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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Turbinenrotor aus TiAl, welcher als ein Teil eines Turboladers für einen
Verbrennungsmotor eingesetzt wird, und ein Verfahren zum Herstellen
desselben.
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Stand der Technik
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Bis heute sind Turbinenrotoren für Turbolader
von Verbrennungsmotoren hergestellt worden, indem eine aus Baustahl
hergestellte Welle mit einem Turbinenrad, welches durch Präzisionsformguss
einer zum Beispiel Ni-basierten Inconel-713C-Superlegierung mit einer guten hohen
Temperaturfestigkeit hergestellt ist, durch Reibverbinden oder Verbinden
mittels Elektronenstrahls verbunden wird.
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Die
US
5076484 offenbart einen Turbinenrotor, welcher aus einem
keramischen Turbinenrad mit einer daran gelöteten Rotorwelle besteht.
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Um die Hitzebeständigkeit des Turboladers zu
verbessern und die Einsatzmöglichkeit
der Motoren zu erweitern, indem die durch ein herabgesetztes Gewicht
der Turbinenräder
verursachte Trägheit
herabgesetzt wird, sind keramische aus Siliziumnitrid hergestellte
Turbinenrotoren eingesetzt worden.
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Die keramischen Turbinenrotoren haben
Nachteile, wie z. B.,
- 1) dass die Räder aufgrund
der geringeren Steifigkeit des Materials dicker als diejenigen von
herkömmlichen
Metallprodukten sein müssen;
und
- 2) dass der Ausgleich der Wärmeausdehnung
zwischen dem Rad und dem Gehäuse
aufgrund der niedrigen Wärmeausdehnung
der keramischen Materialien schwierig zu bewerkstelligen ist.
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Als ein neues Material, um die keramischen
Materialien zu ersetzen, zogen TiAl-Legierungen aufgrund ihrer so
geringen relativen Dichte von 3,8, was auf demselben Niveau wie
diejenige von keramischen Materialien liegt, einer hohen spezifischen
Festigkeit (Festigkeit durch Dichte) bei hoher Temperatur, was gleich
mit oder höher
als diejenige von Inconel 713C ist, und einem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
welcher demjenigen von Metallen nahe kommt, die Aufmerksamkeit auf
sich. Deswegen wurde vorgeschlagen, die TiAl-Legierungen als Material
für Turbinenräder zu verwenden
(z. B. japanische Patent-Offenbarung
Nr. 61-229901). Die praktisch verwendeten TiAl-Legierungen sind solche, welche ein
intermetallisches Gemisch mit TiAl als Hauptbestandteil besitzen,
und die Legierungszusammensetzungen variieren in einem bestimmten
Bereich. In der folgenden Beschreibung werden die Legierungen jedoch
insgesamt als "TiAl" bezeichnet.
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Die Turbinenräder aus TiAl werden durch Präzisionsformguss
oder durch Isothermschmieden hergestellt und dann mit den aus einem
Baustahl hergestellten Wellen verbunden, um die Turbinenrotoren
zu bilden. Reibverbinden, welches zum Verbinden von Rädern von
herkömmlicher
Ni-basierter Superlegierung und Wellen eines Baustahls eingesetzt
worden ist, kann nicht angewendet werden, um Räder aus TiAl zu verbinden. Der
Grund dafür
ist, dass, wenn Reibverbinden eingesetzt wird, die Transformation
des Baustahls zur Zeit der Abkühlung
vom Austenit zum Martensit eine Ausdehnung des Stahles verursacht,
was eine Restspannung bewirkt, und obwohl das TiAl eine viel höhere Steifigkeit
besitzt, welche den keramischen Materialien fehlt, liegt die Formbarkeit
bei Raumtemperatur ungefähr
bei geringen 1% und deshalb kann ein Brechen der Bäder aus TiAl
auftreten. Des Weiteren tritt eine Reaktion von Ti in TiAl und C
in dem Baustahl auf, um Titancarbid an der Verbindungsschnittstelle
zu bilden und deshalb sinkt die Festigkeit an der Schnittstelle.
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Als Lösungen für diese Probleme ist vorgeschlagen
worden, Vakuumlöten
oder Reibverbinden einzusetzen, wobei dazwischen liegende Teile
eines austenetischen Materials, welche nicht unter der Mertensitumwandlung
leiden, verwendet werden (z. B. die japanische Patent-Offenbarung
Nr.02-133183).
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Die erstgenannte Lösung, dass
voran erwähnte
Vakuumlöten,
muss in einem Hochvakuum ausgeführt werden,
was eine längere
Bearbeitungsdauer inklusive Vakuumerzeugung erfordert, und wodurch
die Kosten höher
sind. Die letztgenannte Lösung,
die Verwendung von dazwischen liegenden Teilen, benötigt zwei
Phasen des Verbindens, z. B. zuerst ein Verbinden des dazwischen
liegenden Teils mit der Welle und als zweites ein Verbinden des
dazwischen liegenden Teils mit dem Turbinenrad. Deswegen sind die
Herstellungskosten auch hoch. Des Weiteren ist die Kontrolle der
Dicke dazwischen nach dem Verbinden schwierig.
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Der durch Verbinden hergestellte
Wellenteil des Turbinenrotors wird zum Zwecke der Veredelung einem
Härten
und einer Wärmebehandlung
unterzogen, und dann wird die Oberfläche der Welle um den verbundenen
Abschnitt, welcher durch Lager gehalten werden soll, zum Zwecke
des Verbesserns der Verschleißbeständigkeit
durch hohe HF-Erwärmung
oder durch Laser-Erhitzen einem Härten unterzogen. Im Fall des
Vakuumlötens
schmilzt das Lötmetall
wieder bei dem Erhitzen für
das Härten,
wenn die Temperatur über
dem Schmelzpunkt des Lötmetalls
liegt. Daraus folgen eine Oxidation des Lötmetalls und eine Abnahme der
Festigkeit am verbundenen Abschnitt. In einigen Fällen können die
produzierten Rotoren auch während
des Behandelns zerstört
werden.
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Unter den obigen Umständen sind
Turbinenrotoren aus TiAl in der Praxis nicht hergestellt worden.
Das Haupthindernis für
die Herstellung in der Praxis sind die hohen Produktionskosten.
Die Erfinder versuchten Löten
unter Hochfrequenz-Induktionserwärmung (hier
später
als "HF-Erwärmung" abgekürzt). Der
Versuch war erfolgreich, und es wurde ermittelt, dass Turbinenräder aus
TiAl und Stahlwellen mit hoher Bindungsfestigkeit verbunden werden
können
und dass Turbinenrotoren aus TiAl mit verringerten Kosten hergestellt
werden können.
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Bei Anwendung der voran stehend erwähnten Technologie
wurde in Erfahrung gebracht, dass ein Platzieren der Achse des Rades
aus TiAl und in Übereinstimmung
damit der Achse der Welle schwierig ist, wenn die durch Löten zu verbindenden
Schnittstellen eben sind, und dass ein exzentrisches Verbinden oft
auftritt. Wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit
von TiAl ist auch die Wärmeleitung
von dem Rad aus TiAl, welches während
des Einsatzes einer hohen Temperatur ausgesetzt ist, zu der Welle
so hoch, dass die Welle auf eine hohe Temperatur aufge heizt wird
und folglich ein Festfressen der Lager auftreten kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine grundlegende Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist deshalb, einen Turbinenrotor aus TiAl und ein Verfahren
zur Herstellung des Turbinenrotors aus TiAl bereitzustellen, welche
die Probleme beim Vakuumlöten,
dass die Bearbeitungsdauer lang ist und dass die Kosten hoch sind,
lösen und
für eine
Reduktion im industriellen Maßstab
geeignet sind.
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Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, einen Turbinenrotor aus TiAl, bei welchem die Achse
des Rades aus TiAl und die Achse der Welle gut ausgerichtet sind,
wie auch ein Verfahren zum Herstellen des Rotors bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, einen Turbinenrotor aus TiAl, bei welchem zusätzlich zu
der voran stehend erwähnten
guten Ausrichtung der Achse des Rades aus TiAl und der Achse der Welle
die Wärmeleitung
von dem Rad zu der Welle vermindert ist, wie auch ein Verfahren
zum Herstellen des Rotors.
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KURZE ERKLÄRUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Turbinenrotors aus TiAl;
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2 ist
eine Querschnittseitenansicht in Längsrichtung einer Vorrichtung
zum HF-Erwärmung,
welche die grundlegende Ausführungsform
der Herstellung des Turbinenrotors aus TiAl darstellt;
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3 ist
auch eine Querschnittseitenansicht in Längsrichtung einer Vorrichtung
zum HF-Erwärmung der
bevorzugten Ausführungsform
der Herstellung des Turbinenrotors aus TiAl;
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4 ist
eine Querschnittsansicht in Längsrichtung
der Radbasis und des Wellenendes des Turbinenrotors aus TiAl in
dem Zustand vor dem Verbinden;
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5 stellt
die verbundenen Teile in dem Zustand dar, welcher dem Zustand der 4 nachfolgt;
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6 stellt
eine Ausführungsform
der verbundenen Teile dar, welche anders als diejenige der 5 ist;
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7 und 8 stellen weitere Ausführungsformen
der verbundenen Teile dar; und
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9 erläutert ein
Verfahren zum Messen einer "Nicht-Maßhaltigkeit" der Achsen der produzierten Turbinenrotoren.
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DETAILLIERTE
ERLÄUTERUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der erfindungsgemäße Turbinenrotor aus TiAl,
welcher in einer grundlegenden Ausführungsform in 1 dargestellt ist, ist ein Turbinenrotor
aus TiAl, welcher aus einem durch Präzisionsformguss hergestellten Turbinenrad
a und aus einer damit verbundenen Rotorwelle b besteht, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Baustahl oder ein martensitischer Hitze
beständiger
Stahl als Material für
die Welle verwendet wird und dass die Basis des Rades und das Ende
der Welle an der Verbindungsschnittstelle durch Löten mit
einem Lot d verbunden sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen
des voran stehend erwähnten
Turbinenrotors aus TiAl ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Lot
d zwischen ein durch Präzisionsformguss
hergestelltes Turbinenrad a und eine Rotorwelle b aus Baustahl oder
martensitischem Hitze beständigem
Stahl eingefügt
wird; dass eine Belastung von 0,01 kgf/mm2 oder
höher aber
geringer als die Fließspannung
der Welle und des Rotorrades bei der beim Verbinden herrschenden
Temperatur auf die Schnittstellen aufgebracht wird; dass die zu verbindenden
Teile in einer Atmosphäre
von Inertgas oder von Reduktionsgas einer durch HF-Erwärmung erzeugten
Hitze mit einer Temperatur ausgesetzt werden, welche höher als
die Schmelztemperatur des Lötmetalls
ist, aber die Schmelztemperatur nicht um mehr als 100°C übersteigt;
und dass die Teile bei dieser aufgeheizten Temperatur gehalten werden
und dann abgekühlt
werden, um ein Verbinden durch Löten
herzustellen.
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Es ist vorteilhaft, gleichzeitig
mit dem Verbinden das Härten
durchzuführen.
Obwohl eine HF-Erwärmung
zum Löten
nur für
das zu verbindende Teil durchgeführt
werden kann, wie in 2 dargestellt
ist, wird zu diesen Zweck vorgeschlagen, dass Löten, wie in 3 dargestellt ist, durchzuführen, indem
sowohl das Turbinenrad als auch die Welle in einer Erwärmungsvorrichtung,
welche sich unter einer nicht oxidierenden Atmosphäre befindet,
durch HF-Erwärmung
auf eine Temperatur über
der Austenittemperatur aufzuheizen und indem danach ein kühlendes
Gas, wie z. B. Argon oder Helium, eingeblasen wird oder eine kühlende Flüssigkeit,
wie z. B. Wasser, eingeströmt
wird, um die Welle abzuschrecken, um sie zu härten.
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Wenn die Benetzbarkeit der Schnittstellen
zwischen dem Lötmetall
und den zu verbindenden Teilen aufgrund der Oxidation während der
Erwärmung
abnimmt, vergrößert sich
der nicht verbundene Bereich und die Vergrößerung bewirkt eine verminderte
Bindungsfestigkeit. Deshalb ist es notwendig und vorteilhaft, das Turbinenrad
und die Rotorwelle mit einer Hitze beständigen Glasabdeckung, wie in 2 und 3 dargestellt, zu verkleiden und ein
Inertgas oder ein Reduktionsgas in die Abdeckung um diese Teile
herum zuzuführen,
so dass die Oxidation vermieden werden kann. Für den Fall dass das verwendete
Lötmetall
einen aktiven Metallbestandteil beinhaltet, ist es günstig Reduktionsgas
(z. B. He Gas mit 5% H2) zuzuführen.
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Die zum Löten benötigte Zeit ist kurz. Es wurde
herausgefunden, dass unter normalen Lötbedingungen ein 30 Sekunden
langes Halten unter Erhitzung eine befriedigende Bindungsfestigkeit
ergibt. Z. B. wurde im Fall eines Wellendurchmessers von 17 mm als
Gesamtbearbeitungsdauer einschließlich der Vorbereitung zum
Erwärmen
eine kurze Zeit von ungefähr
90 Sekunden benötigt.
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Für
den Fall, dass das Wellenmaterial einem Härten und einer Wärmebehandlung
nach dem Verbinden unterzogen wird, ist es notwendig, um ein erneutes
Schmelzen des Lötmetalls
an der verbundenen Schnittstelle während des Erwärmens für das Härten des
Wellenmaterials zu verhindern, solch ein Lötmetall und Wellenmaterial
zu wählen,
dass die Schmelztemperatur des Lötmetalls
höher als
die Austenittemperatur der Welle ist. In der Praxis ist die Schmelztemperatur
des Lötmetalls
nach dem Verbinden höher
als die ursprüngliche
Schmelztemperatur des Lötmetalls
aufgrund der Diffusion verschiedener Elemente aus den verbundenen
Teilen während
des Verbindens, und deshalb ist es möglich, eine solche Kombination
zu wählen, bei
der die Schmelztemperatur gleich der Austenittemperatur des Wellenmaterials
ist. Eine zu hohe Löttemperatur
kann zu chemischen Reaktionen zwischen den zu verbindenden Teilen
und dem Lötmetall
führen
und so Gemische an den Verbindungsschnittstellen bilden, und dies
kann eine verminderte Festigkeit an dem Verbindungsabschnitt bewirken.
Um dies zu vermeiden, sollte die Temperatur bis zu 100°C über der
Schmelztemperatur des Lötmetalls
liegen.
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Die erfindungsgemäßen Turbinenrotoren werden
in vielen Fällen
einem Härten
und einer Wärmebehandlung
der Welle und einer Bearbeitung gefolgt von einer härtenden
Behandlung der Oberfläche
unterzogen, bevor sie als Produkt eingesetzt werden.
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Die verbesserte und bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Turbinenrotors
aus TiAl ist ein Turbinenrotor aus TiAl, welcher aus einem mit Präzisionsformguss
hergestellten Turbinenrad und einer damit verbundenen Rotorwelle
besteht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Baustahl oder ein martensitischer
Hitze beständiger
Stahl als Material für
die Welle verwendet wird, dass, wie in 4 und 5 oder 6 dargestellt ist, eine
Vertiefung (oder ein Vorsprung) und ein Vorsprung (oder eine Vertiefung)
kreisförmig
an der Basis des Rades und dem Ende der Welle vorhanden sind, und
dass die Vertiefung und der Vorsprung montiert sind und der ringförmige Abschnitt
außerhalb
der Vertiefung und des Vorsprungs durch Löten verbunden ist.
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Das in 4 und 5 dargestellte Beispiel
gilt für
einen Fall, in dem die Basis des Rades einen Vorsprung besitzt und das
Ende der Welle eine Vertiefung besitzt, während das andere in 6 dargestellte Beispiel
der umgekehrte Fall ist, d. h., in dem die Basis des Rades eine
Vertiefung und das Ende der Welle einen Vorsprung besitzt.
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Weil die Turbinenrotoren bei einer
hohen Temperatur und mit einer hohen Rotationsgeschwindigkeit eingesetzt
werden, sollte das Material davon eine gute hohe Temperaturfestigkeit
und Formbarkeit wie auch eine Oxidationsbeständigkeit besitzen. Aus diesem
Blickwinkel sollte TiAl eine grundlegende Legierungszusammensetzung
besitzen, in welcher Al 31–35%
besitzt und der Rest im Wesentlichen Ti ist. Vorzugsweise besitzt
die Legierung eins oder mehrere der folgenden zusätzlichen
Elemente:
- 1) zumindest eins von Cr, Mn und
V in einer Menge von (im Fall von zwei oder mehreren insgesamt)
0,2–4,0 Gewichtsprozent;
- 2) zumindest eins von Nb, Ta und W in einer Menge von (im Fall
von zwei oder mehreren insgesamt) 0,2–8,0 Gewichtsprozent; und
- 3) Si mit 0,01–1,00
Gewichtsprozent.
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Fremdstoffe sind vorzugsweise auf
die folgenden beschränkt:
- 4) Zr: weniger als 1,0%, Fe: weniger als 1,0%,
C: weniger als 0,2%, O: weniger als 0,2% und N: weniger als 0,2%.
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Das Folgende erklärt die Gründe der Beschränkung der
Zusammensetzungen der Legierungen, welche, wie oben angegeben, als
Material für
die Turbinenräder
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden:
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Al: 31–35%
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Aluminium verbindet sich mit Titanium,
um ein intermetallisches Gemisch, TiAl und Ti3Al
zu bilden. Einzelne Phasen sowohl von TiAl als auch von Ti3Al sind brüchig und besitzen eine geringe
Festigkeit. In dem Fall, in dem Al in dem Bereich von 31–35% liegt,
kann jedoch Ti3Al mit einem Volumenprozentsatz
von 5–30%
enthalten sein und bildet eine zweiphasige Legierung, welche eine
gute Formbarkeit und Festigkeit aufweist. In dem Fall eines geringeren
Al-Anteils von weniger als 31% wird viel Ti3Al
gebildet, während
in dem Fall eines höheren
Al-Anteils von mehr als 35% eine zu kleine Menge von Ti3Al
gebildet wird, und in beiden Fällen
ist die Festigkeit und Formbarkeit der Legierung zerstört.
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Ein oder mehrere Anteile
von Cr, Mn und V: 0,2–4,0%
(im Fall von zwei oder mehreren insgesamt)
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Cr, Mn und V sind alles Elemente,
welche die Formbarkeit von TiAl verbessern. Diese Elemente bewirken
einen verbesserten Effekt bezüglich
der Formbarkeit, wenn sie in einer Gesamtmenge von 0,2% oder mehr
hinzugefügt
werden. Eine solch große
hinzugefügte
Menge von mehr als 4% bewirkt eine merkbare Abnahme der Oxidationsbeständigkeit
und verursacht gleichzeitig die Bildung einer β-Phase, was eine verminderte
Hochtemperaturfestigkeit bewirkt.
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Ein oder mehrere Anteile
von Nb, Ta und W: 0,2–8,0%
(im Fall von zwei oder mehreren insgesamt)
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Nb, Ta und W verbessern die Oxidationsbeständigkeit
von TiAl. Der Effekt kann durch Hinzufügen dieser Elemente in einer
Menge von 0,2% oder mehr erzielt werden. Eine hinzugefügte Menge,
welche 8% übersteigt,
vermindert die Formbarkeit. Auch kann eine solch große beigemengte
Menge die Dichte von TiAl erhöhen,
mit anderen Worten wird ein charakteristischer Vorzug dieser Legierung,
die geringe Dichte, geschwächt.
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Si: 0,01–1,00
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Si reagiert mit Ti und bildet Silicid
(Ti5Si3) und verbessert
die Dauerstandfestigkeit und Oxidationsbeständigkeit von Ti-Al. Dieser Effekt
kann wahrgenommen werden, wenn Si in einer Menge von zumindest 0,01 beigemengt
wird. Eine Beimengung von 1% oder mehr vermindert die Formbarkeit
der Legierung.
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Zr: < 1,0%, Fe: < 1,0%, C: < 0,2%, O: < 0,2% und N: < 0,2%
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Zr, Fe, C, O und N sind Fremdstoffe,
welche aus den Materialien oder beim Präzisionsformguss der Rotorräder aus
TiAl in das Produkt kommen. Wenn diese Fremdstoffe in einer großen Menge
vorhanden sind, nimmt die Formbarkeit von TiAl deutlich ab. Deswegen
sind die oberen Grenzen dieser Elemente auf 1,0%, 1,0%, 0,2%, 0,2%
bzw. 0,2% gesetzt.
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Das Turbinenrad aus TiAl, welches
ein Teil eines Turbinenrotors ist, kann entweder durch Präzisionsformguss
oder durch Schmieden mit konstanter Temperatur produziert werden.
Die Formbarkeit der Turbinenräder
aus TiAl kann durch Hitzebehandlung bei einer Temperatur in dem
Bereich von 1200– 1300°C verbessert werden.
Die Festigkeit und Formbarkeit der Präzisionsformguss-Produkte kann
durch HIP-Behandlung bei einer Temperatur von 1200–1350°C unter einem
Druck von 1000 kgf/cm2 oder mehr verbessert werden, um so innere
Fehl stellen zu zertrümmern
und auf diese Weise die Zuverlässigkeit,
Festigkeit und Formbarkeit zu verbessern.
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Beim Verbinden durch Löten ist
es in dem Fall geeignet, indem ein Vorsprung und eine Vertiefung
an der Basis des Rades und des Endes der Welle ausgebildet sind,
ein Lot in der Form einer gestanzten Ringfolie zu verwenden, welche
der Form und der Größe des ringförmigen Bereichs
außerhalb
des Vorsprungs und der Vertiefung entspricht.
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Eine höhere Belastung verbessert die
Benetzbarkeit der Schnittstellen zwischen dem Lot und den zu verbindenden
Teilen und verursacht ein Eindringen des geschmolzenen Lötmetalls
in die Schnittstelle des Einbaus, was eine wesentliche Erweiterung
des verbundenen Bereiches und eine erhöhte Bindungsfestigkeit bewirkt.
In dem Fall, in dem die zu verbindenden Oberflächen rau sind, ist eine höhere Belastung
vorzuziehen.
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Als Lotprodukte können verschiedene Lötmetalle
verwendet werden. Unter ihnen können
solche, welche als Hauptbestandteile Ag, Cu, Ni oder Ti enthalten
und eine Schmelztemperatur von 800°C oder höher besitzen, vorzugsweise
verwendet werden.
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Vorzugsweise gibt es einen gewissen
Unterschied bei den Durchmessern des Vorsprungs und der Vertiefung
an dem zu verbindenden Abschnitt, um ein Spiel bei der Montage zu
realisieren, da ansonsten eine beeinträchtigte Montage gewaltsam notwendig
ist und eine Montage schwer zu bewerkstelligen ist, wenn der Unterschied
im Wesentlichen Null ist. Ein Spiel bei der Montage ermöglicht ein
Eindringen des geschmolzenen Lötmetalls
in den Zwischenraum beim Löten
und eine erhöhte
Bin dungsfestigkeit kann erwartet werden. Um jedoch die Teile mit
guter Ausrichtung bezüglich
der Achsen des Rades und der Welle zu löten, sollte das Spiel nicht
zu groß sein.
Gewöhnlich
verursacht ein Spiel von bis zu 1 mm kein Problem.
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Das räumliche Verhältnis von
dem Vorsprungs-/Vertiefungs-Abschnitt
zu dem ringförmigen
Abschnitt wird vorzugsweise so gewählt, dass der ringförmige Bereich
20% oder mehr des gesamten Querschnittes besitzt. Dieses Verhältnis ergibt
eine befriedigende Bindungsfestigkeit.
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Die Kombination einer größeren Tiefe
der Vertiefung und einer kleineren Höhe des Vorsprunges bildet eine
Aushöhlung
in dem verbundenen Bereich. Die Aushöhlung verhindert Wärmeleitung
von dem Rad zu der Welle und auf diese Weise wird ein Temperaturanstieg
in der Welle unterdrückt.
Dies ist aus dem Blickwinkel des Schutzes der Lager wünschenswert.
Die Länge
der Aushöhlung
ist natürlich
durch den Unterschied zwischen der Tiefe der Vertiefung und der
Höhe des
Vorsprunges bestimmt, und gewöhnlich
ist eine Länge
von einigen bis 15 mm geeignet. Die Profile der Aushöhlung können variieren.
Nicht nur das einfache Profil, wie in 7 dargestellt,
sondern auch das Profil eines konischen Bodens, wie in 8 dargestellt, kann verwendet werden.
Eine Alternative mit einer konischen Vertiefung an der Spitze des
Vorsprunges kann natürlich
auch verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
somit einen Turbinenrotor aus TiAl zur Verfügung, bei welchem ein aus TiAl
mit einer guten Hitzebeständigkeit
hergestelltes Turbinenrad und eine aus einem Baustahl oder einem
Hitze beständigen
Stahl hergestellte Welle mit einer hohen Bindungsfestigkeit verbunden sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung stellt bessere Turbinenrotoren aus TiAl zur Verfügung, bei
welchen sich die Achsen des Turbinenrades und der Welle in guter
Ausrichtung befinden. Eine andere bevorzugte Ausführungsform
stellt bessere Produkte zur Verfügung,
bei welchen zusätzlich
zu dem voran stehenden Vorzug eine Wärmeleitung von dem Rad zu der
Welle geringer ist und somit der Temperaturanstieg in der Welle
abnimmt.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Turbinenräder aus TiAl mit einem Durchmesser
von 52 mm wurden durch Präzisionsformguss
erstellt, wobei zwei Arten von TiAl-Legierungen verwendet wurden, wie in
Tabelle 1 dargestellt. Die Wellen wurden aus zwei Arten von Stahlstangen
mit einem Durchmesser von D0 = 17 mm und
einer Länge
von 110 mm hergestellt. Die Zusammensetzungen der Stähle sind
in Tabelle 1 dargestellt. Die drei eingesetzten Lote sind auch in
Tabelle 1 dargestellt.
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Wie in 2 dargestellt
wurde ein Lot (d) zwischen einem Rad (a) und einer Welle (b) eingefügt und einem
Druck von 0,5 kgf/mm2 auf der Schnittstelle
ausgesetzt. Die verbundenen Oberflächen waren eben und durch Abschleifen
bearbeitet. Als Lot wurden Metallfolien von 50 μm Dicke verwendet. Die zu verbindenden Teilen
wurden durch eine Hitze beständige
Glasabdeckung abgedeckt, um die zu verbindenden Teile zu schützen, und
Argongas wurde in den Zwischenraum der Glasabdeckung zugeführt. Ein
HF-Erwärmung
wurde unter Verwendung einer außerhalb
der Glasabdeckung vorhandenen Heizspirale durchgeführt, um
die zu verbindenden Teile auf die Temperatur von der Schmelztemperatur
des Lötmetalls
+50°C aufzuheizen.
Das Erwärmen
wurde für
30 Sekunden fortgesetzt, nachdem die Tempe ratur den voran stehenden
Wert erreicht hatte, und dann wurde die elektrische Leistung abgeschaltet,
um das verbundene Produkt abzukühlen.
Die Kombination von Rädern,
Wellen und Lot ist in der Tabelle 2 aufgeführt. Die Schmelztemperaturen
des Lotes und die Austenittemperaturen der Welle sind auch in Tabelle
2 dargestellt.
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Die Bearbeitungszeiten, welche von
dem Beginn des Erwärmens
bis zu der Beendigung des Lötens benötigt wurden,
waren bis zu 90 Sekunden kurz, sogar bei dem längsten Fall mit der höchsten Heiztemperatur.
Die Hälfte
der auf diese Weise hergestellten Turbinenrotoren wurden einem Torsionstest
bei Raumtemperatur unterzogen, als sie verbunden waren, und die
restlichen wurden dem Test unter den in Tabelle 3 dargestellten
Bedingungen unterzogen, nachdem sie gehärtet und Wärme behandelt waren. Das Härten und
die Wärmebehandlung
wurden in Übereinstimmung
mit der Angabe in JIS G 4103 und 4311 ausge führt. Beide Muster wurden bearbeitet,
um einen Durchmesser von 16 mm an den verbundenen Abschnitten vor
dem Test zu besitzen. Die Testergebnisse sind zusammen mit den Bedingungen
des Härtens
und der Wärmebehandlung
der verbundenen Produkte in Tabelle 3 dargestellt.
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Alle verbundenen Teile wiesen verbunden
ein zerbrechendes Torsionsdrehmoment von 8 kgf × m oder mehr auf, was für eine Bindungsfestigkeit
für Turbinenrotorwellen
befriedigend ist. Auf der anderen Seite wiesen einige der gehärteten und
Wärme behandelten
Muster, bei welchen die Schmelztemperaturen des Lötmetalls
geringer als die Austenittemperaturen des Wellenmetalls waren, Lauf-Nrn.
1–3 der
Kontrollbeispiele, eine deutlich verringerte Festigkeit nach der
Hitzebehandlung auf.
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Beispiel 2
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Wie in 3 dargestellt
wurde der gesamte Wellenabschnitt durch HF-Erwärmung aufgeheizt, um ihn so
gleichzeitig mit dem Löten
zu härten.
Das Turbinenrad aus TiAl, das Wellenteil, das Lot und die Verbindungsbedingungen
sind dieselben wie die bei der Erfindungs-Nr. 6 in Beispiel 1. Der
einzige Unterschied war, dass ein Abschrecken nach der Beendigung
des Aufheizens und der gleichmäßigen Erwärmung durch
Einblasen von Argongas in den Zwischenraum in die Glasabdeckung
aus den aus Hitze beständigem
Glas hergestellten Düsen
für kühlendes
Gas bezüglich
des Wellenteils ausgeführt
wurde, um es so zum Härten
abzuschrecken. Die auf diese Weise hergestellten Rotoren wurden
dem Torsionstest bei Raumtemperatur und einer Härtemessung an verschiedenen
Stellen des Wellenteils unterzogen. Die gemessenen Härten sind
in Tabelle 4 dargestellt.
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Die Härte nach dem Härten war
an verschiedenen Stellen HRC53 oder höher, was befriedigend ist, obwohl
die Daten in der Mitte etwas niedriger als die an der Oberfläche waren.
Das zerbrechende Torsionsdrehmoment bei Raumtemperatur war 17,4
kgf × m,
was auf demselben Niveau wie die Daten in Tabelle 3 von Beispiel
1 liegt.
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Beispiel 3
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Dieselben Verfahren aus Beispiel
1 wurden wiederholt, um Turbinenrotoren herzustellen. Turbinenräder aus
TiAl mit einem Durchmesser von 52 mm wurden durch Präzisionsformguss
mit einer 33,5Al-Legierung hergestellt. Die Wellen wurden aus SNCM439
Stahlstangen mit einem Durchmesser von D0 =
17 mm und einer Länge
von 110 mm hergestellt. Das verwendete Lot ist eine Folie von 50 μm Dicke,
welche aus dem vorab erwähnten
Lötmetall "A" hergestellt ist. Tabelle 5 zeigt die
Formen und Größen der
Turbinenrotoren und der Wellen an dem verbindenden Abschnitt.
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Das Verbinden wurde unter HF-Erwärmung ausgeführt. Ein
Lot wurde zwischen die zu verbindenden Oberflächen eingefügt, und das obere Ende der
Welle wurde nach unten gedrückt,
um eine Belastung von 0,5 kgf/mm2 auf die
zu verbindenden Schnittstellen zu legen. Um die Atmosphäre der zu
verbindenden Teile während
des Aufheizens neutral zu halten, wurden die Teile mit einer Hitze
beständigen
Glasabdeckung abgedeckt und Argongas wurde in den Zwischenraum in
die Abdeckung zur Abschirmung zugeführt. Die Hitze durch HF-Erwärmung wurde
durch eine um die Glasabdeckung herum installierte Heizspirale erzeugt.
Die zu verbindenden Teile wurden auf eine Temperatur von 850°C aufgeheizt
und bei dieser Temperatur für
30 Sekunden gehalten, und dann wurde die elektrische Leistung zum
Kühlen
abgeschaltet.
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Um die Abweichung der Achse des Turbinenrades
aus TiAl und der Achse der Welle nach dem Verbinden des Produktes
zu bestimmen, wurden die Rotoren mit fixierter Position der Welle
gedreht, wie in 9 dargestellt,
und die maximalen Werte der Änderungen
der Außendurchmesser
der Turbinenräder
wurden als die "Nicht-Maßhaltigkeit" der Achsen gemessen.
Die Werte der Nicht-Maßhaltigkeit
sind gemittelte Werte von jeweils drei Proben. Nach der Messung
wurden die Musterprodukte einer Wärmebehandlung mit Aufheizen
auf 600°C
für 30
Minuten gefolgt von einer Luftkühlung
unterzogen. Die verbundenen Teile wurden dann dem Torsionstest unterzogen.
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Die Testergebnisse sind mit D1
2/D0
2 (Prozentualer Anteil der Vertiefung im
Querschnittsbereich an der verbindenden Schnittstelle), D1 – D2 (Differenz der Durchmesser des Vorsprunges
und der Vertiefung) und H1 – H2 (Differenz der Tiefe der Vertiefung und
der Höhe
des Vorsprunges) in Tabelle 6 dargestellt.
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Es wurde herausgefunden, dass die
Nicht-Maßhaltigkeit
der Achsen der Turbinenrotoren, welche durch Montage eines Vorsprunges
und einer Vertiefung gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind, viel kleiner als die des Kontrollbeispiels
Nr. 1, an welchem die verbundenen Oberflächen eben sind, ist. Der Rotor
des Kontrollbeispiellaufs Nr. 13, bei dem D1
2/D0
2 > 0,8 galt, wies kein
befriedigendes zerbrechendes Torsionsdrehmoment auf, weil der verbundene
Bereich zu klein war. Auch der Rotor des Kontrollbeispiellaufs Nr. 3,
bei dem D1 – D2 > l,0 mm galt, besitzt
eine große
Nicht-Maßhaltigkeit
wie in dem Fall, in dem die verbundenen Oberflächen eben sind, auf Grund der
zu großen
Lücke bei
der Montage des Vorsprunges und der Vertiefung.
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Beispiel 4
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Bei der Verwendung von TiAl gemäß der in
Tabelle 7 dargestellten Legierungszusammensetzungen werden TiAl-Turbinenräder derselben
Form und Größe (Durchmesser
52 mm) erstellt. Das Wellenmaterial und das Lötmetall werden, wobei die Legierungszusammensetzungen
davon auch in Tabelle 7 dargestellt sind, mit den voran stehenden
Turbinenrädern
kombiniert, um Turbinenrotoren herzustellen. Die verwendeten Wellenmaterialien
waren SNCM439 und SUH11, welche auch in Beispiel 1 verwendet wurden.
An dem verbindenden Abschnitt ragen die Wellen mit D1 =
8 mm und H1 = 6 mm heraus, und die Räder aus
TiAl sind mit D2 = 7,9 mm und H2 =
1 mm vertieft.
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Das Verbinden wurde mit HF-Erwärmung, wie
in Beispiel 1, mit derselben Belastung auf den zu verbindenden Schnittstellen
von 0,5 kgf/mm2 ausgeführt. Die zu verbindenden Teile
wurden auf eine Temperatur von Schmelztemperatur +50°C aufgeheizt
und bei derselben Temperatur für
30 Sekunden gleichmäßig erwärmt. Dann
wurde die elektrische Leistung abgeschaltet, um zu kühlen.
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Die auf diese Weise erhaltenen Turbinenrotoren
wurden bearbeitet, um einen Durchmesser von 16 mm an den verbundenen
Abschnitten zu erhalten, und wie verbunden oder nach einem Härten und
einer Wärmebehandlung
unter den in Tabelle 8 dargestellten Bedingungen einem Torsionstest
unter Raumtemperatur unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle
8 dargestellt.
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Alle erfindungsgemäßen Turbinenrotoren,
Erfindungslauf-Nrn. 1–6,
sowohl die verbundenen als auch die gehärteten und Wärme behandelten,
wiesen ein zerbrechendes Torsionsdrehmoment von l0 kgf × m oder höher auf,
was bezüglich
der Bindungsfestigkeit befriedigend ist.
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Auf der anderen Seite wiesen die
Kontrollbeispiellauf-Nrn. 1-3
der gehärteten
und Wärme
behandelten Muster, bei welchen die Schmelztemperaturen des Lötmetalls
gleich oder niedriger als die Austenittemperaturen des Wellenmetalls
waren, eine deutlich herabgesetzte Festigkeit nach der Wärmebehandlung
auf, was für Turbinenrotoren
unbefriedigend ist.
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Beispiel 5
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Ein Turbinenrad aus TiAl und ein
Wellenteil, welche dieselben wie die in Beispiel 4, Erfindungslauf-Nr. 5
verwendeten sind, wurden unter Verwendung desselben Lotes verbunden,
und der auf diese Weise erhaltene Turbinenrotor wurde gehärtet und
Wärme behandelt.
Das Härten
wurde mittels HF-Erwärmung
durchgeführt,
um die gesamte Welle aufzuheizen, wobei die aufgeheizte Temperatur
gehalten wurde und nach Beendigung des Verbindens mit Argongas abgeschreckt
wurde, welches aus Düsen
für abschreckendes
Gas geblasen wurde, welche aus Hitze beständigem Glas hergestellt sind.
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Die auf diese Weise hergestellten
Rotoren wurden einem Torsionstest bei Raumtemperatur und einer Härtemessung
an verschiedenen Stellen des Wellenteiles unterzogen. Das zerbrechende
Torsionsdrehmoment bei Raumtemperatur war 13,7 kgf × m. Die
Härte an
der Oberfläche
war HRC 55, was befriedigend ist.
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Beispiel 6
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Der Turbinenrotor aus Erfindungslauf-Nr.
3 in Beispiel 3, bei welchem eine Aushöhlung in dem verbundenen Abschnitt
ausgebildet ist, und der Turbinenrotor aus dem Kontrollbeispiellauf-Nr.
1 auch aus dem Beispiel 3, bei welchem keine Aushöhlung ausgebildet
ist, wurden bearbeitet, um einen Durchmesser an dem verbundenen
Abschnitt von D0 = 15 mm zu erhalten, und
der von Lagern zu haltende Abschnitt wurde durch HF-Erwärmung gehärtet. Turbolader
wurden unter Verwendung dieser Turbinenrotoren zusammengebaut und praktischen
Motorentests unterzogen, wobei ein Dieselmotor mit 4000 rpm über 100
Stunden verwendet wurde. Es wurde eine Farbveränderung an dem durch ein Lager
gehaltenen Wellenabschnitt des Rotors des Kontrollbeispiellaufes
Nr. 1, welcher keine Aushöhlung
besitzt, festgestellt. Dies deutet auf einen bemerkbaren Temperaturanstieg
hin. Auf der anderen Seite wurde keine Farbveränderung an der Welle des Motors
der Erfindungslauf-Nr. 3, welcher eine Aushöhlung besitzt, festgestellt.
Dies beweist, dass der Temperaturanstieg geringer war.