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Diese
Erfindung betrifft neu identifizierte Polynucleotide, von solchen
Polynucleotiden codierte Polypeptide, die Verwendung solcher Polynucleotide
und Polypeptide, ebenso wie die Produktion solcher Polynucleotide
und Polypeptide. Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung wurde
als ein mutmaßlicher
menschlicher transformierender Wachstumfaktor identifiziert. Spezieller
wurde das Polypeptid der vorliegenden Erfindung als ein mutmaßliches
Mitglied der Super-Familie von transformierendem Wachstumfaktor-Beta
identifiziert und wird hier nachstehend manchmal als "HTTER36" bezeichnet. Die
Erfindung betrifft auch die Inhibierung der Wirkung solcher Polypeptide.
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Diese
Erfindung betrifft ein Polynucleotid und Polypeptidmoleküle, die
strukturell und funktionell verwandt sind mit TGF-β. Die Peptidwachstumfaktoren-Familie von transformierendem
Wachstumfaktor-beta umfaßt
fünf Mitglieder,
die als TGF-β1
bis TGF-β5
bezeichnet werden, die alle Homodimere von etwa 25 kd bilden. Die
TGF-β-Familie
gehört
zu einer größeren, ausgedehnten
Superfamilie von Peptidsignalmolekülen, die die Muellersche inhibierende
Substanz (Cate, R. L. et al., Cell, 45:685–698 (1986)), Decapentaplegic
(Padgett, R. W. et al., Nature, 325:81–84 (1987)), knochenmorphogene
Faktoren (Wozney, J. M. et al., Science, 242:1528–1534 (1988)),
vg1 (Weeks, D. L., und Melton, D. A., Cell, 51:861–867 (1987)),
Activine (Vale, W. et al., Nature, 321:776–779 (1986)) und Inhibine (Mason,
A. J., et al., Nature, 318:659–663
(1985)) umfaßt.
Diese Faktoren sind in ihrer Gesamtstruktur dem TGF-β ähnlich,
sind aber bei den Aminosäuren
nur zu etwa 25% identisch mit den TGF-β-Proteinen und untereinander.
Man glaubt, daß alle
diese Moleküle
wichtige Rollen bei der Modulation von Wachstum, Entwicklung und
Differenzierung spielen. Das Protein der vorliegenden Erfindung,
PGF, behält
die sieben konservierten Cysteinreste in der C-terminalen, aktiven
Domäne
von TGF-β.
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TGF-β wurde ursprünglich als
ein Faktor beschrieben, der normale Rattennierenfibroblasten in
weichem Agar in der Gegenwart von epidermalem Wachstumfaktor zur
Proliferation induzierte (Roberts, A. B. et al., PNAS USA, 78:5339–5343 (1981)).
Anschließend
wurde von TGF-β gezeigt,
daß es
eine Reihe von verschiedenen Effekten bei einer Vielzahl von Zellen
ausübt.
Zum Beispiel kann TGF-β die
Differenzierung von gewissen Zellen mesodermalem Ursprungs inhibieren
(Florini, J. R. et al., J. Biol. Chem., 261: 1659–16513 (1986)),
induzierte die Differenzierung von anderen (Seyedine, S. M. et a.,
PNAS USA, 82:2267–2271
(1985)), und kann die Proliferation verschiedener Typen von Epithelzellen
potent inhibieren (Tucker, R. F., Science, 226:705–707 (1984)).
Diese letzte Aktivität
hat zu der Spekulation geführt,
daß eine
wichtige physiologische Rolle für
TGF-β die
Aufrechterhaltung des unterdrückten
Wachstumsstadiums bei vielen Typen von Zellen ist. Dementsprechend
zeigen Zellen, die die Fähigkeit
der Reaktion auf TGF-β verlieren,
wahrscheinlicher unkontrolliertes Wachstum und bilden wahrscheinlicher
Turmore. Tatsächlich
fehlen gewissen Tumoren wie z.B. Retinoblastomen nachweisbare TGF-β-Rezeptoren
auf ihrer Zelloberfläche
und sie reagieren nicht auf TGF-β, während ihre
normalen Gegenstücke
bei ihrem Wachstum eigene Oberflächenrezeptoren
exprimieren und durch TGF-β potent
inhibiert werden (Kim Chi, A. et al., Science, 240:196–198 (1988)).
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Genauer
gesagt stimuliert TGF-β1
das verankerungsunabhängige
Wachstum von normalen Rattennierenfibroblasten (Robert et al., PNAS
USA, 78:5339–5343
(1981)). Seitdem wurde gezeigt, daß es ein multifunktioneller
Regulator von Zellwachstum und Differenzierung ist (Sporn et al.,
Science, 233:532–534
(1986)), der zu solch diversen Effekten in der Lage ist wie der
Inhibierung des Wachstums von mehreren menschlichen Krebszelllinien
(Roberts et al., PNAS-USA, 82:119–123 (1985)), von Mauskeratinocyten
(Coffey et al., Cancer Res., 48:1596–1602 (1988)) und T- und B-Lymphocyten
(Kehr) et al., J. Exp. Med., 163:1037–1050 (1986)). Er inhibiert
auch die Proliferation von frühen
hämatopoietischen
Vorläuferzellen
(Goey et al., J. Immunol., 143:877–880 (1989)), stimuliert die
Induzierung der Differenzierung von mesenchymalen Zellen des Rattenmuskels
und die anschließende
Produktion von knorpelspezifischen Makromolekülen (Seyedine et al., J. Biol. Chem.,
262:1946–1949
(1986)), verursacht die erhöhte
Synthese und Sekretion von Kollagen (Ignotz et al., J. Biol. Chem.,
261:4337–4345
(1986)), stimuliert die Knochenbildung (Noda et al., Endocrinology, 124:2991–2995 (1989))
und beschleunigt die Heilung von Schnittwunden (Mustoe et al., Science, 237:1333–1335 (1987)).
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Darüber hinaus
stimuliert TGF-β1
die Bildung von extrazellulären
Matrixmolekülen
in der Leber und Lunge. Wenn die Niveaus an TGF-β1 höher als normal sind, tritt
die Bildung von Faser in der extrazellulären Matrix von Leber und Lunge
auf, was tödlich
sein kann. Hohe Spiegel von TGF-β1
treten bei Chemotherapie und Knochenmarktransplantat als versuchter
Krebsbehandlung auf, z.B. bei Brustkrebs.
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Ein
zweites Protein mit der Bezeichnung TGF-β2 wurde von mehreren Quellen
isoliert, einschließlich entmineralisiertem
Knochen, einer menschlichen prostatischen Adenocarcinom-Zelllinie
(Ikeda et al., Bio.Chem., 26:2406–2410 (1987)). TGF-β2 teilte
mehrere funktionelle Ähnlichkeiten
mit TGF-β1.
Von diesen Proteinen ist nun bekannt, daß sie Mitglieder einer Familie
von verwandten, Wachstum modulierenden Proteinen sind, einschließlich TGF-β3 (Ten-Dijke
et al., PNAS, USA, 85:471–4719
(1988)), der Muellerschen inhibitorischen Substanz und der Inhibine.
Das Polypeptid der vorliegenden Erfindung wurde als ein wahrscheinliches
Mitglied dieser Familie von verwandten, Wachstum modulierenden Proteine
identifiziert.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden neue reife Polypeptide
bereitgestellt. Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung sind
menschlichen Ursprungs.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt,
die die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codieren, einschließlich mRNAs,
cDNAs, genomischer DNAs.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereitgestellt,
das ein reifes Polypeptid codiert, das von der menschlichen cDNA
exprimiert wird, die in der ATCC-Hinterlegung No. 97349 enthalten
ist.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Verfahren für die Produktion eines
solchen Polypeptids mittels rekombinanter Techniken bereitgestellt,
welche die Züchtung
von rekombinanten prokaryontischen und/oder eukaryontischen Wirtszellen
umfassen, die eine Nucleinsäuresequenz
enthalten, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Verfahren für die Verwendung solcher
Polypeptide bereitgestellt, oder der Polynucleotide, die solche
Polypeptide codieren, um das zelluläre Wachstum und die zelluläre Differenzierung
zu stimulieren.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Nucleinsäuresonden
bereitgestellt, die Nucleinsäuremoleküle ausreichender
Länge für die spezifischen
Hybridisierung mit den Nucleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung umfassen.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Antikörper gegen
solche Polypeptide bereitgestellt.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Antagonisten solcher
Polypeptide bereitgestellt, die verwendet werden können, um
die Wirkung solcher Polypeptide zu inhibieren, zum Beispiel bei
der Behandlung von Neoplasie von Zellen, deren Wachstum durch die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung stimuliert wird, und bei
der Prävention
der Bildung von extrazellulären
Matrixmolekülen
in der Leber und Lunge.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden diagnostische Tests
für den Nachweis
von Krankheiten bereitgestellt, die mit der Überexpression des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung und Mutationen bei den Nucleinsäuresequenzen
zusammenhängen,
die ein solches Polypeptid codieren.
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Gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für die Verwendung
solcher Polypeptide oder der Polynucleotide, die solche Polypeptide
codieren, für
in vitro-Zwecke in Zusammenhang mit wissenschaftlicher Forschung,
der Synthese von DNA und der Herstellung von DNA-Vektoren bereitgestellt.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sollten durch die
Lehren hierin dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet offensichtlich
sein. Die folgenden Abbildungen sind illustrativ für Ausführungsformen
der Erfindung und sind nicht als beschränkend für den Umfang der Erfindung
gedacht, wie sie von den Ansprüchen
umfaßt
wird.
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1 stellt die cDNA-Sequenz und die entsprechende
abgeleitete Aminosäuresequenz
von HTTER36 dar. Es wird die Standard- Einbuchstabenabkürzung für Aminosäuren verwendet. Die vermutliche
Signalsequenz wurde unterstrichen.
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2 ist eine Darstellung von vergleichbarer
Aminosäuresequenzhomologie
zwischen HTTER36 (obere Zeile) und vermutlichem transformierendem
Wachstumsfaktor-beta von Mus musculus, "GDF-3" (SEQ ID NO:9).
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte Nucleinsäure (Polynucleotid)
bereitgestellt, die das reife Polypeptid codiert, das die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von 1 (SEQ ID NO:2) hat.
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Das
Polynucleotid dieser Erfindung wurde in der cDNA-Bibliothek eines
menschlichen Hodentumors entdeckt. Es ist strukturell mit der TGFβ-Gensuperfamilie verwandt.
Es enthält
einen offenen Leserahmen, der ein Polypeptid von 364 Aminosäuren codiert,
von denen die ersten 16 Aminosäuren
vermutlich eine Leadersequenz sind, die nächsten 234 Aminosäuren eine
Prosequenz sind und die letzten 114 Aminosäuren die aktive Region sind.
HTTER36 zeigt auf der Ebene der Aminosäuren das höchste Ausmaß an Homologie mit GDF-3 mit
69% Identität
und 80% Ähnlichkeit.
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Die
ersten 16 Aminosäuren
stellen vermutlich einen Transmembranteil dar, von dem man annimmt, daß er notwendig
ist, um das Polypeptid zu einer speziellen Zielregion zu leiten,
damit es seine biologischen Funktionen ausüben kann, wie hier nachstehend
beschrieben. Der Transmembranteil kann auch von dem Polypeptid abgespalten
werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte Polynucleotide
bereitgestellt, die ein reifes Polypeptid codieren, das von der
menschlichen cDNA exprimiert wird, die in der ATCC-Hinterlegung
Nr. 97349 enthalten ist, die am 28. November 1995 bei der American
Type Culture Collection, 12301 Park Lawn Drive, Rockville, Maryland
20852, USA, hinterlegt wurde. Das hinterlegte Material ist ein pBluescript SK(+)-Plasmid,
das die HTTER36-cDNA voller Länge
enthält,
bei der Hinterlegung als "PF230" bezeichnet.
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Die
Hinterlegung wurde unter den Bedingungen des Budapester Vertrags über die
Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke eines Patentierungsverfahrens vorgenommen. Der Stamm wird
nach Erteilung des Patents unwiderruflich und ohne Einschränkungen
oder Bedingungen der Öffentlichkeit
zur Verfügung
gestellt. Für
die Herstellung, Verwendung oder den Verkauf des hinterlegten Materials
kann eine Lizenz erforderlich sein und hiermit wird eine solche
Lizenz nicht eingeräumt.
Ein Bezug auf "Polynucleotide" in dieser Beschreibung
umfaßt
die DNA der vorstehend erwähnten
Hinterlegung.
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Das
Polynucleotid der vorliegenden Erfindung kann in der Form von RNA
sein oder in der Form von DNA, wobei die DNA cDNA, genomische DNA
und synthetische DNA umfaßt.
Die DNA kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein, und, wenn einzelsträngig,
kann sie der codierende Strang oder der nicht-codierende (Antisense-)
Strang sein. Die codierende Sequenz, die das reife Polypeptid codiert,
kann identisch sein mit der codierenden Sequenz, die in 1 (SEQ ID NO:1) gezeigt ist, oder sie
kann eine unterschiedliche codierende Sequenz sein, wobei die codierende
Sequenz als Ergebnis der Redundanz oder Degeneration des genetischen
Codes das selbe reife Polypeptid codiert wie die DNA von 1 (SEQ 1D NO:1).
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Das
Polynucleotid, das das reife Polypeptid von 1 (SEQ
ID NO:2) codiert, kann umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt: nur
die codierende Sequenz für
das reife Polypeptid; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid und
zusätzliche
codierende Sequenzen wie eine Leader- oder sekretorische Sequenz
oder eine Proproteinsequenz; die codierende Sequenz für das reife
Polypeptid (und gegebenenfalls zusätzliche codierende Sequenzen)
und eine nicht codierende Sequenz wie Introns oder eine nicht codierende
Sequenz 5' und/oder
3' von der codierenden
Sequenz für
das reife Polypeptid.
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Somit
umfaßt
der Ausdruck "Polynucleotid,
das ein Polypeptid codiert" ein
Polynucleotid, welches nur die codierende Sequenz für das Polypeptid
umfaßt,
ebenso wie ein Polynucleotid, welches zusätzliche codierende und/oder
nicht codierende Sequenzen umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin Varianten der hier vorstehend
beschriebenen Polynucleotide, welche Fragmente, Analoga und Derivate
des Polypeptids codieren, welches die abgeleitete Aminosäuresequenz
von 1 (SEQ ID NO:2) hat. Die Variante
des Polynucleotids kann eine natürlicherweise
vorkommende allelische Variante des Polynucleotids oder eine nicht
natürlicherweise
vorkommende Variante des Polynucleotids sein.
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Somit
beschreibt die vorliegende Erfindung Polynucleotide, die das selbe
reife Polypeptid codieren, wie es in 1 (SEQ
ID NO:2) gezeigt ist, ebenso wie Varianten solcher Polynucleotide,
wobei die Varianten ein Fragment, Derivat oder Analogon des Polypeptids
von 1 (SEQ ID NO:2) codieren. Solche Nucleotidvarianten
umfassen Deletionsvarianten, Substitutionsvarianten und Additions-
oder Insertionsvarianten.
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Wie
im Stand der Technik bekannt, ist eine allelische Variante eine
alternative Form einer Polynucleotidsequenz, die eine Substitution,
Deletion oder Addition von einem oder mehreren Nucleotiden haben
kann, welche die Funktion des codierten Polypeptids nicht substantiell ändert.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch Polynucleotide, bei denen die codierende Sequenz für das reife
Polypeptid in demselben Leserahmen mit einer Polynucleotidsequenz
fusioniert sein kann, die bei der Expression und Sekretion eines
Polypeptids aus einer Wirtszelle hilft, zum Beispiel einer Leadersequenz,
die als eine sekretorische Sequenz für die Steuerung des Transports
eines Polypeptids aus einer Zelle funktioniert. Das Polypeptid,
das eine Leadersequenz hat, ist ein Präprotein und die Leadersequenz
kann durch die Wirtszelle abgespalten werden, um die reife Form
des Polypeptids zu bilden. Die Polynucleotide können auch ein Proprotein codieren,
welches das reife Protein ist plus zusätzlicher 5'-Aminosäurereste.
Ein reifes Protein, das eine Prosequenz hat, ist ein Proprotein
und ist eine inaktive Form des Proteins. Wenn die Prosequenz abgespalten
wird, verbleibt ein aktives reifes Protein. Somit kann zum Beispiel
das Polynucleotid der vorliegenden Erfindung ein reifes Protein,
oder ein Protein, das eine Prosequenz hat, oder ein Protein, das
eine Prosequenz und eine Präsequenz
(Leadersequenz) hat, codieren.
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Bei
den Polynucleotiden der vorliegenden Erfindung kann auch die codierende
Sequenz im Rahmen mit einer Markersequenz fusioniert sein, die die
Reinigung des Polypeptids der vorliegenden Erfindung zuläßt. Die
Markersequenz kann ein hexa-Histidinschwanz
sein, wie er in einem pQE-Vektor bereitgestellt wird, um die Reinigung
des reifen Polypeptids bereitzustellen, das im Falle eines bakteriellen
Wirts mit dem Marker fusioniert ist, oder die Markersequenz kann
zum Beispiel ein Hämagglutinin(HA)-Schwanz
sein, wenn ein Säugerwirt
verwendet wird, z.B. COS-7-Zellen.
Der HA-Schwanz entspricht einem Epitop, das von dem Influenza-Hämagglutininprotein abgeleitet
ist (Wilson, I., et al., Cell, 37:767 (1984)).
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Der
Ausdruck "Gen" bedeutet das Segment
von DNA, das in die Produktion von Polypeptidketten involviert ist;
es umfaßt
Regionen, die der codierenden Region vorausgehen oder folgen (Leader
und Trailer), ebenso wie intervenierende Sequenzen (Introns) zwischen
einzelnen codierenden Segmenten (Exons).
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Fragmente
des Gens voller Länge
für HTTER36
können
auch als eine Hybridisierungssonde für eine cDNA-Bibliothek verwendet
werden, um das Gen voller Länge
zu isolieren und um andere Gene zu isolieren, die mit dem Gen eine
hohe Sequenzähnlichkeit
oder eine ähnliche
biologische Aktivität
haben. Sonden dieser Art haben vorzugsweise mindestens 15 Basen,
mehr bevorzugt mindestens 30 Basen und können sogar noch mehr bevorzugt
zum Beispiel mindestens 50 Basen oder mehr enthalten. Die Sonde
kann auch verwendet werden, um einen cDNA-Clon, der einem Transkript
voller Länge
entspricht, und einen genomischen Clon oder genomische Clone zu
identifizieren, die das komplette HTTER36-Gen enthalten, einschließlich regulatorischer und
Promotorregionen, Exons und Introns. Ein Beispiel für eine Durchmusterung
umfaßt
die Isolierung der codierenden Region des Gens unter Verwendung
der bekannten DNA-Sequenz für
die Synthese einer Oligonucleotidsonde. Markierte Oligonucleotide,
die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der des Gens der vorliegenden
Erfindung, werden verwendet, um eine Bibliothek von menschlicher
cDNA, genomischer DNA oder mRNA zu durchmustern, um zu bestimmen,
mit welchen Mitgliedern der Bibliothek die Sonde hybridisiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Polynucleotide, die mit
den hier vorstehend beschriebenen Sequenzen hybridisieren, wenn
zwischen den Sequenzen mindestens 90% und mehr bevorzugt mindestens 95%
Identität
besteht. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Polynucleotide,
die unter stringenten Bedingungen mit den hier vorstehend beschriebenen
Polynucleotiden hybridisieren. Wie hier verwendet, bedeutet der
Ausdruck "stringente
Bedingungen", daß die Hybridisierung
nur dann eintritt, wenn zwischen den Sequenzen mindestens 95% und
mehr bevorzugt mindestens 97% Identität besteht. Die Polynucleotide,
die bei einer bevorzugten Ausführungsform
mit den hier vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren, codieren
Polypeptide, die im Wesentlichen dieselbe biologische Funktion oder
Aktivität
wie das reife Polypeptid behalten, das von der cDNA von 1 (SEQ ID NO:1) codiert wird.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung Polynucleotide, die mindestens
90% und mehr bevorzugt mindestens 95% Identität mit dem Polynucleotid haben,
das das Polypeptid von SEQ ID NO:2 codiert, und Polynucleotide,
die dazu komplementär
sind, und die Polypeptide, die von solchen Polynucleotiden codiert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Polypeptid, das die
abgeleitete Aminosäuresequenz von 1 (SEQ ID NO:2) hat, ebenso wie Fragmente,
Analoga und Derivate von einem solchen Polypeptid.
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Wenn
sie das Polypeptid von 1 (SEQ ID NO:2)
betreffen, bedeuten die Ausdrücke "Fragment", "Derivat" und "Analogon" ein Polypeptid,
das im Wesentlichen dieselbe biologische Funktion oder Aktivität innehat
wie ein solches Polypeptid. Somit umfaßt ein Analogon ein Proprotein,
das durch Abspaltung des Proproteinteils, wodurch ein aktives reifes
Polypeptid produziert wird, aktiviert werden kann.
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Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann ein rekombinantes Polypeptid,
ein natürliches
Polypeptid oder ein synthetisches Polypeptid, vorzugsweise ein rekombinantes
Polypeptid, sein.
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Das
Fragment, Derivat oder Analogon des Polypeptids von 1 (SEQ
ID NO:2) kann (i) eines sein, bei dem ein oder mehrere der Aminosäurereste
durch einen konservierten oder nicht konservierten Aminosäurerest
(vorzugsweise einen konservierten Aminosäurerest) substituiert sind
und ein solcher substituierter Aminosäurerest kann einer sein, der
durch den genetischen Code codiert wird oder auch nicht, oder (ii)
eines, bei dem ein oder mehrere der Aminosäurereste eine Substituentengruppe
umfassen, oder (iii) eines, bei dem das reife Polypeptid fusioniert
ist mit einer anderen Verbindung wie einer Verbindung zur Erhöhung der
Halbwertszeit des Polypeptids (zum Beispiel Polyethylenglycol),
oder (iv) eines, bei dem die zusätzlichen
Aminosäuren mit
dem reifen Polypeptid fusioniert sind, wie eine Leader- oder sekretorische
Sequenz oder eine Sequenz, die für
die Reinigung des reifen Polypeptids oder einer Proproteinsequenz
verwendet wird. Es ist anzunehmen, daß solche Fragmente, Derivate
und Analoga nach den Lehren hierin im Kenntnisstand des Durchschnittsfachmanns
auf dem Fachgebiet sind.
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Die
Polypeptide und Polynucleotide der vorliegenden Erfindung werden
vorzugsweise in einer isolierten Form bereitgestellt und werden
vorzugsweise bis zur Homogenität
gereinigt,
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Der
Ausdruck "isoliert" bedeutet, daß das Material
aus seiner ursprünglichen
Umgebung (d.h. seiner natürlichen
Umgebung, wenn es natürlicherweise
vorkommt) entfernt wurde. Zum Beispiel ist ein natürlicherweise
vorkommendes Polynucleotid oder Polypeptid, das in einem lebenden
Tier vorkommt, nicht isoliert, aber dasselbe Polynucleotid oder
Polypeptid, das von einem Teil oder dem gesamten coexistierenden
Material in dem natürlichen
System getrennt wurde, ist isoliert. Solche Polynucleotide könnten Teil
eines Vektors und/oder solche Polynucleotide oder Polypeptide könnten Teil
einer Zusammensetzung sein und dennoch isoliert sein, weil ein solcher
Vektor oder eine solche Zusammensetzung nicht Teil ihrer natürlichen
Umgebung sind.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung umfassen das Polypeptid von
SEQ ID NO:2 (insbesondere das reife Polypeptid) ebenso wie Polypeptide,
die mindestens 90% Ähnlichkeit
(mehr bevorzugt mindestens 90% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NO:2 haben und noch mehr bevorzugt mindestens 95% Ähnlichkeit
( noch mehr bevorzugt mindestens 95% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NO:2 haben.
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Wie
im Stand der Technik bekannt ist, wird "Ähnlichkeit" zwischen zwei Polypeptiden
bestimmt durch den Vergleich der Aminosäuresequenz und ihrer konservierten
Aminosäuresubstitutionen
von einem Polypeptid mit der Sequenz eines zweiten Polypeptids.
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Fragmente
oder Teile der Polypeptide der vorliegenden Erfindung können für die Produktion
der entsprechenden Polypeptide voller Länge mittels Peptidsynthese
verwendet werden; daher können
die Fragmente als Zwischenstufen bei der Produktion der Polypeptide
voller Länge
verwendet werden. Die Fragmente oder Teile der Polynucleotide der
vorliegenden Erfindung können
für die
Synthese der Polynucleotide voller Länge der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die die Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung umfassen, Wirtszellen, die mit den Vektoren
der vorliegenden Erfindung gentechnisch verändert wurden, und die Produktion
der Polypeptide der Erfindung mit rekombinanten Techniken.
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Die
Wirtszellen werden mit den Vektoren dieser Erfindung gentechnisch
verändert
(transduziert oder transformiert oder transfiziert), welche zum
Beispiel ein Clonierungsvektor oder ein Expressionsvektor sein können. Der
Vektor kann zum Beispiel in der Form eines Plasmids, eines viralen
Partikels, eines Phagen usw. sein. Die veränderten Wirtszellen können in
herkömmlichen
Nährmedien
gezüchtet
werden, die gegebenenfalls modifiziert sind, um Promotoren zu aktivieren,
Transformanten zu selektieren oder die Gene der vorliegenden Erfindung
zu amplifizieren. Die Züchtungsbedingungen
wie Temperatur, pH-Wert und dergleichen sind diejenigen, die auch
zuvor bei den zur Expression selektierten Wirtszellen verwendet
wurden, wie dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt
ist.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können für die Produktion der Polypeptide
mit rekombinanten Techniken verwendet werden. So kann zum Beispiel
das Polynucleotid in jedem einer Vielzahl von Expressionsvektoren
für die
Expression eines Polypeptids enthalten sein. Solche Vektoren umfassen
chromosomale, nicht-chromosomale und synthetische DNA-Sequenzen,
z.B. Derivate von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA; Baculovirus;
Hefeplasmide; Vektoren, die von Kombinationen von Plasmiden und
Phagen-DNA abgeleitet sind, virale DNA wie Vaccinia, Adenovirus,
Geflügelpockenvirus
und Pseudorabies. Jeder Vektor kann jedoch nur insofern verwendet
werden, als er in dem Wirt replizierbar und lebensfähig ist.
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Die
geeignete DNA-Sequenz kann mittels einer Reihe von Verfahren in
den Vektor inseriert werden. Im Allgemeinen wird die DNA-Sequenz
mittels Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, in (eine)
geeignete Restriktionsendonucleasestelle(n) inseriert. Es ist anzunehmen,
daß solche
Verfahren und andere im Kenntnisstand des Durchschnittsfachmanns
auf dem Fachgebiet sind.
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Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist funktionell mit (einer)
geeigneten Expressionskontrollsequenz(en) (Promotor) verknüpft, um
die mRNA-Synthese
zu steuern. Als repräsentative
Beispiele solcher Promotoren können
erwähnt
werden: der LTR- oder SV40-Promotor, der E. coli-lac oder -trp-Promotor,
der PL-Promotor des Phagen lambda und andere
Promotoren, von denen bekannt ist, daß sie die Expression von Genen
in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen oder ihren Viren
kontrollieren. Der Expressionsvektor enthält auch eine Ribosomenbindungsstelle
für die
Translationsinitiation und einen Transkriptionsterminator. Der Vektor
kann auch geeignete Sequenzen für
die Amplifikation der Expression enthalten.
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Außerdem enthält der Expressionsvektor
vorzugsweise einen oder mehrere selektierbare Markergene wie Dihydrofolatreduktase
oder Neomycinresistenz für
die eukaryontische Zellkultur oder wie Tetracyclin- oder Ampicillinresistenz
bei E. coli, um eine phänotypische
Eigenschaft für
die Selektion von transformierten Wirtszellen bereitzustellen.
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Der
Vektor, der die entsprechende DNA-Sequenz, wie hier vorstehend beschrieben,
ebenso wie einen geeigneten Promotor oder eine geeignete Kontrollsequenz
enthält,
kann verwendet werden, um einen geeigneten Wirt zu transformieren,
um dem Wirt die Expression des Proteins zu ermöglichen.
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Als
repräsentative
Beispiele für
geeignete Wirte können
erwähnt
werden:
Bakterienzellen wie E. coli, Streptomyces, Salmonella
typhimurium; Pilzzellen wie Hefe; Insektenzellen wie Drosophila
S2 und Spodogtera Sf9; tierische Zellen wie CHO, COS oder Bowes-Melanom;
Adenoviren; Pflanzenzellen usw. Wir gehen davon aus, daß die Auswahl
eines geeigneten Wirts aufgrund der Lehren hierin im Kenntnisstand
des Durchschnittsfachmanns auf dem Fachgebiet ist.
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Genauer
gesagt umfaßt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstrukte, die eine
oder mehrere der Sequenzen umfassen, die vorstehend ausführlich beschrieben
wurden. Die Konstrukte umfassen einen Vektor wie ein Plasmid oder
einen viralen Vektor, in den eine Sequenz der Erfindung in Vorwärts- oder Rückwärtsorientierung
inseriert wurde. Bei einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform
umfaßt
das Konstrukt weiterhin regulatorische Sequenzen, einschließlich zum
Beispiel eines Promotors, der mit der Sequenz funktionell verknüpft ist.
Dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet ist eine große Anzahl
an geeigneten Vektoren und Promotoren bekannt und sie ist kommerziell
erhältlich.
Die folgenden Vektoren werden beispielsweise bereitgestellt; bakteriell:
pQE70, pQE60, pQE-9 (Qiagen), pBS, pD10, Phagescript, psiX174, pbluescript
SK, pbsks, pNH8A, pNH16a, pNH18A, pNH46A (Stratagene); ptrc99a,
pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia); eukaryontisch: pWLNEO,
pSV2CAT, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene) pSVK3, pBPV, pMSG, pSVL (Pharmacia).
Es kann jedoch jedes andere Plasmid oder jeder andere Vektor verwendet werden,
solange sie in dem Wirt replizierbar und lebensfähig sind.
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Die
Promotorregionen können
unter Verwendung von CAT(Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren oder anderen Vektoren
mit selektierbarem Marker von jedem gewünschten Gen selektiert werden.
Zwei geeignete Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Besondere, genannte
bakterielle Promotoren umfassen lacI, lacZ, T3, T7, gpt, lambda
PR, PL, und trp.
Eukaryontische Promotoren umfassen sehr frühen CMV, HSV-Thymidinkinase,
frühen
und späten
SV40, LTRs von Retrovirus und Metallothionein-I der Maus. Die Auswahl
des geeigneten Vektors und Promotors ist im Kenntnisstand des Durchschnittsfachmanns
auf dem Fachgebiet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, die die vorstehend beschriebenen
Konstrukte enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische Zelle wie
eine Säugerzelle
sein, oder eine niedrigere eukaryontische Zelle wie eine Hefezelle,
oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle wie eine Bakterienzelle
sein. Die Einbringung des Konstrukts in die Wirtszellen kann mittels der
Calciumphosphat-Transfektion, der DEAE-Dextran vermittelten Transfektion
oder der Elektroporation (Davis, L., Dibner, M., Battey, I., Basic
Methods in Molecular Biology, (1986)) bewirkt werden.
-
Die
Konstrukte in den Wirtszellen können
in herkömmlicher
Weise verwendet werden, um die Genprodukte zu produzieren, die von
der rekombinanten Sequenz codiert werden. Alternativ können die
Polypeptide der Erfindung mit herkömmlichen Peptidsynthesegeräten synthetisch
produziert werden.
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Die
reifen Proteine können
unter der Kontrolle eines geeigneten Promotors in Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen exprimiert werden. Unter Verwendung
von RNAs, die von den DNA-Konstrukren der vorliegende Erfindung
abgeleitet sind, können
auch zellfreie Translationssysteme für die Produktion solcher Proteine
verwendet werden. Geeignete Clonierungs- und Expressionvektoren
für die
Verwendung bei prokaryontischen und eukaryontischen Wirten werden
beschrieben von Sambrook, et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor, N.Y., (1989), dessen
Offenbarung hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen wird.
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Die
Transkription der DNA, die die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
codiert, durch höhere
Eukaryonten wird durch die Inserierung einer Enhancersequenz in
den Vektor erhöht.
Enhancer sind cis-wirkenden Elemente von DNA, üblicherweise etwa zwischen
10 bis 300 bp, die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription
zu erhöhen.
Beispiel umfassen den SV40-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs
bp 100 bis 270, einen frühen
Promotor-Enhancer
des Cytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite
des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer.
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Im
Allgemeinen werden rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Marker umfassen, die eine Transformation der Wirtszelle
erlauben, z.B. das Ampicillinresistenzgen von E. coli und das TRP1-Gen von S. cerevisiae,
und einen Promotor, der aus einem Gen mit hoher Expression abgeleitet ist,
um die Transkription einer Struktursequenz stromabwärts zu steuern.
Solche Promotoren können
von Operons abgeleitet sein, die glycolytische Enzyme wie 3-Phosphoglyceratkinase
(PGK)-Faktor, saure Phosphatase oder Hitzeschockproteine unter anderen
codieren. Die heterologe Struktursequenz wird in geeigneter Phase
mit den Translationsinitiations- und Translationsterminationssequenzen
zusammengebaut und vorzugsweise einer Leadersequenz, die in der
Lage ist, die Sekretion des translatierten Proteins in den periplasmatischen Raum
oder das extrazelluläre
Medium zu steuern. Gegebenfalls kann die heterologe Sequenz ein
Fusionsprotein codieren, einschließlich eines N-terminalen Identifikationspeptids,
das erwünschte
Charakteristika einbringt, z.B. Stabilisierung oder die einfache
Reinigung des exprimierten rekombinanten Produkts.
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Nützliche
Expressionsvektoren für
die Verwendung bei Bakterien werden durch Inserierung einer Struktur-DNA-Sequenz,
die ein gewünschtes
Protein codiert, zusammen mit geeigneten Translationsinitiations-
und Translationsterminationssignalen in funktioneller Lesephase
mit einem funktionellen Promotor konstruiert. Der Vektor wird einen
oder mehrere phänotypische
selektierbare Marker und einen Replikationsursprung enthalten, um
die Erhaltung des Vektors sicherzustellen und, wenn gewünscht, die
Amplifikation in dem Wirt bereitzustellen. Geeignete prokaryontische
Wirte für
die Transformation umfassen E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella
typhimurium und und verschiedene Arten innerhalb der Gattungen Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus, obwohl wahlweise auch andere verwendet
werden können.
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Als
ein repräsentatives,
aber nicht einschränkendes
Beispiel können
nützliche
Expressionsvektoren für
die Verwendung in Bakterien einen selektierbaren Marker und einen
bakteriellen Replikationsursprung enthalten, die von kommerziell
erhältlichen
Plasmiden abgeleitet sind, die genetische Elemente des wohlbekannten
Clonierungsvektors pBR322 (ATCC 37017) umfassen. Solche kommerziellen
Vektoren umfassen zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals,
Uppsala, Schweden) und GEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA).
Diese "Rückgrat"-Abschnitte von pBR322 werden mit einem
geeigneten Promotor und der zu exprimierenden Struktursequenz kombiniert.
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Nach
der Transformation eines geeigneten Wirtsstamms und dem Wachstum
des Wirtsstamms bis zu einer geeigneten Zelldichte wird der ausgewählte Promotor
mit geeigneten Mitteln induziert (z.B. Temperaturveränderung
oder eine chemische Induktion) und die Zellen werden für einen
zusätzlichen
Zeitraum gezüchtet.
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Die
Zellen werden typischerweise durch Zentrifugation geerntet, durch
physikalische oder chemische Mittel aufgebrochen und der resultierende
Rohextrakt wird für
die weitere Reinigung aufbewahrt.
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Mikrobielle
Zellen, die bei der Expression von Proteinen verwendet werden, können mit
allen geeigneten Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich Gefrier-Auftau-Zyklen, Ultraschall,
mechanischen Aufbrechens oder der Verwendung von Zellen lysierenden
Mitteln, wobei solche Verfahren dem Durchschnittsfachmann auf dem
Fachgebiet wohlbekannt sind.
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Verschiedene
Säugerzellkultursysteme
können
auch für
die Expression eines rekombinanten Proteins verwendet werden. Beispiele
für Säugerexpressionssysteme
umfassen die COS-7-Linien von Affennierenfibroblasten, beschrieben
von Gluzman, Cell, 23:175 (1981), und andere Zelllinien, die in
der Lage sind, einen kompatiblen Vektor zu exprimieren, zum Beispiel
die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien. Säugerexpressionsvektoren werden
einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und Enhancer
umfassen und auch alle notwendigen Ribosomenbindungsstellen, eine
Polyadenylierungsstelle, Spleiß-Donor-
und Spleiß-Akzeptorstellen,
Transkriptionsterminationssequenzen und 5' flankierende, nichttranskribierte Sequenzen.
DNA-Sequenzen, die von den SV40-Spleiß- und Polyadenylierungsstellen
abgeleitet sind, können
zur Bereitstellung der erforderlichen, nicht-transkribierten, genetischen
Elemente verwendet werden.
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Die
Polypeptide können
mit Verfahren wie einschließlich
der Ammoniumsulfat- oder
Ethanolfällung, der
Säureextraktion,
der Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, der Phosphocellulosechromatographie,
der hydrophoben Chromatographie, der Affinitätschromatographie, der Hydoxylapatitchromatographie
und der Leutinchromatographie aus rekombinanten Zellkulturen gewonnen
und gereinigt werden. Wenn erforderlich können Proteinrückfaltungsschritte
bei der Fertigstellung der Konfiguration des reifen Proteins verwendet
werden. Letztlich kann die Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)
für die
letzten Reinigungsschritte verwendet werden.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein auf natürlichem
Weg gereinigtes Produkt sein oder ein Produkt von chemischen Syntheseverfahren
oder mittels rekombinanter Techniken von einem prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirt produziert sein (zum Beispiel durch Bakterien,
Hefe, höhere
Pflanzen, Insekten und Säugerzellen
in Kultur). In Abhängigkeit
von dem bei dem rekombinanten Produktionsverfahren verwendeten Wirt
können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung glycosyliert sein oder
sie können
nicht glycosyliert sein. Die Polypeptide der Erfindung können auch
am Anfang einen Methioninaminosäurerest
umfassen.
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Die
Polynucleotide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können als
Forschungsreagenzien und als Materialien für die Entdeckung von Behandlungen
und Diagnostica von Krankheiten des Menschen verwendet werden.
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Die
Spezifität
von HTTER36 für
Zielzellen kann als ein Mechanismus für die Zerstörung der Zielzelle verwendet
werden. Zum Beispiel können
HTTER36 oder lösliche
Formen davon (mit einer Vielzahl von Verfahren) mit toxischen Molekülen verknüpft werden:
zum Beispiel einem Radiopharmazeutikum, das Zielzellen inaktiviert.
Diese Wachstumsfaktor-Toxin-Fusionen töten die Zielzelle (und in gewissen
Fällen
benachbarte Zellen durch eine Reihe von "Umgebungs"-Wirkungen).
Ein kürzliches
Beispiel für
solche Toxin-Fusionsgene wurde veröffentlicht von Mesri, et al.,
J. Biol. Chem. 268:4853–62
(1993). HTTER36 und lösliche
Fragmente davon und verwandte Moleküle können auch in Liposomen verkapselt
sein und können
mit Antikörpern
verknüpft
sein, die tumor- oder zellspezifische Antigene erkennen und daran
binden und damit Mittel für
das „zielgerichtetes
Finden" von Zellen
bereitstellen.
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Auf
dieselbe Weise können
HTTER36 und lösliche
Fragmente davon als antineoplastische Verbindungen verwendet werden,
da Mitglieder dieser Familie bei transformierten Zellen anti-proliferative
Wirkungen zeigen. Für
die in vivo-Verwendung
können
die vorliegenden Polypeptide auf eine Vielzahl von Wegen verabreicht werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Injektion, Infusion, topisch, parenteral, usw. Die Verabreichung
kann in jedem physiologisch verträglichen Träger sein, einschließlich phosphatgepufferter
Salzlösung, Salzlösung, sterilisiertem
Wasser usw.
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Eine
wichtige Behandlung unter Einschluß von HTTER36 und löslichen
Fragmenten davon betrifft die Wundheilung. Die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
bei der Behandlung einer Vielzahl von Wunden verwendet werden, einschließlich im
Wesentlichen aller kutanen Wunden, Wunden der Augenhornhaut und
der Verletzungen der mit einem Epithel versehenen hohlen Organe
des Körpers.
Für die
Behandlung geeignete Wunden umfassen diejenigen, die von einem Trauma
wie Verbrennungen, Abschürfungen
und Schnitten ebenso wie von chirurgischen Verfahren wie chirurgischen
Schnitten und Hautverpflanzungen herrühren. Andere Zustände, die
für die
Behandlung mit dem Polypeptid der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
umfassen chronische Zustände
wie chronische Geschwüre,
diabetische Geschwüre
und andere, nicht heilende (trophische) Zustände.
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HTTER36
und lösliche
Fragmente davon können
für die
Anwendung an dem betroffenen Bereich in physiologisch verträgliche Träger eingebracht
werden. Die Natur der Träger
kann weit variieren und wird von dem geplanten Ort der Anwendung
abhängen.
Für die
Anwendung an der Haut wird üblicherweise
eine Creme oder Salbe bevorzugt; geeignete Basen umfassen Lanolin,
Silvadene (Marion) (insbesondere bei der Behandlung von Verbrennungen)
Aquaphor (Duke Laboratories, South Norwalk, Conn.) und dergleichen.
Wenn erwünscht,
wird es möglich
sein, Zubereitungen, die HTTER36 enthalten, in Bandagen und andere
Wundverbände
einzubringen, um die Wunde dem Polypeptid kontinuierlich auszusetzen.
Auch die Anwendung von Aerosolen kann Verwendung finden.
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Die
Konzentration von HTTER36 in der Zubereitung für die Behandlung ist nicht
kritisch, sollte aber ausreichend sein, um die Proliferation von
Epithelzellen zu induzieren. Die Zubereitungen können topisch auf dem betroffenen
Gebiet aufgebracht werden, typischerweise als Augentropfen beim
Auge oder als Cremen, Salben oder Lotions bei der Haut. Im Falle
der Augen ist eine häufige
Behandlung erwünscht, üblicherweise ist
die Anwendung in Intervallen von 4 Stunden oder darunter. Bei der
Haut ist es erwünscht,
während
der Heilung die Behandlungszubereitung kontinuierlich auf der betroffenen
Fläche
zu erhalten, mit Anwendungen der Behandlungszubereitung zwei- bis
viermal am Tag, oder häufiger.
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Die
verwendete Menge an dem vorliegenden Polypeptid wird in Abhängigkeit
vom Weg der Verabreichung, der Verwendung von anderen aktiven Verbindungen
und dergleichen variieren und wird im Allgemeinen im Bereich von
etwa 1 &g bis
100 &g sein.
Das vorliegende Polypeptid kann mit einem physiologisch verträglichen
Träger
wie Salzlösung,
phosphatgepufferter Salzlösung
oder dergleichen angewendet werden. Die Menge an verwendeter Verbindung
wird empirisch bestimmt, in Abhängigkeit
von der Reaktion von Zellen in vitro und der Reaktion von Versuchstieren
auf die vorliegenden Polypeptide oder Formulierungen, die die vorliegenden
Polypeptide enthalten.
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HTTER36
und die löslichen
Fragmente davon können
verwendet werden, um das Verankerungs-abhängige Wachstum von normalen
Rattennierenfibroblasten zu stimulieren.
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HTTER36
und die löslichen
Fragmente davon können
als multi-funktioneller Regulator des Wachstums und der Differenzierung
von Zellen verwendet werden, da sie zu so verschiedenen Effekten
in der Lage sind wie der Inhibierung des Wachstums von mehreren
menschlichen Krebszelllinien und von T- und B-Lymphocyten.
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HTTER36
und die löslichen
Fragmente davon können
auch für
die Inhibierung der Proliferation von frühen hämatopoietischen Vorläuferzellen
verwendet werden, sie stimulieren die Induktion der Differenzierung von
mesenchymalen Zellen des Rattenmuskels und sie stimulieren die Produktion
von knorpelspezifischen Makromolekülen, wobei sie eine erhöhte Synthese
und Sekretion von Kollagen verursachen.
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HTTER36
und die löslichen
Fragmente davon können
auch für
die Stimulation der Knochenbildung verwendet werden.
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Diese
Erfindung beschreibt ein Verfahren für die Durchmusterung von Verbindungen
für die
Identifizierung von antagonistischen Verbindungen für das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung. Als ein Beispiel wird eine Zubereitung
einer Säugerzelle
oder einer Membran, die einen HTTER36-Rezeptor exprimiert, mit einer potentiellen
Verbindung inkubiert und die Fähigkeit
der Verbindung zur Erzeugung eines sekundären Signals von dem Rezeptor
wird gemessen, um zu bestimmen, ob sie ein wirksamer Antagonist
ist. Solche Systeme eines zweiten Botenstoffs umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf, cAMP-Guanylatcyclase, Ionenkanäle oder Phosphoinositidhydrolyse.
Wirksame Antagonisten werden auch mit dem vorstehenden Verfahren
bestimmt, wobei eine antagonistische Verbindung nachgewiesen wird,
die an den Rezeptor bindet, die aber nicht eine Antwort eines zweiten
Botenstoffs hervorruft, um damit den Rezeptor von HTTER36 zu blockieren.
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Ein
anderer Test für
die Identifikation von potentiellen Antagonisten, die spezifisch
sind für
die Rezeptoren für
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung ist ein Kompetitionstest,
der die Isolierung von Plasmamembranen umfaßt, die einen Rezeptor für das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung überexprimieren,
zum Beispiel menschliche A431-Karzinomzellen. Eine seriell verdünnte Testprobe
in einem Medium (das Volumen ist etwa 10 Mikroliter), das 10 nM 125I-HTTER36 enthält, wird zu fünf Mikrogramm
der Plasmamembran in der Gegenwart der potentiellen antagonistischen
Verbindung zugegeben und 4 Stunden bei 4°C inkubiert. Die Reaktionsgemische
werden verdünnt
und direkt durch einen Millipore-Filter
gegeben. Die Filter werden dann rasch gewaschen und die gebundenen
Radioaktivität
wird in einem Gammazähler
gemessen. Die Menge an gebundenem HTTER36 wird dann gemessen. Es
wird auch ein Kontrolltest bei Abwesenheit der Verbindung durchgeführt, um
zu bestimmen, ob der Antagonist die Menge an gebundenem HTTER36
reduziert.
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Potentielle
antagonistische Verbindungen umfassen einen Antikörper.
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Die
Antagonisten können
zur Behandlung von Neoplasia verwendet werden, zum Beispiel Krebs
und Tumore, bei Zellen, deren Wachstum durch die Polypeptide der
vorliegenden Erfindung stimuliert wird.
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Die
Antagonisten können
auch zur Verhinderung der Stimulierung der Bildung von extrazellulären Matrixmolekülen in der
Leber und Lunge verwendet werden.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung oder die antagonistischen
Verbindungen können
in Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger verwendet
werden. Solche Zubereitungen umfassen eine therapeutisch wirksame
Menge des Polypeptids oder der Verbindung und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
oder Excipienten. Ein solcher Träger
umfaßt,
ist aber nicht beschränkt
darauf, Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon. Die
Formulierung sollte mit dem Verabreichungsweg übereinstimmen.
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Die
Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Packung oder einen Kit
bereit, umfassend einen oder mehrere Behältnisse, gefüllt mit
einem oder mehreren Inhaltsstoffen der Arzneimittel der Erfindung.
Diesem Behältnis/diesen
Behältnissen
kann ein Hinweis in der Form beigelegt sein, wie sie eine Regierungsbehörde vorschreibt,
die die Herstellung, Verwendung oder den Verkauf von pharmazeutischen
oder biologischen Produkten reguliert, wobei der Hinweis die Zustimmung
der Behörde
für die
Herstellung, Verwendung oder den Verkauf für die Anwendung beim Menschen
wiedergibt. Außerdem
können
die Polypeptide oder Verbindungen der vorliegenden Erfindung in
Verbindung mit anderen therapeutischen Verbindungen angewendet werden.
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Die
Arzneimittel können
in einer passenden Weise verabreicht werden, wie dem oralen, topischen,
intravenösen,
intraperitonealen, intramuskulären, subkutanen,
intranasalen oder intradermalen Weg. Die Arzneimittel werden in
einer Menge verabreicht, die für
die Behandlung und/oder Prophylaxe der speziellen Indikation wirksam
ist. Im Allgemeinen werden sie in einer Menge von mindestens etwa
10 &g/kg Körpergewicht
und in den meisten Fällen
werden sie in einer Menge von nicht mehr als etwa 8 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht. In den meisten Fällen ist die Dosierung von
etwa 10 &g/kg
bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht
pro Tag unter Berücksichtigung
des Verabreichungswegs, der Symptome usw.
-
Die
Polypeptide und die Antagonisten, die Polypeptide sind, können gemäß der vorliegenden
Erfindung auch durch die Expression solcher Polypeptide in vivo
verwendet werden, was oft als „Gentherapie" bezeichnet wird.
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So
können
zum Beispiel Zellen von einem Patienten mit einem Polynucleotid
(DNA oder RNA), die ex vivo ein Polypeptid codieren, verändert werden,
wobei diese veränderten
Zellen dann einem Patienten bereitgestellt werden, der mit einem
solchen Polypeptid behandelt werden soll. Solche Verfahren sind
im Stand der Technik wohl bekannt und nach den Lehren hierin offensichtlich.
Zum Beispiel können
Zellen unter Verwendung eines retroviralen Plasmidvektors verändert werden,
der RNA enthält,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert.
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In ähnlicher
Weise können
Zellen in vivo für
die Expression eines Polypeptids in vivo mittels zum Beispiel Verfahren
verändert
werden, die im Stand der Technik bekannt sind. Zum Beispiel wird
eine Verpackungszelle mit einem retroviralen Plasmidvektor transduziert,
der RNA enthält,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, so daß die Verpackungszelle
nun infektiöse
virale Partikel produziert, die das Gen von Interesse enthalten.
Diese Produktionszellen können
einem Patienten verabreicht werden, um in vivo Zellen zu verändern und
um das Polypeptid in vivo zu exprimieren. Diese und andere Verfahren
für die
Verabreichung eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung durch
solche Verfahren sollten dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
nach den Lehren der vorliegenden Erfindung offensichtlich sein.
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Retroviren,
von denen die vorstehend erwähnten
retroviralen Plasmidvektoren abgeleitet sein können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, Moloney-Leukämievirus
der Maus, Milznekrosevirus, Retroviren wie Rous-Sarkomvirus, Harvey-Sarkomvirus,
Vogelleukosisvirus, Gibbonaffe-Leukämievirus, menschliches Immunschwächevirus,
Adenovirus, Myeloproliferatives Sarkomvirus und Brustkrebsvirus.
Bei einer Ausführungsform
ist der retrovirale Plasmidvektor abgeleitet vom Moloney-Leukämievirus
der Maus.
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Der
Vektor umfaßt
einen oder mehrere Promotoren. Geeignete Promotoren, die verwendet
werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, die retrovirale LTR; den SV40-Promotor; und den menschlichen
Cytomegalicvirus (CMV)-Promotor, beschrieben in Miller, et al.,
Biotechnigues, Bd. 7, Nr. 9, 980–990 (1989), oder jeden anderen
Promotor (z.B. zelluläre
Promotoren wie eukaryontische zelluläre Promotoren, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, dem Histon-, pol III- und β-Actin-Promotor).
Andere virale Promotoren, die verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, adenovirale Promotoren, Thymidinkinase (TK)-Promotoren und
B19-Parvoviruspromotoren. Die Auswahl eines geeigneten Promotors
wird dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet nach den hierin
enthaltenen Lehren offensichtlich sein.
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Die
Nucleinsäuresequenz,
die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, ist unter
der Kontrolle eines geeigneten Promotors. Geeignete Promotoren,
die verwendet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, adenovirale Promotoren wie den adenoviralen späten Hauptpromotor;
oder heterologe Promotoren wie den Cytomegalicvirus (CMV)-Promotor;
den Promotor des respiratorischen Syncytialvirus (RSV); induzierbare
Promotoren wie den MMT-Promotor,
den Metallothioneinpromotor; Hitzeschockpromotoren; den Albuminpromotor;
den ApoAI-Promotor; Promotoren des menschlichen Globins; virale
Thymidinkinasepromotoren wie den Herpes Simplex-Thymidinkinasepromotor;
retrovirale LTRs (einschließlich
der hier vorstehend beschriebenen modifizierten retroviralen LTRs);
den β-Actin-Promotor;
und menschliche Wachstumshormonpromotoren. Der Promotor kann auch
der native Promotor sein, der das Gen kontrolliert, das das Polypeptid
codiert.
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Der
retrovirale Plasmidvektor wird für
die Transduktion der Verpackungszelllinien verwendet, um Produktionszelllinien
zu bilden. Beispiele für
Verpackungszelllinien, die transfiziert werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, die PE501-, PA317-,_2-,_-AM-, PA12-, T19-14X-, VT-19-17-H2-,
_CRE-,_CRIP-, GP+E-86-, GP+envAm12- und DAN-Zelllinien, wie beschrieben
in Miller, Human Gene Therapy, Bd. 1, S. 5–14 (1990), was durch Bezugnahme
hier vollständig
eingeschlossen wird. Der Vektor kann die Verpackungszellen mit jedem
Mittel transduzieren, das im Stand der Technik bekannt ist. Solche
Mittel umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, die Elektroporation,
die Verwendung von Liposomen und die CaPO4-Präzipitation.
Bei einer Alternative, kann der retrovirale Plasmidvektor in einem
Liposom verkapselt sein oder an ein Lipid gekoppelt sein, und dann
dem Wirt verabreicht werden.
-
Die
Produktionszelllinie erzeugt infektiöse retrovirale Vektorpartikel,
die die Nucleinsäuresequenz(en) enthalten,
die die Polypeptide codiert/codieren. Solche retroviralen Vektorpartikel
können
dann verwendet werden, um eukaryontische Zellen zu transduzieren,
entweder in vitro oder in vivo. Die transduzierten eukaryontische
Zellen werden die Nucleinsäuresequenz(en)
exprimieren, die die Polypeptide codiert/codieren. Eukaryontische
Zellen, die transduziert werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, embryonale Stammzellen, embryonale Karzinomzellen ebenso wie
hämatopoietische
Stammzellen, Hepatocyten, Fibroblasten, Myoblasten, Keratinocyten,
Endothelzellen und bronchiale Endothelzellen.
-
Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung des Gens der vorliegenden
Erfindung als Diagnostikum. Der Nachweis einer mutierten Form des
Gens der vorliegenden Erfindung wird die Diagnose einer Krankheit oder
die Veranlagung zu einer Krankheiten ermöglichen, die das Ergebnis einer
Unterexpression des Polypeptids der vorliegenden Erfindung ist,
zum Beispiel eine unzulängliche
Wundheilung und unzulängliche
neurologische Funktionen.
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Individuen,
die im menschlichen Gen der vorliegenden Erfindung Mutationen haben,
können
auf der Ebene der DNA durch eine Vielzahl von Techniken entdeckt
werden. Nucleinsäuren
für die
Diagnose können von
den Zellen eines Patienten gewonnen werden, wie von Blut, Urin,
Speichel, Gewebebiopsie und Autopsiematerial. Die genomische DNA
kann direkt für
den Nachweis verwendet werden oder sie kann unter Verwendung der
PCR (Saiki et al., Nature, 324:163–166 (1986) vor der Analyse
enzymatisch amplifiziert werden. Für denselben Zweck kann auch
RNA oder cDNA verwendet werden. Als ein Beispiel können für die Identifikation und
Analyse von Mutationen PCR-Primer verwendet werden, die komplementär zu den
Nucleinsäuren
sind, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codieren. Zum
Beispiel können
Deletionen und Insertionen durch eine Veränderung der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich mit dem normalen Genotyp nachgewiesen werden.
Punktmutationen können
durch Hybridisierung von amplifizierter DNA mit radiomarkierter RNA
oder alternativ mit radiomarkierten Antisense-DNA-Sequenzen identifiziert
werden. Perfekt passende Sequenzen können von fehlgepaarten Duplexmolekülen durch
RNase A-Verdau oder unterschiedliche Schmelztemperaturen unterschieden
werden.
-
Sequenzunterschiede
zwischen dem Referenzgen und Genen, die Mutationen haben, können mittels des
Verfahrens der direkter DNA-Sequenzierung offenbart werden. Außerdem können clonierte
DNA-Segmente als Sonden verwendet werden, um spezifische DNA-Segmente
nachzuweisen. Die Empfindlichkeit diese Verfahrens wird durch die
Kombination mit der PCR beträchtlich
erhöht.
Zum Beispiel wird ein Sequenzierungsprimer mit einem doppelsträngigen PCR-Produkt
oder einem einzelsträngigen
Matrizenmolekül
verwendet, das mittels einer modifizierten PCR erzeugt wurde. Die
Sequenzbestimmung wird mit herkömmlichen
Verfahren mit radiomarkierten Nucleotiden oder mit automatisierten
Sequenzierungsverfahren mit Fluoreszenzmarkierung durchgeführt.
-
Die
genetische Testung, basierend auf Unterschieden bei der DNA-Sequenz,
kann durch den Nachweis von Veränderungen
der Mobilität
von DNA-Fragmenten bei der Elektrophorese in Gelen mit oder ohne denaturierende
Mittel durchgeführt
werden. Kleine Sequenzdeletionen und -Insertionen können durch
hochauflösende
Gelelektrophorese sichtbar gemacht werden. DNA-Fragmente von verschiedenen
Sequenzen können
auf denaturierenden Formamid-Gradientengelen unterschieden werden,
in denen die Mobilitäten
von verschiedenen DNA-Fragmenten an verschiedenen Positionen im
Gel retardiert sind, gemäß ihren
spezifischen oder partiellen Schmelztemperaturen (vgl. z.B. Myers
et al., 230:1242 (1985)).
-
Sequenzveränderungen
an spezifischen Stellen können
auch mittels des Nuclease-Schutztests wie des RNase- und S1-Schutztests,
oder der chemischen Spaltverfahren offenbart werden (vgl. Cotton
et al., PNAS, USA, 85:4397–4401
(1985)).
-
Somit
kann der Nachweis von spezifischen DNA-Sequenzen mit Verfahren wie
der Hybridisierung, dem Rnase-Schutz, der chemischen Spaltung, der
direkten DNA-Sequenzierung oder der Verwendung von Restriktionsenzymen
(d.h. Restriktionsfragmentelängenpolymorphismus
(RFLP)) und dem Southern-Bloverfahren
von genomischer DNA erfolgen.
-
Zusätzlich zu
der mehr herkömmlichen
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung
können
Mutationen auch durch in situ-Analyse nachgewiesen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch diagnostische Tests zum Nachweis
von veränderten
Spiegeln des Polypeptids der vorliegenden Erfindung in verschiedenen
Geweben, da eine Überexpression
der Proteine im Vergleich zu normalen Kontrollgewebeproben die Anwesenheit
von gewissen Krankheitszuständen
wie Neoplasia, Hautkrankheiten, Augenkrankheiten und Entzündung nachweisen
kann. Tests, die zum Nachweis von Spiegeln des Polypeptids der vorliegenden
Erfindung in einer Probe verwendet werden, die einem Wirt entnommen
wurde, sind dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet wohl bekannt
und umfassen Radioimmuntests, Kompetitionsbindungstests, die Western-Blot-Analyse
und vorzugsweise einen ELISA-Test. Ein ELISA-Test umfaßt anfänglich die
Herstellung eines Antikörpers,
der spezifisch ist für
ein Antigen des Polypeptids der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise
eines monoclonalen Antikörpers.
Außerdem
wird gegen den monoclonalen Antikörper ein Reporterantikörper hergestellt.
An den Reporterantikörper
wird ein nachweisbares Reagenz wie Radioaktivität, Fluoreszenz oder in diesem
Beispiel ein Meerrettichperoxidase-Enzym gebunden. Einem Wirt wird
jetzt ein Probe entnommen und auf einem festen Träger inkubiert,
z.B. einem Polystyrolgefäß, das die
Proteine in der Probe bindet. Dann werden durch Inkubation mit einem
unspezifischen Protein wie Rinderserumalbumin alle freien Proteinbindungsstellen
auf dem Gefäß gesättigt. Als
nächstes
wird der monoclonale Antikörper
in dem Gefäß inkubiert
und während
dieser Zeit binden die monoclonalen Antikörper an alle Polypeptide der
vorliegenden Erfindung, die an das Polystyrolgefäß gebunden sind. Alle nicht
gebundenen monoclonalen Antikörper
werden mit Puffer abgewaschen. Der Reporterantikörper, der an Meerrettichperoxidase
gebunden ist, wird nun in das Gefäß gegeben, was in der Bindung
des Reporterantikörpers
an den monoclonalen Antikörper
resultiert, der an die Polypeptide der vorliegenden Erfindung gebunden
ist. Nicht gebundener Reporterantikörper wird dann ausgewaschen.
Dann werden Peroxidasesubstrate zu dem Gefäß zugegeben und die Menge an
Farbe, die sich in einem gegebenen Zeitraum entwickelt, ist ein
Maß für die Menge an
Protein, die in einem gegebenen Volumen der Patientenprobe anwesend
ist, im Vergleich mit einer Standardkurve.
-
Für die Bestimmung
der Spiegel des Polypeptids der vorliegenden Erfindung in einer
Probe, die von einem Wirt entnommen wurde, kann auch ein Kompetitionstest
angewendet werden. Ein solcher Test umfaßt die Isolierung von Plasmamembranen,
die den Rezeptor für
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung überexprimieren. Eine Testprobe,
die die Polypeptide der vorliegenden Erfindung enthält, die
markiert wurden, wird dann zu den Plasmamembranen zugegeben und
dann für
einen vorgegebenen Zeitraum inkubiert. Zu dem Reaktionsgemisch wird
ebenfalls eine Probe zugegeben, die von einem Wirt stammt, von dem
man annimmt, daß er
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung enthält. Die Reaktionsgemische werden
dann durch einen Filter gegeben, der schnell gewaschen wird und
dann wird die gebundene Radioaktivität gemessen, um das Maß an Kompetition
um die Rezeptoren zu bestimmen und damit die Menge an Polypeptiden
der vorliegenden Erfindung in der Probe.
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Antikörper, die
für HTTER36
spezifisch sind, können
für die
Krebsdiagnose und -therapie verwendet werden, da viele Arten von
Krebszellen während
des Prozesses der Neoplasia und Hyperplasia verschiedene Mitglieder
dieser Superfamilie hochregulieren. Diese Antikörper binden und inaktivieren
HTTER36. Monoclonale Antikörper
gegen HTTER36 (und/oder seine Familienmitglieder) sind in klinischer
Verwendung bei der Diagnose und Therapie von gewissen Störungen,
einschließlich
(aber nicht beschränkt
auf) hyperplastischen und neoplastischen Wachstumsabnormalitäten. Die
Hochregulierung der Wachstumsfaktorexpression durch neoplastische
Gewebe bildet die Grundlage für
eine Vielzahl von Serumtests, die das Anwachsen von Wachstumsfaktor
im Blut von betroffenen Patienten nachweisen. Diese Tests werden
typischerweise nicht nur in diagnostischen Ansätzen, sondern auch prognostischen
Ansätzen
verwendet (um die Anwesenheit von okkulten Tumorzellen nach Chirurgie,
Chemotherapie usw. nachzuweisen).
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Außerdem können maligne
Zellen, die den HTTER36-Rezeptor exprimieren, unter Verwendung von markiertem
HTTER36 in einem Rezeptorbindungstest nachgewiesen werden, oder
unter Verwendung von Antikörpern
gegen den HTTER36-Rezeptor selbst. Zellen können gemäß der Anwesenheit und Dichte
von Rezeptoren für
HTTER36 unterschieden werden, womit ein Mittel für die Vorhersage der Zugänglichkeit
solcher Zellen für
die biologischen Aktivitäten
von HTTER36 bereitgestellt wird.
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Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind auch für die Identifikation im Chromosom
von Wert. Die Sequenz ist spezifisch auf einen speziellen Locus
auf einem einzigen menschlichen Chromosom gerichtet und kann damit
hybridisieren. Darüber
hinaus besteht zur Zeit Bedarf an der Identifikation von speziellen
Loci auf dem Chromosom. Auf der Basis von aktuellen Sequenzdaten (Wiederholungspolymorphismus)
sind zur Zeit wenige Chromosomenmarkierungsreagenzien für die Markierung
von chromosomalen Loci verfügbar.
Die Kartierung von DNAs auf Chromosomen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein wichtiger erster Schritt bei der Korrelation dieser Sequenzen
mit Genen, die mit Krankheit assoziiert sind.
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Kurz
gesagt können
die Sequenzen durch die Herstellung von PCR-Primern (vorzugsweise
15–25
bp) von der cDNA auf Chromosomen kartiert werden. Die Computeranalyse
der nicht translatierten 3'-Region
des Gens wird verwendet, um rasch Primer zu selektieren, die nicht
mehr als ein Exon in der genomischen DNA überspannen, wodurch das Amplifikationsverfahren
kompliziert wird. Diese Primer werden dann für die PCR-Durchmusterung von
somatischen Zellhybriden verwendet, die einzelne menschliche Chromosomen
enthalten. Nur die Hybride, die das menschliche Gen enthalten, das
dem Primer entspricht, werden ein amplifiziertes Fragment ergeben.
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Die
PCR-Kartierung von somatischen Zellhybriden ist ein schnelles Verfahren
für die
Zuordnung einer speziellen DNA zu einem speziellen Chromosom. Unter
Verwendung der vorliegenden Erfindung mit denselben Oligonucleotidprimern
kann auf analoge Weise mit Reihen von Fragmenten von spezifischen
Chromosomen oder Pools von großen
genomischen Clonen eine Sublokalisierung erreicht werden. Andere
Kartierungsstrategien, die in ähnlicher
Weise verwendet werden können,
um eine Kartierung auf seinem Chromosom zu erreichen, umfassen die
in situ-Hybridisierung,
die Vordurchmusterung mit markierten, im Durchfluß sortierten Chromosomen
und die Vorauswahl mittels Hybridisierung, um Chromosomenspezifische
cDNA-Bibliotheken zu konstruieren.
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Die
Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung(FISH) eines cDNA-Clons mit einem
Ausstrich von Chromosomen in der Metaphase kann verwendet werden,
um in einem Schritt eine präzise
chromosomale Lage bereitzustellen. Diese Technik kann mit cDNA durchgeführt werden,
die so kurz ist wie 50 oder 60 bp. Für einen Überblick über diese Technik vgl. Verma
et al., Human Chromosomes: a Manual of Basic Techniques, Pergamon
Press, New York (1988).
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Nachdem
eine Sequenz einem präzisen
chromosomalen Locus zugeordnet wurde, kann die physikalische Position
der Sequenz auf dem Chromosom mit den Daten der genetischen Karte
korreliert werden. Solche Daten werden zum Beispiel in McKusick,
Mendelian Inheritance in Man (on line verfügbar von der John Hopkins University
Welch Medical Library) gefunden. Die Beziehung zwischen Genen und
Krankheiten, die derselben chromosomalen Region zugeordnet wurden,
werden mittels Kopplungsanalyse (gemeinsame Vererbung von physikalisch
benachbarten Genen) identifiziert.
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Als
Nächstes
ist es erforderlich, die Unterschiede in der cDNA oder der genomischen
Sequenz zwischen betroffenen und nicht betroffenen Individuen zu
bestimmen. Wenn eine Mutation bei einigen oder allen betroffenen
Individuen beobachtet wird, aber nicht bei den normalen Individuen,
dann ist die Mutation wahrscheinlich das auslösende Agens der Krankheit.
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Mit
der gegenwärtigen
Auflösung
der physikalischen Kartierungs- und der genetischen Kartierungstechniken
könnte
eine cDNA, die präzise
einer chromosomalen Region zugeordnet wird, die mit der Krankheit in
Verbindung steht, eines von zwischen 50 und 500 potentiell verursachenden
Genen sein (Dies setzt eine Kartierungsauflösung von 1 Megabase und ein
Gen pro 20 kb voraus).
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Die
Polypeptide, ihre Fragmente oder anderen Derivate oder ihre Analoga,
oder die Zellen, die sie exprimieren, können als Immunogen zur Produktion
von Antikörpern
dagegen verwendet werden. Diese Antikörper können zum Beispiel polyclonale
oder monoclonale Antikörper
sein. Die vorliegende Erfindung umfaßt auch chimäre, einzelkettige
und humanisierte Antikörper
ebenso wie Fab-Fragmente oder das Produkt einer Fab-Expressionsbibliothek.
Verschiedene Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, können für die Produktion
solcher Antikörper
und Fragmente verwendet werden.
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Antikörper, die
gegen die Polypeptide erzeugt werden, die einer Sequenz der vorliegenden
Erfindung entsprechen, können
durch direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier oder durch Verabreichung
der Polypeptide an ein Tier erhalten werden, wobei das Tier vorzugsweise
nicht menschlich ist. Der so erhaltene Antikörper wird dann an die Polypeptide
selbst binden. Auf diese Weise kann sogar eine Sequenz, die nur
ein Fragment der Polypeptide codiert, für die Erzeugung von Antikörpern verwendet
werden, die die gesamtem nativen Polypeptide binden. Solche Antikörper können dann
verwendet werden, um das Polypeptid aus Gewebe zu isolieren, das
dieses Polypeptid exprimiert.
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Für die Herstellung
von monoclonalen Antikörpern
kann jede Technik verwendet werden, die Antikörper, die mittels kontinuierlicher
Zelllinienkultur produziert werden, bereitstellt. Beispiele umfassen
die Hybridomtechnik (Köhler
und Milstein, 1975, Nature, 256:495–497), die Triomtechnik, die
Hybridomtechnik mit menschlichen B-Zellen (Kozbor et al., 1983,
Immunology Today 4:72) und die EBV-Hybridomtechnik zur Produktion von menschlichen
monoclonalen Antikörpern
(Cole, et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., S. 77–96).
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Techniken,
die für
die Produktion von einzelkettigen Antikörpern (US-Patent 4,946,778)
beschrieben werden, können
an die Produktion von einzelkettigen Antikörpern gegen immunogene Polypeptidprodukte
dieser Erfindung adaptiert werden. Es können auch transgene Mäuse für die Expression
von humanisierten Antikörpern
gegen immunogene Polypeptidprodukte dieser Erfindung verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
des Weiteren beschrieben; es sollte jedoch verstanden werden, daß die vorliegende
Erfindung nicht auf solche Beispiele beschränkt ist. Alle Teile oder Mengen
sind auf das Gewicht bezogen, außer es ist anders angegeben.
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Um
das Verständnis
für die
folgenden Beispiele zu erleichtern, werden gewisse, häufig vorkommende Verfahren
und/oder Ausdrücke
beschrieben. "Plasmide" werden mit einem
kleingeschriebenen p bezeichnet, dem große Buchstaben und/oder Zahlen
vorausgehen oder folgen. Die Ausgangsplamide hierin sind entweder kommerziell
verfügbar,
auf uneingeschränkter
Basis öffentlich
zugänglich
oder können
aus zugänglichen
Plasmiden mit publizierten Verfahren konstruiert werden. Außerdem sind
den beschriebenen Plasmiden gleichwertige Plasmide im Stand der
Technik bekannt und werden dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
offensichtlich sein.
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Der "Verdau" von DNA betrifft
die katalytische Spaltung der DNA mit einem Restriktionsenzym, welches
nur bei gewissen Sequenzen in der DNA wirkt. Die verschiedenen Restriktionsenzyme,
die hier verwendet werden, sind kommerziell verfügbar und ihre Reaktionsbedingungen,
Cofaktoren und andere Erfordernisse wurden verwendet, wie es dem
Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt ist. Für analytische
Zwecke werden typischerweise 1 μg
Plasmid oder DNA-Fragment
mit 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl
Pufferlösung verwendet.
Zum Zwecke der Isolierung von DNA-Fragmenten für die Konstruktion von Plasmiden,
werden typischerweise 5 bis 50 μg
DNA mit 20 bis 250 Einheiten Enzym in einem größeren Volumen verdaut. Geeignete Puffer-
und Substratmengen für
spezielle Restriktionsenzyme werden durch den Hersteller spezifiziert.
Inkubationszeiten von etwa 1 Stunde bei 37°C werden normalerweise verwendet,
können
aber gemäß den Vorschriften
des Lieferanten variieren. Nach dem Verdau wird die Reaktion direkt
auf einem Polyacrylamidgel einer Elektrophorese unterworfen, um
das gewünschte
Fragment zu isolieren.
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Die
Größenauftrennung
der gespaltenen Fragmente wird unter Verwendung eines 8-prozentigen
Polyacrylamidgels durchgeführt,
wie es von Goeddel, D. et al., Nucleic Acids Res., 8:4057 (1980)
beschrieben ist.
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"Oligonucleotide" betriffen entweder
ein einzelsträngiges
Polydesoxynucleotid oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotidstränge, die
chemisch synthetisiert sein können.
Solche synthetischen Oligonucleotide haben kein 5'-Phosphat und werden
daher ohne die Hinzufügung
eines Phosphats durch ATP in der Gegenwart einer Kinase nicht mit
einem anderen Oligonucleotid ligieren. Ein synthetisches Oligonucleotid
wird mit einem Fragment ligieren, das nicht dephosphoryliert wurde.
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"Ligierung" bedeutet den Prozeß der Bildung
von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis, T., et al., Id., S. 146). Außer anders beschrieben, kann
die Ligierung unter Verwendung bekannter Puffer und Bedingungen
mit 10 Einheiten T4 DNA-Ligase ("Ligase") pro 0,5 μg von etwa äquimolaren
Mengen an zu ligierenden DNA-Fragmenten durchgeführt werden.
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Außer anders
angegeben, wurde die Transformation wie bei dem von Graham, F. und
Van der Eb, A., Virology, 52:456–457 (1973) beschriebenen Verfahren
durchgeführt.
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Beispiel 1
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Bakterielle Expression
und Reinigung von reifem HTTER36
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Die
DNA-Sequenzen, die HTTER36, ATCC # 97349, codiert, wurde anfänglich unter
Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern amplifiziert, die den 5'-Sequenzen des prozessierten HTTER36-Proteins
und den Vektorsequenzen 3' vom
HTTER36-Gen entsprachen. Zusätzliche
Nucleotide, die HTTER36 entsprachen, wurden zu den 5'- bzw. 3'-Sequenzen zugefügt. Der
5'-Oligonucleotidprimer
hat die Sequenz
5' GAAAGGATCCGCAGCCATCCCTGTCCCCAAACTTTCTTGT
3' (SEQ ID NO:3)
und enthält
eine BamHI-Restriktionsenzymstelle (fett), gefolgt von 18 Nucleotiden
der HTTER36 codierenden Sequenz, beginnend mit Nucleotid 791 von 1 (SEQ ID NO:1). Die 3'-Sequenz 5' TCCTTCTATTCAAGCTTCTGACATCCTACCCACACCCACA
3' (SEQ ID NO:4)
enthält
komplementäre
Sequenzen zu einer HindIII-Stelle und wird gefolgt von 15 Nucleotiden
von HTTER36, beginnend mit Nucleotid 1121, und einem Stop-Codon.
Die Restriktionsenzymstellen entsprechen den Restriktionsenzymstellen
auf dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-9 (Qiagen, Inc. Chatsworth,
CA, 91311). pQE-9 codiert eine Antibiotica-Resistenz (Amp.), einen
bakteriellen Replikationsursprung (ori), einen IPTG-regulierbaren
Promotor-Operator (P/O), eine Ribosomenbindungsstelle (RBS), eine
6-His-Markierung und Restriktionsenzymstellen. pQE-9 wurde dann
mit BamHI und HindIII verdaut. Die amplifizierten Sequenzen wurden
in pQE-9 ligiert und wurden im Rahmen mit der Sequenz inseriert,
die die Histidin-Markierung und die RBS codiert. Das Ligierungsgemisch
wurde dann für
die Transformation des E. coli-Stamms DH5 alpha (Gibco BRL) gemäß dem von
Sambrook, J. et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Laboratory Press, (1989), beschriebenen Verfahren verwendet.
Transformanten wurden entsprechend ihrer Fähigkeit identifiziert, auf
LB-Platten zu wachsen, und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien
wurden ausgewählt.
Die Plasmid-DNA wurde isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die die gewünschten
Konstrukte enthielten, wurde über
Nacht (O/N) in Flüssigkultur
in LB-Medium gezüchtet, das mit
Amp (100 μg/ml)
und Kan (25 μg/ml)
ergänzt
wurde. Die O/N-Kultur wurde verwendet, um eine große Kultur mit
einem Verhältnis
1:100 bis 1:250 zu inokulieren. Die Zellen wurden bis zu einer optischen
Dichte bei 600 (O.D.6oo) von zwischen 0,4
und 0,6 gezüchtet.
Dann wurde IPTG („Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid") mit einer Endkonzentration
von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch Inaktivierung des lacI-Repressors,
Freilegung des P/O, was zu einer erhöhten Genexpression führt. Die
Zellen wurden noch einmal 3 bis 4 Stunden gezüchtet. Die Zellen wurden dann
mittels Zentrifugation geerntet. Das Zellpellet wurde in dem chaotropien Mittel
6molar Guanidin-HCI gelöst.
Nach der Klärung
wurde solubilisiertes HTTER36 aus dieser Lösung durch Chromatographie
auf einer Nickel-Chelat-Säule
unter Bedingungen gereinigt, die die feste Bindung von Proteinen
zulassen, die die 6-His-Markierung enthalten (Hochuli, E. et al.,
J. Chromatography 411:177–184 (1984)).
HTTER36 (85% rein) wurde mit 6 molarem Guanidin-HCl, pH 5,0 von
der Säule
eluiert und zum Zweck der Renaturierung auf 3 molar Guanidin-HCl,
100 mM Natriumphosphat, 10 molar Glutathion (reduziert) und 2 molar
Glutathion (oxidiert) eingestellt. Nach 12 Stunden Inkubation in
dieser Lösung
wurde das Protein gegen 10 molar Natriumphosphat dialysiert.
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Beispiel 2
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Clonierung und Expression
von HTTER36 unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssytems
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Die
DNA-Sequenz, die das HTTER36-Protein, ATCC # 97349, codiert, wird
unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern amplifiziert, die
den 5'- und 3'-Sequenzen des Gens entsprechen.
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Die
verwendeten Primer sind:
5' CAGGGATCCGCCATCATGCTTCGTTTCTTGCCAGA
3' (SEQ ID NO:5)
und enthält
die unterstrichene BamHI-Stelle, ein effizientes Signal für die Translationsinitiation
in eukaryontischen Zellen, ein Startcodon (fett) und 17 bps der
HTTER36 codierenden Sequenz. Der 3'-Primer hat die Sequenz 5' CTTCGGTACCCATTTCTGACATCCTACCCACAC
3' (SEQ ID NO:6)
und enthält
die unterstrichene Asp718-Stelle und 23 Nucleotide komplementär zum 3'-Ende der HTTER36-Sequenz,
beginnend bei Nucleotid 1126.
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Die
amplifizierten Sequenzen werden von einem 1%-igen Agarosegel unter
Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits („Geneclean" BIO 101 Inc., La
Jolla, Ca.) isoliert. Das Fragment wird dann mit den Endonucleasen
BamHI und Asp718 verdaut und dann wieder auf einem 1%-igen Agarosegel
gereinigt. Diese Fragment wird als F2 bezeichnet.
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Für die Expression
des HTTER36-Proteins unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssytems (für einen Überblick
vgl.: Summers, M.D. und Smith, G.E. 1987, A Manual of methods for
baculovirus vectors and insect cell culture procedures, Texas Agricultural
Experimental Station Bulletin No. 1555) wird der Vektor pA2 verwendet
(Modifikation des pVL941-Vektors, nachstehend diskutiert). Dieser
Expressionsvektor enthält den
starken Polyhedrin-Promotor des Autographa californica -kernpolyeder
Virus (AcMNPV), gefolgt von den Erkennungsstellen für die Restriktionsendonucleasen.
Die Polyadenylierungsstelle des Affenvirus (SV)40 wird für die effiziente
Polyadenylierung verwendet. Für
eine leichte Selektion von rekombinantem Virus wird das beta-Galactosidasegen
von E. coli in derselben Richtung wie der Polyhedrin-Promotor inseriert,
gefolgt vom Polyadenylierungssignal des Polyhedringens. Die Polyhedrinsequenzen
werden auf beiden Seiten von viralen Sequenzen für die zellvermittelte homologe
Rekombination von co-transfizierter viraler Wildtyp-DNa flankiert. Viele
andere Baculovirus-Vektoren könnten
verwendet werden, wie pAc373, pRG1, pVL941 und pAcIM1 (Luckow, V.A.
und Summers, M.D., Virology, 170:31–39).
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Das
Plasmid wird mit den Restriktionsenzymen BamHI und Asp718 verdaut
und dann mit Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, unter
Verwendung von Kalbsdarm-Phosphatase dephosphoryliert. Die DNA wird
dann von einem 1%-igen
Agarosegel unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits („Geneclean" BIO 101 Inc., La
Jolla, Ca.) isoliert. Diese Vektor-DNA wird als V2 bezeichnet.
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Das
Fragment F2 und das dephosphorylierte Plasmid V2 werden mit T4 DNA-Ligase ligiert. Dann
werden E.coli HB101-Zellen transformiert und unter Verwendung der
Restriktionsenzyme BamHI und Asp718 die Bakterien identifiziert,
die das Plasmid (pBacHTTER36) mit dem HTTER36-Gen enthalten. Die
Sequenz des clonierten Fragments wird mittels DNA-Sequenzierung
bestätigt.
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5 μg des Plasmids
pBacHTTER36 werden unter Verwendung des Lipofectionsverfahrens (Felgner
et al. Proc. NatI. Acad. Sci. USA, 84:7413–7417 (1987) mit 1,0 μg von kommerziell
erhältlichem
linearisiertem Baculovirus cotransfiziert („BaculoGoldTM-Baculovirus-DNA", Pharmingen, San
Diego, CA.) 1 μg
BaculoGoldTM-Virus-DNA und 5 μg des Plasmids
pBacHTTER36 werden in einer sterilen Mulde einer Mikrotiterplatte
gemischt, die 50 μl
serumfreies Grace-Medium
(Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD) enthält. Danach werden 10 μl Lipofectin
plus 90 μl
Grace-Medium zugegeben, gemischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wird das Transfektionsgemisch tropfenweise zu der
Sf9-Insektenzelle (ATCC CRL 1711) zugegeben, die in einer Gewebekulturplatte
von 35 mm mit 1 ml Grace-Medium ohne Serum ausgesät ist. Die
Platte wird hin und her geschüttelt,
um die neu zugegebene Lösung
zu mischen. Die Platte wird dann 5 Stunden bei 27°C inkubiert.
Nach 5 Stunden wird die Transfektionslösung von der Platte entfernt
und es wird 1 ml Grace-Insektenmedium zugegeben, das mit 10% fötalem Kälberserum
ergänzt
ist. Die Platte wird in den Inkubator zurückgestellt und die Züchtung vier
Tage bei 27°C
fortgesetzt.
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Nach
4 Tagen wird der Überstand
gesammelt und ein Plaque-Test ähnlich
dem von Summers und Smith (vorstehend) beschriebenen durchgeführt. Als
eine Modifikation wird ein Agarosegel mit „Blue Gal" (Life Technologies Inc., Gaithersburg)
verwendet, was die leichte Isolierung von blau gefärbten Plaques
zuläßt. (Eine detaillierte
Beschreibung eines „Plaque-Tests" kann auch in dem
Benutzerhandbuch für
Insektenzellkultur und Baculovirologie, Seite 9–10, gefunden werden, das von
Life Technologies Inc., Gaithersburg, verteilt wird.
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Vier
Tage nach der seriellen Verdünnung
wird zu den Zellen das Virus zugegeben und blau gefärbte Plaques
werden mit der Spitze einer Eppendorf-Pipette aufgenommen. Der Agar,
der die rekombinanten Viren enthält,
wird dann in einem Eppendorf-Röhrchen
resuspendiert, das 200 μl
Grace-Medium enthält.
Der Agar wird durch eine kurze Zentrifugation entfernt und der Überstand,
der das rekombinante Baculovirus enthält, wird verwendet, um Sf9-Zellen
zu infizieren, die in Gefäßen von
35 mm ausgesät
sind. Vier Tage später
werden die Überstände dieser
Kulturgefäße geerntet
und dann bei 4°C
aufbewahrt.
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Sf9-Zellen
werden in Grace-Medium gezüchtet,
das mit 10% hitzeinaktiviertem FBS ergänzt ist. Die Zellen werden
mit dem rekombinanten Baculovirus V-HTTER36 mit einer Infektionsmultiplizität (MOI)
von 2 infiziert. Sechs Stunden später wird das Medium entfernt
und durch SF900 11-Medium minus Methionin und Cystein (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) ersetzt. 42 Stunden später werden 5 μCi 35S-Methionin
und 5 μCi 35S-Cystein (Amersham) zugegeben. Die Zellen
werden weitere 16 Stunden inkubiert, bevor sie mittels Zentrifugation
geerntet werden, und die markierten Proteine werden durch SDS-PAGE
und Autoradiographie sichtbar gemacht.
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Beispiel 3
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Expression von rekombinantem
HTTER36 in CHO-Zellen
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Der
Vektor pC1 wird für
die Expression des HTTER36-Proteins verwendet. Das Plasmid pC1 ist
ein Derivat des Plamids pSV2-dhfr [ATCC Zugangsnummer No. 37146].
Beide Plasmide enthalten das dhfr-Gen der Maus unter der Kontrolle
des frühen
SV40-Promotors. Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters oder andere
Zellen, denen die Dihydrofolat-Aktivität fehlt und die mit diesem
Plasmid transfiziert sind, können
durch Züchten
der Zellen in einem selektiven Medium (alpha-minus-MEM, Life Technologies)
selektiert werden, das mit dem chemotherapeutischen Mittel Methotrexat
ergänzt
ist. Die Amplifikation der DHFR-Gene in Zellen, die gegen Methotrexat
(MTX) resistent sind, wurde gut dokumentiert (vgl. z.B. Alt, F.W.,
Kellems, R.M., Bertino, J.R., und Schimke, R.T., 1978, J. Biol.
Chem. 253:1357–1370,
Hamlin, J.L. und Ma, C. 1990, Biochem. et Biophys. Acta, 1097:107–143, Page,
M.J. und Sydenham, M.A. 1991, Biotechnology Bd. 9:64–68). Zellen,
die in wachsenden Konzentration von MTX wachsen, entwickeln Resistenz
gegen den Wirkstoff durch die Überproduktion
des Zielenzyms DHFR als Ergebnis der Amplifikation des DHFR-Gens.
Wenn ein zweites Gen mit dem dhfr-Gen verknüpft ist, wird es üblicherweise
co-amplifiziert und überexprimiert.
Es ist Stand der Technik, Zelllinien zu entwickeln, die mehr als
1.000 Kopien der Gene enthalten. Anschließend, wenn das Methotrexat
entzogen wird, enthalten die Zelllinien das amplifizierte Gen in
das Chromosom/die Chromosomen integriert.
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Das
Plasmid pN346 enthält
für die
Expression des Gens von Interesse einen starken Promotor der langen
terminalen Wiederholung (LTR) des Rouse-Sarkomvirus (Cullen, et al., Molecular
and Cellular Biology, März
1985, 438–447)
plus einem Fragment, das aus dem Enhancer des sehr frühen Gens
des menschlichen Cytomegalicvirus (CMV) (Boshart et al., Cell 41:521–530, 1985)
isolierte wurde. Stromabwärts
von dem Promotor sind die folgenden einzelnen Restriktionsenzymspaltstellen,
die die Integration der Gene erlauben; BamHI, PvuII und NruI. Hinter
diesen Clonierungsstellen enthält
das Plasmid Translations-Stoppcodons
in allen drei Leserahmen, gefolgt vom 3'-Intron und der Polyadenylierungsstelle
des Präproinsulingens
der Ratte. Andere sehr effiziente Promotoren können auch für die Expression verwendet
werden, z.B. der menschliche β-Actin-Promotor,
der frühe
oder späte
Promotor von SV40 oder die langen terminalen Wiederholungen von anderen
Retroviren, z.B. HIV und HTLVI. Für die Polyadenylierung der
mRNA können
auch andere Signale, z.B. von den menschlichen Wachstumshormon-
oder Globingenen, verwendet werden.
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Stabile
Zelllinien, die ein Gen von Interesse in das Chromosom integriert
tragen, können
auch nach co-Transfektion mit einem selektierbaren Marker wie gpt,
G418 oder Hygomycin selektiert werden. Es ist von Vorteil, am Anfang
mehr als einen selektierbaren Marker zu verwenden, z.B. G418 plus
Methotrexat.
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Das
Plasmid pN346 wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut und
dann unter Verwendung von Kalbsdarm-Phosphatase mit Verfahren, die
im Stand der Technik bekannt sind, dephosphoryliert. Der Vektor
wurde dann von einem 1%-igen
Agarosegel isoliert.
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Die
DNA-Sequenz, die HTTER36 codiert, ATCC # 97349, wurde unter Verwendung
der PCR-Oligonucleotidprimer amplifiziert, die den 5'- und 3'-Sequenzen des Gens entsprechen:
Der
5'-Primer hat die
Sequenz 5' ACAGCGGATCCAGCCACCATGCTTCGTTTCTTGCCA
3' (SEQ ID NO:7) und
enthält
eine BamHI-Restriktionsenzymstelle (fett), gefolgt von einem effizienten
Signal für
die Translation (Kozak, M., vorstehend) plus den ersten 18 Nucleotiden
des Gens (das Initiationscodon für
die Translation „ATG" ist unterstrichen).
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Der
3'-Primer hat die
Sequenz 5' TCCTTCGGATCCCATTTCTGACATCCTACCCACACCCACA
3' (SEQ ID NO:8)
und enthält
die Spaltstelle für
die Restriktionsendonuclease BamHI und 29 Nucleotide komplementär zu der
translatierten und nicht translatierten 3'-Sequenz des Gens.
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Die
amplifizierten Fragmente wurde von einem 1%-igen Agarosegel isoliert,
wie vorstehend beschrieben, und dann mit der Endonuclease BgIII
verdaut und dann wieder auf einem 1%-igen Agarosegel gereinigt.
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Das
isolierte Fragment und der dephosphorylierte Vektor wurden dann
mit T4 DNA-Ligase ligiert. E. coli HB101-Zellen wurden dann transformiert
und Bakterien, die das Plasmid pN346 in der korrekten Orientierung
inseriert hatten unter Verwendung des Restriktionsenzyms BamHI identifiziert.
Die Sequenz des inserierten Gens wurde mit DNA-Sequenzierung bestätigt.
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Transfektion von DHO-dhfr-Zellen
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Eierstockzellen
des Chinesischen Hamsters, denen ein aktives DHFR-Enzym fehlt, wurden
für die Transfektion
verwendet. Unter Verwendung des Lipofectinverfahrens (Felgner et
al., vorstehend) wurden 0,5 μg
des Expressionsplasmids N346 mit 0,5 μg des Plamids pSVneo co-transfiziert.
Das Plamid pSV2-neo enthält
einen dominanten selektierbaren Marker, das Gen neo von Tn5, das
ein Enzym codiert, das gegen eine Gruppe von Antibiotika einschließlich G418
Resistenz verleiht. Die Zellen wurden in alpha-minus-MEM ausgesät, das mit
1 mg/ml G418 ergänzt
war. Nach 2 Tagen wurden die Zellen mit Trypsin behandelt und in
Hybridom-Clonierungsplatten (Greiner, Deutschland) ausgesät und 10–14 Tage
gezüchtet.
Nach diesem Zeitraum wurden einzelne Clone mit Trypsin behandelt
und dann unter Verwendung verschiedener Konzentrationen an Methotrexat
(25, 50 nM, 100 nM, 200 nM, 400 nM) in Petri-Schalen mit 6 Mulden
ausgesät.
Clone, die bei den höchsten
Konzentrationen an Methotrexat noch wuchsen, wurden dann auf neue
Platten mit 6 Mulden übertragen,
die noch höhere
Konzentrationen an Methotrexat enthielten (500 nM; 1 μM, 2μM, 5 μM). Dasselbe
Verfahren wurde wiederholt, bis die Clone bei einer Konzentration
von 100 μM
wuchsen.
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Die
Expression des gewünschten
Genprodukts wurde mittels der Western-Blot-Analyse und SDS-PAGE analysiert.
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Beispiel 4
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Expression über Gentherapie
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Mittels
Hautbiopsie werden von einer Person Fibroblasten gewonnen. Das resultierende
Gewebe wird in ein Gewebekulturmedium gegeben und in kleine Stücke aufgeteilt.
Kleine Fetzen des Gewebes wurde auf eine nasse Oberfläche eines
Gewebekulturkolbens gegeben, es werden etwa zehn Stücke in jeden
Kolben platziert. Der Kolben wird umgedreht, dicht verschlossen
und über
Nacht bei Raumtemperatur belassen. Nach 24 Stunden bei Raumtemperatur
wird er Kolben umgedreht und die Gewebefetzen bleiben am Boden des
Kolbens angeheftet und frisches Medium (z.B. Ham-F12-Medium mit
10% FBS, Penicillin und Streptomycin) wird zugegeben. Dies wird
dann etwa eine Woche bei 37°C
inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt wird frisches Medium zugegeben und
anschließend
immer nach mehreren Tagen gewechselt. Nach zwei zusätzlichen
Wochen Züchtung
bildet sich eine Einzelschicht von Fibroblasten. Die Einzelschicht
wird mit Trypsin behandelt und in größere Kolben überführt.
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PMV-7
(Kirschmeier, P.T. et al., DNA, 7:219–25 (1988)), flankiert von
den langen terminalen Wiederholungen des Moloney-Sarkomvirus der
Maus, wird mit EcoRI und HindIII verdaut und anschließend mit
Kälberdarm-Phosphatase
behandelt. Der lineare Vektor wird auf einem Agarosegel fraktioniert
und unter Verwendung von Glaskügelchen
gereinigt.
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Die
cDNA, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, wird
unter Verwendung von PCR-Primern amplifiziert, die den Sequenzen
am 5'- bzw. 3'-Ende entsprechen.
Der 5'-Primer enthält eine
EcoRI-Stelle und der 3'-Primer
umfaßt
weiterhin eine HindIII-Stelle. Gleiche Mengen an linearem Rückgrat des
Moloney-Sarkomvirus
der Maus und amplifizierten EcoRI-Fragmenten und HindIII-Fragmenten
wurden in Gegenwart vom T4-DNA-Ligase zusammengegeben. Das resultierende
Gemisch wird unter für
die Ligierung der beiden Fragmente geeigneten Bedingungen gehalten.
Das Ligierungsgemisch wird zur Transformation von HB101-Bakterien verwendet,
die dann auf Agar enthaltend Kanamycin, ausplattiert werden, um
zu bestimmen, daß der
Vektor das Gen von Interesse korrekt inseriert hatte.
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Die
amphotrophen Verpackungszellen pA317 oder GP+am12 werden in Gewebekultur
in Dulbecco-modifiziertem-Eagles-Medium (DMEM) mit 10% Kälberserum
(CS), Penicillin und Streptomycin bis zur konfluenten Dichte gezüchtet. Der
MS-Vektor, der das Gen enthält,
wird dann zu dem Medium zugegeben und die Verpackungszellen werden
mit dem Vektor transduziert. Die Verpackungszellen produzieren jetzt
infektiöse
virale Partikel, die das Gen enthalten (die Verpackungszellen werden
nun als Produktionszellen bezeichnet).
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Zu
den transduzierten Produktionszellen wird frisches Medium zugegeben
und anschließend
wird das Medium von einer Platte von 10 cm mit konfluenten Produktionszellen
geerntet. Das verbrauchte Medium, das die infektiösen viralen
Partikel enthält,
wird durch ein Millipore-Filter filtriert, um abgelöste Produktionszellen zu
entfernen und dieses Medium wird dann verwendet, um Fibroblastenzellen
zu infizieren. Von einer sub-konfluenten Platte von Fibroblasten
wird das Medium entfernt und rasch ersetzt durch das Medium von
den Produktionszellen. Dieses Medium wird entfernt und durch frisches
Medium ersetzt. Wenn der Titer an Virus hoch ist, dann werden praktisch
alle Fibroblasten infiziert und es ist keine Selektion erforderlich.
Wenn der Titer sehr niedrig ist, ist es notwendig, einen retroviralen
Vektor zu verwenden, der einen selektierbaren Marker wie neo oder
his hat.
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Die
veränderten
Fibroblasten werden dann in den Wirt injiziert, entweder allein
oder nachdem sie auf Cytodex 3-Mikroträgerkügelchen bis zur Konfluenz gezüchtet wurden.
Die Fibroblasten produzieren jetzt das Proteinprodukt.
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Angesichts
der vorstehenden Lehren sind zahlreiche Modifikationen und Variationen
der vorliegenden Erfindung möglich
und deshalb kann die Erfindung im Unfang der beigefügten Ansprüche anders
ausgeführt werden,
als speziell beschrieben.
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