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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Vorrichtung zur Erzeugung
von Defibrillations-Wellenformen und insbesondere auf einen externen
Defibrillator, der eine Schaltung zur Erzeugung einer zweiphasigen
Defibrillations-Wellenform umfasst.
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Hintergrund
der Erfindung
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Einer
von den üblichsten
und lebensbedrohlichsten medizinischen Zuständen ist das Kammerflimmern,
ein Zustand, bei dem das menschliche Herz die von dem menschlichen
Körper
benötigte Blutmenge
nicht mehr pumpen kann. Die übliche
Art bei einem Kammerflimmern aufweisenden Herz einen normalen Rhythmus
wiederherzustellen ist es, unter Verwendung eines externen Herzrhythmus-Defibrillators
einen starken elektrischen Impuls an das Herz anzulegen. Externe
Herzrhythmus-Defibrillatoren werden seit vielen Jahren in Krankenhäusern von Ärzten und
Krankenschwestern und allgemein durch Notfallpersonal, z. B. medizinischem
Hilfspersonal, mit Erfolg eingesetzt.
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Herkömmliche
externe Herzrhythmus-Defibrillatoren akkumulieren zunächst eine
hochenergetische elektrische Ladung in einem Energiespeicherkondensator.
Wird ein Schaltermechanismus geschlossen, so wird die gespeicherte
Energie in Form eines starken Strompulses auf einen Patienten übertragen.
Der Strompuls wird über
ein Paar auf der Brust des Patienten angeordneten Elektroden an
den Patienten angelegt. Der in den meisten gebräuchlichen externen Defibrillatoren
verwendete Schaltermechanismus ist ein Hochenergie-Übertragungsrelais.
Ein Entladungssteuersignal verursacht, dass das Relais eine elektrische Schaltung
zwischen dem Speicherkondensator und einer Wellenform-Bildungsschaltung
zu schließen,
deren Ausgang mit den an dem Patienten befestigten Elektroden verbunden
ist.
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Das
bei heutigen externen Defibrillatoren verwendete Relais erlaubte üblicherweise
das Anlegen einer einphasigen Wellenform an den Patienten. Es wurde
jedoch kürzlich
entdeckt, dass bei dem Anlegen einer zweiphasigen Wellenform anstelle
einer einphasigen Wellenform an den Patienten bestimmte Vorteile
bestehen können.
Zum Beispiel lässt
eine vorläufige
Forschung erkennen, dass eine zweiphasige Wellenform das mit dem
Defibrillationspuls im Zusammenhang stehende resultierende Herztrauma begrenzen
kann.
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Die
American Heart Association hat einen Bereich von Energiepegeln für die ersten
drei von einem externen Defibrillator angelegten Defibrillationspulse
empfohlen. Die empfohlenen Energiepegel liegen bei: 200 Joule für einen
ersten Defibrillationspuls; 200 oder 300 Joule für einen zweiten Defibrillationspuls;
und 360 Joule für
einen dritten Defibrillationspuls, wobei alle Defibrillationspulse
entsprechend eines von der Association for the Advancement of Medical
Instrumentation (AAMI) herausgegebenen Standards innerhalb eines
empfohlenen Varianzbereichs von nicht mehr als plus oder minus 15
Prozent liegen. Diese hochenergetischen Defibrillationspulse werden
benötigt,
um zu sichern, dass ein genügender
Betrag der Energie des Defibrillationspulses am Herzen des Patienten
ankommt und nicht in der Brustwand des Patienten verläuft.
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Obwohl
die Erzeugung einer zweiphasigen Wellenform in einem externen Defibrillator
erwünscht ist,
wurden bis heute noch keine Ausgangsschaltungen zur Erzeugung einer
zweiphasigen Wellenform entwickelt, die die in einem externen Defibrillator
benötigten
höheren
Spannungen zuverlässig
und einfach schalten können.
Einige implantierbare Defibrillatoren, wie zum Beispiel die in den
US-Patenten Nrn. 5,083,562 und 4,880,357 gezeigten, verwenden eine
Brückenschaltung
mit mehreren gesteuerten Siliziumgleichrichtern (Silicon-Controlled
Rectifiers, SCRs), um eine zweiphasige Wellenform zu erzeugen. Da
implantierbare Defibrillatoren jedoch nur einen Defibrillationspuls
niedriger Energie mit einer maximalen Energie von 25 Joule anlegen,
ist die Ausgangsschaltung eines implantierbaren Defibrillators jedoch
nicht zur Verwendung in dem externen Defibrillator anpassbar. Ein
an eine Brückenschaltung
eines implantierbaren Defibrillators angelegter Energiepuls von
200 Joule würde
die Bauteile der Brückenschaltung überlasten
und zu einem Versagen der Schaltung führen.
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Uns
ist auch die PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 95/05215 bekannt, welche einen vielphasigen Defibrillator
offenbart, der jedoch nur einen Schock von 155 Joule an einem Patienten
anlegen kann, wobei in dem Defibrillator 167 Joule gespeichert sind.
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Diese
Erfindung ist darauf gerichtet, eine Vorrichtung anzugeben, die
die zuvor angegebenen und andere Nachteile überwindet. Insbesondere ist diese
Erfindung auf einen externen Defibrillator gerichtet, der eine Ausgangsschaltung
aufweist, die einen hochenergetischen zweiphasigen Defibrillationspuls
an einen Patienten anlegen kann, wie er in den beigefügten Patentansprüchen definiert
ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist ein externer Defibrillator offenbart, der eine Ausgangsschaltung
aufweist, die das Entladen eines zweiphasigen Defibrillationspulses
von einer Energiespeichervorrichtung, vorzugsweise von einem Energiespeicherkondensator,
an einen Patienten erlaubt. Die Ausgangsschaltung enthält vier Schal tungszweige,
die in Form eines „H" angeordnet sind
(nachfolgend als die „H-Brücken-Ausgangsschaltung" bezeichnet). Jeder
Ausgangszweig der Ausgangsschaltung umfasst einen Festkörperschalter.
Durch das selektive Anschalten von Schalterpaaren in der H-Brücken-Ausgangsschaltung
kann ein zweiphasiger Defibrillationspuls an den Patienten angelegt
werden.
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Entsprechend
eines Gesichtspunkts der Erfindung sind die Schalter in dreien der
Schaltungszweige der H-Brücken-Ausgangsschaltung
gesteuerte Siliziumgleichrichter (SCRs). Vorzugsweise wird in jedem
Schaltungszweig nur ein einziger SCR verwendet. Die Schalter in
dem vierten Schaltungszweig sind Bipolartransistoren mit isoliertem
Gate (IGBTs). Die Verwendung einzelner SCR-Schalter vereinfacht die
Schaltung im Vergleich zu der Verwendung von Halbleitermodulen,
die groß und
teuer sind, oder im Vergleich zu der Verwendung von Niederspannungs-Bauelementen,
welche hintereinander geschaltet angeordnet werden müssen. Die
Verwendung von drei SCR-Schaltungszweigen
reduziert weiter die Größe, das
Gewicht und die Kosten der H-Brücken-Ausgangsschaltung
im Vergleich mit einem Aufbau, der zwei SCR- und zwei IGBT-Schaltungszweige
verwendet.
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Entsprechend
eines anderen Gesichtspunkts der Erfindung kann die H-Brücken-Ausgangsschaltung
eine zweiphasige Wellenform von 200 oder mehr Joule von dem Energiespeicherkondensator
an den Patienten leiten. Vorzugsweise kann die H-Brücken-Ausgangsschaltung
eine zweiphasige Wellenform leiten, die 360 Joule entspricht, nämlich dem
Industriestandard für
einphasige Wellenformen und dem von der American Heart Association
empfohlenen Pegel für
einen dritten Defibrillationspuls. Um genügend Energie für solch
einen zweiphasigen Defibrillationspuls zu speichern, liegt die Größe des Energiespeicherkondensators
innerhalb eines Bereichs von 150 uF bis 200 uF.
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Weiter
kann die H-Brücken-Ausgangsschaltung
zusätzlich
zu der Möglichkeit,
einen hochenergetischen Defibrillationspuls von 200 bis 360 Joule leiten
zu können,
auch einen Defibrillationspuls niedriger Energie für innere
Anwendungen leiten, der lediglich eine Energie von 1 bis 50 Joule
aufweist. Defibrillationspulse niedriger Energie werden benötigt, wenn
zum Beispiel interne Paddel an den Defibrillator angeschlossen werden,
die während
chirurgischer Eingriffe verwendet werden, um das Herz direkt zu defibrillieren.
Um das Anlegen eines Defibrillationspulses niedriger Energie zu
erlauben, werden die Ausgangsschaltungsschalter in drei der Schaltungszweige
von Gate-Treiberschaltungen getrieben, welche ein gepulstes Steuersignal
an die Gates der Schalter anlegen. Das gepulste Steuersignal an
den Gates erlaubt es den Hochspannungsschaltern auch dann leitend
zu bleiben, wenn sie sehr niedrige Ströme leiten.
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Entsprechend
eines anderen Gesichtspunkts der Erfindung spannt eine Gate-Treiberschaltung
die IGBTs in dem vierten Schaltungszweig über ein kurzes Intervall mit
einer genügenden
Spannung vor, um es dem Schaltungszweig zu erlauben, etwa 400 Ampere
Strom zu leiten, ohne beschädigt
zu werden. Das derartige Vorspannen der IGBTs erlaubt es den IGBTs
einer Kurzschlussentladung zu widerstehen, die in dem Fall auftritt,
dass die Schockpaddel aus Versehen aneinander gebracht werden, oder dass
in der Schaltung ein Kurzschluss besteht.
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Entsprechend
noch eines anderen Gesichtspunkts der Erfindung sind die gesamten
Ausgangsschaltungsschalter so ausgewählt, dass sie eine genügende Stromleitungskapazität aufweisen,
um es zu ermöglichen,
dass die Schalter in zweien der Schaltungszweige auf derselben Seite
der H-Brücken-Ausgangsschaltung
einen Kurzschlusspfad für die
Entladung von nicht erwünschter Energie
aus dem Energiespeicherkondensator erzeugen. Die Verwendung von
zwei Schaltungszweigen auf einer Seite der H-Brücken-Ausgangsschaltung
zur Entladung des Kondensators eliminiert das Bedürfnis für eine zusätzliche
Entladungsschaltung, um diese interne Funktion der Energieableitung
oder Energievernichtung auszuführen.
Zusätzlich
kann die H-Brücken-Ausgangsschaltung
die interne Energieableitung unter Verwendung von vorteilhaften
Bauteilwerten schnell und genau ausführen, welche in einer getrennten
Entladungsschaltung nicht praktisch zu implementieren wären. Zum
Beispiel kann die H-Brücken-Ausgangsschaltung
eine interne Ableitung durch die Verwendung einer Widerstandskomponente
mit einem Wert unterhalb von 100 Ohm in weniger als einer Sekunde
durchführen.
Wenn dies gewünscht
wird, kann die interne Ableitung verwendet werden, nur einen bestimmten
Energiebetrag aus dem Speicherkondensator zu entladen, anstelle
den Speicherkondensator vollständig
zu entladen. Da die H-Brücken-Ausgangsschaltung
sowohl für
den Betrieb der internen Ableitungen als auch den der Erzeugung
von Defibrillationspulsen verwendet wird, dient das Widerstandselement
sowohl der Absorption von Energie während der internen Ableitung
als auch zur Strombegrenzung während
des Defibrillationspulses. Der Widerstandswert ist so ausgewählt, dass
er klein genug ist, genügend
Strom zu erlauben, um sowohl einen effektiven Defibrillationspuls
als auch eine schnelle interne Energieableitung zu ermöglichen,
während
er auch groß genug
ist, um den Strom so zu begrenzen, dass die Schalter der H-Brücken-Schaltung
geschützt
werden. Das ausgewählte Widerstandselement
muss eine hohe thermische Kapazität aufweisen, die geeignet ist,
der von den hohen Strömen
erzeugten Hitze zu widerstehen, die während des H-Brücken-Schaltungsbetriebs
der internen Ableitung und der Erzeugung von Defibrillationspulsen
entstehen.
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Entsprechend
eines anderen Gesichtspunkts der Erfindung bildet das Widerstandselement einen
Teil eines Schutzelements, das sowohl Strom als auch Spannungsänderungen
von dem Energiespeicherkondensator begrenzt. Das Schutzelement hat
sowohl induktive als auch Widerstandseigenschaften. Die Verwendung
eines einzigen Schutzelements mit diesen Eigenschaften reduziert
die Anzahl benötigter
Bauelemente.
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Entsprechend
noch eines anderen Gesichtspunkts der Erfindung schaltet die Gate-Treiberschaltung
die IGBTs langsam an und schnell aus. Durch das langsame Anschalten
wird verhindert, dass ein elektrisch gekoppelter SCR in einem der
anderen Schaltungszweige der H-Brücken-Ausgangsschaltung in einen
leitenden Zustand gebracht wird. Das schnelle Ausschalten reduziert
es, dass die IGBTs möglicherweise
beschädigenden
hohen Spannungen ausgesetzt sind, die über einem IGBT auftreten können, wenn
der andere IGBT unbeabsichtigterweise zuerst ausgeschaltet wird.
Die IGBT-Gate-Treiberschaltung reduziert demzufolge die Größe von Hochspannungs-Bauteilen,
die zum Schutz der IGBTs nötig
sind.
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Es
ist vorteilhaft, dass die offenbarte H-Brücken-Ausgangsschaltung den Vorteil aufweist,
dass damit entweder eine hochenergetische zweiphasige Wellenform
oder eine zweiphasige Wellenform mit niedriger Energie mittels eines
externen Defibrillators erzeugt und an einen Patienten angelegt
werden kann.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
zuvor beschriebenen Gesichtspunkte und viele der bestehenden Vorteile
dieser Erfindung werden vollständiger
geschätzt,
wenn die Erfindung durch Bezug auf die folgende detaillierte Beschreibung
im Zusammenhang mit den beigefügten
Zeichnungen besser verstanden wird, worin:
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1 ein Blockschaltbild eines
externen Defibrillators zeigt, der eine Ausgangsschaltung aufweist,
die für
das Anlegen eines hochenergetischen zweiphasigen Defibrillationspulses
an einen Patienten geeignet ist; und
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2 ein schematisches Diagramm
der bevorzugten Ausführungsform
der in 1 gezeigten Ausgangsschaltung
zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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1 zeigt ein Blockschaltbild
eines externen Defibrillators 8, der an einen Patienten 16 angeschlossen
ist. Der Defibrillator enthält
einen Mikroprozessor 20, der über eine Ladeschaltung 18 an
einen Energiespeicherkondensator 24 angeschlossen ist.
Während
des Betriebs des Defibrillators steuert der Mikroprozessor die Ladeschaltung 18 über ein
Signal auf einer Steuerleitung 25, um den Energiespeicherkondensator
auf einen gewünschten
Spannungspegel aufzuladen. Um den Ladeprozess zu beobachten, ist
der Mikroprozessor über
ein paar Messleitungen 47 und 48 und über eine
Steuerleitung 49 an eine Skalierungsschaltung 22 angeschlossen.
Die Skalierungsschaltung 22 ist über eine an den negativen Anschluss
des Kondensators angeschlossene Brückenleitung 28 und über eine
an den positiven Anschluss des Kondensators angeschlossene Leitung 30 an
den Energiespeicherkondensator 24 angeschlossen. Der Mikroprozessor 20 ist
ebenfalls mit einer Uhr 21 verbunden.
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Die
Skalierungsschaltung 22 wird verwendet, die über dem
Energiespeicherkondensator 24 anliegende Spannung in einen
Bereich herunterzuwandeln, der von dem Mikroprozessor überwacht werden
kann. Die Skalierungsschaltung 22 wird nachfolgend kurz
und detaillierter in einer Anmeldung beschrieben, die mit „Method
and Apparatur for Verifying the Integrity of an Output Circuit before
and during Application of a Defibrillation Pulse" betitelt ist (PCT-Veröffentlichungsnummer
WO 98/39059).
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Der
Energiespeicherkondensator 24 kann in einen Bereich von
Spannungspegeln aufgeladen werden, wobei der ausgewählte Pegel
von dem Patienten und anderen Parametern abhängt. Vorzugsweise liegt die
Größe des Energiespeicherkondensators
innerhalb eines Bereichs von 150 uF bis 200 uF. Um den nötigen Defibrillationspuls
für die
externe Anwendung an einem Patienten zu erzeugen, wird der Energiespeicherkondensator
auf zwischen 100 Volt und 2200 Volt aufgeladen. Um kleinprozentige Änderungen
in dem gewählten
Spannungspegel des Energiespeicherkondensators 24 zu detektieren,
ist die Skalierungsschaltung auf die Messung von unterschiedlichen
Spannungsbereichen einstellbar. Das eingestellte Ausgangssignal
wird von dem Mikroprozessor 20 auf der Messleitung 48 gemessen.
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Nach
dem Laden auf einen gewünschten
Pegel kann die in dem Energiespeicherkondensator 24 gespeicherte
Energie in Form eines Defibrillationspulses an den Patienten 16 angelegt
werden. Für
die gesteuerte Übertragung
von Energie von dem Energiespeicherkondensator an den Patienten
ist eine Ausgangsschaltung 14 vorgesehen. Die Ausgangsschaltung 14 umfasst
vier Schalter 31, 32, 33 und 34, wobei
jeder Schalter in einem Schaltungszweig der Ausgangsschaltung vorgesehen
ist, die in Form eines „H" angeordnet ist (nachfolgend
als die „H-Brücken"-Ausgangsschaltung
bezeichnet). Die Schalter 31 und 33 sind über ein
Schutzelement 27 mittels einer Brückenleitung 26 an
den positiven Anschluss des Energiespeicherkondensators 24 angeschlossen.
Das Schutzelement 27 begrenzt den Strom und die Spannungsänderungen
von dem Energiespeicherkondensator 24 und hat sowohl induktive
als auch Widerstandseigenschaften. Die Schalter 32 und 34 sind über eine
Brückenleitung 28 mit
dem Energiespeicherkondensator 24 verbunden. Der Patient 16 ist über eine
Herzspitzen- oder Apex-Leitung 17 mit der linken Seite
der H-Brücke
verbunden und über
eine Brustbein- oder Sternum-Leitung 19 mit der rechten
Seite der H-Brücke.
Wie in 1 dargestellt, sind
die Apex-Leitung 17 und die Sternum-Leitung 19 jeweils über ein
Patientenisolationsrelais 35 mit den Elektroden 15 und 15 verbunden.
Der Mikroprozessor 20 ist jeweils über Steuerleitungen 42a, 42b, 42c und 42d mit
den Schaltern 31, 32, 33 und 34 und über eine
Steuerleitung 36 mit dem Patientenisolationsrelais 35 verbunden.
Das Anlegen geeigneter Steuersignale durch den Mikroprozessor über die
Steuerleitungen verursacht, dass die Schalter geöffnet und geschlossen werden
können,
und dass die Ausgangsschaltung 14 Energie von dem Energiespeicherkondensator 24 an
den Patienten leitet.
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2 zeigt einen bevorzugten
Aufbau der Ausgangsschaltung 14. Die Ausgangsschaltung
beruht auf vier Ausgangsschaltern SW1 bis SW4, um Energie von dem
Energiespeicherkondensator 24 an den Patienten zu leiten.
Die Schalter SW1, SW3 und SW4 sind Halbleiterschalter, vorzugsweise
gesteuerte Siliziumgleichrichter (SCRs). Der Schalter SW2 ist eine
Reihenschaltung der Schalter SW2A und SW2B, die vorzugsweise beide
Bipolartransistoren mit isoliertem Gate (IGBTs) sind. Es werden
zwei IGBTs benötigt,
da die Grenzen der IGBT-Schaltertechnik so sind, dass die maximale
Arbeitsspannung derzeit erhältlicher
IGBTs nicht ausreicht, der maximalen Spannung zu widerstehen, die über dem
Schalter SW2 in der Ausgangsschaltung 14 auftreten kann. Der
Schalter SW2 ist demzufolge aus zwei IGBT-Schaltern aufgebaut, die in Reihe geschaltet
sind, so dass die Spannung über
dem gesamten Schalter SW2 zwischen den beiden IGBT-Schaltern aufgeteilt ist.
Die Fachleute auf diesem Gebiet können erkennen, dass in der
Ausgangsschaltung ein einziger IGBT verwendet werden kann, wenn
ein IGBT mit genügenden
Span nungs-Nennwerten zur Verfügung steht.
Die vier Ausgangsschalter SW1 bis SW4 können aus einem Aus- (nicht
leitenden) in einen An- (leitenden) Zustand geschaltet werden.
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Der
Defibrillator 8 erzeugt einen zweiphasigen Defibrillationspuls,
der an den Patienten 16 angelegt werden kann. Wird der
Energiespeicherkondensator 24 auf einen gewünschten
Energiepegel aufgeladen und ist das Patientenisolationsrelais 35 geschlossen,
so werden die Schalter SW1 und SW2 angeschaltet, um den Energiespeicherkondensator mit
der Apex-Leitung 17 und der Sternum-Leitung 19 zu
verbinden, damit eine erste Phase eines Defibrillationspulses an
den Patienten angelegt wird. Die gespeicherte Energie läuft von
dem positiven Anschluss des Energiespeicherkondensators 24 auf
der Leitung 26 über
den Schalter SW1 und die Apex-Leitung 17 über den
Patienten 16 und zurück
durch die Sternum-Leitung 19 und den Schalter SW2 auf der Leitung 28 an
den negativen Anschluss des Kondensators. Die erste Phase des zweiphasigen
Pulses ist demzufolge ein positiver Puls von dem Apex zu dem Sternum
des Patienten.
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Bevor
der Energiespeicherkondensator 24 komplett entladen ist,
wird der Schalter SW2 in den Auszustand vorgespannt, um das Anlegen
der zweiten Phase des zweiphasigen Pulses vorzubereiten. Ist der
Schalter SW2 in den Auszustand vorgespannt, so fällt auch der Schalter SW1 in
den nichtleitenden Zustand, da die Spannung über dem SCR auf Null abfällt.
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Nach
dem Ende der ersten Phase des zweiphasigen Defibrillationspulses
werden die Schalter SW3 und SW4 angeschaltet, um die zweite Phase des
zweiphasigen Pulses zu beginnen. Die Schalter SW3 und SW4 erzeugen
einen Pfad, um einen negativen Defibrillationspuls an den Patienten 16 anzulegen.
Die Energie läuft
von dem positiven Anschluss des Energiespeicherkondensators 24 auf
der Leitung 26 durch den Schalter SW3 und die Sternum- Leitung 19 über den
Patienten 16 und zurück
durch die Apex-Leitung 17 und
den Schalter SW4 auf der Leitung 28 an den negativen Anschluss
des Energiespeicherkondensators. Die Polarität der zweiten Phase des Defibrillationspulses
ist demzufolge umgekehrt zu der Polarität der ersten Phase des zweiphasigen
Pulses. Das Ende der zweiten Phase des zweiphasigen Pulses wird
durch das Anschalten des Schalters SW1 abgeschnitten, womit durch
die Schalter SW1 und SW4 ein Kurzschlusspfad für die verbleibende Kondensatorenergie
erzeugt wird. Nachdem die zweite Phase abgeschnitten wurde, werden
alle vier Schalter SW1 bis SW4 ausgeschaltet und das Patientenisolationsrelais 35 wird
geöffnet. Der
Energiespeicherkondensator 24 kann anschließend wieder
aufgeladen werden, um den Defibrillator für das Anlegen eines weiteren
Defibrillationspulses vorzubereiten.
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Wie
zuvor beschrieben, können
die vier Ausgangsschalter SW1 bis SW4 durch das Anlegen von geeigneten
Steuersignalen auf den Steuerleitungen 42a, 42b, 42c und 42d aus
einem Aus- (nichtleitenden)
Zustand in einen An- (leitenden) Zustand geschaltet werden. Damit
die SCRs und IGBTs die hohen Spannungen in einem externen Defibrillator schalten
können,
sind jeweils spezielle Schaltertreiberschaltungen 51, 52, 53 und 54 mit
den Schaltern SW1 bis SW4 verbunden. Die Steuerleitungen 42a, 42b, 42c und 42d sind
an die Schaltertreiberschaltungen 51, 52, 53,
und 54 angeschlossen, damit der Mikroprozessor den Zustand
der Schalter steuern kann.
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Die
Schaltertreiberschaltungen 51, 53 und 54 sind
identisch. Demzufolge wird für
diese Beschreibung nur der Aufbau und Betrieb der Schaltertreiberschaltung 51 beschrieben.
Die Fachleute auf diesem Gebiet erkennen, dass die Schaltertreiberschaltungen 53 und 54 in
einer ähnlichen
Weise arbeiten.
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Die
Schaltertreiberschaltung 51 umfasst einen Steuerschalter
SW11, Widerstände
R11, R12 und R13, einen Kondensator C11, eine Diode D11 und einen
Hochspannungstransformator T11. Der Widerstand R11 ist zwischen
der positiven Versorgungsspannung V'+ und dem gepunkteten Ende der Primärwindung
des Transformators T11 geschaltet und der Kondensator C11 ist zwischen
Erde und das gepunktete Ende der Primärwindung des Transformators
T11 geschaltet. Der Widerstand R12 ist zwischen das nichtgepunktete
Ende der Primärwindung des
Transformators T11 und den Drainanschluss des Steuerschalters SW11
geschaltet. Die Widerstände R11
und R12 und der Kondensator C11 begrenzen und formen die Strom-
und Spannungswellenformen über
der Primärwindung
des Transformators T11. Der Sourceanschluss des Steuerschalters
SW11 ist geerdet und der Gateanschluss des Steuerschalters SW11
ist an die Steuerleitung 42a angeschlossen.
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Auf
der Seite der Sekundärwindung
des Transformators T11 ist die Anode der Diode D11 mit dem gepunkteten
Ende der Sekundärwindung
des Transformators T11 verbunden und die Kathode der Diode D11 ist
mit dem Gateanschluss des SCR-Schalters SW1 verbunden. Der Widerstand R13
ist zwischen die Kathode der Diode D11 und das nichtgepunktete Ende
der Sekundärwindung
des Transformators T1 geschaltet. Das nichtgepunktete Ende der Sekundärwindung
des Transformators T11 ist mit der Kathode des SCR-Schalters SW1
verbunden.
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Um
den Schalter SW1 anzuschalten, wird ein oszillierendes Steuersignal,
vorzugsweise eine Impulsfolge, auf die Steuerleitung 42a gelegt.
Das Impulsfolge-Steuersignal schaltet den Steuerschalter SW11 wiederholt
an und aus, wodurch eine sich ändernde
Spannung über
der Primärwindung
des Transformators T11 erzeugt wird. Die Spannung wird von dem Transformator
T11 heruntergewandelt und von der Diode D11 gleichgerichtet, bevor
sie an den SCR-Schalter SW1 angelegt wird. In der bevorzugten Ausführungsform
wurde eine Impulsfolge mit einem Tastverhältnis von 10% auf der Steuerleitung 42a als
adäquat
befunden, um den SCR-Schalter SW1 in einem leitenden Zustand zu
halten. Solange wie das Steuersignal an die Schaltertreiberschaltung 51 angelegt
wird, bleibt der Schalter SW1 in dem leitenden Zustand. Der Schalter
SW1 bleibt sogar dann in dem leitenden Zustand, wenn er nur sehr
niedrige Ströme
leitet, wie zum Beispiel den mit einem Defibrillationspuls niedriger
Energie assoziierten Strom.
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Um
die IGBT-Schalter des Schalters SW2 anzuschalten, wird eine andere
Schaltertreiberschaltung benötigt.
Die Schaltertreiberschaltung 52 umfasst einen Kondensator
C21, einen Transformator T21 und zwei identische Schaltertreiberschaltungen 52A und 52B,
wobei jede Schaltung zu einem der IGBTs korrespondiert. Auf der
Primärwindungsseite
des Transformators T21 ist der Kondensator C21 zwischen die Steuerleitung 42b und
das nichtgepunktete Ende der Primärwindung des Transformators
T21 geschaltet. Das gepunktete Ende der Primärwindung des Transformators
T21 ist geerdet.
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Der
Transformator T21 weist zwei Sekundärwindungen T21A und T21B auf,
wobei für
jede der Schaltertreiberschaltungen 52A und 52B eine
vorgesehen ist. Die Schaltertreiberschaltungen 52A und 52B sind
identisch und demzufolge wird nur der Aufbau und Betrieb der Schaltertreiberschaltung 52A beschrieben.
Die Schaltertreiberschaltung 52A umfasst Dioden D21, D22,
D23 und D24, die Zenerdiode ZD21, Kondensatoren C22, C23, C24 und
C25, Widerstände
R21, R22, R23 und R24, einen PNP-Schalter SW23 und einen SCR-Schalter
SW22.
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Die
Anoden der Dioden D21, D22 und D23 sind mit dem nichtgepunkteten
Ende der Sekundärwindung
T21A des Transformators T21 verbunden. Die Kathoden der Dioden D21
und D22 sind mit dem Gate des IGBT-Schalters SW2A verbunden. Der
Widerstand R21 und der Kondensator C22 sind zwischen das gepunktete
Ende der Sekundärwindung T21A
des Transformators T21 und die Kathode der Diode D23 geschaltet.
Die Anode des SCR-Schalters SW22 und die Kathode der Zenerdiode
ZD21 sind mit dem Gateanschluss des IGBT-Schalters SW2A verbunden.
Die Kathode des SCR-Schalters SW22 und die Anode der Zenerdiode
ZD21 sind mit dem gepunkteten Ende der Sekundärwindung T21A des Transformators
T21 und ebenfalls mit dem Emitteranschluss des IGBT-Schalters SW2R
verbunden.
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Der
Widerstand R23 und der Kondensator C24 sind zwischen dem Gateanschluss
des IGBT-Schalters SW2A und dem Emitteranschluss des PNP-Schalters
SW23 geschaltet. Der Widerstand R24 und der Kondensator C25 sind
zwischen den Emitteranschluss des PNP-Schalters SW23 und das gepunktete Ende
der Sekundärwindung
T21A des Transformators T21 geschaltet. Der Gateanschluss des SCR-Schalters
SW22 ist mit dem Kollektoranschluss des PNP-Schalters SW23 verbunden. Der Widerstand
R22 ist zwischen den Kollektoranschluss des PNP-Schalters SW23 und
das gepunktete Ende der Sekundärwindung
T21A des Transformators C21 geschaltet. Der Kondensator C23 ist
zwischen den Emitteranschluss und den Basisanschluss des PNP-Schalters
SW23" geschaltet.
Die Anode der Diode D24 ist mit dem Basisanschluss des PNP-Schalters
SW23 verbunden und die Kathode der Diode D24 ist mit der Kathode
der Diode D23 verbunden.
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Um
den IGBT-Schalter SW2A anzuschalten wird ein oszillierendes Steuersignal,
vorzugsweise eine Impulsfolge, auf die Steuerleitung 42b gelegt. Das
Impulsfolge-Steuersignal wird durch den Transformator T21 hochgewandelt
und an den Eingang der Schaltertreiberschaltung 52A angelegt.
Während
eines positiven Impulses des Steuersignals auf der Steuerleitung 42b richten
die Dioden D21 und D22 den Strom gleich, der durch die Sekun därwindung T21A
läuft,
um die Kondensatoren C24 und C25 zu laden. Wie nachfolgend detaillierter
beschrieben wird, läuft
auch etwas Strom durch die Diode D23, um den Kondensator C22 zu
laden.
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Der
Kondensator C21 begrenzt den Strom in der Primärwindung des Transformators
T21, welcher den Strom in der Sekundärwindung T21A korrespondierend
begrenzt. Der Strom in der Sekundärwindung bestimmt die Ladezeit
der Kondensatoren C24 und C25. Da die Spannung über den Kondensatoren C24 und
C25 ebenfalls die Spannung an dem Gateanschluss des IGBT-Schalters
SW2A ist, führt eine
langsame Akkumulation der Spannung über den Kondensatoren C24 und
C25 demzufolge zu einem langsamen Anschalten des IGBT-Schalters
SW2A. Der Ladestrom wird so gewählt,
dass der IGBT-Schalter SW2A im Vergleich zu dem schnellen Anschalten
der SCR-Schalter SW1, SW3 und SW4 relativ langsam angeschaltet wird.
Ein langsames Anschalten des IGBT-Schalters SW2A ist gewünscht, da
die IGBT-Schalter auf der gleichen Seite der H-Brücken-Ausgangsschaltung 14 sind,
wie der SCR-Schalter SW3. Der SCR-Schalter SW3 wird von dem Steuersignal
auf der Steuerleitung 42c gesteuert, aber aufgrund der
Eigenschaften von SCR-Schaltern kann der SCR-Schalter unabhängig von
dem Signal auf der Steuerleitung 42c versehentlich angeschaltet
werden, wenn über
dem SCR-Schalter SW3 eine schnelle Spannungsänderung auftritt. Würden die
IGBT-Schalter SW2A und SW2B demzufolge zu schnell angeschaltet werden, so
könnte
die resultierende Änderungsrate
der Spannung über
dem SCR-Schalter SW3 diesen unabsichtlich anschalten.
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Die
Zenerdiode ZD21 schützt
den IGBT-Schalter SW2R, indem die maximale Spannung über den
Kondensatoren C24 und C25 reguliert wird. Ohne die Zenerdiode ZD21
würde die
Spannung an dem Gateanschluss des IGBT-Schalters SW2A auf einen
Pegel ansteigen, der den IGBT-Schalter SW2A beschädigen würde.
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Auch
während
des positiven Impulses des Impulsfolge-Steuersignals auf der Steuerleitung 42b richtet
die Diode D23 den Strom gleich, der durch die Sekundärwindung
T21A verläuft,
um den Kondensator C22 aufzuladen. Die in dem Kondensator C22 gespeicherte
Ladung, welche bei jedem positiven Impuls des Impulsfolge-Steuersignals
aufgestockt wird, erhält
die Spannung über
dem Basisanschluss des PNP-Schalters SW23 über dem Anschaltpegel für den PNP-Schalter.
Der PNP-Schalter SW23 schaltet an, wenn die Basisspannung über dem
Schalter unterhalb eines Schwellenpegels abfällt. Wie nachfolgend beschrieben
wird, ist der PNP-Schalter SW23 nur angeschaltet, wenn der IGBT-Schalter SW2A ausgeschaltet
werden soll. Der Kondensator C23 und die Diode D24 sind ebenfalls
vorgesehen, um das Anschalten des PNP-Schalters SW23 zu verhindern.
Der Kondensator C23 dient als ein Hochfrequenzfilter, um zu verhindern,
dass die hochfrequenten Treiberimpulse der Schaltertreiberschaltung 52A das
falsche Anschalten des PNP-Schalters bewirken. Die Diode D24 verhindert,
dass eine große
negative Basis-Emitter-Spannung
auftritt, die verursachen könnte,
dass der PNP-Schalter
in einen umgekehrten Durchbruch eintritt.
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Da
während
positiver Impulse des Steuersignals auf der Steuerleitung 42b eine
Entladung des Kondensators C22 über
den Widerstand R21 erfolgt, muss der Widerstand R21 groß genug
sein, den Entladungsstromfluss von dem Kondensator C22 zwischen
den Impulsen zu begrenzen. Eine Begrenzung des Stromflusses verhindert,
dass die Spannung über
dem Kondensator C22 unterhalb den Schwellenpegel abfällt, der
ausreicht, den PNP-Schalter SW23 zwischen Impulsen des Steuersignals
anzuschalten. Weiter muss das Laden des Kondensators C22 während eines
positiven Impulses des Impulsfolge-Steuersignals auf der Steuerleitung 42b ausreichen,
um der Entladung entgegenzuwirken, die seit des vorhergehenden positiven
Impuls erfolgt ist, um den Kon densator C22 am Ende des positiven
Impulses auf seinen vollständig
geladenen Pegel zurückzuführen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wurde ein 2 MHz-Impulsfolge-Steuersignal
mit einem Taktverhältnis
von 25% auf der Steuerleitung 42b als adäquat erachtet,
um den leitenden Zustand der IGBT-Schalter SW2A und SW2B aufrechtzuerhalten. Die
Schalter verbleiben unabhängig
von dem durch die Schalter fließenden
Strom so lange leitend, wie das Steuersignal vorhanden ist.
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Der
allgemein in der Ausgangsschaltung 14 auftretende maximale
Strom resultiert aus der unerwünschten
Situation, in der ein Benutzer des Defibrillators die beiden Schockpaddel
direkt miteinander in Kontakt bringt. Wenn dies passiert, wird zwischen
der Apex-Leitung 17 und der Sternum-Leitung 19 ein Kurzschluss
erzeugt. Während
eines Kurzschlusses kann ein kurzer Strom von bis zum 400 Ampere
erzeugt werden. Um diesen Kurzschlussstrom aufzunehmen, ohne die
IGBT-Schalter SW2A und SW2B zu zerstören, werden die IGBT-Schalter
SW2A und SW2B mit einer 30 Volt Gatespannung vorgespannt. Das Vorspannen
der IGBTs mit diesem Spannungspegel ist ausreichend, da die IGBT-Schalter
in einer gepulsten Weise betrieben werden. Würden die IGBT-Schalter für lange
Zeitabschnitte mit 30 V an ihren Gateanschlüssen getrieben, könnten sie
zerstört werden,
aber in der Defibrillator-Ausgangsschaltung werden sie mit diesem
Pegel nur für
sehr kurze Intervalle getrieben.
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Im
Gegensatz zu dem langsamen Anschalten der IGBT-Schalter SW2A und
SW2B wird das Ausschalten der IGBT-Schalter relativ schnell ausgeführt. Die
IGBT-Schalter können
schnell ausgeschaltet werden, da bei dem Ausschalten keine Bedenken bestehen,
dass die empfindlichen SCR-Schalter unabsichtlich anschalten. Zusätzlich ist
ein schnelles Ausschalten erwünscht, um
die Zeit zu reduzieren, die ein IGBT-Schalter einer hohen Spannung
ausgesetzt sein würde,
wenn einer der IGBT-Schalter unbeabsichtigterweise vor dem anderen
ausgeschaltet wird.
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Die
IGBT-Schalter werden ausgeschaltet, wenn das Impulsfolge-Steuersignal auf
der Steuerleitung 42b nicht mehr anliegt. Nachdem die positiven Spannungsimpulse
nicht länger
in die Sekundärwindungen
des Transformators T21 induziert werden, beginnen die Treiberschaltungen 52A und 52B mit dem
Ausschalten. Der Ausschaltvorgang wird wiederum nur in Bezug auf
die Treiberschaltung 52A beschrieben, da die Schaltungen
identisch sind.
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Während des
Ausschaltens beginnt der Kondensator C22 sich über den Widerstand R21 zu entladen.
Da die RC-Zeitkonstante des Kondensators C22 und des Widerstands
R21 viel kleiner als die RC-Zeitkonstante der Kondensatoren C24
und C25 und der Widerstände
R23 und R24 ist, erfolgt die Entladung des Kondensators C22 viel
schneller, als die Entladung der Kondensatoren C24 und C25. Fällt die über dem
Kondensator C22 liegende Spannung unterhalb einen Schwellenspannungspegel,
so wird der PNP-Schalter
SW23 angeschaltet. Der Schwellenspannungspegel ist äquivalent
zu der Basisanschaltspannung des PNP-Schalters SW23 plus dem Spannungsabfall über die
Diode D24. Nachdem der PNP-Schalter
SW23 angeschaltet ist, beginnt der Fluss des Entladungsstroms von
dem Kondensator C25 durch den Schalter. Mit dem Ansteigen des Stroms
steigt die Spannung über
dem Widerstand R22 korrespondierend an. Wenn die Spannung über dem
widerstand R22 einen genügenden
Spannungspegel erreicht hat, wird der SCR-Schalter SW22 angeschaltet
und erzeugt einen Kurzschlusspfad für die verbleibende in den Kondensatoren
C24 und C25 gespeicherte Energie. Die schnelle Entladung der Kondensatoren
C24 und C25 verursacht einen korrespondierenden schnellen Abfall
der Gatespannung des IGBT-Schalters SW2A, wo durch der Schalter schnell
ausgeschaltet wird. Die Widerstände
R23 und R24 sind über
den Kondensatoren C24 und C25 vorgesehen, um die Spannungsteilung über den Kondensatoren
einzustellen.
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Es
wird geschätzt,
dass die speziellen Treiberschaltungen 52A und 52B die
Verwendung der IGBTs in einem externen Defibrillator erlauben, in dem
bei vorhandenen SCRs extrem hohe Spannungen geschaltet werden müssen. Die
Treiberschaltungen minimieren die Anzahl der zum Schalten eines Defibrillationspulses
von 200 oder mehr Joule benötigen
Bauelemente. Zusätzlich
zu dem Leiten von hohen Strömen,
die mit den Hochenergie-Defibrillationspulsen
assoziiert sind, können
die IGBTs auch sehr niedrige Ströme
leiten, die mit Defibrillationspulsen assoziiert sind, die unterhalb
von 50 Joule liegen.
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Wie
in 2 gezeigt, ist jeder
Schalter SW1 bis SW4 jeweils auch parallel zu einer Schalterschutzschaltung 61, 62, 63 und 64 geschaltet.
Die Schalterschutzschaltungen sind so ausgelegt, dass sie verhindern,
dass störende
Spannungsspitzen die Schalter in der Ausgangsschaltung 14 beschädigen. Die
Schalterschutzschaltungen 61, 63 und 64 sind identisch
und demzufolge wird nur der Aufbau und Betrieb der Schalterschutzschaltung 61 beschrieben. Die
Schalterschutzschaltung 61 umfasst eine Diode D12. Die
Kathode der Diode D12 ist an die Anode des SCR-Schalters SW1 angeschlossen
und die Anode der Diode D12 ist an die Kathode des SCR-Schalters
SW1 angeschlossen. Die Diode D12 schützt den SCR-Schalter SW1 gegen
negative induktive Spitzen, die aufgrund von Kabel- oder Lastinduktanzen
auftreten können.
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Die
Schalterschutzschaltung 62 umfasst zwei identische Schalterschutzschaltungen 62A und 62B,
welche jeweils die IGBT-Schalter
SW2A und SW2B schützen.
Da die Schalterschutzschal tungen 62A und 62B identisch
sind, wird nur der Aufbau und Betrieb der Schalterschutzschaltung 62A beschrieben.
Die Schalterschutzschaltung 62A umfasst eine Diode D24
und einen Widerstand R23. Der Widerstand R23 ist zwischen den Kollektoranschluss
und den Emitteranschluss des IGBT-Schalters SW2A geschaltet. Die
Kathode der Diode D24 ist mit dem Kollektoranschluss des IGBT-Schalters
SW2A verbunden und die Anode der Diode D24 ist mit dem Emitteranschluss
des IGBT-Schalters SW2A verbunden.
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Die
Diode D24 arbeitet dahingehend ähnlich zu
der zuvor beschriebenen Diode D12, dass sie den IGBT-Schalter SW2A
gegen negative induktive Spitzen schützt. Der Widerstand R23 (zusammen
mit dem Widerstand R23')
sichert, dass die Spannung über
den beiden IGBT-Schaltern SW2A und SW2B gleich aufgeteilt wird,
wenn die Ausgangsschaltung 14 leerläuft. Das Aufteilen der Spannung über den beiden
IGBT-Schaltern SW2A und SW2B ist aufgrund der Begrenzungen der derzeitigen
IGBT-Technologie wichtig, welche die Nenngrößen jedes IGBT-Schalters auf
1200 V begrenzt. In einem System, in dem die maximale Gesamtspannung
2200 V beträgt,
werden die maximalen Spannungsbereiche demzufolge durch die Teilung
der maximalen Spannung über
jedem IGBT-Schalter eingehalten.
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Durch
das Schutzelement 27, welches sowohl induktive als auch
Widerstandseigenschaften aufweist, wird ein zusätzlicher Schutz der Schalter
erreicht. Das Schutzelement 27 begrenzt die Änderungsrate
der Spannung über
und des Stromflusses in die SCR-Schalter SW1, SW3 und SW4. Eine
zu hohe Änderungsrate
der Spannung über
einem SCR-Schalter ist unerwünscht,
da diese das unbeabsichtigte Anschalten des SCR-Schalters bewirken kann.
Da die SCR-Schalter SW1 und SW4 auf derselben Seite der H-Brücken-Ausgangsschaltung 14 angeordnet
sind, kann zum Beispiel ein abruptes Anschalten des SCR-Schalters
SW4 zu einer beliebigen Zeit eine schnelle Spannungsänderung über den SCR-Schalter SW1 bewirken.
Um schnelle Spannungsänderungen
zu verhindern, reduziert das Schutzelement 27 die Änderungsrate
der Spannung über
dem SCR-Schalter SW1, wenn der SCR-Schalter SW4 angeschaltet wird.
Weiter kann ein zu hoher Stromfluss die Schalter SW1, SW3 und SW4
beschädigen
und das Schutzelement 27 begrenzt den Stromfluss in der
Ausgangsschaltung 14. Die Verwendung des Schutzelements 27 reduziert
demzufolge das Bedürfnis
für zusätzliche
Schutzelemente, die sonst mit den Schaltern SW1, SW3 und SW4 gekoppelt
werden müssten.
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In
einigen Umständen
kann es für
den Defibrillator 8 erwünscht
sein, ein Mittel zur internen Entladung von Energie aus dem Energiespeicherkondensator 24 aufzuweisen.
Wird der Defibrillator zum Beispiel nach dem ursprünglichen
Aufladen des Energiespeicherkondensators 24 auf 360 Joule
zur Vorbereitung des Anlegens eines externen Defibrillationspulses
für einen
chirurgischen Eingriff benötigt, wo
ein interner Defibrillationspuls von 2 Joule benötigt wird, so muss eine beträchtliche
Energiemenge von dem Kondensator 24 abgeleitet werden,
bevor der Defibrillator verwendet werden kann. Schaltungen nach
dem Stande der Technik benötigten
normalerweise eine getrennte interne Ableitungsschaltung, um diese
Funktion auszuführen.
Im Gegensatz dazu erlaubt diese Erfindung das Entladen von nicht
benötigter
Energie des Speicherkondensators 24 durch das Erzeugen
eines Kurzschlusspfads für
die nicht gewünschte
Energie des Speicherkondensators mittels der Schalter auf zwei der
auf der selben Seite liegenden Schaltungszweige der H-Brücken-Schaltung (d. h.
der Schalter SW1 und SW4 oder der Schalter SW2 und SW3). Ein Verfahren
zur Steuerung solch einer internen Energieableitung ist in der ebenfalls anhängigen und
gemeinsam abgetretenen US-Anmeldung Nr. 08/811,834 beschrieben,
die mit „Method
and Apparatus for Verifying the Integrity of an Output Circuit before
and during Application of a Defibrillation Pul se" betitelt ist. Diese Anmeldung beschreibt
die Verwendung der Kombination der Schalter SW2 und SW3, um eine
ausgewählte
Energiemenge aus dem Speicherkondensator zu entladen. Dies kann
ausgeführt
werden, da der Schalter SW2 aus einem IGBT-Paar besteht, das nicht leitend geschaltet
werden kann, wodurch es ermöglicht
wird, dass der Kurzschlusspfad über
die Kombination der Schalter SW2 und SW3 ausgeschaltet wird, nachdem
die ausgewählte
Energiemenge entladen wurde.
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Das
Schließen
der Schalter in zwei Schaltungszweigen auf einer Seite der H-Brücken-Schaltung,
um den Kondensator über
den von dem Schutzelement 27 erzeugten Widerstand zu entladen,
eliminiert das Bedürfnis
einer zusätzlichen
internen Energieableitungsschaltung, die nach dem Stand der Technik
allgemein verwendet wird. Weiter kann ein verbessertes Ergebnis
erreicht werden. Insbesondere wurde von den internen Energieableitungsschaltungen
nach dem Stand der Technik normalerweise zusätzlich zu dem Widerstand, der
in dem Defibrillator zur Begrenzung des Stroms während eines Defibrillationspulses
verwendet wird, ein Widerstand benötigt, um die Energie während der
internen Ableitung zu absorbieren. Die Widerstände zur internen Energieableitung
waren oft groß (in
der Ordnung von 100 kOhm oder mehr), um den durch die interne Ableitungsschaltung
laufenden Strom zu begrenzen. Allgemein war es unpraktisch, eine
interne Ableitungsschaltung mit kleinen Widerständen aufzubauen, da die resultierenden
hohen Ströme
relativ teuere und komplexe Schaltmechanismen erfordern würden, wie
zum Beispiel die in 2 verwendeten,
die in der 2 nur durch
ihre Funktion als ein Teil des kritischen Defibrillationsschaltungspfads
gerechtfertigt sind. Als allgemeine Regel bewirken die großen Widerstände der
internen Ableitungsschaltungen nach dem Stand der Technik, dass
die interne Ableitung einige oder mehrere Sekunden benötigt. Zum Beispiel
liegt die mit einem 100 kOhm Widerstand, der mit einem 200 Mikrofarad
Kondensator verwendet wird, um den Energiepegel des Kondensators von
360 Joule auf 2 Joule zu reduzieren (wie in dem obigen Beispiel),
benötigte
Zeit oberhalb von einigen Sekunden. Wie zuvor beschrieben können Verzögerungen
bei dem Betrieb des Defibrillators zu großen Risiken auf Seiten des
Patienten führen.
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Im
Gegensatz dazu kann durch das Schließen von Schaltern in den beiden
Schaltzweigen auf einer Seite der H-Brücken-Schaltung der Widerstand des Schutzelements 27,
welches verwendet wird, um Strom während eines Defibrillationspulses
zu begrenzen, auch verwendet werden, um eine interne Ableitungsfunktion
auszuführen.
Weist das ausgewählte
Schutzelement einen Widerstandswert von weniger als 100 Ohm auf,
so kann die Geschwindigkeit, mit der die interne Ableitungsfunktion
ausgeführt wird,
reduziert werden. In einer tatsächlichen
Ausführungsform
der Erfindung hat das Schutzelement 27 einen Widerstandswert
von 5 Ohm und einen induktiven Wert von 840 uH. In Kombination mit
einem Energiespeicherkondensator von 200 Mikrofarad ist die Zeitkonstante
für die
resultierende Schaltung etwa eine Millisekunde. Diese Schaltung
erlaubt eine zu der zuvor beschriebenen gleiche Energieableitung deutlich
unterhalb einer Sekunde. Natürlich
muss das ausgewählte
Schutzelement 27 eine hohe thermische Kapazität aufweisen,
die hoch genug ist, der durch die hohen Ströme erzeugten Wärme zu widerstehen,
die während
solch einer internen Energieableitung entstehen.
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Es
wird geschätzt,
dass der größte Vorteil der
zuvor beschriebenen Ausgangsschaltung 14 darin besteht,
dass hiermit eine hochenergetische zweiphasige Wellenform mittels
eines externen Defibrillators erzeugt und an einen Patienten angelegt
werden kann. Für
herkömmliche
Defibrillatoren, die eine einphasige Wellenform liefern, war der
Standardenergiepegel in der Industrie für die Entladung größer als 200
Joule. Die zuvor be schriebene Schaltung erlaubt es, die gleiche
Energiemenge (mehr als 200 Joule) in einer zweiphasige Wellenform
an den Patienten anzulegen, wodurch eine größere Sicherheit der Defibrillationseffektivität für einen
weiteren Bereich von Patienten entsteht. Gleichzeitig weist die
Schaltung eine besondere Treiberschaltung auf, die auch das Anlegen
von zweiphasigen Wellenformen mit sehr niedriger Energie (unterhalb
von 50 Joule) an den Patienten ermöglicht.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
die Steuerleitungen 42c und 42d und Steuerschalter
SW31 und SW41 durch eine einzige Steuerleitung und einen einzigen
Steuerschalter ersetzt werden, um die Schaltertreiberschaltungen 53 und 54 zu
aktivieren. Obwohl der bevorzugte Aufbau für die Schalter 31, 32, 33 und 34 zuvor
beschrieben wurde, ist es auch vorzuziehen, dass andere Schalteranordnungen
verwendet werden können,
wie z. B. das Ersetzen des Schalters 32 mit einem einzigen IGBT
einer genügenden
Spannungsfestigkeit. Oder es können
zusätzlich
Halbleiterschalter in jedem Schaltungszweig eingebaut werden, um
die Spannung zu reduzieren, die von jedem Schalter geschaltet werden
muss. Um die Größe und das
Gewicht der resultierenden Ausgangsschaltung 14 zu minimieren, ist
jedoch der zuvor beschriebene Aufbau vorzuziehen. Demzufolge kann
erkannt werden, dass die Erfindung innerhalb des Umfangs der beigefügten Patentansprüche anders
ausgeführt
werden kann, als hier spezifisch beschrieben.