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Diese
Erfindung betrifft Trockenübertragungen,
welche auf den Markierungen eine Kleberschicht aufweisen.
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Der
Bedarf für
informatives, dekoratives oder Werbematerial auf Glas oder anderen
Substraten wurde bisher durch eine Vielzahl von Mitteln gedeckt,
ursprünglich
durch Handbemalung, welche relativ grob und arbeitsintensiv ist,
und weiterhin durch eine Verwendung von bedruckten selbstklebenden
Materialien, welche entweder einen unansehnlichen Hintergrund oder
die offensichtliche Form des geschnittenen Kunststoffmaterials aufweisen
oder welche eine langwierige Registrierung benötigen, wenn sie zum Beispiel
entsprechend ihrer Form ausgestanzt werden oder wenn druckempfindliche
Abziehbilder verwendet werden.
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Im
letzteren Fall war das Erfordernis, den Kleber in genauer Übereinstimmung
mit der Graphik aufzutragen, immer ein Problem, insbesondere dort,
wo die Graphiken sehr komplex sind. Im Falle der komplexesten kleinen
graphischen Elemente bestehen mehrere Probleme mit herkömmlichen
selbstklebenden Abziehbildern. Beispielsweise ist bei Nitrozellulose-Tinten,
welche üblicherweise
als Tinten für
derartige Abziehbilder verwendet werden, die Festigkeit der Tinte
sehr begrenzt und es ist nicht möglich,
eine ausreichende Festigkeit bei dünnen Linien aufzubauen, um
es zu ermöglichen,
die Tinte einfach zu übertragen,
ohne dass sie reisst. Wenn wiederum der Kleber überall gedruckt ist und es
erforderlich ist, dass der Kleber abschert, um es zu ermöglichen,
die feinen Details ohne irgendwelche unansehnliche Kleberrückstände zu übertragen,
dann muss der Kleber eine niedrige Haftung aufweisen, um es zu ermöglichen,
dass der Abscherprozess funktioniert. Dies macht wiederum die Aufnahmefähigkeit
auf Glas sehr schlecht und das Übertragen
von komplexen Mustern sehr schwierig. Die Gründe für die bei Siebdruck-Nitrozellulose-Übertragungen
gefundenen Begrenzungen sind, dass die Maschenweite, welche zum
Drucken hochaufgelöster
Graphiken erforderlich ist, notwendigerweise klein ist, und der
niedrige Feststoffgehalt von Nitrozellulose-Siebdrucktinten das
Problem des Erhaltens von ausreichend dicken Tintenablagerungen
zum Erreichen der für
eine einfache Übertragung
benötigte
Festigkeit und zum Überwinden
der Kohäsion
der Kleberschicht, so dass der Kleber genau abschert, verschlimmert.
Das Erhöhen
der Haftung der Kleber, um die Übertragungzu
verbessern, erhöht
die Kleberkohäsion,
wodurch ein wirksames Abscheren des Klebers verhindert wird. Weiterhin
macht die daraus folgende Erhöhung der
Adhäsion
der Graphik ein Entfernen schwierig. Zusammengefasst beschränken die
Begrenzungen von herkömmlichen
Nitrozellulose-Abziehbildern und -Übertragungen den Verwendungskomfort
und die graphische Qualität
und machen weiterhin ein einfaches Entfernen problematisch. Derartige
Abziehbilder werden in der
US
5,571,557 zur Verwendung als eine simulierte Glasätzung beschrieben.
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Unter
anderen für
dieses Problem vorgeschlagenen Lösungen
sind die in der
US 4,820,559 offenbarten
Verfahren, bei denen eine graphische Gestaltung gedruckt und durch
ein Lösungsmittel
aktiviert wird, um eine Übertragung
der Gestaltung zu ermöglichen.
Bei diesem speziellen Beispiel des Standes der Technik machen die
Schwierigkeiten des Arbeitens mit Lösungsmittel zum Aktivieren
des Übertragungsprozesses
und die zum Freigeben von Lösungsmitteln
zwischen dem Trägermaterial
und dem Glas benötigte
Zeit, um eine Bindung mit einer ausreichenden Festigkeit zu entwickeln,
um die Bindung zwischen der Graphik und dem Trägernetz zu überwinden, den Prozess schwierig,
aufwendig und zeitraubend.
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Die
US 4 391 853 , welche den
nächstkommenden
Stand der Technik bildet, beschreibt Trockenübertragungen umfassend einen
polymerischen Film, welcher auf einer Trägerlage angebracht ist. Eine
Kleber-Vorstufenschicht wird auf den Film aufgebracht. Der Film
enthält
einen Klebrigmacher, wel cher in die Kleber-Vorstufenschicht eindringen
kann, um eine klebrige Kleberschicht zu bilden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bisher mit Mitteln
zum Dekorieren, Markieren oder Bereitstellen von Werbebildern durch Übertragung
auf einen breiten Bereich von Materialien, einschließlich Glas,
Kunststoff, Metallen, Holz und lackierten Oberflächen, assoziierten Probleme
zu überwinden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Abziehbild bereitgestellt,
umfassend eine ausgehärtete
Plastisol-Tinte, welche auf einer wärmebeständigen Trägerlage angebracht ist und
eine Kleberschicht auf der Lage aufweist, wobei der Kleber in Kontakt
mit der Plastisol-Tinte ist und die Tinte einen Weichmacher enthält, der
in die Kleberschicht migrieren und damit wechselwirken kann, um
eine Kleberschicht zu bilden, die in den Bereichen, in denen die
Plastisol-Tinte in Kontakt mit der Kleberschicht ist, eine erhöhte Haftung
aufweist, und wobei der Kleber ein Lösungsmittel enthält, das
ebenfalls ein Lösungsmittel
für den
Weichmacher in der Plastisol-Tinte
ist.
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Die
Erfindung umfasst ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen derartiger Übertragungen,
wobei das Verfahren umfasst: Bilden einer Gestaltung aus einer Plastisol-Tinte,
welche einen Weichmacher enthält,
auf einer wärmebeständigen,
flexiblen Trägerlage,
Aushärten
der Tinte und Anbringen einer Kleberschicht über der Gestaltung, wobei der
Kleber ein Lösungsmittel
enthält,
das ebenfalls ein Lösungsmittel
für den
Weichmacher in der Plastisol-Tinte
ist, und wobei der Kleber eine niedrige intrinsische Haftung aufweist,
aber mit Weichmacher wechselwirken kann, welcher von der ausgehärteten Plastisol-Tinte
migriert, um den Betrag der Haftung in Bereichen zu erhöhen, in
denen die Kleberschicht in Kontakt mit der Plastisol-Tinte ist.
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Die
in diesem neuen Verfahren einbezogenen Schritte führen zu
Folgendem:
Eine sehr feste und flexible Tinte wird bereitgestellt,
welche durch Siebdruck gedruckt werden kann, so dass die Tinte eine
hohe Kohäsion
aufweist, selbst wenn sie in dünnen
Linien gedruckt wird. Eine Tinte, die diese Eigenschaften bereitstellen
kann, wird im GB-Patent Nr. 1488487 beschrieben und ist ein Plastisol
oder Organosol. Grundsätzlich
ausgedrückt
ist der erste Vorteil einer Plastisol-Tinte, dass sie keine oder
wenig Lösungsmittel
enthält,
so dass die Dicke der tatsächlich
gedruckten Ablagerung beim Trocknen nicht wesentlich verringert
wird. Dies muss im Gegensatz zu beispielsweise Nitrozellulose-Tinten
gesehen werden, welche normalerweise nur 25–35% Feststoffe enthalten und
wobei daher die mögliche
Tintenablagerung für
dieselbe Auflösung
nur ein Drittel oder ein Viertel der ist, die durch die Plastisol-Tinte
erhalten werden kann. Daher stellt die Verwendung einer Plastisol-Tinte
eine Tinte mit hohem Feststoffgehalt bereit (bis zu 100% Feststoffe)
und dies ergibt sofort bei der gleichen Druck-Maschenweite mit einer äquivalenten
Auflösung
die drei- oder vierfache Ablagerungsdicke verglichen mit beispielsweise
Nitrozellulose-Tinten. Die zusätzliche
Festigkeit einer Plastisol-Tinte verglichen mit Nitrozellulose-Tinten
ist wesentlich größer und
die Elastizität
ist wesentlich besser. Zusammen mit der Tatsache, dass ein vollständig ausgehärtetes Plastisol
inhärent
so aufgebaut sein kann, dass eine um ein Vielfaches bessere Kohäsionsfestigkeit
als eine Nitrozellulose-Tinte aufweist, ist der Vorteil dieser Tinte
offensichtlich. Die Plastisol-Tinten sind aus Vinylharzen aufgebaut,
indem das Vinylharzpulver mit einem geeigneten Weichmacher vermischt
wird. Die Wahl des Weichmachers hängt von einer Anzahl von Faktoren ab,
zum Beispiel:
- (a) einige Weichmacher lösen die
Vinylpulver besser auf als andere und in manchen Fällen sind
die Weichmacher so gute Lösungsmittel,
dass eine Art von Auflösung
sogar bei Zimmertemperatur auftritt. In diesen Fällen sind die Tinten relativ
instabil und nach dem Vermischen kann die Lösung des Vinylpolymerpulvers bewirken,
dass die Viskosität
der Tinte ansteigt, was zu einer relativ kurzen Topfzeit führt. Wenn
die Tinte in situ hergestellt und verwendet wird, ist dies nicht
notwendigerweise ein Nachteil, wenn der Prozess bei der Herstellung
des Produkts gesteuert werden kann. Andererseits lösen einige
Weichmacher das Vinylpolymerpulver nicht so einfach, so dass die
Topfzeit der Tinte besser ist, aber höhere Temperaturen benötigt werden,
damit der Weichmacher das Vinylpolymer auflöst und den Plastisolfilm bildet.
Die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Plastisol-Tinten
enthalten typischerweise von 45 bis 100 Teile Weichmacher pro 100
Teilen Gewicht des Vinylpolymers. Geeignete Weichmacher sind Alkyl-Phthalate,
z. B. Dialkyl-Phthalate, bei denen die Alkylgruppe von 4 bis 10
Kohlenstoffatome enthält,
z. B. Dioktyl-Phthalat. Andere Typen von PVC-Weichmachern können eingesetzt
werden, wie beispielsweise Tricresylphosphat oder ein alkyl-sulfonisches
Säure-Ester
von Phenol (erhältlich
von Bayer unter dem Handelsnamen Mesamoll). Man kann auch zusammen
mit Alkyl-Phthalaten Dibutyrat-Ester von polyhydrischen Alkoholen,
z. B. 2,2,4-Trimethyl-1,3-Pentyl-Diisobutyrat verwenden, welches
von Eastman Chemicals unter dem Handelsnamen Eastman TXIB Weichmacher
erhältlich
ist. Das Vinylpolymer ist vorzugsweise Polyvinylchlorid, aber Kopolymere
von Vinylchlorid mit anderen Vinyl- oder Vinyliden-Monomeren können verwendet
werden. Normalerweise wird eine Dispersion von fein zerteilten PVC-Partikeln
durch Vermischen oder Mahlen der Vinylpolymer-Partikel in den Weichmacher
gebildet. Die Plastisol-Tinte, welche pigmentiert oder durchsichtig
sein kann, wird auf der wärmebeständigen Trägerlage
abgelagert, vorzugsweise durch einen Druckprozess. Siebdruck ist
zweckmäßig, da
dicke Filme einfach gebildet werden können. Nach Bilden der Gestaltung
auf dem Träger
wird die Tinte durch Wärme
ausgehärtet,
um eine homogene Plastisolschicht zu bilden. Typische Aushärtbedingungen
sind 160 bis 180°C
für 20
Sekunden bis 5 Minuten.
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Nach
dem Aushärten
der Tinte wird ein druckempfindliches Material mit niedriger Haftung
auf die ausgehärtete
Gestaltung aufgebracht. Der Kleber kann in Übereinstimmung gedruckt werden,
aber dies ist unnötig,
wie unten beschrieben werden wird.
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Es
ist eine beobachtete Tatsache, dass die zum Herstellen der Plastisol-Tinten verwendeten
Weichmacher leicht in druckempfindliche Kleber abso biert werden
können.
Dies ist in der Vergangenheit als schwerer Nachteil angesehen worden,
und hat zum Beispiel die Arten von Klebern verringert, welche zum
Gebrauch mit hoch weichmacherhaltigen PVC-Filmen ausgewählt werden
können,
da die Eigenschaften des Klebers vollständig geändert werden, wenn er Weichmacher
von dem PVC-Film aufnimmt. Demzufolge waren ausgewählte Kleber
für Anwendungen
solche, welche durch eine derartige Migration nicht beeinflusst
wurden, z. B. quervernetzende, wasserbasierende Akrylkleber.
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Die
Migration des Weichmachers von dem Vinylplastisol zu dem Kleber
kann beschleunigt werden, wenn der Kleber Lösungsmittel enthält, welche
gemeinsame Lösungsmittel
für das
Klebersystem und die verwendeten Weichmacher sind. Die Verarbeitungstemperatur
ist ebenfalls ein mitwirkender Faktor. Unter normalen Temperaturbedingungen
erreicht die Migration von Weichmacher von dem Plastisol zu dem
Kleber nach etwa drei Tagen Lagerung ein stabiles Gleichgewicht.
Die Wirkung des Weichmachers auf den Kleber ist es, dessen Kohäsion zu
verringern und dessen Haftung zu erhöhen. Mit einem im Wesentlichen
klebrigen Kleber, der auf einem sehr kompatiblen vorgeweichten Plastisol
verwendet wird, kann das Ergebnis den Kleber in ein schlecht verarbeitbares
Fluid verwandeln.
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Es
ist daher übliche
Praxis, Kleber für
Plastisole oder stark vorgeweichte PVC-Filme derart aufzubauen,
dass die Weichmacher so weit wie möglich inkompatibel mit den
verwendeten Weichmachern sind. Wasserbasierende Kleber werden gegenüber Lösungsmittel-basierenden
Klebern bevorzugt verwendet, und quervernetzende Polymere werden
als Kleber gegenüber
nicht quervernetzenden Lösungsmittel-löslichen
Klebern verwendet.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Konzept ist es allerdings,
diese Faktoren zu nutzen, welche bisher als Hauptprobleme angesehen
worden sind, und die Wirkungen, welche so nachteilig sein können, zu
beträchtlichem
Vorteil zu nutzen.
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Wenn
ein Kleber zur Verwendung mit einer Nitrozellulose-Tinte aufgebaut
werden soll, kann der Kleber ohne Bezugnahme auf die Zusammensetzung
der Tinte ausgelegt werden, da keine Migration von Materialien von
der Tinte zu dem Kleber auftritt. Dies bedeutet, dass, wenn der
Kleber außerhalb
des mit der Tinte beschichteten Bereichs aufgetragen ist, dieselben
physikalischen Eigenschaften des Klebers beibehalten werden. Ein
klebriger Kleber, welcher erforderlich sein kann, um eine gute Adhäsion an
beispielsweise einer Glasoberfläche
bereitzustellen, wäre
daher nicht nur über
dem Tintenbereich klebrig, sondern ebenfalls außerhalb dem Bereich der Markierungen.
Dies ist unerwünscht,
da eine Lage von beispielsweise einer Anzahl von unterschiedlichen
Gestaltungen das Substrat festhalten würde und sehr schwierig zu handhaben
würde.
Ferner hätte
der Kleber vergleichbar starke Kohäsionseigenschaften und es wäre schwieriger,
ihn um den Rand der Tinte abzuscheren.
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Bei
einer Plastisol-Tinte, welche einen migrierbaren Weichmacher bereitstellt,
kann der Kleber allerdings derart ausgelegt werden, dass er die
Migration des Klebers aufnimmt, um die Eigenschaften des Klebers nur
in dem Bereich zu ändern,
in dem der Kleber in Kontakt mit dem Plastisol steht. In diesem
Fall ist der Kleber derart aufgebaut, dass er außerhalb des Bereichs der Markierungen
eine niedrige Haftung aufweist und beispielsweise eine Glasoberfläche nicht
festhält,
sondern einfach auf der Oberfläche
bewegt und gehandhabt werden kann, während diese sich auf den Markierungen
befindet. Da die Markierungen in genauer Übereinstimmung mit der Klebefläche sind,
wird letztere wirksam geändert,
um einen klebrigeren Kleber bereitzustellen, welcher gut an dem
Glas oder anderen Substrat haftet. Ferner kann der Kleber, der eine
intrinsisch niedrige Haftung aufweist, so aufgebaut werden, dass
er sehr einfach abschert.
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Das
Ergebnis der wirksamen Verbindung der Verwendung eines abscherbaren
Klebers mit einer niedrigen Haftung mit einem Plastisol derart,
dass das Plastisol eine migrierbare Komponente oder Komponenten bereitstellt,
welche die Haftung und Kohäsion
des Klebers geeignet ändern
kann, ist, dass das Produkt eine hohe Haftung nur dort aufweist,
wo es erforderlich ist, das heisst, in vollständiger Übereinstimmung mit den Markierungen.
Durch Manipulieren der Typen und Mengen von verschiedenen Weichmachern,
welche schlechte bis gute Löslichkeit
für das
Vinylpolymer und schlechte bis gute Migrationseigenschaften zusammen mit
schlechter bis guter Kompatibilität mit der trockenen Kleberschicht
aufweisen, können
dem Kleber der geeignete Grad von Haftung und Kohäsion verliehen
werden.
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Da
die Migration von Weichmachern in den Kleber eine beträchtliche
Zeitspanne (ungefähr
3 Tage) in Anspruch nimmt, können
die genauen Eigenschaften des stabilisierten Produkts nicht sofort
bestimmt werden. Wenn allerdings die Zusammensetzungen unter Berücksichtigung
der auftretenden Veränderungen
bestimmt worden sind, berücksichtigen
die abschließenden
Zusammensetzungen diese Veränderungen.
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Eine
Steuerung des Betrags der Kleberhaftung durch die Manipulation sowohl
der Tintenzusammensetzung als auch der Kleberzusammensetzung wird
grob wie folgt erreicht:
Auf Vinylpolymeren basierende Kleber
können
für die
Zwecke der Erfindung ausgewählt
werden, da die bei Plastisolen verwendeten Weichmacher wirksam in
Vinylpolymerfilme migrieren. Eine aufgebrachte Kleberschicht, welche
aus beispielsweise einem Polyvinyl-Isobutyl oder -Butyl-Ether besteht,
wird in Haftung und Kohäsion
gemäß dem durchschnittlichen
Molekulargewicht der Schicht variieren.
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Unter
einem Molekulargewicht von 30.000 wird die Schicht klebrig sein
und eine niedrige Kohäsion aufweisen.
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Zwischen
einem Molekulargewicht von 30.000 und 70.000 wird die Haftung weniger
aggressiv und die Kohäsion
wird viel größer.
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Über einem
Molekulargewicht von 70.000 wird die Haftung viel niedriger und die
Schicht wird sehr kohäsiv.
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Ohne
die Kohäsion
des Klebers zu ändern,
kann die Haftung ferner durch Hinzufügen fein zerteilter Füllstoffe,
wie beispielsweise Silika oder Talk, die die intrinsische Haftung
weiter verringern, geändert
werden.
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Die
in dem Plastisol verwendeten migratorischen Weichmacher werden mit
Bezug auf ihr Molekulargewicht in die Kleberschicht migrieren und
daher das durchschnittliche Molekulargewicht der Kleberschicht verringern.
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Das
erforderliche Gleichgewicht wird durch Erhöhen des durchschnittlichen
Molekulargewichts der Kleberschicht, wenn das Plastisol Weichmacher
mit einem niedrigen Molekulargewicht enthält, und durch Verringern des
durchschnittlichen Molekulargewichts des Klebers, wenn Weichmacher
mit höherem
Molekulargewicht in der Plastisol-Tinte verwendet werden, erreicht.
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Ein
durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 40.000 wird einen sehr
annehmbaren Kleber mit mittlerer Haftung und Kohäsion ergeben, der sich für druckempfindliche
Trockenübertragungen
eignet. Ein Haftungsbetrag, der ähnlich
dem mit einem derartigen Kleber erreichten ist, würde erfindungsgemäß durch Auswählen eines
oder mehrerer Polyvinyl-Isobutyl-Ether mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht oberhalb von 60.000 und Verwenden von Weichmachern
in der Plastisol-Tinte mit einem niedrigen Molekulargewicht, welche
in den Kleber migrieren werden, um in dem endgültigen Abziehbild einen Kleber
zu ergeben, der ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa
40.000 aufweist.
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Ein
Wachs kann in der Kleberzusammensetzung enthalten sein, um den Haftungsbetrag
des Klebers zu ändern.
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Plastisol-Tinten
benötigen
eine Aushärtung
bei Temperaturen zwischen 120–180°C, vorzugsweise
von zwischen 140–180°C, für zwischen
20 Sekunden und 5 Minuten, vorzugsweise von zwischen 30 Sekunden und
1 Minute.
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Wegen
dieser hohen benötigten
Temperatur ist es notwendig, vorübergehende
Träger
zu verwenden, welche diesen Temperaturen standhalten. Während es
möglich
wäre, Träger wie
Papier oder „Teflon"-beschichtete Stoffe
usw. zu verwenden, ist es am praktischsten, Polyesterfilm zu verwenden.
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Der
verwendete Polyesterfilm ist normalerweise zwischen 50 und 100 μm dick, um
eine Benutzerfreundlichkeit während
der Blattzufuhr bei Druckverfahren zu ermöglichen, aber könnte auch
dünner
sein, z. B. 20 bis 40 oder 50 μm
für gespulte
Druckverfahren.
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Die
einfache Freigabe von Plastisol-Tinten von Polyesterfilmen variiert
in Abhängigkeit
von den Eigenschaften der Tinte und der Oberfläche des Polyesters. Um die
Freigabeeigenschaften der Tinten zu verbessern, kann der Polyesterfilm
mit einem Freigabemittel beschichtet sein.
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Es
ist möglich,
für diesen
Zweck modifizierte Silikon-Freigabemittel zu verwenden, aber üblicherweise ist
dies nicht immer zufriedenstellend, da die Druckqualitäten beeinflusst
werden und die Freigabe von Kleber außerhalb des Markierungsbereichs
ebenfalls möglich
wird. Eine akzeptablere Freigabebeschichtung kann unter Verwendung
von „Quillon" (ein Produkt der
DuPont Corp.) hergestellt werden. Selbst dies ist üblicherweise eine
zu gute Freigabebeschichtung und führt zu Problemen durch schlechte
Adhäsion
der Kleberschicht. Viel bessere Ergebnisse werden bei der Verwendung
von Freigabebeschichtungen erhalten, die auf quervernetzten Epoxy-Polyamiden
oder ähnlichen
stark quervernetzten Emaille-artigen Harzen basieren, wie beispielsweise
Harnstoff- oder Melamin-Formaldehydharzen. Andere sehr zufriedenstellende
Freigabebeschichtungen können
aus wasserlöslichen
Harzen, wie beispielsweise Polymethlyvinylether/Maleinsäureanhydridharzen und
Zellulose-Derivaten hergestellt werden.
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Die
Freigabebeschichtung wird unter Verwendung stark verdünnter Lösungen der
Harze auf den wärmebeständigen flexiblen
Film aufgebracht, um Beschichtungsgewichte von 0,1–2 μm zu ergeben.
Während das
Aushärten
des Polyesters bedeuten kann, dass die Lagen oder Rollen auf mehr
als 140°C
erwärmt
werden, kann dieser Prozess vorteilhaft dazu verwendet werden, um
das Polyester mittels Wärme
zu schrumpfen, um eine genauere Stabilität der Abmessungen bei dem Druck-Arbeitsgang
beizubehalten, falls dies erforderlich ist.
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Anstelle
den Kleber über
die Plastisol-Tinten-Gestaltung zu drucken kann die Sequenz umgekehrt werden
und zuerst eine Kleberschicht gedruckt werden, gefolgt von der Plastisol-Tinte.
Bei einer derartigen Ausführungsform
wird eine flexible, wärmebeständige Trägerlage
mit einem Freigabemittel beschichtet, z. B. ist die Trägerlage
ein silikonbehandeltes Papier. Die Trägerlage, die in Form eines
Netzes oder als ein durchgehender Streifen gebildet sein kann, wird überall mit
einem Kleber mit niedriger Haftung bedruckt und getrocknet. Markierungen
in einer Plastisol-Tinte werden dann auf die getrocknete Kleberschicht
gedruckt und durch Wärmefixieren
des Plastisols ausgehärtet.
Das erzeugte Netz kann sofort ohne eine zwischenliegende Freigabelage
aufgerollt werden, da weder der Kleber noch die Oberfläche der
Markierungen eine große
Haftung aufweisen. Nach einer Lagerung von 2–3 Tagen wird sich, aufgrund
der Migration des Weichmachers in den Abschnitt der Kleberschicht,
welche zwischen jeder Markierung und dem silikonisierten Papier
eingeschlossen ist, der Haftungsbetrag des Klebers unter den Markierungen
erhöht
haben. Die Markierungen können
dann auf eine Empfängerfläche übertragen
werden, z. B. indem das Netz um eine Ecke oder Biegung gezogen wird. Wegen
der Dicke und Steifigeit der Markierungen wird dies dazu führen, dass
sie von dem Trägerpapier
abgehoben werden, wobei ihre klebrige Unterfläche freigelegt wird und auf
die Empfängerfläche gedrückt werden kann.
Weil der Kleber außerhalb
der von den Markierungen bedeckten Bereiche eine niedrige Haftung
aufweist und relativ dünn
ist, bleibt er an der silikonisierten Papieroberfläche kleben.
Diese Ausführungsform
ist besonders gut zum Drucken von Aufklebern geeignet.
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Die
Erfindung ist in 1 der beigefügten Zeichnungen illustriert,
welches ein Querschnitt durch eine Trockenübertragung gemäß der Erfindung
ist.
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ist eine flexible Trägerlage 1 eines
wärmebeständigen Polymerfilms
vorzugsweise transparent oder transluzent und ist mit einer anhaftenden
dünnen
Freigabeschicht 2 beschichtet. Auf der Oberfläche der
Freigabeschicht sind eine oder mehrere Markierungen oder andere
Gestaltungen 5 mit einer durch Wärme fixierten Plastisol-Tinte
gedruckt. Über
die Markierung 5 ist eine Beschichtung eines druckempfindlichen
Klebers 3, die sich auch über die Oberfläche der
Freigabeschicht erstreckt. Dieser Kleber weist eine niedrige intrinsische
Haftung auf, so dass er mit einem Substrat Verbindungen mit geringer Festigkeit
eingeht. Der Kleber ist empfänglich
für eine
Migration eines Weichmachers von der Plastisol-Tinte 5,
so dass, nach mehreren Tagen Lagerung nach der Herstellung, der
Abschnitt 4 des Klebers eine erhöhte Haftung entwickelt. Wenn
die Oberfläche
des Abschnitts 4 des Klebers in Kontakt mit einer Empfängerfläche gedrückt wird,
wird eine starke Verbindung entwickelt, welche beim Manipulieren
der Trägerlage 1 dazu
führt, dass
der Kleber um den Umfang der Markierung abschert. Daher wird die
Markierung 5 von der Trägerlage gehoben,
wobei der verbleibende Kleber 3 an der Trägerlage
anhaftend verbleibt.
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Beispiele
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Beispiel 1
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1. Polyesterfilm 75 μm dick (z.
B. Melinex-Film)
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Der
Film wurde mit einer Freigabebeschichtung von Polymethylvinylether/Maleinsäureanhydrid
beschichtet und auf einem Fließband-Riemen
bei 160°C
ausgehärtet.
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Markierungen
wurden auf der Freigabebeschichtung mit einer Filmdicke von etwa
20 μm unter
Verwendung einer schwarzen Plastisol-Tinte gedruckt, welche die
folgende Zusammensetzung aufweist und durch Erwärmen auf eine Temperatur von
etwa 180°C
in einem Tunnelofen für
60 Sekunden ausgehärtet
ist:
Vinylchlorid-Homopolymer | 62,65 |
Dioktyl-Phthalat
(Weichmacher) | 22,50 |
Zinn-basierender
Stabilisator | 2,00 |
Kohlenstoff-Schwärze | 2,65 |
EZsol
D40 (aliphatisches Hydrokarbon-Lösungsmittel) | 9,70 |
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Die
Markierungen waren Buchstaben und Zahlen, die sich für Fahrzeug-Nummernschilder eignen.
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Ein
Kleber, der die folgende Zusammensetzung aufweist, wurde vorbereitet:
Polyvinyl-Isobutyl-Ether
mit durchschnittlichem Molekulargewicht von 100.000 | 3,00 |
Polyvinyl-Isobutyl-Ether
mit durchschnittlichem Molekulargewicht von 60.000 | 12,00 |
Hydriertes
Esterharz (Klebrigmacher) | 8,00 |
Fein
zerteiltes Silica | 2,40 |
Ethylenglykolmonoethylether | 12,00 |
Xylen | 20,00 |
Mineralterpentinöl | 42,60 |
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Der
obige Kleber wurde durch Siebdruck über die gesamte bedruckte Lage
beschichtet und dann bei etwa 100°C
ofengetrocknet.
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Nach
dem Trocknen hatte der Kleber eine sehr geringe Haftung, aber die
Haftung entwickelte sich nach drei Tagen im genauen Bereich der
Markierungen, um einen sehr klebrigen und kohäsiven Film über den Plastisol markierungen
bereitzustellen, und eine niedrige Haftung in den Bereichen außerhalb
der Markierungen.
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Die
Markierungen wurden für
eine Lagerung vor der Verwendung mit einem silikonbeschichteten Schutzpapier
geschützt.
Die Markierungen konnten auf eine Glasplatte übertragen werden, wobei die
Markierungen an der Platte stark anhaften und der Kleber genau um
den Umfang der Markierungen abschert, so dass es keine Umfangslinie
von übertragenem
Kleber um den Umfang der übertragenen
Markierungen gab.
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Beispiel 2
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Eine
aus 75 μm
Polyester bestehende Trägerlage
wurde mit Polyvinyl-Vinylether/Maleinsäureanhydridlösung beschichtet
und auf 150–180°C erwärmt, um
auf der Trägerlage
eine Freigabeschicht zu bilden.
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Die
beschichtete Lage wurde unter Verwendung von wärmefixierten Tinten mit dem
Offset-Lithographieverfahren mit Graphiken bedruckt.
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Eine
durchsichtige Plastisolschicht wurde in Übereinstimmung mit dem Offset-Lithographiedruck
gedruckt, unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Plastisol-Tinte,
außer
dass das Kohlenstoff-Schwärzepigment
weggelassen wurde, und wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, durch
Wärme fixiert.
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Ein
druckempfindlicher Kleber eines nicht quervernetzten Akryltyps wurde über die
gesamte Lage gedruckt, so dass er die gedruckte Graphik bedeckt.
Nach 3 Tagen Lagerung entwickelte der Kleber eine unterschiedliche
Haftung, wobei er in dem Bereich der gedruckten Graphik eine hohe
Haftung aufweist, aber außerhalb
eine niedrige Haftung. Die Klebefläche wurde während der Lagerung mit einem
silikonisierten Papier geschützt.
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Beispiel 3
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Eine
Polyesterlage von 75 μm
Dicke wurde mit einer Epoxy-Polyamid-Freigabebeschichtung versehen,
die eine Trockenfilmdicke von ungefähr 0,5 μm aufweist.
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Eine
Gestaltung mit einer durchsichtigen Plastisol-Tinte, welche Glimmer
und Silica-Füllstoff
enthält, wurde
auf die Freigabebeschichtung gedruckt, um das Aussehen von geätztem Glas
zu erhalten. Die Plastisol-Tinte wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben,
ausgehärtet.
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Ein
Kleber wie in Beispiel 1 beschrieben wurde über die Lage so aufgebracht,
dass er die Gestaltung bedeckt. Eine differentielle Kleberhaftung
wurde mit einem Kleber entwickelt, der eine sehr niedrige Oberflächenhaftung
aufweist. Das resultierende Abziehbild könnte dazu verwendet werden,
Buchstaben oder andere Gestaltungen auf ein Fenster zu übertragen
und simuliert das Erscheinungsbild einer Gestaltung mit geätztem Glas.
Der Kleber scherte genau um die Gestaltung ab und kein Kleber wurde
mit der Gestaltung übertragen.
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Andere
Variationen können
gemäß der Erfindung
bei der Herstellung von Übertragungen
durchgeführt werden.
Zum Beispiel können
andere Freigabebeschichtungen verwendet werden, wie beispielsweise
Melamin-Formaldehyd-Beschichtungen.
Eine Vielzahl von Effekten kann erreicht werden, z. B. durch Siebdruck
von normalen Vinyl- und anderen Tinten über die Plastisol-Tinte. Interessante
Effekte können
erreicht werden, wenn die Plastisol-Tinte derart zusammengesetzt
ist, dass sie das Erscheinungsbild von geätztem Glas hat (wie bei Beispiel
3), oder eine weiß pigmentierte
Plastisol-Tinte ist und zusätzliche
Gestaltungen darüber
gedruckt sind. Es können
ebenfalls gefärbte
durchsichtige Plastisol-Tinten eingesetzt werden.
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Jedes
der herkömmlichen
Druckverfahren kann verwendet werden, um die Plastisol- oder andere
Tinten aufzubringen, einschließlich
der Verwendung von digitalen Laserdruckern.
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Es
gibt viele Verwendungen für
die Übertragungen
dieser Erfindung, einschließlich
das Anbringen an Glas als eine Abdeckung zum Sandstrahlen und die
Herstellung von Nummernschildern.