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Diese
Erfindung betrifft neu identifizierte Polynucleotide, durch solche
Polynucleotide codierte Polypeptide, die Verwendung solcher Polynucleotide
und Polypeptide ebenso wie die Herstellung solcher Polynucleotide
und Polypeptide. Im Besonderen sind die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung das menschliche Entzündungsprotein
3 aus Makrophagen (MIP-3), das Entzündungsprotein 4 aus Makrophagen
(MIP-4) und das Entzündungsprotein
1γ aus Makrophagen.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Hemmung der Wirkung solcher
Polypeptide.
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Entzündungsproteine
aus Makrophagen (MIPs) sind Proteine, die durch bestimmte Säugerzellen,
zum Beispiel Makrophagen und Lymphocyten, als Antwort auf einen
Stimulus wie Gram-negative Bakterien, Lipopolysaccharide und Concanavalin
A produziert werden. Somit können
MIP-Moleküle
einen diagnostischen und therapeutischen Nutzen bei der Detektion
und Behandlung von Infektionen, Krebs, Entzündungen, myelopoietischen Fehlfunktionen
und Autoimmunerkrankungen aufweisen. Murines MIP-1 ist ein wichtiges
ausgeschiedenes Protein von durch Lipopolysaccharide stimulierter
RAW 264.7, einer murinen Makrophagen-Tumorzelllinie. Es ist gereinigt
worden und es wurde herausgefunden, dass es aus zwei verwandten
Proteinen, MIP-1α und
MIP-1β,
besteht.
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Verschiedene
Gruppen haben die mutmaßlichen,
menschlichen Homologe von MIP-1α und MIP-1β χloniert.
In allen Fällen
wurden cDNAs aus Genbanken isoliert, die aus RNA von aktivierten
T-Zellen hergestellt wurden.
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Es
wurde gezeigt, dass die Entzündungsproteine
aus Makrophagen (MIP-1α und
MIP-1β) entzündungsfördernde
Eigenschaften aufweisen. MIP-1α kann
die Wanderung und Aktivierung von menschlichen eosinophilen Zellen
und Monocyten induzieren und induziert die Chemotaxis von Makrophagen.
Darüber
hinaus hat das murine MIP-1α eine
supprimierende Wirkung auf die Proliferation menschlicher hematopoietischer Stammzellen,
während
das murine MIP-1β die
hemmende Wirkung von MIP-1α außer Kraft
setzen kann. Letztlich können
MIP-1-Proteine in früh
auftretenden Zellen der Wundentzündung
festgestellt werden und es wurde gezeigt, dass sie die Produktion
von IL-1 und IL-6 durch Wund-Fibroblastenzellen
induzieren.
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MIP-1-Proteine
sind Teil der Familie der Chemokine, die zahlreiche Funktionen im
Zusammenhang mit Entzündung,
Wundheilung oder Immunregulation ausüben und eine aktive Rolle in
einer Vielzahl von Krankheitszuständen spielen. Weiterhin wurde
gefunden, dass MIP-1 hematopoietische, verstärkende Wirkungen ausübt. Broxmeyer,
H.E., et al., J. Exp. Med., 170 :1583-94 (1989) und Broxmeyer, H.E.,
et al., Blood, 76 :1110-6 (1990).
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Die
Bestimmung der biologischen Aktivitäten von MIP-1 ist sehr ausführlich untersucht
worden und hat natives MIP-1 und seit sehr kurzer Zeit rekombinantes
MIP-1α und
MIP1β verwendet.
Gereinigtes natives MIP-1 (bestehend aus MIP-1-, MIP-1α- und MIP-1β-Polypeptiden) verursacht akute
Entzündungen,
wenn es entweder subkutan in die Fußballen der Mäuse oder
intrazisternal in die zerebrospinale Flüssigkeit von Kaninchen injiziert
wurde (Wolpe und Cerami, 1989, FASEB J. 3:2565-73). Zusätzlich zu
diesen entzündungsfördernden
Eigenschaften von MIP-1, welche direkt oder indirekt sein können, ist
MIP-1 während
der frühen
Entzündungsphase
der Wundheilung in einem experimentellen Mausmodell unter der Verwendung
von sterilen Wundkammern gewonnen worden (Fahey, et al., 1990, Cytokine,
2:92). Zum Beispiel offenbart die PCT-Anmeldung US 91/06489 (WO-A-9205198), die von
Chiron Corporation angemeldet wurde, ein DNA-Molekül, das als
eine Matrize zur Herstellung von Entzündungsproteinen von Makrophagen
(MIPs) aus Säugern
in Hefe aktiv ist.
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Das
murine MIP-1α und
MIP-1β sind
unterschiedliche, aber eng verwandte Cytokine. Teilweise gereinigte
Gemische der zwei Proteine beeinflussen die Funktion von neutrophilen
Zellen und verursachen lokale Entzündungen und Fieber. Es wurde
festgestellt, dass die besonderen Eigenschaften von MIP-1α identisch
zu denen eines Wachstumshemmstoffs von hematopoietischen Stammzellen
sind. MIP-1α ist
in Hefezellen exprimiert und bis zur Homogenität gereinigt worden. Eine Analyse
der Struktur hat bestätigt,
dass MIP-1α eine
sehr ähnliche
Sekundär-
und Tertiärstruktur
zu dem Plättchen-Faktor
4 und Interleukin 8 aufweist, mit welchen es eine begrenzte Sequenzhomologie
gemeinsam hat. Es ist gefunden worden, dass MIP-1α in vitro
Stammzellen hemmende Eigenschaften aufweist. Es ist ebenfalls gezeigt
worden, dass MIP-1α in
vivo in der Lage ist, Maus-Stammzellen vor der nachfolgenden Abtötung in
vitro durch Tritium markiertes Thymidin zu schützen. Es ist ebenfalls gezeigt
worden, dass MIP-1α die
Proliferation von stärker
determinierten Granulocyten-Makrophagenkolonie
bildenden Vorläufer-Zellen
als Antwort auf den Granulocyten- Makrophagenkolonie
stimulierenden Faktor verstärkt.
Clemens, J.M., et al., Cytokine, 4 :76-82 (1992).
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MIP-1α ist ein
6–8 kD
großes,
durch Lipopolysaccharide induzierbares, für Monocyten, neutrophile und eosinophile
Zellen chemotaktisches Protein. MIP-1α kann auch die Wanderung und
Aktivierung von menschlichen eosinophilen Granulocyten induzieren.
MIP-1α kann
bei akuten und chronischen Entzündungen
von Wichtigkeit sein. Die nachfolgende Produktion, Quelle und der
Beitrag von murinem MIP-1α in
vivo in synchronisierten Schistosoma mansoni-Zellen während der
Bildung von Lungen-Granulomas ist festgestellt worden. Lukacs, N.W.
et al., J. Exp. Med., 177 :1551-9 (1993).
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Einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechend werden neue, reife
Polypeptide, welche MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ sind, ebenso wie Analoga und
Derivate davon bereitgestellt. Das MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ der vorliegenden
Erfindung sind menschlichen Ursprungs.
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Einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechend werden Polynucleotide
(DNA oder RNA), die solche Polypeptide codieren, bereitgestellt.
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Einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechend wird ein
Verfahren zur Herstellung solcher Polypeptide durch rekombinante
Techniken bereitgestellt.
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Einem
noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechend wird
ein Verfahren zur Verwendung solcher Polypeptide oder Polynucleotide,
die solche Polypeptide codieren, für therapeutische Zwecke bereitgestellt,
zum Beispiel für
Immunregulation, einschließlich
Entzündungsaktivität, Hematopoiese
und Lymphocytenwanderung, Hemmung der Bildung von Knochenmark-Stammzellen-Kolonien,
Behandlung von Psoriasis, soliden Tumoren und Erhöhung der
Wirtsabwehr gegen resistente, chronische Infektionen.
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Einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechend wird ein
Antikörper
gegen solche Polypeptide bereitgestellt.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sollten Fachleuten
aus den hier enthaltenen Lehren offensichtlich sein.
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Die
nachfolgenden Abbildungen sind für
Ausführungsformen
der Erfindung beispielhaft und sind nicht beabsichtigt, den Umfang
der Erfindung, der durch die Ansprüche umfasst wird, einzuschränken.
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1 zeigt die MIP-3 codierende
cDNA-Sequenz und die entsprechende abgeleitete Aminosäuresequenz.
Die 45 Aminosäuren
am Anfang stellen die abgeleitete mutmaßliche Leader-Sequenz dar.
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2 zeigt die MIP-4 codierende
cDNA-Sequenz und die entsprechende abgeleitete Aminosäuresequenz.
Die 19 Aminosäuren
am Anfang stellen eine mutmaßliche
Leader-Sequenz dar.
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3 entspricht einem Teil
der abgeleiteten Aminosäuresequenz
von MIP-3 in Ausrichtung mit einem Teil von MIP-1α. Die obere
Sequenz ist die Aminosäuresequenz
von menschlichem MIP-3 und die untere Sequenz ist menschliches MIP-1α.
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4 zeigt zwei Aminosäuresequenzen,
wobei die obere Sequenz die Aminosäuresequenz von menschlichem
MIP-4 und die untere Sequenz von dem Vorläufer des menschlichen Mandel-Lymphocyten-LD78-Beta-Proteins
ist.
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5 zeigt die dem MIP-4-Protein
entsprechenden Proteinbanden nach der Expression in einem bakteriellen
E. coli- Expressionssystem und einer Reinigung.
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6 ist eine Northern-Blot-Analyse
von MIP-4, welche die Zellen anzeigt, in denen dieses Protein am
häufigsten
gefunden wird.
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7 ist eine schematische
Darstellung des pQE-9-Vektors.
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8 zeigt die MIP-1γ codierende
cDNA-Sequenz und die entsprechende abgeleitete Aminosäuresequenz.
Die 24 Aminosäuren
am Anfang stellen die mutmaßliche
Leader-Sequenz dar.
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9 zeigt zwei partielle Aminosäuresequenzen
von menschlichen MIP-1-Proteinen. Die obere Sequenz ist menschliches
MIP-1γ und
die untere Sequenz ist menschliches MIP-1α (Vorläufer des menschlichen Mandel-Lymphocyten-LD78-Beta-Proteins).
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10 zeigt in Spur 5 die dem
MIP-1γ-Protein
entsprechenden Proteinbanden nach der Expression in einem bakteriellen
Expressionssystem und einer Reinigung.
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11 zeigt die der COS-Expression
von MIP-1γ entsprechenden
Proteinbanden.
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12 ist eine Northern-Blot-Analyse
von MIP-1γ,
die die Gewebe anzeigt, in denen dieses Protein am häufigsten
gefunden wird.
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Einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechend werden isolierte
Nucleinsäuren
(Polynucleotide) bereitgestellt, die das reife Polypeptid mit der
abgeleiteten Aminosäuresequenz
der 1, 2 und 8 oder das
reife MIP-3-Polypeptid, das durch die cDNA des Clons, der am 9.
Februar 1994 mit der ATCC-Eingangs-Nr. 75676 hinterlegt wurde, codiert
wird, und das reife MIP-4-Polypeptid, das durch die cDNA des Clons, der
am 9. Februar 1994 mit der ATCC-Eingangs-Nr. 75675 hinterlegt wurde,
codiert wird, und das reife MIP-1γ-Polypeptid,
das durch die cDNA des Clons, der am 13. Oktober 1993 mit der ATCC-Nr.
75572 hinterlegt wurde, codiert wird, codieren.
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Polynucleotide,
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codieren, sind strukturell
mit dem entzündungsfördernden
Supergen „Interkrin" verwandt, das zu
der Cytokin- oder Chemokin-Familie gehört. Sowohl MIP-3 als auch MIP-4
sind Homologe von MIP-1 und sind mehr homolog zu MIP-1α als zu MIP-1β. Das MIP-3 codierende
Polynucleotid stammte von einer cDNA-Bank von Aorta-Endothel und
enthält
einen offenen Leserahmen, der ein Polypeptid mit einer Länge von
121 Aminosäureresten
codiert, das eine deutliche Homologie zu einer Anzahl von Chemokinen
zeigt. Der beste Treffer betrifft das menschliche Entzündungsprotein
1 alpha aus Makrophagen mit einer Identität von 36% und einer Ähnlichkeit
von 66% (3).
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Das
MIP-4 codierende Polynucleotid stammte von einer cDNA-Bank einer
Lunge eines Erwachsenen und enthält
einen offenen Leserahmen, der ein Polypeptid mit einer Länge von
89 Aminosäureresten
codiert, das eine deutliche Homologie zu einer Anzahl von Chemokinen
zeigt. Der beste Treffer betrifft das menschliche Mandel-Lymphozyten-LD78-Beta-Protein mit
einer Identität
von 60% und einer Ähnlichkeit
von 89% (4). Darüber hinaus
sind die vier Cysteinreste, die in allen Chemokinen in einem charakteristischen
Motiv vorhanden sind, in beiden Clonen konserviert. Die Tatsache,
dass sich die ersten zwei Cysteinreste in unserem Gen in benachbarten
Positionen befinden, klassifiziert es in die „C-C"-
oder β-Unterfamilie
der Chemokine. In der anderen Unterfamilie, der „CXC"- oder α-Unterfamilie, sind die ersten zwei Cysteinreste
durch eine Aminosäure
voneinander getrennt.
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Das
MIP-1γ codierende
Polynucleotid enthält
einen offenen Leserahmen, der ein Polypeptid von 93 Aminosäuren codiert,
welches über
einen Bereich von 80 Aminosäuren
mit 48% Identität
und 72% Ähnlichkeit eine
signifikante Homologie zu dem Protein-α von menschlichen Makrophagen
und von Primaten und über
einen Bereich von 82 Aminosäuren
mit 46% Identität
und 67% Ähnlichkeit
zu dem MIP-1β von
Maus zeigt. Weiterhin sind die vier Cysteinreste, die ein charakteristisches
Motiv umfassen, konserivert.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können in der Form von RNA oder
in der Form von DNA, welche cDNA, genomische DNA und synthetische
DNA einschließt,
vorliegen. Die DNA kann doppelsträngig oder einzelsträngig sein
und kann, wenn sie einzelsträngig
ist, der codierende Strang oder der nicht-codierende (Antisense)
Strang sein. Die codierende Sequenz, die das reife Polypeptid codiert,
kann zu der in 1 und 2 gezeigten codierenden Sequenz
oder zu derjenigen des/der hinterlegten Clons/Clone identisch sein
oder kann eine unterschiedliche codierende Sequenz sein, die als
Ergebnis der Redundanz oder Degeneration des genetische Codes die
gleichen reifen Polypeptide wie die DNA von 1 und 2 oder
die hinterlegte cDNA codiert.
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Die
Polynucleotide, die die reifen Polypeptide der 1, 2 und 8 oder die durch die hinterlegte
cDNA codierten, reifen Polypeptide codieren, können einschließen: nur
die codierende Sequenz für
das reife Polypeptid; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid und
eine zusätzliche
codierende Sequenz wie für
eine Leader- oder Sekretions-Sequenz oder eine Proprotein-Sequenz;
die codierende Sequenz für
die reifen Polypeptide (und gegebenenfalls eine zusätzliche
codierende Sequenz) und eine nicht-codierende Sequenz wie Introns
oder nicht-codierende Sequenz 5' und/oder
3' der codierenden
Sequenz für
die reifen Polypeptide.
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Daher
umfasst der Ausdruck „ein
Polypeptid codierendes Polynucleotid" ein Polynucleotid, das nur die für das Polypeptid
codierende Sequenz einschließt,
ebenso wie ein Polynucleotid, das eine zusätzliche codierende und/oder
nicht-codierende Sequenz einschließt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Varianten der vorstehend
beschriebenen Polynucleotide, die Fragmente, Analoga und Derivate
des Polypeptides mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz der 1, 2 und 8 oder die durch die cDNA
des/der hinterlegten Clons/Clone codierten Polypeptide codieren.
Die Varianten des Polynucleotides können eine natürlich vorkommende,
allelische Variante des Polynucleotides oder eine nicht natürlich vorkommende
Variante des Polynucleotides sein.
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Somit
schließt
die vorliegende Erfindung Polynucleotide, die die gleichen reifen
Polypeptide, wie in den 1, 2 und 8 gezeigt, oder die gleichen, durch die
cDNA des/der hinterlegten Clons/Clone codierten, reifen Polypeptide
codieren, ebenso wie Varianten solcher Polynucleotide ein, welche
ein Fragment, Derivat oder Analogon des Polypeptides der 1, 2 und 8 oder
des durch die cDNA des/der hinterlegten Clons/Clone codierten Polypeptides
codieren. Solche Nucleotidvarianten schließen Deleionsvarianten, Substitutionsvarianten
und Additions- oder Insertionsvarianten ein.
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Wie
hier vorstehend angezeigt, kann das Polynucleotid eine codierende
Sequenz aufweisen, die eine natürlich
vorkommende Variante der in den 1, 2 und 8 gezeigten codierenden Sequenz oder
der codierenden Sequenzdes/der hinterlegten Clons/Clone ist. Wie
im Fachgebiet bekannt ist, ist eine allelische Variante eine alternative
Form einer Polynucleotid-Sequenz, die eine Substitution, Deletion
oder Addition eines oder mehrerer Nucleotide aufweist, welche die
Funktion des codierten Polypeptides nicht wesentlich verändert.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ebenfalls Polynucleotide ein, wobei die das reife Polypeptid codierende
Sequenz in dem gleichen Leserahmen mit einer Polynucleotid-Sequenz
verknüpft
sein kann, die die Expression und Sekretion eines Polypeptides von
einer Wirtszelle unterstützt,
zum Beispiel eine Leader-Sequenz, die als sekretorische Sequenz
zur Kontrolle des Transports eines Polypeptides aus der Zelle fungiert. Das
Polypeptid mit einer Leader-Sequenz
ist ein Pröprotein
und die Leader-Sequenz kann durch die Wirtszelle abgeschnitten werden,
um die reife Form des Polypeptides zu erzeugen. Die Polynucleotide
können
auch ein Proprotein codieren, das das reife Protein plus zusätzlicher
Aminosäurereste
am 5'-Ende ist.
Ein reifes Protein mit einer Prosequenz ist ein Proprotein und stellt
eine inaktive Form des Proteins dar. Wenn die Prosequenz abgeschnitten
wird, verbleibt ein aktives, reifes Protein.
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Daher
können
die Polynucleotide der vorliegenden Erfindung zum Beispiel ein reifes
Protein codieren oder ein Protein mit einer Prosequenz oder ein
Protein mit sowohl einer Prosequenz als auch einer Prässequenz
(Leader-Sequenz).
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Es
kann auch vorkommen, dass die codierende Sequenz der Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung im Leserraster mit einer Marker-Sequenz
verknüpft
ist, was die Reinigung der Polypeptide der vorliegenden Erfindung
zulässt.
Die Marker-Sequenz kann ein hexa-Histidin-Anhang, der durch einen
pQE-9-Vektor bereitgestellt wird, sein, um im Falle eines bakteriellen
Wirtes für
die Reinigung der mit dem Marker verknüpften reifen Polypeptide zu
sorgen, oder, wenn ein Säugerwirt,
z.B. COS-7-Zellen, als Wirt verwendet wird, kann die Marker-Sequenz
zum Beispiel ein Hämagglutinin
(HA)-Anhang sein. Der HA-Anhang
entspricht einem von dem Influenza-Hämagglutinin-Protein stammenden
Epitop (Wilson, I., et al., Cell, 37:767 (1984)).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polynucleotide, die unter stringenten
Bedingungen mit den vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren.
Wie er hier verwendet wird, bedeutet der Ausdruck „stringente
Bedingungen", dass
eine Hybridisierung nur stattfinden wird, wenn mindestens 95% und
vorzugsweise mindestens 97% Identität zwischen den Sequenzen vorliegt.
Die Polynucleotide, die in einer bevorzugten Ausführungsform
mit den vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren,
codieren Polypeptide, die im Wesentlichen die gleiche biologische
Funktion oder Aktivität
wie das durch die cDNA von 1 oder
durch die hinterlegte cDNA codierte, reife Polypeptid beibehalten.
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Die
Hinterlegung(en), auf die hier Bezug genommen wird, wird/werden
gemäß den Bedingungen
des Budapester Vertrages über
die Internationalen Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zweck von Patentverfahren aufbewahrt werden. Die Hinterlegungen
werden lediglich zur einfachen Nutzung für Fachleute bereitgestellt
und sind kein Eingeständnis,
dass eine Hinterlegung nach 35 U.S.C §112 erforderlich ist. Die in
den hinterlegten Materialien enthaltene Sequenz der Polynucleotide
und ebenso die dadurch codierte Aminosäuresequenz der Polypeptide
sind hier durch Bezugnahme eingschlossen und sind für den Fall jeglichen
Widerspruchs mit der hier enthaltenen Beschreibung der Sequenzen
maßgebend.
Um die hinterlegten Materialien herzustellen, zu gebrauchen oder
zu verkaufen, wird eine Lizenz benötigt und hiermit wird keine solche
Lizenz gewährt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin MIP-3-, MIP-4- und MIP-1γ-Polypeptide,
die die abgeleitete Aminosäuresequenz
der 1, 2 und 8 oder
die durch die hinterlegte cDNA codierte Aminosäuresequenz aufweisen, ebenso
wie Fragmente, Analoga und Derivate solcher Polypeptide.
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Die
Ausdrücke „Fragment", „Derivat" und „Analogon", wenn sie sich auf
die Polypeptide der 1, 2 und 8 oder das durch die hinterlegte cDNA
codierte beziehen, bedeuten ein Polypeptid, das im Wesentlichen die
gleiche biologische Funktion oder Aktivität wie ein solches Polypeptid
beibehält.
Somit schließt
ein Analogon ein Proprotein ein, das durch das Abschneiden des Proprotein-Anteils
aktiviert werden kann, um ein aktives, reifes Polypeptid zu ergeben.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein rekombinantes Polypeptid,
ein natürliches
Polypeptid oder ein synthetisches Polypeptid sein, vorzugsweise
ein rekombinantes Polypeptid.
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Das
Fragment, Derivat oder Analogon der Polypeptide der 1, 2 und 8 oder das durch die hinterlegte
cDNA codierte Polypeptid kann eines sein, in dem (i) ein oder mehrere
Aminosäurereste
durch einen konservierten Aminosäurerest
substituiert wurden, oder (ii) ein oder mehrere Aminosäurereste
eine Substituenten-Gruppe einschließen, oder (iii) die reifen
Polypeptide an eine andere Verbindung wie zum Beispiel eine Verbindung,
um die Halbwertszeit des Polypeptids zu erhöhen (zum Beispiel Polyethylenglykol),
verknüpft sind,
oder (iv) zusätzliche
Aminosäuren
mit dem reifen Polypeptid verknüpft
sind, wie ein Leader oder eine sekretorische Sequenz oder eine Sequenz,
die für
die Reinigung des reifen Polypeptides angewandt wird, oder eine
Proprotein-Sequenz. Solche Fragmente, Derivate und Analoga werden
von Fachleuten nach den hier enthaltenen Lehren als innerhalb des
Rahmens der Erfindung erachtet.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise in einer
isolierten Form bereitgestellt und werden vorzugsweise bis zur Homogenität gereinigt.
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Der
Ausdruck „isoliert" bedeutet, dass das
Material aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt wurde (z.B. die natürliche Umgebung, wenn es natürlich vorkommt).
Zum Beispiel sind natürlich
vorkommende Polynucleotide und Polypeptide, die in einem lebenden
Tier vorliegen, nicht isoliert, aber die gleichen Polynucleotide
oder DNA oder Polypeptide sind isoliert, wenn sie von einigen oder
allen der in dem natürlichen
System gleichzeitig vorhandenen Materialien getrennt wurden. Solche
Polynucleotide können
Teil eines Vektors sein und/oder solche Polynucleotide oder Polypeptide
können
Teil einer Zusammensetzung sein und können immer noch dahingehend
isoliert sein, als ein solcher Vektor oder eine solche Zusammensetzung
nicht Teil der natürlichen
Umgebung ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung einschließen, Wirtszellen, die mittels
erfindungsgemäßer Vektoren
gentechnisch verändert
wurden, und die Herstellung von erfindungsgemäßen Polypeptiden durch rekombinante
Techniken.
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Wirtszellen
werden mit den Vektoren dieser Erfindung, welche zum Beispiel ein
Clonierungsvektor oder ein Expressionsvektor sein können, gentechnisch
verändert
(transduziert oder transformiert oder transfiziert). Der Vektor
kann zum Beispiel in der Form eines Plasmides, eines Viruspartikels,
eines Phagen usw. vorliegen. Die veränderten Wirtszellen können in
herkömmlichen
Nährmedien,
die modifiziert wurden, für
die Aktivierung von Promotoren, Selektion von Transformanten oder
Amplifikation der MIP-3-, MIP-4- und MIP-1γ-Gene geeignet zu sein, kultiviert
werden. Die Kultivierungsbedingungen wie Temperatur, pH-Wert und ähnliches
sind diejenigen, die vorher für
die zur Expression ausgewählten
Wirtszellen verwendet wurden, und sind für Durchschnittsfachleute offensichtlich.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können für die Herstellung von Polypeptiden
durch rekombinante Techniken eingesetzt werden. Somit kann die Polynucleotidsequenz
zum Beispiel in jedem einer Vielzahl von Expressionsvehikel, besonders
Vektoren oder Plasmide zur Expression eines Polypeptides, enthalten
sein. Solche Vektoren schließen
chromosomale, nicht-chromosomale und synthetische DNA-Sequenzen
ein, z.B. Derivate von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA; Hefeplasmide;
aus der Kombination von Plasmiden und Phagen-DNA stammende Vektoren,
virale DNA wie von Vaccinia, Adenovirus, Geflügelpocken-Virus und Pseudorabiesvirus.
Jedoch kann jedes andere Plasmid oder jeder andere Vektor verwendet werden,
so lange sie in dem Wirt replizierbar und lebensfähig sind.
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Die
geeignete DNA-Sequenz kann in den Vektor durch eine Vielzahl von
Verfahren inseriert werden. Im Allgemeinen wird die DNA-Sequenz
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren in (eine) geeignete Stelle(n) für eine Restriktionsendonuclease
inseriert. Solche Verfahren und andere werden von Fachleuten als
innerhalb des Rahmens der Erfindung erachtet.
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Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist mit (einer) geeigneten
Sequenzen) zur Kontrolle der Expression (Promotoren) funktionell
verknüpft,
um die mRNA-Synthese zu steuern. Als typische Beispiele solcher
Promotoren werden erwähnt:
LTR- oder SV40-Promotor,
der lac- oder trp-Promotor von E. coli, der Lambda-Phagen-PL-Promotor und andere Promotoren, die dafür bekannt
sind, die Expression von Genen in prokaryontischen oder eukaryontischen
Zellen oder ihrer Viren zu kontrollieren.
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Der
Expressionsvektor enthält
ebenfalls eine Ribosomen-Bindungsstelle zur Initiation der Translation und
einen Transkriptionsterminator. Der Vektor kann auch geeignete Sequenzen
zur Verstärkung
der Expression einschließen.
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Darüber hinaus
enthalten die Expressionsvektoren vorzugsweise ein Gen, um eine
phänotypische
Eigenschaft zur Selektion von transformierten Wirtszellen, wie Dihydrofolat-Reduktase oder Neomycin-Resistenz
für eukaryontische
Zellkulturen oder wie Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz in E. coli,
bereitzustellen.
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Der
Vektor, der wie vorstehend beschrieben die geeignete DNA-Sequenz
enthält,
ebenso wie ein geeigneter Promotor oder eine Kontrollsequenz können verwendet
werden, um einen geeigneten Wirt zu transformieren, um die Expression
des Proteins durch den Wirt zu erlauben.
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Als
typische Beispiele für
geeignete Wirte werden erwähnt:
bakterielle Zellen wie E. coli, Streptomyces, Salmonella typhimurium;
Pilzzellen wie Hefe; Insektenzellen wie Drosophila und Sf9; tierische
Zellen wie CHO, COS oder Bowes-Melanoma; Pflanzenzellen usw. Die
Auswahl eines geeigneten Wirtes wird von einem Fachmann basierend
auf den hier offenbarten Lehren als innerhalb des Rahmens der Erfindung
erachtet.
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Insbesondere
schließt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstrukte ein, die
aus einer oder mehreren der vorstehend ausführlich beschriebenen Sequenzen
bestehen.
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Die
Konstrukte umfassen einen Vektor wie einen Plasmid- oder viralen
Vektor, in den eine erfindungsgemäße Sequenz in vorwärts oder
rückwärts gerichteter
Orientierung inseriert wurde. In einem bevorzugten Aspekt dieser
Ausführungsform
umfasst das Konstrukt weiterhin regulatorische Sequenzen, einschließlich zum
Beispiel eines Promotors, der funktionell mit der Sequenz verknüpft ist.
Eine große
Anzahl von geeigneten Vektoren und Promotoren ist Fachleuten bekannt
und im Handel zu erwerben. Die folgenden Vektoren werden beispielhaft
angeführt:
Bakteriell: pQE70, pQE60, pQE-9 (Qiagen), pbs, pD10, Phagescript,
psiX174, pBluescript SK, pbsks, pNH8A, pNH16A, pNH18A, pNH46A (Stratagene);
ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia). Eukaryontisch:
pWLNEO, pSV2CAT, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene), pSVK3, pBPV, pMSG,
pSVL (Pharmacia). Jedoch können
andere Plasmide oder Vektoren verwendet werden, so lange sie im Wirt
replizierbar und lebensfähig
sind.
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Promotorregionen
können
aus jedem gewünschten
Gen unter der Verwendung von CAT (Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markern ausgewählt werden.
Zwei geeignete Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Besonders erwähnte bakterielle
Promotoren schließen
lacI, lacZ, T3, T7, gpt, lambda PR, PL und trp ein. Eukaryontische Promotoren
schließen
den sehr frühen
CMV-, HSV-Thymidin-Kinase-, frühen
und späten
SV40-Promotor, LTRs von Retrovirus und den Maus-Methallothionein-I-Promotor ein. Die
Auswahl eines geeigneten Vektors und Promotors ist innerhalb der
Fähigkeit
von Durchschnittsfachleuten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, die das vorstehend beschriebene
Konstrukt enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische Zelle wie
eine Säugerzelle oder
eine niedrigere eukaryontische Zelle wie eine Hefezelle sein, oder
die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle wie eine bakterielle
Zelle sein. Die Einbringung des Konstruktes in die Wirtszelle kann
durch Calciumphosphat-Transfektion,
DEAE-Dextran vermittelte Transfektion oder Elektroporation bewirkt
werden. (Davis, L., Dibner, M., Battey, I., Basic Methods in Molecular
Biology, (1986)).
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Die
Konstrukte in den Wirtszellen können
auf herkömmliche
Art und Weise verwendet werden, um das durch die rekombinante Sequenz
codierte Genprodukt herzustellen. In einer anderen Ausführungsform
können die
erfindungsgemäßen Polypeptide
durch herkömmliche
Peptid-Synthesegeräte
synthetisch hergestellt werden.
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Reife
Proteine können
in Säuger-Zellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter der Kontrolle eines geeigneten
Promotors exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können ebenfalls
verwendet werden, um solche Proteine unter der Verwendung von RNAs,
die von den DNA-Konstrukten der vorliegenden Erfindung stammen,
herzustellen. Geeignete Clonierungs- und Expressions-Vektoren für den Gebrauch
bei prokaryontischen und eukaryontischen Wirten werden beschrieben
durch Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Zweite
Ausgabe, Cold Spring Harbor, N.Y., (1989), dessen Offenlegung hiermit
durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Die
Transkription der die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codierenden
DNA durch höhere
Eukaryonten wird durch das Inserieren einer Enhancer-Sequenz in
den Vektor verstärkt.
Enhancer sind cis-wirksame DNA-Elemente, normalerweise zwischen
10 und 300 bp lang, die auf einen Promotor wirken, um dessen Transkription
zu verstärken.
Beispiele schließen
ein den SV40-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs zwischen Basenpaar 100 und 270,
einen Enhancer des frühen
Promotors des Cytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite
des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer.
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Im
Allgemeinen werden rekombinante Expressionsvektoren einen Replikationsursprung
und selektierbare Marker einschließen, die eine Transformation
der Wirtszelle erlauben, z.B. das Ampicillin-Resistenz-Gen von E.
coli und das TRP1-Gen von S. cerevisiae, und einen von einem stark
exprimierten Gen stammenden Promotor, um die Transkription einer
stromabwärts
gelegenen strukturellen Sequenz zu steuern. Solche Promotoren können von
Operons stammen, die glycolytische Enzyme wie 3-Phosphoglycerat-Kinase
(PGK), α-Faktor, saure Phosphatase
oder Hitzeschock-Proteine und andere codieren. Die heterologe strukturelle
Sequenz wird in passender Phase mit Translations-Initiations- und
-Terminations-Sequenzen
zusammengesetzt und vorzugsweise mit einer Leader-Sequenz, die die
Sekretion des translatierten Proteins in den periplasmatischen Raum
oder in das extrazelluläre
Medium steuern kann. Gegebenenfalls kann die heterologe Sequenz ein
Fusionsprotein einschließlich
eines N-terminalen Identifikationspeptides codieren, das erwünschte Merkmale
wie zum Beispiel die Stabilisierung oder die vereinfachte Reinigung
des exprimierten rekombinanten Produktes vermittelt.
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Nützliche
Expressionsvektoren für
den Gebrauch in Bakterien werden konstruiert, indem eine strukturelle
DNA-Sequenz, die ein gewünschtes
Protein codiert, zusammen mit geeigneten Translations-Initiations- und
-Terminations-Signalen in ein durchgängiges Leseraster mit einem
funktionellen Promotor inseriert wird. Der Vektor wird einen oder
mehrere phänotypisch
selektierbare Marker und einen Replikationsursprung umfassen, um
die Erhaltung des Vektors sicherzustellen und um, falls erwünscht, für eine Vermehrung innerhalb des
Wirtes zu sorgen. Geeignete prokaryontische Wirte für die Transformation
schließen
E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium und verschiedene
Arten innerhalb der Gattungen Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus
ein, obwohl auch andere wahlweise eingesetzt werden können.
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Als
typisches, aber nicht-einschränkendes
Beispiel können
nützliche
Expressionsvektoren für
den Gebrauch in Bakterien einen selektierbaren Marker und einen
bakteriellen Replikationsursprung umfassen, die von im Handel erwerblichen
Plasmiden stammen, die genetische Elemente des bekannten Clonierungsvektors pBR322
(ATCC 37017) enthalten. Solche kommerziellen Vektoren schließen zum
Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA) ein. Diese Abschnitte
aus dem pBR322-„Rückgrat" werden mit einem
geeigneten Promotor und der zu exprimierenden strukturellen Sequenz
kombiniert. Nach der Transformation eines geeigneten Wirtsstammes
und der Züchtung des
Wirtsstammes bis zu einer geeigneten Zelldichte, wird der ausgewählte Promotor
durch geeignete Maßnahmen
(z.B. Temperaturänderung
oder chemische Induktion) induziert und die Zellen werden für einen
weiteren Zeitraum kultiviert.
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Typischerweise
werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet, mit Hilfe physikalischer
oder chemischer Mittel aufgebrochen, und der resultierende Rohextrakt
wird für
die weitere Reinigung zurückbehalten.
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Bei
der Expression von Proteinen verwendete mikrobielle Zellen können durch
jedes geeignete Verfahren, einschließlich Gefrier-Auftau-Zyklen,
Ultraschall, mechanisches Aufbrechen oder die Anwendung lysierender
Mittel aufgebrochen werden, Verfahren, die Fachleuten gut bekannt
sind.
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Verschiedene
Säuger-Zellkultur-Systeme
können
ebenfalls eingesetzt werden, um rekombinante Proteine zu exprimieren.
Beispiele für
Säuger-Expressionsysteme
schließen
die COS-7-Linien von Affennieren-Fibroblasten, beschrieben durch
Gluzman, Cell, 23:175 (1981), und andere zur Expression eines kompatiblen Vektors
befähigte
Zelllinien ein, zum Beispiel die C27-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien.
Säuger-Expressionsvektoren
werden einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer umfassen, und auch notwendige Ribosomenbindestellen, Polyadenylierungsstellen,
Spleiß-Donor-
und -Akzeptorstellen, transkriptionelle Terminationssequenzen und
5'-flankierende,
nicht-transkribierte
Sequenzen. Von SV40-Spleiß- und
-Polyadenylierungsstellen stammende DNA-Sequenzen können verwendet
werden, um die benötigten, nicht-transkribierten
genetischen Elemente bereitzustellen.
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MIP-3,
MIP-4 und MIP-1γ werden
aus rekombinanten Zellkulturen durch Verfahren einschließlich Ammoniumsulfat-
oder Ethanol-Fällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauscher-Chromatographie, Phosphocellulose-Chromatographie,
hydrophobe Interaktions-Chromatographie, Affinitäts-Chromatographie, Hydroxylapatit-Chromatographie
und Lektin-Chromatographie gewonnen und gereinigt. Es wird bevorzugt, dass
während
der Reinigung niedrige Konzentrationen (ungefähr 0,15–5 mM) von Calcium-Ionen vorhanden sind
(Price et al., J. Biol. Chem., 244:917 (1969)). Schritte zur Zurückfaltung
des Proteins können
gegebenenfalls verwendet werden, um die Konfiguration des reifen
Proteins wieder herzustellen. Abschließend kann für die letzten Reinigungsschritte
eine Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie
(HPLC) angewendet werden.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein natürlich gereinigtes
Produkt oder ein Produkt chemischer, synthetischer Verfahren oder
durch rekombinante Techniken aus einem prokaryontischen oder eukaryontischen
Wirt (zum Beispiel durch bakterielle, Hefe, höhere Pflanzen-, Insekten- und
Säuger-Zellen
in Kultur) hergestellt sein. Abhängig
von dem in einem rekombinanten Produktionsverfahren verwendeten
Wirt können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung durch Kohlenhydrate von
Säugern
oder anderer Eukaryonten glycosyliert oder nicht-glycosyliert sein.
Erfindungsgemäße Polypeptide
können
auch einen Methionin-Aminosäurerest
am Anfang beinhalten.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können in einer Vielzahl von
Funktionen innerhalb der Immunregulation und Entzündung und
auch in einer großen
Zahl von Krankheitszuständen
eingesetzt werden. MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ sind Teil der Chemokin-Familie und sind
daher chemische Lockstoffe für
Leukocyten (wie Monocyten, Neutrophile, T-Lymphocyten, Eosinophile,
Basophile usw.). Dementsprechend können MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ verwendet
werden, um durch die Kontrolle der Infiltration von Ziel-Immunzellen
in den Wundbereich die Wundheilung zu ermöglichen. Auf ähnliche
An und Weise können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung die Wirtsabwehr gegen
chronische, z.B. mycobakterielle, Infektionen über das Anlocken und Aktivieren
von Mikroben abtötenden
Leukocyten verstärken.
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Weiterhin
können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung in der anti-Tumor-Therapie von Nutzen sein,
da es Anhaltspunkte dafür
gibt, dass Chemokin exprimierende Zellen, die in Tumore injiziert
wurden, eine rückwärtige Entwicklung
des Tumors, zum Beispiel bei der Behandlung von einem Kaposi-Sarkom,
verursacht haben. Außerdem
stimulieren MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ die Invasion und die Aktivierung
von (Tumor abtötenden)
Wirtsabwehrzellen, z.B. cytotoxischen T-Zellen und Makrophagen,
und können
auf diesem Weg ebenfalls verwendet werden, um solide Tumore zu behandeln.
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Die
Polypeptide können
ebenfalls nützlich
sein bei der Hemmung der Koloniebildung von Knochenmarkstammzellen
bei Leukämie
und als zusätzliche
Behandlung zum Schutz von hämatopoietischen
Stammzellen während
einer Krebs-Chemotherapie.
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Eine
weitere Anwendung der Polypeptide ist die Hemmung der Proliferation
von T-Zellen über die Hemmung
der Biosynthese von IL-2, zum Beispiel bei Autoimmunkrankheiten
und lymphocytischer Leukämie.
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MIP-3,
MIP-4 und MIP-1γ können auch
bei der Hemmung der Proliferation von epidermalen Keratinocyten
nützlich
sein, was bei Psoriasis (Keratinocyten-Hyperproliferation) von Nutzen ist,
da gefunden wurde, dass Langerhans-Zellen in der Haut MIP-1 α produzieren.
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MIP-3,
MIP-4 und MIP-1γ können verwendet
werden, um während
der Wundheilung Narbenbildung zu verhindern, sowohl durch das Rekrutieren
von Entzündungszellen,
die Bruchteile beseitigen und die Entstehung von Bindegewebe fördern, als
auch durch ihre mögliche
Kontrolle von übermäßiger, TGFβ-vermittelter Fibrose.
Darüber
hinaus können
diese Peptide verwendet werden, um Schlaganfall, Thrombocytose,
Lungenembolie und myeloproliferative Erkrankungen zu behandeln,
da MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ die
vaskuläre
Durchlässigkeit
erhöhen.
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Die
Polypeptide können
der vorliegenden Erfindung entsprechend auch durch die Expression
solcher Polypeptide in vivo angewendet werden, was oft als „Gentherapie" bezeichnet wird.
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Somit
können
zum Beispiel Zellen eines Patienten ex vivo durch ein ein Polypeptid
codierendes Polynucleotid (DNA oder RNA) modifiziert werden, wobei
dann die modifizierten Zellen einem Patienten, der mit den Polypeptiden
behandelt werden soll, verabreicht werden. Solche Verfahren sind
im Fachgebiet gut bekannt. Zum Beispiel können Zellen durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren durch die Verwendung eines retroviralen Partikels,
das die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codierende RNA enthält, modifiziert
werden.
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In ähnlicher
Weise können
Zellen in vivo zur Expression eines Polypeptides in vivo zum Beispiel
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren modifiziert werden. Wie im Fachgebiet
bekannt, kann eine Produktionszelle zur Produktion eines retroviralen
Partikels, das die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codierende
RNA enthält,
einem Patienten verabreicht werden, um die Zellen in vivo zu modifizieren
und die Polypeptide in vivo zu exprimieren. Diese und andere Verfahren
zur Verabreichung von Polypeptiden der vorliegenden Erfindung durch
ein solches Verfahren sollte Fachleuten aus den Lehren der vorliegenden
Erfindung offensichtlich sein. Zum Beispiel kann das Expressionsvehikel
für die
Modifizierung der Zellen ein anderes als ein Retrovirus, zum Beispiel
ein Adenovirus sein, welches verwendet werden kann, um nach der
Kombination mit einem geeigneten Abgabevehikel Zellen in vivo zu
modifizieren.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können in Kombination mit einem
geeigneten pharmazeutischen Träger
verwendet werden. Solche Zusammensetzungen bestehen aus einer therapeutisch
wirksamen Menge des Proteins und einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Exzipienten. Ein solcher Träger schließt ein,
ist aber nicht beschränkt
auf Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon. Die
Formulierung sollte der Verabreichungsart entsprechen.
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Die
Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Packung oder einen Kit
bereit, die oder der einen oder mehrere Behälter umfasst, die mit einem
oder mehreren Bestandteilen der erfindungsgemäßen Arzneimittel gefüllt sind.
Zusammen mit solchen Behältern
kann ein Beipackzettel in der Form vorliegen, die von einer Regierungsbehörde vorgeschrieben
ist, die die Herstellung, den Gebrauch oder den Verkauf von pharmazeutischen
oder biologischen Produkten reguliert, wobei der Beipackzettel die
Anerkennung der Herstellung, Verwendung oder des Verkaufs für die Verabreichung
an Menschen durch die Behörde
wiedergibt. Darüber
hinaus können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen
therapeutischen Verbindungen angewendet werden.
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Die
Arzneimittel können
auf geeignete Art und Weise, zum Beispiel auf oralem, intravenösem, intraperitonealem,
intramuskulärem,
subkutanem, intranasalem oder intradermalem Weg verabreicht werden.
Die Mengen und die Dosierungsschemata von MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ, die einer Person verabreicht
werden, hängen
von einer Anzahl an Faktoren wie dem Verabreichungsweg, der Natur
des behandelten Zustandes und der Bewertung durch den verschreibenden
Arzt ab. Allgemein gesprochen, werden sie zum Beispiel in therapeutisch
wirksamen Dosen von mindestens etwa 10 μg/kg Körpergewicht gegeben und in
den meisten Fällen werden
sie in einer Menge, die etwa mg/kg Körpergewicht pro Tag nicht übersteigt,
verabreicht und vorzugsweise ist die Dosierung etwa 10 μg/kg Körpergewicht
täglich,
wobei die Verabreichungswege, Symptome usw. in Betracht gezogen
werden.
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Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls von Wert für die Chromosomen-Identifizierung.
Die Sequenz ist spezifisch gerichtet gegen und kann hybridisieren
mit einem bestimmten Bereich auf einem einzelnen menschlichen Chromosom.
Darüber
hinaus besteht zurzeit die Notwendigkeit für die Identifikation bestimmter
Stellen auf dem Chromosom. Gegenwärtig sind nur wenige Chromosomen
markierende Reagentien, die auf aktuellen Sequenzdaten beruhen (Wiederholungspolymorphismen),
für die
Markierung von chromosomalen Bereichen verfügbar. Das Kartieren von DNA
auf Chromosomen entsprechend der vorliegenden Erfindung ist ein
wichtiger erster Schritt, um diese Sequenzen mit Genen, die mit
einer Krankheit verbunden sind, in Beziehung zu setzen.
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In
Kürze beschrieben,
können
Sequenzen auf Chromosomen kartiert werden, indem PCR-Primer (vorzugsweise
15–25
bp) aus der cDNA hergestellt werden. Computeranalysen der cDNA werden
verwendet, um auf schnellem Wege Primer auszusuchen, die nicht mehr
als ein Exon der genomischen DNA überspannen, was zu einer Erschwerung
des Amplifikations-Prozesses führen
würde.
Diese Primer werden dann für
ein PCR-Screening von somatischen Zellhybriden, die einzelne menschliche
Chromosomen enthalten, verwendet. Nur diejenigen Hybride, die das
dem Primer entsprechende, menschliche Gen enthalten, werden ein
amplifiziertes Fragment ergeben.
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Die
PCR-Kartierung von somatischen Zellhybriden ist ein schnelles Verfahren,
um eine bestimmte DNA einem bestimmten Chromosom zuzuordnen. Entsprechend
der vorliegenden Erfindung kann unter Verwendung der gleichen Oligonucleotid-Primer
mit einer Reihe von Fragmenten spezifischer Chromosomen oder Pools
von großen,
genomischen Clonen auf analoge Art und Weise eine Sublokalisierung
erreicht werden. Andere Kartierungsstrategien, die in ähnlicher
Weise verwendet werden können,
um ein Chromosom zu kartieren, schließen in situ-Hybridisierung,
Vorscreening mit markierten, durchfluss sortierten Chromosomen und Vorselektion
durch Hybridisierung, um Chromosomenspezifische cDNA-Banken zu konstruieren,
ein.
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Eine
Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) von cDNA-Klonen auf ausgebreitete
Metaphase-Chromosomen kann verwendet werden, um in einem Schritt
eine genaue chromosomale Position zu bestimmen. Für diese
Technik können
cDNAs, die 500 bis 600 Basen kurz sind, verwendet werden; jedoch
besitzen Clone, die größer als
2000 bp sind, eine höhere
Wahrscheinlichkeit, mit einer für
eine einfache Detektion ausreichenden Intensität des Signals an eine einzigartige,
chromosomale Position zu binden. FISH benötigt die Verwendung von Clonen,
von denen die ESTs stammen und die umso besser sind, je länger sie
sind. Zum Beispiel sind 2000 bp gut, 4000 sind besser und mehr als
4000 ist wahrscheinlich nicht notwendig, um in einem vernünftigen
Zeitraum gute Ergebnisse zu erhalten. Für einen Überblick über diese Technik siehe Verma
et al., Human Chromosomes: a Manual of Basic Techniques, Pergamon
Press, New York (1988).
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Wenn
eine Sequenz einmal auf eine genaue chromosomale Position kartiert
worden ist, kann die physikalische Position der Sequenz auf dem
Chromosom mit den Daten der genetischen Karte in Beziehung gesetzt
werden. Solche Daten kann man zum Beispiel in V. McKusick, Mendelian
Inheritance in Man (online erhältlich über Johns
Hopkins University Welch Medical Library) finden. Die Beziehung
zwischen Genen und Krankheiten, die auf die gleiche chromosomale
Region kartiert wurden, werden dann über Kopplungsanalysen (gemeinsame
Vererbung von physikalisch nebeneinander liegenden Genen) identifiziert.
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Als
Nächstes
ist es notwendig, die Unterschiede in der cDNA oder der genomischen
Sequenz zwischen betroffenen und nicht-betroffenen Individuen zu
bestimmen. Wenn eine Mutation in einigen oder allen betroffenen
Individuen, aber nicht in einem normalen Individuum beobachtet wird,
dann ist es wahrscheinlich, dass die Mutation die Ursache für die Krankheit
ist.
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Bei
der gegenwärtigen
Auflösung
der physikalischen und genetischen Kartierungstechniken könnte eine
cDNA, die genau auf einen chromosomalen Bereich, der mit der Krankheit
assoziiert ist, lokalisiert wurde, eines von 50 bis 500 möglichen,
ursächlichen
Genen sein. (Unter der Annahme einer Kartierungsauflösung von
1 Megabase und von einem Gen pro 20 kb).
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Im
Allgemeinen beinhaltet der Vergleich von betroffenen und nicht-betroffenen
Individuen zunächst
die Suche nach strukturellen Veränderungen
der Chromosomen wie Deletionen oder Translokationen, die von Chromosomenspreizungen
ablesbar sind oder unter der Verwendung einer auf dieser cDNA beruhenden
PCR feststellbar sind. Letztlich ist die vollständige Sequenzierung von Genen
von verschiedenen Individuen notwendig, um die Anwesenheit einer
Mutation zu bestätigen
und Mutationen von Polymorphismen zu unterscheiden.
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Die
vorliegende Erfindung zielt überdies
darauf ab, MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ in
vivo durch die Verwendung von Antisense-Technologie zu hemmen. Antisense-Technologie
kann verwendet werden, um Genexpression durch Erzeugung einer Tripel-Helix
oder durch Antisense-DNA oder -RNA zu kontrollieren, wobei beide
Verfahren auf der Bindung eines Polynucleotids an DNA oder RNA beruhen.
Zum Beispiel wird der codierende 5'-Bereich der Polynucleotidsequenz, die
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codiert, verwendet, um
ein Antisense-RNA-Oligonucleotid mit einer Länge von etwa 10 bis 40 Basenpaaren
zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid wird entworfen, um komplementär zu einer
Region des in die Transkription involvierten Gens zu sein (Tripel-Helix
siehe Lee et al., Nucl. Acids Res., 6:3073 (1979); Cooney et al.,
Science, 241:456 (1988); und Dervan et al., Science, 251 :1360 (1991)),
wodurch die Transkription und die Produktion von MIP-3, MIP-4 und
MIP-1γ verhindert
wird. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert in vivo an die
mRNA und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in MIP-3,
MIP-4 und MIP-1γ (Antisense – Okano,
J. Neurochem., 56:560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988)).
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die vorstehend beschriebenen Oligonucleotide durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren so an Zellen abgegeben werden, dass die Antisense-DNA
oder -RNA in vivo exprimiert werden kann, um die Produktion von
MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ auf
die vorstehend beschriebene Art und Weise zu hemmen.
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Dementsprechend
können
Antisense-Konstrukte gegen MIP-3, MIP-4 und MIP-1γ verwendet
werden, um Krankheiten zu behandeln, die entweder durch MIP induziert
oder verstärkt
werden, wie zum Beispiel Atherosklerose, Autoimmunkrankheiten, z.B.
multiple Sklerose und Insulin-abhängiger Diabetes, und chronische Entzündungs-
und Infektionskrankheiten, Histamin vermittelte allergische Reaktionen,
rheumatoide Arthritis, Silikose, Sarkoidose, idiopathische Lungenfibrose
und andere chronische Entzündungskrankheiten
der Lunge, idiopathisches hypereosinophiles Snydrom, endotoxischer
Schock, Histamin vermittelte allergische Reaktionen, Prostaglandin
unabhängiges
Fieber und aplastische Anämie
und andere Fälle
von Knochenmarkserkrankungen.
-
Die
Polypeptide, ihre Fragmente oder andere Derivate oder Analoga davon
oder diese exprimierende Zellen können als Immunogen verwendet
werden, um gegen sie gerichtete Antikörper zu produzieren. Diese Antikörper können zum
Beispiel polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Erfindung schließt
auch Chimäre,
Einzelketten- und
humanisierte Antikörper
ein, ebenso wie Fab-Fragmente oder das Produkt einer Fab-Expressionsbank.
Verschiedene im Fachgebiet bekannte Verfahren können für die Produktion solcher Antikörper und
Fragment verwendet werden.
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Antikörper, die
gegen die Polypeptide, die einer Sequenz der vorliegenden Erfindung
entsprechen, oder gegen deren in vivo-Rezeptor gerichtet sind, können durch
direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier oder indem die Polypeptide
einem Tier, vorzugsweise nicht einem Menschen, verabreicht werden,
erhalten werden. Der so erhaltenen Antikörper wird dann das Polypeptid
selbst binden. Auf diese Art und Weise kann sogar eine Sequenz,
die nur ein Fragment der Polypeptide codiert, verwendet werden,
um Antikörper,
die die gesamten nativen Polypeptide binden, zu erzeugen. Solche
Antikörper
können
dann verwendet werden, um die Polypeptide aus Geweben, die dieses
Polypeptid exprimieren, zu isolieren.
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Für die Herstellung
von monoclonalen Antikörpern
kann jede Technik, die durch kontinuierliche Zelllinien-Kulturen
produzierte Antikörper
zur Verfügung
stellt, verwendet werden. Beispiele schließen die Hybridom-Technik (Köhler und
Milstein, 1975, Nature, 256:495-497), die Triom-Technik, die menschliche
B-Zellen-Hybridom-Technik (Kozbor et al., 1983, Immunology Today,
4:72) und die EBV-Hybridom-Technik zur Produktion von menschlichen
monoclonalen Antikörpern
ein (Cole, et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc. S. 77-96).
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Für die Produktion
von Einzelketten-Antikörpern
beschriebene Techniken (US-Patent 4,946,778) können angepasst werden, um Einzelketten-Antikörper gegen
erfindungsgemäße immunogene
Polypeptid-Produkte herzustellen.
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Weiteren mit Bezug auf die nachfolgenden
Beispiele beschrieben werden; es sollte jedoch klar sein, dass die
vorliegende Erfindung nicht auf solche Beispiele beschränkt ist. Alle
Anteile oder Mengen beziehen sich, wenn nicht anders angegeben,
auf das Gewicht.
-
Um
das Verständnis
der nachfolgenden Beispiele zu vereinfachen, werden bestimmte, häufig vorkommende
Verfahren und/oder Ausdrücke
beschrieben.
-
„Plasmide" werden durch ein
kleines p bezeichnet, dem Großbuchstaben
und/oder Zahlen vorangehen oder folgen. Die hier verwendeten Ausgangs-Plasmide
sind entweder im Handel erhältlich,
auf einer uneingeschränkten
Basis öffentlich
erhältlich
oder können
in Übereinstimmung
mit veröffentlichten
Verfahren aus erhältlichen
Plasmiden konstruiert werden. Darüber hinaus sind zu den beschriebenen
gleichwertige Plasmide im Fachgebiet bekannt und sind Durchschnittsfachleuten
offensichtlich.
-
„Spaltung" der DNA bezeichnet
die katalytische Trennung der DNA mit einem Restriktionsenzym, das nur
an bestimmten Sequenzen in der DNA wirkt. Die verschiedenen, hier
verwendeten Restriktionsenzyme sind im Handel erhältlich und
ihre Reaktionsbedingungen, Cofaktoren und andere Erfordernisse wurden
so verwendet, wie es einem Durchschnittsfachmann bekannt ist. Für analytische
Zwecke wird typischerweise 1 μg
Plasmid oder DNA-Fragment mit etwa 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet.
Zum Zweck der Isolierung von DNA-Fragmenten für die Konstruktion von Plasmiden
werden typischerweise 5 bis 50 μg DNA
mit 20 bis 250 Einheiten Enzym in einem größeren Volumen gespalten. Geeignete
Puffer und Substratmengen für
bestimmte Restriktionsenzyme werden durch den Hersteller angegeben.
Normalerweise werden Inkubationszeiten von etwa 1 Stunde bei 37°C angesetzt,
können
aber in Übereinstimmung
mit den Angaben des Herstellers variieren. Nach der Spaltung wird
der Reaktionsansatz direkt auf einem Polyacrylamidgel elektrophoretisch
aufgetrennt, um das gewünschte
Fragment zu isolieren.
-
Eine
Größenauftrennung
der gespaltenen Fragmente wird unter der Verwendung eines 8% Polyacrylamidgels,
wie durch Goeddel, D. et al., Nucleic Acids Res., 8:4057 (1980)
beschrieben, durchgeführt.
-
„Oligonucleotide" bezeichnen entweder
ein einzelsträngiges
Polydesoxynucleotid oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotidstränge, die
chemisch synthetisiert sein können.
Solche synthetischen Olignucleotide besitzen kein 5'-Phosphat und werden
daher ohne die Zugabe eines Phosphates mittels eines ATP in der
Anwesenheit einer Kinase nicht mit einem anderen Oligonucleotid
ligieren. Ein synthetisches Oligonucleotid wird mit einem Fragment
ligieren, das nicht dephosphoryliert wurde.
-
„Ligierung" bezeichnet den Prozess
des Erzeugens von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis, T., et al., id., S. 146). Wenn nicht auf andere Weise
angeben eine Ligierung unter der Verwendung bekannter Puffer und
Bedingungen mit 10 Einheiten T4-DNA-Ligase („Ligase") pro 0,5 μg ungefähr äquimolarer Mengen von zu ligierenden
DNA-Fragmenten bewerkstelligt werden.
-
Wenn
nicht anders angegeben, wurde die Transformation durchgeführt, wie
in dem Verfahren von Graham, F. und Van den Eb, A., Virology, 52:456-457
(1973) beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Bakterielle Expression
und Reinigung von MIP-3
-
Die
MIP-3 codierende DNA-Sequenz ATCC #75676 wird zunächst unter
der Verwendung von PCR-Oligonucleotid-Primern amplifiziert, die
den 5'-Sequenzen
des prozessierten MIP-3-Proteins (ohne die Signalpeptid-Sequenz)
und den Vektorsequenzen 3' vom
MIP-3-Gen entsprechen. Zusätzliche
Nucleotide, die BamHI und XbaI entsprechen, werden an die 5'- bzw. 3'-Sequenzen angefügt. Der
5'-Oligonucleotid-Primer
hat die Sequenz 5'-TCAGGATCCGTCACAAAAGATGCAGA-3', enthält eine
BamHI-Restriktionsschnittstelle,
gefolgt durch 18 Nucleotide von der MIP-3 codierenden Sequenz, beginnend
von der mutmaßlich
letzten Aminosäure
des prozessierten Protein-Codons. Die 3'-Sequenz
3'-CGCTCTAGAGTAAAACGACGGCCAGT-5' enthält komplementäre Sequenzen
zu der XbaI-Stelle und zu einer pBluescript SK-Vektorsequenz, die
sich 3' der MIP-3-DNA-Insertion
befindet. Die Restriktionsschnittstellen entsprechen den Restriktionsschnittstellen
auf dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-9 (Qiagen, Inc. 9259
Eton Avenue, Chatsworth, CA, 91311). pQE-9 codiert eine Antibiotikum-Resistenz
(Ampr), einen bakteriellen Replikationsursprung
(ori), einen durch IPTG regulierbaren Promotor-Operator (P/O), eine Ribosomenbindestelle
(RBS), ein 6-His-Anhang und Restriktionsschnittstellen. pQE-9 wird
dann mit BamHI und XbaI gespalten. Die amplifizierten Sequenzen
werden in pQE-9 ligiert und im Leserahmen mit der den Histidin-Anhang und die RBS
codierenden Sequenz inseriert. 6 zeigt
eine schematische Darstellung dieser Anordnung. Das Ligierungsgemisch
wird anschließend
verwendet, um den E. coli-Stamm M15/rep4, von Qiagen unter dem Warenzeichen
M15/rep4 erhältlich,
zu transformieren. M15/rep4 enthält
vielfache Kopien des Plasmides pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert
und auch eine Kanamycin-Resistenz (Kanr)
vermittelt. Transformanten werden durch ihre Fähigkeit identifiziert, auf
LB-Platten zu wachsen, und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien
werden ausgewählt.
Plasmid-DNA wird isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die das gewünschte
Konstrukt enthalten, werden über
Nacht (O/N) in Flüssigkultur
in LB-Medium, das sowohl mit Amp (100 μg/ml), als auch mit Kan (25 μg/ml) ergänzt wurde,
wachsen gelassen. Die O/N-Kultur wird verwendet, um eine große Kultur
in einem Verhältnis
von 1:100 bis 1:250 zu beimpfen. Die Zellen werden bis zu einer
optischen Dichte 600 (OD600) von 0,4 bis
0,6 wachsen gelassen. IPTG („Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid") wird dann bis zu
einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch
die Inaktivierung des lacI-Repressors die Freilegung des P/O, was
zu einer erhöhten
Genexpression führt.
Die Zellen werden weitere 3 bis 4 Stunden wachsen gelassen. Die
Zellen werden dann durch Zentrifugation geerntet. Der Zellniederschlag
wird in dem chaotropen Mittel 6 molares Guanidin-HCl solubilisiert.
Nach dem Klarwerden wird das solubilisierte MIP-3 aus dieser Lösung durch
Chromatographie auf einer Nickel-Chelat-Säule unter Bedingungen gereinigt,
die eine feste Bindung von Proteinen, die einen 6-His-Anhang enthalten,
erlauben. Hochuli, E. et al., J. Chromatography 411:177-184 (1984). MIP-3 (95%
rein) wird von der Säule
in 6 molar Guanidin-HCl, pH 5,0 eluiert und zum Zweck der Renaturierung
auf 3 molar Guanidin-HCl, 100 mM Natriumphosphat, 10 mmolar Glutathion
(reduziert) und 2 mmolar Glutathion (oxidiert) eingestellt. Nach
einer Inkubation in dieser Lösung
für 12
Stunden wird das Protein gegen 10 mmolar Natriumphosphat dialysiert.
Die Anwesenheit eines neuen, 14 kD entsprechenden Proteins nach
Induktion zeigt die Expression von MIP-3.
-
Beispiel 2
-
Bakterielle Expression
und Reinigung von MIP-4
-
Die
MIP-4 codierende DNA-Sequenz ATCC #75675 wird zunächst unter
der Verwendung von PCR-Oligonucleotid-Primern amplifiziert, die
den 5'-Sequenzen
des prozessierten MIP-4-Proteins (ohne die Signalpeptid-Sequenz)
und 3' vom MIP-4-Gen
gelegenen Sequenzen in dem pBSK-Vektor entsprechen. Zusätzliche
Nucleotide, die BamHI und XbaI entsprechen, werden an die 5'- bzw. 3'-Sequenzen angefügt. Der 5'-Oligonucleotid-Primer hat die Sequenz
TCAGGATCCTGTGCACAAGTTGGTACC, enthält eine BamHI-Restriktionsschnittstelle,
gefolgt durch 18 Nucleotide von der MIP-4 codierenden Sequenz, beginnend
von der mutmaßlich
letzten Aminosäure
des prozessierten Protein-Codons; Die 3'-Sequenz
CGCTCTAGAGTAAAACGACGGCCAGT enthält
komplementäre
Sequenzen zu der XbaI-Stelle und zu einer pBluescript SK-Vektorsequenz,
die sich 3' der
MIP-4-DNA-Insertion
befindet. Die Restriktionsschnittstellen entsprechen den Restriktionsschnittstellen
auf dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-9 (Qiagen, Inc. 9259
Eton Avenue, Chatsworth, CA, 91311). pQE-9 codiert eine Antibiotikum-Resistenz
(Ampr), einen bakteriellen Replikationsursprung
(ori), einen durch IPTG regulierbaren Promotor-Operator (P/O), eine
Ribosomenbindestelle (RBS), ein 6-His-Anhang und Restriktionsschnittstellen.
pQE-9 wird dann mit BamHI und XbaI gespalten. Die amplifizierten
Sequenzen werden in pQE-9 ligiert und im Leserahmen mit der für den Histidin-Anhang
und die RBS codierenden Sequenz inseriert. 6 zeigt eine schematische Darstellung
dieser Anordnung. Das Ligierungsgemisch wird anschließend verwendet,
um den E. coli-Stamm, von Qiagen unter dem Warenzeichen M15/rep4
erhältlich,
zu transformieren. M15/rep4 enthält
vielfache Kopien des Plasmides pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert und
auch eine Kanamycin-Resistenz
(Kanr) vermittelt. Transformanten werden
durch ihre Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten
zu wachsen, und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien werden
ausgewählt.
-
Plasmid-DNA
wird isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone, die das gewünschte Konstrukt
enthalten, werden über
Nacht (O/N) in Flüssigkultur
in LB-Medium, das sowohl mit Amp (100 μg/ml) als auch mit Kan (25 μg/ml) ergänzt wurde,
wachsen gelassen. Die O/N-Kultur wird verwendet, um eine große Kultur
in einem Verhältnis
von 1:100 bis 1:250 zu beimpfen. Die Zellen werden bis zu einer
optischen Dichte 600 (OD600) von 0,4 bis
0,6 wachsen gelassen. IPTG („Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid") wurde dann bis
zu einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch
die Inaktivierung des lacI-Repressors die Freilegung des P/O, was
zu einer erhöhten
Genexpression führt.
Die Zellen werden weitere 3 bis 4 Stunden wachsen gelassen. Die
Zellen werden dann durch Zentrifugation geerntet. Der Zellniederschlag
wird in dem chaotropen Mittel 6 molar Guanidin-HCl solubilisiert.
Nach dem Klarwerden wird das solubilisierte MIP-4 aus dieser Lösung durch
Chromatographie auf einer Nickel-Chelat-Säule unter Bedingungen gereinigt,
die eine feste Bindung von Proteinen, die einen 6-His-Anhang enthalten,
erlauben. Hochuli, E. et al., J. Chromatography 411:177-184 (1984).
MIP-4 (95% rein) wird von der Säule
in 6 molar l, pH 5,0 eluiert und zum Zweck der Renaturierung auf
3 molar Guanidin-HCl,
100 mM Natriumphosphat, 10 mmolar Glutathion (reduziert) und 2 mmolar
Glutathion (oxidiert) eingestellt. Nach einer Inkubation in dieser
Lösung
für 12
Stunden wird das Protein gegen 10 mmolar Natriumphosphat dialysiert.
Die Anwesenheit eines neuen, 14 kD entsprechenden Proteins nach
Induktion zeigt die Expression von MIP-4. (5).
-
Beispiel 3
-
Expression von rekombinantem
MIP-3 in COS-Zellen
-
Das
Plasmid CMV-MIP-3 HA stammt von dem Vektor pcDNAI/Amp (Invitrogen),
enthaltend: 1) Replikationsursprung von SV40, 2) Ampicillin-Resistenz-Gen,
3) Replikationsursprung von E. coli, 4) CMV-Promotor, gefolgt durch
eine Polylinker-Region, ein SV40-Intron und eine Polyadenylierungsstelle.
Ein DNA-Fragment, das den gesamten MIP-3-Vorläufer und einen HA-Anhang, der
im Leserahmen an sein 3'-Ende
fusioniert ist, codiert, wird in die Polylinker-Region des Vektors
cloniert, wodurch die Expression des rekombinanten Proteins vom
CMV-Promotor gesteuert wird. Der HA-Anhang entspricht einem Epitop,
das von dem Influenza-Hämagglutinin-Protein
stammt, wie bereits beschrieben (I. Wilson, H. Niman, R. Heighten,
A. Cherenson, M. Connolly und R. Lehner, 1984, Cell 37:767). Die
Aufnahme des HA-Anhangs in unser Ziel-Protein erlaubt einen einfachen
Nachweis des rekombinanten Proteins mit einem Antikörper, der
das HA-Epitop erkennt.
-
Die
Strategie der Plasmid-Konstruktion wird wie folgt beschrieben: Die
MIP-3 codierende DNA-Sequenz ATCC #75676, wird durch PCR auf dem
ursprünglich
clonierten EST unter der Verwendung von zwei Primern konstruiert:
der 5'-Primer (5'GGAAAGCTTATGAAGGTCTCCGTGGCT-3') enthält eine
HindIII-Stelle, gefolgt durch 18 Nucleotide MIP-3 codierende Sequenz,
beginnend mit dem Initiations-Codon;
die 3'-Sequenz (5'-CGCTCTAGATCAAGCGTAGTCTGGGACGTCGTAT
GGGTAATTCTTCCTGGTCTTGATCC-3')
enthält komplementäre Sequenzen
zu der XbaI-Stelle,
dem Translations-Stopp-Codon, dem HA-Anhang und den letzten 20 Nucleotiden
der MIP-3 codierenden Sequenz (ausschließlich des Stopp-Codons). Daher
enthält
das PCR-Produkt
eine HindIII-Stelle, MIP-3 codierende Sequenz, gefolgt durch einen
im Leserahmen fusionierten HA-Anhang, ein Translations-Terminations-Stopp-Codon
neben dem HA-Anhang
und eine XbaI-Stelle. Das durch PCR amplifizierte DNA-Fragment und
der Vektor pcDNAI/Amp werden mit den Restriktionsenzymen HindIII
und XbaI gespalten und ligiert. Das Ligierungsgemisch wird in den
E. coli-Stamm SURE (erhältlich
von Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torrey Pines Road, La
Jolla, CA 92037) transformiert, die transformierte Kultur wird auf
Ampicillin-Medium-Platten plattiert und resistente Kolonien werden
ausgewählt.
Plasmid-DNA wird von den Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse
auf die Anwesenheit des richtigen Fragmentes untersucht. Zur Expression
des rekombinanten MIP-3 werden COS-Zellen über das DEAE-DEXTRAN-Verfahren
mit dem Expressionsvektor transfiziert. (J. Sambrook, E. Fritsch,
T. Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Laboratory Press, (1989)). Die Expression des MIP-3-HA-Proteins wird
durch Verfahren der radioaktiven Markierung und der Immunpräzipitation
nachgewiesen. (E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1988)). Die Zellen werden
zwei Tage nach der Transfektion für 8 Stunden mit 35S-Cystein
markiert. Das Kulturmedium wird anschließend gesammelt, und die Zellen
werden mit Detergenz lysiert (RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1% NP–40, 0,1%
SDS, 1% NP-40, 0,5%
DOC, 50 mM Tris, pH 7,5)). (Wilson, I. et al., id. 37 :767 (1984)).
Sowohl das Zelllysat als auch das Kulturmedium werden mit HA-spezifischen
monoclonalen Antikörpern
gefällt.
Die gefällten Proteine
werden auf 15%-igen SDS-PAGE-Gelen analysiert.
-
Beispiel 4
-
Expression von rekombinantem
MIP-4 in COS-Zellen
-
Das
Plasmid CMV-MIP-4 HA stammt von einem Vektor pcDNAI/Amp (Invitrogen),
enthaltend: 1) Replikationsursprung von SV40, 2) Ampicillin-Resistenz-Gen,
3) Replikationsursprung von E. coli, 4) CMV-Promotor, gefolgt durch
eine Polylinker-Region, ein SV40-Intron und eine Polyadenylierungsstelle.
Ein DNA-Fragment, das den gesamten MIP-4-Vorläufer und einen HA-Anhang, der
im Leserahmen an sein 3'-Ende
fusioniert ist, codiert, wird in die Polylinker-Region des Vektors
cloniert, wodurch die Expression des rekombinanten Proteins vom
CMV-Promotor gesteuert wird. Der HA-Anhang entspricht einem Epitop,
das von dem Influenza-Hämagglutinin-Protein
stammt, wie bereits beschrieben (I. Wilson, H. Niman, R. Heighten,
A. Cherenson, M. Connolly und R. Lerner, 1984, Cell 37:767). Die
Aufnahme des HA-Anhangs in unser Ziel-Protein erlaubt einen einfachen
Nachweis des rekombinanten Proteins mit einem Antikörper, der
das HA-Epitop erkennt.
-
Die
Strategie der Plasmid-Konstruktion wird wie folgt beschrieben: Die
MIP-4 codierende DNA-Sequenz ATCC #75675 wird durch PCR auf dem
ursprünglich
clonierten EST unter der Verwendung von zwei Primern konstruiert:
der 5'-Primer (5'GGAAAGCTTATGAAGGGCCTTGCAGCTGCC-3') enthält eine
HindIII-Stelle, gefolgt durch 20 Nucleotide MIP-4 codierende Sequenz,
beginnend mit dem Initiations-Codon;
die 3'-Sequenz (5'-CGCTCTAGATCAABCGTAGTCTGGGACGTCGTAT
GGGTAGGCATTCAGCTTCAGGTC-3') enthält komplementäre Sequenzen
zu der XbaI-Stelle,
dem Translations-Stopp-Codon, dem HA-Anhang und den letzten 19 Nucleotiden
der MIP-4 codierenden Sequenz (ausschließlich des Stopp-Codons). Daher
enthält das
PCR-Produkt eine
HindIII-Stelle, MIP-4 codierende Sequenz, gefolgt durch einen im
Leserahmen fusionierten HA-Anhang, ein Translations-Terminations-Stopp-Codon
neben dem HA-Anhang
und eine XbaI-Stelle. Das durch PCR amplifizierte DNA-Fragment und
der Vektor pcDNAI/Amp werden mit den Restriktionsenzymen HindIII
und XbaI gespalten und ligiert. Das Ligierungsgemisch wird in den
E. coli-Stamm SURE (erhältlich von
Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torrey Pines Road, La Jolla,
CA 92037) transformiert, die transformierte Kultur wird auf Ampicillin-Medium-Platten
plattiert, und resistente Kolonien werden ausgewählt. Plasmid-DNA wird von den
Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse auf die Anwesenheit
des richtigen Fragmentes untersucht. Zur Expression des rekombinanten
MIP-4 werden COS-Zellen über
das DEAE-DEXTRAN-Verfahren mit dem Expressionsvektor transfiziert.
(J. Sambrook, E. Fritsch, T. Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Laboratory Press, (1989)). Die Expression des MIP-4-HA-Proteins wird
durch Verfahren der radioaktiven Markierung und der Immunpräzipitation
nachgewiesen. (E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1988)). Die Zellen werden
zwei Tage nach der Transfektion für 8 Stunden mit 35S-Cystein
markiert. Das Kulturmedium wird anschließend gesammelt, und die Zellen
werden mit Detergenz lysiert (RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1% NP-40, 0,1%
SDS, 1% NP-40, 0,5%
DOC, 50 mM Tris, pH 7,5)). (Wilson, I. et al., id. 37 :767 (1984)).
Sowohl das Zelllysat als auch das Kulturmedium werden mit HA-spezifischen
monoclonalen Antikörpern
gefällt.
Die gefällten Proteine
werden auf 15%-igen SDS-PAGE-Gelen analysiert.
-
Beispiel 5
-
Expressionsmuster von
MIP-3 in menschlichem Gewebe
-
Eine
Northern-Blot-Analyse wird durchgeführt, um die Expressionsstärke von
MIP-3 in menschlichem Gewebe zu untersuchen. Gesamte zelluläre RNA-Proben
werden mit Hilfe des RNAzolTM B-Systems
isoliert (Biotecx Laboratories, In. 6023 South Loop East, Houston,
TX 77033). Etwa 10 μg
Gesamt-RNA, die von jedem aufgeführten,
menschlichen Gewebe isoliert wurde, werden auf 1%-igem Agarosegel
aufgetrennt und auf einen Nylonfilter geblottet. (Sambrook, Fritsch
und Maniatis, Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Press, (1989)).
Die Markierungsreaktion wird gemäß dem Stratagene
Prime-It-Kit mit 50 ng DNA-Fragment
durchgeführt.
Die markierte DNA wird über
eine Select-G-50-Säule
gereinigt. (5 Prime – 3
Prime, Inc. 5603 Arapahoe Road, Boulder, CO 80303). Der Filter wird
anschließend
mit dem radioaktiv markierten MIP-3-Gen voller Länge bei 1,000,000 CpM/ml in
0,5 M NaPO4, pH 7,4 und 7% SDS über Nacht
bei 65°C
hybridisiert. Nach zweimaligem Waschen bei Raumtemperatur und zweimal
bei 60°C
mit 0,5 × SSC,
0,1% SDS wird der Filter dann bei –70°C über Nacht mit einer Verstärkerfolie
exponiert.
-
Beispiel 6
-
Expressionsmuster von
MIP-4 in menschlichen Zellen
-
Eine
Northern-Blot-Analyse wird durchgeführt, um die Expressionsstärke von
MIP-4 in menschlichen Zellen zu untersuchen. Gesamte zelluläre RNA-Proben
werden mit Hilfe des RNAzolTM B-Systems
isoliert (Biotecx Laboratories, In. 6023 South Loop East, Houston,
TX 77033). Etwa 10 μg
Gesamt-RNA, die von jedem aufgeführten,
menschlichen Gewebe isoliert wurde, werden auf einem 1 %-igem Agarosegel
aufgetrennt und auf einen Nylonfilter geblottet. (Sambrook, Fritsch
und Maniatis, Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Press, (1989)).
Die Markierungsreaktion wird gemäß dem Stratagene
Prime-It-Kit mit 50 ng DNA-Fragment
durchgeführt.
Die markierte DNA wird über
eine Select-G-50-Säule
gereinigt. (5 Prime – 3
Prime, Inc. 5603 Arapahoe Road, Boulder, CO 80303). Der Filter wird
anschließend
mit dem radioaktiv markierten MIP-4-Gen voller Länge bei 1,000,000 CpM/ml in
0,5 M NaPO4, pH 7,4 und 7% SDS über Nacht
bei 65°C
hybridisiert. Nach zweimaligem Waschen bei Raumtemperatur und zweimal
bei 60°C
mit 0,5 × SSC,
0,1% SDS wird der Filter dann bei –70°C über Nacht mit einer Verstärkerfolie
exponiert. Siehe 6.
-
Beispiel 7
-
Bakterielle Expression
und Reinigung von MIP-1γ
-
Die
MIP-1γ codierende
DNA-Sequenz PBLSKMIP (ATCC # 75572) wird zunächst unter der Verwendung von
PCR-Oligonucleotid-Primern amplifiziert, die den 5'- und 3'-Sequenzen des prozessierten MIP-1γ-Proteins
(ohne die Signalpeptid-Sequenz) entsprechen, und zusätzliche
Nucleotide, die BamHI und XbaI entsprechen, werden an die 5'- bzw. 3'-Sequenzen angefügt. Der 5'-Oligonucleotid-Primer hat die Sequenz
GCCCGCGGATCCTCCTCACGGGGACCTTAC enthält eine BamHI-Restriktionsschnittstelle,
gefolgt durch 15 Nucleotide von der MIP-1γ codierenden Sequenz, beginnend
von der mutmaßlich
letzten Aminosäure des
prozessierten Protein-Codons; Die 3'-Sequenz GCCTGCTCTAGATCAAAGCAGGGAAGCTCCAG
enthält komplementäre Sequenzen
zu der XbaI-Stelle, dem Translations-Stopp-Codon und den letzten
20 Nucleotiden der MIP-1γ codierenden
Sequenz. Die Restriktionsschnittstellen entsprechen den Restriktionsschnittstellen auf
dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-9 (Qiagen, Inc. 9259 Eton
Avenue, Chatsworth, CA, 91311). pQE-9 codiert eine Antibiotikum-Resistenz
(Ampr), einen bakteriellen Replikationsursprung
(ori), einen durch IPTG regulierbaren Promotor-Operator (P/O), eine
Ribosomenbindestelle (RBS), einen 6-His-Anhang und Restriktionsschnittstellen.
pQE-9 wurde dann mit BamHI und XbaI gespalten. Die amplifizierten
Sequenzen werden in pQE-9 ligiert und im Leserahmen mit der den
Histidin-Anhang und die RBS codierende Sequenz inseriert. 6 zeigt eine schematische
Darstellung dieser Anordnung. Das Ligierungsgemisch wird anschließend verwendet,
um den E. coli-Stamm, von Qiagen unter dem Warenzeichen M15/rep4
erhältlich,
zu transformieren. M15/rep4 enthält
vielfache Kopien des Plasmides pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert
und auch eine Kanamycin- Resistenz
(Kanr) vermittelt. Transformanten werden
durch ihre Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten
zu wachsen, und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien werden
ausgewählt.
Plasmid-DNA wird isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die das gewünschte
Konstrukt enthalten, werden über Nacht
(O/N) in Flüssigkultur
in LB-Medium, das sowohl mit Amp (100 μg/ml) als auch mit Kan (25 μg/ml) ergänzt wurde,
wachsen gelassen. Die O/N-Kultur wird verwendet, um eine große Kultur
in einem Verhältnis
von 1:100 bis 1:250 zu beimpfen. Die Zellen werden bis zu einer
optischen Dichte 600 (OD600) von 0,4 bis
0,6 wachsen gelassen. IPTG („Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid") wurde dann bis
zu einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch
die Inaktivierung des lacI-Repressors die Freilegung des P/O, was
zu einer erhöhten
Genexpression führt.
Die Zellen wurden weitere 3 bis 4 Stunden wachsen gelassen. Die
Zellen werden dann durch Zentrifugation geerntet. Der Zellniederschlag
wurde in dem chaotropen Mittel 6 molar Guanidin-HCl solubilisiert.
Nach dem Klarwerden wird das solubilisierte MIP-1γ aus dieser
Lösung
durch Chromatographie auf einer Nickel-Chelat-Säule unter Bedingungen gereinigt,
die eine feste Bindung von Proteinen, die einen 6-His-Anhang enthalten,
erlauben. Hochuli, E. et al., J. Chromatography 411:177-184 (1984).
MIP-1γ (95%
rein) wurde von der Säule
in 6 molar Guanidin-HCl pH 5,0 eluiert und zum Zweck der Renaturierung
auf 3 molar Guanidin HCl, 100 mM Natriumphosphat, 10 mmolar Glutathion
(reduziert) und 2 mmolar Glutathion (oxidiert) eingestellt. Nach
einer Inkubation in dieser Lösung
für 12
Stunden wurde das Protein gegen 10 mmolar Natriumphosphat dialysiert.
Die Anwesenheit eines neuen, 14 kD entsprechenden Proteins nach
Induktion zeigt die Expression von MIP-1γ. (3).
-
Beispiel 8
-
Expression von rekombinantem
MIP-1γ in
COS-Zellen
-
Das
Plasmid CMV-MIP-1γ HA
stammt von einem Vektor pcDNAI/Amp (Invitrogen), enthaltend: 1)
Replikationsursprung von SV40, 2) Ampicillin-Resistenz-Gen, 3) Replikationsursprung
von E. coli, 4) CMV-Promotor, gefolgt durch eine Polylinker-Region,
ein SV40-Intron und eine Polyadenylierungsstelle. Ein DNA-Fragment,
das den gesamten MIP-1γ-Vorläufer und
einen HA-Anhang, der im Leserahmen an sein 3'-Ende fusioniert ist, codiert, wird
in die Polylinker-Region des Vektors cloniert, wodurch die Expression
des rekombinanten Proteins vom CMV-Promotor gesteuert wird. Der
HA-Anhang entspricht einem Epitop, das von dem Influenza-Hämagglutinin-Protein
stammt, wie bereits beschrieben (I. Wilson, H. Niman, R. Heighten,
A. Cherenson, M. Connolly und R. Lehner, 1984, Cell 37:767). Die
Aufnahme des HA-Anhangs in unser Ziel-Protein erlaubt einen einfachen
Nachweis des rekombinanten Proteins mit einem Antikörper, der
das HA-Epitop erkennt.
-
Die
Strategie der Plasmid-Konstruktion wird wie folgt beschrieben: Die
MIP-1γ codierende
DNA-Sequenz, pBLSKMIP (ATCC #75572), wird durch PCR auf dem ursprünglich clonierten
EST unter der Verwendung von zwei Primern konstruiert: der 5'-Primer (5'GGAAAGCTTATGAAGATTCCGTGGCTGC-3') enthält eine
HindIII-Stelle,
gefolgt durch 20 Nucleotide MIP-1γ codierende
Sequenz, beginnend mit dem Initiations-Codon; die 3'-Sequenz (5'-CGCTCTAGATCAAGCGTAGTCTGGGACGTCGTATGGGTAGTTCTCCTTCATGTCCTTG-3') enthält komplementäre Sequenzen
zu der XbaI-Stelle, dem Translations-Stopp-Codon, dem HA-Anhang
und den letzten 19 Nucleotiden der MIP-1γ codierenden Sequenz (ausschließlich des Stopp-Codons).
Daher enthält
das PCR-Produkt eine HindIII-Stelle, MIP-1γ codierende Sequenz, gefolgt durch
einen im Leserahmen fusionierten HA-Anhang, ein Translations-Terminations-Stopp-Codon
neben dem HA-Anhang und eine XbaI-Stelle. Das durch PCR amplifizierte
DNA-Fragment und der Vektor pcDNAI/Amp wurden mit den Restriktionsenzymen
HindIII und XbaI gespalten und ligiert. Das Ligierungsgemisch wird
in den E. coli-Stamm SURE (erhältlich
von Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torrey Pines Road, La
Jolla, CA 92037) transformiert, die transformierte Kultur wird auf
Ampicillin-Medium-Platten plattiert und resistente Kolonien werden
ausgewählt.
Plasmid-DNA wurde von den Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse
auf die Anwesenheit des richtigen Fragmentes untersucht. Zur Expression
des rekombinanten MIP-1γ werden
COS-Zellen über
das DEAE-DEXTRAN-Verfahren mit dem Expressionsvektor transfiziert.
(J. Sambrook, E. Fritsch, T. Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Laboratory Press, (1989)). Die Expression des
MIP-1γ-HA-Proteins wird
durch Verfahren der radioaktiven Markierung und der Immunpräzipitation
nachgewiesen. (E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1988)). Die Zellen werden
zwei Tage nach der Transfektion für 8 Stunden mit 35S-Cystein
markiert. Das Kulturmedium wird anschließend gesammelt, und die Zellen
werden mit Detergenz lysiert (RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1 % NP-40,
0,1 % SDS, 1 % NP-40,
0,5% DOC, 50 mM Tris, pH 7,5)). (Wilson, I. et al., id. 37 :767 (1984)).
Sowohl das Zelllysat als auch das Kulturmedium werden mit HA-spezifischen
monoclonalen Antikörpern
gefällt.
Die gefällten
Proteine wurden auf 15%-igen SDS-PAGE-Gelen analysiert.
-
Beispiel 9
-
Expressionsmuster von
MIP-1γ in
menschlichem Gewebe
-
Eine
Northern-Blot-Analyse wird durchgeführt, um die Expressionsstärke von
MIP-1γ in
menschlichen Geweben zu untersuchen. Gesamte zelluläre RNA-Proben
wurden mit Hilfe des RNAzolTM B-Systems
isoliert (Biotecx Laboratories, In. 6023 South Loop East, Houston,
TX 77033). Etwa 10 μg
Gesamt-RNA, die von jedem aufgeführten,
menschlichen Gewebe isoliert wurde, werden auf einem 1%-Agarosegel
aufgetrennt und auf einen Nylonfilter geblottet. (Sambrook, Fritsch
und Maniatis, Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Press, (1989)).
Die Markierungsreaktion wird gemäß dem Stratagene
Prime-It-Kit mit 50 ng DNA-Fragment
durchgeführt.
Die markierte DNA wird über
eine Select-G-50-Säule
gereinigt. (5 Prime – 3
Prime, Inc. 5603 Arapahoe Road, Boulder, CO 80303). Der Filter wird
anschließend
mit dem radioaktiv markierten MIP-1γ-Gen voller Länge bei
1,000,000 CpM/ml in 0,5 M NaPO4, pH 7,4
und 7% SDS über
Nacht bei 65°C
hybridisiert. Nach zweimaligem Waschen bei Raumtemperatur und zweimal
bei 60°C
mit 0,5 × SSC,
0,1% SDS wird der Filter dann bei –70°C über Nacht mit einer Verstärkerfolie
exponiert. Die Boten-RNA von MIP-1γ ist in der Milz, der Lunge und
der Leber reichlich und in anderen Geweben weniger häufig vorhanden.
(5).
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