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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der L-Nukleoside.
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Hintergrund der Erfindung
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In
den letzten Jahrzehnten wurden erhebliche Anstrengungen bei der
Untersuchung möglicher Verwendungen
von D-Nukleosidanaloga
als antivirale Agenzien unternommen. Einiges dieser Arbeit hat Früchte getragen
und eine Anzahl von Nukleosidanaloga werden im Moment als antivirale
Arzneimittel, einschließlich
der Inhibitoren der HIV-reversen Transkriptase (AZT, ddI, ddC, d4T
und 3TC) verkauft.
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Eine
Vielzahl von Purin-D-Nukleosidanaloga sind auf der Suche nach Immunomodulatoren
ebenfalls untersucht worden. Man hat gezeigt, dass Guanosinanaloga
mit Substituenten an der 7- und/oder 8-Position
zum Beispiel das Immunsystem stimulieren (für einen Überblick, siehe: Weigle, W.
O. CRC Crit. Rev. Immunol. 1987, 7, 285; Lin et al. J. Med. Chem.
1985, 28, 1194–1198;
Reitz, et al. J. Med. Chem. 1994, 37, 3561–3578, Michael et al. J. Med. Chem.
1993, 36, 3431–3436).
Bestimmte 3-β-D-Ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidine
haben ebenso eine erhebliche Immunaktivität gezeigt, einschließlich der
Milzzellenproliferation bei Mäusen
und in vivo Aktivität
gegenüber
dem Semliki Forest Virus (Nagahara, et al. J. Med. Chem. 1990, 33,
407–415;
Robins et al. US Patent 5,041,426). In anderen Forschungsarbeiten
hat man gezeigt, dass 7-Deazaguanosin und
Analoga antivirale Aktivität
bei Mäusen
gegenüber
einer Vielzahl von RNA-Viren zeigen, obwohl der Verbindung in Zellkulturen
antivirale Eigenschaften fehlen. 3-Deazaguaninnukleoside und -nukleotide haben
ebenso ein erhebliches breites Spektrum antiviraler Aktivität gegenüber bestimmten
DNA- und RNA-Viren gezeigt (Revankar et al. J. Med. Chem. 1984,
27, 1389–1396).
Bestimmte 7- und 9-Deazaguanin-C-nukleoside
zeigen die Fähigkeit,
Mäuse gegen
eine letale Herausforderung des Semliki Forest Virus zu schützen (Girgis
et al. J. Med. Chem. 1990, 33, 2750–2755). Bestimmte 6-Sulfenamid-
und 6-Sulfinamidpurinnukleoside haben erhebliche Antitumoraktivität gezeigt
(Robins et al. U.S. Patent 4,328,336). Bestimmte Pyrimido-[5,4-D]pyrimidinnukleoside
waren bei der Behandlung gegen L1210 bei BDF1 Mäusen wirksam (Robins et al.
U.S. Patent 5,041,542), und dabei hat man die antiviralen und Antitumoraktivitäten der
oben genannten Nukleoside als die Ergebnisse ihrer Rolle als Immunomodulatoren
gedeutet (Bonnet et al. J med. Chem. 1993, 36, 635–653).
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Ein
mögliches
Ziel der Immunomodulation schließt die Stimulierung oder Suppression
von Th1 und Th2 Lymphokinen ein. Typ I (Th1) Zellen erzeugen Interleukin
2 (IL-2), Tumornekrosefaktor (TNFα) und
Interferon Gamma (IFNγ),
und sie sind vornehmlich für
zelluläre
Immunität
wie zum Beispiel verzögerte
Typenhypersensitivität
und antivirale Immunität verantwortlich.
Typ 2 (Th2) Zellen erzeugen Interleukine, IL4, IL5, IL6, IL9, IL10
und IL13 und sind vornehmlich in der Unterstützung humoraler Immunantworten
involviert, wie zum Beispiel die, die man als Antwort auf Allergene,
wie zum Beispiel IgE und IgG4 Antikörper Isotype Switching, sieht
(Mosmann, 1989, Annu Rev Immunol, 7: 145–173). Man hat gezeigt, dass
D-Guanosinanaloga verschiedene Effekte auf die Lymphokine IL1, IL6,
INFα und
TNFα (indirekt)
in vitro (Goodman, 1988, Int J Immunopharmacol, 10, 579–88) und
in vivo (Smee et al., 1991, Antiviral Res 15: 229) auslösen. Die Fähigkeit
der D-Guanosinanaloga, wie zum Beispiel 7-Thio-8-oxoguanosin, Typ I oder Typ 2 Cytokine
direkt in T-Zellen zu modulieren, war jedoch unwirksam oder ist
nicht beschrieben worden.
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Somit
bleibt ein Bedarf für
neue L-Nukleosidanaloga, einschließlich neuer Purin-L-Nukleosidanaloga.
Es gibt einen besonderen Bedarf für neue Purin-L-Nukleoside,
die immunomodulatorische Aktivität
zeigen und besonders für
neue Purin-L-Nukleoside, die die Th1- und Th2-Aktivität modulieren.
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Das
US-Patent Nr. 5,559,101 offenbart α- und β-L-Ribofuranosylnukleoside, Verfahren für ihre Herstellung,
sie enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen und Verfahren
zur Verwendung dieser Verbindungen als Antikrebs-, antivirale, antiparasitische,
antimykotische, antibakterielle, antimikrobielle Mittel und Antitumormittel,
um verschiedene Krankheiten bei Säugetieren zu behandeln.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Purin-L-Nukleosidverbindungen, ihre therapeutische Verwendung
und ihre Synthese.
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In
einem Aspekt der Erfindung werden Purin-L-Nukleosidanaloga der allgemeinen
Formel I-A, I-B, I-C, I-D und I-E bereitgestellt, wie auf den Seiten 7–10 ausführlicher
beschrieben. Diese L-Nukleosidanaloga können unter der allgemeinen
Formel I, welche jedoch des weiteren L-Nukleosidanaloga einschließt, die
nicht in den Bereich der vorliegenden Erfindung fallen, zusammengefasst
werden.
Formel
I wobei R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5, R
2', und R
3' unabhängig aus der
Gruppe, die aus H, OH, NH
2, F, Cl, Br, I,
N
3, -CN, -OR', -NR'
2, -SR', -NHNH
2,
-NHOH, CHO, COOR', CONR'
2,
Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Aryl, Aralkyl, substituiertes Alkyl, substituiertes
Alkenyl, substituiertes Alkynyl, substituiertes Aryl, substituiertes
Aralkyl besteht, ausgewählt
werden, wobei die Substituenten aus F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR'', NO
2,
-NR''
2,
SR'', -NHNH
2,
-NHOH, COOR'', CONR''
2 ausgewählt werden
und wobei R' und
R'' -H, Alkyl, Alkenyl,
Alkynyl, Aryl, Aralkyl sind;
W = O, S, CH
2,
Se;
Z
1, Z
2 unabhängig aus
N, C, CH ausgewählt
werden;
Z
3, Z
4,
Z
5 unabhängig
aus der Gruppe, die aus -CR-, -NR-, -O-, -S-, -Se-, -C=O, -C=S,
-S=O, -CR=CR-, -CR=N-, -N=N- besteht,
ausgewählt
werden, wobei R aus der Gruppe, die aus H, F, Cl, Br, I, N
3, -CN, -OR', -NR'
2, -SR', -NHNH
2,
-NHOH, -NO
2, CHO, COOR', CONH
2, -C(O)-NH
2, -C(S)-NH
2, -C(NH)-NH
2, -C(NOH)-NH
2, =O,
=NH, =NOH, =NR, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Aryl, Aralkyl, substituiertes
Alkyl, substituiertes Alkenyl, substituiertes Alkynyl, substituiertes
Aryl, substituiertes Aralkyl besteht, ausgewählt wird, wobei die Substituenten
aus H, -OH, NH
2, F, Cl, Br, I, N
3, -CN, -COOR'',
-CONR''
2,
-OR'', -NR''
2, -SR'', -NHNH
2, -NHOH,
-NO
2 ausgewählt werden und R', R'' -H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Aryl,
Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl sind;
die chemische Bindung
zwischen Z
3 und Z
4 oder
Z
4 und Z
5 aus C-C,
C=C, C-N, C=N, N-N, N=N, C-S, N-S ausgewählt wird;
X und Y unabhängig aus
der Gruppe, die aus H, OH, NH
2, F, Cl, Br,
I, N
3, -S-NH
2 -S(O)-NH
2, -S(O
2)-NH
2, -CN, -COOR', -CONR'
2, -OR', -NR'
2,
-SR', -NHNH
2, -NHOH, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Aryl,
Aralkyl, substituiertes Alkyl, substituiertes Alkenyl, substituiertes
Alkynyl, substituiertes Aryl, substituiertes Aralkyl besteht, ausgewählt werden,
wobei die Substituenten aus F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR'', NO
2,
-NR''
2,
SR'', -NHNH
2,
-NHOH ausgewählt
werden und R, R'' -H, Alkyl, Alkenyl,
Alkynyl, Aryl Aralkyl sind.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung umfasst eine pharmazeutische
Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung
der Formeln I-A, I-B, I-C, I-D und I-E, wie auf den Seiten 7–10 ausführlicher
beschrieben, oder einen pharmazeutisch geeigneten Ester oder ein
Salz davon, die mit wenigstens einem pharmazeutisch geeigneten Träger vermischt
sind.
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In
einem weiteren anderen Aspekt der Erfindung wird eine Verbindung
gemäß den Formel
I-A, I-B, I-C, I-D und I-E, wie auf den Seiten 7–10 ausführlicher beschrieben, in der
Behandlung irgendeines Zustandes der positiv auf die Verabreichung
der Verbindung reagiert verwendet und gemäß irgendeiner Formulierung
und eines Protokolls, das die positive Reaktion erreicht. Unter
anderem ist beabsichtigt, dass Verbindungen der Formel I-A, I-B,
I-C, I-D und I-E, wie auf den Seiten 7–10 ausführlicher beschrieben, verwendet
werden können,
um eine Infektion, einen Befall, Krebs, Tumor oder ein anderes Geschwulst
oder eine Autoimmunerkrankung zu behandeln.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die 1–6 (Schemata
1–6) zeigen
die synthetischen chemischen Schritte, die verwendet werden können, um
die Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu synthetisieren. Auf die Schemata, die zu der Synthese
einer bestimmten Zusammensetzung gehören, wird in den hier dargelegten
Beispielen Bezug genommen.
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7 ist
eine graphische Darstellung beispielhafter L-Guanosinanaloga von Th1 und Th2.
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Detaillierte Beschreibung
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Dort,
wo die folgenden Begriffe in dieser Beschreibung verwendet werden,
werden sie wie unten definiert verwendet.
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Der
Begriff „Nukleosid" betrifft eine Verbindung,
die aus irgendeiner Pentose oder modifizierten Pentoseeinheit, die
an eine spezielle Position eines Heterocyclus oder an die natürliche Position
eines Purins (9-Position) oder Pyrimidins (1-Position) oder an eine äquivalente
Position in einem Analogon gebunden ist, zusammengesetzt ist.
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Der
Begriff „Nukleotid" betrifft einen Phosphatester,
der an der 5'-Position
eines Nukleosids substituiert ist.
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Der
Begriff „Heterocyclus" betrifft einen einwertigen,
gesättigten
oder ungesättigten
carbocyclischen Rest mit wenigstens einem Heteroatom wie zum Beispiel
N, O oder S innerhalb des Ringes, wobei jede mögliche Position davon unabhängig mit zum
Beispiel Hydroxy, Oxo, Amino, Amino, niederem Alkyl, Bromo, Chloro
und/oder Cyano optional substituiert sein kann. In dieser Klasse
von Substituenten sind Purine und Pyrimidine eingeschlossen.
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Der
Begriff „Purin" betrifft stickstoffhaltige
bicyclische Heterocyclen.
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Der
Begriff „Pyrimidin" betrifft stickstoffhaltige
monocyclische Heterocyclen.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff „D-Nukleoside" beschreibt Nukleosidverbindungen,
die eine D-Ribosezuckereinheit
(z. B. Adenosin) haben.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff „L-Nukleoside" beschreibt Nukleosidverbindungen,
die eine L-Ribosezuckereinheit
haben.
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Der
Begriff „L-Konfiguration" wird innerhalb der
vorliegenden Erfindung verwendet, um die chemische Konfiguration
der Ribofuranosyleinheit der Verbindungen, die an die Nukleobasen
gebunden ist, zu beschreiben. Die L-Konfiguration der Zuckereinheit
von Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind der D-Konfiguration
der Ribosezuckereinheiten von natürlich auftretenden Nukleosiden,
wie zum Beispiel Cytidin, Adenosin, Thymidin, Guanosin und Uridin,
entgegengesetzt.
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Der
Begriff „C-Nukleoside" wird innerhalb der Beschreibung
verwendet, um den Bindungstyp zu beschreiben, der zwischen der Ribosezuckereinheit und
der heterocyclischen Base gebildet ist. Bei C-Nukleosiden erstreckt
sich die Bindung von der C-1 Position der Ribosezuckereinheit und
verbindet sich mit dem Kohlenstoff der heterocyclischen Base. Die
Bindung, die sich bei C-Nukleosiden bildet, ist vom Kohlenstoff-Kohlenstoff-Typ.
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Der
Begriff „N-Nukleoside" wird innerhalb der Beschreibung
verwendet, um den Bindungstyp zu beschreiben, der sich zwischen
der Ribosezuckereinheit und der heterocyclischen Base bildet. Bei N-Nukleosiden
erstreckt sich die Bindung von der C-1 Position der Ribosezuckereinheit
und verbindet sich mit dem Stickstoff der heterocyclischen Base. Die
Bindung, die sich in N-Nukleosiden bildet, ist vom Kohlenstoff-Stickstoff-Typ.
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Der
Begriff „Schutzgruppe" betrifft eine chemische
Gruppe, die an ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom gebunden ist,
um dessen weitere Reaktion im Laufe der Derivatisierung anderer
Einheiten des Moleküls,
in welchen sich der Sauerstoff oder Stickstoff befindet, zu verhindern.
Eine große
Vielzahl von Sauerstoff- und Stickstoffschutzgruppen sind dem Durchschnittsfachmann
der organischen Synthese bekannt.
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Der
Begriff „niederes
Alkyl" betrifft
Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, t-Butyl, i-Butyl oder n-Hexyl. Dieser Begriff
steht des weiteren beispielhaft für cyclische, verzweigte oder
langkettige Kohlenstoffatome mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
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Der
Begriff „Aryl" betrifft einen einwertigen, ungesättigten,
aromatischen, carbocyclischen Rest mit einem einzigen Ring (z. B.
Phenyl) oder zwei kondensierten Ringen (z. B. Naphtyl), der optional
mit Hydroxyl, niederem Alkyl, Chloro und/oder Cyano substituiert
sein kann.
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Der
Begriff „Heterocyclus" betrifft einen einwertigen
gesättigten
oder ungesättigten
carbocyclischen Rest mit wenigstens einem Heteroatom wie z. B. N,
O, S, Se oder P innerhalb des Ringes, wobei jede mögliche Position
davon optional unabhängig mit
z. B. Hydroxy, Oxo, Amino, Imino, niederem Alkyl, Bromo, Chloro
und/oder Cyano substituiert sein kann oder unsubstituiert ist.
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Der
Begriff „monocyclisch" betrifft einen einwertigen
gesättigten
carbocyclischen Rest mit wenigstens einem Heteroatom wie z. B. O,
N, S, Se oder P innerhalb des Ringes, wobei jede mögliche Position
davon optional unabhängig
mit einer Zuckereinheit oder anderen Gruppen wie Bromo, Chloro und/oder
Cyano substituiert sein kann, so dass das monocyclische Ringsystem
gegebenenfalls aromatisch ist [z. B. Thymidin; 1-(2'-Deoxy-β-D-erythropentofuranosyl)thymin].
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Der
Begriff „Immunomodulatoren" betrifft natürliche oder
synthetische Produkte, die in der Lage sind, das normale und abweichende
Immunsystem durch Stimulation oder Unterdrückung zu modifizieren.
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Der
Begriff „wirksame
Menge" betrifft
die Menge einer Verbindung der Formeln I-A, I-B, I-C, I-D und I-E,
wie auf den Seiten 7–10
ausführlicher
beschrieben, welche die Immunfunktion auf ein normales Niveau zurücksetzt
oder die Immunfunktion über ein
normales Niveau hinaus anhebt, um die Infektion zu eliminieren.
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Die
Verbindungen der Formel I-A, I-B, I-C, I-D und I-E, wie auf den
Seiten 7–10
ausführlicher
beschrieben, können
mehrere asymmetrische Zentren haben. Entsprechend können Sie
entweder in einer optisch aktiven Form oder als ein racemisches
Gemisch hergestellt werden. Der wie beschrieben und beanspruchte
Bereich der Erfindung umfasst die einzelnen optischen Isomere und
nichtracemische Mischungen davon, als auch die racemischen Formen der
Verbindungen der Formeln I-A, I-B, I-C, I-D und I-E, wie auf den
Seiten 7–10
ausführlicher
beschrieben.
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Der
Begriff „α" und „β" zeigt die spezielle
stereochemische Konfiguration eines Substituenten an einem asymmetrischen
Kohlenstoffatom in einer gezeichneten chemischen Struktur an. Die
hier beschriebenen Verbindungen sind alle in der L-Furanosylkonfiguration.
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Der
Begriff „Enantiomere" betrifft ein Paar von
Stereoisomeren, die nicht zur Deckung zu bringende Spiegelbilder
sind. Eine Mischung eines Enantiomerenpaares in einem 1 : 1 Verhältnis ist
ein „racemisches" Gemisch.
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Der
Begriff „Isomere" betrifft verschiedene Verbindungen,
die die gleiche Formel haben. „Stereoisomere" sind Isomere, die
sich nur der Art wie die Atome im Raum angeordnet sind unterscheiden.
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Ein „pharmazeutisch
geeignetes Salz" kann jedes
Salz sein, das sich von anorganischen und organischen Säuren oder
Basen ableitet.
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Verbindungen
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden allgemein durch die
unten angegebenen Formel I-A bis I-E beschrieben.
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Verbindungen
der Formel I-A sind 8-substituierte α- oder β-L-Guanosinanaloga mit der Struktur:
Formel
I-A wobei X aus R
x, F, Cl,
Br, I, N
3, -CN, -OR
x,
-SR
x, -NR
x 2, -NHNH
2, -NHOH,
-CHO, -CONH
2, -COOR
x und
-L-A ausgewählt
wird; wobei R
x aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird; L ein Linker ist
und aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl ausgewählt wird
und A aus H, -OR', -SR', -NR'
2,
-NHNR'
2,
-CHO, -COOR', -CONR'
2 ausgewählt wird,
wobei R' aus H,
Me, Et, Allyl, Acetyl, -COOF
3 ausgewählt wird;
Y
aus H, R
y, F, Cl, Br, I, N
3,
CN, OR
y, SR
y, NR
y 2 ausgewählt wird,
wobei R
y aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und
Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird;
Z -N oder -CH
ist; und
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
aus H, -OH, -OAc, -OBz, -OP(O
2)OH ausgewählt werden.
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Verbindungen
der Formel I-B sind 7-substituierte 8-Oxo-α- oder β-L-Guanosinanaloga mit der Struktur:
Formel
I-B wobei X aus H, R
x, -NH
2, -CHO, -COOR
x,
-L-A ausgewählt
wird, wobei R
x aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl ausgewählt
wird; L ein Linker ist und aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl
ausgewählt
wird; A aus H, F, Cl, Br, I, -OR',
-SR', -NR'
2,
-NHNH
2, -NHOH, N
3,
-CHO, -CONH
2, -COOR', -CN ausgewählt wird, wobei R' aus Me, Et, Allyl,
Acetyl, -COCF
3 ausgewählt wird;
Y aus H, R
y, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR
y, -SR
y,
-NR
y 2 ausgewählt wird,
wobei R
y aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird;
Z -N oder -CH
ist;
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
aus H, -OH, -OAc, -OBz, -OP(O
2)OH ausgewählt werden;
mit
der Maßgabe,
dass wenn R
1, R
2 und
R
3 -OH sind, dann Z nicht N ist, Y nicht
NH
2 ist und X nicht Propyl ist.
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Verbindungen
der Formel I-C sind 7-Deaza-7,8-mono- oder disubstituierte α- oder β-L-Guanosinanaloga
mit der Struktur:
Formel
I-C wobei X
1 und X
2 unabhängig
aus H, R
x, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR
x, -SR
x,
-NR
x2, -NHNH
2, -NHOH,
-CHO, -CONH
2, -COOR
x und
-L-A ausgewählt
werden; wobei R
x aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird; L ein Linker ist
und aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl ausgewählt wird;
und A aus H, -OR',
-SR', -NR'
2,
-NHNR'
2,
-CHO, -COOR', -CONR'
2 ausgewählt wird,
wobei R' aus H, Me,
Et, Allyl, Acetyl, -COCF
3 ausgewählt wird;
Y
aus H, R
y, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR
y, -SR
y,
-NR
y 2 ausgewählt wird,
wobei R
y aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird;
Z -N oder -CH
ist;
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
aus H, -OH, -OAc, -OBz, -OP(O
2)OH ausgewählt werden.
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Verbindungen
der Formel I-D sind 7-Deaza-8-aza-7-substituierte α- oder β-L-Guanosinanaloga mit der Struktur:
Formel
I-D wobei X aus H, R
x, F, Cl,
Br, I, N
3, -CN, -OR
x,
-SR
x, -NR
x2, -NHNH
2, -NHOH, -CHO, -CONH
2,
-COOR
x und -L-A ausgewählt wird; wobei R
x aus
Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird;
L ein Linker ist und aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl ausgewählt wird;
und A aus H, -OR', -SR', -NR'
2,
-NHNR'
2,
-CHO, -COOR', -CONR'
2 ausgewählt wird,
wobei R' aus H,
Me, Et, Allyl, Acetyl, -COCF
3 ausgewählt wird;
Y
aus H, R
y, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR
y, -SR
y,
-NR
y 2 ausgewählt wird,
wobei R
y aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird;
Z -N oder -CH
ist;
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
aus H, -OH, -OAc, -OBz, -OP(O
2)OH ausgewählt werden.
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Verbindungen
der Formel I-E sind Thiazolo[4,5-d]pyrimidin α- oder β-L-Nukleoside mit der Struktur:
Formel
I-E wobei X
1 = O, S, = NH,
= NNH
2, = NHOH, = NR
x,
wobei R
x aus Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und
Aralkyl, Acyl ausgewählt
wird;
X
2 -S, -O oder -Se ist;
Y
aus H, R
y, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR
y, -SR
y,
-NR
y 2 ausgewählt wird,
wobei R
y aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl
und Aralkyl, Acetyl, Acyl, Sulfonyl ausgewählt wird;
Z -N oder -CH
ist;
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
aus H, -OH, -OAc, -OBz, -OP(O
2)OH ausgewählt werden;
mit
der Maßgabe,
dass wenn R
1, R
2 und
R
3 -OH sind, dann Z nicht N ist, X
1 nicht O ist, X
2 nicht
S ist und Y nicht NH
2 ist.
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Verbindungen
der Formel I-F sind nur enthalten, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen und fallen nicht in den Bereich der vorliegenden Erfindung.
Verbindungen der Formel I-F sind β-L-Purinnukleoside
mit der Struktur:
Formel
I-F wobei X aus H, R, -SNH
2,
-S(O)NH
2, -SO
2NH
2, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR, -SR, -NR
2 ausgewählt wird,
wobei R aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl, Acetyl, Acyl,
Sulfonyl ausgewählt
wird;
Y aus H, R, F, Cl, Br, I, N
3,
-CN, -OR, -SR, -NR
2 ausgewählt wird,
wobei R aus H, Alkyl, Alkenyl, Alkynyl und Aralkyl, Acetyl, Acyl,
Sulfonyl ausgewählt
wird;
Z
1, Z
2 und
Z
3 unabhängig
aus C, N und CH ausgewählt
werden;
R
1, R
2 und
R
3 unabhängig
von H, -OH, -OAc, -OBz, -OP(O
2)OH ausgewählt werden.
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Verwendungen
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Es
ist beabsichtigt, dass Verbindungen gemäß den Formeln I-A, I-B, I-C,
I-D und I-E, die Verbindungen der vorliegenden Erfindung, verwendet
werden, um eine große
Vielzahl an Zuständen
und tatsächlich
jeden Zustand, der positiv auf die Verabreichung einer oder mehreren
der Verbindungen reagiert, zu behandeln. Unter anderem ist es besonders beabsichtigt,
dass Verbindungen der Erfindung verwendet werden können, um
eine Infektion, einen Befall, Krebs oder Tumor oder eine Autoimmunerkrankung
zu behandeln.
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Infektionen,
die beabsichtigt sind mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung
behandelt zu werden, beinhalten das respiratorische Syncytial-Virus
(RSV), das Hepatitis B-Virus (HBV), das Hepatitis C-Virus (HCV),
Herpes simplex Typ 1 und 2, Herpes genitalis, Herpes keratitis,
Herpes encephalitis, Herpes zoster, das menschliche Autoimmunschwächevirus
(HIV), das Grippe A-Virus, das Hantann-Virus (hämorrhagisches Fieber), das
menschliche Papillomavirus (HPV), Masern und Pilze.
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Die
Befalle, die beabsichtigt sind, mit den Verbindungen der vorliegenden
Erfindung behandelt zu werden, beinhalten den Befall mit tierischen
Einzellern, als auch mit Würmern
und andere parasitische Befalle.
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Krebsarten
oder Tumore, die beabsichtigt sind, behandelt zu werden, beinhalten
die, die durch einen Virus verursacht wurden, und die Wirkung kann die
Inhibierung der Transformation von virusinfizierten Zellen in einen
neoplastischen Zustand, die Inhibierung der Ausbreitung der Viren
von transformierten Zellen auf andere normale Zellen und/oder die Eindämmung des
Wachstums von virustransformierten Zellen beinhalten.
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Autoimmun-
und andere Erkrankungen, die beabsichtigt sind, behandelt zu werden,
beinhalten Arthritis, Schuppenflechte, Darmerkrankungen, jugendliche
Diabetes, Lupus, multiple Sklerose, Gicht und gichtartige Arthritis,
rheumatoide Arthritis, Abstoßung
von Transplantaten, Allergien und Asthma.
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Ebenso
andere beabsichtigte Verwendungen der Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhalten die Verwendung als Intermediate in der chemischen
Synthese anderer Nukleosid- oder Nukleotidanaloga, welche dann wiederum
als therapeutische Mittel oder zu anderen Zwecken nützlich sind.
-
In
einem noch anderen Aspekt umfasst die Verwendung einer Verbindung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
für die
Behandlung eines Säugetiers
die Verabreichung einer therapeutisch und/oder prophylaktisch wirksamen
Menge eines Arzneimittels, das eine Verbindung der vorliegenden Erfindung
enthält.
Bei diesem Aspekt kann sich die Wirkung auf die Modulierung eines Teils
des Immunsystems des Säugetiers,
besonders auf die Modulierung des lymphokinen Profils von Th1 und
Th2, beziehen. Wo die Modulierung der Th1 und Th2 Lymphokine auftritt,
ist es beabsichtigt, dass die Modulierung sowohl die Stimulierung
von Th1 als auch von Th2, sowohl die Unterdrückung von Th1 als auch Th2,
entweder die Stimulierung von Th1 oder Th2 und die Unterdrückung des
anderen oder eine bimodale Modulierung, bei der eine Wirkung auf
die Th1/Th2 Spiegel (wie zum Beispiel eine allgemeine Unterdrückung) bei
einer niedrigen Konzentration auftritt, während die andere Wirkung (wie
zum Beispiel die Stimulierung entweder von Th1 oder von Th2 und
die Unterdrückung
des anderen) bei einer höheren
Konzentration auftritt, beinhaltet.
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Im
Allgemeinen ist die bevorzugteste Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
die, bei welcher die aktiven Verbindungen relativ wenig cytotoxisch
gegenüber
den Nicht-Target-Wirtszellen
und relativ aktiver gegenüber
dem Target sind. In diesem Zusammenhang kann es ebenso vorteilhaft
sein, dass L-Nukleoside eine gesteigerte Stabilität gegenüber D-Nukleosiden haben,
was zu besserer Pharmakokinetik führen könnte. Dieses Ergebnis kann
erreicht werden, da L-Nukleoside von Enzymen nicht erkannt werden
können
und deshalb längere
Halbwertszeiten haben können.
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Es
ist beabsichtigt, dass Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
in jeder geeigneten pharmazeutischen Formulierung und in irgendeinem angemessenen
Protokoll verabreicht werden. Diese Verabreichung kann somit oral,
parenteral (einschließlich
subkutaner Injektionen, intravenös,
intramuskulär,
durch intrasternale Injektion oder Infusionstechniken), durch Inhalationsspray
oder rektal, topikal usw. und in Dosierungseinheiten der Formulierungen, die
herkömmliche,
nicht toxische pharmazeutisch geeignete Träger, Hilfsmittel und Vehikel enthalten,
stattfinden.
-
Beispielsweise
ist es beabsichtigt, dass Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
in einer Mischung mit einem pharmazeutisch geeigneten Träger formuliert
werden können.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zum Beispiel oral als
pharmakologisch geeignete Salze verabreicht werden. Da die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung überwiegend
wasserlöslich
sind, können
sie intravenös
in physiologischer Kochsalzlösung
(z. B. auf einem pH von ungefähr
7.2 bis 7.5 gepuffert) verabreicht werden. Herkömmliche Puffer, wie zum Beispiel
Phosphate, Bicarbonate oder Citrate, können für diesen Zeck verwendet werden.
Natürlich
kann ein Durchschnittsfachmann die Formulierungen innerhalb der
Lehre der Beschreibungen modifizieren, um zahlreiche Formulierungen
für eine
besondere Art der Verabreichung bereitzustellen, ohne die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung instabil zu machen oder ihre therapeutische
Aktivität
zu gefährden.
Im Besonderen kann die Modifikation der vorliegenden Erfindungen,
um sie in Wasser oder anderen Vehikeln löslicher zu machen, zum Beispiel leicht
durch geringfügige
Modifikationen (Salzformulierung, Veresterung etc.), welche innerhalb
des Standes der Technik liegen, erreicht werden. Es liegt ebenfalls
beim Durchschnittsfachmann die Verabreichungsart und Dosierungskur
einer bestimmten Verbindung zu modifizieren, um die Pharmacokinetik
der vorliegenden Verbindungen für
eine maximale nützliche
Wirkung bei Patienten zu erzielen.
-
Bei
bestimmten pharmazeutischen Dosierungsformen ist die Prodrug-Form
der Verbindungen, besonders einschließlich acylierter (acetylierter
oder anderer) Derivate, Pyridinester und verschiedener Salzformen
der vorliegenden Verbindungen bevorzugt. Der Durchschnittsfachmann
wird erkennen, wie die vorliegenden Verbindungen leicht zu Prodrug-Formen
modifiziert werden können,
um die Lieferung der aktiven Verbindungen an einen Targetort innerhalb
des Wirtsorganismus oder Patienten zu erleichtern. Der Durchschnittsfachmann
wird sich ebenso, wo anwendbar, die günstigen pharmacokinetischen
Parameter der Prodrug-Formen bezüglich der
Lieferung der vorliegenden Verbindungen an einen Targetort innerhalb
des Wirtsorganismus oder Patienten zunutze machen, um den beabsichtigten Effekt
der Verbindung zu maximieren.
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Zusätzlich können die
Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung alleine oder zusammen mit anderen Mitteln für die Behandlung
der oben genannten Infektionen oder Zustände verabreicht werden. Kombinationstherapien
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen die Verabreichung wenigstens einer Verbindung
der vorliegenden Erfindung oder eines funktionellen Derivates davon
und wenigstens eines anderen pharmazeutisch aktiven Inhaltsstoffes.
Der aktive Inhaltsstoff(e) und die pharmazeutisch aktiven Mittel
können
getrennt oder zusammen verabreicht werden und wenn sie getrennt verabreicht
werden, kann dies simultan oder getrennt in irgendeiner Reihenfolge
passieren. Die Menge des aktiven Inhaltsstoffs(e) und des pharmazeutisch
aktiven Mittels(e) und das relative Timing der Verabreichung wird
so ausgewählt
werden, um die gewünschte
kombinierte therapeutische Wirkung zu erreichen. Die Kombinationstherapie
schließt
bevorzugt die Verabreichung einer Verbindung der vorliegenden Erfindung
oder eines physiologisch funktionellen Derivats davon und eines
der hier unten genannten Mittel ein.
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Beispiele
solcher weiterer therapeutischer Mittel beinhalten Mittel, die für die Modulation
des Immunsystems oder damit verbundener Zustände wirksam sind, wie zum Beispiel
AZT, 3TC, 8-substituierte Guanosinanaloga, 2',3'-Dideoxynukleoside,
Interleukin II, Interferone wie zum Beispiel γ-Interferon, Tucaresol, Levamisol,
Isoprinosin und Cyclolignane. Bestimmte Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
für die
Steigerung der biologischen Aktivität bestimmter Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung
wirksam sein, indem sie den Metabolismus oder die Inaktivierung
anderer Verbindungen reduzieren und als solche für diese beabsichtigte Wirkung co-verabreicht werden.
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In
Bezug auf die Dosierung wird der Durchschnittsfachmann erkennen,
dass sich eine therapeutisch wirksame Menge mit der zu behandelnden Infektion
oder dem Zustand, deren Schwere, der anzuwendenden Behandlungskur,
der Pharmacokinetik des verwendeten Mittels, als auch mit dem behandelten
Patienten (Tier oder Mensch) ändert.
Wirksame Dosierungen können
von 1 mg/kg Körpergewicht oder
weniger bis 25 mg/kg Körpergewicht
oder mehr reichen. Im Allgemeinen reicht eine therapeutisch wirksame
Menge der vorliegenden Verbindung in einer Dosierungsform gewöhnlich von
etwas weniger als ungefähr
1 mg/kg bis ungefähr
25 mg/kg des Patienten, abhängig
von der verwendeten Verbindung, dem behandelten Zustand oder der
Infektion und der Art der Verabreichung. Dieser Dosierungsbereich
erzeugt im Allgemeinen wirksame Blutspiegelkonzentrationen der aktiven
Verbindung, die von ungefähr 0.04
bis ungefähr
100 Mikrogramm/cc des Blutes im Patienten reichen. Es ist jedoch
beabsichtigt, dass eine geeignete Kur entwickelt wird, indem eine
kleine Menge verabreicht wird und dann die Menge gesteigert wird,
bis entweder die Nebenwirkungen auf nachteilige Weise unangenehm
werden oder die beabsichtigte Wirkung erreicht ist.
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Die
Verabreichung der aktiven Verbindung kann von kontinuierlicher (intravenöser Tropf)
bis zu mehreren oralen Verabreichungen am Tag (zum Beispiel Q. I.
D.) reichen und kann orale, topikale, parenterale, intramuskuläre, intravenöse, subkutane, transdermale
(welche ein Penetrationssteigerungsmittel einschließen), bukkalen
Verabreichung und Verabreichung mit Zäpfchen neben anderen Verabreichungsarten
beinhalten.
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Um
die pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
herzustellen, wird eine therapeutisch wirksame Menge einer oder
mehrerer Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung bevorzugt mit einem pharmazeutisch geeigneten Träger gemäß herkömmlichen
pharmazeutischen Mischungstechniken intensiv gemischt, um eine Dosis
herzustellen. Ein Träger
kann eine Vielzahl an Formen annehmen, abhängig von der Herstellungsform,
die für
die Verabreichung, zum Beispiel oral oder parenteral, gewünscht ist.
Bei der Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen für eine orale
Dosierungsform, kann jedes gewöhnliche
pharmazeutische Medium verwendet werden. Somit können für flüssige orale Zubereitungen wie zum
Beispiel Suspensionen, Elixiere und Lösungen geeignete Träger und
Additive einschließlich
Wasser, Glycole, Öle,
Alkohole, Geschmacksmittel, Konservierungsmittel, Färbemittel
und ähnliches
verwendet werden. Für
feste orale Zubereitungen, wie zum Beispiel Pulver, Tabletten, Kapseln,
und für
feste Zubereitungen wie zum Beispiel Zäpfchen, können geeignete Träger und
Additive, einschließlich
Stärke,
Zuckerträger
wie zum Beispiel Dextrose, Mannitol, Lactose und verwandte Träger, Verdünnungsmittel,
Granulierungsmittel, Schmiermittel, Bindemittel, Aufschlussmittel
und ähnliches,
verwendet werden. Wenn notwendig, können die Tabletten oder Kapseln durch
Standardtechniken enterisch beschichtet oder in eine Retardform
gebracht werden.
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Für parenterale
Formulierungen wird der Träger
gewöhnlich
steriles Wasser oder eine wässrige
Natriumchloridlösung
umfassen, obwohl andere Inhaltsstoffe einschließlich derer, die die Dispersion unterstützen, beinhaltet
sein können.
Da wo steriles Wasser verwendet wird und steril gehalten werden soll,
müssen
die Zusammensetzungen und Träger natürlich ebenfalls
sterilisiert sein. Injizierbare Suspensionen können ebenfalls hergestellt
werden, wobei in diesem Fall geeignete flüssige Träger, Suspensionsmittel und ähnliches
verwendet werden kann.
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Testergebnisse
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In
vitro Tests wurden an neun L-Guanosinverbindungen durchgeführt und
die Ergebnisse werden unten beschrieben. Die neun Verbindungen waren
wie folgt:
17316 8-Mercapto-L-guanosin
17317 2-Amino-9-β-L-ribofuransylpurin-6-sulfenamid;
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Vergleichsbeispiel
-
- 17318 2-Amino-9-β-L-ribofuransylpurin-6-sulfinamid;
-
Vergleichsbeispiel
-
- 17319 2-Amino-9-β-L-ribofuransylpurin-6-sulfonamid;
-
Vergleichsbeispiel
-
- 17320 7-Deaza-8-aza-β-L-guanosin
- 17321 7-Deaza-8-aza-7-amino-β-L-guanosin
- 17322 7-Deaza-8-aza-7-bromo-β-L-guanosin
- 17323 8-Amino-1-βL-ribofuranosylthiazolo-4,3-dipyrimidin-2,7(3H,6H)-dion
- 17324 8-Allyloxy-β-L-guanosin
-
Periphere
mononukleare Blutzellen (PBMC) wurden aus dem Leukozytenfilm im
Anschluss an eine Ficoll-Hypaque-Dichtegradientenzentrifugation von
60 ml Blut von gesunden Donoren isoliert. Die T-Zellen wurden dann
unter Verwendung des Lymphokwik-Lymphozyt-Isolierungsreagenzes,
das speziell für
T-Zellen ist (LK-25T, One Lambda, Canoga Park CA), gereinigt. Eine
durchschnittliche Ausbeute von 40–60 × 106 T-Zellen wurde dann über Nacht
bei 37°C
in 20–30
ml RPMI-AP5 (RPMI-1640 Medium (ICN, Costa Mesa, CA), das 20 mM HEPES
Puffer, pH 7.4, 5% autologes Plasma, 1% L-Glutamin, 1% Penicillin/Streptomycin
und 0.05% 2-Mercaptoethanol enthält)
inkubiert, um jegliche kontaminierten Zellen zu entfernen. Bei allen
Experimenten wurden die T-Zellen mit RPMI-AP5 gewaschen und dann
auf Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen mit einer Zellenkonzentration
von 1 × 106 Zellen/ml plattiert.
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Die
T-Zellen wurden durch die Zugabe von 500 ng Ionomycin und 10 ng
Phorbol-12-myristat-13-acetat (PMA) (Calbiochem, La Jolla, CA) aktiviert
und für
48–72
h bei 37°C
inkubiert. Die mit PMA/Ionomycin aktivierten T-Zellen wurden mit 0.5–50 μM des getesteten
L-Guanosins oder mit 250–10000
U/ml eines kontrollierten Antivirus, Interferon-alpha (Accurate,
Westbury, NY) sofort im Anschluss an die Aktivierung behandelt und
24 Stunden später
erneut behandelt. T-Zellen aus jeder Platte wurden für Immunofluoreszenzanalyse
verwendet und die Überstände für extrazelluläre Cytokinmessungen
verwendet. Im Anschluss an die Aktivierung wurden 900 μl Zellüberstand
von jeder Mikroplatte auf eine andere Mirkoplatte für die Analyse
der zellabgeleiteten Cytokinproduktion transferiert. Die Zellen
wurden dann in Immunofluoreszenzanalysen für intrazelluläre Cytokinspiegel
und Cytokinrezeptorexpression verwendet.
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Von
Zellen abgeleitete menschliche Cytokinkonzentrationen wurden in
den Zellüberständen jeder
Mikroplatte bestimmt. Durch Aktivierung induzierte Veränderungen
in Interleukin-2 Spiegeln (IL-2) wurden unter Verwendung eines kommerziell
erhältlichen
ELISA kits (R & D
systems Quantikine kit, Minneapolis MN) oder durch ein Bioassay,
das die IL-2 abhängige
Zelllinie CTLL-2 (ATCC, Rockville, MD) verwendet, bestimmt. Die
durch Aktivierung induzierten Veränderungen in Interleukin-4
(IL-4), Tumornekrosefaktor (TNFα),
Interleukin-8 (IL-8)
(R & D systems,
Quantikine kit, Minneapolis MN) und Interferon-gamma (IFN-γ) (Endogen,
Cambridge, MA) Spiegel wurden unter Verwendung des ELISA kits bestimmt.
Alle ELISA Ergebnisse wurden in pg/ml ausgedrückt und das CTLL-2 Bioassay
als Zahl pro Minute, das die IL-2 abhängige zelluläre Aufnahme
von 3H-Thymidin (ICN, Costa Mesa, CA) durch
CTLL-2 Zellen repräsentiert.
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Die
Ergebnisse für
jedes der neun L-Guanosinanaloga für IL-2, TNFα, IFN-γ, IL-4 und IL-5 Spiegel sind
in 7 dargestellt.
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Synthese
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können gemäß den synthetischen Verfahren, welche
im Einzelnen dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, hergestellt
werden. Im Allgemeinen werden Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Kondensation geeigneter Nukleosidbasen mit dem notwendigen
Zuckersynthon synthetisiert, um das geschützte L-Nukleosid zu ergeben, welches
durch weitere Manipulation und Entschützung der Zuckerhydroxylschutzgruppen
letztendlich zu Nukleosidanaloga mit der gewünschten Ribofuranosyleinheit
der L-Konfiguration führt.
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Schema
1 zeigt die Synthese bestimmter 7- und 8-substituierter L-Guanosinanaloga. L-Ribose
1 wurde am C-1 methyliert und das resultierende Produkt 2 benzoyliert,
um Verbindung 3 zu ergeben, welche durch Behandlung mit Essigsäureanhydrid
und in Gegenwart von Schwefelsäure
zu 4 umgewandelt wurde. Reaktion von 4 und silyliertem N2- Acetylguanin
in Gegenwart von Trimethylsilyltriflat ergab Verbindung 5 gemäß eines
allgemein verwendeten Verfahrens (Vorbrüggen et al. Chem. Ber., 1981,
14, 1234). 5 wurde mit Ammoniak in Methanol zu 6 umgewandelt. Die
Bromierung von 5 ergab das 8-Bromoderivat 7, welches durch Behandlung
mit Allylalkohol und Natriumhydrid in das 8-Allyloxy-Derviat 8 umgewandelt
wurde. 8 wurde in Wasser-Methanol erhitzt, um das 7-Allyl-8-oxo-Derivat
9 zu ergeben, welches hydriert wurde, um 7-Propyl-8-oxo-L-guanosin
10 zu ergeben.
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Schema
2 zeigt die Synthese von N2-Acetyl-3-deaza-L-guanosin.
3-Deazaguanin 11 (Cook et al. J. Med. Chem. 1976, 27, 1389) wurde
mit Acetanhydrid in Pyridin behandelt, um N2-Acetyl-3-deazaguanin 12 zu
ergeben, welches silyliert und mit 1-Acetyl-2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribose gekoppelt
wurde, um Verbindung 13 zu ergeben. Die Entfernung der Benzoylgruppe
mit Ammoniak-Methanol ergab N2-Acetyl-3-deaza-L-guanosin
14.
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Schema
3 zeigt die Synthese von 6-Mercapto-L-guanosin und Derivaten. N2-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-guanosin
5 wurde durch Behandlung mit Phosphorpentasulfid (Fox, et al. J.
Am. Chem. Soc. 1958, 80, 1669) in das 6-Mercaptoderivat 15 umgewandelt,
welches entschützt
wurde, um 6-Mercapto-β-L-guanosin 16 zu ergeben.
Das Sulfenamidderivat 17 wurde durch Umsetzen von 16 mit NH2-Cl, welches in situ erzeugt wird, hergestellt.
Das Sulfenamid 17 wurde MCPBA zum Sulfinamid 18 und Sulfonamid 19
durch Kontrolle der Menge des Reagenzes oxidiert (Revankar et al.
J. Med. Chem. 1990, 33, 121).
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Schema
4 zeigt die Synthese von 1-β-L-Ribofuranosylpyranzolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
und Derivaten. Das handelsübliche
4-Hydroxypyranzolo[3,4-d]pyrimidin
20 wurde mit geschützter
L-Ribose gekoppelt, um das geschützte
Nukleosid 21 zu ergeben, welches entschützt wurde, um 1-β-L-Ribofuranosylpyranzolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on 22 zu ergeben.
Gleichzeitig wurde 3-Bromo-4-hydroxypyranzolo[3,4-d]pyrimidin
23 (Cottam et al. J. Med. Chem. 1984, 27, 1119) mit L-Ribose gekoppelt,
um das geschützte
Nukleosid 24 zu ergeben, welches entschützt wurde, um 3-Bromo-1-β-L-Ribofuranosylpyranzolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on 25 zu ergeben.
Behandlung von 24 mit Ammoniak in Gegenwart von Kupfer oder Kupferchlorid
bei 100°C
ergab das 3-Aminoderivat 26.
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Schema
5 zeigt die Synthese von 8-Aza-7-deaza-L-guanosinanaloga. 3,6-Dibromopyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
27 (Petrie III et al. J. Med. Chem. 1985, 28, 1010) wurde mit geschützter L-Ribose
gekoppelt, um das Nukleosid 28 zu ergeben, welches mit Ammoniak
behandelt wurde, um 8-Aza-3-bromo-7-deaza-β-L-guanosin
29 zu ergeben. Behandlung von 28 mit Ammoniak bei 120°C ergab das
3-Aminoderivat 30. Hydrierung von 29 über Pd/C ergab 8-Aza-7-deaza-β-L-guanosin
31.
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Schema
6 zeigt die Synthese von 5-Amino-3-β-L-ribofuranosylthiazolo(4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
und Analoga. 5-Aminothiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(3H,6H)-dion 32
(Baker et al. J. Chem. Soc. C 1970, 2478) wurde mit der entschützten Ribose
gekoppelt, um das Nukleosid 33 zu ergeben, welches entschützt wurde,
um 5-Amino-3-β-L-ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
34 zu ergeben. Verbindung 33 kann mit einer Nitrophenetylgruppe
geschützt
werden und dann mit Butylnitrit und Wasserstofffluorid in Pyridin
behandelt werden, um das Fluorderivat 35 zu ergeben. Behandlung von
33 mit t-Butylnitrit
(Nagahara et al. J. Med. Chem. 1990, 33, 407) in THF kann die Aminogruppe
durch Wasserstoff ersetzen, um 36 zu ergeben.
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Schema
7 zeigt die Synthese von 3-Deaza-L-guanosin und Derivat. Das Imidazolderivat
37 wurde silyliert und mit 4 umgesetzt, um 38 zu ergeben, welches
durch Zyklisierung 39 ergab. Bromierung von 39 ergab 40.
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Die
in den Schemata 1–6
beschriebenen Verbindungen sind β-L-Guanosinanaloga.
Die entsprechenden α-L-Analoga
können
auf die gleiche Art und Weise hergestellt werden, wobei L-Ribose
unterschiedliche Schutzgruppen hat. 1-Acetyl-2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
kann durch 1-Bromo-β-L-ribosederivate als
Reagenz ersetzt werden, was α-L-Nukleoside
als Hauptprodukte erzeugen würde.
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Beispiele
-
Die
Beispiele 1–5,
9–16,
26, 28–30
sind nur präparative
oder Vergleichsbeispiele und fallen nicht in den Bereich der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 1
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1-O-Methyl-L-ribofuranose
2
-
Eine
kalte Lösung
von trockenem Chlorwasserstoff (4.4 g, 0.12 mol) in Methanol (100
ml) wurde langsam zu einer Lösung
von L-(+)-Ribose 1 (50 g, 0.33 mol in Methanol (1000 ml)) bei Raumtemperatur gegeben.
Nach der Zugabe wurde die Lösung
für 2.5 h
gerührt
und mit Pyridin (100 ml) gequencht. Die Mischung wurde für 10 min
gerührt
und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rest wurde in Pyridin (100 ml) gelöst und die
resultierende Lösung
wurde bis zur Trockne auf konzentriert, um 1-O-Methyl-L-ribofuranose
2 als schwachgelbes Sirup zu ergeben.
-
Beispiel 2
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1-O-Methyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
3
-
Benzoylchlorid
(154.5 g, 1.1 mol) wurde tropfenweise innerhalb von 10 Minuten zu
einer Lösung von
1-O-Methyl-L-ribofuranose
2 (0.33 mol) in Pyridin (350 ml) bei 0°C hinzugegeben. Nach der Zugabe stand
die Lösung
für 14
h bei Raumtemperatur und wurde unter Rühren mit Wasser (50 ml) bei
0°C für 1 Stunde
gequencht. Die wässrige
Schicht wurde mit CH2Cl2 (2 × 100 ml)
extrahiert und die vereinigte organische Schicht aufkonzentriert.
Der Rest wurde in CH2Cl2 (500
ml) gelöst,
nacheinander mit gesättigter NaHCO3 (3 × 100
ml), Wasser (200 ml) und Kochsalzlösung (200 ml) gewaschen, über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und mit Toluol (2 × 300
ml) verdampft. Weitere Trocknung unter Vakuum ergab 1-O-Methyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
3 als gelben Sirup (80 g, 0.17 mol).
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Beispiel 3
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1-O-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
4
-
1-O-Methyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
3 (80 g, 0.17 mol) wurde bei Raumtemperatur in einer Mischung aus
Essigsäure
(354 ml) und Essigsäureanhydrid
(36 ml) gelöst.
Die resultierende Lösung
wurde auf 0°C
abgekühlt
und Schwefelsäure (96%,
8.23 g, 0.084 mol) wurde tropfenweise hinzugegeben. Nach der Zugabe
stand die Reaktionsmischung für
18 h bei Raumtemperatur, wurde in Eis (500 g) gegossen und gerührt, bis
das Eis geschmolzen war. EtOAc (1.2 1) wurde hinzugefügt, gefolgt von
Wasser (1 1). Die organische Schicht wurde mit einer Wasser/Kochlsalzlösung (4/1
Verhältnis),
gesättigter
NaHCO3 (500 ml) und Kochsalzlösung (500 ml)
gewaschen, durch ein Silicagelpad gefiltert und aufkonzentriert,
um ein rohes Produkt als gelben Feststoff zu ergeben. Umkristallisation
aus Hexan/EtOAc (Verhältnis
300 ml/100 ml) ergab 1-O-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose 4 als weiße Nadeln
(50 g, 59.6% Gesamtausbeute von L-Ribose).
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Beispiel 4
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N2-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-guanosin
5
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N2-Acetylguanin (4.125 g, 21.35 mmol) wurde
für 25
min bei 80°C
in Pyridin (50 ml) suspendiert und dann wurde das Pyridin unter
Hochvakuum verdampft. Dasselbe Verfahren wurde einmal wiederholt.
Das erhaltene Material wurde unter Vakuum über Nacht getrocknet und durch
Erhitzen mit einem Überschuss
an HMDS (50 ml), Pyridin (10 ml) und TMSCl (150 μl) unter Argon für 2.5 Stunden
silyliert. Nachdem die Reaktionsmischung auf RT abgekühlt war,
wurden die Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft. Das restliche HMDS und Pyridin wurden zusammen
mit Xylen (2 × 40
ml) verdampft. Die silylierte Base wurde in Dichlorethan (70 ml)
suspendiert und mit einer Dichlorethanlösung (182 ml) von 1-Acetyl-2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribose
(9.71 g, 19.22 mmol) vereinigt. Die erhaltene Suspension wurde unter
Argon bei Rückflusstemperatur
für 10
Minuten gerührt und
eine Dichlorethanlösung
(35 ml) von TMS-Triflat (4.50 ml, 23.276 mmol) wurde tropfenweise
hinzugegeben (20 min). Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde unter
Rückfluss
für 1.5
h gerührt,
auf RT abgekühlt
und mit Methylenchlorid (500 ml) verdünnt. Die organische Lösung wurde
mit kaltem NaHCO3 (5% aq., 2 × 150 ml)
und Kochsalzlösung
(150 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und zur Trockne verdampft. Das Reaktionsgemisch
wurde durch Flashchromatographie (400 g Silicagel, Eluent: 28% EtOAc,
2% EtOH in CH2Cl2,
v/v) gereinigt, um 5.60 g (46%) N2-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-guanosin
5 zu ergeben.
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Beispiel 5
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β-L-Guanosin 6
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Eine
Lösung
von N2-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-guanosin 5 in gesättigtem
Ammoniak-Methanol stand für
zwei Tage bei Raumtemperatur. Der Ammoniak und das Methanol wurden
verdampft und das Rohprodukt in Wasser Chloroform gelöst (zwei Schichten).
Die wässrige
Schicht wurde dreimal mit Chloroform gewaschen und aufkonzentriert.
Das Rohprodukt wurde durch Kristallisation aus Wasser-Methanol gereinigt,
um β-L-Guanosin
6 als einen farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 6
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8-Bromo-β-L-guanosin
7
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Zu
einer Suspension von L-Guanosin 6 (1.24 g) in Wasser (7.5 ml) wurde
portionsweise 35 ml eines gesättigten
Bromwassers, das 0.35 ml Brom enthält, hinzugegeben. Der Feststoff
wurde abfiltriert, nacheinander mit kaltem Wasser, kaltem Aceton
gewaschen und getrocknet. Kristallisation aus Wasser ergab reines
8-Bromo-L-guanosin 7 als einen farblosen Feststoff.
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Beispiel 7
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8-Allyloxy-β-L-guanosin
8
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Zu
einer gerührten
Mischung von NaH (984 mg) in wasserfreiem DMSO (30 ml) wurde tropfenweise
Allylalkohol (10 ml) hinzugegeben, gefolgt von der Zugabe von 8-Bromo-L-guanosin
7 (1.78 g, 4.92 mmol) in DMSO (10 ml). Die resultierende Reaktionsmischung
wurde über
Nacht bei 60°C
gerührt,
auf Raumtemperatur abgekühlt
und mit Ethylether (350 ml) verdünnt.
Der resultierende Niederschlag wurde filtriert, in Wasser (18 ml)
aufgelöst
und mit Essigsäure
neutralisiert. Der resultierende Niederschlag wurde filtriert und
aus Wasser/Methanol umkristallisiert, um 836 mg 8-Allyloxy-β-L-guanosin 8 als einen
leicht gelben Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 8
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7-Allyl-8-oxo-β-L-guanosin
9
-
Eine
Mischung von 8-Allyloxyguanosin 8 (560 mg) in Methanol-Wasser (50 ml, 1
: 1, v/v) wurde unter Rückfluss
gerührt
und nach zwei Stunden bildete sich eine klare Lösung. Die Lösung wurde für weitere
5 Stunden refluxiert und auf Raumtemperatur abgekühlt. Ein
brauner Niederschlag (Nebenprodukt) wurde abfiltriert und das Filtrat
aufkonzentriert, um ein Rohprodukt zu ergeben. Kristallisation aus
Wasser-Ethanol ergab 83 mg der Titelverbindung als leicht braunen
Feststoff. Das Filtrat wurde aufkonzentriert und der Rest an Silica
mit 5% Et3N und 20% MeOH in Methylenchlorid
chromatographiert, um 260 ml 7-Allyl-8-oxo-β-L-guanosin 9 als einen farblosen Feststoff
zu ergeben.
-
Beispiel 9
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8-Oxo-7-propyl-β-L-guanosin
10
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Eine
Suspension von 120 mg 7-Allyl-8-oxo-β-L-guanosin 9 und 80 mg 10%
Palladium auf Kohlenstoff wurden in einer Hydrierungsapparatur bei
Raumtemperatur unter 55 psi Wasserstoff für 2 Stunden geschüttelt. Der
Palladiumkatalysator wurde abfiltriert und das Filtrat aufkonzentriert.
Das Rohprodukt wurde aus Wasser-Ethanol kristallisiert, um 8-Oxo-7-propyl-β-L-guanosin
10 als einen leicht gelben Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 10
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N2-Acetyl-3-deazaguanin
12
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Zu
einer Suspension von 3-Deazaguanin 11 (2.0 g) in wasserfreiem Pyridin
(30 ml) wurde Essigsäureanhydrid
(5 ml) hinzugegeben und das resultierende Reaktionsgemisch auf 90°C erhitzt.
Der Feststoff wurde schrittweise aufgelöst, wobei sich eine braune
Lösung
bildete. Nach 10 Minuten traten die Niederschläge wieder auf. Die Mischung
wurde bei 90°C
für weitere
90 Minuten gerührt
und auf 50°C
abgekühlt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert mit Acetonitril, Wasser und erneut
Acetonitril gewaschen, um N2-Acetyl-3-deazaguanin
12 als einen leicht braunen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 11
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N2-Acetyl-3-deaza-β-L-guanosin
14
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Eine
Suspension von N2-Acetyl-3-deazaguanin 12
(567 mg, 3.0 mmol), Hexamethyldisilazan (HMDS, 15 ml), Pyridin (2
ml) und Ammoniumsulfat (10 mg) wurden unter Rückfluss und Auschluss von Feuchtigkeit
für 2.5
h gerührt.
Die Lösungsmittel
wurden verdampft und der Rest unter Vakuum für 2 Stunden getrocknet, um
ein Schaumsirup zu ergeben. Der Rest wurde in Methylenchlorid (wasserfrei,
30 ml) gelöst
und 1-Acetyl-2,3,5-tribenzoyl-L-ribose
(1.51 g, 3.0 mmol) wurde hinzugegeben, gefolgt von einer langsamen
Zugabe von Trimethylsilyltriflat (4.5 mmol, 0.81 ml). Die resultierende
Lösung
wurde für 20
h refluxiert. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rest in Ethylacetat aufgelöst, mit
5% NaHCO3 gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und aufkonzentriert.
Chromatographie an Silica mit 5% Et3N und
2–10%
Ethanol in Methylenchlorid ergab drei Hauptprodukte: 340 mg eines
Produktes mit höherem
Rf-Wert, 368 mg eines Produktes mit mittlerem Rf-Wert und 335 mg
eines Produktes mit niedrigem Rf-Wert, wobei alle leicht gelbe Feststoffe
sind.
-
Eine
Lösung
des Produktes mit mittlerem Rf-Wert 13 (350 mg) in gesättigtem
Ammoniak-Methanol stand für
zwei Tage bei Raumtemperatur. Ammoniak und Methanol wurden verdampft
und der Rest wurde an Silika mit 5% Et3N
und 20% Ethanol in Methylenchlorid chromatographiert, um 114 mg N2-Acetyl-3-deaza-β-L-guanosin 14 als einen weißen Feststoff
zu ergeben.
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Beispiel 12
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N2-Acetyl-6-mercapto-2',3',5'-O-tribenzyl-β-L-guanosin
15
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Zu
einer gerührten
Lösung
von N2-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzyl-β-L-guanosin 5 (5.60 g, 8.78 mmol)
und Phosphorpentasulfid (8.0 g, 36.0 mmol) in Pyridin (210 ml) wurde
tropfenweise Wasser (590 μl) hinzugegeben
und die resultierende Reaktionsmischung wurde für 8 Stunden bei Rückflusstemperatur erhitzt.
Ein paar Tropfen Wasser wurden hinzugefügt, wann immer die Lösung begann
ihre Trübung
zu verlieren. Am Ende der Rückflussperiode
wurde Pyridin verdampft, um ein dünnes Sirup zu ergeben, welches langsam
zu heftig gerührtem,
kochendem Wasser (1000 ml) hinzugegeben wurde. Die resultierende
Mischung wurde für
45 Minuten gerührt
und mit EtOAc (3 × 250
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde mit Kochsalzlösung (2 × 200 ml)
und Wasser (2 × 100 ml)
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und zur Trockne verdampft. Chromatographie an Silikagel (400 g) mit
23% EtOAc, 2% EtOH in CH2Cl2 (v/v)
ergab 3.53 g (61.5%) N2-Acetyl-6-mercapto-2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-guanosin
15 als farblosen Feststoff.
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Beispiel 13
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6-Mercapto-β-L-guanosin
16
-
Eine
Lösung
von N2-Acetyl-6-mercapto-2',3',5'-O-tribenozyl-L-guanosin 15 (3.53
g, 5.40 mmol) in gesättigtem
Ammoniak- Methanol
(200 ml) wurde bei Raumtemperatur für 62 Stunden gerührt. Ammoniak
und Methanol wurden verdampft und der Rest wurde mit Chloroform
verrieben. Der Niederschlag wurde abfiltriert und mit warmen Chloroform (50
ml) gewaschen, in verdünntem
wässrigem
Ammoniak wieder aufgelöst
und mit Essigsäure
angesäuert.
Der resultierende Niederschlag wurde abfiltriert und unter Vakuum
getrocknet, um 1.48 g (91.6%) 6-Mercapto-β-L-guanosin
16 als farblosen Feststoff zu ergeben.
-
Beispiel 14
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2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfenamid
17
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Zu
einer in einem Eisbad auf 0°C
gekühlten, gerührten wässrigen
Natriumhydrochloridlösung (5.25%,
2.25 ml, 1.725 mmol) wurde auf 0°C
gekühltes
Ammoniumhydroxid (1.4 M, 6 ml, 8.4 mmol) hinzugegeben. Die resultierende
Mischung wurde bei 0°C
für 15
Minuten gerührt
und eine kalte Lösung (0°C) von 6-Mercapto-L-guanosin
16 (450 mg, 1.5 mmol) in 2 M KOH (750 ml) wurde hinzugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde für
2 Stunden gerührt,
bis sie sich auf Raumtemperatur erwärmt hatte. Der resultierende
Niederschlag wurde abfiltriert, mit kaltem EtOH gewaschen, filtriert
und getrocknet, um 240 mg (51%) 2-Amino-9-(β-L-ribofuranosylpurin-6-sulfenamid
17 als einen farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 15
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2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfinamid
18
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Eine
Mischung von 2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfenamid 17 (200
mg, 0.637 mmol), Ethanol (90 ml) und Wasser (6.4 ml) wurde bei –10°C in einem
Salz-Eisbad heftig gerührt.
Eine Lösung
von MCPBA (80%, 137.0 mg, 0.637 mmol) in Ethanol (5.5 ml) wurde
tropfenweise über
einen Zeitraum von 15 Minuten hinzugefügt. Die Mischung wurde gerührt und
wenn das Eis schmolz (8 h) erwärmt
und wurde bei Raumtemperatur für
weitere 14 h gerührt.
Eine kleine Menge an Niederschlag wurde abfiltriert und das Filtrat
bei 23°C
zur Trockne verdampft. Der Rest wurde mit Ethylether (30 ml) verrieben
und der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt und mit Ethylether
(10 ml) gewaschen. Der Feststoff wurde erneut in Ethylether (25
ml) suspendiert, abfiltriert und getrocknet, um 182 mg (87%) 2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfinamid 18 als
farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 16
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2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfonamid
19
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Zu
einer gerührten
Suspension von 2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfenamid
17 (150 mg, 0.478 mmol) in Ethanol (28.5 ml) und Wasser (2.8 ml)
bei Raumtemperatur wurde portionsweise innerhalb 1 Stunde eine Lösung von
MCPBA (80%, 412.0 mg, 1.91 mmol) in Ethanol (2.8 ml) hinzugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde nach 3 Stunden klar. Die Lösung wurde
für zusätzliche
15 h bei Raumtemperatur gerührt
und wurde trüb.
Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur zur Trockne auf konzentriert.
Der Rest wurde mit Ethylether (30 ml) verrieben und der Feststoff
wurde durch Filtration gesammelt. Das Rohprodukt wurde in einer Methanol/Wassermischung
aufgelöst
und auf Silicagel (2.0 g) adsorbiert. Das Lösungsmittel wurde verdampft
und das trockene, das Produkt enthaltene Silica wurde auf eine Flash-Silica-Kolonne (100
g), die mit Methylenchlorid gepackt war, gegeben. Die Kolonne wurde
mit 20% MeOH in CH2Cl2 (v/v)
eluiert, um 87 mg (52.6%) von 2-Amino-9-(β-L-ribofuranosyl)purin-6-sulfonamid 19
als einen farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 17
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1-(2',3',5'-O-Tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
21
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Eine
Mischung von 4-Hydroxypyrazolo[3,4-d]pyrimidin 20 (100 mg, 0.74
mmol), 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (HMDS, 10 ml) und (NH4)2SO4 (10
mg, 0.076 mmol) wurde unter Rückfluss
für 3 Stunden
erwärmt,
um eine klare Lösung
zu bilden. Das überschüssige HMDS
wurde verdampft, um einen gelben Feststoff zu ergeben, welcher unter Vakuum
für 15
Minuten getrocknet wurde. 1-O-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
(370 mg, 0.74 mmol) wurde hinzugeben, gefolgt von der Zugabe von
Acetonitril (wasserfrei, 5 ml). Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
(245 mg, 1.1 mmol) wurde tropfenweise zu der obigen Aufschlämmung bei
Raumtemperatur hinzugegeben. Nach der Zugabe stand die klare Lösung für 14 h bei
Raumtemperatur. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der gelbe Rest in EtOAc (50 ml) aufgelöst, mit
gesättigter
NaHCO3 (2 × 20 ml) und Wasser (3 × 20 ml)
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
aufkonzentriert. Flash-Chromatographie an Silica (5% Methanol in
Methylenchlorid) ergab 1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on 21 als einen weißen Feststoff
(177 mg, 41.5%).
-
Beispiel 18
-
1-β-L-Ribofuranosylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
22
-
1-(2',3',5'-O-Tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
21 (152 mg, 0.26 mmol) wurde in mit NH3 gesättigtem
MeOH (75 ml) bei 0°C
aufgelöst.
Die resultierende Lösung
stand für 24
Stunden bei Raumtemperatur und wurde aufkonzentriert. Der Rest wurde
in Wasser (30 ml) aufgelöst und
mit EtOAc (3 × 15
ml) gewaschen. Nach Verdampfen des Wassers wurde der kristalline
Feststoff mit Acetonitril (2 ml) getränkt, filtriert und unter Vakuum
getrocknet, um 1-β-L-Ribofuranosylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
22 als weißen
kristallinen Feststoff (70 mg, 99%) zu ergeben.
-
Beispiel 19
-
3-Bromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
24
-
Acetonitril
(30 ml) wurde zu einer Mischung von 3-Bromopyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
23 (1.08 g, 4.0 mmol) und 1-O-Acetyl-2',3',5-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranose
(3.02 g, 6.0 mmol) hinzugegeben. Die resultierende Aufschlämmung wurde
zum Rückfluss
erhitzt und Trifluoroboran-Etherat (851 mg, 6.0 mmol) wurde tropfenweise
hinzugefügt.
Die resultierende Lösung
wurde unter Rückfluss über Nacht
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde verdampft, der Rest in EtOAc (100 ml) aufgelöst, die
resultierende Lösung
mit gesättigter
NaHCO3 und Wasser gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
aufkonzentriert. Flash-Chromatrographie am Silica (5% Aceton in
Methylenchlorid) ergab 3-Bromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
24 als schwach gelben Feststoff (1.1 g, 41.7%).
-
Beispiel 20
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3-Bromo-1-β-L-ribofuranosylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
25
-
3-Bromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
24 (280 mg, 0.43 mmol) wurde in mit NH3 gesättigtem
MeOH (25 ml) bei 0°C
gelöst.
Die Lösung
wurde in einem verschlossenen, rostfreien Stahlbehälter für 6 Stunden auf
100°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
wurden der Ammoniak und das Methanol verdampft. Der Rest wurde in
Wasser (40 ml) aufgelöst,
mit EtOAc (4 × 20 ml)
gewaschen und aufkonzentriert. Der Rest wurde in Acetonitril getränkt und
der resultierende Feststoff filtriert und unter Vakuum getrocknet,
um 3-Bromo-1-β-L-ribofuranosylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
25 als weißen
Feststoff (140 mg, 95%) zu ergeben.
-
Beispiel 21
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3-Amino-1-β-L-ribofuranosylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
26
-
3-Bromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
24 (714 mg, 1.08 mmol) wurde in mit NH3 gesättigtem
MeOH (30 ml) bei 0°C
aufgelöst.
Ein dünner
Kupferdraht (21 mg, 0.33 mmol) und Kupferchlorid (33 mg, 0.33 mmol)
wurden hinzugefügt.
Die Mischung wurde in einem verschlossenen, rostfreien Stahlbehälter für 16 Stunden
auf 100°C
erwärmt.
Nach dem Abkühlen wurde
Silicagel (2 g) zur Reaktionsmischung gegeben und das Lösungsmittel
verdampft. Das mit dem Rohprodukt absorbierte Silicagel wurde auf
eine Silicakolonne gegeben und mit 5% Et3N,
17% MeOH in CH2Cl2 eluiert.
Das Produkt wurde weiter durch Umkristallisation (95% EtOH) gereinigt,
um 3-Amino-1-β-L-ribofuranosylpyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on
26 als weiße
Nadeln (110 mg, 36%) zu ergeben.
-
Beispiel 22
-
3,6-Dibromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H]-on
28
-
Acetonitril
(80 ml) wurde zu einer Mischung von 3,6-Dibromopyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H)-on 27
(1.18 g, 4.0 mmol) und 1-O-Acetyl-2',3',5'-O-tribenzoyl-L-ribofuranose
(3.02 g, 6.0 mmol) hinzugegeben. Die Aufschlämmung wurde zum Rückfluss
erhitzt, gefolgt von einer langsamen Zugabe von Trifluoroboran-Etherat
(851 mg, 6.0 mmol). Das Reaktionsgemisch wurde unter Rückfluss
für 6 Stunden
erhitzt. Nach Entfernung des Lösungsmittels
wurde der Rest in EtOAc (200 ml) aufgelöst, mit gesättigter NaHCO3 (2 × 50 ml)
und Wasser (2 × 50
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und aufkonzentriert. Das Rohprodukt wurde
durch Flash-Chromatrographie
an Silica (5% Aceton in Methylenchlorid) gereinigt, um 1.49 g (50.5%)
3,6-Dibromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H]-on 28 als gelben
Schaum zu ergeben.
-
Beispiel 23
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3-Bromo-7-deaza-8-aza-β-L-guanosin
29
-
3,6-Dibromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H]-on
28 (260 mg, 0.35 mmol) wurde in mit NH3 gesättigtem
MeOH (20 ml) bei 0°C
aufgelöst.
Die Lösung
wurde in einem verschlossenen, rostfreien Stahlbehälter für 16 Stunden
auf 120°C
erhitzt. Nach Abkühlen
und Entfernen des Lösungsmittels
wurde der Rest in Wasser (100 ml) aufgelöst, mit CH2Cl2 (5 × 15
ml) gewaschen und aufkonzentriert, um einen gelben Feststoff zu
ergeben. Der Feststoff wurde in einem Gemisch aus Methanol und Methylenchlorid
(1 : 1) aufgelöst
und durch ein Silicagelpad durchgeleitet. Das Filtrat wurde aufkonzentriert
und der feste Rest in MeOH (5 ml) aufgelöst, gefolgt von einer langsamen
Zugabe von Diethylether (40 ml). Der resultierende Niederschlag wurde
abfiltriert, mit Diethylether (2 × 2 ml) gewaschen und im Vakuum
getrocknet, um 3-Bromo-7-deaza-8-aza-β-L-guanosin
29 als einen weißen Feststoff
(102.2 mg, 80.2%) zu ergeben.
-
Beispiel 24
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3-Amino-7-deaza-8-aza-L-guanosin
30
-
3,6-Dibromo-1-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4(5H]-on
28 (500 mg, 0.68 mmol) wurde in mit NH3 gesättigtem
MeOH (50 ml) bei 0°C
aufgelöst,
gefolgt von der Zugabe eines dünnen
Kupferdrahtes (21.5 mg, 0.34 mmol) und Kupferchlorid (19.8 mg, 0.20
mmol). Die Mischung wurde in einem verschlossenen, rostfreien Stahlbehälter für 16 Stunden
auf 120°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen
und Entfernen des Lösungsmittels
wurde der Rest in MeOH aufgelöst,
der Feststoff abfiltriert und das Filtrat auf konzentriert. Reinigung
des Restes durch Flash-Chromatographie
an Silica (20% MeOH in CH2Cl2)
ergab 3-Amino-7-deaza-8-aza-L-guanosine
30 als weißen
Feststoff (62 mg, 30.9%).
-
Beispiel 25
-
7-Deaza-8-aza-L-guanosin
31
-
3-Bromo-7-deaza-8-aza-L-guanosin
29 (246 mg, 0.68 mmol) wurde in EtOH (50%, 60 ml) gelöst, gefolgt
von der Zugabe von 10% Pd/C (67 mg). Die Mischung wurde bei 50 psi
Wasserstoff bei Raumtemperatur für
6 Stunden geschüttelt.
Der Palladium-Katalysator
wurde abfiltriert und das Filtrat auf konzentriert. Das Rohprodukt
wurde in MeOH aufgelöst,
gefolgt von der Zugabe von Silicagel (2 g). Nach Entfernen des Methanols
wurde das mit dem Rohprodukt absorbierte, trockene Silicagel auf
eine Silica-Kolonne gegeben und mit 17% MeOH in CH2Cl2 eluiert, um 7-Deaza-8-aza-L-guanosine 31
als einen weißen
Feststoff (102.4 mg, 53.2%) zu ergeben.
-
Beispiel 26
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5-Amino-3-β-L-ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion 34
-
5-Aminothiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
32 (400 mg, 2.71 mmol) wurde in Acetonitril (16 ml) und Hexamethyldisilazan
(0.96 ml) suspendiert und Trimethylchlorsilan (0.55 ml) und Trimethylsilyltriflat
(0.9 ml) wurden hinzugegeben. Die Mischung wurde unter Rückfluss
für 3.5
Stunden gerührt.
Eine Lösung
von Trimethylsilyltriflat (0.45 ml) in Acetonitril (1.0 ml) wurde
tropfenweise hinzugegeben und Rühren
und Erwärmen
wurde für
weitere 30 Minuten fortgesetzt. Eine Aufschlämmung von 1-O-Acetyl-2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribofuranose (1.22
g, 2.28 mmol) in Acetonitril (4.1 ml) wurde hinzugefügt und die
Mischung wurde unter Rückfluss
für 30
Minuten gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt und langsam in eine heftig
gerührte
Mischung aus Natriumbicarbonat (2.81 g) und Wasser (96 ml) gegossen,
was einen klebrigen Feststoff ergab. Ethylacetat wurde hinzugegeben
und die Mischung gerührt bis
der Feststoff sich auflöste.
Die wässrige
Schicht wurde zweimal mit Ethylacetat extrahiert und die vereinigte
organische Schicht wurde mit Natriumbicarbonat gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und aufkonzentriert.
Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Silica mit 5% Et3N und 5% Ethanol in Methylenchlorid gereinigt,
um 1.10 g von 5-Amino-3-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)thiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
33 als weißen
Feststoff zu ergeben.
-
5-Amino-3-(2',3',5'-O-tribenzoyl-β-L-ribofuranosyl)thiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
33 (1.09 g, 1.717 mmol) wurde in Methanol (25 ml) aufgelöst und Natriummethoxid
(5.4 M in Methanol, 0.64 ml) hinzugegeben. Die Lösung stand für 64 h bei
Raumtemperatur. Das meiste Methanol wurde verdampft und Wasser (20
ml) und Amberite H-Form (1.0 g) wurden hinzugegeben. Die Suspension
wurde für
20 Minuten vorsichtig gerührt
und das Harz durch Absaugen filtriert und mit Wasser (2 × 10 ml)
gewaschen. Das Filtrat wurde auf konzentriert und das Rohprodukt
wurde durch Kristallisation aus Methanol gereinigt, um 368 mg 5-Amino-3-β-L-ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H]dion
34 als einen farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 27
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3-β-L-Ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
36
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Zu
einer Lösung
von 5-Amino-3-β-L-ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H]dion
34 (1.40 g, 2.22 mmol) in wasserfreiem THF (50 ml) bei Raumtemperatur
wurde tropfenweise t-Butylnitrit (15.05 mmol, 1.72 ml) hinzugegeben.
Die resultierende Lösung
wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur und für 14 Stunden bei 50°C gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rest an Silica mit 20–30% Ethylacetat in Methylenchlorid
chromatographiert, um 612 mg des deaminierten Produktes als ein Schaum
zu ergeben.
-
500
mg des deaminierten Produktes wurden in Methanol (15 ml) aufgelöst und 30%
Ammoniumhydroxid (75 ml) hinzugegegeben. Die resultierende Lösung stand über Nacht
bei Raumtemperatur. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rest an Silica mit 10–20% Methanol in Methylenchlorid
chromatographiert, um 184 mg 3-β-L-Ribofuranosylthiazolo[4,5-d]pyrimidin-2,7(6H)-dion
36 als einen farblosen Feststoff zu ergeben.
-
Beispiel 28
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Methyl-5-cyanomethyl-1-(2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
38
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Methyl-5-cyanomethylimidazol-4-carboxylat 37
(Robins et al. J. Org. Chem. 1963, 28, 3041, 500 mg, 3.02 mmol)
wurde unter wasserfreien Bedingungen für 12 Stunden mit HMDS (8 ml)
und Ammoniumsulfat (30 mg) refluxiert. Das überschüssige HMDS wurde durch Destillation
unter verringertem Druck entfernt, um das Trimethyl-silylierte Derivat
als ein gelblich-braunes Öl
zu ergeben. Das Öl
wurde in trockenem 1,2-Dichlorethan (20 ml) aufgelöst und 1-O-Acetyl-2,3,5-O-tribenzoylribofuranose
(1.53 g, 3.03 mmol) wurde hinzugefügt, gefolgt von der Addition
von Zinnchlorid (516 μl,
4.39 mmol). Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur für 18 Stunden
gerührt
und dann in eine kalte, wässrige,
5%ige NaHCO3-Lösung (50 ml) gegossen. Der
Niederschlag wurde durch Celite filtriert und das Filtrat mit Chloroform
(3 × 50
ml.) extrahiert. Die Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4) und unter erniedrigtem Druck verdampft,
um einen leicht beigefarbigen Schaum zu ergeben (1.8 g). Dieses
Material wurde durch Chromatographie an Silica mit Hexanen-Ethylacetat
(1 : 1) gereinigt, um 1.65 g (89%) Methyl-5-cyanomethyl-1-(2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
38 als farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 29
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3-Deaza-β-L-guanosin
39
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Methyl-5-cyanomethyl-1-(2,3,5-O-tribenzoyl-L-ribofuranosyl)imidazol-4-carboxylat
38 (1.03 g, 1.69 mmol) wurde in Methanol (60 ml) aufgelöst und mit
wasserfreiem Ammoniak bei 0°C
gesättigt.
Das Reaktionsgemisch wurde in einen verschlossenen Stahlbehälter gegeben
und bei 100°C
für 18
Stunden stehen gelassen. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
zur Trockne verdampft. Der Rest wurde in warmen Chloroform suspendiert
und der übrig
gebliebene Feststoff wurde filtriert, mit Chloroform (5 × 10 ml)
gewaschen und getrocknet. Das Rohprodukt wurde aus Wasser umkristallisiert, um
320 mg (70%) 3-Deaza-β-L-guanosin
39 als einen farblosen Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 30
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3-Bromo-3-deaza-β-guanosin
40
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Zu
einer gerührten
Lösung
von 3-Deaza-β-L-guanosin
39 (200 mg, 0.708 mmol) in 8 ml Wasser/Methanol (1 : 1) bei 0°C wurde Brom
(20 μl, 0.39
mmol) hinzugegeben. Nach Rühren
für 15
Minuten wurde die Reaktionsmischung zur Trockne verdampft. Das Rohmaterial
wurde in Chloroform suspendiert, filtriert und getrocknet, um 210
mg (82%) 3-Bromo-3-deaza-β-guanosin
40 als farblosen Feststoff zu ergeben.