DE698152C

DE698152C - Geraet fuer Brennstoffentnahme aus Brennstoffbehaeltern mit mehreren Zapfstellen, insbesondere fuer Luftfahrzeuge

Info

Publication number: DE698152C
Application number: DE1938M0141754
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Willy Messerschmitt
Original assignee: Messerschmitt AG
Current assignee: Messerschmitt AG
Priority date: 1938-05-26
Filing date: 1938-05-26
Publication date: 1940-11-02

Description

Bei den verschiedenen Lagen, die beispielsweise ein Flugzeug während des Fluges einnimmt, tritt häufig der Fall ein, daß die Lage des Kraftstoffes im Tank einem der Entnahmerohre das Eintauchen in die Flüssigkeit nicht mehr ermöglicht; es wird dann Luft an Stelle von Brennstoff angesaugt. Da ein Tank meist mehrere Zapfstellen (Brennstoffentnahmestellen) besitzt, wird dem Motor jedoch durch ein anderes Rohr noch Kraftstoff zugeführt. Die mitangesäugte Luft des Entnahmerohres, das keinen Brennstoff fördert, verursacht aber Blasenbildung und somit eine merkliche Leistungsabnahme des Triebwerks. Bei Einspritzmotoren ist der Schädlichkeitsgrad besonders groß.

Bei Tanks mit zwei Entnahmestellen wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, die beiden Entnahmestellen selbsttätig umzuschalten, und zwar durch Gewichte oder Schwimmer. Eine ao solche Umschaltung wird auch ausreichen, solange der Tank einigermaßen voll ist; sie wird aber versagen, wenn bei großenteils entleertem Tank in irgendeiner Fluglage beide Entnahmestellen außerhalb des Brennstoffes liegen, da ein gleichzeitiges Abschließen beider Leitungen oder die Verwendung von mehr als zwei Entnahmestellen bei den bekannten Anordnungen nicht möglich ist.

Die Erfindung schafft nun dadurch Abhilfe, daß jede einzelne Entnahmeleitung unabhängig von den anderen durch ein Ventil, Klappe o. dgl. absperrbar ausgeführt wird. Wie diese Absperrung ausgelöst wird, ist gleichgültig; praktisch dürfte jedo.ch nur die Anwendung eines Schwimmers in Frage kommen, der unter der Einwirkung einer elastischen Gegenkraft steht und eine Ab Schluß vorrichtung im Entnahmerohr so betätigt, daß es nur bei Lage der Mündung unter dem Brennst off spiegel geöffnet ist. Es kann dann eine solche Anzahl von Entnahmestellen angeordnet werden, daß auch bei fast leerem Behälter und in beliebiger Fluglage noch wenigstens ein Saugrohr unter dem Brennstoffspiegel mündet. Bei vollem Behälter sind mehrere oder alle Entnahmerohre zugleich geöffnet.

Die Anwendung der Erfindung beschränkt sich aber nicht nur auf den Flugzeugbau, sondern

kann auch z. B. im Schiffsbau und im Kraftwagenbau, vor allem bei Geländewagen, die oft große Neigungen überwinden müssen, Anwendung finden.

Die Abb. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Das Saugrohr 1 mündet dicht über dem Tankboden oder an einem anderen geeigneten Teil der Tankwandung 8. In dem Rohr 1 ist die Klappe 2 in Punkt 3 drehbar angebracht. Mit der Klappez ist der Hebel 4 fest verbunden, mit dem einerseits der Schwimmer 5, andererseits die Zugfeder 6 verbunden ist. Die Zugfeder 6 ist mit ihrem anderen Ende an dem Rohr 1 in dem Punkt 7 befestigt. In normaler Fluglage drückt der Brennstoff den Schwimmer 5 in Richtung 9 * nach oben, wobei die durch den Hebel 4 mit dem Schwimmer 5 fest verbundene Klappe ζ den Weg -des Kraftstoffes in Richtung 9 freigibt. Ist die Lage des Flugzeuges und damit die des Tanks so, daß kein Brennstoff in das Rohr 1 gelangen kann, so fällt der Schwimmer 5 nach unten und die Klappe 2 wird geschlossen. Die elastische Zugfeder 6, die an dem Punkt 7 des Rohres 1 und am Hebel 4 in Punkt 8 befestigt ist, unterstützt diese Bewegung des Schwimmers 5 und macht kleine Beschleunigungen unwirksam, die z. B. bei Böen, im Rückenflug usw. auftreten.

Claims

Patentanspruch:

Gerät für Brennstoffentnahme aus Brennstoffbehältern mit mehreren Zapfstellen, insbesondere' für Luftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß an oder in den Zapfstellen oder auch in den diese mit der Brennstoffpumpe o. dgl. verbindenden Rohren (1) Vorrichtungen, wie Klappen oder Ventile (2), vorgesehen sind, die derart in Verbindung nut durch Auftrieb bewegten Körpern (5) und unter der Einwirkung einer elastischen Kraft, z.B. einer Feder (6), stehen, daß bei beliebiger Lage des Behälters jeweils nur das oder die in den Kraftstoff eintauchenden Rohre geöffnet sind und die außerhalb des Brennstoffs befindliche Zapfstelle bzw. deren Rohrleitung abgeschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen