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Im
zentralen Nervensystem des Säugers
(ZNS) wird die Weiterleitung der Nervenimpulse durch die Wechselwirkung
zwischen einem Neurotransmitter, der vom sendenden Neuron freigesetzt
wird, und einem Oberflächenrezeptor
auf einem empfangenden Neuron und einer durch diesen verursachten
Erregung dieses empfangenden Neurons kontrolliert. L-Glutamat, das
der am meisten verbreitete Neurotransmitter im ZNS ist, vermittelt
die Haupterregungswege bei Säugern
und wird als erregende Aminosäure
(EAA) bezeichnet. Die Rezeptoren, die auf Glutamat ansprechen, werden
erregende Aminosäurerezeptoren
(EAA Rezeptoren) genannt. Siehe Watkins und Evans, Ann. Rev. Pharmacol.
Toxicol., 21: 165 (1981), Monaghan, Bridges und Cotman, Ann. Rev.
Pharmacol. Toxicol., 29 365 (1989), Watkins, Krogsgaard-Larsen und
Honore, Trans. Pharm. Sci., 11: 25 (1990). Die erregenden Aminosäuren sind
von großer
physiologischer Bedeutung und spielen eine Rolle in einer Vielzahl
an physiologischen Prozessen, wie Langzeitwirkung (Lernen und Gedächtnis),
der Entwicklung einer synaptischen Plastizität, motorische Kontrolle, Atmung,
kardiovaskuläre
Regulation und sensorische Wahrnehmung.
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Erregende
Aminosäurerezeptoren
werden in zwei allgemeine Typen klassifiziert. Rezeptoren, die direkt
mit der Öffnung
der Kationenkanäle
in der Zellmembran der Neuronen gekoppelt sind, werden als "ionotrop" bezeichnet. Dieser
Rezeptortyp wird in mindestens drei Subtypen unterteilt, die durch
die depolarisierenden Wirkungen der selektiven Agonisten N-Methyl-D-aspartat
(NMDA), α-Amino-3-hydroxy-5-methylisoxazol-4-propionsäure (AMPA)
und Kainsäure
(KA) definiert sind. Der zweite allgemeine Rezeptortyp ist der G-Protein-
oder Botenstoff-verknüpfte "metabotrope erregende
Aminosäurerezeptor". Dieser zweite Typ
ist an mehrfache Botenstoffsysteme gekoppelt, die zu einer erhöhten Phosphoinositidhydrolyse,
Aktivierung der Phospholipase D, Erhöhung oder Verringerung der
cAMP Bildung und Veränderungen
in der Ionenkanalfunktion führen.
Schoepp und Conn., Trends in Pharmacological Science, 14: 13 (1993).
Beide Rezeptortypen scheinen nicht nur die normale synaptische Übertragung
entlang von erregenden Wegen zu vermitteln, sondern auch bei der
Modifizierung von synaptischen Verbindungen während der Entwicklung und des
Lebens mitzuwirken. Schoepp, Bockaert und Sladeczek, Trends in Pharmacological
Science, 11: 508 (1990), MacDonald und Johnson, Brain Research Reviews,
15: 41 (1990).
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Die übermäßige oder
unzureichende Stimulierung der erregenden Aminosäurerezeptoren führt zur neuronalen
Zellschädigung
oder zu deren Verlust durch einen Mechanismus, der als Excitotoxizität bekannt ist.
Dieses Verfahren dürfte
die neuronale Degeneration in einer Vielzahl an Zuständen vermitteln.
Die medizinischen Konsequenzen einer solchen neuronalen Degeneration
machen die Linderung dieser degenerativen neurologischen Prozesse
zu einem wichtigen therapeutischen Ziel.
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Die
metabotropen Glutamatrezeptoren sind eine hoch heterogene Familie
von Glutamatrezeptoren, die mit mehrfachen Botenstoffwegen verknüpft sind.
Diese Rezeptoren wirken bei der Modulation der präsynaptischen
Freisetzung von Glutamat und der postsynaptischen Empfindlichkeit
der neuronalen Zelle auf die Glutamaterregung. Verbindungen, die
die Funktion dieser Rezeptoren modulieren, insbesondere Agonisten und
Antagonisten von Glutamat, sind für die Behandlung von akuten
und chronischen neurodegenerativen Zuständen und als antipsychotische,
antikonvulsive, analgetische, anxiolytische, antidepressive und
antiemetische Mittel brauchbar.
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Die
vorliegende Erfindung liefert eine Verbindung der Formel
worin X für O, S,
SO oder SO
2 steht, R steht für ein Wasserstoffatom,
eine C
1-C
6 Alkylgruppe,
eine C
2-C
6 Alkenylgruppe,
eine C
2-C
6 Alkinylgruppe,
eine optional substituierte aromatische Gruppe oder eine C
1-C
6 Alkyl-, C
2-C
6 Alkenyl- oder
C
2-C
6 Alkinylgruppe,
die durch eine optional substituierte aromatische Gruppe substituiert ist,
oder einen nicht-toxischen, metabolisch labilen Ester oder ein Amid
hiervon oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon.
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Es
ist verständlich,
dass die Verbindungen der Formel I zumindest vier asymmetrische
Kohlenstoffatome enthalten, wobei drei im Cyclopropanring sind und
eines oder zwei im Cyclopentanring sind. Die vorliegende Erfindung
umfasst alle stereoisomeren Formen der Verbindungen der Formel I,
einschließlich
aller einzelnen Enantiomere und Gemische hiervon.
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Vorzugsweise
haben die Verbindungen der Formel I die im folgenden gezeigte Konfiguration
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Wie
hierin verwendet, steht der Ausdruck "C1-C6 Alkyl" für eine gerade
oder verzweigte Gruppe. Beispiele für Bedeutungen für eine (C1-C6) Alkylgruppe
sind unter anderem C1-C4 Alkyl,
wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl und Isobutyl.
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Der
Ausdruck (C2-C6)
Alkenyl umfasst (C2-C4)
Alkenyl, wie Allyl.
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Der
Ausdruck (C2-C6)
Alkinyl umfasst (C2-C4)
Alkinyl, wie Propinyl.
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Der
Ausdruck „aromatische
Gruppe" umfasst
Phenyl und Naphthyl.
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Der
Ausdruck „wahlweise
substituiert", wie
er in dem Ausdruck „wahlweise
substituierte aromatische Gruppe" verwendet
wird, sagt aus, dass einer oder mehrere Substituenten vorkommen
können,
wobei die Substituenten ausgewählt
sind aus Amino, Hydroxy, Nitro, Halogen, (C1-C6) Alkyl, (C1-C6) Alkoxy, (C1-C6) Alkylthio, Carboxy, (C1-C6) Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, (C1-C6) Alkanoylamino, (C1-C6) Alkylsulfonyl, (C1-C6) Alkylsulfonylamino, wahlweise substituiertes
Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfonyl, Phenylsulfonylamino,
Toluolsulfonylamino, (C1-C6)
Fluoralkyl und C1-C6 Fluoralkoxy.
Beispiele für
bestimmte Bedeutungen sind Amino, Hydroxy, Fluor, Chlor, Brom, Iod,
Methyl, Methoxy, Methylthio, Carboxy, Acetylamino, Methansulfonyl,
Nitro, Acetyl, Phenoxy, Phenylthio, Phenylsulfonyl, Methansulfonylamino
und Trifluormethyl.
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Beispiele
für eine
wahlweise substituierte aromatische Gruppe sind 1-Naphthyl, 2-Naphthyl,
Phenyl, 2-Biphenyl, 3-Biphenyl, 4-Biphenyl, 2-Hydroxyphenyl, 3-Hydroxyphenyl,
4-Hydroxyphenyl, 2-Fluorphenyl, 3-Fluorphenyl, 4-Fluorphenyl, 2,4-Difluorphenyl,
3,4-Difluorphenyl, Pentafluorphenyl, 2-Chlorphenyl, 3-Chlorphenyl,
4-Chlorphenyl, 2,4-Dichlorphenyl, 3,4-Dichlorphenyl, 3-Chlor-4-fluorphenyl,
3,5- Dichlorphenyl, 2-Bromphenyl,
3-Bromphenyl, 4-Bromphenyl, 2-Methylphenyl, 3-Methylphenyl, 4-Methylphenyl,
2-Methoxyphenyl, 3-Methoxyphenyl, 4-Methoxyphenyl, 2,3-Dimethoxyphenyl,
2,5-Dimethoxyphenyl, 3,4-Dimethoxyphenyl, 3,5-Dimethoxyphenyl, 2-Trifluormethylphenyl,
3-Trifluormethylphenyl, 4-Trifluormethylphenyl, 2-Fluor-3-trifluormethylphenyl,
3-Trifluormethyl-4-fluorphenyl, 3-Trifluormethyl-5-fluorphenyl,
2-Fluor-5-trifluormethylphenyl, 2-Phenoxyphenyl, 3-Phenoxyphenyl,
3-Carboxyphenyl und 4-Carboxyphenyl.
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Wenn
R für eine
wahlweise substituierte aromatische Gruppe steht, steht es vorzugsweise
für eine 2-Naphthylgruppe
oder eine Phenylgruppe, die unsubstituiert oder substituiert ist
durch ein oder zwei Substituenten, unabhängig ausgewählt aus Halogen, (C1-C4) Alkyl und (C1-C4) Alkoxy.
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Beispiele
für Bedeutungen
für R,
wenn es für
eine wahlweise substituierte aromatische Gruppe steht, sind 2-Naphthyl,
Phenyl, 2-Fluorphenyl, 3-Fluorphenyl, 4-Fluorphenyl, 3,4-Difluorphenyl,
Pentafluorphenyl, 2-Chlorphenyl, 3-Chlorphenyl, 4-Chlorphenyl, 3,4-Dichlorphenyl,
2,5-Dichlorphenyl, 2-Bromphenyl, 3-Bromphenyl, 4-Bromphenyl, 2-Methylphenyl,
3-Methylphenyl, 4-Methylphenyl, 2-Methoxyphenyl, 3-Methoxyphenyl, 4-Methoxyphenyl,
3-Trifluormethylphenyl und 4-Trifluormethylphenyl.
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Beispiele
für Bedeutungen
für R,
wenn es für
eine substituierte (C1-C6)
Alkyl-, (C2-C6)
Alkenyl- oder (C2-C6) Alkinylgruppe
steht, sind Phenyl(C1-C4)alkyl
und Diphenyl(C1-C4)alkylgruppen,
die unsubstituiert oder substituiert sind am Phenyl durch ein oder
zwei Substituenten, die unabhängig
ausgewählt
sind aus Halogen, (C1-C4)
Alkyl, (C1-C4) Alkoxy
und Phenyl. Insbesondere kann R für eine Benzylgrupe stehen,
worin der Phenylring unsubstituiert oder substituiert ist durch
ein oder zwei Substituenten, die unabhängig ausgewählt sind aus Fluor, Chlor,
Methyl, Isopropyl, Methoxy und Phenyl, wie 3-Chlor-4-fluorbenzyl, 4-Fluorbenzyl,
3-Methylbenzyl, 4-Fluor-3-methylbenzyl, 2,3-Difluorbenzyl, 3,4-Difluorbenzyl
und 3-Chlorbenzyl.
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Eine
bevorzugte Bedeutung für
R ist Wasserstoff.
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Vorzugsweise
steht X für
O oder S.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen sind 1SR, 4SR, 5RS, 6SR-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure und
1SR, 4SR, 5RS, 6SR-4-Amino-2-thiabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure. (–)-1R, 4R,
5S, 6R-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure ist
speziell bevorzugt. Diese Verbindungen sind starke Agonisten von
Glutamat an den cAMP-gekuppelten metabotropen Glutamatrezeptoren. Eine
weitere bevorzugte Verbindung ist 1SR, 3RS, 4SR, 5RS, 6SR-3-(3-Chlor-4-fluor)benzyl-4-amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst pharmazeutisch annehmbare Salze der
Verbindungen der Formel I. Diese Salze können in Zusammenhang mit dem
sauren oder basischen Teil des Moleküls vorkommen und als Säureadditions-,
primäres,
sekundäres,
tertiäres
oder quarternäres
Ammonium-, Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz existieren. Im
allgemeinen werden die Säureadditionssalze
durch die Umsetzung einer Säure mit
einer Verbindung der Formel I hergestellt. Die Alkalimetall- und
Erdalkalimetallsalze werden im allgemeinen durch die Umsetzung der
Hydroxidform des gewünschten
Metallsalzes mit einer Verbindung der Formel I hergestellt.
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Säuren, die
herkömmlich
zur Bildung von solchen Salzen verwendet werden, sind anorganische
Säuren
wie Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure
wie auch organische Säuren
wie p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure,
Oxalsäure,
p-Bromphenylsulfonsäure, Kohlensäure, Bernsteinsäure, Citronensäure, Benzoesäure und
Essigsäure
und verwandte anorganische und organische Säuren. Solche pharmazeutisch
annehmbaren Salze umfassen daher Sulfat, Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfit,
Bisulfit, Phosphat, Ammonium, Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat,
Metaphosphat, Pyrophosphat, Chlorid Bromid, Iodid, Acetat, Propionat,
Decanoat, Caprylat, Acrylat, Formiat, Isobutyrat, Caprat, Heptanoat,
Propiolat, Oxalat, Malonat, Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat,
Hippurat, Butin-1,4-dioat, Hexan-1,6-dioat, Benzoat, Chlorbenzoat,
Methylbenzoat, Dinitrobenzoat, Hydroxybenzoat, Methoxybenzoat, Phthalat,
Sulfonat, Xylolsulfonat, Phenylacetat, Phenylpropionat, Phenylbutyrat,
Citrat, Laktat, α-Hydroxybutyrat,
Glycolat, Maleat, Tartrat, Methansulfonat, Propansulfonat, Naphthalin-1-sulfonat,
Naphthalin-2-sulfonat, Mandelat, Magnesium, Tetramethylammonium,
Kalium, Trimethylammonium, Natrium, Methylammonium, Calcium und ähnliche
Salze.
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Nicht-toxische,
metabolisch labile Ester und Amide der Verbindungen der Formel I
sind Ester- oder Amidderivate
der Verbindungen der Formel I, die in vivo unter Bildung der Verbindung
der Formel I und eines pharmazeutisch annehmbaren Alkohols oder
Amins hydrolysiert werden. Metabolisch labile Ester umfassen Ester,
die mit C1-C6 Alkanolen
gebildet werden, worin der Alkanolrest wahlweise durch eine (C1-C8) Alkoxygruppe
substituiert sein kann, beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol
und Methoxyethanol. Metabolisch labile Amide umfassen Amide, die
mit Methylamin gebildet werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der Formel I, das umfasst
- (a) Hydrolyse einer Verbindung der Formel worin R1 für ein Wasserstoffatom
oder eine Acylgruppe steht und R2 für eine Carboxylgruppe
oder eine veresterte Carboxylgruppe steht oder ein Salz hiervon
- (b) Hydrolyse einer Verbindung der Formel worin R3 für eine Carboxylgruppe
oder eine veresterte Carboxylgruppe steht und R4 und
R5 jeweils unabhängig für ein Wasserstoffatom, eine
C2-C6 Alkanoylgruppe,
eine C1-C4 Alkylgruppe,
eine C3-C4 Alkenylgruppe
oder eine Phenyl-C1-C4-alkylgruppe
stehen, worin das Phenyl unsubstituiert oder durch Halogen, C1-C4 Alkyl oder C1-C4 Alkoxy substituiert
ist, oder ein Salz hiervon, oder
- (c) Schutzgruppenabspaltung von einer Verbindung der Formel worin R6 für ein Wasserstoffatom
oder eine Stickstoffschutzgruppe steht und R7 und
R8 jeweils unabhängig für ein Wasserstoffatom oder
eine Carboxylschutzgruppe stehen, oder ein Salz hiervon, wonach
erforderlichenfalls und/oder gewünscht
- (i) Auflösung
der Verbindung der Formel I,
- (ii) Umwandlung der Verbindung der Formel I in einen nicht-toxischen,
metabolisch labilen Ester oder in ein Amid hiervon, und/oder
- (iii) Umwandlung der Verbindung der Formel I oder eines nicht-toxischen,
metabolisch labilen Esters oder eines Amids hiervon in ein pharmazeutisch
annehmbares Salz hiervon.
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Das
Schützen
der Carbonsäure-
und Amingruppen wird allgemein beschrieben in McOmie, Protecting Groups
in Organic Chemistry, Plenum Press, NY, 1973 und Greene und Wuts,
Protecting Groups in Organic Synthesis, 2. Ausgabe, John Wiley & Sons, NY, 1991.
Beispiele für
Carboxyschutzgruppen sind unter anderem Alkylgruppen, wie Methyl,
Ethyl, t-Butyl und t-Amyl, Aralkyl Gruppen, wie Benzyl, 4-Nitrobenzyl, 4-Methoxybenzyl,
3,4-Dimethoxybenzyl, 2,4-Dimethoxybenzyl, 2,4,6-Trimethoxybenzyl,
2,4,6-Trimethylbenzyl, Benzhydryl und Trityl, Silylgruppen, wie
Trimethylsilyl und t-Butyldimethylsilyl, und Allylgruppen, wie Allyl
und 1-(Trimethylsilylmethyl)prop-1-en-3-yl. Beispiele für Aminschutzgruppen
sind unter anderem Acylgruppen, wie Gruppen der Formel R11CO, worin R11 steht
für C1-C6 Alkyl, C3-C10 Cycloalkyl,
Phenyl(C1-C6)alkyl,
Phenyl, C1-C6 Alkoxy, wie
Phenyl(C1-C6)alkoxy
oder ein C3-C10 Cycloalkoxy,
worin die Phenylgruppe wahlweise durch ein oder zwei Substituenten
substituiert ist, unabhängig
ausgewählt
aus Amino, Hydroxy, Nitro, Halogen, C1-C6 Alkyl, C1-C6 Alkoxy, Carboxy, C1-C6 Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, C1-C6 Alkanoylamino, C1-C6 Alkylsulfonylamino, Phenylsulfonylamino,
Toluolsulfonylamino und C1-C6 Fluoralkyl.
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Die
Verbindungen der Formel II werden bequemerweise in Gegenwart einer
Säure,
wie Chlorwasserstoffsäure
oder Schwefelsäure
oder einer Base, wie einem Alkalimetallhydroxid, beispielsweise
Natriumhydroxid hydrolysiert. Die Hydrolyse wird bequemerweise in
einem wässrigen
Lösemittel,
wie Wasser und bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 200°C ausgeführt.
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Die
Verbindungen der Formel III werden bequemerweise in Gegenwart einer
Base hydrolysiert, beispielsweise einem Alkalimetallhydroxid, wie
Lithium-, Natrium- oder Kaliumhydroxid oder einem Erdalkalimetallhydroxid,
wie Bariumhydroxid. Geeignete Reaktionsmedien umfassen Wasser. Die
Temperatur wird bequemerweise im Bereich von 50 bis 150°C gehalten.
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Bevorzugte
Bedeutungen für
R1 sind Wasserstoff und C2-C6 Alkanoylgruppen, wie Acetyl.
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Bevorzugte
Bedeutungen für
R2, wenn es für eine veresterte Carboxylgruppe
steht, sind C1-C6 Alkoxycarbonylgruppen,
wie Ethoxycarbonyl.
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Die
Verbindungen der Formel IV können
durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt werden. Daher kann eine Alkylcarbonylschutzgruppe
durch Hydrolyse entfernt werden. Die Hydrolyse kann bequemerweise
durch Erhitzen der Verbindung der Formel V in Gegenwart entweder
einer Base, beispielsweise eines Alkalimetallhydroxids, wie Lithium-,
Natrium- oder Kaliumhydroxid oder einem Alkalimetallhydroxid, wie
Bariumhydroxid, oder einer Säure,
wie Chlorwasserstoffsäure
ausgeführt
werden. Die Hydrolyse wird bequemerweise bei einer Temperatur im
Bereich von 10 bis 300°C
ausgeführt.
Eine Aralkylcarboxylschutzgruppe kann bequemerweise durch Hydrierung
entfernt werden. Die Hydrierung kann durch Umsetzung der Verbindung
der Formel V mit Wasserstoff in Gegenwart eines Metallkatalysators
der Gruppe VIII ausgeführt
werden, beispielsweise einem Palladiumkatalysator, wie Palladium
auf Kohle. Geeignete Lösemittel
für die
Reaktion umfassen Alkohole, wie Ethanol. Die Umsetzung wird bequemerweise
bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis 100°C ausgeführt. Eine Acylaminschutzgruppe
wird auch bequemerweise durch Hydrolyse entfernt, wie dies beispielsweise
für die
Entfernung einer Alkylcarboxylschutzgruppe beschrieben ist.
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Die
Verbindungen der Formel II können
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel V
mit einem Alkalimetallcyanid,
wie Lithium-, Natrium- oder Kaliumcyanid, und einem Ammoniumhalogenid,
wie Ammoniumchlorid, bequemerweise in Gegenwart von Ultraschall
hergestellt werden. Daher wird das Ammoniumhalogenid vorteilhafterweise
mit Aluminiumoxid in Chromatographiereinheit in Gegenwart eines
geeigneten Verdünnungsmittels
gemischt, wie Acetonitril. Das Gemisch wird dann mit Ultraschall
beschallt, wonach die Verbindung der Formel V zugegeben wird und
das Gemisch wird erneut beschallt. Dann wird das Alkalimetallcyanid
zugegeben, wonach eine weitere Beschallung mit Ultraschall erfolgt.
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Das
entstehende Gemisch der diastereoisomeren Aminonitrile wird dann
mit einem Acylierungsmittel, wie Acetylchlorid, in Gegenwart einer
geeigneten Base, beispielsweise einem Amin, wie Ethyldiisopropylamin, und
in Gegenwart eines geeigneten Lösemittels,
wie Dichlormethan, unter Bildung eines Gemisches der diastereomeren
Acylaminonitrile umgesetzt. Das gewünschte Diastereoisomer kann
bequem aus diesem Gemisch abgetrennt werden, beispielsweise durch
Chromatographie.
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Die
Verbindungen der Formel III können
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel V mit einem Alkalimetallcyanid,
wie Lithium-, Natrium- oder Kaliumcyanid und Ammoniumcarbonat oder
Ammoniumcarbamat hergestellt werden. Bequeme Lösemittel umfassen Alkohole,
wie Methanol, wässriges
Methanol und wässriges
Ethanol. Bequemerweise wird die Umsetzung bei einer Temperatur im
Bereich von 10 bis 150°C ausgeführt. Falls
gewünscht
können
die Verbindungen der Formel III dann beispielsweise unter Verwendung einer
geeigneten Verbindung der Formel R4Cl und/oder
R5Cl alkyliert werden.
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Die
Verbindungen der Formel III können
bequemerweise vor der Hydrolyse getrennt werden. Daher kann beispielsweise
eine Verbindung der Formel III, worin R2 für eine Carboxylgruppe
steht, durch die Behandlung mit einem optisch aktiven Amin getrennt
werden, wie (R)-2-Phenylglycinol.
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Die
Verbindungen der Formel V, worin X für O steht, können durch
die Cyclisierung einer Verbindung der Formel
worin Z für ein Abgangsatom oder eine
Abgangsgruppe steht, beispielsweise ein Iodatom, hergestellt werden. Die
Umsetzung wird bequemerweise in Gegenwart einer Base, wie 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
ausgeführt.
Geeignete Lösemittel
umfassen Ether, wie Tetrahydrofuran. Die Temperatur liegt bequemerweise
im Bereich von 0 bis 100°C.
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Die
Verbindungen der Formel VI können
durch Oxidation einer Verbindung der folgenden Formel hergestellt
werden
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Die
Oxidation wird bequemerweise mittels einer geeigneten herkömmlichen
Oxidationsmethode ausgeführt,
beispielsweise mittels Oxalylchlorid in Dimethylsulfoxid oder (wenn
X nur für
O, NRa oder SO2 steht) Chromtrioxid
in Schwefelsäure
(Jones Reagenz).
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Die
Verbindungen der Formel VIa können
durch die in J. Amer. Chem. Soc. 110 (14), 1988, Seiten 4533–4540 beschriebene
Methode hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel V können
auch durch die Oxidation einer Verbindung der folgenden Formel hergestellt
werden
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Die
Oxidation kann bequemerweise durch die Umsetzung der Verbindungen
der Formel VII mit Dimethylsulfoxid in Gegenwart eines Aktivierungsmittels,
wie Oxalylchlorid, gefolgt von einer Behandlung mit einer Base,
wie Triethylamin ausgeführt
werden. Die Umsetzung wird bequemerweise bei einer Temperatur im
Bereich von –80°C bis –20°C ausgeführt.
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Die
Verbindungen der Formel VII können
durch die Umsetzung einer Verbindung der Formel
mit einem Hydroborierungsmittel,
wie Boran oder Thexylboran, gefolgt von einem Oxidationsmittel,
wie Wasserstoffperoxid in Gegenart einer Base, wie Natriumhydroxid
oder eines wässrigen
Puffers im pH Bereich von 5 bis 14 hergestellt werden. Die Temperatur
liegt bequemerweise im Bereich von –20°C bis 25°C. Die Umsetzung kann im allgemeinen
gemäß den in
J. Am. Chem. Soc. 1986, 108, 2049 und J. Am. Chem. Soc., 1991, 113,
4037 beschriebenen Verfahren ausgeführt werden.
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Die
Verbindungen der Formel IX können
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
mit einer Verbindung der
Formel R
2CN
2 in
Gegenwart eines Übergangsmetallkatalysators,
wie Rhodium- oder Kupferkatalysators,
hergestellt werden. Die Umsetzung kann im allgemeinen gemäß den in
J. Chem. Soc. Perkin Trans I 1979, 2624, Tetrahedron, 1971, 27,
2957 beschriebenen Verfahren ausgeführt werden. Justus Liebigs
Ann. Chem. 1963, 668, 19 und Tet. Lett. 1964, 2185.
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Die
Verbindungen der Formel V, worin R für eine C1-C6 Alkyl- oder substituierte C1-C6 Alkylgruppe steht, können auch aus den entsprechenden
Verbindungen der Formel V, worin R für ein Wasserstoffatom steht,
durch die Umsetzung mit dem geeigneten Aldehyd, beispielsweise in
Gegenwart von Pyrrolidin, gefolgt von der Hydrierung des entstehenden
Alkylidenaddukts, beispielsweise mittels Raneynickel oder Palladium auf
Kohle als Katalysator hergestellt werden.
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Viele
der hierin beschriebenen Zwischenprodukte, beispielsweise die Verbindungen
der Formel II, III und IV dürften
neu sein und werden als weitere Aspekte der Erfindung bereitgestellt.
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Die
bestimmte Dosis der erfindungsgemäß verabreichten Verbindung
wird natürlich
von den einzelnen Umständen
bestimmt, die den Fall umgeben, einschließlich der verabreichten Verbindung,
dem Verabreichungsweg, dem im einzelnen zu behandelnden Zustand
und ähnlicher
Betrachtungen. Die Verbindungen können auf eine Vielzahl an Wegen
verabreicht werden, einschließlich
oral, rektal, transdermal, subkutan, intravenös, intramuskulär oder intranasal.
Alternativ kann die Verbindung durch kontinuierliche Infusion verabreicht
werden. Eine typische Tagesdosis enthält etwa 0,01 mg/kg bis etwa
100 mg/kg des erfindungsgemäßen Wirkstoffs.
Bevorzugte Tagesdosen betragen etwa 0,05 mg/kg bis etwa 50 mg/kg,
bevorzugter etwa 0,1 mg/kg bis etwa 25 mg/kg.
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Von
einer Vielzahl an physiologischen Funktionen wurde gezeigt, dass
sie einem Einfluss durch übermäßige oder
unpassende Stimulierung der erregenden Aminosäureübertragung unterliegen. Die
Verbindungen der Formel I dürften
die Fähigkeit
haben, eine Vielzahl an neurologischen Störungen bei Säugern zu
behandeln, die mit diesem Zustand assoziiert sind, einschließlich akute
neurologische Störungen,
wie cerebrale Defizite nach einer cardialen Bypassoperation und
Transplantation, Schlaganfall, cerebrale Ischämie, Spinalstrangtrauma, Kopftrauma,
perinatale Hypoxie, Herzstillstand und hypoglykämische neuronale Schädigungen. Die
Verbindungen der Formel I dürften
die Fähigkeit
haben, eine Vielzahl von chronischen neurologischen Störungen zu
behandeln, wie Alzheimersche Erkrankung, Chorea Huntington, amyotrophe
Lateralsklerose, AIDS-indizierte Demenz, Augenschädigung und
Retinopathie, Wahrnehmungsstörungen
und idiopathische und Arzneimittel-induzierte Parkinsonsche Erkrankung.
Die vorliegende Erfindung liefert auch die Verwendung einer Verbindung
der Formel I oder eines pharmazeutisch annehmbaren, metabolisch
labilen Esters oder Amids hiervon oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
dieser Erkrankungen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I dürften
auch die Fähigkeit
zur Behandlung einer Vielzahl von anderen neurologischen Störungen bei
Säugern
haben, die mit einer Glutamatfunktionsstörung assoziiert sind, einschließlich Muskelspasmen,
Krämpfe,
Migränekopfschmerzen,
Harninkontinenz, Nikotinentzug, Psychose (wie Schizophrenie), Arzneimitteltoleranz,
Entzug und Absetzen (das heißt
Opiate, Benzodiazepine, Nikotin, Kokain oder Ethanol), Raucherentwöhnung, Angstzustände und
verwandte Störungen
(beispielsweise Panikattacke und stressbedingte Störungen),
Erbrechen, Hirnödem,
chronischer Schmerz, Schlafstörungen,
Tourette Syndrom, Aufmerksamkeitsstörungen und tardive Dyskinesie.
Die Verbindungen der Formel I sind auch als Antidepressiva und Analgetika
brauchbar. Daher liefert die vorliegende Erfindung auch die Verwendung
der Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch annehmbaren
metabolisch labilen Esters oder Amids hiervon oder eines pharmazeutisch
annehmabren Salzes hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Behandlung dieser Störungen.
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Es
werden Experimente ausgeführt,
um die Fähigkeit
der Verbindungen der Formel I zu zeigen, die erregenden Aminosäurerezeptoren
zu beeinflussen. Die Affinität
für metabotrope
Glutamatrezeptoren wird durch den selektiven Austausch von 1S,3R-ACPD-sensitiver
[3H]Glutamatbindung an Rattenhirnzellmembranen
gezeigt. Die Bindung von [3H]Glutamat wird
mit rohen Membranen des Rattenvorderhirns ausgeführt, wie dies von Schoepp und
True beschrieben ist. Schoepp und True, Neuroscience Letters, 145:
100–104
(1992), Wright et al., Journal of Neurochemistry, 63: 938–945 (1994).
Beispielsweise hat die Verbindung von Beispiel 1 eine HK50 von 0,055 μM in diesem Test.
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Basierend
auf diesen Studien der Rezeptor-vermittelten Veränderungen der intrazellulären Botenstoffe
werden metabotrope Glutamatrezeptoren entweder an eine verstärkte Phosphoinositidhydrolyse
gekuppelt oder verringern die durch Forskolin-stimulierte cAMP Bildung.
Die Verbindungen können
auch auf die Fähigkeit zur
Prävention
der Hemmung der durch Forskolin (30 μM) stimulierten cAMP Bildung
durch einen mGluR Agonisten (1S,3R-ACPD, 20 μM) mittels Scheiben des Rattenhippokampus,
wie dies beschrieben ist von D. D. Schoepp und B. G. Johnson, Neurochemistry
International 22: 277–283
(1993) und humanen mGluR2 exprimierenden nicht-neuronalen Zellen
getestet werden (D. D. Schoepp et al., Neuropharmacology, 34, 843–850, 1995).
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
werden vorzugsweise vor der Verabreichung formuliert. Daher ist
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung eine pharmazeutische
Formulierung, die eine Verbindung der Formel I und einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger,
ein solches Verdünnungsmittel
der einen solchen Hilfsstoff umfasst. Die vorliegenden pharmazeutischen
Formulierungen werden durch gut bekannte und leicht erhältliche
Inhaltsstoffe hergestellt. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wird
der Wirkstoff gewöhnlich
mit einem Träger
gemischt oder mit einem Träger
verdünnt
oder in einem Träger eingeschlossen,
der in Form einer Kapsel, eines Sachets, eines Papiers oder eines
anderen Behälters
vorliegen kann. Wenn der Träger
als Verdünnungsmittel
dient, kann dies ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikel, Hilfsstoff oder Medium für den Wirkstoff dient. Die
Zusammensetzungen können
vorliegen in Form von Tabletten, Pillen, Pulvern, Lonzetten, Sachets,
Cachets, Elixieren, Suspensionen, Emulsionen, Lösungen, Sirupen, Aerosolen,
Salben, die beispielsweise bis zu 10 Gewichtsprozent des Wirkstoffs
enthalten, Weich- und Hartgelatinekapseln, Zäpfchen, sterilen injizierbaren
Lösungen
und sterilen verpackten Pulvern.
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Einige
Beispiele für
geeignete Träger,
Hilfsstoffe und Verdünnungsmittel
sind unter anderem Lactose, Glucose, Saccharose, Sorbit, Mannit,
Stärkearten,
Gummi, Akaziengummi, Calciumphosphat, Alginate, Tragacanth, Gelatine,
Calciumsilicat, mikrokristalline Cellulose, Polyvinylpyrrolidon,
Cellulose, Wasser, Sirup, Methylcellulose, Methyl- und Propylhydroxybenzoate,
Talkum, Magnesiumstearat und Mineralöl. Die Formulierungen können zusätzlich enthalten
Gleitmittel, Netzmittel, Emulgier- und Suspendiermittel, Konservierungsmittel, Süßstoffe
und Geschmacksstoffe. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können so
formuliert werden, dass sie eine schnelle, anhaltende oder verzögerte Freisetzung
des Wirkstoffs nach der Verabreichung an den Patienten durch Verwendung
von in der Technik bekannten Verfahren bereitstellen.
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Die
Zusammensetzungen werden vorzugsweise in einer Einheitsdosierungsform
formuliert, wobei jede Dosierung normalerweise etwa 5 mg bis etwa
500 mg, gewöhnlicher
etwa 25 mg bis etwa 300 mg des Wirkstoffs enthält. Der Ausdruck "Einheitsdosierungsform" bezieht sich auf
physikalisch getrennte Einheiten, die als einmalige Dosierungen
für den
Menschen oder andere Säuger
geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff,
die zur Herstellung des gewünschten
therapeutischen Effekts berechnet wurde, zusammen mit einem geeigneten
pharmazeutischen Träger,
Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoff enthält. Die
folgenden Formulierungsbeispiele sind nur erläuternd und sollen den Schutzumfang
der Erfindung in keiner Weise beschränken.
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Formulierung 1
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Hartgelatinekapseln
werden unter Verwendung folgender Inhaltsstoffe hergestellt:
| Menge |
| (mg/Kapsel) |
Wirkstoff | 250 |
Stärke, getrocknet | 200 |
Magnesiumstearat | 10 |
Gesamt | 460
mg |
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Die
obigen Inhaltsstoffe werden gemischt und in Hartgelatinekapseln
in Mengen von 460 mg gefüllt.
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Formulierung 2
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Eine
Tablette wird unter Verwendung der folgenden Inhaltsstoffe hergestellt:
| Menge |
| (mg/Tablette) |
Wirkstoff | 250 |
mikrokristalline
Cellulose | 400 |
pyrogen
hergestelltes Siliciumdioxid | 10 |
Stearinsäure | 5 |
Gesamt | 655
mg |
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Die
Bestandteile werden vermischt und unter Bildung von Tabletten gepresst,
wobei jede 665 mg wiegt.
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Formulierung 3
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Eine
Aerosollösung,
die die folgenden Bestandteile enthält, wird hergestellt:
| Gewichtprozent |
Wirkstoff | 0,25 |
Ethanol | 29,75 |
Propellant
22 (Chlordifluormethan) | 70,00 |
Gesamt | 100,00 |
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Der
Wirkstoff wird mit Ethanol gemischt und das Gemisch wird zu einem
Teil Propellant 22 gegeben, auf –30°C abgekühlt und in ein Abfüllgerät gegeben.
Die erforderliche Menge wird anschließend in einen Edelstahlbehälter gefüllt und
mit dem Rest des Propellants verdünnt. Die Ventileinheiten werden
anschließend
am Behälter
angebracht.
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Formulierung 4
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Tabletten,
die jeweils 60 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
Wirkstoff | 60
mg |
Stärke | 45
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 35
mg |
Polyvinylpyrrolidon | 4
mg |
Natriumcarboxymethylstärke | 4,5
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
Talkum | 1
mg |
Gesamt | 150
mg |
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Der
Wirkstoff, die Stärke
und die Cellulose werden durch ein Nr. 45 Mesh U.S. Sieb gegeben
und sorgfältig
vermischt. Die wässrige
Lösung,
die Polyvinylpyrrolidon enthält,
wird mit dem entstehenden Pulver vermischt und das Gemisch wird
anschließend
durch ein Nr. 14 Mesh U.S. Sieb gegeben. Die so hergestellten Granula
werden bei 50°C
getrocknet und durch ein Nr. 18 Mesh U.S. Sieb gegeben. Die Natriumcarboxymethylstärke, das
Magnesiumstearat und das Talkum werden, nachdem sie vorher durch
ein Nr. 60 Mesh U.S. Sieb gegeben wurden, zu den Granula gegeben
und nach dem Mischen in einer Tablettenmaschine unter Bildung von
Tabletten gepresst, die jeweils 150 mg wiegen.
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Formulierung 5
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Kapseln,
die jeweils 80 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
Wirkstoff | 80
mg |
Stärke | 59
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 59
mg |
Magnesiumstearat | 2
mg |
Gesamt | 200
mg |
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Der
Wirkstoff, die Cellulose, die Stärke
und das Magnesiumstearat werden gemischt, durch ein Nr. 45 Mesh
U.S. Sieb gegeben und in Hartgelatinekapseln in 200 mg Mengen abgefüllt.
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Formulierung 6
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Zäpfchen,
die jeweils 225 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
Wirkstoff | 225
mg |
Gesättigte Fettsäureglyceride | 2
000 mg |
Gesamt | 2
225 mg |
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Der
Wirkstoff wird durch ein Nr. 60 Mesh U.S. Sieb gegeben und in den
gesättigten
Fettsäureglyceriden
suspendiert, die vorher bei möglichst
geringer Hitze geschmolzen werden. Das Gemisch wird anschließend in
eine Zäpfchenform
mit einer nominalen Kapazität
von 2 g gegossen und abgekühlt.
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Formulierung 7
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Suspensionen,
die jeweils 50 mg des Wirkstoffs pro 5 ml Dosis enthalten, werden
folgendermaßen hergestellt:
Wirkstoff | 50
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 50
mg |
Sirup | 1,25
ml |
Benzoesäurelösung | 0,10
ml |
Geschmacksstoff | q.v. |
Farbstoff | q.v. |
Gereinigtes
Wasser auf gesamt | 5
ml |
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Der
Wirkstoff wird durch ein Nr. 45 Mesh U.S. Sieb gegeben und mit Natriumcarboxymethylcellulose und
Sirup vermischt, um eine glatte Paste zu erhalten. Die Benzoesäurelösung, der
Geschmacksstoff und der Farbstoff werden mit einem Anteil Wasser
vermischt, und unter Rühren
zugegeben. Anschließend
wird ausreichend Wasser zugegeben, um das erforderliche Volumen
zu erhalten.
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Formulierung 8
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Eine
intravenöse
Formulierung kann folgendermaßen
hergestellt werden:
Wirkstoff | 100
mg |
Mannit | 100
mg |
5 N
Natriumhydroxid | 200
ml |
Gereinigtes
Wasser auf gesamt | 5
ml |
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung.
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Die
folgenden Abkürzungen
werden in den Beispielen verwendet:
EtOAc: Ethylacetat, THF:
Tetrahydrofuran, EtOH: Ethanol, TLC: Dünnschichtchromatographie, GC:
Gaschromatographie, HPLC: Hochdruckflüssigchromatographie, m-CPBA:
m-Chlorperbenzoesäure,
Et2O: Diethylether, DMSO: Dimethylsulfoxid,
DBU: 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en, MTBE: Methyl-t-butylether und FDMS:
Felddesorptionsmassenspektrometrie.
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Beispiel 1
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1SR,4SR,5RS,6SR-4-Amino-2-Oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
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(a) 2SR-1,2-O-Isopropylidenbutan-1,2,4-triol.
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Eine
Lösung
aus 1,2,4-Butantriol (53 g, 500 mmol) in Aceton (1 l) wird in einer
Portion mit p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
(4,75 g, 25 mmol) behandelt und über
Nacht bei Umgebungstemperatur gerührt. Triethylamin (2,5 g, 25
mmol) wird in einer Portion zugegeben und das entstehende Reaktionsgemisch
wird im Vakuum unter Bildung des Rohprodukts konzentriert. Eine
Reinigung durch HPLC (10 EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) ergibt
die Titelverbindung (53,1 g, 363 mmol) mit 73%.
FDMS: M+ + 1 = 147. Analyse berechnet für C7H14O3 × 0,5 H2O: C 54,18, H 9,74. Gefunden: C 54,50, H
9,56.
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(b) 5SR-E-Ethyl-5,6-O-isopropyliden-5,6-dihydroxy-2-hexenoat
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DMSO
(56,65 g, 725 mmol) wird tropfenweise zu einer –78°C Lösung an Oxalylchlorid (48,32
g, 380,7 mmol) in CH2Cl2 (1
l) gegeben und für
15 Minuten gerührt.
Anschließend
wird eine Lösung
des Produkts von Schritt (a) (53 g, 362,6 mmol) in CH2Cl2 (400 ml) tropfenweise mit einer solchen
Geschwindigkeit zugegeben, dass die Reaktionstemperatur auf ≤ –60°C gehalten
wird. N,N-Diisopropylethylamin (140,6 g, 1087 mmol) wird tropfenweise
zugegeben und die entstehende Aufschlämmung kann sich erneut auf
Raumtemperatur erwärmen,
wenn sie unter Bildung von rohem O-Isopropyliden-4-oxo-(SR)-butan-1,2-diol für 2 Stunden
gerührt
wird. Das Reaktionsgemisch wird auf 0°C abgekühlt, (Carbethoxymethylen)triphenylphosphoran
(252,5 g, 725 mmol) wird in einer Portion zugegeben und es kann
sich auf Umgebungstemperatur erwärmen,
wenn es über Nacht
gerührt
wird. Das Reaktionsgemisch wird mit Diethylether verdünnt, nacheinander
mit H2O, wässrigem NaHSO4 und
Kochsalzlösung
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des Rohprodukts konzentriert. Das Produkt wird mit Et2O
behandelt, das Ph3P=O wird durch Filtration
entfernt und das Filtrat wird im Vakuum unter Bildung des Rohprodukts
konzentriert. Eine Reinigung über
HPLC (10% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) ergibt 2% des Z-Isomers
(1,52 g, 7,1 mmol) und 73% des Titel-E-Isomers (56,55 g, 264 mmol).
Z-Isomer: FDMS:
M+ + 1 = 215. Analyse berechnet für C11H18O4 × 0,25 H2O: C 60,39, H 8,52. Gefunden: C 60,49, H
8,28. E-Isomer: FDMS: M+ + 1 = 215. Analyse
berechnet für
C11H18O4:
C 61,66, H 8,47. Gefunden: C 61,44, H 8,24.
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(c) 5SR-E-Ethyl-(SR,E)-5,6-dihydroxy-2-hexenoat
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (b) (46,4 g, 216,6 mmol) in THF (700 ml)
wird in einer Portion mit 1 N HCl (500 ml) behandelt und bei Umgebungstemperatur über Nacht
gerührt.
EtOAc und NaCl werden zugegeben und die entstehende Aufschlämmung wird
stark für
2 Stunden gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird in einem Trenntrichter aufgeteilt und
das Produkt wird mit EtOAc extrahiert. Alle organischen Anteile
werden vereinigt, mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des rohen Diols konzentriert. Eine Reinigung über HPLC (25% EtOAc/Hexan bis
95% EtOAc 1 Hexan) ergibt die Titelverbindung (30,52 g, 175 mmol)
mit 81%. FDMS: M+ + 1 = 175. Analyse berechnet
für C8H14O4 × 0,25 H2O: C 53,77, H 8,18. Gefunden: C 53,88, H
7,95.
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(d) 2SR,4RS-Ethyl-2-[(4-hydroxytetrahydrofuran-2-yl)]-2-iodacetat
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (c) (30,41 g, 174,6 mmol) in Diethylether
(1,5 l) wird bei Raumtemperatur nacheinander behandelt mit NaHCO3 (44,0 g, 524 mmol), dann I2 (100,8
g, 788 mmol) und das entstehende Reaktionsgemisch wird gerührt, bis
es gemäß TLC vollständig ist.
Es wird wässriges
Na2S2O3 zum Reaktionsgemisch
gegeben und das Produkt wird mit Et2O extrahiert.
Alle organischen Anteile werden vereinigt, mit Na2S2O3, H2O,
dann Kochsalzlösung
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und im Vakuum unter Bildung des Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung
durch HPLC (5% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc 1 Hexan) ergibt die Titelverbindung
(29,05 g, 97 mmol) mit 55%. FDMS: M+ + 1
= 301. Analyse berechnet für
C8H13IO4 × 1,0 H2O: C 30,21, H 4,75. Gefunden: C 30,23, H
4,43.
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(e) 2SR-Ethyl-2-[(4-oxotetrahydrofuran-2-yl)]iodacetat
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (d) (28,5 g, 95 mmol) in CH2Cl2 (500 ml) mit 3 Å Sieben wird in einer Portion
mit Pyridiniumchlorchromat (91,5 g, 425 mmol) behandelt und bei
Umgebungstemperatur über Nacht
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit Et2O verdünnt und
durch Celite® filtriert.
Das Filtrat wird mit 1 N HCl aufgeteilt und das Produkt wird mit
Et2O extrahiert. Alle organischen Anteile
werden vereinigt, mit 1 N HCl und Kochsalzlösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung durch HPLC (10% EtOAc/Hexan
bis 50% EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung (17,9 g, 60,1 mmol)
mit 63%. FDMS: M+ = 298. Analyse berechnet
für C8H11IO4 × 0,5 H2O: C 31,29, H 3,94. Gefunden: C 31,16, H
3,75.
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(f) 1SR,5SR,6SR-Ethyl-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4-on-6-carboxylat
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (e) (5,25 g, 17,6 mmol) in THF (50 ml)
wird durch die tropfenweise Zugabe einer DBU Lösung (2,82 g, 18,5 mmol) in
THF (10 ml) behandelt und das entstehende Reaktionsgemisch wird
für 1 Stunde
bei Umgebungstemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum einreduziert, zwischen Et2O und 1 N HCl aufgeteilt und das Produkt
wird mit Et2O extrahiert. Alle organischen
Anteile werden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung des
Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung durch HPLC (10% EtOAc/Hexan
bis 50% EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung (1,47 g, 8,63 mmol)
mit 49%. FDMS: M+ = 170. Analyse berechnet
für C8H11O4 × 0,1 H2O: C 55,88, H 5,98. Gefunden: C 55,73, H
5,81.
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(g) 1SR,4SR,5RS,6SR-Diethyl-4-(aminobenzyloxycarbonyl)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarboxylat
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (f) (3,0 g, 17,6 mmol) in einem 1 : 1 Gemisch
aus EtOH H2O (50 ml Gesamtvolumen) wird
nacheinander mit NH2CO2NH4 (4,13 g, 52,9 mmol), dann mit KCN (1,72
g, 26,4 mmol) behandelt und für
40 Stunden auf 55°C
erwärmt.
NaOH (4,0 g, 100 mmol) wird in einer Portion zur Reaktion gegeben
und unter Rückfluss
für 48
Stunden erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum konzentriert und die rohe Aminodisäure wird
in H2O rekonstituiert. Die wässrige Komponente
wird mit Et2O (3×) gewaschen, auf 0°C gekühlt und
mit konz. HCl auf pH = 1 angesäuert.
Die wässrige
Komponente wird mit Et2O (3×) gewaschen,
mit NaHCO3 auf pH = 10 basisch gemacht und
im Vakuum bis zur Trockne konzentriert. Die Feststoffe werden in
einem 1 : 1 Gemisch aus THF : H2O (100 l
Gesamtvolumen) rekonstituiert und bei 0°C gerührt wenn Benzylchlorformiat
(4,50 g, 26,4 mmol) tropfenweise zugegeben wird und das Gemisch
kann sich auf Umgebungstemperatur erwärmen, wenn es für 48 Stunden
gerührt
wird. Das Reaktionsgemisch wird verdünnt und mit Et2O
gewaschen. Die wässrige
Phase wird mit konz. HCl auf pH = 1 angesäuert und mit NaCl und EtOAc
aufgeteilt. Das Produkt wird mit EtOAc extrahiert, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
der rohen N-CBZ Disäure
konzentriert. Dieses Zwischenprodukt wird in CH3CN
rekonstituiert und anschließend
mit Triethylamin (5,6 g, 56 mmol) und dann Iodethan (6,5 g, 42 mmol)
behandelt und für
48 Stunden auf 50°C
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wird mit Et2O verdünnt und
mit 1 N HCl aufgeteilt. Das Produkt wird mit Et2O
extrahiert, mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des Rohprodukts konzentriert, das durch HPLC (10% EtOAc/Hexan bis
50% EtOAc/Hexan) unter Bildung der Titelverbindung (1,18 g, 3,13
mmol) mit 18% gereinigt wird. FDMS: M+ 377
Analyse berechnet für
C19H23NO7: C 60,47, H 6,14, N 3,71. Gefunden: C 60,61,
H 6,44, N 3,75.
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(h)
Eine Lösung
des Produkts von Schritt (g) (0,71 g, 1,86 mmol) in 2 N NaOH (20
ml) wird unter Rückfluss
für 3 Tage
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wird aufgeteilt und mit EtOAc gewaschen. Die
entstehende wässrige
Komponente wird anschließend
mit 6 N HCl angesäuert
und mit EtOAc gewaschen. Alle organischen Anteile werden verworfen.
Die wässrige
Phase wird bis zur Trockne konzentriert, in H2O
rekonstituiert und der pH wird mit 1 N NaOH auf 14 eingestellt.
Die entstehenden Feststoffe werden durch Filtration entfernt und
das Filtrat wird im Vakuum einreduziert. Der pH wird mit 1 N HCl
auf 2 eingestellt, auf Dowex® 50X8-100 Kationenaustauscherharz
aufgetragen und mit 10% Pyridin/H2O unter
Bildung der Titelverbindung (0,25 g, 1,34 mmol) mit 72% eluiert.
Smp = Zers. > 200°C. FDMS:
M+ + 1 = 188. Analyse berechnet für C7H9NO5:
C 44,92, H 4,85, N 7,48. Gefunden: C 44,69, H 4,73, N 7,25.
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Beispiel 2
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1S,4S,5R,6S-Enantiomer
und 1R,4R,5S,6R-Enantiomer von 4-Amino-2-oxobicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
(a) 2SR-Ethyl-2-[(4-oxotetrahydrofuran-2-yl)]iodacetat
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Eine
0°C Lösung des
Produkts von Beispiel 1 Schritt (d) (34,0 g, 113 mmol) in Aceton
(500 ml) wird durch die tropfenweise Zugabe des Jones Reagenzes
(225 ml, 450 mmol) mit einer solchen Geschwindigkeit behandelt,
dass die Reaktionstemperatur bei ≤ 15°C bleibt.
Nach einer vollständigen
Zugabe kann sich die Reaktion auf Umgebungstemperatur erwärmen, während sie
für 3 Stunden
gerührt
wird 2-Propanol (30 ml) wird tropfenweise zugegeben, um die Reaktion
zu stoppen. Das Reaktionsvolumen wird im Vakuum verringert und das
Produkt wird mit Et2O extrahiert. Alle organischen
Bestandteile werden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und durch präparative HPLC (10 EtOAc/Hexan
bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung von 24,6 g (82,5 mmol, 73%) der
Titelverbindung gereinigt. FDMS: M+ = 298.
Analyse berechnet für C8H11IO4:
C 32,24, H 3,72. Gefunden: C 32,37, H 3,82.
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(b) 1SR,5SR,6SR-Ethyl-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4-on-6-carboxylat
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Eine
Lösung
mit 10°C
des Produkts von Schritt (a) (39,6 g, 133 mmol) in EtOAc (1,5 l)
wird durch tropfenweise Zugabe einer DBU Lösung (25,28 g, 166 mmol) in
EtOAc (100 ml) behandelt und das entstehende Reaktionsgemisch wird
bei 10 bis 15°C
gerührt,
bis die Umsetzung gemäß TLC und
GC als vollständig
beurteilt wird. Das Reaktionsgemisch wird mit 1 N HCl angesäuert und
das Produkt wird mit EtOAc extrahiert. Alle organischen Anteile
werden vereinigt, mit Na2S2O3 und dann Kochsalzlösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
eines Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung durch HPLC (5% EtOAc/Hexan
bis 50% EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung (14,7 g, 86,3 mmol)
mit 52%. FDMS: M+ = 170. Analyse berechnet
für C8H10O4 × 0,25 H2O: C 55,01, H 6,06. Gefunden: C 55,32, H
5,76.
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(c) 1SR,4SR,5RS,6SR-Ethyl-(4-spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carboxylat
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (b) (14,0 g, 82 mmol) in 100% EtOH (100
ml) und H2O (40 ml) bei Umgebungstemperatur
wird nacheinander mit (NH4)2CO3 (16,0 g, 205 mmol) und KCN (6,70 g, 103
mmol) behandelt und für
1 Stunde auf 35°C
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wird auf 0°C
abgekühlt
und das Produkt wird aus einer Lösung
bei pH = 4 durch die tropfenweise Zugabe von 5 N HCl ausgefällt. Die
Feststoffe werden durch Vakuumfiltration gewonnen, mit 2-Propanol
gewaschen und bei 80°C
unter Vakuum unter Bildung von 12,24 g (51 mmol, 62%) der Titelverbindung
getrocknet. Smp = 161–163°C. FDMS:
M+ = 240. Analyse berechnet für C10H12N2O5 × 0,60
H2O: C 47,85, H 5,30, N 11,16. Gefunden:
C 47,53, H 4,89, N 10,91.
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(d) 1SR,4SR,5RS,6SR-4-(Spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carbonsäure
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (c) (8,5 g, 35,4 mmol) in 2 N NaOH (70
ml) wird bei Umgebungstemperatur für 3 Stunden gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird auf 0°C
gekühlt
und 5,0 g (23,6 mmol, 67%) des Produkts werden aus der Lösung bei
pH = 1 durch die tropfenweise Zugabe von konz. HCl ausgefällt. Das wässrige Filtrat
wird mit NaCl gesättigt
und mit EtOAc unter Bildung von zusätzlichen 2,3 g (10,8 mmol,
16%) des gewünschten
Produkts extrahiert. Die gesamte kombinierte Ausbeute der Titelverbindung
beträgt
7,3 g (34,4 mmol, 97%). Smp = 258–261°C. FDMS: M+ +
1 = 213. Analyse berechnet für
C8H8N2O5: C 45,29, H 3,80, N 13,20. gefunden: C
45,00, H 3,65, N 12,99.
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(e) 1R,4R,5S,6R-(–)-4-(Spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carboxylat
-
Eine
65°C Lösung des
razemischen Gemisches der wie in Schritt (d) beschrieben hergestellten
Verbindungen (6,67 g, 31,4 mmol) in EtOH (2 l) wird mit einer Lösung aus
R-(–)-2-Phenylglycinol
(4,74 g, 34,5 mmol) in EtOH (500 ml) behandelt und das entstehende
Reaktionsgemisch wird unter Rückfluss
erhitzt, bis die Auflösung
erreicht ist. Das Reaktionsgemisch kann sich auf Umgebungstemperatur
abkühlen,
wenn es über Nacht
gerührt
wird. 4,20 g (12 mmol) des Produkts werden mit ≥ 95% ee durch Vaku umfiltration
gewonnen. Eine zusätzliche
Umkristallisation aus EtOH ergibt 3,83 g (11 mmol, 35%) des chiralen
Salzes mit > 99,5%
ee. αD = –111° (c = 0,1,
H2O). Smp = 198–201°C. Analyse berechnet für C16H19N3O6 × 0,5
H2O: C 53,63, H 5,63, N 11,73. Gefunden:
C 53,67, H 5,60, N 11,65. Das chirale Salz (3,8 g, 10,9 mmol) wird
in die freie Säure
durch Aufteilen zwischen 1 N HCl, NaCl und EtOAc umgewandelt. Die
organische Phase wird abgetrennt, über MgSO4 getrocknet
und im Vakuum unter Bildung von 2,15 g (10,1 mmol, 93%) der Titelverbindung
mit > 99,5% ee konzentriert. αD = –134° (c = 0,01,
MeOH). Smp. = 260–262°C. FDMS:
M+ + 1 = 213. Analyse berechnet für C8H8N2O5: C 45,29, H 3,80, N 13,20. Gefunden: C
45,48, H 4,04, N 13,13.
-
(f) 1S,4S,5R,6S-(+)-4-(Spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carboxylat
-
Die
Mutterlaugen aus Schritt (e) werden vereinigt und im Vakuum konzentriert.
Das Basenadditionssalz wird in die freie Säure durch die Aufteilung zwischen
1 N HCl, NaCl und EtOAc umgewandelt. Die organische Phase wird abgetrennt, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
von 2,2 g (10,4 mmol) eines Feststoffs konzentriert. Dieser Feststoff
wird in heißem
EtOH (100 ml) gelöst
und mit einer Lösung
aus S-(+)-2-Phenylglycinol (1,56 g, 11,4 mmol) in EtOH (50 ml) behandelt.
Nach der anfänglichen
Ausfällung
des Salzes wird zusätzliches
EtOH (50 ml) zugegeben und am Rückfluss
erhitzt. Das chirale Salz kristallisiert, wenn die Lösung sich über Nacht
auf Raumtemperatur abkühlen
kann unter Bildung von 2,4 g (6,9 mmol, 66%) mit > 99,5 ee. αD =
+103° (c
= 0,1, H2O). Smp = 217–220°C. Analyse berechnet für C16H19N3O6 × 0,5
H2O: C 53,63, H 5,63, N 11,73. Gefunden:
C 53,87, H 6,07, N 10,69. Das chirale Salz (2,3 g, 6,6 mmol) wird
in die freie Säure
durch Aufteilen zwischen 1 N HCl, NaCl und EtOAc umgewandelt. Die
organische Phase wird abgetrennt, über MgSO4 getrocknet
und im Vakuum unter Bildung von 1,30 g (6,1 mmol, 93%) der Titelverbindung mit > 99,5% ee konzentriert. αD =
+128° (c
= 0,01, MeOH). Smp = 267–269°C. FDMS:
M+ + 1 = 213. Analyse berechnet für C8H8N2O5 × 0,4
AcOH: C 44,75, H 4,10, N 11,86. Gefunden: C 44,50, H 4,06, N 12,11.
-
(g) 1R,4R,5S,6R-(–)-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (e) (2,10 g, 10 mmol) in 2 N NaOH (35 ml)
wird über
Nacht auf Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann auf 0°C abgekühlt, mit 6 N HCl auf pH = 1
angesäuert
und zur Trockne konzentriert. Der Feststoff wird in H2O
bei pH = 12 rekonstituiert, auf Bio-Rad® Ag1-X8
Anionenaustauscherharz aufgetragen und mit 3 N AcOH unter Bildung
von 1,51 g (8,07 mmol, 81%) der Titelverbindung mit > 99,5% ee eluiert.
Smp > 275°C (Zers.) αD = –63° (c = 0,01,
H2O). FDMS: M+ +
1 = 188. Analyse berechnet für
C7H9NO5:
C 44,93, H 4,85, N 7,48. Gefunden: C 44,66, H 4,82, N 7,36.
-
(h) 1S,4S,5R,6S-(+)-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (f) (1,20 g, 5,6 mmol) in 2 N NaOH (15
ml) wird über
Nacht auf Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann auf 0°C abgekühlt, mit 6 N HCl auf pH = 1
angesäuert
und dann zur Trockne konzentriert. Der Feststoff wird in H2O bei pH = 12 rekonstituiert, auf Bio-Rad® AG1-X8
Anionenaustauscherharz aufgetragen und mit 3 N AcOH unter Bildung
von 0,83 g (4,40 mmol, 79%) der Titelverbindung mit > 99,5% ee eluiert.
Smp > 275°C (Zers.). αD =
+62° (c
= 0,01, H2O). FDMS: M+ +
1 = 188. Analyse berechnet für
C7H9NO5 × 0,3 H2O: C 43,66, H 5,03, N 7,27. Gefunden: C
43,37, H 4,68, N 7,06.
-
Beispiel 3
-
1R,4R,5S,6R-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
(a) 2S-1,2-O-Isopropylidenbutan-1,2,4-triol
-
Eine
Lösung
aus S-(–)-1,2,4-Butantriol
(25 g, 236 mmol) in Aceton (500 ml) wird mit einer Portion p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
(1,80 g, 9,4 mmol) behandelt und über Nacht bei Umgebungstemperatur
gerührt. Triethylamin
(0,95 g, 9,4 mmol) wird in einer Portion zugegeben und das entstehende
Reaktionsgemisch wird im Vakuum unter Bildung des Rohprodukts konzentriert.
Eine Reinigung durch HPLC (10% EtOAc/Hexan bis 90% EtOAc/Hexan)
ergibt die Titelverbindung (29,88 g, 204 mmol) mit 87%. αD =
+2° (c =
0,01, CH2Cl2). FDMS: M+ +1 = 147. Analyse berechnet für C7H14O3 × 0,25 H2O: C 55,79, H 9,70. Gefunden: C 55,80, H
9,32.
-
(b) 5S-E-Ethyl-5,6-O-isopropyliden-5,6-dihydroxy-2-hexenoat
-
Oxalylchlorid
(38,71 g, 305 mmol) wird tropfenweise zu einer –78°C Lösung aus DMSO (31,75 g, 406 mmol)
in CH2Cl2 (1 l)
mit einer solchen Geschwindigkeit gegeben, dass die Reaktionstemperatur
auf ≤ –65°C gehalten
wird und anschließend
für weitere
30 Minuten gerührt.
Zu diesem Reaktionsgemisch wird tropfenweise eine Lösung des
Produkts von Schritt (a) (29,7 g, 203 mmol) in CH2Cl2 (100 ml) mit einer solchen Geschwindigkeit
zugegeben, das die Reaktionstemperatur auf ≤ –60°C gehalten wird, wobei nach
der vollständigen
Zugabe das Reaktionsgemisch bei –78°C für 6 Stunden gerührt wird.
Es wird Triethylamin (101 g, 1000 ml) tropfenweise zugegeben und
die entstehende Aufschlämmung
kann sich auf Umgebungstemperatur erwärmen, wenn sie 2 Stunden unter
Bildung des rohen O-Isopropyliden-4-oxo-(S)-butan-1,2-diols gerührt wird.
Das Reaktionsgemisch wird auf 0°C
gekühlt,
(Carbethoxymethylen)triphenylphosphoran (88,4 g, 250 mmol) wird
in einer Portion zugegeben und es kann sich auf Umgebungstemperatur
erwärmen,
wenn es über
Nacht gerührt wird.
Das Reaktionsgemisch wird nacheinander mit H2O,
wässrigem
NaHSO4 und Kochsalzlösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des Rohprodukts konzentriert. Das Produkt wird mit Et2O
(500 ml) behandelt, das Ph3P=O wird durch
Filtration entfernt und das Filtrat wird im Vakuum unter Bildung
des Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung durch HPLC (10% EtOAc/Hexan)
ergibt die Titelverbindung (35,55 g, 166 mmol) mit 82%. αD = –9° (c = 0,01,
CH2Cl2). αD = –11° (c = 0,01,
MeOH). FDMS: M+ = 214. Analyse berechnet
für C11H18O4:
C 61,66, H 8,47. Gefunden: C 61,53, H 8,17.
-
(c) 5S,E-Ethyl-5,6-dihydroxy-2-hexenoat
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (b) (35,4 g, 165 mmol) in THF (330 ml)
wird in einer Portion mit 1 N HCl (330 ml) behandelt und bei Umgebungstemperatur über Nacht
gerührt.
Der pH der Reaktion wird mit NaHCO3 auf
7 eingestellt, dann werden EtOAc und NaCl zugegeben und die entstehende
Aufschlämmung wird
für 1 Stunde
stark gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird in einem Trenntrichter aufgeteilt und
das Produkt wird mit EtOAc extrahiert. Alle organischen Bestandteile
werden vereinigt, mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des rohen Diols konzentriert. Eine Reinigung über HPLC (10% EtOAc/Hexan bis
90% EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung (24,6 g, 141 mmol) mit
86%. αD = –6° (c = 0,01,
CH2Cl2). αD = –22° (c = 0,01,
MeOH). FDMS: M+ + 1 = 175. Analyse berechnet
für C8H1404 × 0,25 H2O: C 53,77, H 8,18. Gefunden: C 53,50, H
8,48.
-
(d) 2R,4S-Ethyl-2-[(4-hydroxytetrahydrofuran-2-yl)]-2-iodacetat
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (c) (24,6 g, 141 mmol) in Diethylether
(1 l) wird bei Raumtemperatur nacheinander mit NaHCO3 (35,6
g, 424 mmol) und dann I2 (80,7 g, 635 mmol)
behandelt und das entstehende Reaktionsgemisch wird bis zur Vollständigkeit
gemäß TLC gerührt. Es
wird festes Na2S2O3 zum Reaktionsgemisch gegeben und stark
gerührt,
bis eine Entfärbung
auftritt. Das Reaktionsgemisch wird mit Wasser aufgeteilt und das
Produkt wird mit Et2O extrahiert. Alle organischen
Bestandteile werden vereinigt, mit Na2S2O3, H2O
und dann Kochsalzlösung
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und im Vakuum unter Bildung des Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung
durch HPLC (10% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung
(23,51 g, 78,3 mmol) mit 55%. αD = +64° (c
= 0,01, CHCl3). FDMS: M+ =
300. Analyse berechnet für
C8H13IO4 × 0,5 H2O: C 31,09, H 4,57. Gefunden: C 30,89, H
4,48.
-
(e) 2R-Ethyl-2-[(4-oxotetrahydrofuran-2-yl)]iodacetat
-
Eine
0°C Lösung des
Produkts von Schritt (d) (23,3 g, 77,6 mmol) in Aceton (500 ml)
wird durch tropfenweise Zugabe von Jones Reagenz (225 ml, 450 mmol)
mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben, dass die Reaktionstemperatur ≤ 10°C beträgt. Nach
einer vollständigen
Zugabe kann sich die Reaktion auf Umgebungstemperatur erwärmen, wenn
sie für
6 Stunden gerührt
wird. 2-Propanol (25 ml) wird tropfenweise zugegeben, um die Reaktion
zu stoppen. Das Reaktionsvolumen wird im Vakuum verringert und das
Produkt wird mit Et2O extrahiert. Es werden
alle organischen Bestandteile vereinigt, mit 10% NaHCO3,
H2O und Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und durch präparative HPLC (10% EtOAc/Hexan
bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung von 18,6 g (62,3 mmol, 80%) der
Titelverbindung gereinigt. αD = +65° (c
= 0,01, CHCl3). FDMS: M+ =
298. Analyse berechnet für
C8H11IO4:
C 32,24, H 3,72. Gefunden: C 32,48, H 3,62.
-
(f) 1R,5R,6R-Ethyl-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4-on-6-carboxylat
-
Eine
10°C Lösung des
Produkts von Schritt (e) (18,45 g, 61,9 mmol) in EtOAc (750 ml)
wird durch tropfenweise Zugabe einer Lösung von DBU (11,78 g, 77,4
mmol) in EtOAc (75 ml) behandelt und das entstehende Reaktionsgemisch
wird bei 11°C
für 1 Stunde
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit 1 N HCl angesäuert und das Produkt wird mit
EtOAc extrahiert. Alle organischen Anteile werden kombiniert, mit
Na2S2O3 und
dann Kochsalzlösung
gewaschen, über
MgSO4 getrocknet und im Vakuum unter Bildung
des Rohprodukts konzentriert. Eine Reinigung über HPLC (10% EtOAc/Hexan bis
50% EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung (6,62 g, 38,9 mmol)
mit 63%. Smp = 88–89°C. αD =
+164° (c
= 0,01, CHCl3). FDMS: M+ +
1 = 171. Analyse berechnet für
C8H10O4:
C 56,47, H 5,92. Gefunden: C 56,18. H 5,65.
-
(g) 1R,4R,5S,6R-Ethyl-(4-spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carboxylat
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (f) (3,0 g, 17,6 mmol) in EtOH (25 ml)
und H2O (10 ml) bei Raumtemperatur wird
nacheinander mit (NH4)2CO3 (3,44 g, 44,1 mmol) und KCN (1,43 g, 22
mmol) behandelt und für
1 Stunde auf 35°C
erwärmt.
Der pH des Reaktionsgemisches wird mit 5 N HCl auf 1 verringert
und bis zur Trockne konzentriert. Das Produkt wird aus 2-Propanol/H2O (10 : 1), filtriert und unter Vakuum bei
80°C unter Bildung
von 1,15 g (4,8 mmol, 27%) der Titelverbindung getrocknet. Smp =
195–197°C. αD = –128° (c = 0,01 MeOH).
FDMS: M+ + 1 = 241. Analyse berechnet für C10H12N2O5: C 50,00, H 5,04, N 11,66. Gefunden: C
49,99, H 4,89, N 11,44.
-
(h) 1R,4R,5S,6R-(4-Spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carboxylat
-
Eine
Lösung
des Produkts von Beispiel g (1,10 g, 4,58 mmol) in 1 N NaOH (15
ml) wird für
3 Stunden bei Umgebungstemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
mit 5 N HCl auf pH = 1 angesäuert
und das Produkt wird mit EtOAc extrahiert. Alle organischen Anteile
werden vereinigt, mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter
Bildung von 0,94 g (4,4 mmol, 97%) der Titelverbindung konzentriert. αD = –139° (c = 0,01,
MeOH). Smp = 268–270°C. FDMS:
M+ + 1 = 213. Analyse berechnet für C8H8N2O5 × 0,1
H2O: C 44,91, H 3,86, N 13,09. Gefunden:
C 44,80, H 3,85, N 12,92.
-
(i) 1R,4R,5S,6R-(–)-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
Unter
Verwendung von 0,90 g (4,2 mmol) des Produkts von Schritt h wird
die zur Verbindung von Beispiel 2g identische Titelverbindung erhalten.
-
Beispiel 4
-
1SR,4RS,5RS,6RS-4-Amino-2-thiabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
(a) (1SR,5RS,6RS)-Ethyl-[2-thiabicyclo[3.1.0]hex-3-en]carboxylat
-
Eine
Lösung
aus Ethyldiazoacetat (11,4 g, 100 mmol) in Thiophen (20 ml) wird
tropfenweise zu einer 70°C
Lösung
aus [Rh(OAc)2]2 in
Thiophen (100 ml) gegeben. Nach der vollständigen Zugabe wird das Reaktionsgemisch
unter Rückfluss
für 3 Stunden
erhitzt, zu einem orangen Öl
konzentriert und durch präparative HPLC
(10% EtOAc/Hexan) unter Bildung von 6,51 g (38%, 38,2 mmol) der
Titelverbindung gereinigt. FDMS: M+ = 170.
Analyse berechnet für
C8H10O2S:
C 56,45, H 5,92, S 18,84. Gefunden: C 56,72, H 6,21, S 19,11.
-
(b) (1SR,4RS,5RS,6RS)-Ethyl-4-hydroxy-[2-thiabicyclo[3.1.0]hexan]carboxylat
-
Eine
Lösung
aus BH3 × THF (1 M, 5,3 mmol) wird
tropfenweise zu einer 0°C
Lösung
des Produkts von Schritt (a) (0,90 g, 5,29 mmol) in THF (25 ml)
gegeben und anschließend
bei 0°C
für 6 Stunden
gerührt.
3 N NaOH (5 ml) wird tropfenweise, gefolgt von 30% H2O2 (1 ml) zugegeben. Das entstehende Reaktionsgemisch kann
sich auf Umgebungstemperatur erwärmen,
wenn es über
Nacht gerührt
wird. Die Reaktion wird mit gesättigtem
NaHCO3 aufgeteilt und das Produkt wird mit
Et2O extrahiert. Alle organischen Bestandteile
werden vereinigt, mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und durch
PCTLC (10% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung von 0,48
g (48%, 2,5 mmol) der Titelverbindung gereinigt. FDMS: M+ = 188. Analyse berechnet für C8H12O3S × 0,4 H2O: C 49,16, H 6,60, S 16,40. Gefunden: C
49,03, H 6,28, S 17,80.
-
(c) (1SR,5RS,6RS)-Ethyl-4-oxo-[2-thiabicyclo[3.1.0]hexan]carboxylat
-
Es
wird Oxalylchlorid (4,35 g, 34,3 mmol) tropfenweise zu einer Lösung bei –78°C aus DMSO
(3,56 g, 45,6 mmol) in CH2Cl2 (400
ml) bei einer derartigen Geschwindigkeit gegeben, dass die Reaktionstemperatur ≤–65°C beträgt. Nach
der vollständigen
Zugabe kann die Reaktion für
30 Minuten äquili brieren,
gefolgt von der tropfenweisen Zugabe einer Lösung des Produkts von Schritt
(b) (4,31 g, 22,8 mmol) in CH2Cl2 (20 ml), während die Reaktionstemperatur ≤ –65°C gehalten
wird. Die Reaktion kann sich langsam auf –40°C erwärmen, wonach die Reaktion erneut
auf –78°C gekühlt wird
und durch die tropfenweise Zugabe von Triethylamin (11,54 g, 114
mmol) gestoppt wird. Die Reaktion wird zwischen 1 N HCl und NaCl
aufgeteilt und das Produkt wird mit Et2O
extrahiert. Die gesamten organischen Phasen werden vereinigt, mit
H2O und Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und durch präparative HPLC (10% EtOAc/Hexan
bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung von 3,20 g (17,2 mmol, 75%) der
Titelverbindung gereinigt. Smp. = 55–57°C. FDMS: M+ =
186.
Analyse berechnet für
C8H10O3S:
C 51,60, H 5,41, S 17,23. Gefunden: C 51,59, H 5,32, S 17,63.
-
d) (1SR,4RS,5RS,6RS)-Ethyl-4-(spiro-5'-hydantoin)-[2-thiabicyclo[3.1.0]hexan]carboxylat
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (c) (3,22 g, 17,3 mmol) in EtOH (25 ml)
und H2O (10 ml) wird bei Umgebungstemperatur
nacheinander mit (NH4)2CO3 (3,37 g, 43,3 mmol) und KCN (1,41 g, 21,6
mmol) behandelt und auf 35°C
erwärmt,
bis die Reaktion gemäß TLC vollständig ist.
Das Reaktionsgemisch wird mit 6 N HCl angesäuert, mit NaCl aufgetrennt
und das Produkt wird mit EtOAc extrahiert. Alle organischen Bestandteile
werden vereinigt, getrocknet (MgSO4) und
aus 2-Propanol unter Bildung von 2,25 g (8,8 mmol, 51%) der Titelverbindung
umkristallisiert. Smp. = 197–200°C. FDMS:
M+ = 256.
Analyse berechnet für C10H12N2O4S × 0,75
IPA: C 48,83, H 6,02, N 9,30. Gefunden: C 48,75, H 6,07, N 8,94.
-
e) (1SR,4RS,5RS,6RS)-4-Amino[2-thiabicyclo[3.1.0]hexan]-4,6-dicarboxylat
-
Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (d) (0,85 g, 3,30 mmol) in 2 N NaOH (20
ml) wird unter Rückfluss für 4 Tagt
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wird dann mit 6 N HCl angesäuert und zur Trockne konzentriert. Der
Feststoff wird in H2O bei pH = 11 wieder
aufgenommen, auf Bio-Rad® AG1-X8 Anionenaustauscherharz aufgetragen,
mit 3 N AcOH eluiert und zur Trockne konzentriert. Das Produkt wird
in heißem
H2O/2-Propanolgemisch behandelt und unter
Bildung von 0,31 g (46%, 1,5 mmol) der Titelverbindung filtriert.
Smp. > 250°C. FDMS:
M+ = 203.
Analyse berechnet für C7H9NO4S × 0,5 H2O: C 39,62, H 4,75, N 6,60, S 15,11. Gefunden:
C 39,81, H 4,48, N 6,69, S 14,27.
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Beispiel 5
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1R,4R,5S,6R-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
-
(a) (1SR,5SR,6SR)-Ethyl-[2-oxabicyclo[3.1.0]hex-3-encarboxylat
-
Eine
Lösung
aus Ethyldiazoacetat 8100 g) in Furan (250 ml) wird tropfenweise
zu einer Lösung
aus [Rh(OAc)2]2 in
Furan (250 ml) unter Rühren
bei 10°C über einen
Zeitraum von etwa 2 bis 2,5 Stunden gegeben. Weitere 0,1 g an [Rh(OAc)2]2 werden zu etwa
Zweidrittel auf diese Weise zu der Zugabe gegeben. Nachdem die HPLC
Analyse die Vollständigkeit
des Verbrauchs des Ethyldiazoacetats anzeigt, wird eine Lösung aus NaHSO3 (200 g) in Wasser (400 ml) zugegeben und
das entstehende Zweiphasengemisch kann sich unter Rühren für 1 bis
2 Stunden auf Umgebungstemperatur erwärmen. Das Reaktionsgemisch
wird dann mit MTBG (500 ml) extrahiert und die organische Phase
wird mit Wasser (400 ml) und gesättigtem
NaCl (300 ml) gewaschen und dann über Na2SO4 getrocknet. Das Lösemittel wird dann durch Eindampfen
entfernt und das entstehende Öl
wird unter Bildung der Titelverbindung (47–54 g) als Öl vakuumdestilliert (45°C bei 0,2
mm Hg).
-
(b) (1SR,4RS,5SR,6SR)-Ethyl-4-hydroxy-[2-oxabicyclo[3.1.0]hexan]carboxylat
-
Eine
Lösung
aus Thexylboran wird durch die Zugabe einer Lösung aus 2,3-Dimethyl-2-buten
(4 M, 53,0 ml) in THF über
eine Spritze zum Borandimethylsulfidkomplex (10 M, 21,2 ml) in einem
trockenen Kolben unter Stickstoff unter 0°C gegeben. Die Lösung wird
für 2 Stunden
vor der Verwendung bei < 0°C gerührt.
-
Das
Produkt von Schritt (a) (32,73 g, 212,30 mmol) wird in 150 ml THF
unter N2 gelöst. Die entstehende Lösung wird
unter Rühren
auf –0,5°C gekühlt. Während die
gerührte
Lösung
abgekühlt
wird, wird das System zweimal evakuiert und mit N2 gespült. Die
gesamte oben hergestellte Thexylboranlösung wird dann über 40 Minuten
mittels einer Kanüle
zugegeben, wobei die Temperatur < 4,4°C gehalten
wird. Nach dem Rühren für 2 Stunden
bei 0°C
werden 87 ml an 30% N2O2 langsam über 70 Minuten
zugegeben, um die Temperatur bei < 30°C zu halten.
Nach der Peroxidzugabe werden 15 ml Phosphatpuffer mit pH = 7 (1
M KH2PO4 und 1 M K2HPO4) zugegeben
und das Gemisch kann über
Nacht (14 Stunden) rühren,
während
es sich auf Umgebungstemperatur erwärmt. Das Gemisch wird auf < 5°C abgekühlt und
es werden langsam 25 ml an gesättigtem,
wässrigem
Na2S2O3 zugegeben.
Dann werden 75 ml EtOAc zugegeben, gefolgt von einer langsamen Zugabe
von 75 ml gesättigtem,
wässrigem
Na2S2O3.
Dann werden weitere 40 ml an gesättigtem,
wässrigem Na2S2O3 langsam
zugegeben. Das Gemisch wird für
15 Minuten gerührt
und dann zwischen 75 ml EtOAc und 30 ml gesättigtem, wässrigem Na2S2O3 aufgeteilt. Die
wässrige
Phase wird dreimal mit 50 ml EtOAc rückextrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit 30 ml Kochsalzlösung gewaschen und über Na2SO4 getrocknet.
Das Lösemittel
wird unter Bildung von 55,44 g eines Öls entfernt. Das Öl wird durch
eine Blitzchromatographie (370 g Silicagel, nass gepackt mit 3 :
2 Hexan : EtOAc) gereinigt, wobei mit 3 : 2 Hexan : EtOAc unter
Bildung von 31,72 g der Titelverbindung als Öl eluiert wird.
-
(c) (1SR,5SR,6SR)-Ethyl-4-oxo-[2-oxabicyclo[3.1.0]hexan]carboxylat
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Oxalylchlorid
(25,70 g, 202,44 mmol) in CH2Cl2 (300
ml) unter N2 wird über 35 Minuten tropfenweise zu
einer Lösung
aus DMSO (28,74 g, 367,8 mmol) gegeben, wobei die Temperatur unter –65°C gehalten
wird. Die Lösung
wird für
10 Minuten gerührt
und auf –70°C zurückgekühlt. Eine
Lösung
aus 31,68 g des Produkts von Schritt (b) (26,29 g, 152,71 mmol korrigiert
auf 83% Gehalt) gelöst
in 100 ml CH2Cl2 wird
tropfenweise über 40
Minuten zugegeben, während
die Temperatur bei –67°C gehalten
wird. Das Gemisch wird für
5 Minuten gerührt,
dann werden 62 ml (45,01 g, 444,83 mmol) Triethylamin tropfenweise über 15 Minuten
zugegeben, wobei die Temperatur unter –50°C gehalten wird. Nach dem Rühren für 15 Minuten
zeigt die TLC eine vollständige Umsetzung
an und das Gemisch kann sich auf etwa –40°C erwärmt. Das Gemisch wird filtriert
und mit 300 ml an CH2Cl2 gewaschen.
Das Filtrat wird zweimal mit 150 ml an 1 N HCl extrahiert. Die wässrige Phase
wird mit 50 ml an CH2Cl2 rückextrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen werden mit 75 ml Kochsalzlösung gewaschen
und über
Na2SO4 getrocknet.
Der Großteil
des Lösemittels
wird durch Rotationsverdampfung entfernt, wobei 44,36 g Flüssigkeit
zurückbleiben.
Es werden einige Impfkristalle zugegeben und der Kolben wird mit
N2 überschichtet
und bei Umgebungstemperatur für
30 Minuten gerührt,
wobei sich eine dünne
Aufschlämmung bildet.
Zur Auf schlämmung
bei Raumtemperatur werden langsam 20 ml Hexan gegeben. Die Aufschlämmung wird
für 90
Minuten bei Umgebungstemperatur und dann 3 Stunden in einem Eis/NaCl/Wasserbad
gerührt.
Die Feststoffe werden abfiltriert, mit 25 ml an 5 : 1 Hexan : EtOAc
gewaschen und unter Vakuum unter Bildung der Titelverbindung (19,48
g) als weiße
Kristalle getrocknet. Ein zweites Kristallisat (2,28 g) wird aus
dem Filtrat erhalten.
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(d) (1SR,4SR,5RS,6SR)-Ethyl-4-(spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexancarboxylat
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Zu
einer Aufschlämmung
aus Ammoniumcarbonat (5,65 g, 58,8 mmol), Kaliumcyanid (2,01 g,
30,9 mmol) in 25 ml Methanol bei Umgebungstemperatur wird eine Lösung des
Produkts von Schritt (c) (5,0 g, 29,4 mmol) in 25 ml Methanol gegeben.
Das Gemisch wird bei Umgebungstemperatur gerührt und durch HPLC verfolgt.
Nach 23 Stunden ist die Reaktion vollständig. Das Gemisch wird mit
100 ml Wasser verdünnt,
gekühlt und
mit Impfkristallen versetzt. Der pH wird auf 9,6 bis 7,0 mit 6 N
Chlorwasserstoffsäure
unter Bildung eines weißen
Feststoffs eingestellt. Die Aufschlämmung wird bei 0–5°C für 1,5 Stunden
gerührt,
filtriert und mit 75 ml kaltem Wasser – Methanol (2 : 1) gewaschen.
Der weiße
Feststoff wird im Vakuum bei 40°C
unter Bildung der Titelverbindung (5,55 g, 78,6%) getrocknet. Das
Produkt wird durch 1H NMR identifiziert.
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(e) (1SR,4SR,5RS,6SR)-4-(Spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexancarbonsäure
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Eine
Lösung
des Produkts von Schritt (d) (7,59 g, 31,6 mmol) in 2 N NaOH (63,2
ml) wird für
30 Minuten bei Umgebungstemperatur gerührt. Die Hydrolyse wird dann
durch die Zugabe von 12 N HCl (5,27 ml, 63,2 mmol) gestoppt. Das
Reaktionsgemisch wird dann für
drei Stunden bei 0°C
gerührt
und dann Vakuum filtriert. Der gesammelte Feststoff wird unter Vakuum
bei 50°C über Nacht
unter Bildung der Titelverbindung (6,12 g, 91,3%) getrocknet.
1H NMR (DMSO-d6) δ 2,24 (s,
1H), 2,26 (s, 1H), 3,35 (d, 1H, J = 11 Hz), 4,05 (d, 1H, J = 11
Hz), 4,39 (d, 1H, J = 5Hz).
13C NMR
(DMSO-d6) δ 22,14, 30,75, 65,74, 68,32,
70,61, 156,32, 171,11, 175,63.
Analyse berechnet für C8H8N2O5: C 45,29, H 3,80, H 13,2. Gefunden: C 45,02,
H 3,75, N 12,92.
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(f) 1R,4R,5S,6R-(–)-4-Spiro-5'-hydantoin-2-oxabicyclo[3.1.0]hexancarbonsäure als
(R)-(–)-2-Phenylglycinolsalz
-
Zu
dem Produkt von Schritt (e) (0,80 g, 3,8 mmol) werden (R)-(–)-Phenylglycinol
(0,52 g, 3,8 mmol) in Ethanol (20 ml) und Wasser (4 ml) gegeben.
Das Gemisch wird am Rückfluss
erhitzt und zusätzlich
wird 1 ml Wasser zugegeben wobei sich eine homogene Lösung bildet.
Nach etwa 30 Minuten Erhitzen am Rückfluss kann sich das Gemisch
auf Umgebungstemperatur abkühlen.
Nach dem Rühren über Nacht
bei Umgebungstemperatur wird das Reaktionsgemisch filtriert, mit
1 ml kaltem 25 : 5 Gemisch aus Ethanol und Wasser gewaschen und
unter Vakuum bei 50°C über Nacht
unter Bildung der Titelverbindung (0,57 g, 43, 3%) als weißer Feststoff
getrocknet.
1H NMR (DMSO-d6) δ 2,05 (t,
1H, J = 3,3 Hz), 2,20 (d, 1H, J = 3 Hz), 3,30 (d, 1H, J = 11 Hz),
3,50 (m, 1H), 3,55 (m, 1H), 4,0 (d, 1H, J = 11 Hz), 4,1 (m, 1H),
4,18 (d, 1H, J = 6 Hz), 7,25 (m, 1H), 7,30 (m, 2H), 7,35 (m, 2H).
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Der
Enantiomerenüberschuss
wird gemäß HPLC mit
98,8% bestimmt.
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(g) 1R,4R,5S,6R-(–)-4-Amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
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Zu
dem Produkt von Schritt (f) (1,0 g, 2,86 mmol) werden 15 ml (30
mmol, 10 Äquivalente)
an 2 M wässrigem
Natriumhydroxid gegeben. Die Lösung
wird am Rückfluss
für 43
Stunden erhitzt. Das entstehende Gemisch kann sich auf Umgebungstemperatur
abkühlen
und wird dann mit CH2Cl2 (5 × 30 ml)
extrahiert. Die wässrige
Phase wird mit 10 ml H2O verdünnt und
mit 3 M HCl auf pH 2 angesäuert.
Das trübe
Gemisch wird filtriert und der pH wird mittels 2 M NaOH auf 8 eingestellt
und dann kann die Lösung über das
Wochenende stehen bleiben. Dabei entsteht ein Gel aus der verbleibenden
Kieselsäure.
Das Gel wird durch Filtration durch eine mittlere Glasnutsche über 1 Stunde
entfernt und mit 50 ml H2O gespült.
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Eine
Ionenaustauschersäule
wird aus 25 g Bio-Rad AG1-X8, 100–200 Mesh, Acetatform, Harz
hergestellt. Das Harz wird auf eine Graviditätsflusssäule mittels entionisiertem
H2O überführt und
nacheinander mit 1 M NaOH (2 × 50
ml) und H2O (2 × 50 ml oder bis zu einem neutralen
Eluenten) gewaschen. Die wässrige Produktlösung wird
auf das Harz in 50 ml Portionen gegossen. Die Säule wird nacheinander mit H2O, bis der Eluent neutral ist (etwa 100
ml), 70 ml an 1 : 1 THF/H2O und 100 ml H2O gewaschen. Das Produkt wird mit 120 ml
eines 1 : 3 Gemisches aus Essigsäure
und H2O eluiert. Der gesamte Eluent wird
in einem Kolben gesammelt und zu 0,48 g eines weißen Feststoffs
eingedampft. Der Feststoff wird in 5 ml H2O
aufgeschlämmt
und in einer groben Glasnutsche gesammelt. Der Kolben wird mit zusätzlichem
H2O (2 × 5
ml) gespült
und diese Spülungen
werden zum Waschen des gesammelten Feststoffs verwendet. Nach dem
Trocknen unter Vakuum bei 70°C
für 18
Stunden wird die Titelverbindung (0,33 g, 62%) als weißer Feststoff
erhalten. Die Struktur wird durch 1H NMR
und Analyse bestätigt.
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Beispiel 6
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1SR,4RS,5RS,6RS-4-Amino-(2-thia(bicyclo[3.1.0]hexan-2,2-dioxid-4,6-dicarbonsäure
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(a) (1SR,4RS,5RS,6RS)-Ethyl-(4-spiro-5'-hydantoin)-[2-thia(bicyclo[3.1.0]hexan)-2,2-dioxid-6-carboxylat
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m-CPBA
(1,56 g, 5,0 mmol) wird in einer Portion zu einer Lösung bei
Raumtemperatur des Produkts von Beispiel 4(d) (0,51 g, 2,0 mmol)
in EtOAc (50 ml) gegeben und bei Raumtemperatur gerührt, bis
die Reaktion gemäß TLC vollständig ist.
Die Reaktion wird mit 10% NaHCO3 verdünnt und
das Produkt wird mit EtOAc extrahiert. Alle organischen Bestandteile
werden vereinigt, mit Kochsalzlösung
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
durch präparative
HPLC (10% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung von 0,21
g (0,73 mmol, 36%) der Titelverbindung gereinigt. Smp. > 275°C. FDMS:
M+ = 288. Analyse berechnet für C10H12N2O6S × 0,4
m-Chlorbenzoesäure:
C 43,81, H 4,02, N 7,98, S 9,14. Gefunden: C 43,87, H 4,04, N 7,96, S
9,44.
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(b) (1SR,4RS,5RS,6RS)-4-Amino-(2-thia(bicyclo[3.1.0]-hexan)-2,2-dioxid-6-carboxylat
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Eine
Lösung
des Produkts von (a) (0,14 g, 0,49 mmol) in 2 N NaOH (10 ml) wird
unter Rückfluss über Nacht
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird mit 5 N HCl auf pH = 1 angesäuert und
zur Trockne konzentriert. Das Produkt wird in H2O
bei pH = 12 wieder aufgenommen, auf BioRad® AG1-X8
Anionenaustauscherharz gegeben und mit 3 N AcOH unter Bildung von
0,10 g (87%, 0,43 mmol) der Titelverbindung eluiert. Smp. = > 250°C. FDMS:
M+ + 1 = 236.
Analyse berechnet für C7H9NO6S × 0,5 H2O: C 34,43, H 4,13, N 5,74. Gefunden: C
34,29, H 3,98, N 5,45.
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Beispiel 7
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1SR,3RS,4SR,5RS,6SR-3-((3-Chlor-4-fluor)benzyl)-4-amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
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(a) 1SR,SSR,6SR-Ethyl-3-((3-chlor-4-fluor)benzylidenyl)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4-on-6-carboxylat
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Eine
Lösung
des Produkts von Beispiel 1(f) (4,3 g, 25,2 mmol), 3-Chlor-4-fluorbenzaldehyd
(8,0 g, 50,4 mmol) und Pyrrolidin (0,9 g, 12,6 mmol) in EtOH (100
ml) wird bei Raumtemperatur für
18 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird zur Trockne konzentriert und der Rückstand
wird durch HPLC (5% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung
von 4,2 g (53%) der Titelverbindung gereinigt.
Smp. = 110–112°C. FDMS:
M+ = 310.
Analyse berechnet für C15H12ClFO4: C 57,99, H 3,89. Gefunden: C 57,92, H
3,75.
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b) 1SR,3SR,SSR,6SR-Ethyl-3-((3-chlor-4-fluor)benzyl)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4-on-6-carboxylat
und 1SR,3RS,5SR,6SR-Ethyl-3-((3-chlor-4-fluor)benzyl)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4-on-6-carboxylat
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Das
Titelgemisch der Verbindungen wird mittels des Produkts von Schritt
(a) (8,8 g, 28,3 mmol), Raney Ni (0,2 g), EtOAc und Wasserstoff
bei 40 psi für
15 Minuten hergestellt. Aufgrund einer übermäßigen Reduktion des Ketons
wird das rohe Produkt mittels Pyridiniumchlorchromat und pulverisierte
Siebe unter Bildung 6,8 g des rohen Ketons oxidiert. Der Rückstand
wird durch HPLC (5% EtOAc/Hexan bis 50% EtOAc/Hexan) unter Bildung
von 5,2 g (58%) des Titelgemisches der Verbindungen gereinigt.
FDMS.
M+ = 312.
Analyse berechnet für C15H14ClFO4: C 57,61, H 4,51. Gefunden: C 56,98, H
4,70.
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c) 1SR,3RS,4SR,5RS,6SR-Ethyl-3-((3-chlor-4-fluor)benzyl)-(4-spiro-5'-hydantoin)-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-6-carboxylat
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Die
Titelverbindung wird gemäß dem Produkt
von Schritt (b) (1,0 g, 3,2 mmol), Ammoniumcarbonat (0,75 g, 9,6
mmol) und KCN (0,25 g, 3,8 mmol) in einem 1 : 1 EtOH/Wassergemisch
hergestellt. Das Reaktionsgemisch wird bei 35–40°C für 48 h erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wird zwischen Wasser und EtOAc aufgeteilt. Nach der Extraktion mit
EtOAc wird die organische Phase mit MgSO4 getrocknet,
konzentriert und mittels Radialchromatographie (EtOAc/Hexan) unter
Bildung von 0,18 g (14%) des Produkthydantoins gereinigt. Eine Kristallisation
des Produkts aus Chloroform ergibt weiße Feststoffe. Smp. 224–226°C.
FDMS:
M+ = 382. Analyse berechnet für C17H16ClFN2O5 × 0,5 CHCl3: C 47,51, H 3,75, N 6,33. Gefunden: C 47,87,
H 3,69, N 6,22.
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(d) 1SR,3RS,4SR,5RS,6SR-3-((3-Chlor-4-fluor)benzyl)-4-amino-2-oxabicyclo[3.1.0]hexan-4,6-dicarbonsäure
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Die
Titelverbindung wird gemäß dem Produkt
von Schritt (c) (0,1 g, 0,26 mmol) und 1 N NaOH (10 ml) am Rückfluss
für 48
h hergestellt. Das Reaktionsgemisch wird mit 1 N HCl auf pH = 10
eingestellt und eine Anionenaustauschchromatographie wird mit dem
rohen Produkt ausgeführt.
Das Produkt wird aus H2O umkristallisiert
und in einem Vakuumofen bei 70°C
unter Bildung von 8 mg (9%) der Titelverbindung getrocknet. Smp. =
250–251°C. FDMS:
M+ = 330.