DE69727505T2 - Erzeugung von prototypsignalen für mehrträgerübertragung - Google Patents

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Description

  • 1. Erfindungsbereich
  • 1.1 Allgemeiner Bereich
  • Der Erfindungsbereich ist der des Sendens oder der Übertragung von digitalen Daten oder analoger und abgetasteter Daten, die insbesondere durch mobile Stationen empfangen werden sollen. Genauer gesagt betrifft die Erfindung Signale, die mit Hilfe neuer Modulationen sowie mit den entsprechenden Modulations- und Demodulationstechniken erzeugt werden.
  • Seit vielen Jahren versucht man, Modulationen zu konstruieren, die stark unstationären Kanälen angepasst sind, beispielsweise Sendekanäle zu mobilen Stationen. In solchen Kanälen ist das gesendete Signal von Fading und Mehrwegeausbreitungen betroffen. Die von der CCETT im Rahmen des europäischen Projektes EUREKA 147 durchgeführten Arbeiten (DAB: Digital Audio Broadcasting oder Audiodigitales Senden) haben gezeigt, dass für diese Art von Kanälen, Mehrträger-Modulationen von Interesse sind und insbesondere das OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing, Orthogonales Frequenz-Multiplex).
  • Das OFDM wurde im Rahmen dieses europäischen Projektes als Basis der DAB-Norm gewählt. Diese Technik wurde ebenfalls als Modulation für das Senden von Fernsehprogrammen (DVB) gewählt. Man stellt jedoch fest, dass es eine Reihe von Beschränkungen gibt (die weiter vorne genauer erläutert werden), wenn man das Problem von mit hoher spektralen Leistungsfähigkeit kodierten Modulationen angeht, wie beispielsweise von digitalen Fernsehanwendungen verlangt.
  • 1.2 Mögliche Anwendungen
  • Die Erfindung findet Anwendungen in sehr verschiedenen Bereichen, insbesondere dann, wenn eine hohe spektrale Leistungsfähigkeit gewünscht wird und der Kanal stark unstationär ist.
  • Eine erste Kategorie von Anwendungen betrifft terrestrische digitale Funkverbindungen, sowohl für Bilder als auch für Ton und/oder Daten. Insbesondere kann die Erfindung das synchrone Senden betreffen, das in inhärenter Weise lang andauernde Mehrwegeausbreitungen erzeugt. Sie betrifft ebenfalls vorteilhafterweise das Senden zu mobilen Stationen.
  • Eine andere Kategorie von Anwendungen betrifft digitale Funkkommunikationen. Die Erfindung kann insbesondere in digitalen Kommunikationssystemen zu mobilen Stationen mit hohem Durchsatz, beispielsweise im Rahmen von UMTS, zur Anwendung kommen. Sie kann ebenfalls für lokale Funknetze mit hohem Durchsatz (vom Typ HIPERLAN) ins Auge gefasst werden.
  • Eine dritte Kategorie von Anwendungen sind Unterwasserverbindungen. Bei der Unterwasserakustik ist der Sendekanal stark gestört, aufgrund der geringen Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Schallwellen im Wasser. Dies bewirkt eine starke Ausbreitung der Mehrwegeausbreitungen und des Doppler-Spektrums. Mehrfachträger-Modulationstechniken sind demnach diesem Bereich gut angepasst und insbesondere die Techniken, die Gegenstand dieser Erfindung sind.
  • 2. Stand der Technik
  • 2.1 Theoretische Bemerkungen zur Darstellung von Signalen
  • Bevor man die Signale nach der Erfindung vorstellt, werden nachfolgend die bekannten Signale beschrieben. Diese Beschreibung beruht auf einem allgemeinen Ansatz bezüglich der von den Erfindern definierten Mehrfachträgersignalen, der an sich neu ist. Diese Verallgemeinerung hat nämlich kein Gegenstück im Stand der Technik und ist für den Fachmann keineswegs selbstverständlich. Sie muss demnach als Teil der Erfindung betrachtet werden und nicht als Teil des Standes der Technik.
  • Man interessiert sich für reelle Signale (beispielsweise eine elektrische Größe), mit endlicher Energie, die Funktion der Zeit sind. Die Signale lassen sich demnach durch reelle Funktionen von L2(R) darstellen. Ferner weisen diese Signale ein begrenztes Band auf und ihr Spektrum ist in
    Figure 00030001
    wobei fc die „Trägerfrequenz" des Signals ist. Man kann demnach in gleichwertiger Weise ein reelles Signal a(t) durch seine komplexe Einhüllende s(t) darstellen, wobei:
    Figure 00030002
    wobei FA das analytische Filter bezeichnet.
  • Das Signal s(t) gehört einem vektoriellen Teilraum an (charakterisiert durch die Bandbeschränkung auf ±w/2) des Raumes der komplexen Funktionen einer reellen Variable mit summierbarem Quadrat L2(R). Dieser vektorielle Raum kann in zwei verschiedenen Weisen definiert werden, je nachdem ob man auf dem Körper der komplexen oder der reellen Zahlen aufbaut. Jedem Raum kann man ein Skalarprodukt mit einem Wert in C oder R zuordnen und einen Hilbert-Raum konstruieren. Man nennt H den auf dem Körper der komplexen Zahlen aufgebauten Hilbert-Raum und HR den auf dem Körper der komplexen Zahlen aufgebauten Hilbert-Raum.
  • Die entsprechenden Skalarprodukte schreibt man:
  • Figure 00030003
  • Die damit zusammenhängenden Normen sind offensichtlich in beiden Fällen identisch:
  • Figure 00040001
  • 2.2 Allgemeine Prinzipien des OFDM
  • Die allgemeinen Prinzipien des OFDM werden beispielsweise in dem am 2. Juli 1986 eingereichten französischen Patent FR-86 09622 vorgestellt. Die Grundidee dieser Technik besteht darin, kodierte Symbole als Formkoeffizienten elementarer Wellen zu senden, die so weit wie möglich im Zeit-Frequenz-Raum eingeschränkt sind und für welche der Sendekanal als örtlich stationär angesehen werden kann. Der Kanal erscheint dann als einfacher multiplikativer Kanal, gekennzeichnet durch die Verteilung des Koeffizientenmoduls, der einem Rice- bzw. ein Rayleigh-Gesetz folgt.
  • Der Schutz gegen Fading wird dann mit Hilfe eines Codes sichergestellt, der unter gewichteter Entscheidung einsetzbar ist, durch Assoziierung mit einer Zeit- und Frequenzverschachtelung, die garantiert, dass die im Minimalgitter des Codes intervenierenden Symbole so weit wie möglich von unabhängigen Fadingvorgängen betroffen sind.
  • Diese Technik mit Verschachtelung im Zeit-Frequenz-Raum ist unter dem Namen COFDM bekannt. Sie ist beispielsweise im Dokument [22] beschrieben (s. Anhang 1 (um das Lesen zu erleichtern sind die meisten Referenzen zum Stand der Technik in diesem Anhang 1 aufgelistet. Dieser Anhang sowie die Anhänge 2 und 3 müssen selbstverständlich als vollwertige Teile dieser Beschreibung angesehen werden)).
  • Es gibt im wesentlichen zwei Arten bekannter OFDM-Modulationen. Da die in der Literatur verwendeten Bezeichnungen des öfteren nicht eindeutig sind, führen wir hier neue und genauere Bezeichnungen ein, wobei wir auf die Zusammenhänge mit der vorhandenen Literatur hinweisen. Die Grundbezeichnung OFDM benutzen wir gefolgt von einem Suffix, der die Art der Modulation innerhalb dieser Familie präzisiert.
  • 2.3 OFDM/QAM
  • 2.3.1 Theoretische Prinzipien
  • Eine erste Kategorie von Modulationen besteht aus einem Multiplex von QAM-Trägerwellen (Quadrature Amplitude Modulation) bzw. eventuell von Modulationen nach QPSK (Quadrature Phase Shift Keying) für den besonderen Fall von binären Daten. Im Nachfolgenden werden wir dieses System unter dem Namen OFDM/QAM bezeichnen. Die Trägerwellen sind alle synchronisiert und die Entfernungen zwischen Trägerfrequenzen betragen den Umkehrwert der Symbolzeit. Obwohl sich die Spektren dieser Trägerwellen überlappen, erlaubt es die Systemsynchronisierung, die Orthogonalität zwischen den von den verschiedenen Trägerwellen gesendeten Symbolen zu gewährleisten.
  • Die Referenzen [1] bis [7] geben eine gute Übersicht der diesbezüglich verfügbaren Literatur.
  • Für mehr Einfachheit beim Schreiben und dem neuen Ansatz der Erfindung entsprechend werden die Signale in ihrer oben beschriebenen analytischen Form dargestellt. Unter diesen Bedingungen wird die allgemeine Gleichung eines OFDM/QAM Signals wie folgt geschrieben:
  • Figure 00050001
  • Die Koeffizienten am,n nehmen komplexe Werte an, welche die gesendeten Daten beschreiben. Die Funktionen xm,n(t) sind im Zeit-Frequenz-Raum verschobene Werte einer selben Prototypfunktion x(t):
    Figure 00050002
    wobei φ eine beliebige Phase ist, die man in beliebiger weise auf 0 setzen kann. Die Funktion x(t) ist zentriert, d. h., ihre Momente der Ordnung 1 sind null, oder: ∫t|x(t)|2dt = ∫f|X(f)|2df = 0 (8)wobei X(f) die Fouriertransformierte von x(t) bezeichnet.
  • Unter diesen Bedingungen stellt man folgendes fest: ∫t|xm,n(t)|2dt = nτ0 ∫f|Xm,n(f)|2df = mν0 (9)
  • Die Baryzentren der Grundfunktionen bilden somit ein Gitter der Zeit-Frequenz-Ebene, das von den Vektoren (τ0, 0) und (0, ν0) erzeugt wird. Dieses Gitter weist Einheitsdichte auf, d. h., ν0τ0 = 1. Eine mehr ins Detail gehende Diskussion dieses Themas ist im Artikel [9] zu finden.
  • Die Prototypfunktion x(t) hat die Besonderheit, dass die Funktionen {xm,n} untereinander orthogonal sind. Genauer bilden sie eine Hilbert'sche Basis von L2(R), oder:
  • Figure 00060001
  • Das Projizieren eines Signals unter dieser Basis entspricht einfach dem Zerlegen des Signals in Folgen der Dauer τ0 und im Darstellen aller dieser Folgen durch die entsprechende Entwicklung nach einer Fourier-Reihe. Diese Art der Zerlegung bildet einen ersten Schritt in Richtung auf eine gleichzeitige Lokalisierung nach Zeit und Frequenz, im Gegensatz zur klassischen Fourier- Analyse, die eine perfekte Frequenz-Lokalisierung gewährleistet, bei vollkommenem Verlust der Zeitinformation.
  • Ist die zeitliche Lokalisierung perfekt, so ist leider die Frequenz-Lokalisierung viel schlechter, aufgrund der langsamen Abnahme von X(f). Der Satz von Balian-Low-Coifman-Semmes (s. [9], S. 976) zeigt außerdem, dass wenn man X als die Fouriertransformierte von x bezeichnet, so können tx(t) und fX(f) nicht gleichzeitig quadratisch summierbar sein.
  • 2.3.2 Das OFDM/QAM mit Schutzintervall
  • Allgemein kann man die Toleranz einer OFDM-Modulation gegenüber Mehrwegeausbreitung und Doppler-Ausweitung durch einen Parameter charakterisieren, der in globaler Weise die Variation des Interferenzniveaus zwischen Symbolen (IES) als Funktion einer Zeit- oder Frequenzverschiebung misst. Die Begründung dieses Konzeptes findet man im Anhang 2. Dieser Toleranzparameter wird ξ genannt und wird durch die folgende Beziehung definiert: ξ = 1/4πΔtΔf (11)wobei Δt2∫|x(t)|2dt = ∫t2|x(t)|2dt (12) Δf2∫|X(f)|2df = ∫f2|X(f)|2df (13)
  • Aufgrund der Heisenberg'schen Unschärferelation, kann ξ nicht größer als die Einheit sein.
  • Aufgrund des oben erwähnten Satzes von Balian-Low-Coifman-Semmes, nimmt der Parameter ξ den Wert 0 für das OFDM/QAM an. Das ist ein schwerwiegender Fehler der OFDM/QAM-Modulation in der oben beschriebenen Form. Dies macht sich in der Praxis durch eine starke Empfindlichkeit gegenüber Zeitfehlern und somit den Mehrwegeausbreitungen bemerkbar.
  • Dieser Fehler lässt sich durch Anwendung eines beispielsweise in [5] beschriebenen Schutzintervalls umgehen. Es handelt sich dabei um einen Kunstgriff, bei dem das rechteckige Fenster der Prototypfunktion verlängert wird. Die Dichte des Basissymbolgitters ist dann streng kleiner als die Einheit.
  • Diese Technik ist möglich, weil man im Inneren eines durch ein Schutzintervall verlängerten Symbols eine unendliche Zahl von verschobenen Versionen des Ausgangssymbols findet. Dies funktioniert selbstverständlich nur deshalb, weil die Prototypfunktion ein rechteckiges Fenster ist. In diesem Sinne bildet das OFDM/QAM mit Schutzintervall einen einzigen Sonderpunkt.
  • Die OFDM/QAM-Modulation mit Schutzintervall bildet die Basis des DAB-Systems. Dieses Schutzintervall ermöglicht es, die Interferenz zwischen Symbolen um den Preis eines Leistungsverlustes zu begrenzen, da ein Teil der gesendeten Information nicht wirklich vom Empfänger genutzt wird, sondern nur zum Aufnehmen der Mehrwegeausbreitungen dient.
  • So beträgt im Falle des DAB-Systems, bei dem das Schutzintervall 25% des nützlichen Symbols beträgt, der Verlust 1 dB. Es gibt darüber hinaus einen zusätzlichen Verlust aufgrund der Tatsache, dass, um einen gegebenen gesamten spektralen Wirkungsgrad zu erzielen, der vom Schutzintervall verursachte Verlust durch einen besseren Wirkungsgrad des verwendeten Codes ausgeglichen werden muss.
  • Dieser Verlust ist im Falle des DAB-Systems nebensächlich, aufgrund des schwachen spektralen Wirkungsgrades. Peilt man dagegen einen gesamten spektralen Wirkungsgrad von 4 Bits/Hz an, so muss man einen Code mit 5 Bits/Hz verwenden, was nach dem Satz von Shannon, einen Verlust in der Größenordnung von 3 dB bedeutet. Der Gesamtverlust liegt in diesem Falle in etwa bei 4 dB.
  • 2.3.3 Andere OFDM/QAM-Systeme
  • Es sind andere Systeme vom Typ OFDM/QAM denkbar. Leider erfüllt keine gefilterte QAM-Modulation (d. h., eine Modulation, die eine konventionelle Formgebung des Typs Halb-Nyquist (oder genauer gesagt, „Quadratwurzel von Nyquist") verwendet) die erforderlichen Orthogonalitäts-Zwänge. Die bekannten Prototypfunktionen, welche die erforderlichen Orthogonalitätskriterien erfüllen, sind:
    • – das rechteckige Fenster;
    • – der Cardinalsinus.
  • Diese zwei Beispiele sind trivial und erscheinen gegenseitig dual durch Fouriertransformierte. Der Fall des rechteckigen Fensters entspricht dem OFDM/QAM ohne Schutzintervall. Der Fall des Cardinalsinus entspricht einem klassischen Frequenzmultiplex (d. h., bei dem die Trägerfrequenzen voneinander getrennte Spektren aufweisen), mit einem Roll-off von 0%, was einen in der Praxis schwer zu verwirklichenden asymptotischen Fall darstellt.
  • In jedem dieser Fälle stellt man fest, dass die Prototypfunktion entweder in der Zeit oder nach der Frequenz perfekt begrenzt ist, wobei sie jedoch eine mäßige Abnahme (in 1/t bzw. 1/f) im dualen Bereich aufweist.
  • Der Satz von Balian-Low-Coifman-Semmes lässt außerdem wenig Hoffnung bezüglich der Möglichkeit der Existenz befriedigender Lösungen offen. Wie bereits erläutert zeigt dieser Satz, dass tx(t) und fX(f) nicht gleichzeitig summierbare Quadrate aufweisen können. Man kann demnach nicht hoffen, eine derartige Funktion x(t) zu finden, dass x(t) und X(f) gleichzeitig abnehmen, mit einem Exponenten, der kleiner als –3/2 ist.
  • Dies schließt andererseits die Existenz von Funktionen, die in den Augen eines Ingenieurs befriedigend sind, nicht aus. Ein vor kurzer Zeit veröffentlichter Artikel [10], der dieses Thema behandelt, weist dagegen ein anderes Beispiel einer Prototypfunktion mit den erforderlichen Eigenschaften auf. Der Verlauf der in diesem Artikel vorgeschlagenen Prototypfunktion liegt sehr fern von dem, was bezüglich Zeitkonzentration wünschenswert wäre. Möglicherweise gibt es demnach keine befriedigende Lösung des Typs OFDM/QAM.
  • Als Schlussfolgerung gilt, dass das OFDM/QAM, welches der Anwendung eines Gitters mit der Dichte 1 und komplexen Koeffizienten am,n entspricht, nur im Falle eines rechteckigen Zeitfensters und bei Anwendung eines Schutzintervalls einsetzbar ist. Der Fachmann, der andere Modulationen sucht, muss sich demnach den unten unter dem Namen OFDM/OQAM beschriebenen Techniken zuwenden.
  • 2.4 OFDM/OQAM
  • Eine zweite Modulationskategorie benutzt in der Tat einen OQAM-Trägermultiplex (Offset Quadrature Amplitude Modulation). Nachfolgend bezeichnen wir dieses System unter dem Namen OFDM/OQAM. Die Trägerwellen sind alle synchronisiert und der Abstand zwischen den Trägerfrequenzen beträgt die Hälfte des Umkehrwertes der Symbolzeit. Obwohl sich die Spektren dieser Trägerwellen überlappen, ermöglicht es die Synchronisierung des Systems und die Wahl der Phasen der Trägerwellen, die Orthogonalität zwischen den von verschiedenen Trägerwellen gesendeten Symbolen zu gewährleisten. Die Referenzen [11–18] geben eine gute Übersicht der diesbezüglich verfügbaren Literatur.
  • Um die Schreibweise zu vereinfachen, werden die Signale in ihrer analytischen Form dargestellt. Unter diesen Bedingungen wird die allgemeine Gleichung eines OFDM/OQAM-Signals wie folgt geschrieben:
  • Figure 00100001
  • Die Koeffizienten am,n nehmen reelle Werte an, welche die gesendeten Daten darstellen. Alle Funktionen xm,n(t) sind Verschiebungen einer selben Prototypfunktion x(t) im Zeit-Frequenz-Raum:
    Figure 00110001
    wobei ν0τ0 = ½ und
    wobei φ eine beliebige Phase ist, die man in beliebiger Weise auf Null festlegen kann.
  • Die Baryzentren der Grundfunktionen bilden somit ein Gitter der Zeit-Frequenz-Ebene, das von den Vektoren (τ0, 0) und (0, ν0) erzeugt wird, wie in 2 dargestellt.
  • Dieses Gitter weist die Dichte 2 auf. Die Funktionen xm,n(t) sind orthogonal im Sinne des Skalarproduktes in R. Bei den bekannten Ansätzen ist die Prototypfunktion nach der Frequenz begrenzt, so dass das Spektrum einer jeden Trägerwelle nur das der benachbarten Trägerwellen überlappt. In der Praxis sind die betrachteten Prototypfunktionen gerade (reelle oder eventuell komplexe) Funktionen, welche die folgende Beziehung erfüllen:
  • Figure 00110002
  • Eine mögliche Auswahl für x(t) ist die Impulsreaktion eines 100% „roll-off" Halb-Nyquist-Filters, angenommen:
  • Figure 00110003
  • Beobachtet man x(t) und seine Fouriertransformierte, merkt man, dass X(f) eine beschränkte Stütze hat und, dass x(t) gemäß t–2 abnimmt, d. h., man hat ein wesentlich besseres Ergebnis als die theoretische Grenze, die sich aus dem Satz von Balian-Low-Coifman-Semmes ergibt. Die elementaren Wellenformen sind besser in der Zeit-Frequenz-Ebene lokalisiert, als dies der Fall beim OFDM/QAM ist, was dieser Modulation ein besseres Verhalten in Gegenwart von Mehrwegeausbreitungen und von Doppler verleiht. Wie vorher kann man den Parameter ξ definieren, welcher die Toleranz der Modulation gegenüber der Verzögerung und dem Doppler misst. Dieser Parameter ξ hat den Wert 0.865.
  • 2.5 OFDM/MSK
  • Eine andere Lösung, die im Dokument WO-A-9635278 von denselben Anmeldern wie im Falle der vorliegenden Patentanmeldung beschrieben wird, besteht in der Verwendung einer anderen Prototypfunktion. Diese Prototypfunktion x(t) ist eine gerade Funktion, die außerhalb des Intervalls [–τ0, τ0] null ist, und die folgende Beziehung erfüllt:
  • Figure 00120001
  • Vorteilhafterweise wird die Prototypfunktion x(t) definiert durch:
  • Figure 00120002
  • Diese Funktion kann als dual durch Fouriertransformation der im Fall des OFDM/OQAM benutzten eingesetzten Prototypfunktion angesehen werden. Dieser Sonderfall wird OFDM/MSK genannt. Die Leistungen bezüglich Widerstand gegenüber Doppler und Mehrwegeausbreitungen sind dem OFDM/OQAM gleichwertig, wobei die Ausführung des Empfängers einfacher ist.
  • 2.6 OFDM/IOTA
  • Eine andere Lösung, die ebenfalls in der bereits erwähnten Patentanmeldung FR-95 05455 beschrieben wird, besteht in der Anwendung einer weder in der Zeit noch nach der Frequenz begrenzten Prototypfunktion, die jedoch schnelle Abnahmeeigenschaften, sowohl im Zeitbereich als auch im Frequenzbereich, aufweist. Diese Prototypfunktion wird durch die folgende Gleichung charakterisiert:
    Figure 00130001
    wobei die Funktion y(t) durch ihre Fouriertransformierte Y(f) definiert wird:
    Figure 00130002
    wobei G(f) eine normalisierte Gauss'sche Funktion vom Typ: G(f) = (2α)1/4e–πaf2 ist.
  • Im Falle der OFDM/IOTA-Modulierung wird der Parameter a auf den Wert 1 festgelegt. In diesem Falle ist die mit
    Figure 00130003
    gekennzeichnete entsprechende Prototypfunktion ihrer Fouriertransformierten identisch.
  • Die Ausführung des Empfängers ist einfacher als im Falle des OFDM/OQAM, obwohl sie etwas komplexer ist als im vorherigen Fall, wobei jedoch die Leistungen deutlich höher sind.
  • 3. Nachteile der bekannten Systeme
  • Die bekannten Systeme weisen einige Nachteile und Einschränkungen auf, insbesondere in sehr gestörten Kanälen und/oder wenn eine hohe Leistungsfähigkeit erforderlich ist.
  • 3.1. OFDM/QAM
  • Hauptproblem des OFDM/QAM-Systems ist, dass es unbedingt die Anwendung eines Schutzintervalls erfordert. Wie oben angegeben, verursacht dies einen merklichen Verlust an Leistungsfähigkeit, wenn hohe spektrale Leistungen angepeilt werden.
  • Ferner sind die gesendeten Symbole im Frequenzbereich schlecht konzentriert, was ebenfalls die Leistung in stark nicht stationären Kanälen einschränkt. Insbesondere erschwert diese Ausbreitung die Verwendung von Entzerrern.
  • 3.2. OFDM/OQAM
  • Umgekehrt sind die Leistungen des OFDM/OQAM bezüglich der Frequenz eher zufrieden stellend, und das mit dem Schutzintervall zusammenhängende Verlustproblem stellt sich nicht. Dafür weist die Impulsantwort der Prototypfunktion eine relativ langsame zeitliche Abnahme auf, nämlich nach 1/x2.
  • Dies impliziert zweierlei Schwierigkeiten. Zuerst, lässt sich die Wellenform schwierig über einen kurzen Zeitabschnitt abschneiden, was eine komplexe Verarbeitung auf der Ebene des Empfängers bedeutet. Ferner kompliziert dies auch mögliche Entzerrungssysteme.
  • Anders ausgedrückt, ist die Leistungsfähigkeit der OFDM/OQAM-Technik besser als die der OFDM/QAM-Technik, aber diese Techniken erweisen sich als schwieriger zu realisieren und sind somit kostspielig, insbesondere bei den Empfängern.
  • 3.3. OFDM/MSK
  • Die OFDM/MSK-Modulation ist im Vergleich zu OFDM/OQAM leistungsfähig mit Bezug auf den Widerstand gegen Doppler und Mehrwegeausbreitungen. Diese Leistungsfähigkeit ist geringer als die von OFDM/IOTA. Dagegen vereinfacht die zeitliche Begrenzung der Prototypfunktion den Empfänger.
  • 3.4. OFDM/IOTA
  • Die OFDM/IOTA-Modulation weist eine optimale Leistungsfähigkeit mit Bezug auf den Widerstand gegen Doppler und Mehrwegeausbreitungen auf. Dafür ist die Ausführung des Empfängers komplexer als für OFDM/MSK.
  • 4. Vorstellung der Erfindung
  • 4.1. Ziele der Erfindung
  • Hauptzweck der Erfindung ist es, diesen verschiedenen Nachteilen und Einschränkungen des Standes der Technik entgegenzuwirken.
  • So besteht ein Zweck der Erfindung im Bereitstellen eines digitalen Signals, das zu Empfängern gesendet oder übertragen werden soll, mit dem vergleichbare Leistungen wie im Falle der besten bekannten Lösungen, d. h. OFDM/IOTA, erzielt werden können, wobei die Konzentration der zeitlichen Antwort der Prototypfunktion verbessert wird, um insbesondere die Verarbeitung im Empfänger zu vereinfachen.
  • Ferner bezweckt die Erfindung das Bereitstellen eines Signals, mit dem die Verwirklichung von Empfängern begrenzter Komplexität bei mäßigen Kosten ermöglicht wird, insbesondere bezüglich Demodulation und Entzerrung.
  • Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Bereitstellung von Sendern, Empfängern und Übertragungs- bzw. Sendeverfahren, Empfangsverfahren und Konstruktionsverfahren, d. h. Definitionsverfahren, einer einem solchen Signal entsprechenden Modulation.
  • 4.2. Hauptmerkmale der Erfindung
  • Diese Ziele sowie andere, die im Nachhinein ersichtlich werden, werden nach der Erfidung mittels eines Mehrträgersignals erreicht, das zu digitalen Empfängern gesendet werden soll, insbesondere in einem nicht stationären Sendekanal, welcher dem Frequenzmultiplexieren mehrerer, jeweils einer Symbolreihe entsprechender, elementarer Trägerfrequenzen entspricht, aufgebaut auf einem nicht orthogonalen Zeit-Frequenz-Gitter der Dichte 2.
  • Vorteilhafterweise handelt es sich dabei um ein Quincunxgitter, in dem, weil der Abstand zwischen zwei benachbarten Trägern ν0 ist,
    • – die Symbolzeit τ0 dem Viertel des Umkehrwertes des Abstandes ν0 zwischen zwei benachbarten Trägern ist,
    • – die über derselben Trägerfrequenz gesendeten Symbole untereinander einen Abstand aufweisen, der 2 mal die Symbolzeit τ0 beträgt,
    • – Symbole, die über benachbarte Trägerfrequenzen gesendet werden, um die Symbolzeit τ0 versetzt sind.
  • Bevorzugterweise unterliegt jede Trägerfrequenz eine Filterung zum Formen ihres Spektrums.
  • Diese Filterung wird so ausgewählt, dass die weittestmögliche Konzentration eines jeden Symbolelementes sowohl im Zeitbereich als auch im Frequenzbereich erreicht wird.
  • Insbesondere kann ein derartiges Signal der folgenden Gleichung genügen:
    Figure 00160001
    wobei:
    am,n ein reeller, für das Quellensignal repräsentativer Koeffizient ist, der in einem vorgegebenen Modulationsalphabet gewählt wurde;
    m eine die Frequenzdimension darstellende ganze Zahl ist;
    n eine die Zeitdimension darstellende ganze Zahl ist;
    t die Zeit darstellt;
    xm,n(t) eine in den Zeit-Frequenzraum einer selben Prototypfunktion x(t) versetzte Grundfunktion ist, wobei die Funktion x(t) reelle oder komplexe Werte annimmt, d. h.:
    Figure 00170001
    wobei ν0τ0 = 1/4 mit φm,n = (m + n + mn + (n2 – m2)/2)π/2wobei φ ein beliebiger Phasenparameter ist und
    wobei die erwähnten Grundfunktionen {xm,n} untereinander orthogonal sind,
    wobei der reelle Teil des Skalarproduktes zweier verschiedener Grundfunktionen null ist.
  • Somit basiert die Erfindung auf einem Modulationssystem, das so weit wie möglich in der Zeit-Frequenz-Ebene konzentrierte Prototypfunktionen verwendet. Das Interessante an diesem Ansatz ist, das man über eine Modulation verfügt, deren Leistung identisch zu derjenigen der OFDM/IOTA-Modulation ist, wobei man über eine Impulsantwort mit schnellerer Abnahme verfügt.
  • Anders gesagt hat die Erfindung neue Modulationssysteme zum Ziel, die wie das OFDM/IOTA-System auf einem Gitter der Dichte 2 aufgebaut sind. Der wesentliche Unterschied im Vergleich zu den bereits bekannten Systemen ist, dass es sich beim Grundgitter um ein Quincunxgitter der Dichte 1/2 handelt.
  • Unter den vorgeschlagenen Modulationen findet man solche, die Prototypfunktionen verwenden, die weder bezüglich der Zeit noch der Frequenz begrenzt sind, die dafür Eigenschaften schneller Abnahme sowohl bezüglich der Zeit als auch der Frequenz sowie eine nahezu optimale Konzentration in der Zeit-Frequenz-Ebene aufweisen.
  • Nach dem Stand der Technik sind derartige Signale für den Fachmann auf keinen Fall selbstverständlich. Wie bereits oben erwähnt, gibt es grundsätzlich zwei Konstruktionsarten für Modulationen des OFDM-Typs.
  • Die erste bekannte Konstruktionsart verwendet ein orthogonales Gitter der Dichte 1.
  • Diese erste Lösung verwendet eine Zerlegungsbasis der Signale, bei der jedes Signal in Intervalle zerschnitten wird, wobei jedes Intervall dann als Fourier-Reihe zerlegt wird. Dies ist die OFDM/QAM-Lösung. Die Literatur gibt wenige Beispiele von auf demselben Gitter aufgebauten alternativen Lösungen und die erzielten Ergebnisse sind praktisch eher uninteressant [10].
  • Ferner ist die OFDM/QAM-Technik die einzige, die einen Vorteil aus der Methode des Schutzintervalls zieht. Somit stellt die OFDM/QAM-Lösung eine Singularität dar, die keine Erweiterungen ermöglicht.
  • Die zweite bekannte Konstruktionsmethode verwendet ein orthogonales Gitter der Dichte 2. Sie vereint eine Gruppe von Modulationtechniken, wie OFDM/OQAM, OFDM/MSK und OFDM/IOTA. Diese Modulationen unterscheiden sich untereinander durch die Wahl der Prototypfunktion, die entweder nach der Frequenz (OFDM/OQAM) oder nach der Zeit (OFDM/MSK) begrenzt ist oder weder nach Zeit noch nach Frequenz begrenzt ist, dafür aber eine schnelle Abnahme für beide Dimensionen (OFDM/IOTA) aufweist.
  • Demnach ist die Konstruktion neuer Modulationen, die nicht auf der Grundlage solcher orthogonaler Gitter beruht, nicht selbstverständlich.
  • Alle weiter unten beschriebenen Varianten der Erfindung haben den Vorteil, dass sie eine Prototypfunktion mit schneller Abnahme verwenden, so dass die Funktion einfach abzuschneiden ist.
  • Das Grundprinzip besteht in der Konstruktion einer Prototypfunktion mit den gewünschten Orthogonalitätseigenschaften auf einem Qincunxgitter. Die in Anhang 3 im Detail erläuterte Konstruktionsmethode besteht darin, von einer Prototypfunktion mit den gewünschten Orthogonalitätseigenschaften über ein orthogonales Gitter auszugehen und eine Drehung um 45° in der Zeit-Frequenz-Ebene auszuführen. Der Operator, der eine solche Umdrehung ermöglicht, ist kein klassischer Operator. Er kann mit der Quadratwurzel einer Fouriertransformierten gleichgestellt werden und wird F1/2 geschrieben. Die mathematische Rechtfertigung dieser Schreibweise ist in Anhang 3 gegeben.
  • Im Prinzip lässt sich die Methode auf jede beliebige Prototypfunktion anwenden, mit der sich eine Hilbert'sche Basis über ein orthogonales Gitter der Dichte 1/2 konstruieren lässt. In diesem Sinne sind die Prototypfunktionen des OFDM/OQAM und des OFDM/MSK verwendbar.
  • Sie führen jedoch zu Ergebnissen, die komplexe Funktionen sind. Daher sind die erzielten Ergebnisse praktisch eher uninteressant.
  • Betrachten wir die notwendigen Bedingungen, damit diese Konstruktionsmethode zu einer reellen Funktion führt. Man nehme eine gerade, reelle Prototypfunktion x(t), die das Erzeugen einer Hilbert'schen Basis über ein orthogonales Gitter der Dichte 2 ermöglicht sowie die Funktion y(t) an, welche definiert wird durch: y = F1/2xwobei F1/2 der Quadratwurzeloperator der Fouriertransformierten ist, wie oben definiert. Auf der Ebene der Mehrdeutigkeitsfunktionen (wie in Anhang 2 definiert), verwirklicht dieser Operator eine Winkelumdrehung im –π/4 in der Zeit-Frequenz-Ebene. Damit die Funktion y(t) reell und gerade ist, muss ihre Mehrdeutigkeitsfunktion eine Symmetrie gegenüber den Zeit- und Frequenzachsen aufweisen. Dies impliziert demnach, dass die Funktion x(t) zusätzlich zur Symmetrie im Verhältnis zu den Zeit- und Frequenzachsen, eine Symmetrie im Verhältnis zu den Diagonalen der Zeit-Frequenz-Ebene aufweist. Eine derartige Eigenschaft lässt sich nur dann nachweisen, wenn die Funktion x(t) identisch mit ihrer Fouriertransformierten ist. Derzeit ist nur eine Funktion mit dieser Eigenschaft bekannt, nämlich die Prototypfunktion des OFDM/IOTA, oder
    Figure 00190001
  • Die Funktion IOTA π/4 wird demnach durch die Beziehung definiert:
  • Figure 00190002
  • Diese Funktion ist durch ihre Konstruktion reell und gerade. Die Mehrdeutigkeitsfunktion dieser Funktion annulliert sich demnach über ein Quincunxgitter.
  • Die Menge der Funktionen {
    Figure 00200001
    }, welche definiert werden durch:
    Figure 00200002
    mit φm,n = (m + n + mn + (n2 – m2)/2)π/2bildet eine Hilbert'sche Basis.
  • Wenn man die Indizes neu definiert, lässt sich die Definition dieser Menge wie folgt erneut schreiben:
    Figure 00200003
    mit φm,n = (n – mn/2 + (n2 – m2)/4)π/2
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Sendeverfahren eines digitalen Signals, insbesondere in einem nicht stationären Sendekanal, das die folgenden Schritte umfasst:
    • – Kanalkodierung eines zu sendenden Digitalsignals, das reelle digitale Koeffizienten am,n liefert, die aus einem vorgegebenen Alphabet gewählt wurden;
    • – Konstruktion eines Signals s(t), das der oben definierten Gleichung genügt;
    • – Senden eines Signals, dessen komplexe Umhüllende das erwähnte Signal s(t) zu mindestens einem Empfänger ist.
  • Vorteilhafterweise umfasst ein solches Verfahren ferner einen Verschachtelungsschritt nach Frequenz und/oder Zeit, der auf die das zu sendende digitale Signal bildende binären Elemente oder auf die numerischen Koeffizienten am,n angewandt wird.
  • Dies sichert optimale Leistung in nicht stationären Kanälen.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls die Sender eines derartigen Signals.
  • Die Erfindung betrifft noch ein Empfangsverfahren eines Signals von der oben beschriebenen Art, das die folgenden Schritte umfasst:
    • – Empfang eines Signals, dessen komplexe Umhüllende ein dem Signal s(t) beim Senden entsprechendes Signal r(t) ist;
    • – Abschätzen der Antwort des Sendekanals, die eine Abschätzung der gleichphasigen Antwort mit der Phase θm,n und der Antwortamplitude ρm,n umfasst;
    • – Demodulierung des Signals r(t), das die folgenden Schritte umfasst:
    • – Multiplikation des Signals r(t) durch die Prototypfunktion x(t);
    • – Aliasing der gefilterten Wellenform Modulo 2τ0;
    • – Anwendung einer Fouriertransformierten (FFT);
    • – Auswahl der Muster, für die m + n gerade ist;
    • – Korrektur der vom Sendekanal induzierten Phase θm,n;
    • – Korrektur der dem Term
      Figure 00210001
      entsprechenden Phase;
    • – Auswahl des reellen Teils des erhaltenen Koeffizienten a ~m,n, der dem gesendeten Koeffizienten am,n entspricht, welcher von der Antwortamplitude ρm,n des Sendekanals gewichtet wird.
  • Bevorzugterweise umfasst dieses Empfangsverfahren einen Schritt der Entschachtelung nach der Frequenz und/oder nach der Zeit der digitalen reellen Koeffizienten a ~m,n und, möglicherweise, der entsprechenden Werte ρm,n der Antwort der Kanalamplitude, wobei die Entschachtelung die Umkehrung einer beim Senden angewandten Verschachtelung ist, und/oder einen Dekodierungsschritt nach einer gewichteten Entscheidung, die der beim Senden eingesetzten Kanalkodierung angepasst ist.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls die entsprechenden Sender.
  • Zuletzt betrifft die Erfindung ein bevorzugtes Konstruktionsverfahren einer Prototypfunktion x(t) eines Signals von der oben beschriebenen Art. Dieses Verfahren wird in den beigefügten Anlagen erläutert.
  • 5. Beschreibung besonderer Ausführungen der Erfindung
  • 5.1. Liste der Figuren
  • 1 zeigt ein Gitter der Dichte 1/2, das dem im Falle der Erfindung eingesetzten entspricht;
  • die 2A bis 2E zeigen die Modulation IOTA-π/4 der Erfindung, nach den folgenden Aspekten:
  • A: die Prototypfunktion x(t);
  • B: die lineare Fouriertransformierte der Prototypfunktion;
  • C: das lineare Modul der Mehrdeutigkeitsfunktion (wie in Anhang 2 definiert);
  • D: die Zwischensymbolfunktion (wie in Anhang 2 definiert);
  • E: die Signalabnahme, in algorithmischer Skala;
  • 3 zeigt die Mehrdeutigkeitsfunktion einer Gauss'schen Funktion;
  • 4 zeigt eine Übersicht eines nach der Erfindung einsetzbaren Senders (und des entsprechenden Sendeverfahrens);
  • 5 zeigt eine Übersicht eines nach der Erfindung einsetzbaren Empfängers (und des entsprechenden Empfangverfahrens);
  • 6 zeigt genauer das im Empfänger der 5 eingesetzte Demodulationsverfahren.
  • 5.2. Allgemeine Prinzipien der Erfindung
  • Die Erfindung beruht auf einem völlig neuen Ansatz für die Mehrträgersignale des Typs OFDM/OQAM, die auf nicht orthogonalen Zeit-Frequenz-Gittern der Dichte 2 aufgebaut sind. Insbesondere schlägt die Erfindung die Verwendung eines Quincunxgitters wie in 1 dargestellt vor, in dem nur die Gitterstellen (die von den Indizes m (Frequenzdimension) und n (Zeitdimension) definiert sind) verwendet werden, für die m + n gerade ist.
  • Anders gesagt, entspricht die komplexe Umhüllende eines Signals nach der Erfindung bei Verwendung dieser Verteilung im Zeit-Frequenz-Raum, der folgenden Gleichung:
    Figure 00230001
    wobei:
    am,n ein für das Quellensignal repräsentativer reeller Koeffizient ist, gewählt in einem vorgegebenen Modulationsalphabet;
    t die Zeit darstellt;
    xm,n(t) eine in den Zeit-Frequenzraum einer selben Prototypfunktion x(t) versetzte Grundfunktion ist, wobei die Funktion x(t) reelle oder komplexe Werte annimmt, d. h.:
    Figure 00230002
    wobei ν0τ0 = 1/4 mit φm,n = (m + n + mn + (n2 – m2)/2)π/2wobei φ ein beliebiger Phasenparameter ist und wobei die erwähnten Grundfunktionen {xm,n} untereinander orthogonal sind, wobei der reelle Teil des Skalarproduktes zweier verschiedener Grundfunktionen null ist.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls Modulationen, die solchen Gittern gut angepasst sind, insbesondere die Modulation IOTA-π/4.
  • 5.3. Die Modulation IOTA-π/4
  • Die OFDM/IOTA Modulation ergibt sich aus einem vollkommen originalen Ansatz auf dem Gebiet der Signalverarbeitung, die wir IOTA-Transformiert benennen (für „Isotropic Orthogonal Transform Algorithm") und im Anhang 3 der bereits erwähnten Patentanmeldung FR-95 05455 beschrieben ist.
  • Die Modulation IOTA-π/4 kann durch Drehung dieser OFDM/IOTA-Modulation um –π/4 erhalten werden, wie im Anhang 3 erläutert.
  • 5.3.1. Gleichung des Signals
  • Die Gleichung des Signals und die Art, wie man sie erhält, werden in den Anhängen 3 und 4 erläutert.
  • 5.3.2. Kommentar der Figuren und mit der schnellen Abnahme zusammenhängende Vorteile
  • Um die Vorteile der Erfindung visuell besser hervorzuheben, werden für die Modulation IOTA-π/4 (2A bis 2E) vorgestellt:
  • A: die Prototyfunktion x(t);
  • B: die lineare Fouriertransformierte der Prototypfunktion;
  • C: das lineare Modul der Mehrdeutigkeitsfunktion (wie in Anhang 2 definiert);
  • D: die Zwischensymbolfunktion (wie in Anhang 2 definiert).
  • 2C ermöglicht die Bewertung der Einschränkung der Prototypfunktion in der Zeit-Frequenz-Ebene. Die 2D der Zwischensymbolfunktion ermöglicht das Abschätzen der Empfindlichkeit einer Modulation gegenüber Mehrwegausbreitungen und Doppler. Phasenfehler werden nicht berücksichtigt, da alle Modulationen auf dieser Ebene gleichwertig sind.
  • Für die anderen in dieser Patentanmeldung diskutierten Modulationen, kann man diese Figuren mit denen in der bereits erwähnten Patenanmeldung vorgestellten und kommentierten Figuren vergleichen.
  • Die Modulation IOTA-π/4. Diese weist eine schnelle Abnahme (im mathematischen Sinne des Wortes) nach Zeit und Frequenz auf, was eine Entzerrung unter den bestmöglichen Bedingungen in Aussicht stellt. Sie weist darüber hinaus eine perfekte Symmetrie im Verhältnis zu den zwei Achsen auf. Ihre Zwischensymbolfunktion ist nahezu ideal. Allgemein nähert sich ihr Verhalten dem der Gauss'schen Funktion. Der Wert des Parameters f beträgt 0.9769.
  • Man kann die Mehrdeutigkeitsfunktion der Funktion
    Figure 00250001
    (2C) mit der einer Gauss'schen Funktion vergleichen, wie in 3 dargestellt. Der allgemeine Verlauf dieser zwei Funktionen ist in der Umgebung des Gipfels sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich dafür an der Basis.
  • 2E zeigt die zeitliche Abnahme des Signals IOTA-π/4 im logarithmischen Maßstab. Man beobachtet, dass die Amplitude des Signals linear im logarithmischen Maßstab linear abnimmt (selbstverständlich nach Zeit und Frequenz, da beide Aspekte identisch sind), oder exponentiell im linearen Maßstab. In einer praktischen Ausführung ermöglicht diese Eigenschaft demnach das Abschneiden der Wellenform, wodurch die Komplexität des Empfängers eingeschränkt wird.
  • Es sei ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Abnahme dieser Modulation sehr schnell ist (linear im logarithmischen Maßstab), mit einem Koeffizienten, der um mehr als √2 größer ist, als die OFDM/IOTA-Modulation.
  • 5.4. Prinzip des Senders
  • 4 zeigt eine vereinfachte Übersicht eines Senders für ein Signal nach der Erfindung. Das Sendeverfahren wird direkt daraus abgeleitet.
  • Es wird eine binäre Quelle mit hohem Durchsatz betrachtet (typischerweise einige Megabits/s oder einige zehn Megabits/s). Unter binärer Quelle versteht man eine Reihe von Datenelementen, die einem Quellensignal oder mehreren Quellensignalen 91 aller Arten entsprechen (Ton, Bilder, Daten), abgetasteter digitaler oder analoger Art. Diese binären Daten werden einer Kanalkodierung 92 von der Art binär nach binär unterworfen, die dem Fading unterworfenen Kanälen angepasst ist. Man kann beispielsweise ein Trelliscode benutzen (Trellis Coded Modulation), der eventuell mit einem Reed-Solomon-Code verkettet ist. Genauer gesagt, wenn man eine spektrale Leistung von 4 Bits/Hertz wünscht, so kann man einen 8 Amplitudenebenen einnehmenden, mit einer 8AM-Modulation assoziierten Code der Leistung 2/3 benutzen.
  • Danach kann man, entsprechend des im Patent FR-88 15216 dargestellten Prinzips, diese kodierten Daten im Zeit-Frequenz-Raum verteilen (93), um die erforderliche Diversität einzuführen und das Rayleigh-Fading zu dekorrelieren, das die gesendeten Symbole betrifft.
  • Allgemeiner wird eine erste Kodierung der Art binär nach binär, eine Verschachtelung nach Zeit und Frequenz und eine binäre Koeffizientenkodierung durchgeführt, die allgemein „Mapping" genannt wird. Es ist ersichtlich, dass die Verschachtelung gleichgültig vor oder nach dem Mapping erfolgen kann, nach Bedarf und nach den verwendeten Codes.
  • Am Ausgang dieses Kodierungsvorgangs besitzt man die zu sendenden reellen Symbole am,n. Das Ausführungsprinzip des Modulators 94 OFDM/IOTA-π/4 ist ähnlich zu dem eines OFDM/OQAM-Senders. Eine detaillierte Beschreibung des Modulationssystems ist in [15] zu finden. Um das zu sendende Signal zu konstruieren, werden die Symbole gleichen Rangs n zusammengefügt, und man berechnet:
  • Figure 00260001
  • Diese Operation lässt sich vorteilhafterweise in digitaler Form mittels einer schnellen Fouriertransformation (FFT) realisieren, die alle Symbole gleichen Rangs n betrifft (man kann die Zahl der Punkte der FFT auf die Hälfte reduzieren, aufgrund der auf dem Gitter der Erfindung erfolgenden Dezimierung), gefolgt von einer Multiplikation der sich ergebenden Wellenform mit der Prototypfunktion IOTA-π/4 und zuletzt einer Addition der Symbole verschiedenen Ranges (Summierung nach dem Index n).
  • Das somit erzeugte komplexe Signal wird dann in analoger Form konvertiert 98 und dann mittels eines Zweiwegemodulators mit 90°-Phasenverschiebung 99 (I&Q-Modulator) auf die Endfrequenz transponiert und endlich verstärkt 910, ehe es gesendet wird 911.
  • 5.5. Prinzip eines Empfängers
  • 5 ist eine schematische Darstellung eines Empfängers für ein Signal nach der Erfindung (und das entsprechende Empfangsverfahren).
  • Der OFDM/IOTA-π/4 Empfänger ist in etwa ähnlich zu dem für die OFDM/OQAM-Modulation verwendeten. Die Eingangsstufen sind konventionell. Das Signal wird vorverstärkt 101 und nach Zwischenfrequenz konvertiert 102, um die Kanalfilterung 103 durchzuführen. Das Zwischenfrequenzsignal wird dann in das Basisband konvertiert, über zwei Wege mit 90° Phasenverschiebung 105. Ferner werden die automatischen Korrekturfunktionen für den Gewinn (CAG) durchgeführt 104, welche die Vorverstärkung 101 steuern.
  • Eine andere Lösung besteht im Transponieren des Signals in Zwischenfrequenz auf eine tiefe Trägerfrequenz, um die Abtastung des Signals auf einem einzigen Wege zu bewerkstelligen, wobei die komplexe Darstellung durch numerisches Filtern erreicht wird. Alternativ kann das RF-Signal direkt in das Basisband transponiert werden (direkte Konversion), wobei die Kanalfilterung dann über jedes der zwei I&Q-Wege durchgeführt wird. Man kann in allen Fällen auf eine diskrete Darstellung des dem empfangenen Signals entsprechenden analytischen Signals übergehen.
  • Um die digitale Verarbeitung im Basisband detailliert zu erläutern, betrachten wir eine Modulation des Mehrträgertyps, die durch die Gleichung der komplexen Umhüllenden des gesendeten Signals gekennzeichnet ist:
  • Figure 00270001
  • Man betrachte ein von seiner variablen Transferfunktion T(f, t) charakterisierten Sendekanal (s. Anhang 2). Die komplexe Umhüllende des empfangenen Signals r(t) wird folgendermaßen geschrieben: r(t) = ∫S(f)T(f, t)e2iπftdf (32)
  • Der Demodulator schätzt (106) die Transferfunktion T(f,t) mit klassischen Mitteln, die beispielsweise ein Gitter von Trägerfrequenzen verwenden können, wie im Patent FR-90 01491 erläutert. Um das Signal an sich zu demodulieren (107) assimiliert man örtlich den Kanal mit einem multiplikativen Kanal, der durch eine Amplitude und eine Phase charakterisiert wird, die dem Wert von an dem betrachteten Zeitpunkt und bei der betrachteten Frequenz T(f, t) entsprechen. Um am,n(t) zu schätzen, wird das empfangene Signal demnach mit dem folgenden Signal assimiliert: r ~(t) = ∫S(f)T(mν0, nτ0)e2iπftdf = T(mν0, nτ0)s(t) (33)
  • Es werde angenommen, dass:
  • Figure 00280001
  • Der Demodulator führt demnach die folgende Bearbeitung durch:
  • Figure 00280002
  • Für den Fall eines stationären Kanals mit der Transferfunktion ρe findet man selbstverständlich: a ~m,n = ρam,n (36)
  • In der Praxis erfolgt die Bearbeitung 107 in digitaler Form nach dem in 6 dargestellten Verfahren. Der Empfänger funktioniert in ähnlicher Weise wie ein OFDM/OQAM-Empfänger [13–16]. Er führt die folgenden Verarbeitungsschritte aus:
    • – Multiplikation 111 des empfangenen Signals r(t) durch die Prototypfunktion x(t) 112;
    • – „Aliasing" 113 der gefilterten Wellenform Modulo 2τ0;
    • – Anwendung 114 einer Fouriertransformierten (FFT);
    • – Auswahl der Muster, für die m + n gerade ist (eventuell bei der Anwendung der FFT durchgeführt);
    • – Korrektur 115 der vom Sendekanal induzierten Phase θm,n als Funktion der Schätzung des Kanals 116, die beispielsweise eine Schätzung ρm,n der Amplitudenantwort und eine Schätzung θm,n der Phasenantwort des Sendekanals umfasst;
    • – Korrektur 117 der Phase
      Figure 00290001
    • – Auswahl 118 des von der Antwortamplitude ρm,n gewichteten reellen Teils.
  • Dieser Algorithmus ermöglicht somit das globale Berechnen aller Koeffizienten eines gegebenen Indexes n. Die Größenordnung der entsprechenden Komplexität ist in etwa doppelt so groß wie die des beim OFDM/QAM verwendeten Algorithmus.
  • Die so erhaltenen Koeffizienten werden dann entschachtelt 108, in symmetrischer Weise zu der beim Senden eingesetzten Verschachtelung und dekodiert 109, vorteilhafterweise nach einer rauscharmen Dekodiertechnik, die beispielsweise ein Algorithmus von der Art des Viterbialgorithmus anwendet. Berücksichtigt die Kanaldekodierung die Schätzung der Amplitudenantwort des Kanals ρm,n, dann sind die entsprechenden Werte ebenfalls entschachtelt 110. Andernfalls erfolgt die Entschachtelung selbstverständlich vor oder nach dem Mapping, abhängig vom Verschachtelungszeitpunkt beim Senden.
  • Die durchgeführten Operationen sind mit mehr Detail in Anhang 4 beschrieben.
  • ANHANG 1: LITERATURREFERENZEN
    • [1] M. L. Doeltz, E. T. Heald und D. L. Martin, "Binary data transmission techniques for linear systems" Proceedings of the IRE, Seiten 656–661, Mai 1957.
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    • [3] G. A. Franco und G. Lachs, "An orthogonal coding technique for communications" 1961 IRE Internat'I Conv. Rec., Band 9, Seiten 126–133.
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    • [6] L. J. Cimini, „Analysis and simulation of a digital mobile channel using orthogonal frequency division mutliplexing", IEEE Trans. Communi., Band COM-33, Seiten 665–675, Juli 1985.
    • [7] E. F. Casas und C. Leung, „OFDM for data communication over mobile radio FM channels – Part 1: Analysis and experimental results", IEEE Trans. Commun., Band 39, Seiten 783–793, Mai 1991.
    • [8] E. F. Casas und C. Leung, „OFDM for data communication over mobile radio FM channels – Part II: Performance improvement", IEEE Trans. Commun., Band 40, Seiten 680–683, April 1992.
    • [9] Daubechies, „The wavelet transform, time-frequency localization and signal analysis" IEEE Trans. Inform. Theory, Band IT 36, Seiten 961–1005, September 1990.
    • [10] H. E. Jensen, T. Hohldt und J. Justesen, „Double series representation of bounded signals", IEEE Trans. Inform. Theory, Band IT 34, Seiten 613–624, Juli 1988.
    • [11] R. W: Chang, "Synthesis of band-limited orthogonal signals for multi-channel data transmissions", Bell Syst. tech. J., Band 45, Seiten 1775–1796, Dezember 1966.
    • [12] B. R. Saltzberg, „Performance of an efficient parallel data transmission system", IEEE Trans. Commun. Technol., Band COM-15, Seiten 805–811, Dezember 1967.
    • [13] R. W. Chang, „A theoretical study of performance of an orthogonal multiplexing data transmission scheme", IEEE Trans. Commun. Technol., Band COM-16, Seiten 529–540, August 1968.
    • [14] B. Hirosaki, „An analysis of automatic equalizers for orthogonally multiplexed QAM systems", IEEE Trans. Commun, Band COM-28, Seiten 73–83, Januar 1980.
    • [15] B. Hirosaki, „An orthogonally multiplexed QAM system using the discrete Fourier transform", IEEE Trans. Commun, Band COM-29, Seiten 982–989, Juli 1981.
    • [16] B. Hirosaki, „A maximum likehood receiver for an orthogonally multiplexed QAM system", IEEE Journal on Selected Areas in Commun, Band SAC-22, Seiten 757–764, September 1984.
    • [17] B. Hirosaki, S. Hasegawa und A. Sabato, „Advanced group-band modem using orthogonally multiplexed QAM technique", IEEE Trans. Commun, Band COM-34, Seiten 587–592, Juni 1986.
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    • [19] P. M. WOODWARD, „Probability and information theory with application to radar", Pergamon Press, London 1953.
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    • [22] P. M. WOODWARD, „Probability and information theory with application to Radar", Pergamon Press, London 1953.
    • [23] M. ALARD und R. LASSALLE, „Principes de modulation et de codage canal en radiodiffusion numérique vers les mobiles" Revue de I'U. E. R, Nr. 224, August 1987, Seiten 168–190.
  • ANHANG 2
  • 1. Modellierung des Kanals
  • 1.1 Allgemeines Modell
  • Einen dispergierenden Kanal kann man als lineares System mit einer in der Zeit variablen Impulsantwort betrachten. Diese Impulsantwort lässt sich nach zwei Arten definieren. Es werden im allgemeinen die in [21] vorgeschlagenen Annahmen befolgt:
    • – die Impulsantwort am Eingang (Input Delay Spread Function) g(t, τ), definiert durch: r(t) = ∫s(t – τ)g(t, τ)dτwobei s(t) und r(t) jeweils die gesendeten und empfangenen Signale darstellen;
    • – die Impulsantwort am Ausgang (Output Delay Spread Function) h(t, τ), definiert durch: r(t) = ∫s(t – τ)h(t – τ, τ)dτ
  • Eindeutig gilt h(t, τ) = g(t + τ, τ). Dabei stellt h(t, τ) die Impulsantwort des Kanals zum Zeitpunkt t dar. Mit diesen Annahmen lassen sich die folgenden charakteristischen Funktionen definieren:
    • – die Verzögerungs-Doppler-Ausbreitungsfunktion U(τ, ν) (Delay-Doppler Spread Function), charakterisiert durch:
      Figure 00330001
      wobei
      Figure 00330002
    • – die Doppler-Verzögerungs-Ausbreitungsfunktion V(ν, τ) (Doppler-Delay Spread Function), charakterisiert durch:
      Figure 00330003
      wobei
      Figure 00340001
  • Es gilt ganz einfach:
    Figure 00340002
    • – die variable Transferfunktion (Time-Variant Transfer Function) T(f, t), charakterisiert durch:
      Figure 00340003
      wobei
      Figure 00340004
  • Man findet somit dieselbe Gleichung wie im Falle eines stationären Kanals wieder, wobei der Unterschied lediglich darin besteht, dass die Transferfunktion zeitlich variabel wird. Diese Transferfunktion T(f, t) ist die zweidimensionale Fouriertransformierte von U(τ, ν), nämlich:
  • Figure 00340005
  • In allen Fällen wird angenommen, dass U(τ, ν) einen begrenzten Träger hat, wodurch die Transferfunktion T(f, t) aufgrund des Abtastungssatzes durch ein Gitter diskreter Werte darstellbar ist.
  • 1.2. Das Modell Verzögerungs-Doppler statisch
  • Das Modell Verzögerungs-Doppler wird durch die folgende Gleichung definiert:
  • Figure 00340006
  • Diese Gleichung lässt den Kanal als Summe elementarer Kanäle erscheinen, gekennzeichnet durch eine Amplitude, eine Phase, eine Zeit- und eine Frequenzverschiebung. Somit ist es zulässig, sich für das Verhalten der verschiedenen Modulationen in Gegenwart dieser Kanalart, die wir Verzögerungs-Doppler statisch benennen, zu interessieren.
  • Die Kanalgleichung kann man dann in der folgenden vereinfachten Form schreiben:
  • Figure 00350001
  • 2. Leistungen des OFDM in nicht stationären Kanälen
  • 2.1. Allgemeiner Fall
  • Sei eine OFDM-Mehrfachträgermodulation beliebiger Art (OFDM/QAM, OFDM/OQAM oder OFDM/IOTA), charakterisiert durch die allgemeine Gleichung:
    Figure 00350002
    wobei ak reelle Variablen sind, E ein zweidimensionales Gitter der Dichte 2 im Zeit-Frequenz-Raum ist, die Funktionen xk(t) im Zeit-Frequenz-Raum verschobene Werte einer selben Prototypfunktion x(t) sind, die eine Hilbert'sche Basis L2(R) bilden.
  • Figure 00350003
  • Es sei darauf hingewiesen, dass keine Annahme bezüglich der Struktur des Gitters E gemacht wird. Im besonderen Falle des OFDM/QAM zerteilt sich dieses Gitter in zwei co-lokalisierte Untergitter mit um 90° verschobenen Phasen.
  • Die Demodulationsoperation wird geschrieben:
    Figure 00350004
    wobei ϕ eine vom Demodulator geschätzte Phase und r(t) das empfangene Signal ist. Man kann demnach schreiben:
  • Figure 00350005
  • Es gilt:
  • Figure 00360001
  • Daraus folgt:
  • Figure 00360002
  • Der optimale Wert von ϕ ist derjenige, der ân maximiert, oder:
  • Figure 00360003
  • Obwohl von allgemeiner Art, lassen sich die obigen Gleichungen nicht manipulieren. Sie zeigen jedoch, dass das nützliche Signal und das Zwischensymbol als Integrationen der von der Verzögerungs-Doppler Ausbreitungsfunktion gewichteten Mehrdeutigkeitsfunktion erscheinen.
  • 2.2. Fall des statischen Kanals
  • Interessiert man sich für einen Kanal des Typs Verzögerungs-Doppler statisch, gekennzeichnet durch eine Phase θ, eine Verzögerung ξ und eine Verschiebung ν (wobei die Amplitude A auf 1 normiert wird), so erfolgt die Demodulation in ähnlicher Weise, durch Einfügen eines Phasenparameters ϕ in den Schätzer. Das Ergebnis dieser Operation wird folgendermaßen geschrieben:
  • Figure 00360004
  • Das demodulierte Signal wird demnach endlich wie folgt geschrieben:
  • Figure 00360005
  • Der zweite Term stellt dabei die Interferenz zwischen den Symbolen (IES) dar. Betrachtet man die Daten ak als unabhängige aleatorische Variablen der Varianz σ2, so lautet die Varianz I der IES:
  • Figure 00370001
  • Die Koeffizienten ck sind aber die Koeffizienten der Zerlegung der Einheitsnorm-Funktion ei(ϕ–θ)e–2iπν(l+τ)xa(l + τ) über die Hilbert'sche Basis der Funktionen xk(t). Es gilt demnach:
  • Figure 00370002
  • Anders ausgedrückt, ist die Varianz des empfangenen Signals konstant und verteilt sich zwischen dem „nützlichen" Signal cnan und dem Zwischensymbol mit der Varianz I = (l – ca 2)2. Die Berechnung des Koeffizienten cn ergibt:
    Figure 00370003
    wobei Ax,n(τ,ν) die Mehrdeutigkeitsfunktion von xn darstellt (s. ebenfalls Anhang 3), oder:
  • Figure 00370004
  • Es gilt zuletzt:
  • Figure 00370005
  • Es wird angenommen, dass die Demodulationsphase ϕ in der Form ϕopt + Δϕ dargestellt wird, wobei ϕopt die Demodulationsphase ist, die das IES minimiert, d. h., die cn maximiert, oder: ϕast = θ + πντ + 2π(τnν – νnτ)
  • Die Varianz der IES ist dann einfach gegeben durch:
  • Figure 00370006
  • Wenn die Prototypfunktion gerade ist (was dem Falle der im Haupttext beschriebenen Methode der Konstruktion Hilbert'scher Basen entspricht), so ist die Mehrdeutigkeitsfunktion reell und es gilt: l = (l – Ar 2(τ, ν)cos2Δϕ))σ2
  • Dies ist ein bemerkenswertes Ergebnis, da es zeigt, dass die Empfindlichkeit einer jeden Mehrfachträgermodulation gegenüber Verzögerung und Doppler nur von der Mehrdeutigkeitsfunktion ihrer Prototypfunktion abhängig ist. Es wird im Nachhinein als genormte Zwischensymbolfunktion (wobei dieser Ausdruck in vereinfachender Form zur Bezeichnung der Zwischensymbol Interferenzfunktion genutzt wird), die Funktion
    Figure 00380001
    im Allgemeinfall, die den quadratischen Mittelwert des Zwischensymbols darstellt, normiert durch den quadratischen Mittelwert der Daten für den Fall einer Schätzung optimaler Phase.
  • 3. Vergleichende Analyse verschiedener Arten von OFDM
  • 3.1. Theoretische Grenzen
  • Es werden nun die Eigenschaften der normierten Zwischensymbolfunktion betrachtet. Es wird bemerkt, dass die Empfindlichkeit einer Mehrfachträgermodulation direkt mit dem Verhalten der Mehrdeutigkeitsfunktion der entsprechenden Prototypfunktion in der Nähe von (0, 0) zusammenhängt. Das sich ergebende Problem weist eine große Ähnlichkeit mit den Unsicherheitsproblemen auf, die auf dem Gebiet der Radartechnik auftreten. Man kann demnach auf die vielfache entsprechende Fachliteratur Bezug nehmen (s. zum Beispiel [22]). Man kann, ohne Verlust an Allgemeinheit, die Funktion x(t) durch eine geeignete Verschiebung nach Zeit und Frequenz wählen, so dass die Zeitpunkte der Ordnung eins den Wert Null haben, oder: ∫t|x(t)|2dt = ∫f|(f)|2df = 0
  • Unter diesen Bedingungen ist es leicht nachzuweisen, dass die partiellen Ableitungen erster Ordnung null werden:
  • Figure 00390001
  • Das Verhalten der Mehrdeutigkeitsfunktion um (0, 0) lässt sich aus den partiellen Ableitungen zweiter Ordnung charakterisieren:
  • Figure 00390002
  • Es wird angenommen, dass:
  • Figure 00390003
  • Betrachten wir nun die Taylor-Young-Entwicklung der Mehrdeutigkeitsfunktion bei (0, 0): Ar(dτ, dν) = l – 2π2(Δt22 + Δf2dr2)+ μdνdτ + o(dν2I + dτ2)
  • Daraus leitet sich die Taylor-Young-Entwicklung der Varianz des Zwischensymbols ab l = (l – (Re[A,(τ, ν)])2cos2Δϕ)σ2, oder: l(dτ, dν, dϕ) = σ2[4π2(Δτ22 + Δf22) – 2μdνdτ + dϕ2 + o(dν2 + dτ2 + dϕ2)
  • Daraus ergibt sich, dass die Zwischensymbolfunktion ls am Ursprung einen tangierenden Kegel mit der folgenden Gleichung annimmt:
  • Figure 00400001
  • Der Schnitt dieses Kegels mit der Ebene z = 1 (maximales Zwischensymbol) begrenzt eine Oberfläche mit elliptischem Umfang, dessen Fläche ξ als ein Maß der Empfindlichkeit gegenüber Verzögerung und Doppler gelten kann. Wenn μx null ist, so sind die Symmetrieachsen der Ellipse jeweils die Zeit- und Frequenzachse. Die Ellipse erstreckt sich zwischen ±1/2πΔf auf der Zeitachse und ±1/2πΔf auf der Frequenzachse. Es gilt demnach: ξ = 1/4πΔtΔf
  • Aufgrund der Heisenberg'schen Unschärferelation, kann ξ nicht größer als die Einheit sein. Dieses Ergebnis wird verallgemeinert, wenn μx nicht Null ist. Betrachten wir nun die Funktion y(t), die durch Multiplikation der Funktion x(t) mit einem Wobbeln erhalten wird:
  • Figure 00400002
  • Man kann demnach schreiben:
  • Figure 00400003
  • Es ist demnach immer möglich, μy durch geeignete Wahl von β zu annullieren. Dabei verursacht die Multiplikation durch ein Wobbeln lediglich einen Wechsel der Achsen der assoziierten Mehrdeutigkeitsfunktion, mit Erhaltung der Flächen. Daraus ergibt sich, dass der Parameter ξ stets zwischen 0 und 1 liegt.
  • Dieses Ergebnis ist von außerordentlicher Wichtigkeit, da es den Vergleich der Leistungen aller MCM in dispergierenden Kanälen, ausgehend von einem einzigen Parameter, ermöglicht. Man stellt demnach fest, dass diese Leistungen nur von der Konzentration der assoziierten Prototypfunktion abhängig sind. Das Optimum wird virtuell durch die Gauss'sche Funktion erzielt, aber dieses Optimum ist unerreichbar, da die Gauss'schen Funktionen die Konstruktion einer Hilbert'schen Basis nicht ermöglichen.
  • 3.2. Sonderfall der OFDM mit Schutzintervall
  • Die auf der Grundlage eines Gitters der Dichte 1 konstruierten OFDM-Modulationen bilden einen entarteten Fall: aufgrund des Satzes von Balian-Low-Coifman-Semmes, ist der Parameter ξ in diesem Fall Null. Dieses Ergebnis ist allerdings vollkommen allgemein und gilt unabhängig von der Struktur des Baryzentrumgitters der Basisfunktionen. Man kann nämlich immer, ausgehend von den zeitlichen Wobbeloperatoren, von den Fouriertransformierten und von den Ähnlichkeitstransformationen, bei einer beliebigen orthogonalen Struktur ankommen, für welche der Satz von Balian-Low-Coifman-Semmes gilt. Diese drei Operatoren bewirken aber lediglich Achsenwechsel der Mehrdeutigkeitsfunktion, wobei die Flächen erhalten werden. Daraus folgt, dass der Parameter ξ für alle Modulationen dieser Art null ist.
  • Die OFDM/QAM-Modulation entgeht dieser Regel nicht. In diesem Falle ist der Parameter Δf unendlich, was eine starke Empfindlichkeit gegenüber zeitlicher Verschiebungen zur Folge hat (die Zwischensymbolfunktion weist eine vertikale Tangente nach der Zeitachse auf). Dafür verfügt die OFDM/QAM über einen „Joker", über den keine andere Art von OFDM verfügt, und der darin besteht, dass man im Inneren eines durch ein Schutzintervall verlängerten Symbols eine unendliche Menge von verschobenen Versionen des Ausgangssymbols findet. Diese einzigartige Eigenschaft macht die OFDM/QAM zu einer echten Singularität innerhalb der Menge der komplexen MCM.
  • Das Schutzintervall bildet einen Nicht-Zwischensymbol-Bereich, welches die künstliche Umwandlung des der Zwischensymbolfunktion tangentialen Kegels (der in diesem Falle vollkommen zeitlich abgeflacht ist) in einem Prisma, deren Schnitt mit der Ebene z = 1 ein nicht entartetes Rechteck ist, d. h., dessen Fläche nicht null ist. Um die Wirkung des Schutzintervalls besser zu verstehen, wird auf 3 verwiesen. Selbstverständlich führt die Verwendung eines Schutzintervalls dazu, dass wir den Rahmen der vorhergehenden Nachweise verlassen sowie dazu, dass die Begrenzung dieser Fläche auf die Einheit nicht mehr gilt. Dagegen ist die OFDM mit Schutzintervall mit einer optimalen virtuellen MCM (mit ξ = 1) vergleichbar und man kann fragen, welches Schutzintervall das Finden eines scheinbaren, identischen ξ ermöglicht. Betrachten wir eine auf der Grundlage der Prototypfunktion x(t) konstruierten OFDM-Modulation:
  • Figure 00420001
  • Es wird sofort nachgewiesen, dass Δt2 = τ0 2/12 ist. Demzufolge ist der Schnitt des die Zwischensymbolfunktion tangierenden Prismas mit der Ebene z = 1 in Frequenzrichtung auf ±√3/πτ0 begrenzt. Nehmen wir an, dass der Zwischensymbolpegel auf –10 dB beschränkt werden soll. Für eine optimale Modulation mit ξ = 1, liegt die Fläche des Zwischensymbolbereiches, die kleiner als –10 dB ist, in der Größenordnung von 0.1. Um ein gleichwertiges Ergebnis mit einer OFDM-Modulation mit Schutzintervall zu erzielen, muss das Schutzintervall Δτ so sein, dass Δτ × (2,√3/πτ0)/√10 ≈ 0.1, oder Δτ ≈ 0.287 τ0. Dieser Wert ist sehr hoch und zeigt gut den erforderlichen Preis, um ein OFDM-System unter ungünstigen Verzögerungs- und Dopplerbedingungen zu betreiben.
  • ANHANG 3
  • 1. Einleitung
  • In diesem Anhang findet man alle Nachweise für die Existenz von Zeit-Frequenz-Transformierten, die symmetrisch gegenüber den Zeit-Frequenz-Achsen sind. In diesem Sinne zeigen diese Transformierten eine starke Ähnlichkeit zur Gabortransformierten, die durch perfekte Isotropie in alle Richtungen der Zeit-Frequenz-Ebene gekennzeichnet ist. Obwohl die Isotropie dieser neuen Transformierten nur annähernd ist, nennen wir sie isotrop, der Einfachheit halber. Der wesentliche Unterschied im Vergleich zur Gabortransformierten ist, dass diese Transformierten streng orthogonal sind, so dass man ihre Anwendung auf den Bereich des digitalen Sendens ins Auge fassen kann. In der Tat garantiert die Orthogonalität der Transformierten die Erhaltung der euklidischen Metriken, was eine wesentliche Eigenschaft in einem Kanal mit additivem Gauss'schen Rauschen ist.
  • Die sich aus diesem Ansatz ergebenden Modulationssysteme verwenden isotrope orthogonale Transformationsalgorithmen (Isotropic Orthogonal Transform Algorithms), so dass wir sie „IOTA" Modulationssysteme genannt haben.
  • 2. Mehrdeutigkeitsfunktion
  • Die Untersuchungen der Mehrdeutigkeitsfunktion wurden in der Vergangenheit im Wesentlichen durch die Entwicklung der Radartechnik bedingt. In diesem Kapitel werden die Haupteigenschaften dieser Funktion wieder aufgerufen. Es werden außerdem verschiedene Operatoren beschrieben, die auf diese Funktion wirken.
  • 2.1 Erinnerungen an die Mehrdeutigkeitsfunktion
  • 2.1.1 Definitionen
  • Sei eine Funktion x(t) und ihre Fouriertransformierte X(f). Man kann dieser Funktion ihre Zeit- und Frequenzprodukte zuordnen, die jeweils definiert sind durch:
  • Figure 00440001
  • Die Wigner-Ville-Transformierte und die Mehrdeutigkeitsfunktion von x sind dann gegeben von:
  • Figure 00440002
  • 2.1.2. Symmetrieeigenschaften der Mehrdeutigkeitsfunktion
  • Sei eine Funktion x(t). Es werden jeweils mit x und x die folgendermaßen definierten Funktionen bezeichnet:
  • Figure 00440003
  • Es gelten dann die Beziehungen:
    Figure 00440004
    oder, wenn man u = –t annimmt:
  • Figure 00450001
  • Daraus folgt insbesondere, dass wenn eine Funktion x gerade ist, d. h., x = x, ihre Mehrdeutigkeitsfunktion reell ist. Andererseits wird auf die folgende Beziehung hingewiesen:
  • Figure 00450002
  • Durch Kombination dieser zwei Beziehungen erhält man: Aτ(τ, ν) = Aτ(τ, –ν)
  • 2.1.3. Mehrdeutigkeitsfunktion und Fouriertransformierte
  • Die Definition der Mehrdeutigkeitsfunktion kann folgendermaßen neu geschrieben werden:
    Figure 00450003
    oder auch Ax(τ, ν) = Ax(–ν, τ)
  • 2.1.4. Mehrdeutigkeitsfunktion und Zeit-Frequenz-Verschiebung
  • Betrachten wir eine verschobene Funktion einer beliebigen Prototypfunktion x(t), nämlich:
  • Figure 00450004
  • Die assoziierte Mehrdeutigkeitsfunktion lässt sich folgendermaßen darstellen:
    Figure 00450005
    oder, wenn man u = t – τk setzt:
  • Figure 00450006
  • 2.2. Orthogonalität und Mehrdeutigkeitsfunktion
  • 2.2.1. Allgemeiner Fall
  • Es werden zwei verschobene Funktionen einer selben Funktion x(t) betrachtet, nämlich:
  • Figure 00460001
  • Das Skalarprodukt dieser zwei Funktionen lautet dann:
    Figure 00460002
    oder, wenn man u = t – (τk + τk,)/2 setzt:
  • Figure 00460003
  • 3. Hilbert'sche Basen über orthogonale Gitter
  • 3.1. Allgemeine Konstruktionsprinzipien
  • Es wird eine Menge von Funktionen {xm,n} betrachtet, die folgendermaßen definiert sind:
  • Figure 00470001
  • Es werden die Bedingungen über x(t) gesucht, damit die Menge {xm,n} eine Hilbert'sche Basis von R bildet. Es wird verlangt, dass x(t) eine gerade Funktion ist, deren Mehrdeutigkeitsfunktion Ax demnach reell ist.
  • Das Skalarprodukt von xm,n und xm',n' in R lässt sich demnach folgendermaßen ausdrücken:
  • Figure 00470002
  • Es sei auf die Kongruenzbeziehung Modulo 2 hingewiesen: (m – m') + (n – n') + (m – m')(n + n') ≡ l – (m – m' + l)(n – n' + l)
  • Ist demnach (m, n) ≠ (m', n') Modulo 2, so ist das Skalarprodukt null. Das Gitter {xm,n} lässt sich demnach in 4 Untergitter aufteilen, die durch folgende Beziehung charakterisiert sind:
    {m gerade, n gerade}, {m gerade, n ungerade}, {m ungerade, n gerade}, {m ungerade, n ungerade}.
  • Die Orthogonalität zwischen Funktionen aus verschiedenen Untergitter ist demnach automatisch und hängt nicht von den Eigenschaften der Prototypfunktion ab, wenn diese gerade ist.
  • Es muss nur noch garantiert werden, dass die Funktionen eines selben Gitters untereinander orthogonal sind. Dazu muss die Mehrdeutigkeitsfunktion Ax nur der folgenden Beziehung genügen: Ax(2πτ0, 2mν0) = 0 ∀(m, n) ≠ (0, 0)
  • Es wird demnach ersichtlich, dass das Problem der Konstruktion Hilbert'scher Basen in HR über ein orthogonales Gitter der Dichte 2 sich auf das Problem der Konstruktion einer geraden Prototypfunktion zurückführen lässt, deren Mehrdeutigkeitsfunktion über ein Gitter der Dichte 1/2 null wird.
  • 3.2. Orthogonalisierungsmethoden
  • 3.2.1. Orthogonalisierung nach der Zeit
  • Definition:
  • Sei x(t) eine Funktion einer Fouriertransformierten X(f). Man nennt Ot den Operator der zeitlichen Orthogonalisierung, der x(t) eine Funktion y(t) assoziiert, die durch ihre Fouriertransformierte Y(f) definiert ist:
  • Figure 00480001
  • Durch Konstruktion hat man:
    Figure 00480002
    oder, durch umgekehrte Fouriertransformierte:
    Figure 00480003
    oder auch: Ay(2ητ0, 0) = 0 ∀n = 0 und Ay(0, 0) = l
  • Die Orthogonalisierung erfolgt demnach tatsächlich auf der Zeitachse.
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und y = Otx. Man betrachte den Ausdruck:
  • Figure 00490001
  • Da X eine Gauss'sche Funktion ist, kann man schreiben: X(f + mν0)X'(f – mν0) = cn|X(f)|2 wobei cm eine Konstante ist. Daraus folgt: Γy(f, 2mν0) = cmΓy(f, 0)
  • Durch umgekehrte Fouriertransformierte erhält man: Ay(τ, 2mν0) = cmAy(τ, 0)
  • Demnach: ∀m, ∀n ≠ 0 Ay(2nτ0, 2mν0) = 0
  • Der Operator der zeitlichen Orthogonalisierung Ot orthogonalisiert demnach das gesamte Gitter, mit Ausnahme der Frequenzachse.
  • Theorem 1
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und y = Otx, dann gilt: ∀m, ∀n ≠ 0 Ay(2nτ0, 2mν0) = 0
  • 3.2.2. Orthogonalisierung nach der Frequenz
  • Definition
  • Sei eine Funktion x(t). Man nennt Of den Orthogonalisierungsoperator nach der Frequenz, der x(t) eine Funktion y(t) assoziiert, welche definiert wird durch:
  • Figure 00490002
  • Durch Konstruktion hat man:
    Figure 00500001
    oder, nach Fouriertransformierte:
    Figure 00500002
    oder auch: Ay(0, 2mν0) = 0 ∀ m ≠ 0 und Ay(0, 0) =
  • Die Orthogonalisierung erfolgt demnach tatsächlich auf der Achse der Frequenzen.
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und z = Oty, wobei y = Otx. Man betrachte den Ausdruck:
  • Figure 00500003
  • Demnach kann man schreiben: γ2(t, 2nτ0) = γy(t, 2nτ0)P(t)wobei P(t) eine periodische Funktion mit Periode τ0 ist, welche die folgende Entwicklung nach einer Fourier-Reihe zulässt:
  • Figure 00500004
  • Durch Fouriertransformierte erhält man:
  • Figure 00500005
  • Es gilt aber: ∀m, ∀n ≠ 0, Ay(2nτ0, 2mν0) = 0 ⇒ ∀m, ∀n ≠ 0, A2(2nτ0, 2mν0) = 0und, nach Konstruktion, gilt ferner: ∀m ≠ 0 A2(0, 2mν0) = 0so dass man endlich erhält: ∀(m, n) ≠ (0, 0), A2(2nτ0, 2mν0) = 0
  • So annulliert sich die Mehrdeutigkeitsfunktion von z außerhalb (0, 0) für alle Mehrfache von 2τ0 und von 2ν0, d. h., man erhält ein Gitter der Dichte 1/2.
  • Theorem 2
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und z = OfOtx, dann gilt: ∀(m, n) ≠ (0, 0), A2(2nτ0, 2mν0) = 0
  • 3.3. Der Orthogonalisierungsoperator O
  • Anbetracht dessen, was oben erläutert wurde, wird eindeutig, dass es eine Zeit-Frequenz-Skala gibt, welche die Schrift der Gleichungen symmetrisiert: dazu muss lediglich τ0 = ν0 = 1/√2 gewählt werden. Die Skalen werden demnach entsprechend erneut normiert, ohne dass dies der Allgemeinheit der Beweise schadet.
  • 3.3.1. Definition
  • Sei O der Orthogonalisierungsoperator, der einer Funktion x die Funktion y assoziiert, die durch den folgenden Ausdruck definiert ist:
  • Figure 00510001
  • Ferner wird nachfolgend der Operator der Fouriertransformierten F genannt.
  • 3.3.2. Idempotenz des Operators O
  • Sei z = Oy und y = Ox. Man kann schreiben:
  • Figure 00520001
  • Es gilt demnach OOx = Ox, was die Idempotenz des Operators O beweist.
  • In derselben Weise ist der duale Operator F–1OF ebenfalls idempotent, da F–1OFF–1OF = F–1OOF = F–1OF.
  • 3.3.3. Lemma 1
  • Sei P eine periodische Funktion mit der Periode 1/√2 und D eine Verteilung der Form:
  • Figure 00520002
  • Sei x eine beliebige Funktion:
  • Figure 00520003
  • Lemma 1
  • Sei P eine periodische Funktion mit der Periode 1/√2 und D eine Verteilung der Form:
    Figure 00520004
    Sei x eine beliebigeFunktion. Es gilt: D*(Px) = P(D*x)
  • 3.3.4. Lemma 2
  • Sei die Funktion yα, definiert durch yα = D*xα, wobei
    Figure 00520005
    und D eine Verteilung der Form
    Figure 00520006
    ist.
  • Figure 00530001
  • Sei zα = Oyα. Es gilt:
  • Figure 00530002
  • Die Summe unter der Wurzel kann man folgendermaßen schreiben:
  • Figure 00530003
  • Oder, durch Anwendung des im Anhang angegebenen Ergebnisses:
    Figure 00530004
    und, durch erneutes Organisieren der Indizes definieren von k als k + k' + k'':
  • Figure 00530005
  • Man kann auch schreiben:
    Figure 00530006
    wobei
    Figure 00530007
  • Demnach gilt:
    Figure 00530008
    wobei:
  • Figure 00540001
  • Sei
    Figure 00540002
    . Es gilt: zα = c0Pαyα = c0Pα(D*xα) oder durch Anwendung von Lemma 1: zα = c0D*(Pαxα)
  • Zuletzt kann man schreiben: O[D*xα] = c0D*Oxα
  • Lemma 2
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und D eine Verteilung der Art
    Figure 00540003
    dann gilt: O[D*x] = c0D*Ox, wobei c0 eine positive Konstante ist.
  • 3.3.5. Kommutativität der Operatoren O und F–1OF
  • Es soll nun bewiesen werden, dass die Operatoren O und F–1OF kommutativ sind, wenn sie auf eine Gauss'sche Funktion angewandt werden: Sei
    Figure 00540004
    Dann gilt: Fxα = xl/α und Oxα = Pαxα
  • In anbetracht der periodischen Eigenschaft von Pα, kann man seine Fouriertransformierte Dα wie folgt schreiben:
  • Figure 00540005
  • Betrachten wir nun die Funktion zα, die das Ergebnis der Orthogonalisierung von yα durch 0 ist, wobei yα das Ergebnis der Orthogonalisierung von xα durch F–1OF ist. Dann gilt: zα = OF–1OFxα
  • Ferner bemerkt man, dass:
    • – für jede gerade reelle Funktion x, gilt F–1x = Fx
    • – ist c eine positive Konstante, so gilt O[cx] = Ox
    • – für jede gerade reelle Funktion x(u) sind Ox, Fx und F–1x gerade reelle Funktionen
  • In anbetracht dieser Bemerkungen kann man schreiben: OF–1OFxα = OF–1Ox1/α = OF–1[P1/αx1/α] = O[D1/α*Xα]
  • Die Anwendung des Lemmas 2 ergibt: O[D1/α*xα] = c1D1/α*Oxα = c1D1/α*(Pαxα)wobei c1 eine positive Konstante ist. Daraus folgt: OF–1OFxα = c1D1/α*(Pαxα)
  • In gleicher Weise kann man schreiben: F–1OFOxα = F–1OF[Pαxα] = F–1O[Dα*x1/α]
  • Die Anwendung des Lemmas 2 ergibt: O[Dα*x1/α] = c2DαOx1/α = c2Dα(P1/αx1/α)wobei c2 eine positive Konstante ist. Daraus folgt: F–1OFOxα = c2F–1[Dα*(P1/αx1/α)] = c2Pα(D1/α*xα)
  • Jedoch ergibt die Anwendung des Lemmas 1: D1/α*(Pαxα) = Pα(D1/α*xα)
  • Demnach ergibt sich: c2OF–1OFxα = c1F–1OFOxα
  • Jedoch besitzen OF–1OFxα und F–1OFOxα beide Einheitsnormen und sind somit gleich.
  • Theorem 3
  • Für jede Gauss'sche Funktion x sind die Operatoren O und F–1OF kommutativ, oder: OF–1OFx = F–1OFOx
  • Korollar 1
    Figure 00560001
  • Beweis: Fzα = FF–1OFOxα = OF–1Oxα = OF–1OFxα = z1/α
  • Bemerkenswerter Sonderfall
    • Fz1 = z1
  • Diese besondere Funktion verleiht der Zeit- sowie der Frequenzachse eine perfekte Symmetrie und bildet somit die Prototypfunktion der IOTA-Transformierten (Isotropic Orthogonal Transform Algorithm). Diese besondere Funktion wird mit
    Figure 00560002
    notiert.
  • Korollar 2
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und z = OF–1OFx, dann gilt Oz = z
  • Beweis: Oz = OOF–1OFx = OF–1OFx = z
  • Korollar 3
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und z = OF–1OFx, dann gilt F–1OFz = z
  • Beweis: F–1OFz = F–1OFF–1OFOx = F–1OOFOx = F–1OFOx = z
  • 3.3.6. Mehrdeutigkeitsfunktion der Funktionen zα
  • Betrachtet man den Theorem 2 mit der Normierung τ0 = τ0 = 1/√2. Es gilt: Of = O und Ot = F–1OF
  • Theorem 2 kann demnach in folgender Weise neu ausgedrückt werden:
  • Theorem 4
  • Sei x eine Gauss'sche Funktion und z = F–1FOx. Dann gilt: ∀(m, n) ≠ (0, 0), A2(n√2, m√2) = 0
  • 4. Verallgemeinerung auf beliebige Gitter
  • Bisher wurden auf einem orthogonalen Gitter der Dichte 2 aufgebaute Hilbert'sche Basen betrachtet. In diesem Kapitel werden Hilbert'sche Basen betrachtet, die auf einem beliebigen Gitter der Dichte 2 aufgebaut sind.
  • 4.1. Allgemeine Konstruktionsprinzipien
  • In ähnlicher Weise wie für orthogonale Gitter bewiesen, wird in diesem Absatz die Konstruktion einer Hilbert'schen Basis über einem beliebigen Gitter der Dichte 2 bewiesen, ausgehend von einer Prototypfunktion, deren Mehrdeutigkeitsfunktion über einem Gitter der Dichte 1/2 null wird.
  • Sei ein allgemeines Gitter der Dichte 2, das auf der Grundlage von Basisvektoren (τ1, ν1) und (τ2, ν2) erzeugt wird, mit |ν1τ2 – ν2τ1| = 1/2. Es wird als Konvention die Reihenfolge der Basisvektoren so gewählt, dass ν2τ1 – ν1τ2 = 1/2. Es wird eine Funktion x(t) betrachtet, so dass: A2(2nτ1 + 2mτ2, 2nν1 + 2mν2) = 0deren Mehrdeutigkeitsfunktion demnach über einem Gitter der Dichte 1/2 null wird. Sei die Menge der Funktionen {xm,n}, definiert durch:
  • Figure 00580001
  • Es werde das Skalarprodukt <xm,n|xm,n> berechnet, d. h.:
    Figure 00580002
    wobei: θ = π((n – n')ν1 + (m – m')ν2)((n + n')τ1 + (m + m')τ2) = π((n2 – n21τ1 +(m2 – m22τ2 + 2(mn – m'n')ν1τ2 + (m – m')(n + n')(ν2τ1
  • Es gilt aber: ν2τ1 – ν1τ2 = 1/2
  • Setzt man:
    Figure 00580003
    so erhält man: θ = ψm,n – ψm',n' + (m – m')(n + n')π/2
  • Sei: φm,n = (m + n)π/2 – ψm,n Dann wird das Skalarprodukt <xm,n|xm',n'>R endlich:
  • Figure 00590001
  • Da die Mehrdeutigkeitsfunktion von x reell ist, ist ihr Koeffizient von Interesse. Man findet denselben Phasenterm wie im Falle eines orthogonalen Gitters wieder. Demnach, wenn (m, n) ≠ (m', n') Modulo 2, ist das Skalarprodukt null. Andernfalls ist es ebenfalls null aufgrund der bezüglich der Mehrdeutigkeitsfunktion von x getroffenen Annahme.
  • Somit verfügt man über eine allgemeine Methode zum Konstruieren von Hilbert'schen Basen über beliebige Gitter in der Zeit-Frequenz-Ebene. Es bleiben somit Prototypfunktionen zu konstruieren, deren Mehrdeutigkeitsfunktion die geforderten Eigenschaften aufweist.
  • 4.2. Koordinatenwechsel in der Zeit-Frequenz-Ebene
  • Wir haben bisher Operatoren angetroffen, deren Aktion ohne Schwierigkeiten in der Zeit-Frequenz-Ebene gedeutet werden konnte, so beispielsweise die Orthogonalisierungsoperatoren, die Annullierungspunkte der Mehrdeutigkeitsfunktion über ein orthogonales Gitter der Dichte 1/2 erzeugen. Nachfolgend werden neue Operatoren betrachtet, die Koordinatenwechsel in der Zeit-Frequenz-Ebene verursachen. Mit diesen Operatoren lässt sich eine Prototypfunktion, deren Mehrdeutigkeitsfunktion über ein orthogonales Gitter der Dichte 1/2 null wird, in eine Prototypfunktion umwandeln, deren Mehrdeutigkeitsfunktion über ein beliebiges Gitter der Dichte 1/2 null wird.
  • Sei ein Operator T, der einer Funktion die Funktion y = Tx assoziiert, so dass: Ay((τ, ν)2MT) = A2(τ, ν) wobei MT eine Matrize mit Determinante gleich 1 ist.
  • Der Operator T bewirkt demnach einen Koordinatenwechsel in der durch die Matrix MT charakterisierten Zeit-Frequenz-Ebene.
  • 4.3. Basisoperatoren
  • 4.3.1. Fouriertransformierten-Operator
  • Es wurde oben gezeigt, dass wenn X die Transformierte von x ist, d. h., X = Fx, die folgende Beziehung gilt: Ax2 – τ) = Ax(τ, ν).
  • Die entsprechende charakteristische Matrix ist demnach:
  • Figure 00600001
  • Diese Matrix entspricht einer Drehung um –π/2 in der Zeit-Frequenz-Ebene.
  • 4.3.2. Phasenverschiebungsoperator
  • Angenommen Pθ sei der Phasenverschiebungsoperator, der einer Funktion x die Funktion y assoziiert, so dass: y(t) = ex(t)
  • Es gilt eindeutig: Ay(τ, ν) = Ax(τ, ν)und somit Mp' = I, wobei I die Identitätsmatrix ist.
  • 4.3.3. Ähnlichkeits-Transformationsoperator
  • Der Ähnlichkeits-Transformationsoperator Hγ ist der Operator, der einer Funktion x(t) die Funktion y(t) assoziiert, die folgendermaßen definiert ist:
    Figure 00610001
    wobei y der betrachtete Ähnlichkeitstransformationsfaktor ist.
  • Es gilt somit:
  • Figure 00610002
  • Sei u = t/γ. Wenn γ positiv ist, so gilt:
  • Figure 00610003
  • Wenn γ negativ ist, so gilt:
  • Figure 00610004
  • In beiden Fällen gilt Aγ = (τ, ν) = Ax(τ/γ, γν) oder: Aγ(γτ, ν/γ) = Ax(τ, ν)
  • Demnach gilt:
  • Figure 00610005
  • 4.3.4. Wobbeloperatoren
  • Eine einfache Methode zum Ändern der Mehrdeutigkeitsfunktion einer Funktion besteht darin, sie mit einem Wobbelsignal zu multiplizieren. Man nennt Wβ den zeitlichen Wobbeloperator, der einer Funktion x(t) die Funktion y(t) assoziiert, die folgendermaßen definiert ist:
  • Figure 00610006
  • Es gilt dann:
    Figure 00620001
    oder, durch Fouriertransformation:
    Figure 00620002
    oder auch: Ay(τ, ν + βτ) = Ax(τ, ν)und somit
  • Figure 00620003
  • 4.4. Gruppe der Zeit-Frequenz-Operatoren
  • Es werden alle Operatoren betrachtet, die durch eine endliche Vereinigung der oben beschriebenen Basisoperatoren erzeugt werden können. Es sei zuerst darauf hingewiesen, dass wenn y = Tx = T1 T2 ... Tn x, dann gilt ebenfalls: MT = MT1MT1 ... MTn
  • Es ist eindeutig, dass diese Menge, versehen mit dem als Vereinigung der Operatoren definierten Produkt, eine Gruppenstruktur aufweist.
  • 4.4.1. Grundregeln für das Multiplizieren von Operatoren
  • Das Multiplizieren von Operatoren richtet sich nach den folgenden Regeln: F1 = I F1 = H–1, PθPθ = Pθ+θ HγHγ' = Hγγ. WβWβ = Wβ+β.
  • Andererseits können F2 und Pθ mit allen anderen Operatoren kommutieren. Es werden die folgenden Beziehungen notiert:
  • Figure 00630001
  • Sei u' = u/γ. Wenn γ positiv ist:
  • Figure 00630002
  • Wenn γ negativ ist:
  • Figure 00630003
  • In beiden Fällen gilt demnach HγF = FH1/γ.
  • In gleicher Weise hat man:
    Figure 00630004
    und es gilt demnach:
  • Figure 00630005
  • 4.4.2. Ausweitung des „Chirp Transform Algorithm"
  • Die oben beschriebenen Regeln ermöglichen das Kommutieren aller Operatoren untereinander, mit Ausnahme der Fouriertransformierten und des Wobbeloperators. Die Regeln zum Kommutieren dieser Operatoren sind komplexer und lassen sich auf der Grundalge des „Chirp Transform" Algorithmus extrapolieren.
  • Es wird hier eine Beziehung betrachtet, welche die Operatoren F, W und H verbindet. Sei δt(u)= δ(u – t). Da die betrachteten Operatoren linear sind, lassen sich ihre Eigenschaften analysieren, indem man ihre Wirkung auf die Verteilungen δt auf der Grundlage der folgenden Beziehung analysiert: x(4) = ∫x(u)δt(u)du
  • Es gilt:
    Figure 00640001
    und zuletzt hat man:
  • Figure 00640002
  • 4.4.3. Kanonische Zerlegung
  • Sei ein Element der Menge der oben definierten Operatoren. Wenn dieses Element keinen Operator F umfasst, so kann man unter Verwendung der in 4.4.1. gegebenen Regeln diesen Operator auf die Form reduzieren: T = PθHγWα
  • Umfasst dieses Element nur einen einzigen Operator F, so lässt er sich, unter Anwendung derselben Regeln, auf die Form reduzieren: T = PθHγWαFWβ
  • Umfasst dieses Element mindestens zwei Operatoren F, so lässt es sich auf die Form reduzieren: T = PθHγWαFWβ
  • Durch Anwendung der in 4.4.2. gegebenen Regel, lassen sich die Operatoren F iterativ eliminieren, und man erhält zuletzt eine Darstellung, die nur einen einzigen Operator aufweist. Zusammenfassend, lassen sich alle Elemente der Gruppe unter einer der oben angegebenen Formen darstellen.
  • Sei T ein Element der Gruppe, die unter der ersten Art von Darstellung geschrieben wird. Ihre charakteristische Matrix ist:
  • Figure 00650001
  • Sei T ein Element der Gruppe, die unter der zweiten Darstellungsform geschrieben wird. So ist ihre charakteristische Matrix:
  • Figure 00650002
  • Sei umgekehrt eine beliebige Matrix MT mit Einheitsdeterminante. Man kann ihr einen Operator assoziieren, der unter seiner kanonischen Darstellung beschrieben wird:
  • Figure 00650003
  • Wenn c = 0, so kann man dieser Matrix einen Operator der ersten Art zuordnen, wobei:
  • Figure 00650004
  • Wenn c ≠ 0, so kann man dieser Matrix einen Operator der zweiten Art zuordnen, wobei:
  • Figure 00650005
  • Es sei darauf hingewiesen, dass eine vollkommene Ungewissheit bezüglich θ bleibt.
  • 4.5. Konstruktion einer Hilbert'schen Basis über ein beliebiges Gitter
  • Die oben beschriebenen Methoden geben eine allgemeine Methode zum Konstruieren einer Hilbert'schen Basis über ein beliebiges Gitter. Sei ein beliebiges Gitter der Dichte 2, erzeugt aus Basisvektoren (τ1, ν1) und (τ2, ν2), wobei ν2τ1 – ν1τ2 = 1/2. Man betrachtet eine Funktion x(t), für welche gilt: ∀(m, n) ≠ (0, 0), Ax(n√2, m,√2) = 0
  • In der Praxis, kann die Funktion x die Prototypfunktion der OQAM, OMSK oder einer beliebigen Funktion sein, die durch Orthogonalisieren von Gauss'schen Funktionen erzeugt wurden, wie in Kapitel 3 angegeben, und insbesondere die IOTA-Funktion.
  • Sei T ein Operator mit der charakteristischen Matrix MT, definiert durch:
    Figure 00660001
    und y = Tx. Dann gilt ∀(m, n) ≠ (0, 0): Ay(2nτ1 +2mτ2, 2nν1 + 2mν2) = Ay((n√2, m√2)tMT) = Ax((n√2, m√2) = (0, 0)
  • Sei die Menge der Funktionen {ym,n}, die folgendermaßen definiert sind:
  • Figure 00660002
  • Figure 00660003
  • Gemäß dem, was in 4.1 nachgewiesen wurde, bildet die Menge der Funktionen {ym,n} eine Hilbert'sche Basis. Man verfügt demnach über eine allgemeine Methode zum Konstruieren von Hilbert'schen Basen über beliebige Gitter in der Zeit-Frequenz-Ebene.
  • 5. Konstruktion von Hilbert'schen Basen in Quincunx
  • Obwohl die oben beschriebene allgemeine Methode von eindeutigem akademischen Interesse ist, haften ihrer praktischen Anwendung bestimmte Schwierigkeiten an. Einerseits sind, im Allgemeinfall, die Demodulationsalgorithmen hochgradig kompliziert aufgrund der schrägen Struktur des Gitters der Basisfunktionen. Andererseits ist die erhaltene Prototypfunktion ebenfalls komplex, was die Komplexität noch erhöht.
  • Man kann demnach die berechtigte Frage stellen, ob diese Verallgemeinerung in irgendeiner Weise von praktischem Interesse ist. Zweck dieses Absatzes ist es, eine vollständige Antwort auf diese Frage zu geben.
  • Sei die Menge der nach der oben beschriebenen Methode erzeugten Hilbert'schen Basen. Man sucht innerhalb dieser Menge die Hilbert'schen Basen, deren Prototypfunktion reell und gerade ist. Die Mehrdeutigkeitsfunktion weist dann die folgenden Symmetrien auf:
    Figure 00670001
    und
  • Figure 00670002
  • Es gilt demnach Ax(τ, ν) = Ax(–τ, ν) = Ax(τ–, –ν) = Ax(–τ, ν). Diese Symmetrien der Mehrdeutigkeitsfunktion werden nur dann erzielt, wenn das Annullierungsgitter dieser Funktion dieselben Symmetrien aufweist. Diese Bedingungen gelten jedoch nachweislich nur für zwei Arten von Gittern: das orthogonale Gitter, auf dem alle bisher betrachteten Modulationen beruhen, und das Quincunxgitter.
  • Das orthogonale Gitter wird von den Basisvektoren (τ1, ν1) = (1/√2,0) und (τ2, ν2) = (0,1/√2) erzeugt. Das Quincunxgitter wird von den Vektoren (τ1, ν1) = (1/2, –1/2) und (τ2, ν2) = (1/2, 1/2) erzeugt. Man wechselt von einem Gitter zum anderen durch eine Umdrehung um den Winkel –π/4. Deshalb interessieren wir uns nachfolgend ganz besonders für die Operatoren, die eine Drehung in der Zeit-Frequenz-Ebene durchführen.
  • 5.1. Untergruppe der Zeit-Frequenz-Drehungsoperatoren
  • Es sei die Gruppe der Operatoren, deren charakteristische Matrix eine Drehung in der Zeit-Frequenz-Ebene ist:
  • Figure 00680001
  • Wir haben bereits gezeigt, dass der Operator der Fouriertransformierten F einer Drehung um den Winkel φ = –π/2, während der Operator F3 = F–1 einer Drehung um den Winkel φ = π/2 entspricht.
  • Sei ein Operator der Form: PθFWαHγFWβ
  • Seine charakteristische Matrix ist:
  • Figure 00680002
  • Mit den Annahmen γ = –cos φ und α = β = tgφ, erhält man die Matrix einer Drehung mit dem Winkel φ. Der Parameter θ bleibt unbestimmt. Um diese Unbestimmtheit aufzuheben, wird die Forderung gestellt, dass der Operator die Gauss'sche Funktion
    Figure 00680003
    invariant lässt d. h.:
    Figure 00690001
    wobei der Term φmod x den Wert zwischen –π/2 und π/2 bezeichnet, der als Kongruent zu φ Modulo n genannt wird. Es gilt demnach:
  • Figure 00690002
  • Zuletzt kann man schreiben:
  • Figure 00690003
  • Definition:
  • Man bezeichnet als Rφ den Operator für Drehungen um den Winkel φ in der Zeit-Frequenz-Ebene, der folgendermaßen definiert wird:
  • Figure 00690004
  • Sei eine reelle Zahl α. Man definiert ebenfalls die Bruchpotenz des Operators F mit Hilfe der Gleichung: Fα = R–απ/2
  • Die so definierte Operatorenmenge besitzt eine kommutative Gruppenstruktur, die zur Gruppe der Drehungen der Ebene isomorph ist. Die Exponentennotierung des Operators F erfüllt alle „üblichen" Eigenschaften eines Exponenten.
  • 5.2. IOTA π/4
  • Sei eine reelle gerade Prototypfunktion x(t), mit der man eine Hilbert'sche Basis auf dem orthogonalen Gitter erzeugen kann, und die Funktion y(t), die folgendermaßen definiert wird: y = F1/2xwobei F1/2 der Quadratwurzeloperator der Fouriertransformierten ist, wie oben definiert. Auf der Ebene der Mehrdeutigkeitsfunktionen führt dieser Operator eine Drehung um den Winkel –π/4 in der Zeit-Frequenz-Ebene aus. Damit die Funktion y(t) reell und gerade ist, muss ihre Mehrdeutigkeitsfunktion eine Symmetrie im Verhältnis zu der Zeit- und Frequenzachse aufweisen. Demnach folgt, dass die Funktion x(t) neben der Symmetrie gegenüber der Zeit- und Frequenzachse, auch eine Symmetrie gegenüber den Diagonalen der Zeit-Frequenz-Ebene aufweisen muss. Eine derartige Eigenschaft lässt sich nur dann nachweisen, wenn die Funktion x(t) mit ihrer Fouriertransformierten identisch ist. Es ist aber nur eine Funktion mit dieser Eigenschaft bekannt, nämlich die IOTA-Funktion.
  • Die Funktion IOTA π/4 wird definiert durch die Beziehung:
  • Figure 00700001
  • Diese Funktion ist gemäß Konstruktion reell und gerade. Die Mehrdeutigkeitsfunktion dieser Funktion wird demnach null über ein Quincunxgitter, dass von den Vektoren (τ1, ν1) = (1/2, –1/2) und (τ2, ν2) = (1/2, 1/2) erzeugt wird. In Übereinstimmung mit 4.1. ergibt sich, dass die Menge der Funktionen {
    Figure 00700002
    }, definiert durch:
    Figure 00710001
    wobei φm,n = (m + n – mn – (m2 – n2)π/2eine Hilbert'sche Basis bildet.
  • Durch Neudefinition der Indizes lässt sich die Definition dieser Menge folgendermaßen darstellen:
    Figure 00710002
    , m + n gerade wobei φm,n(m – mn/2 + (n2 – m2)π/2
  • 6. Anhang
  • Es sei auf die folgende Identität hingewiesen:
  • Figure 00720001
  • Sei x eine normierte Gauss'sche Funktion, definiert durch:
  • Figure 00720002
  • Das Produkt x(u – a)×(u – b) kann somit wie folgt geschrieben werden:
  • Figure 00720003
  • Man kann zuletzt schreiben:
  • Figure 00720004
  • ANHANG 4
  • 1. Vom Kontinuierlichen zum Diskreten
  • In den zwei vorangegangenen Kapiteln wurden Funktionen aus L2(R) betrachtet.
  • In der Praxis setzt die digitale Verarbeitung den Übergang in den Bereich des Diskreten voraus.
  • 1.1 Allgemeines
  • Die in der Praxis verwendeten Signale werden stets als beschränkt angesehen, sowohl in der Zeit als auch nach der Frequenz, obwohl diese Annahme eine bekanntlich theoretische Unmöglichkeit darstellt. Dieses Hindernis lässt sich dennoch umgehen und die Signale können durch eine endliche Menge diskreter Werte durch Anwendung der nachfolgenden Methode dargestellt werden.
  • Es werde angenommen, dass ein beliebiges komplexes Signal x(t) in einem auf [0, T] zeitlich begrenzten und auf [–W/2, W/2] bezüglich der Frequenzen begrenzten Raum betrachtet wird. Man beschränkt sich auf den Fall, in dem das Produkt WT ganz ist. Diesem Signal kann man einen Vektor x mit den Koordinaten xp zuordnen, wobei:
  • Figure 00730001
  • Die Summierung nach dem Index q bewirkt ein zeitliches „Aliasing" und „periodisiert" somit das Signal in der Zeit, während die Abtastung das Signal bezüglich der Frequenzen „periodisiert". Sei y(t) = x(t) e2ipmt/T
  • So kann man schreiben:
  • Figure 00740001
  • Es sei darauf hingewiesen, dass dieses eindeutig „natürliche" Ergebnis nur um den Preis einer besonderen Auswahl der Modulationsfrequenz erzielt wird, die alle „Aliasing"-Probleme eliminiert. Betrachtet man in ähnlicher Weise eine Verschiebung vom Typ y(t) = x(t – n/W), so kann man schreiben:
  • Figure 00740002
  • Ganz allgemein garantiert die Wahl von Abtastungsstrukturen nach Zeit und Frequenz, die jeweils Vielfache von 1/W und von 1/T sind, ein harmonisches „Aliasing" der Signale sowie ein Schreiben im diskreten Bereich, das dem Schreiben im kontinuierlichen Bereich gleichwertig ist.
  • Sei zuletzt das Skalarprodukt zweier Vektoren x und y. Es gilt:
    Figure 00740003
    • Sei p = n ÷ q'WT und q = q' – q''
      Figure 00740004
  • Es gilt jedoch
  • Figure 00750001
  • 1.2. Die IOTA Transformierte
  • Es wird hier eine erste Transformierte betrachtet, die sich aus den im Kapitel „der theoretische Ansatz" erzielten Ergebnissen ableitet und auf der IOTA-Funktion basiert.
  • 1.2.1. Die IOTA-Transformierte im kontinuierlichen Bereich
  • Es wird hier eine „normierte" Transformierte betrachtet, d. h., eine Transformierte, die auf der Grundlage eines Gitters des vorher beschriebenen Typs (n/√2, m/√2) konstruiert wurde. Man kann immer zu dieser Situation zurückkehren, durch vorherige Einwirkung des geeigneten Ähnlichkeitsoperators. Sei die Hilbert'sche Basis {
    Figure 00750002
    }, definiert durch:
    Figure 00750003
    wobei φm,n = (m + n)π/2
  • Es sei darauf hingewiesen, dass man alternativ die nachfolgende Formulierung wählen kann:
  • Figure 00750004
  • Diese Änderung entspricht einer möglichen Vorzeichenumkehr der Basisfunktionen. Die IOTA-Transformierte eines Signals s(t) der Fouriertransformierten S(f) wird dann durch die folgenden Beziehungen definiert:
    Figure 00760001
    wobei die Umkehrtransformierten gegeben sind durch:
  • Figure 00760002
  • 1.2.2. Die diskrete IOTA-Transformierte
  • Es wird T gleich M√2 und W gleich M√2 gewählt. Diese Wahl garantiert das Fehlen von „Aliasing"-Problemen. Sei eine Basisfunktion
    Figure 00760003
    . Man kann ihr den Vektor
    Figure 00760004
    mit den Koordinaten
    Figure 00760005
    assoziieren, mit:
  • Figure 00760006
  • Sei ein Skalarprodukt der Art
    Figure 00760007
    . Anbetracht der Orthogonalitätseigenschaften der nach Zeit und Frequenz verschobenen Funktionen der Funktion IOTA, ist dieses Skalarprodukt null, wenn (m, n) ≠ (m', n') Mod. (2M, 2N). Was die Norm der Vektoren
    Figure 00760008
    betrifft, so gilt:
  • Figure 00770001
  • In anbetracht dieser Bemerkungen, lässt sich die IOTA-Transformierte wie folgt definieren:
  • Definition der IOTA-Transformierten
  • Seien M und N zwei beliebige ganze Zahlen. Man betrachtet 4MN Vektoren mit den Dimensionen 2MN, die im Sinne des reellen Skalarprodukts orthogonal sind und folgendermaßen definiert werden:
    Figure 00770002
    wobei m von 0 bis 2M-1, n von 0 bis 2N-1 und p von 0 bis 2MN-1 variieren.
  • Sei s ein komplexer Vektor der Dimensionen 2MN. Er lässt sich wie folgt zerlegen:
    Figure 00770003
    wobei p zwischen 0 und 2MN-1 variiert, mit:
  • Figure 00770004
  • Die Matrix {am,n} ist die IOTA-Transformierte des Vektors s.
  • 1.3. Die IOTA p/4 Transformierte
  • 1.3.1 Die IOTA p/4 Transformierte im kontinuierlichen Bereich
  • Es wird hier eine „normierte" Transformierte betrachtet, d. h., eine Transformierte, die auf der Grundlage des vorher beschriebenen normalisierten Gitters des Quincunxtyps konstruiert wurde. Man kann immer zu dieser Situation zurückkehren, durch vorherige Einwirkung des geeigneten Ähnlichkeitsoperators.
  • Sei die Hilbert'sche Basis
    Figure 00780001
    definiert durch:
    Figure 00780002
    wobei φm,n = (n – mn/2 + (n2 – m2)/4)π/2.
  • Es lässt sich leicht nachweisen, dass die folgende Formulierung alternativ anwendbar ist:
    Figure 00780003
    wobei diese Änderung einer möglichen Vorzeichenumkehrung der Basisfunktionen entspricht. Die IOTA π/4 Transformierte eines Signals s(t) mit der Fouriertransformierten S(f) wird dann durch die folgenden Beziehungen definiert:
    Figure 00780004
    wobei die Umkehrtransformierten gegeben sind durch:
  • Figure 00790001
  • 1.3.2. Die diskrete IOTA π/4 Transformierte
  • Es wird T gleich 2N und W gleich 2M gewählt. Diese Wahl garantiert das Fehlen von Aliasing"-Problemen. Sei eine Basisfunktion
    Figure 00790002
    . Man kann ihr den Vektor
    Figure 00790003
    mit den Koordinaten
    Figure 00790004
    assoziieren, wobei:
  • Figure 00790005
  • Sei ein Skalarprodukt von der Art
    Figure 00790006
    . In anbetracht der Orthogonalitätseigenschaften der nach Zeit und Frequenz verschobenen Funktionen der IOTA-Funktion, ist das Skalarprodukt null, wenn (m, n) ≠ (m', n') Mod. (2M 2N). Bezüglich der Norm der Vektoren
    Figure 00790007
    , so gilt:
  • Figure 00790008
  • In anbetracht dieser Bemerkungen, kann man die diskrete IOTA π/4 Transformierte folgendermaßen definieren:
  • Definition
  • Seien M und N zwei beliebige ganze Zahlen. Man betrachtet 8MN Vektoren mit den Dimensionen 4MN; die im Sinne des Skalarproduktes orthogonal sind und folgendermaßen definiert sind:
    Figure 00800001
    wobei m von 0 bis 4M – 1, n von 0 bis 4N – 1 variieren, mit m + n gerade, und wobei p von 0 bis 4MN – 1 variiert.
  • Sei s ein komplexer Vektor mit den Dimensionen 4MN. Er lässt sich folgendermaßen zerlegen:
    Figure 00800002
    wobei von 0 bis 4MN – 1 variiert mit:
  • Figure 00800003
  • Die Matrix {am,n} ist die IOTA π/4 Transformierte des Vektors s.
  • 2. Die schnellen Demodulationsalgorithmen
  • 2.1. Demodulation durch schnelle IOTA-Transformierte
  • Es wird eine Modulation des Typs Mehrträger IOTA betrachtet, charakterisiert durch das gesendete Signal:
  • Figure 00810001
  • Sei ein Sendekanal, charakterisiert durch seine variable Transferfunktion T(f, t). Das empfangene Signal wird folgendermaßen geschrieben:
  • Figure 00810002
  • Der optimale Demodulator schätzt die Transferfunktion T(f, t) mit Hilfe von Mitteln, die auf dieser Höhe nicht beschrieben sind. Um das eigentliche Signal zu demodulieren, wird örtlich der Kanal mit einem multiplikativen Kanal assimiliert, der durch eine Amplitude und eine Phase charakterisiert wird, die dem Wert von T(f, t) zu dem betrachteten Zeitpunkt und zu der betrachteten Frequenz entsprechen. Um am,n zu schätzen, wird das empfangene Signal demnach dem folgenden Signal assimiliert:
  • Figure 00810003
  • Sei:
  • Figure 00810004
  • Der Demodulator verrichtet demnach die folgende Verarbeitung:
  • Figure 00810005
  • Im Falle eines stationären Kanals mit der Transferfunktion pe findet man offensichtlich: a m,n = pam,n
  • In der Praxis erfolgt die Verarbeitung digital. Man erhält:
  • Figure 00820001
  • Sei dann p = k + 2Mr, wobei k von 0 bis 2M – 1 und r von 0 bis N – 1 variiert:
  • Figure 00820002
  • Diese Gleichung zeigt, dass man einen schnellen Demodulationsalgorithmus verwenden kann, der die folgenden Verarbeitungsschritte umfasst:
    • – Vorfilterung des empfangenen Signals durch die Prototypfunktion,
    • – „Aliasing" der gefilterten Wellenform Modulo 2M,
    • – FFT mit Dimensionen von 2M komplexen Punkten,
    • – Korrektur der Phase θm,n + φm,n,
    • – Wahl des reellen Teils.
  • Dieser Algorithmus ermöglicht somit das globale Berechnen aller Koeffizienten eines gegebenen Indexes n. Die Größenordnung der entsprechenden Komplexität beträgt in etwa das Doppelte derjenigen des für die OFDM verwendeten Algorithmus.
  • 2.2. Demodulation durch schnelle IOTA π/4 Transformierte
  • Es wird eine Modulation des Typs Mehrträger IOTA π/4 betrachtet, charakterisiert durch die Gleichung des gesendeten Signals:
    Figure 00830001
    m + n gerade
  • Wie vorher gesehen, führt der Demodulator die folgende Verarbeitung aus:
  • Figure 00830002
  • In der Praxis erfolgt die Verarbeitung digital. Man erhält:
  • Figure 00830003
  • Mit der Annahme p = k + 4Mr, wobei k von 0 bis 4M – 1 und r von 0 bis N – 1 variieren, ergibt sich:
  • Figure 00830004
  • Diese Gleichung zeigt, dass man einen schnellen Demodulationsalgorithmus verwenden kann, der die folgenden Verarbeitungsschritte umfasst:
    • – Vorfilterung des empfangenen Signals durch die Prototypfunktion
      Figure 00830005
    • – „Aliasing" der gefilterten Wellenform Modulo 4M,
    • – FFT mit Dimensionen von 4M komplexen Punkten. In der Praxis, ist es ausreichend, die geraden oder ungeraden Punkte nach der Parität von n zu berechnen. Diese teilweise FFT erfolgt durch Dezimieren der Abtastwerte nach dem Verhältnis 2, nach dem ersten Schmetterlings-Strahlerfeld, was einer einfachen zusätzlichen Vorfilterung entspricht (Summe oder Differenz von Abtastwerten). Man kommt dann auf eine FFT mit den Dimensionen 2M Punkte zurück,
    • – Korrektur der Phase θm,n + φm,n,
    • – Wahl des reellen Teils.
  • Dieser Algorithmus ermöglicht somit das globale Berechnen aller Koeffizienten eines gegebenen Indexes n. Die Größenordnung der entsprechenden Komplexität beträgt in etwa das Doppelte derjenigen des für die OFDM verwendeten Algorithmus.

Claims (11)

  1. Mehrträger-Signal s(t), das zu digitalen Empfängern gesendet werden soll, insbesondere in einem nicht stationären Sendekanal, welches dem Frequenzmultiplexieren mehrerer, jeweils einer Symbolreihe entsprechender, elementarer Trägerfrequenzen entspricht, wobei jedes Symbol einer Trägerfrequenz während einer Symboldauer τ0 zugeordnet ist und wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Trägerfrequenzen ν0 beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Zeit-Frequenz-Gitter ein versetztes Gitter ist, wobei: – die erwähnte Symboldauer τ0 gleich einem Viertel des Abstandes ν0 zwischen zwei benachbarten Trägerfrequenzen ist; – der Abstand zweier aufeinander folgender Symbole, die über die selbe Trägerfrequenz gesendet werden, zwei Symboldauernτ0 beträgt; und – die über zwei benachbarte Trägerfrequenzen gesendeten Symbole um die Symboldauer τ0 gegeneinander verschoben sind.
  2. Signal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der erwähnten Trägerfrequenzen eine Filterung zum Formen des jeweils gewählten Spektrums unterzogen wird, so dass ein jedes Symbol stark konzentriert ist, im Zeit- wie im Frequenzbereich.
  3. Signal nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass seine komplexe Einhüllende der folgenden Gleichung entspricht:
    Figure 00850001
    wobei: am,n ein reeller, für das Quellensignal repräsentativer Koeffizient ist, der in einem vorgegebenen Modulationsalphabet gewählt wurde; m eine die Frequenzdimension darstellende ganze Zahl ist; n eine die Zeitdimension darstellende ganze Zahl ist; t die Zeit darstellt; xm,n(t) eine in den Zeit-Frequenzraum einer selben Prototypfunktion x(t) versetzte Grundfunktion ist, wobei die Funktion x(t) reelle oder komplexe Werte annimmt, d. h.:
    Figure 00860001
    wobei ν0τ0 = 1/4 mit φm,n = (m + n + mn + (n2 – m2)/2)π/2wobei φ ein beliebiger Phasenparameter ist und wobei die erwähnten Grundfunktionen {xm,n} untereinander orthogonal sind, wobei der reelle Teil des Skalarproduktes zweier verschiedener Grundfunktionen null ist.
  4. Signal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einer 45°-Drehung in der Zeit-Frequenz-Ebene einer Prototypfunktion entsprechende Prototypfunktion x(t) das Definieren einer Hilbert'schen Basis über ein orthogonales Zeit-Frequenz-Gitter mit der Dichte 1/2 ermöglicht.
  5. Signal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erwähnte Prototypfunktion x(t) durch Anwendung des der Quadratwurzel einer Fouriertransformierten entsprechenden Operators F1/2 auf die Prototypfunktion erhalten wird, welche das Definieren einer Hilbert'schen Basis über ein orthogonales Zeit-Frequenz-Gitter mit der Dichte 1/2 ermöglicht.
  6. Signal nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Prototypfunktion x(t) eine Funktion ist, die ihrer Fouriertransformierten identisch ist.
  7. Signal nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prototypfunktion x(t) die Prototypfunktion J ist.
  8. Sendeverfahren eines digitalen Signals, insbesondere über einen nicht stationären Sendekanal, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst: – Kanalkodierung (92) eines zu sendenden Digitalsignals, das reelle digitale Koeffizienten am,n liefert, die aus einem vorgegebenen Alphabet gewählt wurden; – Konstruktion (94) eines Signals s(t) nach der folgenden Gleichung:
    Figure 00870001
    wobei: – m eine die Frequenzdimension darstellende ganze Zahl ist; – n eine die Zeitdimension darstellende ganze Zahl ist; – t die Zeit darstellt; – xm,„(t) eine in den Zeit-Frequenzraum einer selben Prototypfunktion x(t) versetzte Grundfunktion ist, wobei die Funktion x(t) reelle oder komplexe Werte annimmt, d. h.:
    Figure 00870002
    wobei ν0τ0 = 1/4 wo φ ein beliebiger Phasenparameter ist, wo die erwähnten Grundfunktionen {xm,n} untereinander orthogonal sind, wobei der reelle Teil des Skalarproduktes zweier verschiedener Grundfunktionen null ist; – Senden (911) eines Signals, dessen komplexe Umhüllende das erwähnte Signal s(t) zu mindestens einem Empfänger ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Verschachtelungsschritt nach Frequenz und/oder Zeit (93) umfasst, angewandt auf die Binärelemente, die das zu sendende Digitalsignal bilden und/oder auf die digitalen Koeffizienten am,n.
  10. Empfangsverfahren eines Mehrträgersignals s(t), das zu digitalen Empfängern gesendet werden soll, insbesondere in einem nicht stationären Sendekanal, welches dem Frequenzmultiplexieren mehrerer, jeweils einer Symbolreihe entsprechender, elementarer Trägerfrequenzen entspricht, wobei jedes Symbol einer Trägerfrequenz während einer Symboldauer τ0 zugeordnet ist und wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Trägerfrequenzen ν0 beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Zeit-Frequenz-Gitter von der versetzten Art ist, wobei: – die erwähnte Symboldauer τ0 gleich einem Viertel des Abstandes ν0 zwischen zwei benachbarten Trägerfrequenzen ist; – der Abstand zweier aufeinander folgender Symbole, die über die selbe Trägerfrequenz gesendet werden, zwei Symboldauern τ0 beträgt; – die über zwei benachbarte Trägerfrequenzen gesendeten Symbole um die Symboldauer τ0 gegeneinander verschoben sind, und dadurch, dass es die folgenden Schritte umfasst: – Empfang eines Signals, dessen komplexe Einhüllende ein dem Signal s(t) beim Senden entsprechendes Signal r(t) ist; – Abschätzen (106) der Antwort des Sendekanals, die eine Abschätzung der gleichphasigen Antwort mit der Phase θm,n und der Antwortamplitude ρm,n umfasst; – Demodulierung des Signals r(t), das die folgenden Schritte umfasst: – Multiplikation (111) des Signals r(t) durch die Prototypfunktion x(t); – Aliasing (113) der gefilterten Wellenform Modulo 2τ0; – Anwendung (114) einer Fouriertransformierten (FFT); – Auswahl der Muster, für die m + n gerade ist; – Korrektur (115) der vom Sendekanal induzierten Phase θm,n; – Korrektur (117) der dem Term
    Figure 00880001
    entsprechenden Phase; – Auswahl (118) des reellen Teils des erhaltenen Koeffizienten a ~m,n, der dem gesendeten Koeffizienten am,n entspricht, welcher von der Antwortamplitude ρm,n des Sendekanals gewichtet wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eins der folgenden Schritte umfasst: – Entschachtelung (108) nach der Frequenz und/oder der Zeit der reellen digitalen Koeffizienten a ~m,n und, eventuell, der entsprechenden Werte ρm,n der Antwort der Kanalamplitude, wobei die Entschachtelung symmetrisch zu einer beim Senden angewendeten Verschachtelung ist; – Dekodieren (109) nach einer gewichteten Entscheidung, die der beim Senden eingesetzten Kanalkodierung angepasst ist.
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