DE69808504T2

DE69808504T2 - Verfahren zum herstellen eines produktes aus acrylharz

Info

Publication number: DE69808504T2
Application number: DE69808504T
Authority: DE
Inventors: Paul Tinker
Original assignee: Lucite International UK Ltd
Current assignee: Mitsubishi Chemical UK Ltd
Priority date: 1997-11-06
Filing date: 1998-11-05
Publication date: 2003-06-26
Anticipated expiration: 2018-11-06
Also published as: EP1028840A1; ES2184329T3; WO1999024237A1; AU1041199A; CA2308562A1; ATE225247T1; EP1028840B1; DE69808504D1

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Sanitärgegenstandes aus einer Zusammensetzung aus einem Überzugblatt aus einem Acrylmaterial und einem Stützblatt aus einem thermoplastischen Material, wie z. B. ein Ausgussbecken, ein Waschbecken, ein Bassin oder eine Badewanne.
Gegenwärtig werden acrylunterdruckgeformte Gegenstände wie z. B. Sanitärware in der Form von Ausgussbecken, Waschbecken, Bassins, Badewannen, Bädern und Duschablagen durch ein Unterdruckformen eines Acrylblattes und ein anschließendes Verstärken der Rückseite des unterdruckausgeformten Acrylblattes mit Glasfaser hergestellt, um die erforderliche Maßstabilität, Stoßfestigkeit und Steifigkeit zu erzielen. In bestimmten Märkten ist das Vorhandensein von Glasfaser an der Rückseite einer Acryleinheit insbesondere einer Acrylbeckeneinheit, bei der die Unterseite nach dem Einbau sichtbar ist, nicht erwünscht, da es kosmetisch nicht akzeptabel ist und die Bedeutung von Billigkeit mit sich bringt. Außerdem neigt Glasfaser dazu, in die Haut eindringende Glasfasern abzugeben.
Eine Möglichkeit zum Überwinden von diesem Verfahren ist das Coextrudieren von ABS (einem Acrylonitril-Butadien-Styren-Harz) zu einem Bandgussacrylblatt oder zu einem extrudierten Acrylblatt, um ein flaches Laminat aus ABS/Acryl herzustellen. Dieses Laminat kann dann zu einem erwünschten Gegenstand unter Druck geformt werden. Die Nachteile von diesem Verfahren sind Folgende: zunächst haben per Bandguss hergestellte oder extrudierte Acrylblätter ein ziemlich geringes Molekulargewicht und sie haben folglich nicht den ihnen innewohnenden chemischen Lösungsbeständigkeit von vernetzten Zellgussacrylblättern oder sämtliche erwünschten physikalischen Eigenschaften und die Oberflächengüte von Zellgussacrylblättern. Zweitens sind, da Bandguss ein kontinuierlicher Prozess in großem Maßstab ist, Bandgussacrylblätter lediglich in einem begrenzten Bereich von Basisfarben erhältlich, wohingegen Zellguss ein Chargenprozess ist, und dazu in der Lage ist, einen weiten Bereich an maßgeschneiderten Farben anzubieten, die zu anderer Nicht-Acryl- Sanitärware passen. Die Farben können eine Modeerscheinung sein und sie können sich folglich regelmäßig andern. Drittens ist es schwierig, die Verbindung zwischen dem ABS und dem Acryl zu lösen, und da die beiden Kunststoffe des völlig effektiven Recyclings wegen getrennt werden müssen, ist aus derartigen Laminaten hergestellte Sanitärware eigentlich nicht recyclingfähig.
Das europäische Patent Nr. 369 207 lehrt ein Verfahren zum Thermoformen von laminierten Strukturen, indem sämtliche auszubildende Lagen mit der Ausnahme der äußersten Lage der Form perforiert werden. Somit wird die nicht-perforierte Lage zu der Form angezogen, wobei sie als ein Diaphragma für die anderen Lagen dient oder sich mit diesen zusammenschließt, um den erwünschten Gegenstand auszubilden. Dieses Verfahren kann bei mehreren Lagen aus einem beliebigen thermoformbaren Material angewendet werden, das Thermoplastharze sämtlicher Arten umfasst, die durch Venylpolymere, Polyamide und Polyester dargestellt sind.
Es wird auf die Druckschrift EP-A-0 150 979 verwiesen, in der ein Verfahren zum Vorbereiten von laminierten Behältern für Nahrungsmittel und dergleichen offenbart ist, indem verschiedene übereinander gelagerte Polymerblätter bei einer Bahn ohne Verwendung von Haftmittel durch Wärme thermogeformt werden, die die Bahn in den Thermoformbereichen schmelzen lässt, um das Trennen des Restmaterials zu den verschiedenen Lagen zu erleichtern.
In der Druckschrift US-A-5 069 851 wird ein kontinuierliches Laminieren von ABS und PMMA erzielt durch ein Anwenden eines kontinuierlichen Blattes aus PMMA, das wahlweise an einer Seite vorgewärmt wird, und ein Extrudieren einer Bahn aus ABS auf dem PMMA an einem Spalt eines Walzenstapels, an dem die beiden Lagen zusammengedrückt und allmählich gekühlt werden.
Trotz der verschiedenen zum Herstellen von Gegenständen aus einer Zusammensetzung aus einem Überzugblatt aus einem Acrylmaterial und einem Stützblatt aus einem Thermoplastmaterial bekannten Verfahren besteht stets ein Bedarf an einem neuen Verfahren für die Herstellung von derartigen Gegenständen.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Erfindungsgemäß ist ein Verfahren geschaffen zum Herstellen eines Sanitärerzeugnisgegenstandes aus einer Zusammensetzung aus einem Überzugblatt aus einem Acrylmaterial und einem Stützblatt aus einem anderen Thermoplastmaterial außer einem Acrylmaterial, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
(a) Erwärmen von jeweils dem Überzugblatt und dem Stützblatt auf eine Temperatur innerhalb eines Unterdruckausbildungsbereiches;
(b) nach dem Schritt (a) Zusammenbringen des Überzugblattes und des Stützblattes zwischen einem Spalt, um jegliche Gase, die zwischen den beiden Blättern eingeschlossen sind oder sich ausgebildet haben, auszuschließen und die beiden Blätter miteinander zu verbinden, um die Zusammensetzung auszubilden; und
(c) Anordnen der Zusammensetzung in einer Unterdruckausbildungsform und Aufbringen von geeigneten Druckzuständen, um den Gegenstand aus der Zusammensetzung auszuformen.
Mit einem Acrylmaterial ist ein thermoplastisches Polymer oder Co-Polymer aus Acrylsäure, Methacrylsäure, Estern dieser Säuren oder Acrylonitril gemeint.
Mit einem thermoplastischen Material ist ein Hochpolymer gemeint, der weich wird, wenn er Wärme ausgesetzt wird, und der in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehrt, wenn er auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
Das Überzugblatt aus einem Acrylmaterial kann ein Bandgussacrylmaterial oder vorzugsweise ein Zellgussacrylmaterial sein.
Das Stützblatt aus einem thermoplastischen Material kann ein Blatt aus ABS, PVC (Polyvenylchlorid), Polypropylen oder Polycarbonat sein, wobei das bevorzugte Material ABS ist. Die Anwendung eines Acrylmaterials für das Stützblatt wird insbesondere ausgeschlossen.
Das Stützblatt kann in seinem Inneren mit einer Verstärkungsfaser wie z. B. Glasfaser oder einer Partikulatfüllung gefüllt sein.
Bei Schritt (a) wird jedes Blatt vorzugsweise auf eine Temperatur von 135ºC bis inklusive 195ºC, wobei eine Temperatur von 155ºC bis inklusive 175ºC bevorzugt wird, z. B. in einem Ofen wie z. B. ein Heißluftumlaufofen oder mittels Strahlungswärme oder in einer beliebigen anderen Weise erwärmt.
Bei Schritt (b) werden das Überzugblatt und das Stützblatt vorzugsweise zwischen einem Spalt wie z. B. zwischen zwei Walzen oder zwischen einer Walze und einem flachen Bett bei einem Winkel von zwischen 35º und einschließlich 45º zusammengebracht, um sicher zu stellen, dass jegliches zwischen den beiden Blättern eingeschlossenes oder ausgebildetes Gas ausgeschlossen wird. Wahlweise kann der Winkel bis zu 90º betragen. Dieser Schritt hat außerdem die Wirkung des Verbindens der beiden Blätter miteinander, um die Zusammensetzung auszubilden.
Bei Schritt (c) wird die Zusammensetzung in einer Unterdruck- Ausbildungsform angeordnet und werden geeignete Zustände im Hinblick auf die Temperatur und den Druck aufgebracht, um den Gegenstand aus der Zusammensetzung zu formen. Diese Zustände sind jene Zustände, die beim Unterdruckformen herkömmlich angewendet werden.
Außerdem ist eine Zusammensetzung aus einem Überzugblatt aus einem Acrylmaterial und einem Stützblatt aus einem anderen Thermoplastmaterial außer einem Acrylmaterial für eine Anwendung beim Herstellen eines Sanitärgegenstandes gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren offenbart.

KURZBESCHREIBUNGEN DER ZEICHNUNGEN

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Variante des Verfahrens der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Variante des Verfahrens der Erfindung.

BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE

Der springende Punkt der Erfindung liegt darin, dass ein Gegenstand aus einer Zusammensetzung aus einem Überzugblatt aus einem Acrylmaterial und einem Stützblatt aus einem thermoplastischen Material außer einem Acrylmaterial bei einem einzigen Formvorgang ausgebildet wird. In bestimmten Fällen kann das sich ergebende Erzeugnis gänzlich in seine Zusammensetzungsteile des Recyclings wegen getrennt werden.
Das Verfahren der Erfindung ist nachstehend detaillierter beschrieben.
Ein Überzugblatt aus einem Acrylmaterial und ein Blatt in einer ähnlichen Größe aus einem thermoplastischen Material außer einem Acrylmaterial werden jeweils auf eine Temperatur innerhalb eines Unterdruckausbildungsbereiches, vorzugsweise auf eine Temperatur von 135ºC bis inklusive 195ºC, wobei eine Temperatur von 155ºC bis inklusive 175ºC noch eher zu bevorzugen ist, in z. B. einem Heißluftumlaufofen oder durch Strahlungswärme oder durch ein beliebiges anderes Verfahren erwärmt.
Danach werden das Überzugblatt und das Stützblatt zwischen einem Spalt wie z. B. zwischen einem Paar an Walzen oder zwischen einer Walze und einem flachen Bett bei einem derartigen Winkel zusammengebracht, dass jegliche Luft oder jegliches Gas ausgeschlossen wird, die oder das zwischen den beiden Blättern eingefangen war oder sich entwickelt hat.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 ist eine erste Variante des Verfahrens der Erfindung gezeigt, bei dem ein erwärmtes Überzugblatt 10 entlang einer Stützfläche 12 und ein erwärmtes Stützblatt 14 entlang einer Stützfläche 16 zu einem Spalt 18 zwischen einer ersten Walze 20 und einer zweiten Walze 22 zugeführt wird, um die Blätter 10 und 14 zusammen zu bringen und sie zum Ausbilden der Zusammensetzung miteinander zu verbinden. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass der durch den Pfeil A gezeigte Laminierwinkel zwischen 35º und 45º beträgt. Dieser Winkel stellt sicher, dass jegliche Luft oder jegliches Gas ausgeschlossen wird, die oder das zwischen den beiden Blättern 10 und 14 eingeschlossen war oder sich entwickelt hat.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 ist eine zweite Variante des Verfahrens der Erfindung gezeigt, bei dem ein erwärmtes an einer Stützfläche 12 gestütztes Überzugblatt 10 und ein erwärmtes an einem flachen Bett 24 gestütztes Stützblatt 14 zwischen einem Spalt 26 zwischen dem flachen Bett 24 und einer Walze 28 zusammengebracht werden. Wiederum ist der durch den Pfeil A gezeigte Laminatwinkel zwischen 35º und 45º.
Die Walzen 20 und 22 und die Walze 28 und das flache Bett 24 können per Hand oder per Motor angetrieben werden. Lediglich ein geringer Druck ist bei dem Spalt 18, 26 erforderlich, obwohl höhere Drücke ebenfalls zufriedenstellend sind, so z. B. 20 kg Masse an einer Walze mit einem Durchmesser von 100 mm und einer Länge von 700 mm. Der Spalt 18, 26 kann feststehend oder variabel bei einer Variabilität sein, die entweder durch eine Federbelastung oder Luft oder einen hydraulischen Zylinder vorgesehen ist, oder indem die Walze 20, 28 eine schwimmende Walze mit einer geeigneten Masse ist.
Im Allgemeinen müssen die untere Walze 22 oder das flache Bett 24 aus einem Material ausgebildet sein, an dem das Stützblatt aus einem thermoplastischen Material anhaftet, wie z. B. eine Metallplatierung, Polytetrafluoroethylen oder ein Bett aus einer Holzbasispartikeltafel.
Die obere Walze 20, 28 kann aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein, wie z. B. Holz, Gummi oder Metall.
Ein unerwartetes Merkmal des Verfahrens der Erfindung ist, dass das Finish und das Verhalten der oberen Walze 20, 22 nicht kritisch ist, da sogar eine rauhe Oberfläche entgegen allen Erwartungen nicht dauerhaft die Oberfläche des Acrylüberzugblattes markiert oder sein kosmetisches Erscheinungsbild beeinträchtigt. Sämtliche durch die Walzen 20 und 28 erzeugten Markierungen werden zu einer optisch ebenen Oberfläche sofort zurückverformt. Dies geschieht aufgrund des starken thermoelastischen Memory-Effektes eines Acrylmaterials bei Thermoformtemperaturen gekuppelt mit Sofortunterdruckformen.
Wenn die Walzen und/oder das flache Bett aus einem thermisch leitfähigen Material hergestellt werden, können die Walzen und das flache Bett außerdem mit einem Erwärmen versehen werden, um den Wärmeverlust von dem Überzugblatt und dem Stützblatt minimal zu gestalten. Temperaturen von 30ºC bis ungefähr 100ºC können angewendet werden. Es ist jedoch nicht erforderlich, die Walzen oder das flache Bett zu erwärmen, und somit können diese Element aus thermisch nicht-leitfähigen Materialien wie z. B. Holz hergestellt werden.
Der Laminatwinkel das heißt der Winkel, bei dem das Überzugblatt und das Stützblatt an dem Spalt zusammengebracht werden, muss ausreichend sein, um das Ausschließen von jeglicher Luft oder jeglichem Gas zu ermöglichen, das zwischen den beiden Blätter eingefangen war oder sich entwickelt hat. Typischerweise ist ein Winkel von 35º bis inklusive 45º als geeignet befunden worden, jedoch kann ein Winkel von bis zu 90º angewendet werden.
Vorzugsweise wird das Berühren des Überzugblattes und des Stützblattes vor dem Spalt vermieden und die Stützflächen oder Betten 12 und 16 sind so gestaltet, dass sie sicherstellen, dass kein Berühren auftritt.
Wenn die Zusammensetzung erst einmal ausgebildet ist, wird die Zusammensetzung in einer Unterdruckausbildungsform angeordnet und geeignete Druckzustände werden aufgebracht, um den Gegenstand aus der Zusammensetzung auszuformen. Die angewendeten Druckzustände sind jene, die für das Unterdruckformen herkömmlich sind.
Beispielsweise ist der anzuwendende Druck oder Unterdruck ein Druck oder Unterdruck, der herkömmlich beim Unterdruckformen oder Unterdruckausbilden angewendet wird, wobei ein Unterdruck von 30 kPa·g und mehr zu bevorzugen ist, wobei ein Unterdruck von ungefähr 77 kPa·g noch eher zu bevorzugen ist.
Das Ausbilden des Formlings ergibt sich von dem an der Unterseite der Blätter erzeugten Unterdruck, wobei bei Umgebungsdruck die weichgemachten Blätter nach unten in die Form gedrückt werden.
In einigen Fällen kann ein Luftüberdruck eher als ein Unterdruck angewendet werden. In derartigen Fällen betragen die Drücke bis zu 3 kg/cm² zum Zwecke einer freien Blaswölbung. Wenn der Formling zu einer spezifischen Gussform gedrängt wird, ergibt sich ein Potenzial zum Anwenden von höheren Drücken bis zu ungefähr 7 kg/cm².
Es besteht kein Bedarf an einem weiteren Erwärmen der Zusammensetzung und in der Tat kann ein weiteres Erwärmen nachteilhaft sein, da dies eine Gefahr einer Gasentwicklung zwischen den Blättern der Zusammensetzung wäre.
Das Verfahren der Erfindung kann angewendet werden, um Gegenstände aus einem Überzugblatt aus einem Acrylmaterial in einem breiten Dickenbereich, der üblicherweise von 2 mm bis inklusive 10 mm reicht, jedoch nicht darauf beschränkt ist, und aus einem Stützblatt mit wiederum einen breiten Dickenbereich herzustellen, der üblicherweise von 2 mm bis inklusive 10 mm reicht jedoch nicht darauf beschränkt ist. Derart unterschiedliche Dicken können bei spezifisch ausgebildeten Gegenständen angewendet werden, um die Erfordernisse von verschiedenen Standardtestverfahren oder Wartungsanforderungen zu erfüllen.
Des weiteren ermöglicht das Verfahren der Erfindung eine hohe Herstellflexibilität, da das Überzugblatt und das Stützblatt vor der Ausbildung der Zusammensetzung separat sind. Eine Kombination aus verschiedenen Farben und Beschaffenheiten ist leicht und flexibel möglich, so dass eine kosmetische Variation des Enderzeugnisses vorgesehen wird.
Das Verfahren der Erfindung kann außerdem mit einem Acrylmaterial mit einem breiten Bereich im Hinblick auf das Molekulargewicht sowohl mit als auch ohne Vernetzung angewendet werden, so dass die Gegenstände so gestaltet werden können, dass sie mit z. B. einem vernetzten Acrylmaterial mit einem hohen Molekulargewicht einer Sanitärwarensorte oder einem Acrylmaterial mit niedrigem Molekulargewicht einer Leichtformsorte überzogen werden. Das Verbinden von derartigen Acrylmaterialien mit dem Stützblatt ist über den Materialbereich zufriedenstellend.
Die Zusammensetzung kann durch eine herkömmliche Einrichtung per Unterdruck ausgebildet werden, um im Wesentlichen durch einen einzigen Vorgang einen fertigen Acrylgegenstand herzustellen, der mit einem Stützblatt verstärkt ist.
Das Verfahren der Erfindung ist nicht auf die Anwendung von zwei Materiallagen beschränkt. Somit können z. B. drei oder mehr Lagen gleichzeitig durch das gleiche Verfahren verbunden werden, um einen Gegenstand herzustellen, der aus einer Zusammensetzung aus z. B. einem Blatt aus einem Acrylmaterial, dann einem Blatt aus einem thermoplastischen Material außer einem Acrylmaterial und dann einem weiteren Blatt aus einem Acrylmaterial besteht, so dass beide Seiten des Gegenstandes eine Vorzeigefläche aus einem Acrylmaterial mit einer Innenverstärkung aus einem thermoplastischen Material haben.
Beispiele von geeigneten themoplastischen Materialien sind ABS, PVC, Polypropylen und Polycarbonat, wobei das bevorzugte Material ABS ist.
Beispiele von geeigneten Acrylmaterialien sind Zellgusspolymethylmethacrylat, sowohl vernetzt als auch nicht vernetzt, extrudiertes Polymehtylmethacrylat, Bandguss- Polymethylmethacrylat, sowohl vernetzt als auch nicht vernetzt.
Typische Gegenstände, die durch das Verfahren der Erfindung hergestellt werden können, umfassen Duschablagen, Ausgussbecken, Waschbecken, Bassins, Badewannen oder andere Gegenstände aus Sanitärware. Andere Gegenstände, die durch das Verfahren der Erfindung hergestellt werden können, umfassen Nachttischoberteile.
Ein wichtiges. Merkmal des Verfahrens der Erfindung ist, dass, wenn ein durch das Verfahren der Erfindung hergestellter Gegenstand erneut auf eine Temperatur von ungefähr 175ºC bis 185ºC am Ende seiner Lebensdauer erwärmt wird, das Abdeckblatt und das Stützblatt sich verformen, um zu im Wesentlichen einer flachen Plattform auf Grund des thermoelastischen Memory- Effektes des Acrylmaterials sich zurückzubilden. Die beiden Blätter können dann mechanisch getrennt werden und durch vorhandene Verfahren einzeln recycelt werden. Beispielsweise wenn das Stützblatt aus ABS besteht, wird eine zellulare Lage an der Acryl-ABS-Verbindungsfläche ausgebildet, womit sich eine Schwachpunkt-"Trennlinie" ergibt, wenn die Blätter mechanisch abgezogen werden. Des weiteren kann beispielsweise das Acrylmaterial zu einem Methylmethacrylatmonomer für eine Rückumwandlung zu einem Acrylmaterial recycelt werden, und wenn das Stützmaterial ABS ist, kann das ABS als Granulat für ein Vermischen mit neuem ABS erneut gemahlen werden.
Das Verfahren der Erfindung hat verschiedene Vorteile. Diese Vorteile umfassen den Umstand, dass das Verfahren umweltfreundlich ist und einen hohen Grad an Recyclingfähigkeit aufzeigt, wobei das Verfahren in unerwarteter Weise ein kosmetisch akzeptierbares Äußeres an dem Acrylüberzug des Gegenstandes ohne Walzenmarkierungen erzeugt; das Verfahren ist vielseitig und flexibel; das Verfahren nutzt eine Technologie mit geringen Kosten und verwendet vorhandene Blattherstellmaschinen und Fertigungsstätten und vorhandenes Unterdruckausbildungswerkzeug; das Verfahren ermöglicht ein Eliminieren von umweltunfreundlichem GRP als ein Stützmaterial; das Verfähren führt zu Gegenständen mit einem verbesserten kosmetischen äußeren Erscheinungsbild; und das Verfahren führt zu einer Herstellung von Gegenständen als ein im Wesentlichen Ein-Schritt-Vorgang, was die Herstellkosten und die Anforderungen an die Herstellungsstätte verringert.
Ein Beispiel der Erfindung ist nachstehend dargelegt.
Eine Doppelwaschbeckeneinheit wurde unter Verwendung von einem 3 mm starken vernetzten Sanitärwarenzellgussacryl mit einem kosmetischen Satinendüberzug und einer 7 mm starken ABS hergestellt. Die beiden Blätter wurden auf 175ºC 20 Minuten lang in einem Strahlungswärmeofen erwärmt, der bei 185ºC eingestellt war. Nach Entnahme aus dem Ofen traten die Blätter zwischen einem Satz an zwei Walzen, die durch einen mit einem Untersetzungsgetriebe versehenen Elektromotor angetrieben wurden und die bei einem Spaltzwischenraum von 8,8 mm eingestellt waren. Beim Austreten aus den Walzen wurde die verbundene Zusammensetzung zu einer Unterdruckform eingespannt und ein Unterdruck wurde in einer Höhe von 30 kPa·g aufgebracht. Dem in die Form ausgebildete Zusammensetzungsblatt wurde eine vollständigen Form in den Formecken und eine ausgezeichnete Definition verliehen. Beim (durch Lüfter unterstützten) Kühlen auf 80ºC wurde der Formling aus der Form entfernt, wurden die Ecken entgratet und wurden Ablauflöcher gebohrt, womit die Herstellung der Beckeneinheit vollendet war.
Anschließende Benutzungsversuche beispielsweise gemäß den Erforderungen von ANSI Z 124.6-1990 zeigten ausgezeichnete Ergebnisse.
Es sollte beachtet werden, dass eine Pfropfenunterstützung bei dem Ausbilden eines Waschbeckens oder Badeinrichtung einen besonderen Vorteil beim Unterdruckausbilden dieser Zusammensetzungen verleiht, da dies zu einer außerordentlich verbesserten Zusammensetzungsdicke bei der Basis des Beckens oder der Badeinrichtung im Vergleich zu einem nicht unterstützten Unterdruckausbilden führt. Eine Zunahme von 50 bis 70% ist beobachtet worden. Außerdem hat sich entgegen den Erwartungen erwiesen, dass diese Pfropfenunterstützung die Acryloberfläche selbst bei einer Gestaltung aus einer groben unerwärmten Holzzusammensetzung nicht kosmetisch beeinträchtigt, und aus dem gleichen Grund, durch den der ursprüngliche Walzenverbindungsvorgang nicht die Acryloberfläche markiert - der thermoplastische Memory-Effekts des Acryls in Kombination mit dem Unterdruckvorgang.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines Sanitärerzeugnisgegenstandes aus einer Zusammensetzung aus einem Überzugblatt (10) aus einem Acrylmaterial und einem Stützblatt (14) aus einem anderen Thermoplastmaterial außer einem Acrylmaterial, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:

(a) Erwärmen von jeweils dem Überzugblatt (10) und dem Stützblatt (14) auf eine Temperatur innerhalb eines Unterdruckausbildungsbereiches;

(b) nach dem Schritt (a) Zusammenbringen des Überzugblattes (10) und des Stützblattes (14) zwischen einem Spalt (18), um jegliche Gase, die zwischen den beiden Blättern (10, 14) eingeschlossen sind oder sich ausgebildet haben, auszuschließen und die beiden Blätter (10, 14) miteinander zu verbinden, um die Zusammensetzung auszubilden; und

(c) Anordnen der Zusammensetzung in einer Unterdruckausbildungsform und Aufbringen von geeigneten Druckzuständen, um den Gegenstand aus der Zusammensetzung auszuformen.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Stützblatt (14) ein Blatt aus ABS ist.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Stützblatt (14) ein Blatt aus Polyvinylchlorid, Polypropylen oder Polycarbonat ist.

4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei bei Schritt (a) das Überzugblatt (10) und das Stützblatt (14) jeweils auf eine Temperatur von 125ºC bis inklusive 195ºC erwärmt werden.

5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei bei Schritt (b) das Überzugblatt (10) und das Stützblatt (14) in einem Spalt (18) zwischen zwei Walzen (20, 22) oder zwischen einer Walze (28) und einem flachen Bett (24) unter einem Winkel zwischen 35º und inklusive 45º zusammengebracht werden.

6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei bei Schritt (c) die Zusammensetzung in einer Unterdruckausbildungsform angeordnet wird und ein Unterdruck von 30 kPa·g oder größer aufgebracht wird, um den Gegenstand aus der Zusammensetzung auszuformen.