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Die Erfindung bezieht sich auf die
Umsetzung von Video-Teilbildsequenzen bzw. -Halbbildsequenzen. Die
Erfindung kann beispielsweise in Form von Verfahren und Vorrichtungen
zur Änderung
der Phase von Videomaterial implementiert werden, welches von einem
Film mit 24 Vollbildern pro Sekunde stammt. Die Erfindung kann bei
Video-Nach-Produktions-Editiersystemen und insbesondere bei Editiersystemen
angewandt werden, die zum Editieren von Programmmaterial verwendet
werden, welches von einem Standard-Film mit 24 Vollbildern pro Sekunde stammt.
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Filme und Videobänder vermitteln die Vorstellung
einer Bewegung, indem eine Sequenz von Standbildern, die "Vollbilder" genannt werden, schnell
wiedergegeben werden. Kommerzielle Filme sind so ausgelegt, dass
sie mit 24 Vollbildern pro Sekunde wiedergegeben werden. Im Unterschied
dazu sind nach der amerikanischen NTSC-Fernsehnorm Videobänder so
ausgelegt, dass sie mit 29,97 Vollbildern pro Sekunde wiedergegeben
werden. Nach der Hochauflösungs-Videonorm
SMPTE-240M sind Hochauflösungs-Videobänder so
ausgelegt, dass sie mit 30 Vollbildern pro Sekunde wiederzugeben
sind. In Europa sind Videobänder
nach den PAL- und SECAM-Fernsehnormen so ausgelegt, dass mit 25 Vollbildern
pro Sekunde wiederzugeben sind.
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Neben dem Unterschied in den Vollbildraten unterscheidet
sich die Video-Wiedergabe in einer weiteren wichtigen Weise von
einer Filmwiedergabe. Beim Video bzw. Fernsehen ist das Bildschirmbild
in eine große
Anzahl von horizontalen Abtastzeilen aufgeteilt. Die amerikanische
NTSC-Norm sieht 525 Abtastzeilen auf dem Bildschirm vor
(von denen nicht alle sichtbar sind), während die europäische PAL-Norm 625 Abtastzeilen
vorsieht. Bei Videobändern
sind die Abtastzeilen, die dem jeweiligen Vollbild entsprechen,
in zwei "Teilbilder" bzw. "Halbbilder" aufgeteilt, deren
erstes die geradzahligen Abtastzeilen enthält und deren zweites die ungeradzahligen Abtastzeilen
enthält.
Um auf einem Videoband ein Vollbild aufzuzeichnen, werden zuerst
eines der Halb- bzw. Teilbilder und dann das andere Halb- bzw. Teilbild
aufgezeichnet. Somit enthält
ein Videovollbild zwei Teilbilder, und ein SMPTE-240M-Videoband
ist so ausgelegt, dass es mit 60 Teilbildern pro Sekunde, entsprechend
30 Vollbildern pro Sekunde wiederzugeben ist.
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Es ist üblich, Programmmaterial vom
Bewegtbildfilm auf ein Videoband zu überführen. Eine Maschine, die diese
Funktion ausführen
kann, wird als "Telecine-Maschine" bezeichnet. Hinsichtlich
des weiteren Hintergrunds der Telecine-Maschine siehe das US-Patent
5.428.387, das den Erfindern dieses Patents erteilt worden ist.
Heutzutage ist es außerdem üblich, Programmmaterial
vom Videoband auf einen Film zu übertragen,
und zwar insbesondere insofern, als ein Hochauflösungs-Videogerät diese Operation
ohne eine Verschlechterung in der Bildqualität auszuführen gestattet. Jeder Prozess
erfordert einen Weg zur Überbrückung der
Lücke zwischen
den 24 Vollbildern pro Sekunde, die beim Film verwendet werden,
und den 25 oder 29,97 oder 30 Vollbildern pro Sekunde, die beim
Videoband verwendet werden.
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Wenn 24 Vollbilder pro Sekunde eines
Film in 29,97/30 Vollbilder pro Sekunde für ein Videoband umgesetzt werden,
dann wird der zur Überbrückung der
Vollbildratenlücke
angewandte Standardprozess "3-2-Herunterziehen" genannt. Bei diesem
Prozess werden die geradzahligen Vollbilder des Films als zwei aufeinanderfolgende
Teilbilder aufgezeichnet, die identisch sind (mit der Ausnahme,
dass sie unterschiedlichen Sätzen
von Abtastzeilen entsprechen). Ungeradzahlige Vollbilder des Films
werden als drei aufeinanderfolgende Teilbilder aufgezeichnet, die ebenfalls
identisch sind (mit der Ausnahme, dass sie unterschiedlichen Sätzen von
Abtastzeilen entsprechen). Somit wird jedes Paar von Vollbildern
im Film, was 1/12 einer Sekunde ausmacht, um mit der Filmwiedergaberate
von 24 Vollbildern pro Sekunde wiedergegeben zu werden, in fünf Videoteilbilder
konvertiert, die ebenfalls 1/12 einer Sekunde ausmachen, um mit
einer Video-Wiedergaberate von 60 Teilbildern pro Sekunde wiedergegeben
zu werden.
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Wie in 1 veranschaulicht,
bestehen Videobänder,
die von einem Film 100 mittels des 3-2-Herunterziehens
erhalten sind, aus einer Folge bzw. Sequenz von Gruppen von Teilbildern,
wie den Teilbildern 125, 130, 135 und 140,
wobei jede Teilbildgruppe einem Film-Vollbild, wie dem Film-Vollbild 105 entspricht.
Tatsächlich
sind vier unterschiedliche Typen von Teilbildgruppen vorhanden,
die mit A, B, C und D bezeichnet sind. Eine A-Teilbildgruppe besteht aus
zwei Teilbildern, die einem Videoband-Vollbild und einem Film-Vollbild
entsprechen. Eine B-Teilbildgruppe besteht aus drei Teilbildern,
von denen die ersten zwei zu einem Videoband-Vollbild und das dritte
zum nächsten
Videoband-Vollbild gehören,
wobei die drei Teilbilder einem Film-Vollbild entsprechen. Eine
C-Teilbildgruppe besteht aus zwei Teilbildern, die zwei verschiedenen
Videoband-Vollbildern, jedoch lediglich einem Film-Vollbild entsprechen. Eine
D-Teilbildgruppe besteht aus drei Videoband-Teilbildern, von denen das erste zu
einem Videoband-Vollbild und die anderen beiden zu dem nächsten Videoband-Vollbild
gehören,
wobei jedoch alle drei Videoband-Teilbilder zu einem Film-Vollbild gehören.
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Es ist wichtig, auf den folgenden
Unterschied zwischen den A- und
C-Teilbildgruppen hinzuweisen. Obwohl beide Teilbildgruppen aus
zwei Teilbildern bestehen, die einem Film-Vollbild entsprechen,
ist das erste Teilbild einer A-Teilbildgruppe das erste Teilbild
eines Video-Vollbildes und entspricht so mit geradzahligen Abtastzeilen.
Im Unterschied dazu ist das erste Teilbild einer C-Teilbildgruppe
das zweite Teilbild eines Video-Vollbildes und entspricht somit ungeradzahligen
Abtastzeilen. Ein entsprechender Unterschied ist zwischen den B-
und D-Teilbildgruppen vorhanden. Das erste Teilbild einer B-Teilbildgruppe
ist das erste Teilbild eines Video-Vollbildes und entspricht somit
geradzahligen Abtastzeilen. Im Unterschied dazu ist das erste Teilbild
einer D-Teilbildgruppe das zweite Teilbild eines Video-Vollbildes und
entspricht somit ungeradzahligen Abtastzeilen.
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Ein von einem Film mittels eines
3-2-Herunterziehens erhaltenes Videoband besteht somit aus einer
Sequenz von Teilbildgruppen in der Reihenfolge ABCD, ABCD, ABCD,
etc. Vor allem die ersten beiden Teilbilder des Videobandes werden
eine A-Teilbildgruppe
sein, womit es möglich
wird zu erkennen, und zwar gerade aus der Lage eines Teilbildes
innerhalb des Videobandes, ob es zu einer A-, B-, C- oder D-Teilbildgruppe
gehört.
Bei der modernen Videobandeditierung wird auf die Vollbilder durch "Zeitcodes" Bezug genommen,
welche die Form hh:mm:ss:ff besitzen, in der hh Stunden, mm Minuten,
ss Sekunden und ff Vollbilder (nicht Teilbilder) bedeuten. Da es
sechs Sätze
von A-, B-, C- und D-Teilbildgruppen in jedem Sekunden-Wert des
Videobandes gibt und jeder Satz der Teilbildgruppen fünf Video-Vollbilder
umfasst, ist es möglich,
allein aus der Video-Vollbildnummer ff des Zeitcodes zu erkennen,
ob die Teilbilder des betreffenden Video-Vollbildes zu den A-, B-,
C- oder D-Teilbildgruppen gehören.
Insbesondere das erste Video-Vollbild jeder Sekunde besteht aus
zwei Teilbildern, die eine A-Teilbildgruppe bilden, das zweite Video-Vollbild
besteht aus zwei Teilbildern, die einen Teil einer B-Teilbildgruppe
bilden, das dritte Video-Vollbild besteht aus einem Teilbild von
einer B-Teilbildgruppe und einem Teilbild von einer C-Teilbildgruppe,
und so weiter.
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Es ist üblich, beim Prozess des Editierens
eines Videobandes zwischen zwei oder mehr Videoquellen zu schneiden,
abzublen den oder überzublenden.
Nach-Produktions-Video-Editiersysteme der im Stand der Technik bekannten
Arten ermöglichen
dieses Schneiden, Abblenden oder Überblenden an jeglicher Video-Vollbildgrenze vorzunehmen.
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Es sei ein typisches Editierszenario
betrachtet, wie es in 2 veranschaulicht
ist. Der Benutzer des Editiersystems verfügt über zwei Quell-Videobänder, ein
Band X und ein Band Y, die durch ein 3-2-Herunterziehen von einem
Film stammen. Der Benutzer wünscht,
die ersten sechs Video-Vollbilder, die in 2 mit 0 bis 5 nummeriert sind, von dem Band
X zum Ausgang zu kopieren, gefolgt von fünf Video-Vollbildern, die mit
0 bis 4 nummeriert sind, vom Band Y. Da beide Bänder durch ein 3-2-Herunterziehen
erhalten worden sind, kommen die Video-Vollbilder 0 bis 5 des Bandes
X von fünf Film-Vollbildern
und besitzen eines Sequenz von ABCDA, während die Video-Vollbilder 0 bis
4 des Bandes X von vier Film-Vollbildern her kommen und eine Sequenz
von ABCD besitzen. Falls diese Operation bei einem bekannten Editiersystem
ausgeführt
würde,
werden zunächst
die sechs Video-Vollbilder 0 bis 5 im Band X zum Ausgang hin kopiert,
was zu einem Ausgangs- bzw. Abgabeband mit einer Anfangssequenz
ABCDA führt.
Sodann werden die fünf
Video-Vollbilder 0 bis 4 vom Band Y zum Ausgang kopiert. Diese zusätzliche
Kopieroperation führt
auf dem Ausgangsband zu einer unerwünschten unregelmäßigen Sequenz
von ABCDAABCD, wie dies in 2 gezeigt
ist.
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Nunmehr sei angenommen, dass die
in 2 veranschaulichte
Operation darin bestünde, überzublenden
anstatt zu schneiden, so dass die Inhalte der beiden Bänder gemischt
werden, und zwar mit einem zunehmenden Anteil des Inhalts des Bandes
Y, wenn die Zeit fortschreitet. Es ist ohne weiteres zu ersehen,
dass das mit 7 nummerierte Ausgangs- bzw. Abgabe-Video-Vollbild
aus zwei Teilbildern besteht. Das erste Teilbild des Ausgangs-Vollbildes
7 stammt vom B-Film-Vollbild des Bandes X (und erfasst die mit 6
und 7 nummerierten Video-Vollbilder), das mit dem B-Film-Vollbild
des Bandes Y gemischt wird (und erfasst die mit 1 und 2 nummerierten Vollbilder).
Das zweite Teilbild des Ausgangs-Vollbildes 7 stammt jedoch aus
einem anderen Film-Vollbild auf dem Band X, dem C-Film-Vollbild,
das sich über die
Video-Vollbilder 7 und 8 erstreckt. Dies ist ebenfalls unerwünscht.
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Wie dieses Beispiel zeigt, kann sogar
dann, wenn die Quelle-Videobänder X und
Y mittels eines 3-2-Herunterziehens von einem Film stammen und perfekte
ABCD-Sequenzen besitzen, eine Editieroperation potentiell zu Unregelmäßigkeiten
in der ABCD-Sequenz des Ausgangs- bzw. Abgabe-Videobandes führen. Diese
Unregelmäßigkeiten
können sichtbare
Artefakte entstehen lassen, wenn das Ausgangs- bzw. Abgabe-Videoband
wieder in einen Film zurück
konvertiert wird. Sogar ein einzelner Schnitt kann insgesamt auf
dem Videoband dazu führen, dass
der Schnitt eine Versetzungs-ABCD-Sequenz besitzt, so dass der Zeitcode
nicht mehr zu bestimmen erlaubt, ob die Teilbilder eines Vollbildes
zu den A-, B-, C- oder D-Teilbildgruppen gehören.
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Eine Technik bzw. ein Verfahren zur
Vermeidung dieser Schwierigkeit besteht darin, die Auflösung zu
begrenzen, mit der das Schneiden, Abblenden und Überblenden stattfindet, so
dass diese Operationen lediglich an der Grenze einer ABCD-Struktur erlaubt
sind. Da eine ABCD-Struktur fünf
Videoband-Vollbilder lang ist, das heißt ein Sechstel Sekunde dauert,
beschränkt
dies in starkem Maße
die Möglichkeit
des Editors zu schneiden, wie dies künstlerische Überlegungen
gebieten (z.B. zur Synchronisierung mit Toneffekten). Dieser Verlust
an kreativer Kontrolle ist in der Praxis unakzeptabel.
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Im US-Patent 4.998.167 ist ein Verfahren
zur Umsetzung einer Reihe von Gruppen von Video-Teilbildern in eine
neue Reihe von Gruppen von Video-Teilbildern angegeben. Eine Darstellung
jedes Bildes einer Reihe von Einzelbildern, die ein Bewegtbild darstellen,
wird aus der Gruppe der Teilbilder hervorgerufen, die jeweils ein
derartiges Einzelbild darstellen. Die ses Verfahren bezieht sich
hauptsächlich auf
die Umsetzung zwischen NTSC- und PAL-Videosignalen bzw. -Fernsehsignalen
und insbesondere auf die Umsetzung eines Teilbildes von Vollbildern, die
aus NTSC-Vollbildern eingegeben sind, in NTSC-Video-Teilbilder, sodann auf die Konvertierung zur
erneuten Bildung von NTSC-Vollbildern, dann zu PAL-interpolierten
Vollbildern und schließlich
zu PAL-interpolierten Teilbildern.
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Die jeweiligen unterschiedlichen
Aspekte der Erfindung sind in den beigefügten Patentansprüchen dargelegt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, wie sie unten beschrieben wird, stellt ein Videoband
für ein
Editiersystem bereit, welches gestattet, mit der höchsten zeitlichen
Auflösung
zu schneiden und überzublenden,
die mit der Aufrechterhaltung der ABCD-Sequenz der Teilbildgruppen
konsistent ist. Dies wird durch eine bescheidene Änderung
existierender Videoband-Editiersysteme ohne die Forderung nach irgendwelchen
radikalen Änderungen
in den existierenden Systemen erreicht.
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Die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung macht Gebrauch von einer neuen Vorrichtung, die als
Neu-Folgesteuereinrichtung bezeichnet wird. Die Neu-Folgesteuereinrichtung
enthält
acht Teilbildspeicher, das heißt
Vorrichtungen, die imstande sind, den Inhalt eines Video-Teilbildes
mit der Auflösung
zu speichern, die dem verwendeten Videogerät entspricht (z.B. NTSC oder
SMPTE-240M). Ein Videoband-Spielgerät ist mit dem Eingang der Neu-Folgesteuereinrichtung
verbunden, die an, ihrem Ausgang ein Videosignal bzw. Fernsehsignal
erzeugt. Eine Neu-Folgesteuereinrichtung wird für jede in das Editiersystem
einbezogene Videoquelle benutzt, so dass beispielsweise dann, wenn
das Editiersystem imstande ist, das Videosignal von drei Videobandspielgeräten zu kombinieren,
um das Abgabe- bzw. Ausgangs-Videoband
zu erzeugen, drei Neu-Folgesteuereinrichtungen erforderlich sind.
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Die bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung macht außerdem
von einer Steuereinrichtung Gebrauch, die als Schnittstelle zu den
Neu-Folgesteuereinrichtungen vorgesehen ist und die diese per Befehl
steuert. Die Steuereinrichtung liefert der Neu-Folgesteuereinrichtung
einen Befehl zur Ausführung
der in Frage kommenden Transformationen zwischen deren Eingangssignal
und deren Ausgangssignal, so dass die Ausgangssignale der Neu-Folgesteuereinrichtungen
eine ABCD-Sequenz von Teilbildgruppen aufweisen, die mit der gewünschten
ABCD-Sequenz im Abgabe-Videoband übereinstimmt.
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Durch die kombinierte Wirkung der
Steuereinrichtung und der Neu-Folgesteuereinrichtung ist es somit
möglich,
das Ziel der Ausführung
von Schnitten, Abblendungen und Überblendungen
zwischen zwei Videoquellen zu erzielen, während die reguläre ABCD-Sequenz
von Teilbildgruppen im Ausgangs- bzw. Abgabe-Videoband aufrechterhalten wird. Diese
Schnitte, Abblendungen und Überblendungen
können
mit der maximalen zeitlichen Auflösung ausgeführt werden, welche die Quellen
zulassen, so dass der Schnitt, die Abblendung oder die Überblendung
mit dem Beginn irgendeiner A-, B-, C- oder D-Teilbildgruppe starten
und an den Anfang irgendeiner A-, B-, C- oder D-Teilbildgruppe im
Ausgangssignal gelegt werden kann.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen an Hand eines veranschaulichenden und nicht beschränkenden
Beispiels weiter beschrieben.
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1 veranschaulicht
vier Typen von Videoband-Teilbildern A, B, C und D, die in bzw.
auf einem 60-Teilbild-pro-Sekunde-Videoband existieren, das von
einem Bewegtbildfilm stammt.
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2 veranschaulicht
die Video-Teilbildsequenzen in einem Editierbetrieb, der nach bekannten Editiersystemen
zu einer unregelmäßigen ABCD-Sequenz
im Ausgangs- bzw. Abgabe-Videoband führen würde.
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3 veranschaulicht,
wie eine die Erfindung verkörpernde
Neu-Folgesteuereinrichtung in ein Gesamt-Video-Editiersystem eingebaut ist.
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4 veranschaulicht,
wie der Video-Editierbetrieb gemäß 2 unter Heranziehung der Neu-Folgesteuereinrichtung
ausgeführt
würde.
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5 veranschaulicht
Komponenten, welche die Neu-Folgesteuereinrichtung bilden.
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6 bis 9 veranschaulichen Vollbildspeicher,
die verwendet werden, wenn die Neu-Folgesteuereinrichtung in ABCD-,
BCDA-, CDAB- bzw. DABC-Betriebsarten arbeitet.
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In der folgenden Beschreibung wird
für Zwecke
der Erläuterung
eine spezifische Nomenklatur verwendet bzw. dargelegt, um ein gründliches
Verständnis
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zu erreichen. Es dürfte jedoch für einen Durchschnittsfachmann
ersichtlich sein, dass diese spezifischen Details nicht notwendig
sind, um die vorliegende Erfindung auszuführen. In anderen Fällen sind
an sich bekannte Schaltungen und Vorrichtungen in Blockdiagrammform
dargestellt, um die Offenbarung nicht zu verwirren.
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Die Ausführungsform der Erfindung ist
so ausgelegt, dass sie als Teil eines Video-Nach-Produktions-Editiersystems
der schematisch in 3 veranschaulichten
Art zu verwenden ist. Ein derartiges Video-Editiersystem verwendet
eine Steuereinrichtung 330, die es einem Benutzer ermöglicht,
den Editierprozess zu steuern. Das Video-Editiersystem umfasst ferner
zwei oder mehr Quell-Videobandspielgeräte (VTR) 300, 320,
zwei oder mehr Neu-Folgesteuereinrichtungen bzw. -Ablaufsteuereinrichtungen 305, 325,
welche die Erfindung verkörpern,
einen Umschalter 310 und einen Videobandrecoder (VTR) 315,
auf dem das ausgangsseitige Videosignal aufgezeichnet wird. Eine
Neu-Folgesteuereinrichtung ist zwischen jedem Quell-Videobandspielgerät und dem Umschalter 310 angeschlos sen.
Video-Editiersysteme enthalten außerdem in typischer Weise eine
Konsole, einen Videomonitor, einen Audiomischer, Lautsprecher und
weiteres nicht dargestelltes Gerät.
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4 zeigt,
wie die in 2 veranschaulichte
Editieroperation wirkt bzw. abläuft,
wenn die die Erfindung verkörpernden
Neu-Folgesteuereinrichtungen in Benutzung sind. Die ersten sechs
Video-Vollbilder auf dem Band X werden wie zuvor zum Ausgang bzw.
auf das Abgabe-Videoband geschrieben, und zwar als fünf Teilbildgruppen
in der Sequenz ABCDA. Die fünf
beginnenden Video-Vollbilder vom Band Y werden jedoch von ABCD mittels
der Neu-Folgesteuereinrichtung in BCDA transformiert, bevor sie
auf dem Abgabe-Band geschrieben werden. Diese Transformation, die
auch als "Phasenänderung" bezeichnet wird,
stellt sicher, dass das Abgabe-Band die gewünschte reguläre ABCD-Sequenz der
Teilbildgruppen aufweist.
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Die Transformation einer ABCD-Sequenz von
Teilbildgruppen in eine BCDA-Sequenz erfordert, dass die Neu-Folgesteuereinrichtung
gewisse Video-Teilbilder der Video-Teilbilder vervielfacht bzw. dupliziert
und andere wegläßt. Genauer
gesagt muss die Neu-Folgesteuereinrichtung für die anfängliche A Teilbildgruppe von
dem Band Y gemäß 4, welche Gruppe zwei Teilbilder
umfasst, die drei Teilbilder erzeugen, die der B Teilbildgruppe
entsprechen, welche auf dem Abgabe-Band zu schreiben ist. Die Neu-Folgesteuereinrichtung
muss dazu das erste Teilbild in der eingangsseitigen A Teilbildgruppe
duplizieren, um die beiden ersten und dritten Teilbilder der Abgabe-B-Teilbildgruppe
zu erhalten. Darüber
hinaus muss die B-Teilbildgruppe vom Band Y gemäß 4 in eine C-Teilbildgruppe konvertiert
werden, und somit müssen
deren drei Teilbilder in zwei transformiert werden. Diese Transformation
wird dadurch ausgeführt,
dass das letzte Teilbild der drei Teilbilder der B-Teilbildgruppe
weggelassen wird und dass die Reihenfolge der anderen beiden umgekehrt
wird. Die Umkehr ist erforderlich, da das erste Teilbild in einer B-Teilbildgruppe
das erste Teilbild eines Video-Vollbildes ist und somit ge radzahligen
Abtastzeilen entspricht, während
das erste Teilbild einer C-Teilbildgruppe das zweite Teilbild eines
Video-Vollbildes
ist und somit ungeradzahligen Abtastzeilen entspricht. In entsprechender
Weise muss die C-Teilbildgruppe von dem Band Y in eine D-Teilbildgruppe
konvertiert werden. Diese Konvertierung bzw. Umsetzung wird genauso
vorgenommen wie die A-in-B-Umsetzung erfolgte, und zwar durch Verdopplung
des ersten Teilbildes in der eingangsseitigen C-Teilbildgruppe,
um die beiden ersten und dritten Teilbilder der ausgangsseitigen
D-Teilbildgruppe zu erhalten. Schließlich muss die D-Teilbildgruppe
vom Band Y in eine A-Teilbildgruppe umgesetzt werden; auch dies
erfolgt durch Weglassen des letzten Teilbildes der D-Teilbildgruppe
und durch Umkehr der Reihenfolge der anderen beiden Teilbilder.
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Während
das Beispiel gemäß 4 die Neu-Folgesteuereinrichtung
benötigte,
um die Sequenz der Teilbildgruppen auf dem Band von ABCD in BCDR
umzusetzen, können
es andere Editieroperationen erforderlich machen, dass eine Sequenz von
Teilbildgruppen von ABCD in CDAB oder von ABCD in DABC umgesetzt
wird oder dass die ausgangsseitige Sequenz ABCD ist, gerade so wie
die eingangsseitige Sequenz. Es zeigt sich somit, dass eine Neu-Folgesteuereinrichtung
in vier verschiedenen Betriebsarten bzw. Moden arbeiten muss, die
in vorteilhafter Weise als ABCD (mit der Bedeutung, dass ein ABCD-Eingangssignal
in ein ABCD-Ausgangssignal umgesetzt wird), BCDA (mit der Bedeutung,
dass ein ABCD-Eingangssignal in ein BCDA-Ausgangssignal umgesetzt wird), CDAB
(mit der Bedeutung, dass ein ABCD-Eingangssignal in ein CDAB-Ausgangssignal
umgesetzt wird) und DABC (mit der Bedeutung, dass ein ABCD-Eingangssignal in
ein DABC-Ausgangssignal umgesetzt wird) bezeichnet sind.
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Die Neu-Folgesteuereinrichtung 305 oder 325 weist
intern den in 5 dargestellten
Aufbau auf. Sie besteht aus einem Satz von acht Teilbildspeichern 500,
einer Lese-Schreib-Steuereinrichtung 505 für die Teilbildspeicher 500 und
einer Systemsteuereinrichtung 515, die mit der Editier-Steuereinrichtung 330 kommuniziert.
Die eingangsseitigen bzw. eintreffenden und ausgangsseitigen bzw.
abgegebenen Teilbilder werden vorzugsweise in digitaler Form übertragen,
und zwar in irgendeiner Anzahl von digitalen Videoformaten, die
in der Technik bekannt sind. In jedem Teilbild-Zeitintervall (1/60
Sekunde) wird das eingangsseitige Teilbild in einen der acht Teilbildspeicher 500 eingeschrieben,
während
ein anderer der Teilbildspeicher 500 ausgelesen wird und
dessen Inhalt zum Ausgang der Neu-Folgesteuereinrichtung hin geleitet
wird. Die Neu-Folgesteuereinrichtung enthält außerdem einen Teilbildzähler 510,
der jedesmal inkrementiert wird, wenn ein neues Teilbild ausgegeben
wird, das heißt
jede 60stel Sekunde. Die in diesem Zähler gespeicherte Zahl bezieht
sich auf die Teilbildzählung.
Die Teilbildzählung
wird im Modulo 10 vorgenommen, so dass sie lediglich von
0 bis 9 variiert. Dies kann zweckmäßigerweise dadurch vorgenommen
werden, dass der betreffende Zähler
jedesmal dann auf 0 zurückgesetzt
wird, wenn er ansonsten über
9 inkrementiert würde.
Die Systemsteuereinrichtung 515 entscheidet als Funktion
der Betriebsart und der Teilbildzählung, in welche Teilbildspeicher
zu schreiben ist und aus welchen im jeweiligen Teilbild-Zeitintervall
zu lesen ist. Die Art und Weise in der dies entschieden wird, wird
nachstehend erläutert.
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Die 6 bis 9 legen für jede der vier Betriebsarten
fest, aus welchem der acht Teilbildspeicher 500 gelesen
und in welchen der betreffenden Teilbildspeicher im jeweiligen Teilbild-Zeitintervall
als Funktion der Teilbildzählung
und der Betriebsart geschrieben wird. 6 zeigt,
aus welchem Teilbildspeichern als Funktion der Teilbildzählung gelesen und
in welche geschrieben wird, wenn die Neu-Folgesteuereinrichtung
im ABCD-Betrieb arbeitet. Wenn die Teilbildzählung 0 ist, zeigt
die erste Spalte von 6,
dass in den Teilbildspeicher 1 geschrieben wird und dass
aus dem Teilbildspeicher 7 gelesen wird. Wenn die Teilbildzählung 1 ist,
dann zeigt die zweite Spalte, dass in den Teilbildspeicher 2 geschrieben wird
und dass aus dem Teilbildspeicher 8 gelesen wird. Wenn
die Teilbildzählung 2 ist,
dann wird in den Teilbildspeicher 3 geschrieben, und aus dem
Teilbildspeicher 1 wird gelesen. Wenn die Teilbildzählung 3 ist,
wird in den Teilbildspeicher 4 geschrieben, und aus dem
Teilbildspeicher 2 wird gelesen. Wenn die Teilbildzählung 4 ist,
wird aus dem Teilbildspeicher 3 gelesen, und in keinen
Teilbildspeicher wird geschrieben. Wenn die Teilbildzählung 5 ist,
wird in den Teilbildspeicher 6 geschrieben, und aus dem
Teilbildspeicher 4 wird gelesen. Wenn die Teilbildzählung 6 ist,
wird in den Teilbildspeicher 5 geschrieben, und aus dem
Teilbildspeicher 3 wird gelesen. Wenn die Teilbildzählung 7 ist,
wird in den Teilbildspeicher 8 geschrieben, und aus dem
Teilbildspeicher 6 wird gelesen. Wenn die Teilbildzählung 8 ist,
wird in den Teilbildspeicher 7 geschrieben, und aus dem
Teilbildspeicher 5 wird gelesen. Schließlich wird dann, wenn die Teilbildzählung 9 ist,
aus dem Teilbildspeicher 8 gelesen, und in keinen Teilbildspeicher
wird geschrieben.
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Aus 6 dürfte ersichtlich
sein, dass die Neu-Folgesteuereinrichtung eine Zeitverzögerung zwischen
ihrem Eingang und ihrem Ausgang einführt. Genauer gesagt wird im
ABCD-Betrieb das eintreffende bzw. eingangsseitige Teilbild, welches
eintrifft, wenn die Teilbildzählerstellung
bzw. -zählung
0 ist, zum Ausgang übertragen,
wenn die Teilbildzählung 2 ist,
das heißt
zwei Teilbildzeiten (1/30 Sekunde) später. Die Editier-Steuereinrichtung 330 berücksichtigt
diese Zeitverzögerung
bei der Gesamtsynchronisation des Systems.
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7 legt
in entsprechender Weise fest, aus welchen Teilbildspeichern gelesen
und in welche geschrieben wird, wenn die Neu-Folgesteuereinrichtung
im BCDA-Betrieb arbeitet.
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7 zeigt
beispielsweise, dass dann, wenn die Teilbildzählung 0 ist, in den
Teilbildspeicher 1 geschrieben und aus dem Teilbildspeicher 7 gelesen wird.
Wenn die Teilbildzählung 1 beträgt, wird
in den Teilbildspeicher 2 geschrieben und aus dem Teilbildspeicher 7 wird
gelesen. Wenn die Teilbildzählung
2 ist,
wird in den Teilbildspeicher 3 geschrieben und aus dem
Teilbildspeicher 1 wird gelesen. Die Teilbildspeicher,
aus denen für
die übrigen
Werte der Teilbildzählung
gelesen und in die für
die übrigen
Werte der Teilbildzählung
geschrieben wird, können
ohne weiteres aus den übrigen
Spalten von 7 ersehen werden,
wie dies bei der Erläuterung
der 6 oben erfolgt ist. 8 zeigt die Teilbildspeicher,
aus denen gelesen und in die geschrieben wird, wenn die Neu-Folgesteuereinrichtung
im CDAB-Betrieb arbeitet, und 9 zeigt
die Teilbildspeicher, aus denen gelesen und in die geschrieben wird,
wenn die Neu-Folgesteuereinrichtung im DABC-Betrieb arbeitet. Wenn
die Neu-Folgesteuereinrichtung in diesen letzteren beiden Betriebsarten
arbeitet, beträgt
die Verzögerungszeit
zwischen der Eingabe und der Ausgabe drei Teilbildzeiten (1/20 Sekunde).
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Bei der Spezifikation des Betriebs
der Neu-Folgesteuereinrichtung, der soweit gegeben worden ist, hat
die Neu-Folgesteuereinrichtung stets mit einer Sequenz von Teilbildgruppen
in dem Quell-Videoband gearbeitet, welches mit einer A-Teilbildgruppe
beginnt. Die Neu-Folgesteuereinrichtung ist jedoch auch imstande,
mit einer B-, C- oder D-Teilbildgruppe zu beginnen. Um mit einer
B-, C- oder D-Teilbildgruppe zu beginnen, beginnt die Teilbildzählung der
Neu-Folgesteuereinrichtung mit einem von 0 verschiedenen Wert. So
sei beispielsweise angenommen, dass die Neu-Folgesteuereinrichtung
im BCDA-Betrieb, wie in 7 gezeigt,
arbeitet, und dass die Sequenz der Teilbildgruppen in der Quelle mit
einer C-Teilbildgruppe beginnt. Es ist dann lediglich notwendig,
den Neu-Folgesteuerungsprozess mit einer Teilbildzählung von
5 anstatt von 0 zu beginnen, wie dies ohne weiteres aus einer Überprüfung der 7 zu ersehen ist. Die Steuereinrichtung 330 überträgt vorzugsweise
zu der Neu-Folgesteuereinrichtung eine Anzeige darüber, zu
welchem Typ von Teilbildgruppe das erste Quell-Teilbild auf dem
jeweiligen Quell-Band gehört.
Diese Anzeige gibt der Neu-Folgesteuereinrichtung bekannt, mit welcher Teilbildzählung sie
zu beginnen hat.
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Die Auswahl, aus welchen Teilbildspeichern gemäß 6 bis 9 zu lesen und in welche zu schreiben
ist, ist lediglich beispielhaft. Durchschnittsfachleute werden erkennen,
dass viele weitere Wahlen möglich
sind, die dennoch die notwendigen ABCD-Sequenzumsetzungen erzielen,
welche für
die gewählte
Betriebsart verlangt werden.
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Obwohl die jeweilige Neu-Folgesteuereinrichtung 305, 325 in 3 als ein gesondertes Kästchen dargestellt
ist, dürfte
für Durchschnittsfachleute ersichtlich
sein, dass eine Anzahl an Neu-Folgesteuereinrichtungen innerhalb
eines Kästchens
untergebracht sein kann, um eine gemeinsame Spannungsversorgungsquelle
und andere Elemente, wie die RS-422-Verbindung zur Editier-Steuereinrichtung 330
gemeinsam zu nutzen. Obwohl die bevorzugten Ausführungsformen im Hinblick auf
eine Videoband-Editierung beschrieben worden ist, dürfte überdies
für Durchschnittsfachleute
ersichtlich sein, dass die Erfindung auch mit Videosignalen ausgeführt werden
kann, die auf anderen Medien, wie auf Laserplatten gespeichert sind.