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Hintergrund
der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Medikamente, die zur vorbeugenden und/oder therapeutischen Behandlung
von Obesität
brauchbar sind, sowie Medikamente zur Verbesserung des Lipid-Metabolismus.
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2. Stand der
Technik
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Obesität wird durch mangelnde Bewegung
oder gewohnheitsmäßige Hyperphagie
oder durch metabolische Störungen
aufgrund genetischer Ursachen oder endokriner Erkrankungen etc.
verursacht. Obesität kann
ein Risikofaktor sein, der verschiedene Erwachsenenerkrankungen
wie etwa Myokardinfarkt oder Arteriosklerose verursacht, und er
kann auch Ursache dafür
sein, daß sich
diese Erkrankungen verschlimmern. Daher ist eine frühzeitige
therapeutische und vorbeugende Behandlung der Obesität von großer Bedeutung.
Zur Behandlung einer leichten Obesität werden bislang Diät-Therapien
oder Bewegungstherapien angewandt, und bei schwerer Obesität werden
bisweilen Arzneimittel-Therapien in Kombination mit diesen Therapien
herangezogen.
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Bislang werden Stoffwechselbeschleuniger
etc. für
Arzneimittel-Therapien von Obesität und Störungen des Lipid-Metabolismus
verwendet. Zum Beispiel sind Androgene wie etwa Dehydroepiandrosterone
und 3-Keto-Δ9-19-norsteroide dafür bekannt, daß sie Wirkung
gegen Obesität
aufweisen (ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. (Hei) 2-275895/1990). Man geht davon aus, daß diese Androgene den intramuskulären Anabolismus
aktivieren und so den Ver brauch von Depotlipiden herbeiführen. Bekannt
ist auch, daß 3-Ketosteroide
wie etwa 4-Cholesten-3-on (ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung
Nr. (Hei) 5-170651/1993 und EP-A-0 617 962) und 5-Cholesten-3-on
(ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. (Hei) 7-165587/1995 und EP-A-0 754 457) serumlipidsenkende Wirkung
sowie Wirkung gegen Obesität
aufweisen. Allerdings können
die vorstehend erwähnten
Cholestenone, welche die vom Cholesterin abgeleitete Enon-Struktur
besitzen, im Körper
möglicherweise
resorbiert und akkumuliert werden und sind daher vom Standpunkt
der Unbedenklichkeit keine zufriedenstellenden Medikamente.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Medikament zur Behandlung der Obesität und ein Medikament zur Verbesserung
des Lipid-Metabolismus bereitzustellen. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es insbesondere, ein in hohem Maße unbedenkliches Medikament
zur Behandlung der Obesität
und ein Medikament zur Verbesserung des Lipid-Metabolismus bereitzustellen,
wobei diese Medikamente im Körper
nicht resorbiert und akkumuliert werden.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe
führten
die Erfinder der vorliegenden Erfindung verschiedene Untersuchungen
durch und fanden im Ergebnis, daß 24-Alkylcholestenone und deren Analoga,
die sich von Pflanzensterinen (24-Alkylcholesterine) ableiten, eine äußerst starke
serumlipid- und körperfettsenkende
Wirkung aufweisen und als Wirkstoff eines Medikaments zur Behandlung
der Obesität
sowie eines Medikaments zur Verbesserung des Lipid-Metabolismus
brauchbar sind. Sie fanden auch, daß diese Substanzen die gewünschten
physiologischen Wirkungen zeigen, ohne wesentlich im Körper resorbiert
zu werden. Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser
Befunde verwirklicht.
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Die vorliegende Erfindung macht somit
ein Medikament verfügbar,
umfassend 24-Alkylcholestan-3-one und/oder 24-Alkylcholesten-3-one
als einzigen Wirkstoff. Bereitgestellt nach bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden das vorstehend erwähnte Medikament,
wobei die Verbindung ausgewählt
ist aus 24-Alkylcholestan-3-onen, 24-Alkylcholestamonoen-3-onen,
24-Alkylcholestadien-3-onen, 24-Alkylcholestatrien-3-onen und 24-Alkylcholestatetraen-3-onen;
das vorstehend erwähnte
Medikament, wobei die Verbindung dargestellt ist anhand der folgenden
allgemeinen Formel (1):
worin R
1 eine
Niederalkyl-Gruppe bedeutet, R
2 ein Wasserstoff-Atom,
ein Halogen-Atom, eine Hydroxy-Gruppe oder eine Oxo-Gruppe bedeutet,
und die Verbindung 1 bis 4 Doppelbindungen an Position/den Positionen
1, 4, 5, 6, 7, 8, 8(14), 9(11), 11, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25 und/oder
25(27) aufweisen kann; und das vorstehend erwähnte Medikament, wobei die
Verbindung 5-Sitosten-3-on ist. Diese Medikamente können eingesetzt
werden zur vorbeugenden und/oder therapeutischen Behandlung von
Obesität
bei Säugern,
darunter auch Menschen, oder zur vorbeugenden und/oder therapeutischen
Behandlung von Erkrankungen mit anomalem Lipid-Metabolismus, beispielsweise
Hyperlipämie.
Die Medikamente können
auch als Hemmer der Lipid-Resorption oder als serumlipidsenkendes
Mittel verwendet werden.
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Gemäß weiteren Aspekten der vorliegenden
Erfindung wird eine Verwendung der vorstehend erwähnten Verbindungen
zur Herstellung der vorstehend erwähnten Medikamente bereitgestellt.
Zu den weiteren Aspekten der vorliegenden Erfindung zählen eine
Reformkost und ein Gesundheitsgetränk, enthaltend die vorstehend
erwähnten
Verbindungen, ein Futter für
Vieh oder ein Futter für
Fische, enthaltend die vorstehend erwähnten Verbindungen, das vorstehend
erwähnte
Viehfutter und das Fischfutter, die zur Verbesserung der Fleischqualität verwendet
werden; ein Futter für
Haustiere, enthaltend die vorstehend erwähnten Verbindungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die hemmende Wirkung auf die Gewichtszunahme bei Mäusen, die
mit einem Futter gefüttert
wurden, das mit 0,5% 5-Sitosten-3-on oder mit 4-Cholesten-3-on als
positive Kontrolle ergänzt
worden war. In der Figur zeigen die Sterne *, ** und *** das Vorhandensein
einer signifikanten Abnahme gegenüber den unbehandelten Kontrollmäusen mit
Werten der Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger, 1% oder weniger
bzw. 0,1% oder weniger im T-Test.
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2 zeigt
die Abnahme des Körperfetts
(intraperitoneales Fett) bei Mäusen,
die mit einem Futter gefüttert
wurden, das mit 0,5% 5-Sitosten-3-on ergänzt worden war. In der Figur
zeigen die Sterne * und *** das Vorhandensein einer signifikanten
Abnahme gegenüber
den unbehandelten Kontrollmäusen
mit Werten der Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger bzw. 0,1%
oder weniger im T-Test.
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3 zeigt
die Ergebnisse bei der hemmenden Wirkung auf die Gewichtszunahme
bei Mäusen,
die mit einem Futter gefüttert
wurden, das mit 0,5% 4-Sitosten-3-on, 6α-Hydroxy-4-sitosten-3-on oder
6-Hydroxy-4-sitosten-3-on (α : β = 2,6 :
1) ergänzt
worden war, im Vergleich zu der bei unbehandelten Kontrollmäusen. Die
Werte in der Figur sind als Mittelwert ± Standardfehler angegeben.
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4 zeigt
die Dosis-Wirkung von 5-Sitosten-3-on bei der hemmenden Wirkung
auf die Gewichtszunahme bei Mäusen,
die mit einem Futter gefüttert
wurden, das mit 5-Sitosten-3-on ergänzt worden war, im Vergleich
zu einer unbehandelten Kontrollgruppe und Mäusen, die mit einem lipidfreien
Futter gefüttert
worden waren. Die Werte in dieser Figur sind als Mittelwert ± Standardfehler
angegeben. Die Sterne *, ** und *** zeigen das Vorhandensein einer
signifikanten Abnahme gegenüber
den unbehandelten Kontrollmäusen
mit einer Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger, 1% oder weniger
bzw. 0,1% oder weniger in der Varianzanalyse.
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5 zeigt
die Korrelation zwischen den dem Futter zugesetzten 5-Sitosten-3-on-Dosen und dem Körpergewicht,
der Menge an intraperitonealem Fett, den Konzentrationen von Serum-Triglyceriden
und dem Gesamt-Cholesterin im Serum.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung
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Der Wirkstoff des Medikaments der
vorliegenden Erfindung ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen. Zwar unterliegt die Zahl der
in den 24-Alkylcholesten-3-onen enthaltenen Doppelbindungen keinen
speziellen Einschränkungen,
doch können
1 bis 4 Doppelbindungen bevorzugt sein. Bevorzugte Verbindungen
sind ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestamonoen-3-onen, 24-Alkylcholestadien-3-onen,
24-Alkylcholestatrien-3-onen und 24-Alkylcholestatetraen-3-onen. Mehrbevorzugte
Verbindungen können
1 bis 3, vorzugsweise 1 oder 2 Doppelbindungen an einer willkürlichen
Position bzw. Positionen enthalten. Die Zahl der in den Ringen vorhandenen
Doppelbindungen kann vorzugsweise 1 bis 3, besonders bevorzugt 1
oder 2 betragen, und diese können
konjugiert sein, wenn zwei oder mehr Doppelbindungen vorhanden sind.
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Insbesondere können 24-Alkylcholest-4-en-3-one,
24-Alkylcholest-5-en-3-one, 24-Alkylcholest-6-en-3-one, 24-Alkylcholest-7-en-3-one,
24-Alkylcholest-8-en-3-one,
24-Alkylcholest-8(14)-en-3-one, 24-Alkylcholest-9(11)-en-3-one,
24-Alkylcholest-14-en-3-one, 24-Alkylcholesta-4,6-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-5,7-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-5,8-dien-3-one,
24-Alkylcholesta-5,9(11)-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-8,14-dien-3-one,
24-Alkylcholesta-1,4,6-trien-3-one, 24-Alkylcholesta-4,22-dien-3-one,
24-Alkylcholesta-5,22-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-7,22-dien-3-one,
24-Alkylcholesta-8,22-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-8(14), 22-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-9(11),22-dien-3-one,
24-Alkylcholesta-14,22-dien-3-one,
24-Alkylcholesta-4,6,22-trien-3-one, 24-Alkylcholesta-5,7,22-trien-3-one,
24-Alkylcholesta-5,8,22-trien-3-one, 24-Alkylcholesta-5,9(11),22-trien-3-one,
24-Alkylcholesta-8,14,22-trien-3-one, 24-Alkylcholesta-1,4,6,22-tetraen-3-one,
24-Alkylcholesta-5,25(27)-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-7,16,25-trien-3-one,
24-Alkylcholesta-8,24-dien-3-one, 24-Alkylcholesta-9(11),24-dien-3-one,
5β-24-Alkylcholestan-3-one
oder andere verwendet werden.
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Als weitere bevorzugte Verbindungen
können
die Verbindungen der obigen Formel (1) verwendet werden. In Formel
(I) bedeutet R1 eine Niederalkyl-Gruppe.
Als Niederalkyl-Gruppe kann beispielsweise ein gerad- oder verzweigtkettiges
Alkyl mit 1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoff-Atomen eingesetzt
werden. Zum Beispiel kann eine Methyl-Gruppe, Ethyl-Gruppe, n-Propyl-Gruppe,
Isopropyl-Gruppe etc. verwendet werden. Unter diesen bevorzugt ist
die Ethyl-Gruppe. R2 bedeutet ein Wasserstoff-Atom,
ein Halogen-Atom, eine Hydroxy-Gruppe oder eine Oxo-Gruppe (=O).
Als Halogen-Atom kann ein Fluor-Atom, Chlor-Atom, Brom-Atom und Iod-Atom verwendet
werden. Bevorzugt kann ein Brom-Atom
verwendet werden.
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In der obigen Formel (I) können 1 bis
4 Doppelbindungen an der Position bzw. den Positionen 1, 4, 5, 6,
7, 8, 8(14), 9(11), 11, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25 und/oder 25(27)
vorhanden sein. Der Fachmann wird jedoch ohne weiteres erkennen,
daß Doppelbindungen
nicht an benachbarten Positionen vorhanden sind. Liegt zum Beispiel
eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoff-Atomen mit den Positionen
5 und 6 vor, so kann zwischen den Positionen 4 und 5 oder zwischen
den Positionen 6 und 7 keine Doppelbindung vorhanden sein. Bevorzugt
darunter kann es sein, wenn die Bindung zwischen den Positionen
5 und 6 eine Doppelbindung ist. Besonders bevorzugt kann es sein,
wenn die Bindung zwischen den Positionen 5 und 6 eine Doppelbindung ist
und die anderen Bindungen Einfachbindungen sind, und weiterhin kann
bevorzugt sein, daß die
Bindung zwischen den Positionen 5 und 6 eine Doppelbindung ist,
R2 ein Wasserstoff-Atom ist und die anderen
Bindungen Einfachbindungen sind. Ganz besonders bevorzugt ist es,
wenn R1 eine Ethyl-Gruppe ist, R2 ein Wasserstoff-Atom ist, die Bindung zwischen
den Positionen 5 und 6 eine Doppelbindung ist und die übrigen Bindungen Einfachbindungen
sind.
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In den 24-Alkylcholestan-3-onen und
24-Alkylcholesten-3-onen sind asymmetrische Kohlenstoff-Atome vorhanden.
Die Konfiguration der asymmetrischen Kohlenstoff-Atome unterliegt
keinen speziellen Einschränkungen
und kann sowohl die S- oder auch die R-Konfiguration sein (gelegentlich
auch als α-
bzw. β-Position
bezeichnet). Was die Kohlenstoff-Atome in Formel (I) anbelangt,
deren Konfiguration explizit gezeigt ist, so hat jedes von ihnen
vorzugsweise die angegebene Konfiguration. Ein Beispiel eines besonders
bevorzugten Wirkstoffs des Medikaments der vorliegenden Erfindung
umfaßt
5-Sitosten-3-on (24-Ethylcholest-5-en-3-on), das durch die folgende
Formel dargestellt ist. Allerdings ist der Wirkstoff des Medikaments
der vorliegenden Erfindung nicht auf diese Verbindung beschränkt.
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Die 24-Alkylcholestan-3-one und 24-Alkylcholesten-3-one
können
von einem Fachmann nach bekannten Verfahren zur Herstellung von
Cholestan-3-on, Cholesten-3-on etc. ohne weiteres hergestellt werden. Zum
Beispiel wird die Herstellung von 5-Sitosten-3-on, eine typische
Verbindung, die unter die durch Formel (I) dargestellten Verbindungen
fällt,
in der Literatur von Parish eingehend erläutert (Parish, E. J., et al.,
Synthetic Communications, 22 (19), S. 2839–2847, 1992); die Verbindung
kann aber auch ohne weiteres mit Hilfe der Methode von Cheng (Cheng,
Y. S., et al., Synthesis 1980, 223) unter Verwendung von β -Sitosterin
als Ausgangsmaterial hergestellt werden. Demgemäß ist es für den Fachmann ohne weiteres
ersichtlich, daß sich
die 24-Alkylcholestan-3-one und 24-Alkylcholesten-3-one herstellen
lassen nach den in diesen Veröffentlichungen beschriebenen
Verfahren bzw. durch Bezugnahme auf diese Verfahren und geeignetes
Abwandeln oder Verändern
der bei den Verfahren angewandten Reaktionsbedingungen und/oder
Reagenzien, falls erforderlich. Die Verfahren zur Herstellung der
24-Alkylcholestan-3-one und 24-Alkylcholesten-3-one, vorzugsweise
der anhand Formel (I) dargestellten Verbindungen, sind jedoch nicht
auf chemische Syntheseverfahren beschränkt, und die Verbindungen lassen
sich auch biologisch herstellen, z. B. durch Kultivierung von Mikroorganismen etc.
oder alternativ durch Verwendung von Enzymen, die aus Mikroorganismen
stammen.
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Das Medikament der vorliegenden Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß es
eine oder mehrere Verbindungen umfaßt, die ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen,
und das Medikament kann eingesetzt werden zur vorbeugenden und/oder
therapeutischen Behandlung von Obesität sowie zur vorbeugenden und/oder
therapeutischen Behandlung von Erkrankungen mit anomalem Lipid-Metabolismus.
Zwar ist nicht beabsichtigt, sich an irgendeine spezielle Theorie
zu binden, doch geht man davon aus, daß die Wirkungsweise des Medikaments
der vorliegenden Erfindung in gewissem Sinne eine Hemmung der Lipid-Resorption
darstellt, die die Bildung von Chylomikronen unterdrückt, die
als Lipoproteine für
den Lipid-Transport
fungieren und in den Zellen der Dünndarmschleimhaut gebildet
werden. Man nimmt an, daß die
aus dem Körperfett
freigesetzten Lipide den Lipid-Mangel
kompensieren und verbraucht werden, was zu einer Verringerung der
Gewichtszunahme führt.
Es wird auch angenommen, daß Lipide,
die aus der Nahrung oder aus dem Futter stammen, die nicht in den
Körper
transportiert werden und in den Zellen der Dünndarmschleimhaut verbleiben,
zusammen mit den Zellen bei der schnellen Reintegration der Zellen
in das Lumen des Darms ausgeschieden werden. Der Umfang der vorliegenden
Erfindung ist jedoch nicht auf die vorstehend erwähnte Wirkungsweise
beschränkt.
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Die Arten der Obesität, auf die
das Medikament der vorliegenden Erfindung angewandt werden kann, sind
durch ihre Ursachen nicht speziell eingeschränkt. Zum Beispiel kann das
Medikament der vorliegenden Erfindung auf beliebige Arten der Obesität angewandt
werden, etwa auf jene, die durch mangelnde Bewegung oder übermäßiges Essen,
durch genetische Störungen,
durch Störungen
des Appetitregulierungsmechanismus, durch metabolische Störungen aufgrund
endokriner Erkrankungen, durch mentale Störungen etc. verursacht werden.
Zu den Beispielen für
Erkrankungen mit anomalem Lipid-Metabolismus zählen beispielsweise Hyperlipämie und
Fettleber aufgrund eines anomalen Lipid-Metabolismus, und zu den
Beispielen zählen
auch Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Gicht und andere.
Das Medikament der vorliegenden Er findung kann auch als Hemmer der
Lipid-Resorption oder als Mittel zur Serumlipid-Senkung verwendet
werden. Das Medikament der vorliegenden Erfindung ist anwendbar
auf Säuger,
einschließlich
Menschen.
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Als erfindungsgemäßes Medikament kann eine Verbindung,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen,
für sich
genommen verwendet werden. Im allgemeinen ist jedoch die Verwendung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung bevorzugt, die unter Verwendung
pharmazeutisch annehmbarer Additive hergestellt wird. Das Medikament
der vorliegenden Erfindung kann oral oder parenteral verabreicht
werden. Zu den Beispielen für
pharmazeutische Zusammensetzungen, die zur oralen Verabreichung
geeignet sind, gehören
zum Beispiel Tabletten, Granalien, Kapseln, Pulver, Flüssigkeiten,
Sirupe etc.. Zu den Beispielen für
pharmazeutische Zusammensetzungen, die zur parenteralen Verabreichung
geeignet sind, gehören
zum Beispiel Injektionen, Tropfeninfusionen, Suppositorien, transdermale Präparate etc..
Die Dosierformen des Medikaments der vorliegenden Erfindung sind
jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt. Die Dosen des erfindungsgemäßen Medikaments
sollten je nach Alter, Zustand etc. eines Patienten, Verabreichungsweg
und anderen Faktoren in geeigneter Weise erhöht oder erniedrigt werden.
Im allgemeinen kann die Dosis im Bereich von 1 bis 5000 mg pro Tag
für einen
Erwachsenen liegen.
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Die pharmazeutischen Additive, die
zur Herstellung des Medikaments der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, unterliegen keinen speziellen Einschränkungen und können von
einem Fachmann in geeigneter Weise ausgewählt werden. Zum Beispiel können Arzneimittelträger, Bindemittel,
Gleitmittel, Dispergiermittel, Suspendiermittel, Emulgatoren, Puffermittel,
Antioxidantien, Antiseptika, isotonische Mittel, pH-Regler, löslichmachende
Mittel, Stabilisatoren etc. verwendet werden. Die für jeden
der obengenannten Zwecke verwendeten Substanzen sind dem Fachmann
wohlbekannt. Der Wirkstoff des Medikaments der vorliegenden Erfindung,
d. h., eine Verbindung, die ausgewählt ist aus der Grup pe bestehend
aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen, ist lipophil.
Der Wirkstoff kann daher in einer öligen Substanz gelöst und als
orale Verabreichung angewandt werden, beispielsweise gelöst in natürlichen
Speiseölen
wie z. B. Sesamöl,
Sojabohnenöl,
Maisöl,
Olivenöl,
Baumwollsamenöl,
mittelkettigen Fettsäuretriglyceriden
wie etwa Panacete etc.. In diesem Falle kann eine Öllösung, die
den Wirkstoff enthält,
vorzugsweise in Kapseln eingekapselt und als orale Verabreichung
angewandt werden. Derartige Hilfsmittel sind dem Fachmann wohlbekannt
und werden üblicherweise
verwendet.
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Reformkost und Gesundheitsgetränk, enthaltend
eine Verbindung, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen,
können
zum Zweck der Gesundheitspflege verwendet werden, beispielsweise
zur Hemmung der Ansammlung von Körperfett
und zur Beibehaltung eines angemessenen Körpergewichts. Die Arten von
Reformkost und Gesundheitsgetränk
unterliegen keinen speziellen Einschränkungen, und zu den Beispielen
dafür zählen aufbereitete
Lebensmittel, Gewürze,
sogenannte Drinks und Erfrischungsmittel. Eine oder mehrere Verbindungen,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen,
können
den Lebensmitteln und Getränken
zugesetzt werden. Auch die Verfahren zur Herstellung derselben unterliegen
keinen speziellen Einschränkungen.
Im allgemeinen lassen sich aufbereitete Lebensmittel herstellen
durch vorherige Zugabe einer Verbindung der Formel (I) zu Ölen und
Fetten, die als Rohmaterialien für
aufbereitete Lebensmittel verwendet werden, oder alternativ durch
Zugabe einer Verbindung der Formel (I) während des Verarbeitungsvorgangs
mit Hilfe geeigneter Mittel. Eine Verbindung, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen,
kann zugesetzt werden in einer Menge von 1 mg bis 5000 mg, bezogen
auf 100 g Lebensmittel oder Getränk.
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Die Viehfutter und Fischfutter, die
eine aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen
ausgewählte
Verbindung ent halten, können
beispielsweise zum Zweck der Unterdrückung übermäßiger Anreicherung von Körperfett
bei Vieh wie etwa Rindern und Schweinen und bei Zuchtfischen wie
z. B. jungen Gelbschwanzschnappern und Meerbrassen zur Verbesserung
der Fleischqualität
verwendet werden. Die Haustierfutter, die eine aus der Gruppe bestehend
aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen ausgewählte Verbindung
enthalten, können
zum Zweck der Unterdrückung
der Obesität
und für
die Gesundheitspflege bei Haustieren (auch Partnertiere genannt),
etwa bei Hunden oder Katzen verwendet werden. Die Formen des Futters
und Haustierfutters sowie die Verfahren zu deren Herstellung unterliegen
keinen speziellen Einschränkungen,
und der Fachmann kann die Formen und Verfahren in geeigneter Weise
auswählen.
Im allgemeinen lassen sich die gewünschten Futter oder Haustierfutter
problemlos herstellen durch vorherige Zugabe der vorstehend erwähnten Verbindung
zu Ölen
und Fetten, die als Rohmaterialien verwendet werden, oder alternativ
durch Zugabe der obigen Verbindung während des Verarbeitungsvorgangs
mit Hilfe geeigneter Mittel. Eine oder mehrere Verbindungen, die
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus 24-Alkylcholestan-3-onen und 24-Alkylcholesten-3-onen,
können
dem Futter und Haustierfutter zugesetzt werden.
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Beispiele
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Die vorliegende Erfindung soll anhand
der Beispiele näher
erläutert
werden.
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Beispiel 1
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(A) Materialien und Methoden
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5-Sitosten-3-on wurde nach der Methode
von Parish (Parish, E. J., et al., Synthetic Communications, 22,
S. 2839–2847,
1992) unter Verwendung von β-Sitosterin
(Tokyo Chemical Industry Co., Ltd.) als Ausgangsmaterial hergestellt
und bei den Experimenten verwendet. Das Gehaltverhältnis von
24-Ethyl- und 24- Methyl-Verbindung
im synthetisierten Produkt belief sich auf 6,5 : 3,5. Als Versuchstiere
wurden sechs männliche CDF1-Mäuse (5 Wochen
alt, Charles River Japan Inc.) in jeder Versuchsgruppe verwendet.
Die Tiere wurden in Aluminium-Mäusekäfigen ernährt, wobei
sie nach Belieben Futter und Wasser zu sich nehmen konnten. Die Tiere
wurden 2 Wochen lang unter Fütterungsbedingungen
bei einer Temperatur von 24 ± 1°C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 55 ± 5% gefüttert, wobei Licht und Dunkelheit
so gesteuert wurden, daß diese
alle 12 Stunden wechselten, und jeder Käfig und jede Bodenmatte (Weißflocken)
zweimal pro Woche ausgetauscht wurden.
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Modifiziertes AIN (Oriental Yeast
Co.) wurde als Basisfutter verwendet und zur Herstellung der Versuchsfutter
mit 0,5% 5-Sitosten-3-on gemischt. Ein als positive Kontrolle verwendetes
Futter wurde hergestellt durch Versetzen des Basisfutters mit 0,5%
4-Cholesten-3-on (ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung Nr.
(Hei) 5-170651/1993). Zur Kontrolle wurden nichtbehandelte Mäuse ausschließlich mit
dem Basisfutter gefüttert.
Das Basisfutter war zusammengesetzt aus 22,8% Rohprotein, 54,1%
Kohlenhydraten, 6,0% Lipiden, 4,9% Fasern, 2,9% Asche und 8,7% Wasser,
und sein Kaloriengehalt belief sich auf 1523 kJ. Nach der Herstellung
wurde das Futter bei 4°C
gelagert, und es wurde jeden Tag frisches Futter gegeben.
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Die Tiere wurden in bestimmten Zeitabständen gewogen,
und die Mittelwerte und Standardfehler der Versuchsgruppen wurden
bestimmt. Außerdem
wurde der Futterverbrauch in bestimmten Zeitabständen gemessen und der Tagesdurchschnitt
pro Maus bestimmt. Die Tiere wurden jeden Tag beobachtet. Nach Ende der
Fütterung
wurden die Tiere mit Kohlendioxid-Gas bis zum Tode anästhesiert,
und es wurde Blut aus der Vena cava entnommen, um Seren zu erhalten.
Die Tiere wurden einer Autopsie unterzogen, und die Gehirne, Lungen,
Herzen, Lebern, Milzen, Nieren, Testikel, Nebennieren und das intraperitoneale
Fett wurden mit bloßem
Auge untersucht und gewogen. Was die Serumlipide anbetrifft, so
wurden die neutralen Fette mit Hilfe eines klinischen Testkits auf der
Grundlage der Enzym-Methode gemessen (Triglycerid-E-Test, Wako Pure Chemicals
Industries Co., Ltd.), und das gesamte Cholesterin und Cholestanol
wurde mit Hilfe der Methode von Kasama (T. Kasama et al., J. Chromatogr.
400, 241, 1987) unter Abwandlungen gemessen, wobei die Menge an
Benzoylchlorid um das 10fache erhöht, die Reaktionszeit verdoppelt
und die Messung mit einem Hochleistungsflüssigkeitschromatographiesystem
durchgeführt
wurde. Signifikante Unterschiede, bezogen auf die unbehandelten
Kontrollmäuse,
wurden mit Hilfe des T-Tests für
das Körpergewicht
und die Serumlipide bestimmt.
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(8) Testergebnisse
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(1) Veränderungen
beim Körpergewicht
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Die Veränderungen beim Körpergewicht
der Versuchstiere sind in 1 gezeigt.
Im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollmäusen war die Zunahme des Körpergewichts
bei den Mäusen,
die mit dem mit 5-Sitosten-3-on (0,5%) ergänzten Futter gefüttert worden
waren, deutlich gedämpft.
Die hemmende Wirkung war deutlich stärker als die, die bei der mit
4-Cholesten-3-on behandelten Positivkontrollgruppe zu beobachten
war. In der Figur zeigen die Sterne *, ** und *** das Vorhandensein
einer signifikanten Abnahme gegenüber den unbehandelten Kontrollmäusen mit
Werten der Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger, 1% oder weniger bzw.
0,1% oder weniger im T-Test.
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(2) Veränderungen
bei der Körperfettmenge
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Bemerkenswerte Abnahmen beim Körperfett
(subkutanes Fett und intraperitoneales Fett) wurden bei den Mäusen beobachtet,
die zwei Wochen lang mit dem mit 5-Sitosten-3-on (0,5%) ergänzten Futter
gefüttert worden
waren. Der Grad der Abnahme war größer als der, der bei der mit
4-Cholesten-3-on behandelten Positivkontrollgruppe zu beobachten
war, und die Menge an intraperitonealem Fett belief sich auf die
Hälfte
der Menge, die bei den unbehandelten Kontrollmäusen zu beobachten war (2). In der Figur zeigen
die Sterne * und *** das Vorhandensein einer signifikanten Abnahme
gegenüber
den unbehandelten Kontrollmäusen
mit Werten der Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger bzw. 0,1%
oder weniger im T-Test.
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(3) Allgemeinzustand und
Autopsiebefund
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Der Allgemeinzustand der Mäuse, denen
5-Sitosten-3-on verabreicht worden war, war hinsichtlich gutem Fellglanz
und aktivem Verhalten normal, außer ihren dünneren Körpern im Vergleich zu den Kontrollmäusen, und
es war keine Anomalität
an den Augen, Schleimhäuten,
Exkrementen, am Verhalten etc. zu beobachten. Auch der Appetit war
normal, außer
einer leichten Suppression (Tabelle 1). Die Autopsie nach dem Ende der
Fütterung
ergab eine leichte Gewichtabnahme der Nieren der mit 5-Sitosten-3-on
behandelten Mäuse;
weitergehende Untersuchungen bestätigten jedoch, daß die Abnahme
nicht von etwaigen toxischen Einflüssen herrührte. An den anderen Organen
und Geweben waren keine pathologischen Anomalien zu beobachten.
Andererseits wurden Vergrößerungen
der Milz bei den mit 4-Cholesten-3-on behandelten Positivkontrollen
festgestellt.
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Was die Serumlipide der 5-Sitosten-3-on-Gruppe
anbelangt, so wurden neutrale Fette und Gesamt-Cholesterin im Vergleich
zu den unbehandelten Kontrollmäusen
in bemerkenswerter Weise bis auf 15% bzw. 51% abgesenkt (Tabelle
2). Die obige serumlipidsenkende Wirkung erwies sich im Vergleich
zu 4-Cholesten-3-on
und anderen Cholestenon-Derivaten als am stärksten (Tabellen 2 und 3).
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Bei der 4-Cholesten-3-on-Gruppe als
positive Kontrolle wurde Cholestanol, ein Metabolit der verabreichten
Substanz, in den Seren nachgewiesen. Bei den Gruppen mit Cholesta-4,6-dien-3-on,
6β-Brom-4-Cholesten-3-on
und 5β-Cholestan-3-on,
die also mit Cholestenon-Derivaten behandelt worden waren, wurden Cholestanol
bzw. Coprostanol als Metaboliten der Testverbindungen in den Se ren
nachgewiesen (Tabelle 3). Da diese Metaboliten schwerlich weiter
metabolisiert werden können,
reichern sie sich möglicherweise
in Organen an und verursachen Störungen
bei wiederholter Gabe ihrer Vorläufer.
Andererseits wurden bei der mit 5-Sitosten-3-on behandelten Gruppe
kein Cholestanol und andere Metaboliten nachgewiesen (Tabelle 2).
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5-Cholesten-3-on und 6β-Brom-4-cholesten-3-on
als Cholestenon-Derivate zeigten starke appetitzügelnde Wirkung, obwohl die
appetitzügelnde
Wirkung von 5-Sitosten-3-on schwach war (Tabellen 1 und 3). Aus diesen
Ergebnissen zeigte sich, daß das
Medikament der vorliegenden Erfindung ein unbedenkliches Medikament
mit extrem niedriger Toxizität
und zur therapeutischen und/oder vorbeugenden Behandlung von Hyperlipämie oder
Obesität
brauchbar ist.
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Beispiel 2
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(A) Materialien und Methoden
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Als 24-Alkylcholesten-3-one wurden
(1) 4-Sitosten-3-on, (2) 6α-Hydroxy-4-sitosten-3-on und
(3) 6-Hydroxy-4-sitosten-3-on (α : β = 2,6 :
1) unter Verwendung von β-Sitosterin
(Tokyo Chemical Industry Co., Ltd.) synthetisiert. Das Gehaltverhältnis von
24-Ethyl- und 24-Methyl-Verbindung im synthetisierten Produkt belief sich
auf 6,5 : 3,5. Als Versuchstiere wurden sechs männliche CDF1-Mäuse (5 Wochen
alt, Charles River Japan Inc.) in jeder Versuchsgruppe verwendet.
Ein gereinigtes Futter (modifiziertes AIN, Oriental Yeast Co.) wurde als
Basisfutter verwendet und zur Herstellung der Versuchsfutter mit
0,5% Testverbindungen gemischt. Die Tiere hatten freien Zugang zu
Futter und Wasser. Die Tiere wurden zur Untersuchung des Allgemeinzustands zweimal
pro Woche gewogen und beobachtet. Nach dem Ende der Fütterung
wurden die Tiere einer Autopsie unterzogen, und ihr Blut wurde entnommen.
Die Lipid-Konzentrationen in den einzelnen Seren wurden mit Hilfe
eines klinischen Testkits auf der Grundlage der Enzym-Methode gemessen
(Wako Pure Chemicals Industries Co., Ltd.). Die Signifikanzen der
erhaltenen experimentellen Werte wurden mit Hilfe der Varianzanalyse untersucht.
Die übrigen
experimentellen Bedingungen waren die gleichen wie in Beispiel 1.
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(8) Versuchsergebnisse
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4-Sitosten-3-on zeigte keine signifikante
Suppression beim Körpergewicht,
während
6-Hydroxy-4-sitosten-3-on starke dämpfende Wirkung auf das Körpergewicht
sowohl bei der mit α-Verbindung
behandelten Gruppe als auch bei der mit der Mischung aus α- und β-Isomer (2,6
: 1) behandelten Gruppe zeigte. Insbesondere bei der Gruppe mit α-Verbindung
wurden im Vergleich zur 5-Sitosten-3-on-Gruppe nahezu gleiche oder stärkere Wirkungen
beobachtet (3). Eine
leichte Abnahme der Futteraufnahme und eine bemerkenswerte Abnahme
des Futternutzeffekts wurde bei der 6-Hydroxy-4-sitosten-3-on-Gruppe
sowohl beim α-Isomer
als auch bei der Mischung aus α-
und β-Isomer
beobachtet, während
nur leichte Veränderungen
bei der 4-Sitosten-3-on-Gruppe zu beobachten waren (Tabelle 4).
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Die numerischen Werte sind als Gesamtwerte
für 14
Tage gegeben.
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Wie in Tabelle 5 gezeigt, nahm das
intraperitoneale Fett um 60% bei der 6α-Hydroxy-4-sitosten-3-on-Gruppe
und um 50% bei der 6-Hydroxy-4-sitosten-3-on-Gruppe ab. Allerdings war die Abnahme
bei der 4-Sitosten-3-on-Gruppe nicht signifikant. Diese drei Verbindungen
zeigten starke senkende Wirkung auf Triglyceride und freie Fettsäuren im
Plasma, wobei die Wirkungsstärke
in der Reihenfolge 1 > 3 ≥ 2 abnahm. Auch
die Plasma-Konzentrationen an Gesamt-Cholesterin und Phospholipiden wurden
durch 6α-Hydroxy-4-sitosten-3-on
und 6-Hydroxy-4-sitosten-3-on signifikant gesenkt. Allerdings waren
diese Wirkungen nur leicht, und es war keine Änderung beim HDL-Cholesterin
zu beobachten. Der Stern * in der Tabelle zeigt das Vorhandensein
einer signifikanten Abnahme gegenüber den unbehandelten Mäusen mit
einer Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger in der Varianzanalyse.
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Beispiel 3
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(A) Materialien und Methoden
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5-Sitosten-3-on wurde aus β-Sitosterin
(Tokyo Chemical Industry Co., Ltd.) nach der Methode von Parish
(Parish, E. J., et al., Synthetic Communications, 22, S. 2839–2847, 1992)
synthetisiert und durch Kieselgel-Säulenchromatographie und Umkristallisieren
gereinigt. Das Gehaltverhältnis
der isomeren 24-Ethyl- und 24-Methyl-Verbindungen
im synthetisierten Produkt belief sich auf 6,5 : 3,5. Als Versuchstiere
wurden dreißig 4
Wochen alte männliche
CDF1-Mäuse
von Charles River Japan Inc. käuflich
erworben und in fünf
Versuchsgruppen zu je sechs Mäusen
geteilt. Die Testverbindungen wurden als Beimischung zum Futter
verabreicht, und es wurden die folgenden Gruppen bereitgestellt:
(1) 0,1% Zugabe, (2) 0,3% Zugabe, (3) 0,5% Zugabe, (4) lipidfreies
Futter ohne Zugabe von Testverbindung und (5) Kontrollgruppe ohne
Zugabe von Testverbindung. Ein gereinigtes Futter (modifiziertes
AIN, Oriental Yeast Co.) wurde als Basisfutter verwendet und mit
10% Sojabohnenöl
(Wako Pure Chemical Industries Co., Ltd.) ergänzt, um feste Futter mit oder
ohne Zugabe von Testverbindung herzustellen. Das lipidfreie Futter
wurde für
sich genommen verarbeitet, um ein festes Futter zu ergeben. Die
Tiere wurden zur Akklimatisierung eine Woche lang mit dem Kontrollfutter
ohne Zugabe von Testverbindung gefüttert, und dann hatten die
Tiere freien Zugang zum jeweiligen Futter.
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Die jeweiligen Tiergruppen wurden
in Aluminium-Käfigen
mit 22 × 33 × 11(h)
cm (6 Mäuse
pro Käfig) untergebracht,
und die Fütterungen
wurden bei einer Temperatur von 24 ± 1°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 55 ± 5%
durchgeführt,
wobei Licht und Dunkelheit so gesteuert wurden, daß diese
alle 12 Stunden wechselten. Messungen des Körpergewichts und der Futteraufnahme
sowie Beobachtungen zum Allgemeinzustand wurden dreimal pro Woche
durchgeführt.
Nach dreiwöchiger
Fütterung
mit Testfutter wurden die Tiere einer Autopsie unterzogen und ihr
Blut wurde entnommen. Für
die Serumlipid-Analysen wurden die Triglyceride, Phospholipide,
freie Fettsäuren,
Gesamt-Cholesterin und HDL- Cholesterin
mit Hilfe eines klinischen Testkits (Wako Pure Chemical Industries
Co., Ltd.) gemessen. Die Signifikanzen der resultierenden Werte
wurden bei den mit Medikament behandelten Gruppen mittels Varianzanalyse
oder bei der Gruppe mit lipidfreiem Futter mit Hilfe des T-Tests
ermittelt.
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(8) Testergebnisse
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(1) Veränderungen
beim Körpergewicht
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Wie in 4 gezeigt,
war bei allen mit 5-Sitosten-3-on behandelten Mäusen eine Abnahme des Körpergewichts
zu beobachten, und es wurde dosisabhängige Wirkung im Verhältnis zu
den zugesetzten Mengen von 0,1%, 0,3% und 0,5% erkannt. Bei den
Gruppen mit 0,3% und 0,5% war eine abrupte Abnahme des Körpergewichts
aufgrund der verringerten Futteraufnahme unmittelbar nach dem Beginn
der Verabreichung zu beobachten. Die verringerte Futteraufnahme
bei diesen Gruppen gab sich später
wieder; allerdings war die Zunahme des Körpergewichts langsam, und die
Unterschiede zur Kontrollgruppe nahmen ständig zu. Insbesondere war die
Zunahme des Körpergewichts
bei der Gruppe mit 0,5% Zugabe gering, und die Körpergewichte blieben im wesentlichen
unverändert.
Eine signifikante Dämpfung
der Zunahme des Körpergewichts
war auch bei der Gruppe mit lipidfreier Nahrung zu beobachten, und
die Ergebnisse dieser Gruppe ergaben eine ähnliche experimentelle Kurve
wie die der Gruppe mit 0,1% Zugabe.
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(2) Futteraufnahme und
Futternutzeffekt
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Die Futteraufnahme der mit 0,1% 5-Sitosten-3-on
behandelten Gruppe war unverändert,
und die der Gruppe mit 0,3% Zugabe war leicht verringert. Die Gruppe
mit 0,5% Zugabe zeigte insgesamt etwa 13% Abnahme über 3 Wochen.
Dagegen wurde bei der Gruppe mit lipidfreiem Futter eine Zunahme
der Futteraufnahme beobachtet (Tabelle 6). Der Futternutzeffekt
nahm bei den mit Medika ment behandelten Gruppen dosisabhängig ab,
und bei der Gruppe mit 0,5% Zugabe ergab sich eine besonders signifikante
Abnahme, d. h., etwa 80% Abnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Bei der Gruppe mit lipidfreiem Futter ergab sich eine Abnahme um
etwa 20%, die ähnlich
der bei der Gruppe mit 0,1% Zugabe ist. Aus diesen Ergebnissen ist
ersichtlich, daß die
Dämpfung
der Zunahme des Körpergewichts
durch 5-Sitosten-3-on eher mit der Verringerung des Futternutzeffekts
als mit der Verringerung der Futteraufnahme zusammenhängt.
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Die numerischen Werte der Zunahme
des Körpergewichts
und der Futteraufnahme zeigen die Gesamtwerte über die gesamte Versuchszeit
(4 Wochen).
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(3) Allgemeinzustand und
Gewicht der Organe
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Beim Allgemeinzustand der jeweiligen
Versuchsgruppe, darunter Aussehen, Eigenschaften der Exkremente,
Atmung und Verhalten, waren keine Anomalien zu beobachten, außer den
Veränderungen
beim Körpergewicht.
Was die Organgewichte anbelangt, so waren mit dem Körpergewicht
korrelierende Veränderungen
bei Leber, Pankreas und Nieren zu beobachten. Bei der Gruppe mit
0,5% Zugabe waren die Absolutgewichte wie auch die Relativgewichte
der Lebern signifikant erhöht,
und zwar um 15% bzw. 40%, und eine 17%ige Zunahme des Relativgewichts
war bei der Gruppe mit 0,3% Zugabe zu beobachten. Bei der Gruppe mit
0,1% Zugabe war jedoch kein signifikanter Unterschied zu beob achten.
Die Pankreas-Absolutgewichte verringerten sich im Verhältnis zur
Menge an Medikament; allerdings waren die Veränderungen beim Relativgewicht
nicht signifikant. Auch die Nierengewichte verringerten sich in
Korrelation zur Menge an Medikament, d. h., 17% Abnahme beim Absolutgewicht
und 10% Abnahme beim Relativgewicht bei der Gruppe mit 0,3% Zugabe
und 32% Abnahme beim Absolutgewicht und 17% Abnahme beim Relativgewicht
bei der Gruppe mit 0,5% Zugabe. Eine Abnahme des Absolutgewichts
von Lunge und Milz war bei der Gruppe mit 0,5% Zugabe zu beobachten;
allerdings gab es bei den Relativgewichten keine Unterschiede zu
denjenigen der Kontrollgruppe.
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Die bei den mit Medikament behandelten
Gruppen beobachteten Veränderungen
an Leber, Pankreas, Nieren und Lunge waren auch bei der Gruppe mit
lipidfreiem Futter zu beobachten, wenn auch in unterschiedlichem
Ausmaß.
Bei der Gruppe mit lipidfreiem Futter erhöhten sich Absolutgewicht und
Relativgewicht der Leber um 4% bzw. 6%, und das Absolutgewicht und
Relativgewicht der Nieren verringerte sich um 12% bzw. 11%. Diese
Ergebnisse weisen darauf hin, daß die Organe der mit 5-Sitosten-3-on
behandelten Tiere in der gleichen Weise wie bei der Gruppe mit lipidfreiem
Futter stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese Veränderungen wurden
nicht beobachtet, wenn Fischer F344-Ratten mit dem Futter mit 0,5%
Zugabe über
4 Wochen gefüttert wurden,
und daher wurden die Veränderungen
als Eigenheit der CDF1-Mäuse
erachtet. Bei Fehlen jeglicher histopathologischen Veränderung
wurden die Veränderungen
außerdem
als physiologische Veränderungen, die
durch Verlust an Körpergewicht
und Veränderung
des Lipid-Metabolismus verursacht werden, oder vom Gesichtspunkt
toxischer Einflüsse
her als vernachlässigbare
Veränderungen
bestätigt.
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(4) Intraperitonealfettmenge
und Serumlipid-Konzentration
-
Wie in Tabelle 7 gezeigt, belief
sich die Menge an intraperitonealem Fett auf 83% bei der Gruppe
mit 0,1% Zugabe, 63% bei der Gruppe mit 0,3% Zugabe und 42% bei
der Gruppe mit 0,5% Zugabe, bezogen auf die Kontrollgruppe. Die Lipid-bezogenen
Werte, d. h., Triglyceride, Gesamt-Cholesterin, Phospholipide und freie
Fettsäuren
im Plasma nahmen in Abhängigkeit
von der 5-Sitosten-3-on-Dosis
ab. Die Abnahme war besonders bemerkenswert bei den Triglyceriden,
d. h., eine Abnahme bis auf 26% bei der Gruppe mit 0,5% Zugabe gegenüber der
Kontrollgruppe. Allerdings wurde keine signifikante Veränderung
beim HDL-Cholesterin beobachtet.
Die Menge an intraperitonealem Fett bei der Gruppe mit lipidfreiem
Futter sank auf 80%, bezogen auf die Kontrollgruppe, und auch Gesamt-Cholesterin
und Phospholipide im Serum verringerten sich signifikant. Dagegen
gab es eine Zunahme bei den Triglyceriden, beim HDL-Cholesterin
und bei den freien Fettsäuren.
In der Tabelle zeigt der Stern * das Vorhandensein eines signifikanten
Unterschieds mit Werten der Wahrscheinlichkeit (p) von 5% oder weniger
in der Varianzanalyse für
die mit Medikament behandelten Gruppen und im T-Test für die Gruppe
mit lipidfreiem Futter.
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(5) Dosis/Wirkungs-Beziehung
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Die Dosis/Wirkungs-Kurven bei Körpergewicht,
Körperfett
und Serumlipiden auf Dosen von 5-Sitosten-3-on sind in 5 gezeigt. Eine lineare
Korrelation ergab sich zwischen der 5-Sitosten-3-on-Dosis und der Abnahme
an intraperitonealem Fett bei CDF1-Mäusen. Die Beziehung zwischen
5-Sitosten-3-on-Dosis und Plasma-Triglyceriden oder Gesamt-Cholesterin
erwies sich als logarithmische Abnahme, d. h., eine Kurve, bei der
sich der Betrag des Abnahmeverhältnisses
dosisabhängig
verringerte. Andererseits erwies sich das Abnahmeverhältnis des
Körpergewichts
bis zu 0,3% Zugabe an Medikament als lineare Beziehung; bei 0,5%
Zugabe wurde dagegen eine logarithmische Zunahme beobachtet. Aufgrund
dieser Ergebnisse ist davon auszugehen, daß eine serumlipidsenkende Wirkung
bei Zusatz des Medikaments in einer Menge von 0,5% oder mehr nicht
in zufriedenstellender Weise zu erwarten ist. Was zudem die Dämpfung der
Zunahme des Körpergewichts
anbelangt, so ist anzunehmen, daß durch eine unnötigerweise
erhöhte
Medikamentenmenge zusätzliche
Wirkungen neben den primär
erwünschten
Wirkungen hervorgerufen werden können.
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(6) Extrapolation auf
Dosis für
Menschen
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Die Menge der 0,3%-Zugabe zum Futter
wurde als 5-Sitosten-3-on-Dosis angenommen, mit der ausreichende
Wirkung auf die Suppression bei Körpergewichtszunahme, Körperfett,
und Serumlipiden bei CDF1-Mäusen
erzielt wird. Auf der Grundlage dieser Annahme wurde eine Dosis
für den
Menschen errechnet. Die gesamte Futteraufnahme pro Maus über drei
Wochen belief sich auf 58,79 g (Tabelle 6), und der Kaloriengehalt
des verbrauchten Versuchsfutters war 374 kcal/100 g, und demgemäß wurde
die Kalorienaufnahme einer Maus pro Tag auf der Grundlage der obigen
Werte zu 10,47 kcal/Maus/Tag errechnet. Die Medikamentaufnahme einer
Maus pro Tag wurde aus der dem Futter zugesetzten Menge, d. h.,
0.3%, zu 8,4 mg errechnet, und demgemäß wurde die Medikamentaufnahme
pro 1000 kcal zu 802 mg/1000 kcal errechnet. Aus diesen Wer ten und
einer durchschnittlichen täglichen
Kalorienaufnahme eines japanischen Erwachsenen (2500 kcal), errechnet
sich die Dosis für
einen Menschen zu 2,0 g/Person/Tag.