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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von teilaromatischen
Polyamiden. Speziell betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines teilaromatischen Polyamids aus einem aliphatischen
Diamin und dem Dialkylester einer aromatischen Dicarbonsäure.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Teilaromatische
Polyamide bestehen aus aromatischen Dicarbonsäure- und aliphatischen Diamin-Monomereinheiten.
Solche Polyamide zeichnen sich im allgemeinen durch hohe Schmelzpunkte,
hohe Glasübergangstemperaturen,
geringe Feuchtigkeitsabsorption und, anders als aliphatische Polyamide,
wie z.B. Nylon 6 und Nylon 66, gute Formbeständigkeit unter feuchten Bedingungen
aus. Die Kombination aus Hochtemperatur- und Formbeständigkeit
machen teilaromatische Polyamide besonders geeignet zur Verwendung
in der Elektronik, technischen Kunststoffen, Folien und Fasern.
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Unglücklicherweise
ist jedoch die Mehrzahl der teilaromatischen Polyamide schwer durch
das herkömmliche
Schmelz-Polykondensationsverfahren, das bei der Herstellung von
aliphatischen Polyamiden erfolgreich angewandt wird, herzustellen.
Diese Verfahren umfassen im allgemeinen das Vermischen einer Dicarbonsäure und
eines Diamins, um ein Salz in wäßriger Lösung zu
bilden. Das Salz wird auf eine Temperatur erwärmt, die höher ist als der Schmelzpunkt
des gebildeten Polyamids, die jedoch nicht zu einer übermäßigen thermischen
Zersetzung des erwünschten
Polyamids führt.
Das US-Patent Nr. 5 502 155 von Ng, ausgegeben am 26. März 1996,
beschreibt jedoch ein solches Verfahren zur Herstellung von teilaromatischen
Polyamiden. Das Verfahren umfaßt
das Erhitzen einer Mischung aus einer aromatischen Dicarbonsäure und
einem aliphatischen Diamin auf eine Temperatur von wenigstens 270°C bei einem
Druck von wenigstens 1,2 MPa in Gegenwart einer Monocarbonsäure, wie
z.B. Ameisensäure.
Wasser wird schrittweise während
des Erhitzens zugegeben. Dieses Verfahren eignet sich besonders
zur Herstellung von Polyamiden aus 2,6-Naphthalindicarbonsäure und kann nicht allgemein
auf alle teilaromatischen Polyamide angewandt werden.
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Teilaromatische
Polyamide zeichnen sich durch Schmelzpunkte von wenigstens etwa
275°C und
in manchen Fällen
Schmelzpunkte von über
300°C aus.
Solche hohen Schmelzpunkte führen
im allgemeinen zu einer beträchtlichen
thermischen Zersetzung während
der Synthese des erwünschten
Polyamids. Darüber
hinaus konkurrieren verzweigungsbildende Nebenreaktionen mit der
Polymerisationsreaktion bei den hohen Temperaturen, die erforderlich
sind, um das teilaromatische Polyamid in der Form einer Schmelze
zu halten. Diese Nebenreaktionen führen zu einem bedeutenden Viskositätsaufbau
in der Schmelze, wenn das Molekulargewicht des Polyamids zunimmt.
Die viskose Schmelze schließt
gasförmiges
Kondensat innerhalb des polymeren Moleküls ein. Dies führt zur
Bildung von Hohlräumen
in dem Polymer, die eine nachfolgende Verarbeitung des Polyamids
erschweren.
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Es
wurden Verfahren entwickelt, die einige der mit der Herstellung
von teilaromatischen Polyamiden verbundenen Probleme durch herkömmliche
Mittel lösen.
Zum Beispiel beschreiben Wittbecker und Morgan (Journal of Polymer
Science, 40: 280 (1959)) ein Grenzflächenpolykondensationsverfahren,
bei dem ein Säurechlorid,
wie z.B. ein Dicarbonsäurechlorid,
mit einer Verbindung, die ein aktives Wasserstoffatom (-OH, -NH und
-SH) enthält,
nahe der Grenzfläche
der zwei Phasen eines heterogenen flüssigen Systems, zum Beispiel Benzol
in Wasser, umgesetzt wird. Yamazaki et al. (Journal of Polymer Science,
13: 1373–1380
(1975)) beschreiben ein Niedertemperaturverfahren zur Umsetzung
der Phosphit- und Phosphonatsalze aromatischer Diamine und aliphatischer
Dicarbonsäuren
in einer Pyridinlösung
in Gegenwart von Metallsalzen, wie z.B. LiCl oder Ca2Cl.
Diese beiden Verfahren sind jedoch für die praktische Verwendung
im Industriemaßstab
zu kostspielig, und nichtsdestoweniger wären sie schwer an kontinuierliche
Abläufe
anzupassen.
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Das
US-Patent 3 642 710 von Keen, das am 15. Februar 1972 ausgegeben
wurde, beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiden mit
hohem Molekulargewicht, wie z.B. Polydodecamethylenterephthalamid,
das ein teilaromatisches Polyamid ist, bei einer verringerten Temperatur.
Speziell wird der Reaktant, Dodecamethylendiammoniumterephthalat,
in Gegenwart eines Viskositätsstabilisierungsmittels,
einem Reagenz, das in der Lage ist, das Molekulargewicht des Polyamids
zu steuern, wenn die Polymerisationsreaktion ein Gleichgewicht erlangt,
auf eine Temperatur von etwa 255°–275°C erhitzt.
Bei diesem Verfahren bleibt die Reaktionsmasse fest und kann anschließend zu
Filamenten schmelzgesponnen werden.
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Das
US-Patent Nr. 3 917 561 von Chapman und Pickett, das am 4. November
1975 ausgegeben wurde, lehrt ein weiteres Verfahren zur Herstellung
von Polydodecamethylenterephthalamid, bei dem ein durch Kationenaustausch
behandeltes Dodeca methylendiammoniumterephthalatsalz in Gegenwart
eines sterisch gehinderten Phenols, Benzolphosphinsäure, Kupferacetat
in Kombination mit einem Alkalimetallhalogenid oder einer Mischung
aus irgendeinem dieser Additive schmelzpolymerisiert wird. Bei diesem
Verfahren kooperieren die Additive mit dem durch Kationenaustausch
behandelten Salz, so daß ein
schmelzstabiles Polyamid erhalten wird. Diese beiden Verfahren und
das oben beschriebene Verfahren von Keen umfassen den unerwünschten
Schritt der Bildung eines Salzes aus den Disäure- und Diamin-Reaktanden
und die Verwendung spezieller Additive, wie z.B. Stabilisatoren.
Bei dem Verfahren von Chapman und Pickett ist ferner der teure Schritt
der Salzreinigung durch Ionenaustausch notwendig.
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Verfahren
zur Herstellung von Polyamiden mit hohem Molekulargewicht bei niedrigen
Temperaturen wurden ebenfalls entwickelt. Hierzu beschreibt das
US-Patent Nr. 4 131 712 von Sprauer, das am 26. Dezember 1978 ausgegeben
wurde, ein Verfahren, bei dem eine dicarbonsäurereiche (disäurereiche)
Komponente und eine diaminreiche Komponente unter Erwärmen in
Abwesenheit von Wasser kombiniert werden, um ein Polyamid zu bilden.
Die disäurereiche-
und die diaminreiche Komponente haben jeweils Schmelzpunkte, die im
Vergleich zu den reinen Disäure-
und Diamin-Verbindungen erniedrigt sind, so daß vorteilhafterweise die Polymerisation
bei einer niedrigeren Temperatur durchgeführt werden kann und dabei die
thermische Zersetzung minimiert wird. Ein solches Verfahren kann
aus mehreren Gründen
nicht zur Herstellung von teilaromatischen Polyamiden verwendet
werden. Von vornherein haben die zur Synthese von teilaromatischen
Polyamiden verwendeten aromatischen Dicarbonsäurereaktanden einen extrem
hohen Schmelzpunkt, und sie können oft
nicht geschmolzen werden, ohne selbst thermisch zersetzt zu werden.
Darüber
hinaus sind diese Reaktandenmischungen unter wasserfreien Bedingungen,
Bedingungen, die für
das Sprauer-Verfahren essentiell sind, nicht stabil.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurde nun festgestellt, daß teilaromatische
Polyamide durch Kombination einer aromatischen Dicarbonsäurekomponente,
bei der wenigstens ein Teil in Form eines alkylierten Esters vorliegt,
mit einer Diaminkomponente in Gegenwart von Wasser hergestellt werden
können.
Die Veresterung der Dicarbonsäure
erniedrigt vorteilhaft deren Schmelzpunkt auf eine Temperatur, die
das Schmelzen der Säure
ermöglicht
und ihre thermische Zersetzung verhindert oder wenigstens minimiert.
Das Vermischen der Dicarbonsäurekomponente und
der Diaminkomponente in Form einer Schmelze wird dadurch erleichtert.
Darüber
hinaus enthält
das durch diese Reaktanden gebildete teilaromatische Polyamid die
Alkylseitenketten, und diese Seitenketten dienen ebenfalls der Erniedrigung
des Polyamid-Schmelzpunktes, so daß ein Polyamid erhalten wird,
das leichter verarbeitbar ist als das entsprechende Polyamid, dem
solche Alkylseitenketten fehlen.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verfügung zur Herstellung eines
teilaromatischen, N-Alkyl-Seitenketten enthaltenden Polyamids aus
wenigstens einer aromatischen Dicarbonsäurekomponente und wenigstens
einer aliphatischen Diaminkomponente, die ein Diamin mit 6–12 Kohlenstoffatomen
umfaßt,
wobei 20–100
Gew.-% der Dicarbonsäure
in der genannten Säurekomponente
in Form eines alkylierten Esters vorliegen, wobei die genannte wenigstens
eine aromatische Dicarbonsäurekomponente
zu einem Säureoligomer
ausgebildet wird oder wenigstens eine aliphatische Diaminkomponente
zu einem Diaminoligomer ausgebildet wird, wobei das Verfahren die
Schritte umfaßt:
- (a) Vermischen von stöchiometrischen Mengen der Säurekomponente
mit der Diaminkomponente in Gegenwart von Wasser, wobei wenigstens
ein Teil der Säurekomponente
in Form eines alkylierten Esters vorliegt,
- (b) Erwärmen
der Mischung auf eine Temperatur, die niedriger als der Schmelzpunkt
des teilaromatischen Polyamids, jedoch höher als der Schmelzpunkt des
Säureoligomers
oder des Diaminoligomers ist, wobei sie bei dieser Temperatur eine
Schmelze bildet, während
flüchtige
Bestandteile daraus freigesetzt werden,
- (c) weiteres Erwärmen
der Mischung auf eine Temperatur, bei der eine ausreichende Menge
Wasser entfernt wird, um das Säureoligomer
oder das Diaminoligomer zu bilden,
- (d) Zugabe ausreichender Mengen eines aliphatischen Diamins
mit 6–12
Kohlenstoffatomen oder einer aromatischen Dicarbonsäure, wovon
wenigstens ein Teil in Form eines alkylierten Esters vorliegt, so
daß die Gesamtmengen
an der Säurekomponente
und der Diaminkomponente in der Mischung von Schritt (c) etwa stöchiometrisch
sind,
- (e) Erwärmen
der Mischung von Schritt (d) auf eine Temperatur, bei der sie eine
Schmelze bildet, während flüchtige Bestandteile
daraus freigesetzt werden, und
- (f) weiteres Erwärmen
der Mischung auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt des stöchiometrisch
ausgeglichenen teilaromatischen Polyamids, um das Polyamid zu bilden.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt das Verfahren
der Erfindung ein teilaromatisches Polyamid zur Verfügung, das
aus wenigstens einer aromatischen Dicarbonsäurekomponente und wenigstens
einer aliphatischen Diaminkomponente gebildet ist, wobei 20–100 Gew.-%
der Dicarbonsäure
der genannten Säurekomponente
in Form eines alkylierten Esters vorliegen und die genannte Diaminkomponente ein
Diamin mit 6–12
Kohlenstoffatomen umfaßt,
wobei das genannte Polyamid 1–100%,
auf Mol bezogen, N-alkylierte Amid- und Amingruppen umfaßt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
neues Verfahren zur Herstellung von teilaromatischen Polyamiden
wird zur Verfügung
gestellt, bei dem eine aromatische Dicarbonsäurekomponente, die zu 20–100 Gew.-%
einen alkylierten Ester der aromatischen Dicarbonsäure umfaßt, mit
einer Diaminkomponente, die ein Diamin mit 6–12 Kohlenstoffatomen umfaßt, kombiniert
wird.
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Die
zur Verwendung bei dem vorliegenden Verfahren geeignete aromatische
Dicarbonsäurekomponente
kann ausgewählt
sein aus der Gruppe, bestehend aus einer aromatischen Dicarbonsäure, wovon
wenigstens ein Teil in Form eines alkylierten Esters vorliegt, und
einem Dicarbonsäureoligomer,
das eine nichtstöchiometrische
Menge einer aromatischen Dicarbonsäure, wovon wenigstens ein Teil
in Form eines alkylierten Esters vorliegt, und ein aliphatisches
Diamin mit 6–12
Kohlenstoffatomen umfaßt,
wobei der Rest des Säureoligomers
die Dicarbonsäure
umfaßt.
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Geeignete
aromatische Dicarbonsäuren
zur Verwendung als die Dicarbonsäurekomponente
bei dem vorliegenden Verfahren sind u.a. Terephthalsäure, Isophthalsäure und
Naphthalindicarbonsäuren.
Mischungen aus diesen Säuren
können
ebenfalls verwendet werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung muß wenigstens
ein Teil der Dicarbonsäure
in Form eines alkylierten Esters vorliegen. Hierfür liegen
vorzugsweise wenigstens 20 Gew.-% der Säure in Form eines alkylierten
Esters vor. Besonders bevorzugt liegen wenigstens 40–75 Gew.-%
der Säure
in Form eines alkylierten Esters vor, und ganz besonders bevorzugt
liegen im wesentlichen 100 Gew.-% der Säure in Form eines alkylierten
Esters vor.
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Die
Alkylierung der Dicarbonsäure
zur Bildung eines alkylierten Esters wird durch im Stand der Technik gut
bekannte Verfahren durchgeführt,
zum Beispiel durch Veresterung einer Säure durch einen Alkohol, wie
es in "Advanced
Organic Chemistry Reactions, Mechanisms and Structures (J. March,
McGraw Hill, 1968, S. 320) beschrieben ist. Die Dicarbonsäure kann
mit Gruppen alkyliert werden, die 1–4 Kohlen stoffatome enthalten. Vorzugsweise
wird die Dicarbonsäure
mit Gruppen alkyliert, die 1–2
Kohlenstoffatome enthalten, d.h. Methyl- und Ethylgruppen. Ein besonders
bevorzugter alkylierter Ester gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein dialkylierter Ester einer Dicarbonsäure.
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Die
Verwendung der aromatischen Dicarbonsäure, entweder teilweise oder
vollständig
in Form eines alkylierten Esters, bei dem vorliegenden Verfahren,
bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, die bei den Verfahren
des Stands der Technik zur Herstellung von teilaromatischen Polyamiden
nicht zur Verfügung
stehen. Von vornherein ist der Schmelzpunkt der aromatischen Dicarbonsäuren in
Form eines alkylierten Esters wesentlich niedriger als der Schmelzpunkt
der Dicarbonsäure
selbst. Die deutlichen Unterschiede beim Schmelzpunkt zwischen einer
aromatischen Dicarbonsäure
und ihrem alkylierten Ester können
anhand von Terephthalsäure
und derem dialkylierten Ester, Dimethylterephthalat, veranschaulicht
werden. Der Schmelzpunkt von Terephthalsäure ist höher als 400°C, wohingegen der Schmelzpunkt
von Dimethylterephthalat etwa 140°C
beträgt.
In manchen Fällen
sind die Schmelzpunkte von aromatischen Dicarbonsäuren so
hoch, daß die
Säure vor
dem Erreichen des Schmelzpunktes thermisch zersetzt wird. Daher
dient die Gegenwart der Säure
in Form ihres alkylierten Esters vorteilhafterweise zur Erniedrigung
des Gesamtschmelzpunkts der Säure.
Die Erniedrigung des Dicarbonsäureschmelzpunktes
ist von Nutzen, da sie die Zeitdauer verringert, die die Reaktanden erhöhten Temperaturen
ausgesetzt sind, zum Beispiel Temperaturen, die den Schmelzpunkt
der erwünschten teilaromatischen
Polyamide übersteigen
und die typischerweise im Bereich von 260°–320°C liegen, die Temperatur, bei
der der letzte Schritt bei dem vorliegenden Verfahren durchgeführt wird.
Diese geringere Anwendung erhöhter
Temperaturen ist zur Minimierung der thermischen Zersetzung der
Reaktanden und des Produkts während
des Verfahrens wichtig. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei
der Minimierung von verweigungsbildenden Nebenreaktionen, die zur
Bildung von Hohlräumen
in dem Polyamid führen,
welche die nachfolgende Verarbeitung des Polyamids erschweren. Ein
weiterer Vorteil der Verwendung des alkylierten Esters von Dicarbonsäuren bei
dem Verfahren zur Herstellung der teilaromatischen Polyamide ist,
daß die
aliphatischen Diaminreaktanden in geschmolzenem aromatischem alkyliertem
Ester eine gute Löslichkeit
besitzen.
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Oligomere,
die sich zur Verwendung als die Dicarbonsäurekomponente bei dem vorliegenden
Verfahren eignen, werden aus einer geeigneten aromatischen Dicarbonsäure, wie
sie oben genannt ist, wovon wenigstens ein Teil in Form eines alkylierten
Esters vorliegt, und einem aliphatischen Diamin, das entweder linear oder
verzweigt ist und 6–12
Kohlenstoffatome besitzt, gebildet. Hierfür umfassen geeignete lineare
Diamine u.a. Hexamethylendiamin, Heptamethylendiamin, Octamethylendiamin,
Nonamethylendiamin, Decamethylendiamin, Undecamethylendiamin und
Dodecamethylendiamin, wohingegen geeignete verzweigte Diamine 2-Methylpentamethylendiamin,
3-Methylpentamethylendiamin, n-Methyl-1,6-hexamethylendiamin, wobei
n 2 oder 3 ist, n-Methyl-1,7-heptamethylendiamin, wobei n 2, 3 oder
4 ist, n-Methyl-1,8-octamethylendiamin,
wobei n 2, 3 oder 4 ist, und n-Methyl-1,12-dodecamethylendiamin,
wobei n 2, 3, 4, 5 oder 6 ist, sind. Mischungen aus geeigneten Diaminen
eignen sich ebenfalls zur Verwendung bei der Herstellung des Säureoligomers.
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Das
Säureoligomer
wird durch Kombination einer nichtstöchiometrischen Menge der Dicarbonsäure, wovon
wenigstens ein Teil, bis zu 100%, in Form eines alkylierten Esters
vorliegt, mit einem geeigneten Diamin hergestellt, so daß das Oligomer überschüssige Dicarbonsäure sowohl
in Form der Säure
als auch des alkylierten Esters enthält. Das Oligomer kann durch
gemeinsames Schmelzen der Dicarbonsäure und des Diamins gebildet
werden. Alternativ kann das Oligomer durch physikalisches Vermischen
der Säure
und des Diamins hergestellt werden. Als weitere Alternative kann
das Oligomer durch Vermischen der Säure und des Diamins in einer
wäßrigen Lösung, um
ein Salz zu bilden, hergestellt werden. Ungeachtet des zur Herstellung
des Oligomers verwendeten Verfahrens müssen die Reaktanden auf eine
Temperatur erhitzt werden, die höher
ist als der Schmelzpunkt des Oligomers, jedoch niedriger als der
Schmelzpunkt des Polyamids, für
dessen Herstellung das Oligomer verwendet wird. Während des
Erwärmens
wird von der Reaktion Wasser freigesetzt und aus dem Verfahren abgeführt. Nachdem
ein bedeutender Teil des Wassers aus der Reaktionsmischung entfernt
worden ist, ist das Verfahren zur Herstellung des Oligomers beendet.
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Die
zur Verwendung bei dem vorliegenden Verfahren geeignete Diaminkomponente
kann ausgewählt sein
aus der Gruppe, umfassend ein aliphatisches Diamin mit 6–12 Kohlenstoffatomen,
wie z.B. die oben erwähnten
aliphatischen Diamine, und ein Diaminoligomer, das eine nichtstöchiometrische
Menge des Diamins und eine aromatische Dicarbonsäure, wovon wenigstens ein Teil
in Form eines alkylierten Esters vorliegt, umfaßt, und wobei der Rest des
Diaminoligomers aus Diamin besteht. Das Diaminoligomer kann durch
Verwendung von Verfahren hergestellt werden, die ähnlich den
Verfahren sind, die zur Herstellung des oben genannten Säureoligomers
verwendet wurden.
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Die
Säure-
und Diaminoligomerkomponenten sind relativ niedrig schmelzende Komponenten,
wenn sie in einer monomeren Form vorliegen. Zum Beispiel hat das durch
Vermischen des Dialkylesters Dimethylterephthalat mit Decamethylendiamin
gebildete Oligomer einen Schmelzpunkt im Bereich von etwa 110°C bis etwa
140°C für den Bereich
an Oligomerzusammensetzungen, die durch Vermischen verschiedener
Anteile an Dialkylester und Diamin gebildet werden. Der Schmelzpunkt
des durch Vermischen von Dimethylterephthalat und einem Diamin,
das eine Mischung (1:1) aus Hexamethylendiamin und 2-Methylpentamethylendiamin ist,
gebildeten Oligomers reicht von etwa 25°C bis etwa 140°C für den Bereich
an Oligomerzusammensetzungen, die gebildet werden können.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfaßt das Vermischen der Dicarbonsäurekomponente
mit der Diaminkomponente in Gegenwart von Wasser. Die Menge einer
jeden zu der Mischung hinzugegebenen Komponente ist vorzugsweise
eine im wesentlichen stöchiometrische
Menge, wobei die Gesamtmenge einer jeden Komponente in der Reaktandenmischung,
je nachdem ob gebunden oder frei, berücksichtigt wird. Speziell können die
Säure-
und Diaminoligomere sowohl gebundene(s) als auch freie(s) Dicarbonsäure und
Diamin enthalten, und dies sollte berücksichtigt werden. Wie der
Fachmann erkennen wird, werden äquimolare Mengen
von Dicarbonsäure
und Diamin wünschenswerterweise
ein Polyamid mit dem höchsten
Molekulargewicht ergeben. Es kann Fälle geben, bei denen stöchiometrische
Mengen der Komponenten nicht erwünscht sind.
Um zum Beispiel ein Polyamid mit besonderen Einfärbeeigenschaften zur Verfügung zu
stellen, kann es geeignet sein, einen kleinen Überschuß an Dicarbonsäure oder
Diamin zu verwenden, um ein Polyamid mit einem Überschuß an Säure- oder Diaminenden zu erzeugen.
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Die
in der Mischung benötigte
Wassermenge ist eine Menge, die ausreicht, um die Reaktion in einem stabilen
Zustand zu halten. Hierfür
sollte Wasser in einer Menge vorliegen, die ein Ausdampfen oder
eine sofortige Verdampfung der Reaktanden sowie jegliche anderen
instabilen Zustände,
die in dem Reaktor auftreten können,
verhindert oder wenigstens minimiert. Vorzugsweise beträgt die mit
den Komponenten vermischte Wassermenge wenigstens 5 Gew.-% der Reaktionsmischung,
besonders bevorzugt wenigstens 10 Gew.-% der Reaktionsmischung und
ganz besonders bevorzugt wenigstens 20 Gew.-% der Reaktionsmischung.
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Das
vorliegende Verfahren kann gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators
durchgeführt
werden, um die Reaktionszeit zu verkürzen. Geeignete Katalysatoren
sind u.a. phosphorhaltige Verbindungen, wie z.B. Phosphinsäure und/oder
deren Natrium- oder Kaliumsalze, Hypophosphorsäure, Natriumhypophosphit, Phosphorsäure und
dergleichen. Hierfür
wäre eine
geeignete Katalysatormenge, die zu der Reaktions mischung hinzugegeben
werden kann, etwa 0,05–2
Gew.-%. Eine bevorzugte Katalysatormenge für die Zugabe zu der Mischung
läge im
Bereich von etwa 0,10–0,20
Gew.-%.
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Nach
dem Vermischen werden die Reaktanden im allgemeinen in einem Reaktor
des Typs, der typischerweise bei der Polymerisation von Polyamiden
verwendet wird, zum Beispiel in einem Edelstahl-Autoklaven, auf
kontrollierte Weise auf eine Temperatur erhitzt, bei der die Mischung
eine Schmelze bildet. Die Temperatur wird natürlich von den Eigenschaften
der verwendeten Reaktanden abhängen,
vorzugsweise wird sie jedoch eine Temperatur sein, bei der die Probleme
der thermischen Zersetzung und der Bildung von Seitenverzweigungen
minimal sind, wie es oben erwähnt
wurde. Flüchtige
Bestandteile und insbesondere nichtessentielle flüchtige Bestandteile
werden aus dem Reaktor abgeführt,
wobei stabile Reaktionsbedingungen aufrechterhalten werden.
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Sobald
eine beträchtliche
Menge der flüchten
Bestandteile abgeführt
worden ist, wird die Mischung weiter auf eine Temperatur oberhalb
des Schmelzpunkts des gebildeten Polyamids erhitzt, so daß ein Polyamid
mit einer erwünschten
inhärenten
Viskosität,
z.B. im Bereich von etwa 0,4–1,5
dL/g und vorzugsweise im Bereich von etwa 0,6–1,0 dL/g, erhalten wird. Wiederum
wird die Temperatur je nach dem gebildeten Polyamid variieren, im
allgemeinen wird sie jedoch im Bereich von 260°–320°C liegen. Die Temperatur wird
eine ausreichend lange Zeit beibehalten, um die Polymerisation der
Komponenten im wesentlichen zu Ende zu bringen. Mit fortschreitender
Reaktion muß die
Temperatur eventuell erhöht
werden, um ein Abscheiden von Feststoffen zu verhindern. Diese Temperaturerhöhung wird
variieren, im allgemeinen wird sie jedoch im Bereich von etwa 10–50°C und vorzugsweise
im Bereich von etwa 20–30°C über der
letztlichen Schmelztemperatur des gebildeten Polyamids liegen.
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Die
Mischung kann unter Druck erhitzt oder bei Atmosphärendruck
erhitzt werden. Das Verfahren wird vorzugsweise unter Druck durchgeführt, vorzugsweise
bei einem Druck zwischen etwa 1 MPa und 2 MPa, besonders bevorzugt
bei einem Druck von wenigstens etwa 1,3 MPa (1300 kPa) und ganz
besonders bevorzugt bei einem Druck von wenigstens etwa 1,7 MPa
(1700 kPa). Der Druck kann während
des gesamten Verfahrens konstant gehalten werden, oder alternativ
kann der Druck verringert werden, sobald die erhöhte Polymerisationstemperatur
erreicht ist, so daß das
Polyamid einem "Vakuum-Abschluß"-Schritt unterworfen
wird, bei dem der Druck im Reaktor beim Anlegen von Vakuum auf weniger
als Atmosphärendruck
verringert wird, vorzugsweise um etwa 50–60 kPa. Dieser Schritt dient
der Erhöhung
des Molekulargewichts des resultierenden Polyamids. Während der
Druckverringerung sollte der Druck auf eine Weise verringert werden,
die ein übermäßiges Aufschäumen der
Reaktionsmischung in dem Reaktor minimiert oder verhindert. Hierfür werden
vorzugsweise Antischaummittel zugegeben, die Polyether, wie z.B.
CarbowaxTM, umfassen, um die Schaummenge
zu verringern.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein teilaromatisches
Polyamid zur Verfügung
gestellt, das aus wenigstens einer aromatischen Dicarbonsäurekomponente
und wenigstens einer aliphatischen Diaminkomponente, die ein Diamin
mit 6–12
Kohlenstoffatome umfaßt,
gebildet ist, wobei 20–100 Gew.-%
der Dicarbonsäure
der genannten Säurekomponente
in Form eines alkylierten Esters vorliegen und das Polyamid 1–100%, vorzugsweise
wenigstens etwa 15%, besonders bevorzugt wenigstens etwa 20% und ganz
besonders bevorzugt wenigstens etwa 50%, auf Mol bezogen, N-alkylierte
Amid- oder Amingruppen umfaßt.
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Die
Polyamide der vorliegenden Erfindung können amorphe oder teilkristalline
Polyamide mit einer Schmelzwärme,
gemessen durch Differentialscanninkalorimetrie (DSC), von mehr als
17 J/g sein. Die vorliegenden Polyamide haben vorzugsweise eine
inhärente
Viskosität
im Bereich von etwa 0,4–1,5
dL/g und speziell im Bereich von etwa 0,6–1,0 dL/g. Die Polymere haben
im allgemeinen Schmelzpunkte von über 260°C, vorzugsweise im Bereich von
etwa 280–320°C und besonders
bevorzugt im Bereich von etwa 290–310°C. Vorzugsweise ist der Schmelzpunkt
eines alkylierten Polyamids, das gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, im allgemeinen um wenigstens 5°C niedriger
als der Schmelzpunkt des entsprechenden nichtalkylierten Polyamids.
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Die
Polyamide können
zur Herstellung von Produkten unter Verwendung von Schmelzverarbeitungsverfahren
verwendet werden, insbesondere von Produkten, die zur Verwendung
bei erhöhten
Temperaturen gedacht sind, oder von Produkten, bei denen die Beibehaltung
der Eigenschaften bei erhöhten
Temperaturen erforderlich ist. Zum Beispiel können die Polyamide durch Spritzgießverfahren
zu Gegenständen
wie zum Beispiel Ventile, Tanks, Behälter, Dichtungen und dergleichen,
Teile für
Endanwendungen in Kraftfahrzeugen, speziell solche, die eine Temperaturbeständigkeit
bis 260°C
oder mehr erfordern, und Gegenständen,
bei denen die Beibehaltung mechanischer Eigenschaften unter dem
Einfluß von
Wärme,
Feuchtigkeit, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, einschließlich sogenannter
Gasohole, und dergleichen wichtig sind, wie zum Beispiel Retortenbehälter, geformt
werden. Alternativ können
die Polymere zu Fasern gesponnen werden, die vorzugsweise eine Zugfestigkeit
von wenigstens 1,5 g/Denier und einen Modul von wenigstens 30 g/Denier
besitzen, zur Verwendung als Näh-
oder Industriegarn, bei dem eine geringe Schrumpfung und Dehnung
wichtig sind und/oder die Beibehaltung der Eigenschaften unter dem
Einfluß von
Feuchtigkeit, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen und dergleichen wichtig
ist. Die Polyamide können
auch zu Filmen oder Folien mit Endanwendungen zum Beispiel bei elektronischen
gedruckten Schaltungen, Industrie-Verpackungsfolien, elektrisch
isolierenden Filmen und Beschichtungssubtraten geformt werden. Die
Sperreigenschaften der vorliegenden Polyamide für Wasser und Sauerstoff sind
weitere Eigenschaften, die weitere Endanwendungen bestimmen können.
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Spezielle
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den nachstehenden Beispielen
veranschaulicht, die nicht als Einschränkung aufgefaßt werden
sollen.
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Beispiel 1 – Herstellung
von Polydecamethylenterephthalamid und Polydodecamethylenterephthalamid
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von teilaromatischen Polyamiden,
nämlich
Polydecamethylenterephthalamid (10T) und Polydodecamethylenterephthalamid
(12T), durch Anwendung des bekannten Niedertemperatur-Lösungspolymerisationsverfahrens,
das von N. Yamazaki et al. in J. Poly. Sci., 13, 1373–1380 (1975),
beschrieben wurde. Dieses Beispiel bildet die Grundlage für den Vergleich
von bekannten Verfahren mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung.
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Eine
Mischung aus Terephthalsäure
(TPA) (8,31 g, 50 mmol), Decamethylendiamin (DMD) (8,6 g, 50 mmol)
und Triphenylphosphit (31,0 g, 100 mmol) wurde 2 Stunden lang in
einem gemischten Lösungsmittel aus
N-Methylpyrrolidon (NMP) (500 ml) und Pyridin (100 ml), das Calciumchlorid
(30 g, 21 Gew.-%) und Lithiumchlorid (10 g, 7 Gew.-%) enthielt,
unter Rühren
unter Stickstoff auf 100°C
erwärmt.
Nach dem Abkühlen
wurde die Reaktionsmischung in Methanol (4 l) gegossen und das ausgefallene
Polymer durch Filtration abgetrennt, zu einem Pulver gemahlen, gut
mit Methanol gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
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Das
erhaltene Polymer wurde durch NMR-Analyse als Poly(decamethylenterephthalamid),
10T, identifiziert. Sein Schmelzpunkt betrug 310,6°C und es
hatte eine inhärente
Viskosität
(IV) von 0,14 dL/g. Die inhärente
Viskosität
wurde in m-Kresol bei 25°C
bei einer Polymerkonzentration von 0,005 g/ml gemäß dem Verfahren
ASTM D 2857-87 gemessen. Das Polymer hatte eine nicht ganz weiße Farbe.
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Poly(dodecamethylenterephthalamid),
12T, wurde durch das gleiche Verfahren hergestellt, wobei Dodecamethylendiamin
(DDMD) anstelle von DMD verwendet wurde.
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Das
resultierende Polymer wurde durch NMR identifiziert. Es hatte einen
Schmelzpunkt von 296,6°C und
eine IV von 0,20. Es hatte ebenfalls eine nicht ganz weiße Farbe.
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Beide
Polymere (10T und 12T) zeigten Polymorphie mit metastabilen Schmelzübergängen bei
Temperaturen unterhalb der Hauptschmelzpunkte von 291,4°C bzw. 269,4°C für 10T bzw.
12T. Nachdem das 10T und das 12T 24 Stunden lang unter Stickstoff
bei 250°C
gebrannt wurden, wurde keine hochschmelzende Fraktion bei Temperaturen
oberhalb des Schmelzpunktes mehr beobachtet. Nach dem Brennen verschwand der
metastabile Peak im DSC-Scan des 12T, und es wurde ein scharfer
Schmelzpunkt bei 293,6°C
beobachtet. Das Brennen hatte eine weniger deutliche Auswirkung
auf 10T. Beide Polymere weisen Glasübergänge im Temperaturbereich von
100–120°C auf, was
mit dem für
12T angegebenen Literaturwert übereinstimmt.
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Beispiel II – Herstellung
von Polydodecamethylenterephthalamid in Abwesenheit von Wasser
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Anwendung herkömmlicher Verfahren zur Synthese
von aromatischen Polyamiden, wie z.B. 12T, aus dem Dimethylester
von Terephthalsäure
und einem aliphatischen Diamin in Abwesenheit von Wasser. Im Gegensatz
zu dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann das Verfahren kein
annehmbares Polymer erzeugen.
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DDMD
(200 g, 1 mol) und DMT (194,2 g, 1 mol) wurden vorvermischt und
gründlich
vermengt. Die Reaktionsmischung wurde in den 1-l-Glasreaktor gegeben
und anschließend
auf 126°C
erwärmt,
um eine homogene Schmelze zu bilden. Die Temperatur wurde langsam
erhöht,
und bei etwa 150°C
schien die Reaktion "abzugehen", d.h. Ausdampfungen
des Reaktanden traten auf, die den Kollektor zum Teil verstopften.
Eine bedeutende Menge des Reaktanden ging verloren, insbesondere
durch den Rühreradapterkopf.
Dennoch wurde die Reaktion zu Ende geführt. Das in dem Reaktor gebildete "Polymer" und die auf dem
Adapterkopf und dem Kühler
abgeschiedenen verdampften Feststoffe wurden zur Analyse isoliert.
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Das
Polymer war fest und hatte eine cremig gelbe Farbe. Das Polymer
hatte eine IV von 0,45, und das DSC-Schmelzprofil war sehr breit
mit schwach ausgeprägten
Peaks bei 209,5 und 246,8°C.
Das Polymer hatte etwa 357,31 Carbonsäureenden und etwa 0,45 Aminenden,
eine extrem schlechte Ausgewogenheit von Carbonsäure- und Aminenden. Die Polymerausbeute
betrug nur 56 Gew.-%. Das verdampfte Material, das sich am Adapterkopf
niederschlug, wurde durch IR-Spektrometrie analysiert, und es erwies
sich hauptsächlich
als DMT und DDMD, den Ausgangsmonomeren, mit Spuren von Oligomeren.
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Die
Polymerisation wurde wiederholt, wobei die Reaktortemperatur genau überwacht
wurde. Das Phänomen
der Reaktandenausdampfung zwischen 150–200°C wurde erneut beobachtet. Die
Polymerausbeute aus dem Wiederholungsdurchgang betrug 64%. Die IV
des Polymers betrug 0,32, und sein Schmelzprofil war erneut breit
mit Schmelzpeaks bei 220 und 259,3°C. Das Polymer besaß etwa 460
Carbonsäureenden
und etwa 25 Aminenden, was erneut eine extrem schlechte Ausgewogenheit
der Enden zeigt.
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Obwohl
die stöchiometrische
Mischung aus DMT und DDMD bei 126°C
eine stabile gemeinsame Schmelze bildet, wird festgestellt, daß die Reaktionsmischung
bei einer Temperatur von über
150°C instabil wird.
Schwere Ausdampfungen der Reaktanden treten auf, welche die Reaktion
stören.
Produkte mit niedrigem Molekulargewicht und niedrigen Schmelzpunkten
und einem breiten Schmelzprofil werden in geringer Ausbeute gebildet.
Unter diesen Reaktionsbedingungen ist es schwierig, die Synthese
so zu steuern, daß ein ausgewogenes
geeignetes Polymer erhalten wird.
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Beispiel III – Herstellung
von Polydodecamethylenterephthalamid in Gegenwart von Wasser
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Bei
diesem Beispiel wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung angewandt,
um ein teilaromatisches Polyamid (12T) aus DMT und DDMD herzustellen.
Dieses Beispiel ist analog zu Beispiel II, mit Ausnahme der Verwendung
von Wasser in diesem Beispiel.
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DDMD
(152 g, 0,76 mol) und DMT (146 g, 0,75 mol) wurden mit 100 ml destilliertem
Wasser (25,1 Gew.-%) vermischt. Die Mischung wurde in einem gerührten Glasreaktor
gemäß dem in
Beispiel II beschriebenen Verfahren polymerisiert. Die vollständige Auflösung der
Aufschlämmungsmischung
fand bei etwa 82°C statt.
Bei erhöhter
Temperatur war die Reaktionsschmelze stabil, und das schwere Ausdampfen
der Reaktanden fand nicht statt. Nach dem letzten Heizschritt (315°C) betrug
die Ausbeute an gewonnenem Polymer 92,3%. Das Polymer besaß einen
scharfen Schmelzpunkt bei 285,2°C.
Die NMR-Analyse bestätigte
die 12T-Struktur des Polymers.
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Das
12T-Polymer wurde auch in einem 1-l-Autoklaven mit einem abschließenden Vakuumschritt
synthetisiert, um ein höheres
Molekulargewicht zu erzielen. DDMD (122 g, 0,61 mol) und DMT (117
g, 0,60 mol) wurden mit 100 ml destilliertem Wasser (30,4 Gew.-%)
vermischt und in den Autoklaven gegeben. Der Autoklav wurde durch
Spülen
von Sauerstoff befreit, bei 100 U/Minute gerührt und auf 210°C erhitzt,
wobei sich der Druck bis 1,72 MPa aufbaute. Während dem weiteren Erhitzen
auf 240°C
ließ man
Dampf entweichen, um den Druck bei 1,72 MPa zu halten. Anschließend wurde
der Druck innerhalb eines Zeitraums von 90 Minuten durch kontrolliertes
Dampfablassen auf Atmosphärendruck
verringert und die Temperatur des Reaktors auf 305°C erhöht. Die
Temperatur des Reaktors wurde dann weitere 10 Minuten lang unter
einem verminderten Druck von 40 kPa auf 310°C erhöht. Die Polymerschmelze wurde
abgegossen und in einem Wasserbad gequencht. Das erhaltene Polymer
war weiß und
frei von Hohlräumen
mit einem scharfen Schmelzpunkt von 276,8°C. Es hatte eine IV von 0,86.
Die Polymerenden waren gut ausgewogen, wobei die Zahl der Aminenden
etwa 106 betrug und die Zahl der Carboxylenden etwa 143 betrug.
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Die
Zugabe von Wasser verbessert das Verfahren von Beispiel II wesentlich.
Die Reaktion war steuerbar. Monomerausdampfungen wurden während der
Polymerisationsreaktion verhindert, und die resultierenden Polymerprodukte
wurden in guten Ausbeuten (wenigstens 90%) mit wohldefinierten Schmelzpunkten
erzeugt.
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Beispiel IV – Herstellung
von Polydecamethylenterephthalamid in Abwesenheit von Wasser
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Dieses
Beispiel veranschaulicht das Verfahren zur Herstellung von 10T (Polydecamethylenterephthalamid)
aus dem Dimethylester von Terephthalsäure (DMT) und Decamethylendiamin
(DMD) in Abwesenheit von Wasser. Das Verfahren ist das gleiche wie
das in Beispiel II beschriebene Verfahren.
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Bei
einem Durchgang waren die Reaktanden DMT (0,6 mol), DMD (0,61 mol)
und kein Wasser. Das Reaktionsprofil war das gleiche wie in Beispiel
II. Das resultierende Produkt polymerisierte nicht in bedeutendem
Ausmaß.
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Der
Durchgang wurde unter den gleichen Bedingungen wiederholt, wobei
80 ppm Natriumhypophosphit als Katalysator zugegeben wurden. Während des
Durchgangs war der Druck schwerer zu kontrollieren als bei dem Verfahren
von Beispiel II. Der Druck wurde schließlich durch Zugabe von Stickstoff
auf 1,72 MPa gebracht. Der Druckabbauzyklus verlief glatt. Das resultierende
Polymer war golden, amorphartig und spröde. Es hatte ein breites Schmelzprofil
mit einem Schmelzpeak bei 190°C.
Die Polymer-IV betrug 0,36. Die Polymerenden waren unausgewogen,
wobei die Zahl der Aminenden etwa 54 betrug und die Zahl der offenbaren
Carboxylenden etwa 391 betrug.
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Beispiel V – Herstellung
von Polydecamethylenterephthalamid in Gegenwart von Wasser
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Dieses
Beispiel veranschaulicht das Verfahren der vorliegenden Erfindung
bei der Synthese von 10T aus DMD und DMT. Das verwendete Verfahren
war wie in Beispiel III beschrieben.
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DMD
(104 g, 0,61 mol) und DMT (117 g, 0,6 mol) wurden mit 100 ml destilliertem
Wasser (31,2 Gew.-%) vermischt und in den 1-l-Autoklaven gegeben.
Das Reaktionsprofil war wie folgt: Erwärme auf 210°C bei einem Druck von 1,72 MPa;
erhitze weiter auf 260°C
unter Entlüftung,
um den Druck bei 1,72 MPa zu halten; baue den Druck innerhalb 1
Stunde ab, während
man auf 320°C
erhitzt; halte 20 Minuten lang bei 320°C und schließe ab mit einem 10minütigen Vakuum-Schritt
bei 320°C
bei einem Druck von 40 kPa.
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Das
erhaltene Polymer hatte einen scharfen Schmelzpunkt bei 290°C. Die NMR-Analyse bestätigte die
10T-Struktur. Die IV des Polymers betrug 0,9. Für die Zahl der Aminenden wurde
ein Wert von 46,34 ermittelt. Die Carboxylendenanalyse konnte jedoch
nicht durchgeführt
werden, da das Polymer in Benzylalkohol unlöslich war. Bei der Wiederholung
verlief die Reaktion glatt und kontrollierbar und ergab ein 10T-Polymer mit einem
scharfen Schmelzpunkt bei 289°C.
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Somit
setzt das Verfahren der vorliegenden Erfindung erfolgreich Wasser
als einen der Reaktanden ein, wobei ein Polymer in hoher Ausbeute
erzeugt wird, das hohlraumfrei ist, eine weiße Farbe besitzt und einen
scharfen Schmelzpunkt besitzt, der etwas niedriger ist als der des
in Beispiel 1 beschriebenen Vergleichs-Polymers. Die Synthesereaktion
ist kontrollierbar und ohne Reaktandenausdampfung, wenn Wasser vorhanden
ist.
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Beispiel VI – Eutektische
Schmelzpunkterniedrigung von 12T-Oligomer in Gegenwart eines Überschusses
an Dicarbonsäuredialkylester
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DMT
(135 g, 0,696 mol), DDMD (75 g, 0,375 mol) und 75 ml destilliertes
Wasser (26 Gew.-%) wurden in dem offenen Polymerisatorgefäß vermischt
und vorsichtig gemäß dem in
Beispiel II beschriebenen Verfahren erhitzt. Die Temperatur beim
letzten Erhitzen betrug 275°C.
Während
der Reaktion war die Schmelze stabil und kontrollierbar. Das Produkt
wurde abgekühlt
und anschließend
verfestigt. Die Ausbeute an gewonnenem Produkt betrug 92%. Das Produkt
wurde durch DSC getestet, wobei mehrere Schmelzpeaks auftraten,
von denen der höchste
bei 233°C
lag. Die NMR-Analyse
bestätigte
die 12T-Oligomerstruktur mit einem DMT/DDMD-Molverhältnis von 66,2/33,8
in der Polymerkette, verglichen mit dem DMT/DDMD-Ausgangsmonomerverhältnis von
65/35.
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Die
Polymerisation wurde auch für
eine Reaktandenmischung mit einem DMT/DDMD-Monomer-Molverhältnis von
75/25 mit 22,3 Gew.-% Wasser durchgeführt. Das Produkt wurde in guter
Ausbeute gewonnen und besaß mehrere
Schmelzpeaks, von denen der höchste
bei 207°C
lag. Die NMR-Analyse bestätigte
die 12T-Oligomerstruktur, die eine Zusammensetzung mit einem DMT/DDMD-Molverhältnis von
genau 75/25 in der Polymerkette besaß, identisch mit dem im Monomer-Ausgangsmaterial.
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Diese
Beispiele bestätigten
die eutektische Schmelzpunkterniedrigung von nichtausgewogenem oligomerem
12T durch einen Überschuß an Dimethylterephthalat.
Ausgewogenes 12T, d.h. aus einem stöchiometrischen DMT/DDMD-Ausgangsmaterial
erzeugtes 12T mit einer etwa gleichen Zahl von Amin- und Carbonsäureenden,
besaß einen
scharfen Schmelzpunkt bei 285,2°C.
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Beispiel VII – Eutektische
Schmelzpunkterniedrigung von 12T-Oligomer in Gegenwart eines Überschusses
an Amin
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Unter
Verwendung des Verfahrens des obigen Beispiels VI wurden DDMD (140
g, 0,7 mol), DMT (60 g, 0,308 mol) und 75 ml destilliertes Wasser
(27,3 Gew.-%) vermischt, geschmolzen und erwärmt, bis das Abdestillieren
der flüchtigen
Bestandteile bei 300°C
abgeklungen war. Das Produkt wurde in guter Ausbeute gewonnen und
wies einen maximalen Schmelzpeak bei 240°C im DSC auf. Die NMR-Analyse
bestätigte
die 12T-Oligomerstruktur mit einem DMT/DDMD-Molverhältnis von
25,1/74,9 in der Polymerkette, verglichen mit dem 30/70-Verhältnis im
Monomer-Ausgangsmaterial.
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Durch
Anwendung des gleichen Verfahrens wurde auch ein 12T-Oligomer aus
einem DMT/DDMD-Monomerverhältnis
(0,25 mol DMT/1,0 mol DDMD; 23,7 Gew.-% Wasser) hergestellt. Das
Produkt hatte mehrere Schmelzpeaks mit einer höchsten Schmelztemperatur bei
234°C. Das
NMR bestätigte
die 12T-Oligomerstruktur mit einem DMT/DDMD-Molverhältnis im
Polymer von 16,4/83,6.
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Diese
Beispiele bestätigten
die eutektische Schmelzpunkterniedrigung von nichtausgewogenem oligomerem
12T durch einen Überschuß an Dodecamethylendiamin.
Ausgewogenes 12T aus 50/50 DMT/DDMD hatte einen viel höheren einzigen
scharfen Schmelzpunkt bei 285,2°C.
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Beispiel VIII – Eutektische
Schmelzpunkterniedrigung von 10T-Oligomer in Gegenwart eines Überschusses
an Dicarbonsäuredialkylester
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Durch
Verwendung des Verfahrens von Beispiel VI wurden DMT-reiche 10T-Oligomere hergestellt, wobei
von einem DMT-reichen Monomer-Ausgangsmaterial für die Polymerisation ausgegangen
wurde. Zum Beispiel wurden 1 mol DMT (194,3 g), 0,33 mol DMD (57,3
g) und 75 ml destilliertes Wasser (23 Gew.-%) (DMT/DMD – 75/25)
vermischt und erwärmt,
bis keine flüchtigen
Stoffe mehr entwichen. Die Reaktionsendtemperatur betrug 250°C. Das Produkt
wurde in guter Ausbeute gewonnen und hatte mehrere Schmelzpeaks, wobei
die höchste
Schmelztemperatur bei 227°C
lag. Die NMR-Analyse bestätigte
die 10T-Oligomerstruktur, die eine DMT/DMD-Zusammensetzung von 72,2/27,8
hatte.
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die eutektische Schmelzpunkterniedrigung
des DMT-reichen 10T-Oligomers durch einen Überschuß an DMT in der Schmelze. Ausgewogenes
10T aus einer 50/50-DMT/DMD-Mischung hatte einen scharfen Schmelzpunkt
bei 290°C.
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Beispiel IX – Eutektische
Schmelzpunkterniedrigung von 10T-Oligomer in Gegenwart eines Überschusses
an Amin
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DMD-reiche
10T-Oligomere wurden ausgehend von einem DMD-reichen Monomer-Ausgangsmaterial hergestellt.
DMT (64,1 g, 0,33 mol), DMD (172 g, 1 mol) und 75 ml destilliertes
Wasser (24,1 Gew.-%) (DMT/DMD = 25/75) wurden gemäß dem in
Beispiel X beschriebenen Verfahren polymerisiert. Das Produkt wurde
in guter Ausbeute erhalten und hatte laut DSC mehrere Schmelzpeaks,
wobei der höchste
Schmelzpeak bei 254°C
lag. Die NMR-Analyse bestätigte
die 10T-Oligomerstruktur mit einem DMT/DMD-Molverhältnis von
26,2/73,8.
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Dieses
Beispiel bestätigte
die eutektische Schmelzpunkterniedrigung des DMD-reichen 10T-Oligomers durch einen Überschuß an DMD
in der Schmelze.
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Beispiel X – Herstellung
von 12T-Polyamid durch Verwendung eines Dicarbonsäureoligomers
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von 12T-Polyamid, wobei
zunächst
ein DMT-reiches Oligomer wie in den vorherigen Beispielen beschrieben
gebildet wird und dann das Oligomer durch Zugabe der fehlenden Menge
an Diamin ausgeglichen wird, um das fertige Polymer zu bilden.
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Zunächst wurde
ein unausgewogenes Verhältnis
von DMT zu DDMD, d.h. DMT (146 g, 0,75 mol), DDMD (90 g, 0,45 mol),
und 75 ml Wasser (24,1 Gew.-%) in das offene Polymerisationsgefäß gegeben
und gemäß dem in
Beispiel VI skizzierten Verfahren erhitzt. Ein Vorrat an geschmolzenem
DDMD (0,31 mol, 63 g), der mit Stickstoff überdeckt war, wurde in einen
mit dem Reaktor verbundenen Zugabetrichter gegeben. Die Zugabe dieses
DDMD zur Schmelze erfolgte stufenweise bei 240°C und 300°C, gefolgt von der Erhöhung der Reaktionstemperatur,
bis ein stöchiometrisches
Gleichgewicht erzielt war. Die Reaktionsendtemperatur betrug 290°C, bei der
man die Reaktionsschmelze 1 Stunde lang reagieren ließ, bevor
sie abgekühlt
wurde. Die Reaktionsschmelze war während des Verlaufs stabil und
führte
zu einer guten Polymerausbeute (97%). Das gewonnene Polymer war
weiß und
frei von Hohlräumen
mit einer IV von 0,22 und einer Aminendenzahl von 115. Es löste sich
nicht in heißem
Benzylalkohol für
die Carboxylendenanalyse. Der DSC-Scan zeigte einen einzigen scharfen
Peak bei 267,5°C.
Die NMR-Analyse bestätigte
die 12T-Struktur des Polymers mit einem ausgewogenen DMT/DDMD-Molverhältnis von
49,5/10,5.
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Die
Polymerisation wurde wiederholt, um die Reproduzierbarkeit des Verfahrens
zu zeigen. Ein ähnliches
12T-Polymer wurde in guter Ausbeute erhalten mit einem Schmelzpunkt
bei 264,2°C
und einem Schmelzkurvenprofil, das fast identisch mit dem des 12T
aus dem vorherigen Durchgang war.
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Beispiel XI – Herstellung
von 12T und 10T unter Verwendung einer stöchiometrischen Mischung aus
Dicarbonsäure
und derem dialkylierten Ester
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von 12T aus DDMD und einer
stöchiometrischen
Mischung aus DMT und Terephthalsäure
(TPA) in Gegenwart von Wasser gemäß dem in Beispiel III beschriebenen
Verfahren. Die in den Autoklaven gegebenen Reaktanden waren: DDMD,
0,501 mol (100,2 g), DMT, 0,25 mol (48,6 g), TPA, 0,25 mol (41,6
g), Wasser, 100 ml (34,4 Gew.-%). In diesem Ausgangsmaterial hatten
DMT und TPA ein Molverhältnis
von 1:1.
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Die
Reaktion war kontrollierbar und führte zu einem guten Polymer
(weiß und
frei von Hohlräumen)
in guter Ausbeute. Das Polymer hatte eine IV von 0,96 und einen
scharfen Schmelzpunkt bei 289,1°C.
Die NMR-Analyse bestätigte
die 12T-Polymerstruktur.
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Bei
einem weiteren Beispiel wurde 10T-Polymer aus einer 1:1-Mischung
aus DMT/TPA hergestellt. Die Reaktanden waren: DMD, 0,64 mol (110
g), DMT, 0,31 mol (60 g), TPA, 0,31 mol (52 g), Wasser, 100 ml (31,1 Gew.-%).
Das Reaktionsverfahren war identisch mit dem oben beschriebenen
Verfahren. Die Reaktion war kontrollierbar und führte zu einem Polymer in guter
Ausbeute. Hohlräume
wurden in dem verfestigten Polymer beobachtet, welches einen scharfen
Schmelzpunkt bei 318°C
mit Schulterpeaks bei niedrigerer Temperatur besaß. Das Polymer
war für
die IV- und Endenanalyse unlöslich.
Die NMR-Analyse bestätigte
die 10T-Polymerstruktur.
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Beispiel XII – Alkylierung
von teilaromatischen Polyamiden
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Die
Alkylierung der Amidfunktionen in den teilaromatischen Polyamiden
wurde mittels des Verfahrens der magnetischen Kernresonanz (NMR)
analysiert. Der N-Methylierungsgrad
in einer Reihe von Polyamiden, hergestellt wie in den obigen Beispielen
beschrieben, wurde durch Integration der Peakfläche der entsprechenden Resonanzsignale
quantifiziert. Es wurde festgestellt, daß vom dialkylierten Ester einer
Dicarbonsäure stammende
N-alkylierte Polyamide um etwa 5°C
bis etwa 20°C
oder mehr, je nach dem N-Alkylierungsgrad im Polyamid, niedrigere
Schmelzpunkte besitzen als die entsprechenden von der Dicarbonsäure stammenden Polyamide.
Insbesondere alle N-alkylierten 10T- oder 12T-Polyamide, die von
dem dialkylierten Ester Dimethylterephthalat (DMT) stammten, hatten
Schmelzpunkte, die niedriger waren als die entsprechenden von der Dicarbonsäure Terephthalsäure stammenden
Polyamide. Wie nachstehend gezeigt, korreliert die Schmelzpunkterniedrigung
mit dem Grad der N-Methylierung
im Polyamid. Zum Beispiel erniedrigte eine 10%ige N-Methylierung
von 10T den Schmelzpunkt des Polyamids um 20°C, wohingegen bei 12T eine 2,3%ige
N-Methylierung zu
einer Schmelzpunkterniedrigung von 7,5°C führte. Dieses Ergebnis ist in
Tabelle 1 gezeigt.
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TABELLE
I Schmelzpunkt
und N-Methylierung von 10T und 12T
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Die
NMR-Daten zeigen, daß die
N-Alkylierung des Polyamids durch Reaktion des Alkanol-Kondensats stattfindet,
das durch die Polymerisation des alkylierten Esters der Dicarbonsäure und
dem Diamin erzeugt wird, welches mit dem Stickstoffatom des Amids
oder der Aminfunktionalitäten
am Polyamid reagiert. Das fertige Polymer verfügt somit über Alkylverzweigungen am Stickstoffatom,
entweder entlang der Polymerkette oder am Kettenende.