsystem des untersuchten Individiums genauer und kann somit zur ebenfalls genaueren Berechnung des systemischen Flusses und daraus abgeleiteter hämodynamischer Parameter verwendet werden. Auch kann das Verfahren unmittelbar auf andere Spezies übertragen werden, ohne hierfür zuvor hypothetische Charakteristika zu bestimmen. Der Mehraufwand für die neu entwickelte Methode besteht darin, daß zur Berechnung einer individuellen Compliance-Funktion neben der kontinuierlichen Blutdruckmessung mit einem anderen Verfahren, z. B. arterieller Thermodilution, das Herzzeitvolumen für mindestens einen Zeitpunkt bestimmt werden muß.
  • Die Erfindung wird gemäß dem beigefügten unabhängigen Anspruch 1 ausgeführt.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
  • 1: Eine bevorzugte elektrische Modellschaltung zur Simulation des untersuchten Herzkreislaufsystems.
  • 2: Ein Flußdiagramm zur Berechnung der Aortenimpedanz Z(p), der Compliance-Funktion C(p) und des Blutflusses q(t).
  • 3a: Ein Schaubild zur Erläuterung der zeitlichen Abhängigkeit des Blutdrucks p(t), wobei tO den Zeitpunkt des Öffnens der Aortenklappe, tS den Zeitpunkt des Schließens der Aortenklappe und tD den Zeitpunkt des Endes der Diastole kennzeichnen.
  • 3b: Ein Schaubild zur Erläuterung der zeitlichen Abhängigkeit des Blutdruckes p(t) und des resultierenden Blutflusses q(t)
  • 4: Eine typische Compliance-Funktion C(p) der Aorta eines Menschen.
  • 5: Ein Blockschaltbild einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
  • 1 zeigt ein nicht lineares und modifiziertes Windkesselmodell, das erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzt wird, worin die Aortenimpedanz-Funktionen Z(p) und Zo(p), die Compliance-Funktion C(p) und der systemische Widerstand R berücksichtigt werden.
  • Der Widerstand R in 1 repräsentiert den zeitlich variablen peripheren Strömungswiderstand des Körpers. Zo(p) und Z(p) sind nicht lineare, von dem Druck p(t) abhängige Impedanzen, die zusammen mit der nicht linearen, druckabhängigen Kapazität C(p) das Verhalten der Aorta und der aortanahen Blutgefäße simulieren sollen.
  • Für das in 1 skizzierte Modell resultiert mit der Fouriertransformierten
    Figure 00060001
  • Für die Compliance C gilt darüber hinaus
    Figure 00060002
    darin sind ṗ(t) = dp(t)/dt und
    Figure 00060003
    (t) = dq(t)/dt die zeitlichen Änderungen des Druckes bzw. Flusses. Gleichungen (1) bis (3) zeigen, daß C und Z für das Modell aus 1 berechnet werden können, wenn der systemische Fluß q(t), der Blutdruck p(t) und der systemische Widerstand R bekannt sind.
  • Einen Überblick über das entwickelte Verfahren zeigt 2.
    • i) Zunächst wird aus dem Druck p(t) der mittlere arterielle Blutdruck MAD und die Herzrate HR bestimmt.
    • ii) Zusammen mit dem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref, das vorzugsweise durch arterielle Thermodilution bestimmt wurde, und für das gilt HZVref = HR∫q(t)dt, (5) wird der systemische Widerstand nach R = (MAD – ZVD)/HZVref berechnet. Darin ist ZVD der zentralvenöse Druck, der, falls er unbekannt ist, durch einen geeigneten konstanten Druck, z. B. 0 mmHg, approximiert werden kann.
    • iii) Als nächstes ist ein geeignet zu wählender Fluß q(t) festzulegen, der als Startfunktion der folgenden Iteration dient und den physiologischen Randbedingungen genügt. Der Blutfluß q(t) beschreibt denjenigen Fluß, der unmittelbar vom Linksherz in die Aorta hineinströmt. Deshalb wird für q(t) gefordert, daß die Nebenbedingungen
      Figure 00070001
      für alle Herzschläge erfüllt ist, die während der Messung des Referenz-Herzzeitvolumens HZVref registriert wurden. Der Zeitpunkt tO ist darin der Systolenbeginn und tS das Systolenende. Das Ende der Diastole wird i m folgenden mit tD bezeichnet. Geeignete Flüsse q(t) wären q(t) = 0 für tS < t ≤ tD und für tO < t ≤ tS etwa
      Figure 00070002
      bei letzterem ist dabei k aus der Bedingung ∫q(t)dt = HZVref/HR zu bestimmen. Neben den in Gleichung (7) und (8) angegebenen Flüssen sind jedoch auch andere Anfangsbedingungen, wie etwa ein konstanter oder parabelartiger Fluß, denkbar.
    • iv) Setze Z(p) = 0 und führe die Hilfsvariablen qalt(t) und Ealt ein, die m i t qalt(t) = q(t) und Ealt = ∞ initialisiert werden.
    • v) Berechne aus dem aorten oder aortennah gemessenen Blutdruck p(t), den Fluß q(t) und deren zeitlicher Ableitungen die Compliance-Funktion nach
      Figure 00080001
    • vi) Anschließend wird die Inverse der Compliance-Funktion durch ein Polynom geeigneter Ordnung in p approximiert, d. h. in
      Figure 00080002
      werden die Entwicklungskoeffizienten ακ so bestimmt, daß die Identität
      Figure 00080003
      optimal erfüllt wird. Als geeignetes Kriterium hierzu kann der quadratische Fehler
      Figure 00080004
      minimiert werden, wobei p(t) und q(t) zu allen Zeiten oder auch nur aus bevorzugten Zeitintervallen verwendet werden können. Die Notation ⟨·? bedeutet dabei hier und im folgenden die Berechnung des Mittelwertes.
    • vii) Falls E < Ealt, dann setze qalt(t)= q(t) und Ealt = E und fahre mit Schritt viii) fort, anderenfalls gehe zu Punkt x).
    • viii) Berechne Z(p). Zum einen kann hierzu so vorgegangen werden, daß Z(p) nach Gleichung (1) oder (2) zu bestimmen ist. Dabei wird angenommen, daß diese Gleichungen, die zunächst nur für das Modell aus 1b gelten, in dem die Parameter nicht druckabhängig sind, für genügend kurze Zeitintervalle Δt auch für den hier vorgestellten nicht linearen Ansatz entsprechend 1 zutreffen. Für diesen kann dann mit
      Figure 00080005
      die Impedanz-Funktion nach Gleichung (2) oder gleichwertig durch
      Figure 00090001
      auch direkt aus dem zeitabhängigen Blutdruck p(t) und dem Blutfluß q(t) ohne vorherige Fouriertransformation ermittelt werden.
    • Andererseits kann Z(p) jedoch noch einfacher durch
      Figure 00090002
      berechnet werden, wie folgende Überlegung zeigt. Aortendurchmesser d und -Länge l nehmen mit zunehmendem Druck zu, so daß in niedrigster Näherung d α l angesetzt wird. Nach dem Hagen-Poiseuilleschen Gesetz resultiert damit Z(p) α η/V, worin η die Viskosität des Blutes und V das Aortenvolumen bezeichnet. Mit C(p) = dV/dp ergibt sich damit C(p) α d(1/Z)/dp, woraus Gleichung (13) unmittelbar folgt. Die darin enthaltene Proportionalitätskonstante A kann z. B. dadurch bestimmt werden, daß für mindestens einen Druck p die Funktion Z(p) nach Gleichung (12) bestimmt wird.
    • ix) Falls der Fehler E genügend klein ist, dann wird die Identifikation der Modellparameter hier abgebrochen. Anderenfalls wird mit x) fortgefahren.
    • x) Abschließend ist der angenommene Blutfluß derart zu variieren, daß das Schlagvolumen weiterhin dem Schlagvolumen SV = HZVref/HR entspricht, das aus dem Referenz-Herzzeitvolumen folgt. Da zu diesem Zeitpunkt qalt(t) stets den bis dahin optimalen Fluß beschreibt, wird q(t) = qalt(t) + δq(t) mit ∫δq(t)dt = 0gesetzt.
    • xi) Fahre mit Schrift v) fort.
  • Der in i)–xi) angegebene Algorithmus beschreibt das bevorzugte Verfahren, in dem aus dem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref und der laufend gemessenen arteriellen Pulskurve p(t) alle übrigen Größen bestimmt werden. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Compliance-Funktion und Aortenimpedanz-Funktion so bestimmt werden, wie es die effektiv in dem untersuchten Herzkreislaufsystem wirkenden Zusammenhänge erfordern. Insbesondere berücksichtigt C(p) dadurch nicht nur die Änderung des Aortenquerschnitts, sondern die tatsächliche Volumenänderung von Aorta und peripheren Gefäßen; ebenso wird durch Z(p) eine Längenänderung der Aorta und die Dichte und Viskosität des Blutes beschrieben. Mit Hilfe der in Schritt vi) eingeführten Beschreibung, die jeden physiologisch möglichen Compliance-Druck-Zusammenhang wiedergeben kann, wird zudem die Extrapolation von C(p) und Z(p) ermöglicht, so daß die Funktionen auch über die während der Kalibrierung, d. h. über die während der Messung des Referenz-Herzzeitvolumens beobachteten Drücke hinaus angewendet werden können.
  • Der angegebene Algorithmus beschreibt das bevorzugte Verfahren. Andere Verfahren können leicht aus diesem gewonnen werden und werden durch die aufgeführten Ansprüche mit abgedeckt. Insbesondere kann in vi) statt des Kehrwertes der Compliance-Funktion auch C(p) durch eine endliche Taylorreihe, d. h. durch ein Polynom, beschrieben werden. Auch ist denkbar, daß die Schritte viii) und ix) miteinander vertauscht werden oder, daß in Schritt vi) das Kriterium für die Optimierung geändert wird. So könnte statt der Minimierung des quadratischen Fehlers auch eine Maximierung des Erwartungswertes erfolgen.
  • Um das Verfahren zu beschleunigen, kann insbesondere die Wahl des anfänglichen Blutflusses q(t) in Schritt iii) derart gestaltet werden, daß C(p) zunächst nur aus den Diastolen, d. h. für tS < t ≤ tD bestimmt wird. Nach Gleichung (9) gilt dort für Z = 0 dann C(p) = –p(t)/R·ṗ(t) , so daß hiermit für alle p(t) < p(ts) die Compliance-Funktion dazu ausgenutzt werden kann, den Fluß während der Systole nach einem orthogonalen Funktionensystem, z. B. q(t) = Σkqksin(k·π·(t – tO)/(tS – tO)) (14) zu entwickeln. Die Koeffizienten qk werden dabei durch Minimierung des Ausdrucks ⟨(q(t) – p(t)/R – ṗ(t)/C(p))⟩2 (15) bestimmt, wobei der obige Fehler aus allen p(t) < p(ts) zu berechnen ist, einschließlich derjenigen, die zum Beginn der Systole auftreten. Mit dieser Wahl des Flusses genügen bei einem ausreichend gutartigen Herzkreislaufsystem bereits eine oder wenige Iterationen, um nach dem beschriebenen Algorithmus die Modellparameter zu berechnen.
  • Eine weitere Beschleunigung des Verfahrens kann für den Fall erfolgen, daß in Schritt vi) nur Druckwerte aus den Bereichen der Diastole verwendet werden und 1/C(p) durch ein Polynom zweiten Grades approximiert wird. Während der ersten Iteration resultiert für diese Anwendung
    Figure 00110001
  • Nachdem die Parameter des Modells aus 1 aus dem aorten oder aortennahen Blutdruck p(t) und dem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref bestimmt wurden, kann das Herzzeitvolumen anschließend kontinuierlich alleine aus dem Blutdruck von Schlag zu Schlag berechnet werden. Hierzu ist der Beginn der Herzschläge, die im folgenden wiederum mit tO bezeichnet werden, zu berechnen und Gleichung (11) für die Anfangsbedingung q(tO) =
    Figure 00110002
    (tO) = 0 zu berechnen. Eine solche Berechnung kann numerisch erfolgen, z. B. nach Runge-Kutta, Euler oder einem anderen allgemein bekannten Algorithmus. Liegt die erforderliche Blutdruckmessung dazu nur i n diskreten Zeitschritten vor, so kann zwischen diesen bei Bedarf linearisiert werden. Für das so nur mit Hilfe des Blutdrucks bestimmte Schlagvolumen gilt mit γ = 1 SV = γ∫q(t)dt (17) so daß für das kontinuierlich bestimmte Herzzeitvolumen HZV folgt HZV = HR·SV = HR·γ·∫q(t)dt (18)
  • Darin bezeichnet HR die Herzrate, die ebenfalls aus der Pulskurve p(t) zu berechnen ist und die Zahl der Schläge pro Minute angibt. Die in Gleichung (16) bzw. (17) auftretende Integration kann dabei über den gesamten Herzschlag erfolgen oder auch nur über den Zeitraum der Systole, da während der Diastole gilt q(t) ≈ 0. Wird das Schlagvolumen SV, und damit auch HZV aus dem Blutfluß q(t) während des gesamten Herzschlages berechnet, so muß nicht das Systolenende bestimmt werden. Hierzu wäre (siehe z. B. [31]) entweder eine genaue Analyse der Druckkurve notwendig, um aus p(t) die Lage des sogenannten Dichrotic Notch und damit das Systolenende zu bestimmen, oder weitere Meßvorrichtungen, wie etwa ein EKG, erforderlich. Die Integration über den gesamten Zeitraum ist demzufolge robuster und weniger aufwendig als diejenigen Verfahren, die nur einen bestimmten Zeitraum des Herzschlages auswerten. Wird zudem das kontinuierlich bestimmte Herzzeitvolumen HZV auch aus denjenigen Blutdruckmessungen berechnet, die zusammen mit dem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref zur Modellidentifikation nach dem oben beschriebenen Verfahren verwendet wurden, so kann die Genauigkeit des Verfahrens zur kontinuierlichen HZV-Berechnung noch dadurch gesteigert werden, daß HZV = HZVref gefordert wird und damit der Kalibrierfaktor γ nach
    Figure 00120001
    bestimmt wird.
  • Um das beschriebene Verfahren einzusetzen, ist eine Vorrichtung erforderlich, deren prinzipieller Aufbau in 5 dargestellt ist. Die darin gestrichelt dargestellten Komponenten sind optional und können in einer Minimalkonfiguration der Vorrichtung zumindest teilweise entfallen. Eine solche Vorrichtung besteht mindestens aus einer Auswerteeinheit, gewöhnlich einer Recheneinheit, in der das Verfahren zur Bestimmung der individuellen Compliance-Funktion C(p) alleine oder zusammen mit anderen Methoden eingesetzt wird; insbesondere kann das Verfahren zur kontinuierlichen Berechnung des Herzzeitvolumens in der selben Vorrichtung verwendet werden. Zudem sind erforderlich ein Sensor zur Messung des aorten oder aortennahen Blutdrucks p(t) und eine Signalaufbereitung und Signalwandlung, ein Programm- und ein Datenspeicher, sowie eine Vorrichtung zur Vorgabe des Referenz-Herzzeitvolumens HZVref. Wird das HZVref über eine arterielle Thermodilution bestimmt, so besteht diese Einheit mindestens aus einem Bluttemperatursensor und einem Sensor zur Messung der Temperatur des Injektats, welches von diesem Verfahren verwendet wird, siehe [8]. Da HZVref jedoch auch auf anderem Wege vorgegeben werden kann, kann dieses Modul auch anders ausfallen oder eine Eingabe über Tastatur erfolgen, die zudem zur Benutzerführung in der Vorrichtung verwendet werden kann. Zudem besteht mindestens eine der Möglichkeiten, die Ergebnisse der Auswertung anzuzeigen, auszudrucken oder auf einem Massenspeicher (nicht dargestellt) zu speichern.
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    • [7] U.S. Pat. 5647 369; Petrucelli et al.
    • [8] U.S. Pat. 5 526 817; Pfeiffer et al.
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Claims (24)

  1. Vorrichtung zur individuellen in-vivo Bestimmung der Compliance-Funktion C(p) = dV/dp des Gefäßsystems nach einer Herzkammer eines Lebewesens aus dem Blutdruck p(t) und einem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref, wobei die Vorrichtung folgendes aufweist: a) Drucksensormittel, die angepaßt sind, den Druck p(t) in der Aorta oder in der Nähe der Aorta kontinuierlich zu bestimmen; b) Computermittel, die folgendes aufweisen: b1) Mittel, die angepaßt sind, den mittleren Blutdruck MAD aus dem kontinuierlich bestimmten Blutdruck p(t) zu berechnen, b2) Mittel, die angepaßt sind, den systemischen Widerstand R des Körpers wie folgt zu berechnen
    Figure 00140001
    wobei ZVD ein beliebiger zentralvenöser Druck ist, der ermittelt oder geschätzt wird, und HZVref ein Referenzwert für das Herzzeitvolumen ist, b3) Mittel zur Berechnung der ersten zeitlichen Ableitung des Blutdrucks nach der Zeit ?(t) = dp/dt, und b4) Mittel zur Berechnung der Compliance-Funktion C(p) mindestens aus p(t), ?(t) und R nach einem nichtlinearen modifizierten Windkessel-Modell.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Werte von p(t) Werte sind, die die folgende Bedingung zur Berechnung der Compliance-Funktion C(p) erfüllen: p(r) ≤ p(ts), wobei ts der Zeitpunkt des Schließens der Aortaklappe ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der nur Blutdruckwerte aus der Diastole zur Berechnung der Compliance-Funktion C(p) verwendet werden.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der nur Blutdruckwerte aus der Systole zur Berechnung der Compliance-Funktion C(p) verwendet werden.
  5. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, einen Blutfluß q(t) auf der Grundlage des Druckes p(t) und der ersten zeitlichen Ableitung dp/dt zu bestimmen und die Compliance-Funktion nach
    Figure 00150001
    für beliebige Impedanzfunktionen Z(p) und beliebige Zeiten t derart zu berechnen, dass
    Figure 00150002
    erfüllt wird.
  6. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, den Kehrwert der Compliance-Funktion, 1/C(p) durch ein Polynom endlicher Ordnung zu approximieren und C(p) über den bei der Bestimmung des Referenz-Herzzeitvolumens aufgezeichneten Druckbereich hinaus gemäß diesem Polynom zu extrapolieren.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, das Minimum der Funktion
    Figure 00160001
    zu bestimmen und die individuelle Compliance-Funktion C(p) zu berechnen als
    Figure 00160002
  8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 6, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, den Kehrwert der Compliance-Funktion C(p) durch ein Polynom zweiter Ordnung zu beschreiben und C(p) wie folgt zu approximieren
    Figure 00160003
  9. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, die Compliance-Funktion C(p) durch ein Polynom endlicher Ordnung zu approximieren und C(p) über den bei der Bestimmung des Referenz-Herzzeitvolumens aufgezeichneten Druckbereich hinaus gemäß diesem Polynom zu extrapolieren.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, das Minimum der Funktion
    Figure 00160004
    zu bestimmen und die individuelle Compliance-Funktion C(p) zu berechnen als C(p) = Σkβkpk
  11. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 5, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, die für p(t) ≤ p(ts) berechnete Compliance-Funktion C(p) zu verwenden, um den Blutfluß q(t) nach einem vollständigen Funktionensystem zu entwickeln und q(t) in Form einer Fourierreihe gemäß folgender Gleichung zu beschreiben
    Figure 00170001
    wobei die Koeffizienten qk durch Minimierung des mittleren quadratischen Fehlers bestimmt werden und die Größen to und ts die Zeitpunkte des Öffnens und Schließens der Aortaklappe bezeichnen.
  12. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, den angenommenen Blutfluß q(t) derart zu variieren, dass der mittlere quadratische Fehler minimiert ist.
  13. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, das Aorta-Impedanz/Druck-Verhältnis durch
    Figure 00170002
    zu bestimmen, wobei A eine Proportionalitätskonstante ist.
  14. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, eine nichtlineare Aortenimpedanz-Funktion
    Figure 00170003
  15. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, einen Blutfluß q(t) auf der Grundlage des Druckes p(t) und der ersten zeitlichen Ableitung dp/dt zu bestimmen und die Impedanz-Funktion
    Figure 00170004
    nach
    Figure 00180001
    zu berechnen.
  16. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Computer ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, die Aortenimpedanz-Funktion Z(p) durch ein Polynom endlicher Ordnung zu approximieren und Z(p) über den Druckbereich hinaus, der während der Kalibrierung aufgezeichnet wird, nach diesem Polynom zu extrapolieren.
  17. Vorrichtung nach Anspruch 1, die ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, den systemischen Blutfluß q(t) eines Lebewesens kontinuierlich zu bestimmen, wobei die Vorrichtung ferner Computermittel aufweist, die angepaßt sind, den Blutfluß q(t) wenigstens aus ?(t), p(t) und R unter Verwendung eines nichtlinearen modifizierten Windkessel-Modells zu berechnen.
  18. Vorrichtung nach Anspruch 17, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, den systemischen Blutdruck q(t) gemäß
    Figure 00180002
    zu bestimmen.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 17, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, das Schlagvolumen SV durch Integrieren des Flusses über einen Zeitraum gemäß SV = ∫q(t)dt zu berechnen und wobei dieser Zeitraum dem Herzschlag oder der Dauer der Systole während des Herzschlags entspricht.
  20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 17, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, das Schlagvolumen SV durch Vergleichen des kontinuierlichen Blutflusses q(t) mit einem Referenz-Herzzeitvolumen HZVref gemäß
    Figure 00190001
    zu berechnen.
  21. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 16 und 17, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, die Schlagvolumenvariation gemäß
    Figure 00190002
    zu berechnen, und ferner Mittel aufweist, die angepaßt sind, den Schlagvolumenwert entsprechend dem Schlagvolumenvariationswert zu korrigieren, der allein oder in Kombination mit anderen Parametern verwendet wird, wie mittlerer Blutdruck MAD, systolischer Druck ADSYS, diastolischer Druck ADDIA und Herzrate HR.
  22. Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, das Herzzeitvolumen kontinuierlich zusammen mit der Herzrate HR aus dem Schlagvolumen SV nach HZV = HR·SV zu berechnen.
  23. Vorrichtung nach Anspruch 22, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, den mittleren Druck MAD aus der Blutdruckkurve kontinuierlich zu bestimmen und den systemischen Widerstand kontinuierlich gemäß
    Figure 00190003
    für den Wert des Zentralvenendrucks ZVD, der gemessen oder geschätzt wurde, zu berechnen.
  24. Vorrichtung nach Anspruch 22, bei der die Computermittel ferner Mittel aufweisen, die angepaßt sind, den mittleren Druck MAD aus der Blutdruckkurve kontinuierlich zu bestimmen und die Compliance-Funktion kontinuierlich gemäß
    Figure 00200001
    zu berechnen.
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