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Anordnung zur Speicherung von Schaltaufträgen nut Kondensatoren als
Speicherelemente, insbesondere Zahlengeber für Selbstanschluß-Fernsprechanlagen
In dem Hauptpatent 683 701 ist ein Schaltspeicher beschrieben, dessen Speicherelemente
aus Kondensatoren bestehen, die je nach der Art des Schaltauftrages verschieden
aufgeladen werden und durch ihren Entladestrom den durch den Schaltauftrag gewünschten
Schaltvorgang steuern. Das Ausführungsbeispiel des Hauptpatents beschreibt einen.
Zahlengeber, bei dem . der Schaltauftrag in einer Nummernwahl besteht und Stromstöße
entsprechend der gewählten Nummer zur Aussendung gebracht werden sollen. Die Zahl
der, auszusendenden Stromstöße wird in der Weise bestimmt, daß durch den Entladestrom
die Abfallzeit eines Relais beherrscht wird, so daß, je nach der Dauer der Abfallzeit
dieses Relais. sich die Zahl der auszusendenden Stromstöße richtet. Diese Betriebsweise
erfordert eine sehr genaue Justierung des Relais.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet .nun dieses empfindliche, die
Betriebssicherheit beeinträchtigende Relais. Nach der Erfindung wird dies dadurch
erreicht, daß' die zur Steue-' rung des Stromstoßsenders notwendige Feststellung
des Ladungswertes des Speicherkondensators durch das Zusammenwirken eines die Entladung
des, Speicherkondensators absatzweise veranlassenden Hilfskondensators in Verbindung
mit einer den Ladungszustand ,des Speicherkondensators kennzeichnenden Einrichtung
erfolgt. Nach der Erfindung besteht die den Ladungszustand des Speicherkondensators
kennzeichnende Einrichtung aus einer Elektronenröhre, deren Gitter mit dem Speicherkondensator
verbunden ist. Durch die von `dem geladenen Speicherkondensator an das Gitter gelegte
negative Spannung wird ein Fließen des Anodenstroms verhindert, so daß ein in den
Anodenkreis geschaltetes, die Strom.-stoßsendeeinrichtungbeherrschendes Überwachungsrelais
nicht anziehen kann, bis der Speicherkondensator entladen ist.
In
der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Wie in dem
Hauptpatent ist als Ausführungsbeispiel ein Zahlengeber zur Einstellung der Wähler
in Fernsprechanlagen gewählt. Mit To bis 7,9 sind die Tastenkontakte des Zahlengebers
l6-zeichnet. Wenn eine dieser Tasten T0 bis 7`9 niedergedrückt wird, wird außerdem
der Kontakt TT geschlossen. Durch die Widerstände Wio bis Wi9, die voneinander verschieden
sind, wird die Ladung der Speicherkondensatoren C, bis C6 bestimmt. In gleicher
Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatents können sechsziffrige Rufnummern
gespeichert und die entsprechenden Stromstoßreihen zur Aussendung gebracht werden.
Die Wirkungsweise der Schaltung ist folgende: Beim Niederdrücken einer der Tasten
T0 bis T9, z. B. der Taste T3, kommen folgende Stromkreise zustande: Über den Kontakt
TT zieht zunächst das ReläisX an: Erde, TT, 3 tt, i y, X, Batterie.
Über Kontakt 3 x ziehen die Relais Y und Z an. Während der Anzugszeit des Relais
Y fließt über den Widerstand LVIB ein Ladestrom in den Kondensator C1 in folgendem
Stromkreis: Batterie, T3, Wi3, i x,
2 y, i u, D II, Stellung
0, C1, 5 x, Erde. Der Kondensator C1 nimmt hierbei eine der gedrückten Taste T3
entsprechende Ladung auf. Der durch die Taste T3 gegebene -Schaltauftrag zur Aussendung
von drei Stromstößen ist zunächst durch entsprechende Aufladung des Kondensators
Cl gespeichert. Durch den Kontakt i y wird der Stromkreis für Relais X unterbrochen.
Sobald daher Kontakt 3 x die Ruhestellung wieder erreicht hat, wird der Drehmagnet
D@ in folgendem Stromkreis erregt: Erde, 3 x, 3 z, D, Batterie. Relais Z besitzt
zwei Wicklungen Z I und Z II und ist abfallverzögert. Kontakt 3 z öffnet daher nach
-kurzer Zeit den Anzugsstromkreis für Magnet D, so daß die Kontaktarme D,
I bis D IV um einen Schritt fortgeschaltet werden. Nach Loslassen der Taste
T3 wird jetzt beim Niederdrücken einer zweiten Taste To bis T9 der Kondensator C2
entsprechend aufgeladen. Es spielen sich hierbei die bereits beschriebenen Schaltvorgänge
von neuem ab. Nach Beendigung der Nummernwahl erfolgt nunmehr das .Aussenden der
einzelnen Stromstoßreihen entsprechend dem Ladungswert der einzelnen Speicherkondensatoren
C1 bis C6. 'Sobald der Kontaktarie D I den Schritt 6 erreicht, zieht Relais U an
und schaltet über Kontakt i u die Speicherkondensatoren an das Gitter der Elektronenröhre
R. Über Kontakt 4 u wird das Stromstoßsenderelais A in nachfolgendem Stromkreis
erregt: Erde, 4 u, 3 fz, 3 b, A,
Batterie. über Kontakt i a wird Relais
B eingeschaltet. Die Relais A und B arbeiten als Selbstunterbrecher. Bei
jedem Anziehen des Relais B wird über die Kontakte i b und 5 b der Hilfskondensator
C2 von einem der über den Kontaktarm D II jeweils angeschalteten Speicherkondensatoren
C1 bis Co aufgeladen. Auf dem Schritt 6 des Schrittschalters D II wird zunächst
der Kondensator Cl durch .den Kondensator C7; dessen Kapazität wesentlich kleiner
sein soll als die Kapazität der Speicherkondensatoren Cl bis C6, um einen gewissen
Betrag entladen.
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In der Ruhelage des Relais B ist über die Kontakte i b und 5 b der
Hilfskondensator C7 mit der Batterie verbunden, wobei das an dem Hilfskondensator
liegende Potential so gerichtet ist, daß beim Anziehen des Relais die Ladung des
Hilfskondensators der Lddung des Speicherkondensators entgegengesetzt gerichtet
ist. Auf diese Weise wird die auf dem Speicherkondensator sitzende Ladung um die
Ladung des Hilfskondensators verringert. Dann wird der Hilfskondensator durch den
Speicherkondensator entsprechend der auf dem Speicherkondensator noch herrschenden
Spannung aufgeladen. Hierbei verringert sich die Ladung des Speicherkondensators
um einen weiteren Betrag. Bei Abfall des Relais B wird der Hilfskondensator zunächst
wieder entladen und dann durch die Batterie von neuem aufgeladen. Die Aufladung
des Hilfskondensators mit einer Ladung, die der Ladung des Speicherkondensators
entgegengesetzt gerichtet ist, hat den Zweck, die Entladungskennlinie des Speicherkondensators
steiler verlaufen zu lassest. Durch die absatzweise Entladung des Speicherkondensators
wird die durch die Ladung des Speicherkondensators gegebene Gittervorspannung an
der Röhre R, die den Anodenstrom verriegelt, schrittweise verringert. Sobald daher
die durch den Hilfskondensator C7 absatzweise vorgenommene Entladung des Speicherkondensators
einen bestimmten Wert erreicht hat, zieht das Relais N an, das durch den Kontakt
3 lt den Anzugsstromkreis für das Relais A unterbricht und damit den aus den Relais
,4 und B gebildeten Unterbrecher stillsetzt. An Stelle der Elektronenröhre R könnte
auch ein gittergesteuerter Gleichrichter verwendet werden. Über den Kontakt 2 a
zieht das abfallverzögerte Relais V an, das zeit seinem Kontakt 2 v das abfallverzögerte
Relais W einschaltet. Die Relais V und W bleiben angezogen, solange
Relais A im Selbstunterbrechertakt arbeitet. Sobald jedoch Relais A durch Kontakt
3 h dauernd abgeschaltet bleibt, fallen die Relais V und W nacheinander ab, so daß
nach Ümschaltung des Kontaktes 3 h Relais Z über seine Wicklung Z II in nachstehendem
Stromkreis anzieht: Erde, 4 u, 3 h, 3 1v, Z 11, Batterie. Über Kontakt 3 z zieht
der Drehmagnet D an. Durch Kontakt d
wird die Wicklung Z II kurzgeschlossen.
Relais
Z fällt ab, und damit wird der Drehmagnet D stromlos. Sobald
der Schrittschalter auf den nächsten Schritt fortgeschaltet ist, fällt das Relais
H ab, da jetzt der nächste noch aufgeladene Speicherkondensator an das Gitter der
Röhre R geschaltet ist. Dernächste Speicherkondensator wird über den Hilfskondensator
C7 im Rhythmus des Relaisunterbrechers A und B entladen, bis das Relais H
von iwuem anzieht. Die Schaltvorgänge wiederholen sich, bis alle Speicherkondensatoren
die durch ihre. Ladung bestimmten Schaltaufträge abgegeben haben.
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Um eine aus weniger als sechs Ziffern bestehende Rufnummer wählen
zu können, isteine Leertaste LT vorgesehen, durch die eine Fortschaltung
des Schrittschalters D bewirkt werden kann. Wenn beispielsweise eine vierziffrige
Rufnummer gewählt ist, muß anschließend zweimal die: Taste LT niedergedrückt
werden, um den Stromstoßsender entsprechend der gewählten vier Ziffern in Gang zu
setzen. Mit AT ist eine Auslösetaste bezeichnet, die die gleiche .Aufgabe hat wie
im Hauptpatent beschrieben.
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Erwähnt sei, daß die Erfindung in ihrer Anwendung nicht auf Zahlengeber
für Fernsprechanlagen beschränkt,, ist. Sie läßt sich viehmehr vorteilhaft überall
da anwenden, wo durch eine Schaltmaßnahme ein bestimmter Schaltvorgang nicht unmittelbar
wirksam gemacht werden soll, sondern erst nach Ablauf einer bestimmten Zeit oder
in Abhängigkeit von anderen, später eintretenden Schaltvorgängen. Der 'Schaltspeicher
kannbeispielsweise in Registerschaltungen benutzt werden für Fernsprechselbstanschlußsysteme.
Durch entsprechende Bemessung des Hilfskondensators oder durch Einfügung eines geeigneten
Zeitelementes für die Aufladung des Hilfskondensators ist es möglich, den Schaltspeicher
gleichzeitig als Umrechner zu verwenden. Wenn beispielsweise die Zahl 5 durch Drücken
der Taste 5 gewählt wird, so kann durch ent s sprechende Dimensionierung des Hilfskondensators
C7 erreicht werden, daß durch dreimalige Anschaltung des Hilfskondensators an den
Speicherkondensator, in dem die Nummernwahl 5 gespeichert war, so weit entladen
ist, daß nur drei Stromstöße zur Aussendung gelangen. In diesem Falle ist also die
Zahl 5 umgerechnet in die Zahl 3.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet der Erfindung sind -die Steuerschaltungen
für Förderanlagen, in denen Schaltspeicher zur Anwendung kommen, z. B. in Rohrpostanlagen.