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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die mit Säugetier-Bombesin (Bn) verwandten
Peptide, Gastrin freisetzendes Peptid (GRP), Neuromedin B (NMB)
und Neuromedin C (NMC) haben vielfältige biologische Wirkungen.
Hierzu gehören
Chemotaxis, Kontraktion und Stimulation der glatten Muskeln und
die Freisetzung zahlreicher gastrointestinaler Hormone. GRP und
NMB sind auch im zentralen Nervensystem wirksam, beeinflussen die
Wärmeregulierung,
Verhaltensauswirkungen, das Sättigungsempfinden,
das Beibehalten des zirkadianen Rhythmus und die Inhibierung der TSH-Freisetzung.
Mit Bn verwandte Peptide wirken als Wachstumsfaktor in zahlreichen
normalen Zellen (z. B. sternalen, epithelialen und neuroendokrinen
Zellen) sowie neoplastischen Zellen, wie kleinzelligen. Lungenkrebszellen
des Menschen, nicht-kleinzelligen Lungenkrebszellen, hepatozellulären Tumorzellen
der Ratte, Prostatazellen und Adenocarcinomzellen der Brust.
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Neuere Struktur- und Klonierungsstudien
zeigen, dass mit Bn verwandte Peptide die Wirkungen zweier eigener
Rezeptorklassen mediieren. GRP hat eine hohe Affinität und NMB
hat eine niedrige Affinität
für die GRP
bevorzugende Klasse oder den GRP bevorzugenden Subtyp (GRP-Rezeptor
oder GRP-R). Im Unterschied dazu hat GRP eine niedrige Affinität und NMB
eine hohe Affinität
zu der anderen Klasse, dem NMB bevorzugenden Subtyp (NMB-Rezeptor
oder NMB-R). Beide Rezeptorklassen sind im zentralen Nervensystem
und dem Gastrointestinaltrakt vorhanden.
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Es ist gezeigt worden, dass natives
Somatostatin, Somatostatin-14 (SS-14), die Vernetzung von 125I-GRP mit einem 120 kD Protein in Triton®-Extrakten
von 3T3-Zellen und kleinzelligen Lungenkrebszellen des Menschen
inhibiert, von denen bekannt ist, dass sie Bombesin-Rezeptoren besitzen.
In neuerer Zeit ist in Orbuch et al., Mol. Pharmacol., 44: 841 (1993)
gezeigt worden, dass auch Somatostatin-Octapeptidanaloga Bindungsaffinität zu NMB-R
zeigen. Diese Analoga behalten jedoch auch eine wesentliche Aktivität für Somatostatin-Rezeptoren.
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Die WO 94/02163 beschreibt ein Verfahren
zum selektiven Inhibieren der biochemischen Aktivität von Zellen,
die durch Neuromedin B induziert wird. Das Verfahren schließt die Stufe
des Kontaktierens von Zellen, die Neuromedin B Rezeptor enthalten,
mit einem cyclischen Octapeptid mit Lysin oder Ornitin an Position
5 ein.
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Die EP-A-0 389 180 beschreibt Octapeptide,
die GH freisetzende inhibierende Aktivität zeigen. Die Octapeptide haben
Lysin an Position 5.
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Die EP-A-0 215 171 beschreibt Octapeptide,
die zur Inhibierung der Sekretion von GH, Insulin und Glukagon wirksam
sind. Die Octapeptide haben Lysin an Position 5.
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Die EP-A-0 298 732 beschreibt ein
Peptid, das die Sequenz -Cys-X-D-Trp-Lys-Val-Cys umfasst, wobei X
für jeden
Aminosäurerest
steht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Abkürzungen
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- Nal = 3-(2-Naphthyl)alanin oder 3-(1-Naphthyl)alanin
- Bpa = 3-(4-Biphenyl)alanin
- X-Phe = Phenylalanin mit einem p-, o- oder m-Substituenten,
wie -OH, CH3, NO2 und
Halogen am Phenylring, z. B. 3-(4-Chlorphenyl-1)alanin
- F5Phe = 3-(pentafluorphenyl)alanin
- Nle = Norleucin
- Me-Trp = Trp mit methylsubstituiertem Indolylstickstoff
- Dab = 2,4-Diaminobuttersäure
- Aub = 2-Aminobuttersäure
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Die vorliegende Erfindung betrifft
cyclische Octapeptide, die sowohl hohe Affinität als auch hohe Selektivität für den NMB-Rezeptor
haben und die folgende Formel (I)
aufweisen. A
1 ist
das D-Isomer von Nal oder Trp und vorzugsweise D-Nal ist. A
3 ist Phe, F
5-Phe
oder ortho-, para- oder metasubstituiertes X-Phe, wobei X Halogen,
NO
2, CH
3 oder OH
ist. A
3 ist vorzugsweise Phe oder para-substituiertes
X-Phe, wobei X Cl, F oder OH ist. A
5 ist
-NH-CH(Y)-CO-, wobei Y (CH
2)
m-R
4-N(R
5)(R
6) oder (CH
2)
n-R
4-NH-C(R
7)-N(R
5)(R
6) ist. Gemäß einem Aspekt – ist A
5 -NH-CH-(Y)-CO-, wobei Y (CH
2)
m-R
4-N(R
5)(R
6) und vorzugsweise Dab, 7-Aminophenylalanin
und 2,3-Diaminopropionsäure
ist, mit der Maßgabe,
dass A
5 nicht Orn ist. Gemäß einem
anderen Aspekt ist A
5 -NH-CH(Y)-CO-, wobei
Y (CH
2)
n-R
4-NH-C-(R
7)-N(R
5)(R
6) ist, und ist
vorzugsweise Arg oder 7-Guanidinylphenylalanin. A
6 ist
das D- oder L-Isomer von Thr, Leu, Ile, Nle, Val, Nal, Trp, Me-Trp,
Abu, Bpa, F
5-Phe, Phe und X-Phe, wobei X
Halogen, NO
2, CH
3 oder
OH ist. A
6 ist vorzugsweise das D- oder
L-Isomer von Thr, Leu, Ile, Nle, Trp, Val und Abu. A
8 ist
Nal oder Trp und ist vorzugsweise Nal. Der Index m ist 1, 2 oder
3 und vorzugsweise 2 oder 3; n ist 1, 2, 3, 4 oder 5 und vorzugsweise
2, 3 oder 4. Jeder von R
1 und R
2 ist
unabhängig
H, E, COE oder CODE. E ist ein Kohlenwasserstoff mit zwischen 1
und 25 Kohlenstoffatomen, der substituiert oder unsubstituiert,
gesättigt
oder ungesättigt,
geradkettig oder verzweigt, cyclisch, acyclisch oder polycyclisch
ist. Beispiele für
E schließen
C
1- bis C
12-Alkyl,
C
2- bis C
12-Alkenyl, C
2- bis C
12-Alkinyl,
Phenyl, Naphthyl, C
7- bis C
12-Phenylalkyl
oder -Alkylphenyl, C
8- bis C
12-Phenylalkenyl
oder -Al-kenylphenyl,
C
8- bis C
12-Phenylalkinyl
oder -Alkinylphenyl, C
11-bis C
20-Naphthylalkyl
oder -Alkylnaphthyl, C
12- bis C
20-Naphthylalkenyl
oder -Alkenylnaphthyl oder C
12- bis C
20-Naphthylalkinyl oder -Alkinylnaphthyl
ein, vorausgesetzt, dass, wenn einer von R
1 oder
R
2 COE oder COOE ist, der andere H sein
muss. R
3 ist -NH
2,
und R
5, R
6, R
8 sind jeweils unabhängig H oder E. Jeder von R
5, R
6 und R
8 ist vorzugsweise H oder ein C
1-
bis C
10-Kohlenwasserstoff, wie Alkyl, Alkenyl,
Alkylphenyl, Phenyl und Phenylalkyl einschließlich C
1-
bis C
5-Alkyl. Jeder von R
5 und
R
6 ist insbesondere H. R
4 ist
C
6H
4 oder fehlt,
und fehlt vorzugsweise. R
7 ist =NR
8, =S oder =O und vorzugsweise =NR
8, und insbesondere ist R
7 =NH.
Bevorzugte Octapeptide, die die obige erfindungsgemäße Formel
(I) abdeckt, schließen
H
2-D-Nal-Cys-Tyr-D-Trp-Ar Val-Cys-Nal-NH
2 (Peptid
Arg)
5 und H
2-D-Nal-Cys-Tyr-D-Trp-Dab-Val-Cys-Nal-NH
2 (Peptid Dab
5) ein.
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In Formel (I) ist in Übereinstimmung
mit der konventionellen Darstellung einer Polypeptidkette das N-terminale
Ende auf der linken Seite und das C-terminale Ende auf der rechten
Seite. Die Symbole A1, A2 oder
dergleichen in einer Peptidsequenz stehen für einen Aminosäurerest,
d. h. =N-CH(R)-CO-, wenn sie sich am N-terminalen Ende befinden,
oder -NH-CH-(R)-CO-, wenn sie sich nicht am N-terminalen Ende befinden, wobei
R die Seitenkette dieses Aminosäurerests
bezeichnet. R ist für
Val somit -CH(CH3)2.
Wenn der Aminosäurerest
optisch aktiv ist, ist auch die Konfiguration in der L-Form gemeint,
wenn die D-Form nicht ausdrücklich
angegeben ist. Es sei darauf hingewiesen, dass die beiden Cys-Rests
(d. h. A2 und A7)
in Formel (I) über eine
Disulfidbindung miteinander verbunden sind. Der Bequemlichkeit halber
wird eine Linie, die konventionellerweise zur Angabe einer Disulfidbindung
zwischen zwei Cys-Resten verwendet wird, hier jedoch weggelassen.
COE bezieht sich auf -(C=O)-E, und COOE bezieht sich auf -(C=O)-O-E.
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Die Verabreichung eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes eines Octapeptids, das von Formel (I) abgedeckt
ist, an einen Patienten, dessen Befindlichkeitsstörung aus
einer durch NMB mediierten biochemischen Aktivität resultiert, liegt auch im
Bereich der vorliegenden Erfindung. In anderen Worten können die
Octapeptide in Form pharmazeutisch annehmbarer Salze bereitgestellt
werden, wie Säureadditionssalzen
oder Metallkom plexen, wie mit Zink oder Eisen. Beispiele für Säureadditionssalze
sind (i) jene, die mit organischen Säuren hergestellt sind, wie
Essig-, Milch-, Pamoa-, Malein-, Zitronen-, Äpfel-, Ascorbin-, Bernstein-,
Palmitin-, Kork-, Salicyl-, Wein-, Methansulfon- oder Toluolsulfonsäure, (ii),
jene, die mit polymeren Säuren
hergestellt sind, wie Tanninsäure
oder Carboxymethylcellulose, und (iii) jene, die mit anorganischen
Säuren
hergestellt sind, wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
oder Phosphorsäure.
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Andere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
und auch aus den angefügten
Ansprüchen
hervor.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Wir beschreiben zuerst kurz die Zeichnungen.
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1 ist
eine graphische Darstellung, die die Unterdrückung der NMB-stimulierten
Nahrungsaufnahme durch ein Analogon der Erfindung zeigt.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Unterdrückung der NMB-stimulierten
Nahrungsaufnahme durch ein Analogon der Erfindung zeigt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Erfindungsgemäße Octapeptide werden an Methylbenzhydrylaminharz
unter Verwendung von Standard-Festphasenverfahren hergestellt und
mit Fluorwasserstoff/Anisol-Mischungen gespalten. Die Peptide werden
in verdünnter
90% Essigsäurelösung durch
Titration mit I2 cyclisiert und durch Gelfiltration
an SEPHADEXTM G-25 (Aldrich, Milwaukee,
WI, USA) in 50% Essigsäure
und Gradienteluierung an C 18 Silika unter Verwendung von Acetonitril/0,1%
Trifluoressigsäure-Puffern
gereinigt. Siehe z. B. Y. Sasaki et al., J. Med. Chem., 30: 1162
(1987); J. M. Stewart et al., Solid Phase Peptide Synthesis, 2.
Auflage, Pierce Chemical Co ., Rockford, IL, USA (1984) und D. H.
Coy et al., Tetrahedron, 44: 835 (1988). Homogenität wurde
durch Dünnschichtchromatographie
("DC"), analytische HPLC,
Aminosäureanalyse
und Massenspektroskopie beurteilt.
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Die Homogenität sollte laut Bestimmung bei
jedem Peptid vorzugsweise > 96%
sein. Das folgende Beispiel 1 ist eine detaillierte Beschreibung
der Synthese des Peptids Dab5. Andere erfindungsgemäße Peptide
können
hergestellt werden, indem mit den Fähigkeiten des Durchschnittsfachmanns
geeignete Modifikationen der hier offenbarten Syntheseverfahren
vorgenommen werden.
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Die NMB-Analoga der Erfindung werden
in Bindungs-Assays einem Screening unterzogen, um ihre jeweiligen
Affinitäten
zu den NMB-, GRP- und Somatostatinrezeptoren zu ermitteln. Siehe
Beispiele 2, 3 beziehungsweise 4. Es ist gezeigt worden, dass Agonisten
des NMB-Rezeptors die Erzeugung von Inositolphosphaten stimulieren,
Wang et al., J. Biochem., 286: 641 bis 648 (1992). In dem folgenden
Beispiel 5 wurde die Fähigkeit
der NMB-Analoga, die NMB-Rezeptoraktivierung zu antagonisieren,
mit einem Inositolphosphat-Umschlag-Assay gemessen. In dem folgenden
Beispiel 6 zeigte ein in vivo Assay die Fähigkeit der erfindungsgemäßen NMB-Analoga,
die durch NMB produzierte Unterdrückung der Nahrungsaufnahme
zu blockieren.
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Die erfindungsgemäßen NMB-Analoga verhalten sich
wie potente Antagonisten des NMB-Rezeptors. Es ist gezeigt worden,
dass NMB das Wachstum von Krebszelllinien stimuliert (Moody et al.,
J. Pharmacol., 263: 1 (1992); Wang et al., Biochem. J., 286: 641
(1992)). Als NMB-Antagonisten können
die erfindungsgemäßen Analoga
zur Behandlung von Krebsen verwendet werden, wie kleinzelligen Lungentumoren
und Glioblastomen. Zudem ist gezeigt worden, dass NMB die Nahrungsaufnahme
unterdrückt
(Kirkman et al., Society for the Study of Ingestive Behavior, Toronto,
Kanada). Die erfindungsgemäßen Analoga
können
zum Stimulieren der Nahrungsaufnahme zur Behandlung von Essstörungen verwendet
werden, wie Anorexie, oder solchen, die durch Krebs oder Aids hervorgerufen
werden. Zudem ist auch gezeigt worden, dass NMB die Gastrinfreisetzung
herabsetzt, Kawai et al., Endocrinol. Japan, 37(6): 857 (1990).
Die erfindungsgemäßen Analoga
können somit
zum Stimulieren der Gastrinfreisetzung bei Patienten verwendet werden,
die unzureichende Mengen Gastrin produzieren.
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Die erfindungsgemäßen Analoga sind auch hochselektiv
für den
NMB-Rezeptor. Die erfindungsgemäßen Analoga
haben daher verringerte Kreuzreaktivität mit beiden dieser Rezeptoren.
Andere Agonisten der Somatostatinrezeptoren können beispielsweise die Ausschüttung von
Wachstumshormon inhibieren oder den Kohlehydratmetabolismus stören, da
die Agonisten die Insulinausschüttung
inhibieren.
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Die Dosis der erfindungsgemäßen Verbindung
zur Behandlung der oben genannten Krankheiten variiert in Abhängigkeit
von der Verabreichungsweise, dem Alter und dem Körpergewicht des Individuums
und dem Zustand des zu behandelnden Individuums und wird letztendlich
durch den behandelnden Arzt oder Tierarzt festgelegt. Solche Menge
der aktiven Verbindung, wie sie durch den behandelnden Arzt oder
Tierarzt festgelegt worden ist, wird hier als "therapeutisch wirksame Menge" bezeichnet.
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Die erfindungsgemäßen Formulierungen werden in
Einzeldosisform bereitgestellt und werden nach beliebigen Verfahren
hergestellt, die in der Pharmazie wohl bekannt sind. Alle Verfahren
schließen
die Stufe ein, in der der aktive Bestandteil/die aktiven Bestandteile
mit dem Träger
zusammengebracht wird bzw. werden, der ein oder mehrere Hilfsbestandteile
stellt. Die Formulierungen für
Tabletten oder Pulver werden im Allgemeinen durch gleichförmiges und
inniges Mischen des aktiven Bestandteils mit feinteiligen festen
Trägern und
nachfolgend, falls im Fall von Tabletten erforderlich, Formen des
Produkts zu der gewünschten
Form und Größe hergestellt.
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Es wird angenommen, dass ohne weitere
Ausführungen
ein Fachmann die vorliegende Erfindung in vollem Umfang basierend
auf der hier gegebenen Beschreibung nutzen kann. Die folgenden spezifischen
Ausführungsformen
werden daher nur als veranschaulichend und nicht als den Rest der
Offenbarung in irgendeiner Weise einschränkend angesehen. Auf alle hier
zitierten Veröffentlichungen
wird Bezug genommen.
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BEISPIEL 1
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Die Synthese von Boc-D-Nal-S-methylbenzyl-Cys-O-brombenzyl-oxycarbonyl-Tyr-D-Trp-N-benzyloxycarbonyl-Dab-Va-S-methylbenzyl-Cys-Nal-benzhydrylaminharz
war wie folgt. Benzhydrylamin-Polystyrolharz (Advanced Chem Tech, Inc.,
Louisville, KY, USA) (0,7 g, 0,3 mmol) in Chloridionenform wurde
in das Reaktionsgefäß eines
Advanced Chem TechTM Peptidsynthesegeräts gegeben,
das so programmiert war, dass der folgende Reaktionszyklus durchgeführt wurde:
(a) Methylenchlorid; (b) 33% Trifluoressigsäure in Methylenchlorid (2 Mal
jeweils 1 und 25 Minuten); (c) Methylenchlorid, (d) Ethanol; (e)
Methylenchlorid; (f) 10% Triethylamin in Chloroform.
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Das neutralisierte Harz wurde mit
t-Butyloxycarbonyl ("Boc")-Nal und Diisopropylcarbodiimid
(jeweils 1,5 mmol) in Methylenchlorid eine Stunde lang gerührt, und
das resultierende Aminosäureharz
wurde dann durch den Zyklus der Stufen (a) bis (f) in dem obigen
Waschprogramm geführt.
Die folgenden Aminosäuren (0,9
mmol) wurden dann nachfolgend nach demselben Verfahren gekoppelt:
Boc-S-methylbenzyl-Cys, Val, Boc-N-ben zyloxycarbonyl-Dab, Boc-D-Trp,
Boc-O-brombenzyloxycarbonyl-Tyr und Boc-S-methylbenzyl-Cys und Boc-D-Nal.
Nach Waschen und Trocknen wog das fertige Harz 1,13 g.
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Unter Verwendung des fertigen Harzes
wurde H-D-Nal-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Dab-Cys-Nal-NH2 hergestellt. Das oben erhaltene Peptidharz
(1,13 g, 0,5 mmol) wurde mit Anisol (5 ml), Dithiothreitol (100
mg) und wasserfreiem Fluorwasserstoff (35 ml) bei 0°C gemischt
und 45 Minuten lang gerührt. Überschüssiger Fluorwasserstoff
wurde rasch unter einem trockenen Stickstoffstrom verdampft. Freies
Peptid wurde ausgefällt
und mit Ether gewaschen. Das Rohpeptid wurde dann in 250 ml 90%
Essigsäure
gelöst,
der eine konzentrierte Lösung
I2/MeOH zugefügt wurde, bis eine bleibende
braune Farbe erkennbar war. Überschüssiges I2 wurde durch Zugabe von Ascorbinsäure entfernt,
und die Lösung
wurde durch Verdampfen auf ein kleines Volumen reduziert. Die rohe
Peptidlösung
wurde auf eine Säule
(2,5 × 90
cm) SEPHADEXTM G-25 gegeben und mit 50% Essigsäure eluiert.
Fraktionen, die gemäß UV-Absorption
und DC eine Hauptkomponente enthielten, wurden dann zusammengegeben,
durch Verdampfen auf ein geringes Volumen reduziert und auf eine
Säule (1,5 × 70 cm)
VYDAC® Octadecylsilan-Silika
(10–15 μ) (Vydac,
Hesperia, CA, USA) gegeben, gefolgt von Eluierung mit einem linearen
Gradienten von Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure in Wasser.
Fraktionen wurden mittels DC und analytischer Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
untersucht und zusammengegeben, um maximale Reinheit zu ergeben.
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Wiederholte Lyophilisierung der Lösung aus
Wasser ergab 97 mg des Produkts als weißes, flaumiges Pulver. Das
Produkt war laut HPLC und DC homogen. Aminosäurenanalyse des Säurehydrolysats
und FAB MS bestätigten
die Zusammensetzung des Octapeptids.
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BEISPIEL 2
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NMB-Rezeptorbindungs-Assay
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Das Verfahren zum Transfektizieren
des NMB-Rezeptors der Ratte in BALB-3T3-Fibroblasten wird in Wada
et al., Neuron, 6: 4221 bis 430 (1991) und Benya et al., Mol. Pharmacol.,
42: 1058 (1992) erörtert.
Membranen für
den NMB-Rezeptorbindungs-Assay
wurden durch Homogenisieren von BALB-3T3 Fibroblasten, die mit dem
NMB-Rezeptor der Ratte transfektiziert waren, mit einem POLYTRONTM Gewebehomogenisator (Einstellung 6, 15
Sekunden) (Brinkman, Westbury, NY, USA) in eiskaltem 50 mM Tris-HCl
(Puffer A) (Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA) und zweimaliges
Zentrifugieren mit 39 000 × g
(10 Min) mit zwischendurch erfolgender, erneuter Suspendierung in
frischem Puffer A erhalten. Die am Ende erhaltenen Pellets wurden
in dem 50 mM Tris-HCl, das 0,1 mg/l Bacitracin (Sigma Chemicals,
St. Louis, MO, USA) und 0,1% Rinderserumalbumin (BSA) (Puffer B)
Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA) enthielt, erneut suspendiert
und für
den Rezeptorbindungs-Assay auf Eis gehalten. Aliquote (0,4 ml) wurden
mit 0,05 ml [125I-Tyr4]Bombesin
(etwa 220 Ci/mmol) (New England Nuclear, Boston, MA, USA) in Puffer
B mit und ohne 0,05 ml der nicht markierten NMB-Analoga inkubiert.
Nach 30-minütiger
Inkubierung (4°C)
wurde das gebundene [125I-Tyr4]Bombesin
von dem freien [125I-Tyr4]Bombesin
durch rasche Filtration durch WHATMANTM GF/B-Filter,
der zuvor in 0,3% Polyethylenimin eingeweicht worden war, unter
Verwendung eines Brandel-Filtrationsverteilers (Brandel, Gaithersberg,
ND, USA) getrennt. Die Filter wurden dann drei Mal mit 5 ml Aliquoten
eiskaltem Puffer A gewaschen. Die spezifische Bindung war definiert
als das gesamte gebundene [125I]-Bombesin
minus demjenigen, das in Anwesenheit von 1 μM nicht markiertem NMB gebunden
war. Die erfindungsgemäßen Analoga
hatten eine hohe Bindungsaffinität
zu dem NMB-Rezeptor. Beispiele für
Ergebnisse von drei erfindungsgemäßen Analoga in dem NMB-Rezeptorbindungs-Assay waren (Ki-Werte in nM) 47,4 ± 10,3 (Peptid Arg5) und 85,1 ± 2, 7 (Peptid Dab5).
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BEISPIEL 3
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GRP-Rezeptorbindungs-Assay
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Membranen für den GRP-Rezeptorbindungs-Assay
wurden durch Homogenisieren kultivierter AR42J-Zellen mit einem
PolytronTM-Gewebehomogenisator (Einstellung 6,
15 Sekunden) in eiskaltem 50 mM Tris-HCl (Puffer A) und zweimaliges
Zentrifugieren mit 39 000 × g
(10 Min) mit zwischenzeitlich erfolgender erneuter Suspendierung
in frischem Puffer A erhalten. Die fertigen Pellets wurden in dem
50 mM Tris-HCl erneut suspendiert, das 0,1 mg/ml Bacitracin und
0,1% Rinderserumalbumin (BSA) (Puffer B) enthielt, und für den GRP-Rezeptorbindungs-Assay
auf Eis gehalten. Aliquote (0,4 ml) wurden mit 0,05 ml [125I-Tyr4)-Bombesin (etwa
2200 Ci/mmol) in Puffer B mit und ohne 0,05 ml unmarkierte NMB-Analoga
inkubiert. Nach 30-minütiger Inkubierung
(4°C) wurde
das gebundene [125I-Tyr4]Bombesin
von dem freien [125I-Tyr4]
Bombesin durch rasche Filtration durch WHATMANTM GF/B-Filter, die zuvor
in 0,3% Polyethylenimin eingeweicht worden waren, unter Verwendung
eines Brandel-Filtrationsverteilers getrennt. Die Filter wurden
dann drei Mal mit 5 ml Aliquoten eiskaltem Puffer A gewaschen. Die
spezifische Bindung war definiert als das gesamte gebundene [125I]-Bombesin minus demjenigen, das in Anwesenheit
von 1 μM
nicht markiertem GRP gebunden war. Die erfindungsgemäßen Analoga
hatten eine schwache Bindungsaffinität zu dem GRP-Rezeptor. Beispiele
für Ergebnisse
von erfindungsgemäßen Analoga
in dem GRP-Rezeptorbindungs-Assay waren (Ki-Werte
in nM) 2921 ± 250
(Peptid Arg5) und 2632 ± 216 (Peptid Dab5).
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BEISPIEL 4
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Somatostatin-Rezeptorbindungs-Assay
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Membranen für den Somatostatin-Rezeptorbindungs-Assay
wurden durch Homogenisieren kultivierter azinöser AR42J-Pankreaszellen mit
einem PolytronTM-Gewebehomogenisator (Einstellung
6, 15 Sekunden) in eiskaltem 50 mM Tris-HCl (Puffer A) und zweimaliges
Zentrifugieren mit 39 000 × g
(10 Min) mit zwischenzeitlich erfolgender erneuter Suspendierung
in frischem Puffer A erhalten. Die fertigen Pellets wurden für den Rezeporbindungs-Assay
erneut in 10 mM Tris-HCl suspendiert. Zur Bestimmung der Ki-Werte wurden die verschiedenen Konzentrationen
der NMB-Analoga 90 Minuten bei 25°C
mit ungefähr
0,05 nM [125I]MK-678 (University of Arizona,
School of Medicine, Tucson, AZ, USA) in 50 mM HEPES (pH 7,4) (Sigma
Chemicals, St. Louis, MO, USA) inkubiert, der BSA (Fraktion V) (10
mg/ml) (Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA), MgCl2 (5 mM)
(Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA), Aprotinin (200 KIU/ml) (Sigma
Chemicals, St. Louis, MO, USA), Bacitracin (0,02 mg/ml) und Phenylmethylsulfonylfluorid
(0,02 mg/ml) (Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA) enthielt. Das
am Ende vorhandene Assay-Volumen betrug 0,3 ml. Die Inkubationen
wurden durch rasche Filtration durch GF/C-Filter (vorgeweicht in
0,3% Polyethylenimin) unter Verwendung eines BRANDELTM Filtrationsverteilers
beendet. Jedes Röhrchen
und jeder Filter wurden dann drei Mal mit 5 ml Aliquoten eiskaltem
Puffer gewaschen. Die spezifische Bindung war definiert als das
gesamte gebundene [125I]MK-678 minus demjenigen,
das in Anwesenheit von 200 nM MK-678 gebunden war. Ein bekanntes
cyclisches Octapeptid D-Nal-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Cys-Nal-NH2 (Lys5) wurde in
Orbuch et al., Mol. Pharmacol., 44: 841 (1993) offenbart, und hatte
eine extrem hohe Affinität
zu dem Somatostatinrezeptor (Ki = 0,84 ± 0,53).
Im Unterschied dazu hatten erfindungsgemäße Analoga eine viel niedrigere
Affinität,
im Bereich von etwa einem Hundertstel oder einem Tausendstel des
Ki-Werts von Lys5.
Ki-Werte (nM) für erfindungsgemäße Analoga
waren beispielsweise 407 ± 82
(Peptid Dab5) und beachtenswerterweise 1032 ± 113 (Peptid
Arg5).
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BEISPIEL 5
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Inositolphosphat-Umschlag-Assay
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Zur Messung des Inositolphosphat-Umschlags
wurden BALB-3T3-Fibroblasten,
die mit dem NMB-Rezeptor der Ratte transfektiziert waren, geerntet
und erneut in phosphatgepufferter Salzlösung suspendiert, die 25 mM
Glukose (Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA) und 75 mM Sucrose
(PBS + GS) enthielt, und mit 25 μCi/ml
myo-[3H]-Inositol (New England Nuclear, Boston, MA, USA) 60 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen, erneut in PBS + GS suspendiert
und mit LiCl (100 mM) (Sigma Chemicals, St. Louis, MO, USA) und
den NMB-Analoga in einem Endvolumen von 0,30 ml inkubiert. Die Reaktion
wurde durch Zugabe von Chloroform/Methanol (1 : 2) beendet (Burdick & Johnson, Muskegeon,
Michigan; Mallinckrodt, Paris, Kentucky), und die gesamten [3H]-Inositolphosphate wurden wie in Snider
et al., J. Neurochem., 47: 1214 (1986) beschrieben isoliert. Peptid
Dab5 ist ein potenter Agonist des NMB-Rezeptors mit einer Ki von 78,1 ± 25,9 in dem Inositolphosphat-Umschlag-Assay.
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Das folgende Beispiel beschreibt
ein Verfahren zur Bestimmung der in-vivo-Unterdrückung der Nahrungsaufnahme
unter Verwendung eines cyclischen Octapeptids.
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BEISPIEL 6
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Individuell untergebrachte männliche
Sprague-Dawley-Ratten (Charles River, n = 8), die 450 bis 500 g
wogen, wurden in einem temperaturgeregelten Raum mit 12 : 12 h Licht
: Dunkelheits-Zyklen
gehalten. Ratten wurden an ein fünfstündiges Nahrungsentzugsschema,
gefolgt von 60 Minuten Zugang zu einer 0,5 kcal/ml Glukoselösung gewöhnt. Den
Ratten wurde intraperitoneal entweder 0,9% Salzlösung (1,0 ml/kg) oder 100 nmol/kg
des Peptids Prn5 injiziert. Eine Minute
später
wurde den Ratten intraperitoneal entweder 0,9% Salzlösung, 32,0
nmol/kg NMB oder 3,2 nmol/kg NMC (GRP 18–27), der biologisch aktive
Anteil von GRP, injiziert. Es war zuvor bestimmt worden, dass diese
Agonistdosen zuverlässig
die Nahrungsaufnahme in diesem experimentellen Beispiel unterdrücken, Ladenheim
et al., Amer. Physiol. Soc. R263-R266 (1991). Fünf Minuten nach der zweiten
Injektion wurde die Glukoselösung
angeboten und die Einnahme nach 15, 30, 45 und 60 Minuten aufgezeichnet.
Jede Ratte erhielt alle vier Bedingungen für sowohl NMB als auch NMC.
Die Verabreichung der Agonisten oder der Antagonisten lag mindestens
48 Stunden auseinander. Die Daten wurden statistisch unter Verwendung
einer 4 (Injektion) × 4
(Zeit) Analyse der Varianz analysiert, gefolgt von geplanten T-Test-Vergleichen
für jeden
Agonisten. Weil die Einnahme gemäß dem Basislinienzustand
(Salzlösung
+ Salzlösung)
sich für
beide Gruppen von Experimenten nicht erheblich unterschied (p > 0,5), wurden diese
Bemittelt und zum Vergleich mit Auswirkungen der Agonisten und Peptid
Orn5 verwendet.
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Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl
NMB (1) als auch NMC (2)
die Nahrungsaufnahme zu allen Zeitpunkten signifikant unterdrückten, verglichen
mit der Basislinieneinnahme (p < 0,01).
Vorhergehende Verabreichung von 100 nmol/kg Peptid Orn5 blockierte
die Unterdrückung
der Glukoseeinnahme, die durch NMB erzeugt war, vollständig. Die
Einnahme unter den Bedingungen Peptid Orn5+
NMB und Peptid Orn5 + Salzlösung war
größer als
unter der Bedingung Salzlösung
+ Salzlösung
(p < 0,01). Im
Unterschied zu NMB hatte die vorhergehende Verabreichung von Peptid
Orn5 keine Auswirkung auf die Unterdrückung der
Einnahme, die durch NMC erzeugt worden war, da die Unterdrückung der
Aufnahme unter der Bedingung Salzlösung + NMC sich von der Einnahme
unter der Bedingung Peptid Orn5+ NMC nicht
erheblich unterschied (p > 0,5).
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ANDERE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der Fachmann kann der obigen Beschreibung
leicht die wesentlichen Charakteristika der vorliegenden Erfindung
entnehmen und, ohne von deren Umfang abzuweichen, verschiedene Veränderungen
und Modifikationen der Erfindung vornehmen, um sie an verschiedene
Verwendungen und Bedingungen anzupassen. Somit liegen auch andere
Ausführungsformen
innerhalb der Ansprüche.