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Hintergrund
und Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet von Schub erzeugenden
Rotoren für
Modellhubschrauber als auch für
Hubschrauber in natürlicher
bzw. voller Größe. Im Spezielleren
betrifft die vorliegende Erfindung zugstarke Rotoren für alle Arten
von Hubschraubern, und auch einfache und preiswerte Rotoren zum
Einsatz in Modelhubschrauberanwendungen.
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Hubschrauber
sind Flugmaschinen, die die Fähigkeit
haben, zu schweben und nach vorne, nach hinten und auch in seitlicher
Richtung zu fliegen. Diese Wendigkeit ist auf die vielfachen Fähigkeiten
des Hauptrotorsystems zurückzuführen. Seit
der Erfindung von Hubschraubern in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts
wurden beträchtliche
Anstrengungen unternommen, um die Hubschraubertechnologie voranzubringen,
wobei sich ein wesentlicher Prozentsatz dieser Anstrengungen auf
das Hauptrotorsystem konzentrierte.
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Während die
Technologie von Hubschraubern in natürlicher Größe voranschritt, blieben Modellhubschrauber
mangels geeigneter Motoren, Funksteuerungsanlagen und Konstruktionswerkstoffe
praxisuntauglich. In demselben Maße, wie sich der Stand der
Technik bei Hubschraubern in natürlicher Größe in den
50er und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts weiterentwickelte, hat
man viele neue Modellhubschrauberkonstruktionen entwickelt, von
denen sich aber keine als praxistauglich erwies. Konstrukteure von
Modellhubschraubern haben oftmals die Konstruktionen von in natürlicher
Größe ausgeführten Hubschraubern
abgekupfert, ohne die grundlegenden Unterschiede zwischen einem
Fluggerät
in natürlicher
Größe und einem
Modellfluggerät
zu verstehen. Im Ergebnis waren im Maßstab verkleinerte Modellhubschrauber
während
des Flugs typischerweise unstabil und auch mit zu geringer Motorleistung
ausgestattet.
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Während Modellhubschrauber
und Hubschrauber in natürlicher
Größe mechanisch
gesehen ähnlich
sind, unterscheiden sich die aerodynamischen Eigenschaften, Betriebsdrehzahlen
und die Gewichte von Modellhubschraubern sehr stark von denen ihrer
in voller Größe ausgebildeten
Gegenstücke.
Die Rotoren von Modellhubschraubern arbeiten in einem niedrigen
Drehzahlbereich, wo der aerodynamische Widerstand aufgrund der Dicke
des Rotorblattprofils zu einem sehr wichtigen Punkt wird. Frühe Versuche,
die bei in voller Größe ausgebildeten
Hubschraubern verwendeten, dicken Tragflächenprofile einzusetzen, schlugen
zum Teil fehl, weil die damals erhältlichen Motoren den hohen
Luftwiderstand der Rotorblätter
nicht überwinden
konnten.
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In
den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelten Hobbyflieger die
ersten praxistauglichen Modellhubschrauber. Leichtere Funksteuerungsanlagen,
leistungsfähigere
Motoren und eine systematische Entwicklungsarbeit trugen jeweils
zu frühen
Erfolgen bei. Ein großer
Teil der Modellhubschrauberkonstruktion wurzelt jedoch in der Tradition.
Obwohl die Hubschraubertechnologie seit dieser Zeit beachtliche
Fortschritte gemacht hat, sind die Konstruktionen und Konstruktionsphilosophien
dieser Ära
in der Anwendung immer noch weit verbreitet. Mit einem besseren
Verständnis
der für
kleine Maßstäbe geltenden
aerodynamischen und kinematischen Verhältnisse lässt sich ein Modellhubschrauberrotor
mit Fähigkeiten
entwerfen, die über
die der derzeit erhältlichen
hinausgehen. Bestimmte Aspekte des Rotors können auch für in voller Größe ausgebildete
Fluggeräte
nützlich
sein.
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Weil
das Hauptrotorsystem eines Hubschraubers dazu in der Lage ist, so
viele Flugfunktionen auszuführen,
ist es üblicherweise
mechanisch sehr komplex. Derzeit erhältliche Modellhubschrauber
weisen unzählige
Schubstangen, Abzweigarme, Kugelgelenke sowie teuere Kugellager
auf. In Taumelscheibenbaugruppen zum Steuern des Hauptrotors werden
oftmals spezielle Kugellagereinheiten eingesetzt, die die Kosten
noch weiter in die Höhe treiben.
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In
der US-A-4 419 051 ist ein Hauptrotorsystem eines in Normalgröße ausgebildeten
Hubschraubers offenbart, das gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ausgebildet ist.
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Im
Hinblick auf die Kosten, die Komplexität und das Hubvermögen moderner
Rotorsysteme besteht ein Bedarf an einem zugstarken Rotorsystem, das
relativ einfach, kostengünstig
und leicht herzustellen ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein zugstarkes
Rotorsystem für
Hubschrauber in voller Größe und Modellhubschrauber bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches
und preiswertes Rotorsystem zur Verwendung in Modellhubschraubern
zu schaffen.
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Die
oben genannten Aufgaben werden durch einen Hauptrotor mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Allgemein
ausgedrückt
wird ein Hauptrotorsystem für
einen Hubschrauber bereitgestellt. Eine derartige Vorrichtung ist
im Allgemeinen an einem Hubschrauber angebracht und stellt eine
steuerbare Triebkraft zur Verfügung,
um den Hubschrauber in die Luft zu erheben und ihn in eine beliebige
Richtung zu treiben.
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Genauer
gesagt umfasst das Rotorsystem zur Erzeugung des aerodynamischen
Auftriebs Rotorblätter
und Hilfsrotorblätter.
Diese Hilfsrotorblätter sind
auch dahingehend wirksam, die Steuerung und Stabilität des Rotors
zu erhöhen.
Das Rotorsystem umfasst auch eine Taumelscheibenbaugruppe und eine
Gestängeeinrichtung,
um die Steuerbefehle des Piloten auf die sich drehenden Rotorblätter zu übertragen.
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Zusätzliche
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich dem Fachmann
bei Betrachtung der nun folgenden ausführlichen Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen,
in der die An zur Ausführung
der Erfindung veranschaulicht ist, wie sie gegenwärtig als
optimal angesehen wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
ausführliche
Beschreibung bezieht sich insbesondere auf die begleitenden Zeichnungen.
In diesen zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Modellhubschraubers mit einem Hauptrotorsystem gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht des Hauptrotorsystems von 1, wobei
alle anderen Teile des Hubschraubers der Übersichtlichkeit halber weggelassen
sind;
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3 eine
schematische Darstellung eines vereinfachten Hauptrotorblatts;
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4 eine
schematische Darstellung eines Hauptrotorblatts mit Schlaggelenken
und Schwenkgelenken;
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5 eine
auseinander gezogene, perspektivische Ansicht von Nabenteilen, die
im Hauptrotorsystem der 1 und 2 enthalten
sind, in der Einzelheiten der Nabenteile vor der Montage gezeigt sind,
wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber
weggelassen sind;
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6 eine
perspektivische Ansicht der das Hauptrotorsystem bildenden Nabenteile
von 5, in der Einzelheiten nach der Teilmontage gezeigt sind,
wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber
weggelassen sind;
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7 eine
auseinander gezogene, perspektivische Ansicht der Nabenbaugruppe
des Hauptrotorsystems, in der der Rotorblatthalter und die Wippenbefestigung
gezeigt sind, wie sie vor ihrer Anbringung an die Nabenbaugruppe
aussehen, wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen
sind;
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8 eine
auseinander gezogene, perspektivische Ansicht der Nabenbaugruppe
des Hauptrotorsystems, in der die Komponenten der Abzweigarm-Verbindungsbefestigung
gezeigt sind, bevor sie an der Nabenbaugruppe angebracht werden,
wobei der Übersichtlichkeit
halber alle anderen Teile weggelassen sind;
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9 eine
auseinander gezogene, perspektivische Ansicht der Nabenbaugruppe
des Hauptrotorsystems, in der der Hilfsrotor gezeigt ist, wie er
vor der Anbringung an der Nabenbaugruppe aussieht, wobei alle anderen
Teile der Übersichtlichkeit
halber weggelassen sind;
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10 eine
Ansicht ähnlich 9,
in der der Hilfsrotor nach erfolgter Teilmontage an der Nabenbaugruppe
gezeigt ist, wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen
sind;
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11 eine
Ansicht ähnlich 10,
in der das Rotorblatt und die Rotorwellenbefestigung gezeigt sind,
wie sie aussehen, bevor sie an die Nabe und die Hilfsrotorbaugruppe
angebaut werden, wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen
sind;
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12 eine
auseinander gezogene Ansicht des oberen und unteren Lagerhalteblocks,
die in dem in 2 und 11 gezeigten
Hauptrotorsystem enthalten sind, wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit
halber weggelassen sind;
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13 eine
Stirnansicht eines Blatthalters, in der die relative Lage der Schlag-
und Schwenkgelenkachsen dargestellt ist;
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14 eine
auseinander gezogene, perspektivische Ansicht der Taumelscheibe
des Hauptrotorsystems der 1 und 2;
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15 eine 14 ähnliche
Ansicht, in der eine Kugel/Laufring-Einstellung gezeigt ist, die
sich für
den Einsatz in der Taumelscheibe gemäß der vorliegenden Erfindung
eignet;
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16 eine
auseinander gezogene, perspektivische Ansicht, in der gezeigt ist,
wie die Taumelscheibe von 14 am
oberen Lagerblock der 11 und 12 angebracht
ist, wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen sind;
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17 eine
perspektivische Ansicht der montierten Taumelscheibe, wobei alle
anderen Teile der Übersichtlichkeit
halber weggelassen sind;
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18 eine
Seitenansicht des Hauptrotorsystems von 1, in der
in erster Linie die Wirkungsweise der Abzweigarm-Steuergestängeteile gezeigt
ist, wobei Abschnitte der im Querschnitt gezeigten Taumelscheibe
das Hauptrotorblatt im Ansprechen auf ein Verkippen der Taumelscheibe
neigen, wobei alle anderen Teile der Übersichtlichkeit halber weggelassen
sind;
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19 eine
Seitenansicht des Hauptrotorsystems von 1, in der
in erster Linie die Wirkungsweise der Hilfsrotor-Steuergestängeteile
gezeigt ist, die das Hilfsrotorblatt im Ansprechen auf ein Verkippen
der Taumelscheibe neigen, wobei Abschnitte der Taumelscheibe, des
Rotorblatts und des Hilfsrotors im Querschnitt gezeigt und alle
anderen Teile der Übersichtlichkeit
halber weggelassen sind;
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20 eine
Querschnittsansicht eines typischen Rotorblatts;
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21a-g sind Ansichten eines Rotorblatts gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei Einzelheiten von Tragflächenquerschnitten an mehreren
Stellen entlang der Spannweite des in 21 gezeigten Rotorblatts
gezeigt sind, um die Verwindung und Wölbung des Rotorblatts darzustellen;
und
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22 eine
perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Hauptrotorsystems, in
dem kollektiv verstellbare Hilfsrotorblätter verwendet werden, wobei
alle anderen Teile der Übersichtlichkeit
halber weggelassen sind.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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Mit
Bezug auf 1 umfasst ein Hubschrauber 15 gemäß der vorliegenden
Erfindung einen großen
Hauptrotor 1, der den Hubschrauber 15 in die Luft
erhebt, und einen kleineren Heckrotor 2, der dazu verwendet
wird, dem vom Hauptrotor 1 erzeugten Drehmoment entgegenzuwirken
und den Hubschrauber 15 zu steuern.
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Der
Hauptrotor 1 dreht sich um eine vertikale Achse 9 und
umfasst ein Paar Rotorblätter 100 und ein
Paar kürzere
Hilfsrotorblätter 84.
Sowohl der Hauptrotor 1 als auch der Heckrotor 2 werden
von einem Motor 3 angetrieben, der sich üblicherweise
im Rumpf (Korpus). des Hubschraubers nahe bei der vertikalen Achse 9 des
Hauptrotors befindet. Wie dargestellt ist, bedeckt eine stromlinienförmige Rumpfhülle 4 die
Vorderseite des Hubschraubers 15, ohne sich entlang eines
Heckauslegers 16 zum Heckrotor 2 zu erstrecken.
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Aus
der Entfernung sehen Hauptrotoren eines Hubschraubers oberflächlich betrachtet
wie große
Luftschrauben aus, die oben am Rumpf des Hubschraubers sitzen. Genau
wie Luftschrauben sind auch Hauptrotoren eines Hubschraubers dazu
ausgelegt, eine Schub- oder Auftriebskraft zu erzeugen. Verglichen
mit Luftschrauben, arbeiten Hauptrotoren eines Hubschraubers jedoch
in einer völlig
anderen Art und Weise. Im Unterschied zu Luftschrauben sind sie
dazu ausgelegt, sich seitlich durch die Luft zu bewegen; die Auftriebskraft,
die den Hubschrauber oben hält,
kann auch so gerichtet werden, dass sie den Hubschrauber in eine
beliebige Richtung treibt.
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Der
Heckrotor 2 ist um eine quer liegende Heckrotorachse 19 drehbar
gelagert, wie in 1 gezeigt ist. Der Heckrotor 2 fungiert
zur Steuerung der Gierbewegung des Hubschraubers, an dem er angebracht
ist. Die Gierbewegung ist eine Drehbewegung des Hubschraubers 15 um
eine vertikale Achse, wie die Hauptrotorachse 9.
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Der
Heckrotor 2 umfasst eine Rotorwelle, ein Paar Heckrotorblätter 17 und
ein Paar sekundäre Blätter 38,
die an einen Mechanismus 39 zum Verändern der Neigung der Heckrotorblätter 17 angekoppelt
sind. Der Heckrotor 2 wird um die quer liegende Heckrotorachse 19 durch
ein Antriebsgestänge
in Drehung versetzt, welches den Motor 3 mit dem Heckrotor 2 verbindet,
um eine Schubkraft zu erzeugen, die zum Heckausleger 16 quer
gerichtet und zur vertikalen Drehachse 9 des Hauptrotors 1 versetzt ist.
Die Größe der Schubkraft
lässt sich
durch Verändern
des kollektiven Anstellwinkels der Heckrotorblätter 17 verändern, um
den Hubschrauber 15 um die vertikale Achse 9 drehen
zu lassen, so dass er einen Kurs in eine bestimmte Richtung einnimmt.
Bezüglich
einer Beschreibung einer geeigneten Vorrichtung zur Betätigung eines
Heckrotors zur automatischen Stabilisierung der Gierbewegung eines
Hubschraubers wird hier auf das US-Patent Nr. 5,305,968 von Paul E. Arlton
verwiesen, welches hiermit durch Bezugnahme mit aufgenommen ist.
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Mit
nunmehrigem Bezug auf 2 wird im Betrieb der Hauptrotor 1 durch
den Motor 3 dazu gebracht, sich an der Rotorwelle 110 in
Rotordrehrichtung 12 schnell um die Wellenachse 9 zu
drehen. Dabei wirken die Rotorblätter 100 und
Hilfsrotorblätter 84 wie
Luftschrauben oder Lüfterräder, die
große Mengen
an Luft in Richtung 27 nach unten bewegen, wodurch eine
Kraft erzeugt wird, die den Hubschrauber 15 in die nach
oben weisende Richtung 28 erhebt. Um den Hubschrauber 15 beim
Horizontalflug zu steuern, lässt
der Pilot den sich drehenden Hauptrotor 1 leicht in die
eine oder andere Richtung relativ zur Rotorwelle 110 kippen.
Durch die vom verkippten Hauptrotor erzeugte, versetzt wirkende
Auftriebskraft wird der Hubschrauber horizontal in die Richtung
der Verkippung bewegt.
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Da
sich der Hauptrotor 1 am Hubschrauber 15 dreht,
während
der Rumpf oder Korpus 4 des Hubschraubers 15 dies
nicht tut, braucht man irgendeinen Mechanismus, um Steuerbefehle
von dem sich nicht mitdrehenden Piloten auf den sich drehenden Hauptrotor 1 zu übertragen.
Ein derartiger Mechanismus ist eine Taumelscheibe 140,
die im Wesentlichen eine große
Kugellagerbaugruppe darstellt, die die Hauptrotorwelle 110 umgibt.
Um den Hauptrotor 1 zu kippen, bewegt der Pilot an der
Taumelscheibe 140 befestigte Gestängeteile, die wiederum über Gestängeteile
mit den Rotorblättern 100 und Hilfsrotorblättern 84 verbunden
sind. Der untere Abschnitt der Taumelscheibe 140 ist an
der Rumpfstruktur des Hubschraubers befestigt und dreht sich mit dem
Hauptrotor 1 nicht mit, während der obere Abschnitt mit
dem Hauptrotor 1 verbunden ist und sich mit diesem mitdreht.
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Die
Hilfsrotorblätter 84 dienen
einem dreifachen Zweck. Als Teil des Hauptrotor-Steuerungssystems
verstärken
sie die vom Piloten stammenden Steuerbefehle an die Hauptrotorblätter 100.
Als Teil des Stabilisierungssystems wirken sie dahingehend, dass
der Hauptrotor 1 seine Drehung in derselben Ebene im Raum
beibehält.
Als Rotorblätter
können sie
einen Auftrieb erzeugen, der die Gegenströmung reduziert oder auflebt,
die üblicherweise
in der Nähe der
Hauptrotornabe 29 vorhanden ist. Zur Verringerung der um
den Nabenbereich vorhandenen Gegenströmung können an jedem Rotorsystem Hilfsrotorblätter 84 verwendet
werden.
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Um
allgemein zu verstehen, wie Hauptrotorsysteme eines Hubschraubers
arbeiten, ist es am einfachsten, mit einer vereinfachten Darstellung
eines Rotorsystems zu beginnen. Mit nunmehrigem Bezug auf 3 hat
ein schematisches Rotorblatt 8, das sich in Drehrichtung 12 um
eine Wellenachse 9 dreht, eine Neigungsachse 5,
die das Rotorblatt 8 horizontal der Länge nach durchläuft. Wie
durch den vertikalen Neigungspfeil 6 gezeigt ist, wird
die Blattneigung (auch als "Anstellwinkel" bezeichnet) als
positiv betrachtet, wenn die Vorderkante 7 des Rotorblatts 8 um
die Neigungsachse 5 in Richtung 18 nach oben gedreht
ist. Die von einem Rotorblatt erzeugte aerodynamische Auftriebskraft
hängt mit
der Blattneigung zusammen. Eine erhöhte (positive Neigung) entspricht
einem gesteigerten Auftrieb.
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Wie
in 4 gezeigt ist, sind Rotorblätter zusätzlich zu einer Neigungsachse
allgemein in der Nähe
eines Rotornabenbereichs 37 so angelenkt, dass jedes Rotorblatt
um ein Schlaggelenk 10 nach oben und unten schlagen, und
an einem Schwenkgelenk 11 nach vorne und hinten schwenken
kann. Die Gelenke 10 und 11 ermöglichen
es den Rotorblättern 8,
auf die sich ständig ändernden
aerodynamischen Kräfte
und Kreiselkräfte
zu reagieren, die im Flug auftauchen. Ohne die Gelenke 10 und 11 müssten die Rotorblätter 8 in
stärkerer
und schwerer Ausführung gebaut
werden, um den Kräften
während
eines Flugs zu widerstehen.
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Die
dynamischen Verhältnisse
an einem Hubschrauber sind völlig
anders als die eines Flugzeugs. Der sich drehende Hauptrotor an
der Oberseite eines Hubschraubers wirkt wie ein überdimensionaler Kreisel. Als
solcher gehorcht der Hauptrotor den physikalischen Kreiselgesetzen,
die auf intuitivem Weg nicht leicht zu erfassen sind. Um sich ins Gedächtnis zu
rufen, wie Kreisel arbeiten, kann eine Faustregel hilfreich sein:
Eine auf einen sich drehenden Kreisel aufgebrachte Kraft erzeugt
eine Bewegung, die in Drehrichtung nach 90° erfolgt. Wenn z.B. wie in 4 gezeigt
eine "aerodynamische
Kraft" 13a auf
das sich in Drehrichtung 12 schnell drehende Rotorblatt 8a aufgebracht
wird, schlägt
es, da es den Kreiselgesetzen gehorcht, nach einer 90°-Bewegung in
Drehrichtung 12 bei 14a nach oben aus. Desgleichen
schlägt
das Rotorblatt 8b, wenn eine andere aerodynamische Kraft 13b auf
das Rotorblatt 8b ausgeübt
wird, wie dies auch in 4 gezeigt ist, nach einer 90°-Bewegung
in Drehrichtung 12 bei 14b nach unten aus. Dieses
Ausschlagen nimmt ein Beobachter als Verkippen der gesamten Hauptrotor-"Scheibe" wahr. (Wenn sich
ein Rotor mit hoher Drehzahl dreht, ist es für einen Betrachter schwierig,
einzelne Rotorblätter
wahrzunehmen; der Rotor erscheint als transparente Scheibe. Infolgedessen
wird ein sich drehender Rotor typischerweise als Rotorscheibe bezeichnet).
Fachleuten ist es klar, dass eine aerodynamische Kraft wie 13a oder 13b entweder
(1) eine externe Kraft sein kann, die durch unvorhergesehene Windböen oder
andere Umweltfaktoren erzeugt wurde, oder (2) eine Kraft, die durch
eine geplante Änderung
der Neigung eines einzelnen, vom Hubschrauberpiloten gesteuerten
Rotorblatts sein kann.
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Herkömmlicherweise
steuert der Pilot eines in Normalgröße ausgebildeten Hubschraubers
den Hauptrotor, indem er einen als "zyklische Steuerung" bezeichneten Joystick betätigt, der
sich vor dem Piloten befindet, und einen als "kollektive Steuerung" bezeichneten Hebel, der links vom Piloten
angeordnet ist. Über
Seile, Schub-/Zugstangen und Winkelhebel sind die zyklische und
kollektive Steuerung über
die Taumelscheibe mit den Neigungssteuerungen der Hauptrotorblätter verbunden.
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Hauptrotorsysteme
der meisten ferngesteuerten Modellhubschrauber arbeiten in einer
Art und Weise, die derjenigen von Hubschraubern in voller Größe recht ähnlich ist.
Der Pilot betätigt
kleine Joysticks an einem in der Hand gehaltenen Funksender, der
wiederum Befehle an elektromechanische Servostellglieder sendet,
die sich innerhalb des fliegenden Modells befinden. Durch Schub-/Zug stangen und
Winkelhebel sind die Servostellglieder über die Taumelscheibe mit den
Neigungssteuerungen der Hauptrotorblätter verbunden.
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Um
den Hubschrauber zur rechten oder linken Seite hin in Schräglage zu
bringen, oder um ihn nach vorne oder hinten zu bewegen, werden die
sich drehenden Rotorblätter 8 nach
oben angestellt, wenn sie eine Seite des Hubschraubers durchlaufen,
und dann nach unten, wenn sie die andere Seite durchlaufen, und
zwar in Entsprechung mit den technischen Gegebenheiten, die schematisch
in 4 gezeigt sind. Dies wird als "zyklisches" Anstellen bezeichnet, da sich die Rotorblätter zyklisch
nach oben und unten bewegen, wenn sich der Rotor dreht. Der Unterschied
im Auftrieb, der sich an jeder Seite des Hubschraubers ergibt, lässt die
Hauptrotorblätter nach
oben und unten schlagen, und die Rotorscheibe erscheint gekippt.
Die gekippte Rotorscheibe erzeugt eine seitliche Schubkraft, welche
dann den Hubschrauber in Richtung der Verkippung schiebt (z.B. in Richtung 36 in
der in 4 gezeigten schematischen Ansicht).
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Die
großen
Abmessungen und die hohe Trägheitskraft
von Hubschrauberrotoren bringen es mit sich, dass sie ihre Drehzahl
nicht schnell ändern können. Aus
diesem Grund sind sie üblicherweise dazu
ausgelegt, dass sie über
alle Flugbedingungen hinweg bei einer nahezu konstanten Drehzahl
arbeiten. Zur Steuerung des Auftriebs des Hauptrotors werden die
Hauptrotorblätter
gemeinsam nach oben oder unten angestellt. Da sich alle Rotorblätter gemeinsam
bewegen, wird dies als "kollektives" Anstellen bezeichnet.
Die Änderung
der Neigung bzw. des Anstellwinkels und der damit zusammenhängenden Auftriebskraft
der sich drehenden Hauptrotorblätter lässt den
Hubschrauber an Höhe
gewinnen oder verlieren.
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Zur
Höhensteuerung
beruhen einige kleine Modellhubschrauber auf einer veränderbaren
Motordrehzahl anstelle einer kollektiven Blattneigung, da der Schub
des Hauptrotors proportional zur Motordrehzahl und auch zur Blattneigung
ist. Die Hauptrotorblätter
an diesen Modellen sind typischerweise mit einer festen Neigung
(relativ zueinander) montiert und sind leicht genug, um auf Veränderungen
der Motordrehzahl schnell zu reagieren. Der Hauptvorteil von an Modellen
befindlichen Rotoren mit fester (unveränderlicher) Neigung ist die
verringerte mechanische Komplexität. Die bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist dem Bereich unveränderlicher Neigung zuzuordnen,
lässt sich
aber auf Rotoren mit kollektiver Neigungssteuerung ausweiten.
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Bei
kleinen Hubschraubern stellt die Flugstabilität oft ein Problem dar. Zur
Erhöhung
der Stabilität sind
in Modellhubschraubern üblicherweise
gewichtsbelastete Stabilisatorstäbe
eingebaut, die aber an modernen Hubschraubern in natürlicher
Größe nicht üblich sind.
Erstmals von Hiller im Jahre 1953 patentiert und zum Einsatz an
Modellhubschraubern von Shlüter
im Jahre 1970 weiterentwickelt, sind diese Flugstäbe mit aerodynamischen
Flügeln
(Hiller-Flügel)
bestückt,
und über
Gestängeteile
mit der Taumelscheibe und den Hauptrotorblättern verbunden.
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Hiller-Steuerungssysteme
weisen systembedingt eine leichte Verzögerung bei der Steuerung auf. Ein
als Bell/Hiller-System bezeichnetes Misch-Stabilisierungssystem
sieht zusätzliche
Gestängeteile
vor, um die vom Piloten stammenden Steuerbefehle und die durch den
Flugstab erfolgende Stabilisierung zu überlagern. Das Bell/Hiller-System
reagiert schnell auf die vom Piloten ausgehende Steuerung, da Steuerbefehle
direkt auf die Hauptrotorblätter übertragen werden,
während
das System mittels eines Flugstabs nach Hiller und Flügel stabilisiert
ist.
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Ein
Hauptnachteil von Flugstäben
und Flügeln
liegt im erhöhten
aerodynamischen Widerstand. Der Flugstab mit kreisförmigem Querschnitt,
an dem Hiller-Flügel
gehaltert sind, kann einen Widerstand erzeugen, der genauso groß ist wie
der von den Flügeln
erzeugte oder noch höher.
Darüber
hinaus können
Hiller-Flügel
bezüglich
der einlaufenden Luftströmung
sogar unter einem negativen Anstellwinkel arbeiten, da sie typischerweise
dazu ausgelegt sind, mit einem (geometrischen) Anstellwinkel von
Null zu arbeiten und die durch den Rotor hindurchströmende Luft
nahezu immer nach unten strömt.
Auf diese Weise können
Hiller-Flügel
tatsächlich
zu einem negativen Auftrieb beitragen, der in Entgegenwirkung zu dem
positiven, vom Hauptrotor erzeugten Auftrieb den Hubschrauber nach
unten zum Erdboden hin zu drücken
versucht.
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In
einem für
Hubschrauber gedachten Hauptrotorsystem gemäß der vorliegenden Erfindung
bestehen einzigartige aerodynamische Verhältnisse und es kommen einzigartige
Neigungs-, Schlag- und Schwenkgelenkkonfigurationen und -mechanismen
zum Einsatz, durch welche die Stabilität, Haltbarkeit und Herstellbarkeit
des Hauptrotorsystems beträchtlich
verbessert werden. Um ein umfassendes Verständnis der Erfindung zu erlangen,
ist es am einfachsten, bestimmte Elemente des Hauptrotorsystems
getrennt vom System als Ganzes zu betrachten, wie sie in den 5 bis 17 gezeigt sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung und nunmehr mit Bezug auf 5 ist
eine Rotornaben-Baugruppe 77 gezeigt, welche die Mitte
des Hauptrotors 1 bildet. Die Rotornaben-Baugruppe 77 ist
in einer Position unterhalb der Hilfsrotorblätter 84 zwischen den
Hauptrotorblättern 100 angebracht,
wie am besten in den 1 und 2 zu sehen
ist. Die Rotornaben-Baugruppe 77 umfasst
eine Neigungsplatte 20, eine Rotornabe 29 und
einen Nachlaufarm 40. Die Neigungsplatte 20 umfasst
Neigungsarme 21 mit inneren und äußeren, zur Neigungsplatte gehörenden Z-Gelenkbohrungen 22 und 23,
Neigungszapfen-Durchgangsbohrungen 24, Neigungsplatten-Schwenkbohrungen 26,
und eine Durchtrittsöffnung 25 für ein Verbindungsglied. Die
Rotornabe 29 umfasst Nabenwippenstützen 30, Nabenwippenzapfenbohrungen 31,
eine Nabenneigungszapfenbohrung 32, Wellenbolzenbohrung 33, Nabendrehzapfenbohrung 34 und
eine Rotorwellenbohrung 35, die an der Unterseite austritt.
Der Nachlaufarm 40 umfasst Nachlauf-Drehzapfenbohrungen 41 für den Nachlaufdrehzapfen 42,
Nachlaufarm-Gelenkzapfenbohrungen 43 für den Nachlaufverbindungszapfen 44,
und ein Nachlaufkugelgelenk 45. Das Nachlauf-Verbindungsglied 46 umfasst
eine Nachlaufverbindungsglied-Zapfenbohrung 47 und eine
Nachlaufverbindungsglied-Kugelaufnahme 48.
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Im
zusammengebauten Zustand ist, wie in 6 gezeigt,
die Neigungsplatte 20 durch die Rotornabe 29 schwenkbar
gehaltert und wird vom Neigungszapfen 51 zwangsweise um
die Neigungsachse 50 in Drehung versetzt (Anm. d. Übers.: Neigungsplatte 20 wird
durch den Neigungszapfen 51 zwangsweise mitgenommen, aber
nicht um die Neigungsachse 50 in Drehung versetzt). Bei
der Montage wird der Neigungszapfen 51 durch die Neigungszapfen-Durchgangsbohrungen 24 in
der Neigungsplatte 20 geschoben und mit Kraft in die mit
leichtem Untermaß ausgebildete
Nabenneigungszapfenbohrung 32 in der Rotornabe 29 eingepresst.
Der Neigungszapfen 51 erstreckt sich durch die Rotornabe 29,
bis er mit der in der Neigungsplatte 20 vorgesehenen Durchtrittsöffnung 25 für das Verbindungsglied
bündig
ist. Der Nachlaufarm 40 ist schwenkbar an der Rotornabe 29 angebracht
und wird vom Nachlaufarm-Drehzapfen 42 zwangsweise
um die Nachlaufarm-Schwenkachse 52 verschwenkt. Der Nachlaufarm-Drehzapfen 42 wird
mit Kraft in die mit leichtem Untermaß ausgebildete Nabendrehzapfenbohrung 34 in
der Rotornabe 29 eingepresst. In entsprechender Weise ist
das Nachlauf-Verbindungsglied 46 in Wirkverbindung mit
dem Nachlaufarm 40, wobei sich der Nachlaufverbindungszapfen 44 durch
die Nachlauf-Drehzapfenbohrung 47 erstreckt.
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Nunmehr
ist mit Betrachtung der 7 und 8 eine Wippe 63 schwenkbar
an der Oberseite der Rotornabe 29 angebracht. Die Wippe 63 ist
dazu vorgesehen, die Hilfsrotorblätter 84, wie in 10 gezeigt,
zu haltern. Die Wippe 63 ist so ausgebildet, dass sie eine
Wippenzapfenbohrung 64, Wippendurchgangsbohrungen 65 und
Schraubenbohrungen 66 für
den Abzweigarm der Wippe aufweisen, die so bemessen sind, dass sie
Abzweigarmschrauben 67 aufnehmen können. Wie klar werden wird,
bildet die Hilfsrotor-Neigungsachse 92 (siehe 9),
sobald der Hilfsrotor 83 an der Wippe 63 angebracht
ist, eine Linie, die durch die Wippendurchgangsbohrungen 65 hindurchläuft.
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Die
Blatthalter 55 sind an der Neigungsplatte 20 so
vorgesehen, dass sie die Hauptrotorblätter 100 wie in 19 gezeigt
haltern. Mit Bezug auf die 7 und 8 umfassen
die Blatthalter 55 obere und untere Haltefinger 56,
eine Schlagbegrenzungslasche 59, Blatthalter-Schwenkgelenkbohrungen 57, die
eine Schwenkgelenkachse 60 definieren, und Blatthalter-Schlagbohrungen 58,
die eine Schlagachse 61 definieren. Die Blatthalter 55 sind
an der Neigungsplatte 20 mittels Schwenkgelenkschrauben 80 befestigt,
die sich durch die Blatthalter-Schwenkgelenkbohrungen 57 erstrecken
und dort gegen Drehung gesichert sind, und sich in den Neigungsplatten-Schwenkbohrungen 26 frei
drehen.
-
An
der Wippe 63 sind, wie in 8 gezeigt ist,
zwei Abzweigarme 68 angebracht, und jeder Abzweigarm 68 ist
so ausgebildet, dass er eine Abzweigarm-Schraubenbohrung 69,
eine Bohrung 72 für
das Verbindungsglied zwischen Abzweigarm und Taumelscheibe, und
am Abzweigarm vorgesehene, innere und äußere Z-Gelenkbohrungen 70 und 71 für neuartige
Z-Gelenke 74 aufweist. Taumelscheiben-Verbindungsglieder 73 enden
in Kugelaufnahmen 75 für
das Verbindungsglied zur Taumelscheibe und einem Taumelscheiben-Gelenkbogenstab 76. Die
Abzweigarme 68 sind an der Wippe 63 mittels Abzweigarmschrauben 67 schwenkbar
befestigt, die sich durch Abzweigarm-Schraubenbohrungen 69 erstrecken
und in Schraubenbohrungen 66 für den Abzweigarm der Wippe
gegen Drehung gesichert befestigt sind. Über Nabenwippenstützen 30 ist
die Wippe 63 schwenkbar gehaltert und wird von dem Wippenzapfen 81 um
die Wippenachse 82 zwangsweise in Drehung versetzt, wenn
der Wippenzapfen 81 in die Nabenwippenzapfenbohrungen 31 in
den Nabenwippenstützen 30 eingeschoben
und mit Kraft durch die mit leichtem Untermaß ausgebildete Wippenzapfenbohrung 64 in
der Wippe 63 eingepresst ist. Für einen standardmäßigen Steuerungseinfluss
stehen die Z-Gelenke 74 in Wirkverbindung mit den äußeren Z-Gelenkbohrungen 71 am
Abzweigarm und den äußeren Z-Gelenkbohrungen 23 an
der Neigungsplatte, oder für
einen verstärkten
Steuerungseinfluss stehen sie in Wirkverbindung mit den inneren
Z-Gelenkbohrungen 70 am
Abzweigarm und den äußeren Z-Gelenkbohrungen 22 an
der Neigungsplatte. Vorteilhafterweise sind die neuartigen Z-Gelenke 74 sehr
viel kostengünstiger
und kompakter als herkömmliche Kugelgelenke,
die bei den meisten Hauptrotorsystemen verwendet werden.
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Mit
nunmehrigem Bezug auf 9 umfasst der Hilfsrotor 83 Hilfsrotorblätter 84,
die mit einem Tragflächenprofil
versehen sind und über
Ansätze 86 am
Hilfsrotorblatt 84 mit einer Hilfsrotorkappe 85 verbunden
sind. Die Hilfsrotorblätter 84 werden
im Allgemeinen auf einen positiven Anstellwinkel geneigt und erstrecken
sich im Wesentlichen von den Spitzen des Hilfsrotors 83 nach
innen. In der bevorzugten Ausführungsform
sind die Hilfsrotorblätter 84 um
8 bis 15° nach
oben angestellt. Durchgangsbohrungen 89 für einen
Hilfsrotorstab laufen vollständig
durch die Hilfsrotorblätter 84 und
die Hilfsrotorkappe 85 hindurch und überschneiden sich mit Hilfsrotor-Gewichtskörperbohrungen 90 in
jedem Hilfsrotorblatt 84. Ein Hilfsrotor-Neigungsarm 88 ist
fest mit einem Ansatz 86 des Hilfsrotorblatts verbunden
und endet in einem Hilfsrotor-Kugelgelenk 87. Unter abgewinkelten
Spitzen 91 des Hilfsrotors verbergen sich Ausbauchungen,
die Hilfsrotor-Gewichtskörperbohrungen 90 enthalten.
Ein Hilfsrotor-Neigungsverbindungsglied 96 endet
in Kugelaufnahmen 97 für
das Hilfsrotor-Neigungsverstellglied.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden durch die entlang der Sehne zu
betrachtende Lage der Hilfsrotor-Durchgangsbohrung 89 die
Hilfsrotorblätter 84 geometrisch gesehen
so geteilt, dass weniger als 25 % der Oberfläche der Hilfsrotorblätter 84 vor
der Hilfsrotor-Neigungsachse 92 liegen. Der Hilfsrotor 83 neigt
daher dazu, neigungskonvergent zu sein und unempfindlich gegenüber Gestängespiel.
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Wie
in den 7, 9 und 10 gezeigt ist,
ist der Hilfsrotor 83 durch die Wippe 63 schwenkbar
gehaltert und wird von dem Hilfsrotorstab 93 zwangsweise
um die Hilfsrotor-Neigungsachse 92 (definiert durch die
Wippendurchgangsbohrungen 65) in Drehung versetzt, wenn
der Hilfsrotorstab 93 durch die Hilfsrotorstab-Durchgangsbohrungen 89 im Hilfsrotor 83 und
die Wippendurchgangsbohrungen 65 in der Wippe 63 eingeschoben
ist. Der Hilfsrotorstab 93 ist innerhalb des Hilfsrotors 83 und
der Wippe 63 durch Hilfsrotor-Gewichtsschrauben 94 eingeschlossen,
die in die Hilfsrotor-Gewichtskörperbohrungen 90 eingeschraubt
werden und die Hilfsrotorstab-Durchgangsbohrungen 89 verschließen. Die Hilfsrotor-Gewichtsschrauben 94 dienen
auch dazu, die Kreiselstabilität
des Hilfsrotors 83 zu erhöhen. Der Hilfsrotor 83 steht
mit dem Nachlaufarm 40 über das
Neigungsverstellglied 96 in Wirkverbindung, welches durch
die Durchtrittsöffnung 25 für das Verbindungsglied
in der Neigungsplatte 20 hindurchläuft. Wie im Schnitt in 19 gezeigt
ist, hat die Hilfsrotorkappe 85 unterseitig eine allgemein
konkave Fläche 95,
um ein Anstoßen
an den Nabenwippenstützen 30 zu
verhindern.
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Fortfahrend
mit 11, haben die Rotorblätter 100 eine C-förmige Blattwurzel 101 mit
einer Schlaghalterung 102, und sind an den Blatthaltern 55 mit
Schlagschrauben 109 schwenkbar befestigt, die sich durch
Blattwurzel-Schlagbohrungen 108 hindurch
erstrecken und sich frei in diesen drehen, und sind in Blatthalter-Schlagbohrungen 58 gegen
Verdrehen gesichert. Die Schlagbewegung des Rotorblatts 100 ist
durch eine Schlagbegrenzungslasche 59 am Blatthalter 55 begrenzt,
welche Schlagbegrenzungslasche an der oberen und unteren Fläche der Schlaghalterung 102 anstößt.
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Die 11 und 12 zeigen
einen oberen Lagerblock 141 und einen unteren Lagerblock 156 mit
Lagerblock-Mutternaussparungen 160, sowie mit Lageraussparungen 158 an
der Unterseite des oberen Lagerblocks 141 und an der Oberseite
des unteren Lagerblocks 156, die Kugellagereinheiten 157 aufnehmen.
Lagerhaltemanschetten 159 halten die Kugellagereinheiten 157 in
den Lageraussparungen 158 und passen die Lager an die sich
entlang der vertikalen Achse 9 erstreckende Rotorwelle 110 an.
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Nunmehr
mit Bezug auf die 5 und 11 erstreckt
sich die Rotorwelle 110 durch die Haltemanschetten 159 im
oberen und unteren Lagerblock 141 bzw. 156, läuft in die
Wellenbohrung 35 in der Rotornabe 29 und ist mit
der Rotornabe 29 durch eine Rotornabenschraube 111 fest
verbunden, die sich durch eine Wellenbolzenbohrung 33 und
eine Welleneinkerbung 112 in eine Nabensicherungsmutter 113 erstreckt.
Durch eine Drehung der Rotorwelle 110 um die Wellenachse 9 in
Drehrichtung 12 des Rotors (z.B. durch einen Motor 3 innerhalb
des Rumpfs 4 des Hubschraubers 15) werden die
Rotornabe 29 und alle damit verbundenen Elemente des Hauptrotors
in Drehung versetzt.
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Wie
in den 7, 11 und 13 gezeigt
ist, können
die Schwenkgelenkachse 60 und die Schlagachse 61,
die den Blatthalter 55 durchlaufen, auf Winkel eingestellt
werden, die sich von 90° unterscheiden,
wodurch eine beliebige Neigung des Rotorblatts 100 festgelegt
werden kann. Eine kollektive Blattneigung wird eingestellt, indem
man per Hand Blatthalter mit verschiedenen, durch die Konstruktion vorgegebenen
Neigungswinkeln austauscht.
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Um
den Hauptrotor zu steuern, werden die vom Piloten stammenden Befehle über eine
Taumelscheibe 140 übertragen,
die z.B. in den 1, 2, 18 und 19 gezeigt
ist. Wie in 14 gezeigt ist, umfasst die
Taumelscheibe 140 der vorliegenden Erfindung Taumelscheibenarme 115,
eine Innenlaufringhülse 121,
einen Laufring 130, mehrere Kugellagerkugeln 135,
eine Außenlaufringkappe 134,
Taumelscheiben-Gelenkkugeln 136 und Laufring-Sicherungsschrauben 137.
In der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Innenlaufringhülse 121,
der Laufring 130 und die Außenlaufringkappe 134 aus
einer Aluminiumlegierung hergestellt.
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Die
Taumelscheibenarme 115 umfassen Schwenkarme 116 für die zyklische
Steuerung, die in schwenkbaren Kugelgelenken 118 enden,
einen Rollarm 117, der in einem Rollkugelgelenk 119 endet, und
eine Kontrollstift-Durchgangsbohrung 120. Die Innenlaufringhülse 121 hat
eine über
den Umfang laufende, Innenlaufringnut 122, die die Lagerkugeln 135 aufnimmt,
und ein Rändelmuster 123 an
ihrer Außenseite,
ist allgemein zylindrisch und innenseitig mit einer halbkugelförmigen Oberseite 124 versehen. Der
Laufring 130 umfasst mehrere Sicherungsbohrungen 131 und
eine Ringkerbe 133, und ist über den Außenumfang mit einem Gewinde
versehen. Die Oberseite 132 des Laufrings hat eine solche
Kontur, dass sie den unteren Teil des Außenlaufrings bildet. Die Außenlaufringkappe 134 hat
mehrere Gewindebohrungen 139 und ist innenseitig mit solch
einer Kontur versehen, dass sie den oberen Teil des Außenlaufrings
bildet; sie ist über
den Innenumfang mit einem Gewinde versehen.
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Mit
Bezug auf die 14 und 15 sind bei
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Taumelscheibenarme 115 aus
einem Kunststoffmaterial wie etwa Nylon gefertigt und sind direkt
um das Rändelmuster 123 gespritzt
und dadurch dauerhaft an der Innenlaufringhülse 121 befestigt.
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Zum
Zusammenbau der Taumelscheibe 140 wird der Laufring 130 über die
Innenlaufringhülse 121 und
den durch die Innenlaufringnut 122 gebildeten, kreisringförmigen Bereich
geschoben, und die Oberseite 132 des Laufrings wird mit
mehreren Lagerkugeln 135 gefüllt. Alternativ kann man für die mehreren Lagerkugeln 135 eine
einzige Kugellagerbaugruppe hernehmen. Die Außenlaufringkappe 134 wird
auf den Laufring 130 aufgeschraubt und das Innengewinde
der Außenlaufringkappe 134 gelangt
mit dem Außengewinde
des Laufrings 130 in Eingriff. Der Kontrollstift 138 wird
vorübergehend
in die Kontrollstift-Durchgangsbohrung 120 eingeführt, um
in die Ringkerbe 133 einzugreifen und dadurch ein Verdrehen
des Laufrings 130 bei der Montage zu verhindern. Der Laufring 130 und
die Außenlaufringkappe 134 werden
so eingestellt, dass ein leichtes Abwälzen der Lagerkugeln 135 gewährleistet
ist. Die Laufring-Sicherungsschrauben 137 werden durch
die Taumelscheiben-Gelenkkugeln 136 und
die Gewindebohrungen 139 eingeführt, so dass sie in die Sicherungsbohrungen 131 eingreifen
und dadurch den Laufring 130 gegenüber einer Verdrehung der Außenlaufringkappe 134 festsetzen.
Einstellungen bezüglich
normalen Verschleißes
werden vorgenommen, indem die Laufring-Sicherungsschrauben 137 entfernt
und der Laufring 130 und die Außenlaufringkappe 134 nochmals
eingestellt werden. Der in 18 dargestellte
aufgebrochene Abschnitt der Taumelscheibe 140 zeigt die
Lage der Kontrollstift-Durchgangsbohrung 120 in
Bezug auf den Laufring 130. Die Taumelscheibe 140 kann
in jeder Anwendung zum Einsatz kommen, wo eine kompakte, wirtschaftliche
und einstellbare Kugellagerbaugruppe vorteilhaft wäre.
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In 16 umfasst
der obere Lagerblock 141 einen Drehzapfen 145 des
Niederhaltearms und eine im Allgemeinen zylindrische, hohle Taumelscheibenstange 142,
die in einer Taumelscheiben-Gelenkkugel 143 endet. Der
Niederhaltearm 146 der Taumelscheibe hat Gelenkbohrungen 147 für die zyklische Steuerung,
eine Drehzapfenbohrung 148 für den Niederhaltearm und eine
Steuergelenkbohrung 149. Einstellbare Verbindungsglieder 151 für die zyklische Steuerung
enden in einer schwenkbaren Gelenkkugelaufnahme 152 und
einem schwenkbaren Gelenkbogenstab 153.
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Nunmehr
mit Bezug auf die 14, 16 und 17 ist
der Niederhaltearm 146 der Taumelscheibe schwenkbar am
oberen Lagerblock 141 befestigt, und zwar mittels einer
Schraube 150 des Niederhaltearms. Durch die Verbindungsglieder 151 für die zyklische
Steuerung besteht eine Wirkverbindung zwischen der Taumelscheibe 140 und
dem Niederhaltearm 146 der Taumelscheibe, und sie halten
das halbkugelförmige
Oberteil 124 der zur Taumelscheibe gehörigen Innenlaufringhülse 121 in
Kontakt mit der Gelenkkugel 143, wodurch die Taumelscheibe 140 am
oberen Lagerblock 141 für
eine allseitige Bewegung befestigt ist. Die Verbindungsglieder 151 für die zyklische
Steuerung verhindern auch eine Drehung der Taumelscheibenarme 115 um
die Wellenachse 9.
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Im
Betrieb können
die Gestängeteile
für die Pilotensteuerung,
die an den sich nicht drehenden Taumelscheibenarmen 115 am
Rollkugelgelenk 119 und der Steuergelenkbohrung 149 befestigt
sind, die Taumelscheibe 140 in beliebige Richtungen verkippen.
Die Taumelscheibenkappe 134 dreht sich mit dem Hauptrotor 1 mit.
Wenn die Taumelscheibe 140 durch vom Piloten ausgehende
Steuerbefehle verkippt wird, übertragen
das Hilfsrotor-Neigungsverstellglied 96 und das Taumelscheiben-Verbindungsglied 73 die
Befehle auf den Hilfsrotor 83 und die Hauptrotorblätter 100.
Die zyklische Neigungsverstellung des Hilfsrotors 83 lässt diesen
zyklisch um die Wippachse 82 schwenken. Die zyklische Schwenkbewegung
des Hilfsrotors 83 wird durch den Abzweigarm 68,
das Z-Gelenk 74 und
den Neigungsarm 21, die alle miteinander verbunden sind,
auf die Neigungsplatte 20 übertragen, wodurch die zyklische Neigungsverstellung
der Rotorblätter 100 erfolgt.
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Mit
Bezug auf 18 wird durch das Taumelscheiben-Verbindungsglied 73,
den Abzweigarm 68, das Z-Gelenk 74 und den Neigungsarm 21,
die alle miteinander verbunden sind, jede Verkippung der Taumelscheibe 140 in
zyklischer Art und Weise auf die Neigungsplatte 20 und
damit auf die Rotorblätter 100 übertragen.
Wie in 18 gezeigt ist, ist die Taumelscheibe 140 so
verkippt, dass die Rotorblätter 100 um
die Neigungsachse 5 schwenken und dadurch der Neigungswinkel 99 der
Vorderkante 125 des Rotorblatts 100 auf einen
positiven Anstellwinkel erhöht
ist. Da zwischen der Taumelscheibe 140 und der Neigungsplatte 20 zwei
Gestängeverbindungswege
existieren, ist ein Weg redundant. Diese beiden Gestängeverbindungswege
können
mit der Taumelscheibe 140 mechanisch belastet werden, indem sich
das Taumelscheiben-Verbindungsglied 73 leicht in
der Länge
dehnt, wodurch das mechanische Spiel im Gestängesystem eliminiert wird.
Im Hinblick auf eine annehmbare Flugleistung und zur Verhinderung des
Verklemmens von Gestängeteilen
ist eine richtige räumliche
Lage aller Schwenkpunkte an den Verbindungsteilen in Bezug auf die
Wippachse 82, die Neigungsachse 50 und die Taumelscheibe 140 von wesentlicher
Bedeutung. Da sich die Gestängeteile in
einem Gestängeverbindungsweg
aufgrund der Verkippung der Taumelscheibe 140 oder des
Hilfsrotors 83 nach oben erstrecken, erstrecken sich die
Gestängeteile
im anderen Weg nach unten. Wenn sie nicht wohlüberlegt konstruiert sind, können Unterschiede
in den Winkelbewegungen der Verbindungsglieder in einigen Fällen ernste
Probleme bezüglich Verklemmung
verursachen.
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Die
folgenden Abmessungen von Verbindungsgliedern, die als Abmessungen
zwischen ausgewählten
Schwenkpunkten zur Verfügung
gestellt werden, bieten eine ausgewogene Lösung zwischen Steuerfähigkeit
und Stabilität
des Rotors bei gleichzeitig geringem Potential in Bezug auf das
Verklemmen.
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Vertikale Abstände:
-
- Neigungsachse 50 bis Wippenachse 82 =
1,59 cm (0,625 Zoll).
- Mittelpunkt der Taumelscheibe 140 bis Neigungsachse 50 =
4,13 cm (1,625 Zoll).
-
Horizontale Abstände:
-
- Wellenachse 9 bis Taumelscheiben-Gelenkkugel 136 =
1,59 cm (0,625 Zoll).
- Neigungsachse 50 bis zur äußeren Z-Gelenkbohrung an der
Neigungsplatte = 2,18 cm (0,86 Zoll).
- Neigungsachse 50 bis zur inneren Z-Gelenkbohrung an
der Neigungsplatte = 1,93 cm (0,76 Zoll).
- Wippenachse 82 bis Schraubenbohrung 66 für den Abzweigarm
der Wippe = 3,49 cm (1,375 Zoll).
- Bohrung 72 für
das Verbindungsglied zwischen Abzweigarm und Taumelscheibe bis zur
Schraubenbohrung 69 für
den Abzweigarm der Wippe = 2,22 cm (0,875 Zoll).
- Innere Z-Gelenkbohrung 70 am Abzweigarm bis zur Schraubenbohrung 69 für den Abzweigarm
der Wippe = 1,74 cm (0,685 Zoll).
- Äußere Z-Gelenkbohrung 71 am
Abzweigarm bis zur Schraubenbohrung 69 für den Abzweigarm
der Wippe = 1,45 cm (0,57 Zoll).
-
Wie
in 19 zu sehen ist, wird durch das Nachlaufverbindungsglied 46,
den Nachlaufarm 40 und das Hilfsrotor-Neigungsverstellglied 96,
die miteinander verbunden sind, jegliche Verkippung der Taumelscheibe 140 in
zyklischer An und Weise auf den Hilfsrotor 83 übertragen,
wodurch dieser zur zyklischen Neigungsverstellung veranlasst wird.
Eine ungleiche Anordnung des Nachlaufkugelgelenks 45 und
der Nachlaufarm-Gelenkzapfenbohrung 43 gegenüber der
Nachlaufarm-Drehzapfenbohrung 41 verstärkt den Winkelversatz der Taumelscheibe 140.
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Die
Rotorblätter 100 der
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhalten viele fortschrittliche Merkmale.
Wie in 19 im Schnitt gezeigt ist, ist
die untere Fläche 126 der Schlaghalterung 102 geringfügig kürzer als
die obere Fläche 127,
so dass durch eine auf das Blatt 100 aufgebrachte, übermäßig große Schlagkraft,
wie sie durch Kontakt mit dem Erdboden bei einer Bruchlandung verursacht
werden kann, die Schlagbegrenzungslasche 59 am Blatthalter 55 aus
der Sclaghalterung 102 in der C-förmigen Blattwurzel 101 herausrutschen
kann, so dass das Rotorblatt 100 um 90° oder mehr um die Schlag- oder Klappachse 61 um
einen Klappwinkel 198 nach oben klappen kann, wie in
-
1 in
unterbrochener Linie dargestellt ist, wodurch die Kräfte minimiert
sind, die auf den Rest des Rotorkopfs übertragen werden. Es ist festzuhalten,
dass die Schlagbegrenzungslasche 59 alternativ am Rotorblatt 100 sitzen
kann, und dann die Schlaghalterung 102 am Blatthalter 55 angeordnet
ist.
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Wie
Fachleuten klar sein wird, sind die tatsächlichen Schlagwinkel, um die
das Rotorblatt 100 innerhalb der mechanisch festgelegten
oberen und unteren Schlaggrenze schwenken kann, von den aerodynamischen
Kräften
und den Kreiselkräften
bestimmt, die während
des Flugs auftauchen.
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Rotoren
von Modellhubschraubern arbeiten in einem niedrigen Drehzahlbereich,
wo der aerodynamische, von der Dicke des Rotorblatts herrührende Widerstand
sehr wichtig wird. Die Profildicke wird üblicherweise als Prozentsatz
der Länge
des Profils ausgedrückt.
Wie in 20 gezeigt ist, beträgt eine Profildicke 170 eines
typischen Rotorblattprofils 172 12 % der Länge 171 des
Profils. Deshalb beträgt
die Dicke des Profils 172 am Tragflächenquerschnitt 12 %.
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Unter
Betrachtung der 21a -g sind die Tragflächenquerschnitte 103, 104, 105, 106 und 107 eines
Rotorblatts 100 so gewählt,
dass sie so dünn wie
möglich
sind, um den Luftwiderstand zu minimieren, und sind wie im Querschnitt
gezeigt gekrümmt (gewölbt), um
den Auftrieb zu erhöhen.
In der bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Dicke des Tragflächenquerschnitts
bei 104 5,7 %, bei 105 4,7 %, bei 106 3,4
% und bei 107 4,1 %. Der Hauptteil des Rotorblatts 100 verjüngt sich,
und das Blatt ist eines höheren
aerodynamischen Wirkungsgrads wegen von der Wurzel bis zur Spitze
um 10° verwunden,
wie in 21a-g gezeigt ist. Der Schwerpunkt
CG (center-of-gravity) 114 des Rotorblatts liegt ungefähr bei 43
% hinter der Vorderkante 125. Eine Kegelbildung des Hauptrotors
(wenn alle Blätter
gleichzeitig nach oben klappen) bringt eine Tendenz dahingehend,
den Schwerpunkt der Rotorblätter über die
Drehebene hinaus zu erheben. Zentrifugale Rückstellkräfte, die durch den Schwerpunkt
jedes Rotorblattschnitts wirken, erzeugen ein Neigungsmoment, das dazu
beiträgt,
das negative Neigungsmoment der gewölbten Tragflächenprofile
auszugleichen.
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Die
Rotorblätter 100 sind
in der Darstellung unterseitig gekrümmt und dünn (weniger als 8 %). Darüber hinaus
ist, wie in den 21a-g gezeigt ist, jedes Rotorblatt 100 verwunden
und verjüngt
sich. In einer Modellhubschrauberanwendung werden solche Rotorblätter 100 an
einem Rotorkopf mit unveränderlicher
Neigung eingesetzt, wie er in den Patentzeichnungen gezeigt ist.
Das Ergebnis ist ein mit niedrigem Moment ausgestattetes, gewölbtes Rotorblatt, das
dahingehend wirkt, das Neigungsmoment des Tragflächenprofils auszugleichen.
Eine Wölbung
verleiht einen hohen Auftrieb – etwa
20 bis 30 % mehr als bei einem herkömmlichen Profil. Das Rotorblatt 100 ist
so ausgelegt, dass sein Auftriebsmittelpunkt vor der Neigungsachse 50 liegt,
um einem Abtauchmoment aufgrund der Wölbung (Krümmung) des Rotorblatts entgegenzuwirken.
Dies stellt eine Maßnahme
dar, um der Wölbung
des Rotorblatts entgegenzuwirken, damit das Neigungsmoment des Profils ausgeglichen
ist.
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Die
Rotorblätter 100 sind
um eine Klappachse klappbar, und an der Wurzel des Rotorblatts 100 sind
Laschen oder Anschläge
vorgesehen, um das Schlagen zu begrenzen. Die Rotorblätter 100 werden vorzugsweise
durch Spritzgießen
hergestellt und sind flexibel, um so eine hohe Widerstandsfestigkeit gegenüber einer
Beschädigung
zu haben.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zum Einsatz an Modellhubschraubern sind
das Rotorblatt 100 und die meisten Rotorkopfelemente mit
Ausnahme von Befestigungsteilen, Zapfen und Stab- bzw. Drahtabschnitten
von Verbindungsgliedern aus Kunststoffmaterial wie etwa Nylon geformt.
Dieser Rotorkopf hat einen vielfach größeren aerodynamischen Wirkungsgrad,
ist beständig,
kostengünstiger
und leichter herzustellen als irgendein derzeit erhältlicher
Rotorkopf.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hat der Hilfsrotor 83 Hilfsrotorblätter 84,
die kürzer
als die Hauptrotorblätter 100 sind.
Vorteilhafterweise ersetzen diese kürzeren Hilfsrotorblätter 84 die
Hiller-Flügel
zur Erhöhung
der Stabilität
und Steuerfähigkeit
des Hubschraubers im Flug (also Steuerung und Stabilisierung des
Hauptrotors). Die verbesserten Hilfsrotorblätter 84 weisen Blattabschnitte
auf, die sich von den Hilfsrotorspitzen im Wesentlichen nach innen
erstrecken, verglichen mit Hiller-Flügeln, die rechteckig und so
angeordnet sind, dass sie am Ende des Flugstabs liegen. Es sind dünne, schmale
Blattansätze
vorgesehen, um die Hilfsrotorblätter 84 an
einem Schwenkstab zu haltern. Wünschenswerterweise
werden die Hilfsrotorblätter
im Luftstrom nach oben angestellt, um einen zusätzlichen Auftrieb zu erzeugen
oder die gegengerichtete Luftströmung
in der Nähe
der Nabe zu vermindern. Die Hilfsrotorblätter 84 sind mit Massekörpern an
der Spitze jedes Blatts versehen, um das Kreiselmoment jedes Blatts
zu erhöhen.
Diese Massekörper
an den Blättern
fungieren auch dahingehend, den Drehzapfen des Hilfsrotors einzuschließen.
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Ein
weiterer Vorteil eines Hauptrotors gemäß der vorliegenden Erfindung
ist das Vorsehen von Blatthaltern 55. Diese Blatthalter 55 sind
untereinander austauschbar und legen den relativen Winkel zwischen
den Schlagachse und Schwenkgelenkachsen am Hauptrotor fest. Sie
sind mit Laschen oder Halterungen versehen, um das Schlagen des
Blattes zu begrenzen und weisen eine Schwenkgelenkachse auf, die
weiter innen als die Schlagachse liegt.
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Ein
weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das Vorsehen von
einfachen Steuergestängeteilen,
die leicht herzustellen sind. Kugelgelenke in der Art, wie man sie
an herkömmlichen
Hubschraubern antrifft, sind nun durch Z-Gelenke oder L-Gelenke ersetzt, die
eine Wirkverbindung zwischen der Taumelscheibe 140, den
Abzweigarmen und der Neigungsplatte 20 herstellen. Diese
Steuergestängeteile bieten
redundante Steuerpfade, die belastbar sind, um in einem System mit
unveränderlichem
Anstellwinkel das Steuerspiel zu eliminieren.
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Sie
umfassen auch mehrere Zapfenanbringungsorte an den Abzweigarmen
für verschiedene Verhältnisse
von Leistung zu Stabilität.
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Die
Taumelscheibe 140 gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst einstellbare Lagerlaufringe, wobei die einstellbaren
Laufringe verschraubt werden können
und Schraubensicherungen vorgesehen sind, um die Laufringe gegenüber einem
Lösen der
Verschraubung zu sichern. Wie dargestellt ist, sind die Taumelscheibenarme
um die Innenlaufringhülse
gespritzt. Auch eine Halterung für
die Taumelscheibe ist vorgesehen. Die Innenlaufringhülse greift an
der Taumelscheibenstange so an, dass eine allseitige Bewegung ermöglicht ist,
und der Schaft der Taumelscheibe ist mit der Hauptstruktur des Hubschraubers
verbunden. Verbindungsglieder für
die zyklische Steuerung und Niederhaltearme für die Taumelscheibe befestigen
die Taumelscheibe an der Stange und verhindern eine Drehung um die
Drehachse 9 des Hauptrotors. An den Taumelscheibenarmen
ist eine Zapfenbohrung vorgesehen, und im Laufring ist eine Arretierung
vorgesehen, um die Montage zu erleichtern.
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Es
werden alternative Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen, bei denen der Hilfsrotor 83 in
zwei unabhängig
voneinander verstellbare Hilfsrotorblätter geteilt ist. Mit Bezug auf 22 umfasst
der geteilte Hilfsrotor 173 geteilte Hilfsrotorblätter 174,
die schwenkbar an einer modifizierten Wippe 63 angreifen,
wobei eine Verschwenkeinrichtung, ähnlich wie beim Hilfsrotor 83,
vorgesehen ist. Zwei Neigungsverstellglieder 96 erstrecken sich
durch zwei Durchtrittsöffnungen 25 für jeweils ein
Verbindungsglied und sind dazu vorgesehen, die geteilten Hilfsrotorblätter 174 unabhängig oder
in Gleichklang sowohl für
die zyklische als auch die kollektive Steuerung in der Neigung zu
verstellen.