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Hintergrund
der Erfindung
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Die Erfindung betrifft genetisch
veränderte
Endothelialzellen, und in Besonderen Endothelialzellen die modifiziert
worden sind, um einer Lyse durch Komplement zu widerstehen und dem
Immunmechanismus der Wirtszelle zur Entfernung fremder Zellen zu
entgehen, wenn sie in einen nicht-autologen Wirt eingebracht werden.
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Endothelialzellen sind spezialisierte
Zellen, welche die Auskleidung der Herz- und der Blutgefäße bilden.
Aufgrund ihres direkten Kontaktes mit dem zirkulierenden Blut wurden
mehrere Vorschläge
gemacht, um diese Zellen genetisch zu verändern und sie als "in vivo"
Arzneimittelzuführungssysteme
zu verwenden, z. B. von Culliton, B. J. 1989. "Designing Cells to
Deliver Drugs", Science 246: 746– 751; und Zwiebel et al., "High-Level
Recombinant Gene Expression in Rabbit Endothelial Cells Transduced
by Retroviral Vectors", Science 243: 220–222 (Übertragung eines humanen Adenosindeaminasegens
und eines Rattenwachstumshormongens auf Aortaendothelialzellen unter
Verwendung eines retroviralen Vektors und Aufzeigen der Sekretion von
Rattenwachstumshormon aus derartigen Zellen nach Aufbringen auf
ein synthetisches vaskuläres
Transplantat).
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Natürliche Endothelialzellen spielen
wichtige Rollen in der normalen Physiologie. Im Besonderen bilden
diese Zellen die Grenzfläche
zwischen dem Blut und der Gefäßwand und
den Organen des Körpers.
Als solche sezernieren Endothelialzellen verschiedene natürliche Produkte
direkt in den Blutstrom, erhalten eine antithrombotische Oberfläche auf
der Innenseite des Gefäßes, beschränken das
Eindringen von Leukozyten in die Gefäßwand, regulieren verschiedene
der biologischen Eigenschaften glatter Muskelzellen und nehmen Teil
an der Regulierung des Gefäßwandtonus.
Daher führt
ein Verlust von Endothelialzellen zum Verlust dieser normalen pyhsiologischen
Prozesse und führt
letztendlich zu pathologischen Zuständen, wie etwa Koronararterienerkrankung,
Organtransplantatabstoßung
und Vaskulitis.
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Dementsprechend besteht zusätzlich zu
ihrer Verwendung als ein Medium für die in vivo-Verabreichung
von Therapeutika ein Bedarf zur Bereitstellung genetisch veränderter
Endothelialzellen, um natürliche Endothelialzellen
zu ersetzen, welche aufgrund einer Erkrankung oder eines chirurgischen
Eingriffs verlorengegangen sind.
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In der Vergangenheit waren Vorschläge und/oder
Arbeiten zur Verwendung von Endothelialzellen zur Verabreichung
von Therapeutika oder zum Zellaustausch auf autologe Zellen begrenzt,
d. h. auf Zellen, die von dem Organismus stammen, der der Behandlung
unterzogen wird. Alternativ muss der Patient immunsupprimiert werden,
was teuer ist und den Patienten infektionsanfällig macht.
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Dieser Ansatz wies eine Vielzahl
von Problemen auf. Zum Beispiel ist es schwierig, gesunde Endothelialzellen
des zu behandelnden Individuums in wesentlichen Mengen zu züchten. Die
Verfahren um dies durchzuführen,
erfordern eine Entfernung eines Teils einer Gefäßanordnung und dann das Abschaben
oder eine andere Art zur Entfernung der Endothelialzellen von den
Gefäßwänden. Als
ein Ergebnis muss, um geeignet für die
Verabreichung von Therapeutika oder zum Zellaustausch zu sein, eine
große
Anzahl autologer Endothelialzellen in Kultur gezüchtet werden. Zur praktischen
Anwendbarkeit, insbesondere im Falle des Zellaustausches, muss dieses
Züchten
rasch erfolgen. Unglücklicherweise
ist die Zellverdoppelungszeit für
Endothelialzellen in der Größenordnung
von mindestens 24 bis 48 Stunden, was zu Zeitdauern in der Größenordnung
von einer Woche oder mehr führt,
bevor ausreichende Mengen Endothelialzellen für eine genetische Veränderung oder
zum Zellaustausch verfügbar
sind. Zusätzlich
ist unter normalen physiologischen Bedingungen die Zellverdoppelungszeit
für natürliche Endothelialzellen
in vivo auch verlängert,
wodurch natürlich
auftretender Zellaustausch in vivo nachfolgend auf Endothelialzellverlust
oder -beschädigung
sehr ineffizient ist.
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Wenn eine fremde Zelle in einen Wirt
transplantiert wird, mobilisiert sich schnell das Immunsystem des Wirts,
um die Zellen zu zerstören
und dadurch den Wirt zu schützen.
Der Angriff des Immunsystems auf die fremde Zelle wird als Transplantatabstoßung bezeichnet.
Die erste Verteidigungslinie des Organismus ist entweder über eine
lytische Zerstörung
oder die Aktivierung von Prokoagulations- und Prothromboseeigenschaften
der Donorendothelialzelle, was aus der Aktivierung des Komplementsystems
des Wirts resultieren kann und allgemein bekannt ist als die "hyperakute
Abstoßungsreaktion"
oder einfach die "hyperakute Reaktion".
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Mehrere Untersuchungen zeigten, dass
die hyperakute Reaktion auf Transplantate von entweder xenogengen
(von verschiedenen Spezies) und allotypischen (von einem verschiedenen
Individuum der gleichen Spezies) Organen durch Antikörper-abhängige Aktivierung
des Komplementsystems an der Oberfläche des Donorendotheliums vermittelt
wird, wie z. B. diskutiert von Platt et al., 1990 "Transplantation
of discordant xenografts: a review of progress", Immunology Today
11: 450–456.
Das heißt,
dass das Komplementsystem die Endothelialzellenauskleidung der Gefäße des transplantierten
Organs angreift.
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Das Komplementsystem ist eine komplexe
Wechselwirkung von Plasmaproteinen und Membrancofaktoren, welche
in einer Mehrstufen-, Multiproteinkaskadensequenz in Verbindung
mit anderen immunologischen Systemen des Wirtsorganismus arbeitet.
Der klassische Komplementweg umfasst eine anfängliche Antikörpererkennung
und Bindung an eine antigene Stelle auf einer Targetzelle. Dieser
Oberflächen-gebundene
Antikörper
reagiert nachfolgend mit der ersten Komponente des Komplements,
Clq, wodurch ein Cl-Antikörperkomplex
mit Ca2+, Clr und Cls gebildet wird, welcher proteolytisch aktiv
ist. Cls spaltet C2 und C4 in aktive Komponenten C2a und C4a. Der
C4b,2a-Komplex ist
eine aktive Protease, die als C3-Konvertase bezeichnet wird und
dient zur Spaltung von C3 in C3a und C3b. C3b bildet einen Komplex
mit C4b,2a, um C4b,2a,3b zu erzeugen, welches C5 in C5a und C5b
spaltet. C5b bildet einen Komplex mit C6 und dieser Komplex wechselwirkt
mit C7 in der Fluidphase, wobei hydrophobe Domänen innerhalb von C5b und C6
exponiert werden, die den ternären
C5b,6,7-Komplex in der Zellmembran stabilisieren. C8, welches in
der Fluidphase ist, bindet dann an den ternären C5b,6,7-Komplex und dieser
Komplex kann zur Entwicklung funktionaler Membranläsionen und
langsamer Zelllyse beitragen. Beim Binden von C9 an C8 in dem C5b-8-Membrankomplex wird
Lyse von fremden Zellen schnell beschleunigt.
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Die anhängige US-Patentanmeldung mit
der Seriennummer 07/365,199, eingereicht am 12. Juni 1989, erteilt,
der Oklahoma Medical Research Foundation offenbart, dass das humane
Komplementregulationsprotein CD59 verwendet werden kann, um nichthumane
Endothelialzellen, z. B. Endothelialzellen aus Schwein, vor einem
Angriff durch humanes Komplement zu schützen, entweder wenn sie in
Lösung
mit den Zellen bereitgestellt werden oder in genetisch veränderten
Zellen exprimiert werden. Siehe auch Zhao et al., 1991, "Amplified
gene expression in CD59-transfected Chinese Hamster Ovary cells
confers protection against the membrane attack complex of human
complement", J. Biol. Chem. 266: 13418–13422. Die homologe Komplementinhibierungswirkung
von CD59 beruht auf seiner Spezies-spezifischen Wechselwirkung mit
den terminalen Komplementkomponenten C8 und C9, wie weiterhin von
Rollins und Sims berichtet, 1990; "The complement inhibitory activity
of CD59 resides in its capacity to block incorporation of C9 into
membrane C5b-9", J. Immunol. 144: 3478–3483.
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Wenngleich die Verwendung von CD59
sich erfolgreich auf das Problem einer hyperakuten Abstoßung als
ein, Ergebnis eines Komplementsangriffs richtet, schützt sie
nicht die Zelle gegen den gesamten Immunangriff des Wirtsorganismus
gegen die fremden Endothelialzellen.
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Beim Stimulieren von Immunantworten
lösen Antigene
viele molekulare und zelluläre
Veränderungen aus.
Lymphozyten erkennen Antigene als fremd und sind verantwortlich
für die
Initiierung von zellulären
als auch homoralen Reaktionen bzw. Antworten gegen das präsentierte
Antigen. B-Lymphozytzellen reagieren auf Antigen durch die Produktion
von Antikörpern
gegen das präsentierte
Antigen; T-Lymphozyten reagieren durch Initiieren einer zellulären Antwort
auf das präsentierte
Antigen. Die beiden wesentlichen Subpopulationen von T-Zellen sind
TH-Zellen, die beteiligt sind Antigen zur
Präsentation
an B-Zellen zu prozessieren,
gekennzeichnet durch das Vorliegen eines Zelloberflächenglykoproteins,
das als CD4 bezeichnet wird, und cytolytische T-Lymphozyten (CTLs), die beteiligt sind
an der Erkennung von Antigen auf Zelloberflächen und Lyse von Zellen, die
als fremd erkannt sind, gekennzeichnet durch das Vorliegen eines
Zelloberflächenglykoproteins,
das als CD8 bezeichnet wird. T-Zellen erkennen Peptidfragmente in
Verbindung mit einer der beiden Hauptklassen von Zelloberflächenglykoproteinen
des Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC): Entweder Klasse I (MHC-I)- oder Klasse II (MHC-II)-Proteine.
CD8 + T-Zellen erkennen Antigene in Verbindung mit MHC-I, während die
CD4 + T-Zellen sie in Verbindung mit MHC-II erkennen.
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Die MHC enthalten drei Hauptklassen
von Genen. Klasse I-Gene codieren für die Hauptuntereinheiten von
MHC-I-Glykoproteinen, bezeichnet als humane Leukozyt-Antigene in
Menschen, wobei die grundliegenden HLA-A, B und C sind. Diese liegen
auf praktisch allen Zellen vor und spielen eine Hauptrolle bei der
Abstoßung
von Allograften. Sie können
auch Komplexe mit Peptidfragmenten vitaler Antigene auf Virus-infizierten
Zellen bilden. Die Erkennung der Komplexe durch CD8 + CTLs führt zur
Zerstörung
von Virus-infizierten Zellen. Die Erkennung der Komplexe erfolgt
durch einen einzigen Rezeptor auf den T-Zellen, welcher Antigene in
Verbindung mit MHC erkennt.
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Klasse II-Gene, die Hauptklassen
in Menschen, bekannt als DP, DQ (Subklassen β2, α2 und β1α1) und DR (Subklassen β1, β2, β3 und α1), codieren
für Zelloberflächenglykoproteine,
die durch Antigen-präsentierende
Zellen exprimiert werden, grundsätzlich
B-Zellen, Makrophagen und dendritische Zellen. Zusammen mit Peptidfragmenten
von Antigenen bilden die Klasse II-Proteine die Epitope, die von
T-Helferzellen (CD4+) erkannt werden. Klasse III-Gene codieren für mindestens
drei Proteine der Komplementkaskade und zwei cytotoxische Proteine,
Gewebenekrosefaktor und Lymphotoxin, welche in verschiedenen Immunreaktionen
umfasst sind, die Zellen zerstören.
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T-Zell-vermittelte Immunreaktionen
können
in drei aufeinanderfolgenden Aktivierungsschritten angeordnet werden.
Zuerst erkennen CD4+- und CD8+-T-Lymphozyten
(T-Zellen) das Vorliegen von nichtautologen MHC-Klasse II- bzw.
Klasse I-Proteinen auf der Oberfläche der fremden Zelle.
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Zum zweiten werden die T-Zellen aktiviert
durch die Wechselwirkung eines Liganden mit den T-Zellrezeptoren
und anderen zusätzlichen
stimulierenden Molekülen,
sodass Aktivierung abhängig
ist von einer Vielzahl von Variablen, einschließlich homoalen Signalen, wie
etwa Cytokinen, die von Proteinrezeptoren auf der Oberfläche der
Zellen aufgenommen werden. Am wichtigsten ist die Wechselwirkung
zwischen dem Antigen-spezifischen T-Zellrezeptor und Liganden, einem
Komplex von MHC und antigenem Peptid auf der Antigenpräsentierenden
Zelle (APC). Andere Rezeptoren, die auf der T-Zelle vorliegen, müssen auch
mit ihren Liganden auf APC in Kontakt gebracht werden, um Aktivierung
sicherzustellen. Wenn sie einmal aktiviert sind, synthetisieren
und sezernieren die T-Zellen Interleukin-2 (IL-2) und andere Cytokine.
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Die Cytokine, die von den aktivierten
T-Zellen sezerniert werden, führen
zu der dritten oder der Effektorphase der Immunantwort, welche eine
Verstärkung
und Aktivierung von Lymphozyten, Monozyten und anderen Leukozyten
umfasst, die zusammen zur Zelllyse führen, wie z. B. berichtet von
Pober et al., 1990 "The potential roles of vascular endothelium
in immune reactions" Human Immunol. 28: 258–262.
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In der Vergangenheit waren Versuche
zur Unterbrechung der T-Zell-Immunreaktion
im Allgemeinen mit einem begrenzten Erfolg verbunden. Zum Beispiel
versuchten verschiedene Strategien Reagenzien verschiedener Typen
zu verwenden, einschließlich
Antikörper
und Blockierungsproteine, um die Adhäsion zwischen T-Zellen und
Fremdzellen zu stören.
Lider et al., 1988, "Anti-idiotypic network induced by t cell vaccination
against experimental autoimmune encephalomyelitis", Science 239:
181 berichteten von der Verwendung von T-Zell-Vakzinen; Owhashiand et al., 1988, "Protection
from experimental allergic encephalomyelitis conferred by a monoclonal
antibody directed against a shared idiotype on rat T cell receptors
specific for myelin basic protein", J. Exp. Med. 168: 2153, berichteten
von der Verwendung von T-Zellrezeptor-blockierenden Antikörpern; Brostoffand
et al., 1984, "Experimental allergic encephalomyelitis: successful
treatment in vivo with a monoclonal antibody that recognizes T helper
cells", J. Immunol., 133: 1938, berichteten von der Verwendung von
Antikörpern
auf CD4; und Adorini et al., 1988, Dissociation of phosphoinositide
hydrolysis and Ca2+ fluxes from the biological responses of a T-cell
hybridoma", Nature, 334: 623–628,
berichteten von der Verwendung von Blockierungspeptiden, die die
Zellrezeptoren besetzen. Diese Strategien führten im Allgemeinen zu Immunreaktionen
auf die Reagenzien, eher als der gewünschten Störung der T-Zellbindung.
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Es wäre deutlich vorteilhaft, wenn
man die Wahrscheinlichkeit der T-Zell vermittelten Reaktionen gegen transplantierte
Zellen als auch Komplementvermittelten Angriff und Lyse der Zelle
verringern könnte.
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Es ist daher ein Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ein verbessertes Verfahren und Zusammensetzungen bereitzustellen
zum Aufbau von Endothelialzellen, die sowohl gegen Komplement- als
auch zellulären
Angriff widerstandsfähig
sind wenn sie in einen fremden Wirt transplantiert werden.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung genetisch veränderte Zellen bereitzustellen,
die nicht als fremd erkannt werden, wenn sie in einen fremden Wirt
transplantiert werden und daher einem Angriff durch das Immunsystem
entgehen.
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Ein noch weiterer Gegenstand dieser
Erfindung ist die Bereitstellung genetisch veränderter Zellen, die nach Transplantation
einem Komplement-vermittelten Angriff widerstehen können und
Lymphozyten-vermittelter Lyse entgehen, insbesondere von CD4+ T-Lymphozyten,
und bevorzugt CD8+ T-Lymphozyten.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Bereitstellung eines Mechanismus zum selektiven Abtöten solcher
genetisch veränderter
Zellen wenn ihr Vorliegen in dem Wirt nicht länger gewünscht ist.
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Es ist ein noch weiterer Gegenstand
der Erfindung ein biologisches Vehikel zur Zuführung therapeutischer Produkte
bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine genetisch veränderte
Säugerzelle
zur Transplantation in einen Menschen oder ein Tier bereitgestellt,
worin die Zelle auf ihrer Oberfläche
keine Proteine exprimiert, die entweder durch Klasse I-Haupthistokompatibilitätskomplexgene
oder Klasse II-Haupthistokompatibilitätskomplexgene
codiert werden, welche eine T-Lymphozyten-vermittelte
Reaktion gegen die Zelle auslösen,
und worin die Zelle ein stabil eingebautes Nukleotidmolekül exprimiert,
das für
ein Protein codiert, das einen Komplement vermittelten Angriff der
veränderten
Zelle inhibiert, wenn sie in ein Lebewesen einer anderen Spezies oder
ein anderes Individuum eingebracht wird.
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Im Besonderen werden genetisch veränderte Zellen
bereitgestellt, welche eine DNA-Sequenz umfassen, die durch die
Zelle exprimiert wird, und welche für ein Protein codiert, das
Komplement-inhibierende Wirkung aufweist, welches normalerweise
in der Zelle nicht exprimiert wird. Diese Zellen können auch
verändert sein,
sodass sie auf ihren Zelloberflächen
keine funktionellen Proteine exprimieren, die durch die Klasse II-Haupthistokompatibilitätskomplex
(MHC)-Gene, die
HLA DP-, DQ- und DR-Gene in humanen Zellen codiert werden, oder
ihr Äquivalent
in Zellen einer verschiedenen Spezies. Weiterhin können die
genetisch veränderten
Zellen auf ihren Zelloberflächen
keines der Proteine exprimieren, die durch die Klasse I MHC-Gene,
die HLA A-, B- und C-Gene in humanen Zellen codiert werden oder
ihr Äquivalenten
in Zellen einer verschiedenen Spezies. In einigen Ausführungsformen
umfassen die Zellen eine genetische (DNA)-Sequenz, welche durch die
Zelle exprimiert wird, und, die für ein Protein codiert, das
in der Gegenwart eines ausgewählten
Mittels zum Tod der Zelle führt.
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Die genetische Sequenz, die für ein Protein
codiert, das Komplementregulierende Wirksamkeit aufweist, schützt die
Zelle vor hyperakuter Abstoßung
durch Angriff und Lyse, welche aus einer Aktivierung des Komplementsystems
resultiert. Die Entfernung der Zelloberflächenproteine, die durch die
Klasse I (z. B. HLA A, B und C) und Klasse II (z. B. HLA DP, DQ
und DR) MHC-Gene codiert werden, macht die Zellen im Wesentlichen
nicht erkennbar durch die CD8+- und CD4+-T-Lymphozyten des Wirts.
Die genetische Sequenz, die für ein
Protein codiert, welches Zelltod herbeiführen kann, liefert einen Mechanismus
zum Eliminieren genetisch veränderter
Zellen aus dem Wirt, wenn ihr Vorliegen nicht länger gewünscht ist.
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Die Zellen werden in Kultur modifiziert,
unter Verwendung von Standard in vitro-Transfektionstechniken oder können aus
transgenen Mäusen,
die als Embryo modifiziert wurden, erhalten werden. Diese modifizierten
Zellen können
als universelle Donorzellen zum Verabreichen therapeutischer Mittel
an den Wirt oder als Austausch für
natürliche
Zellen, welche geschädigt
worden sind oder verlorengegangen sind, dienen. In der bevorzugtesten
Ausführungsform
sind die Zellen dissoziierte Endothelialzellen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Graph der Induktion von CD59-Antigen in CHO-Zellen, transfiziert
mit Plasmid, enthaltend Human-CD59-cDNA, 125I-1F1-gebundenes
CD59 (Moleküle/Zelle × 106) gegenüber
Methotrexat (μg/ml). China-Hamster-Ovarzellen wurden
mit einem Plasmid transfiziert, enthaltend den pFRSV-Vektor und
cDNA für humanes
CD59. Nach Subklonieren und Selektion wurden die Zellen in Medium
gehalten, das Methotrexat enthielt und Oberflächenantigen wurde gemessen
durch die spezifische Bindung von monoklonalem Antikörper 1
25I-1F1 (10 μg/ml) gegen
CD59. Alle Daten wurden hinsichtlich nichtspezifischer Bindung korrigiert,
gemessen für
Kontroll-(nicht transfiziert)-CHO-Zellen, die in der Abwesenheit
von Methotrexat (Ursprung) gezüchtet
wurden. Daten zeigen Mittelwerte ± S. E. von drei Messungen,
die an verschiedenen Tagen gemacht wurden.
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2 ist
ein Graph der Entfernung von Zelloberflächen-CD59 durch Phosphatidylinositol-spezifischer Phospholipase
C (PLPLC), wobei Zellzahlen gegen die mittlere Fluoreszenz aufgezeichnet
sind. CD59-transfizierte CHO-Zellen,
verstärkt
durch Wachstum in 1 mg/ml Methotrexat, wurden suspendiert mit 2 × 106/ml in HBSS und inkubiert für 1 h bei
37°C, mit
entweder 0 (...) oder 1 (---) Einheiten/ml Phosphatidylinositol-spezifischer
Phospholipase C. Zelloberflächen-CD59
wurde dann durch Flusszytometrie unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers
1F1 (10 μg/ml)
gemessen, welches mit FITC-Anti-Maus-IgG
(67 μg/ml)
nachgewiesen wurde. Histogramme zeigen die mittlere Fluoreszenz
pro Zelle in logarithmischen Maßstäben. Ebenfalls
gezeigt ist die Hintergrundzellfluoreszenz, gemessen in der Abwesenheit
von 1 F1 (---).
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3 ist
ein Graph, der den Schutz von CD59-transfizierten CHO-Zellen vor
Humanserumkomplement, Farbstofffreisetzung (%) gegen Humanserum
(%) zeigt. CD59-transfzierte CHO-Zellen wurden induziert, um verschiedene
Mengen CD59-Antigen zu exprimieren, durch Wachstum in Methotrexat
enthaltendem Medium, exprimierte CD59-Moleküle/Zelle × 10–5:
0,0 (dunkle Kreise), 1,9 (nicht ausgefüllte Kreise), 2,8 (dunkle Rauten),
6,8 (nicht ausgefüllte
Dreiecke), 7,2 (dunkle Quadrate), 13,0 (nicht ausgefüllte Quadrate)
und 31,3 (dunkle Rauten).
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4 zeigt
die Struktur des retroviralen Vektores, der in Beispiel 2 verwendet
wird. Dieser Vektor wurde aufgebaut aus einem defekten Moloney Leukämievirus
aus Maus. Der SV40-Promotor wurde herausgeschnitten und durch den
SRalpha-Promotor ersetzt. Ein 500 by cDNA-Fragment, enthaltend die
CD59-codierende Sequenz, wurde in einer Xhol-Stelle kloniert und
durch Restriktionsanalyse nachgewiesen. Das resultierende Plasmid
wurde als pRNSRαCD59
bezeichnet. Ecotroper Retrovirus wurde erzeugt durch Transfizieren von
Psi2-Zellen mit Polybren und Selektieren in dem toxischen Aminoglycosid
G418. Amphotrope Virusvorratsmaterialien wurden hergestellt durch
Infizieren der amphotropen Packungszelllinie Psi-AM mit dem ecotropen
Virus, wurden direkt zu Endothelialzellkulturen in der Gegenwart
von Polybren gegeben und Transfektanten wurden mit 400 μg/ml G418
selektiert.
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5 ist
ein Graph der Zelloberflächenexpression
von humanem CD59 auf Schweineaortaendothelialzellen (PAEC), wie
durch Anti-CD59-Antikörper
nachgewiesen und durch Flusscytometrieanalysen analysiert. Die durchgezogene
Linie bedeutet die Fluoreszenzintensität von PAEC, infiziert mit dem
Retrovirus, der in 4 gezeigt
ist, der nur das Kontrollneomycinresistenzgen trägt. Die gestrichelte Linie,
die kleingepunktete Linie und die Linie mit größeren Punkten bedeuten die
Fluoreszenzintensität
von CD59-exprimierenden PAEC-Zellklonen 2, 9 bzw. 1.
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6 zeigt
eine Scanningelektronenmikrophotographie von CD59-exprimierenden PAEC,
die an synthetisches GortexTM-Implantat
gebunden sind. 6a ist
das Kontroll-GortexTM, 6b, c und d sind GortexTM mit
CD59-exprimierenden
Zellen, die darauf implantiert sind.
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7 ist
ein Balkendiagramm, das den Schutz von humanen CD59-exprimierenden PAEC
vor Lyse durch humanes Komplement zeigt. Der ausgefüllte Balken
bedeutet den Prozentanteil Zelllyse von PAEC, die humanes CD59 exprimieren.
Der schraffierte Balken bedeutet den Prozentanteil Zelllyse von
PAEC, die nur das Kontrollneomycinresistenzgen exprimieren, während der
gepunktete Balken den Prozentanteil Zelllyse von Kontroll-(nichtinfizierte)-PAEC
zeigt.
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8A zeigt
eine Restriktionsverdaukarte des Gentargetingvektors für das Invariante
Kette-Gen aus Maus, kloniert in pBS (Bluescript). Der Targetingvektor
enthält
das Neomycingen (neo). 8B zeigt eine Teilrestriktionsverdaukarte
des endogenen invariante Kette-Gens aus Maus und 8C zeigt
eine Restriktionsverdaukarte des disrupierten invariante Kette-Gens, erhalten durch
homologe Rekombination. Pfeile zeigen die Transkriptionsrichtung
in allen drei Abbildungen. Die Erkennungsregion für die radioaktiv
markierte invariante Gensonde, die für den in 9 gezeigten Southern Blot verwendet wird,
wird durch einen ausgefüllten Balken
unter 8C gezeigt.
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9 ist
ein Southern Blot, der das Restriktionsverdaumuster für zwei unabhängige Neomycin-resistente
Mausembryonalstammzellklone zeigt, worin das endogene invariante
Kette-Gen durch homologe Rekombination disrupiert worden ist und
durch eine mutierte Form des Gens ersetzt wurde. Die beiden Klone
sind bezeichnet als 11.10.93 und 11.10.128. Größenmarkierungen sind auf der
linken Seite angegeben. Das Dralll-Restriktionsmuster der Elternzellen
ist in der äußeren rechten
Spur angegeben und ist deutlich verschieden von dem Restriktionsmuster
der beiden Klone, die das modifizierte invariante Kette-Gen tragen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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I. Schutz vor hyperakuter
Abstoßung
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Es ist bestimmt worden, dass die
Lyse von Zellen durch Komplement typischerweise nur die terminalen
Komplementkomponenten erfordert, im Gegensatz zu früheren Berichten,
dass es wesentlich sein kann, die Komplementaktivierung in der C3-Stufe
zu unterbrechen, wie z. B. in der PCT-Anmeldung WO 91/05855 beschrieben.
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Schrittweise Zugabe von C6,7,8 und
9 zu C5b führt
zur Bildung eines Membranangriffskomplexes (MAC), ein Poren-ähnlicher
Komplex, der bei Einbringung in die Plasmamembran der Zielzelle
bzw. Targetzelle Membranpermeabilität für Calcium und andere Ionen
erhöht.
Darauf folgend folgt Lyse der Plasmamembran und die Zelle wird entweder
zerstört
oder alternativ erfolgt eine nichtlytische Veränderung spezifischer Zellfunktionen,
was vaskuläre
Hämostase
beeinträchtigt.
Im Falle von humanen Endothelialzellen, die einem humanen Serumkomplement
ausgesetzt sind, initiiert Membrandeposition des C5b-9-Komplexes
eine Vielzahl von Prokoagulations- und Prothromboseveränderungen
in der Zelle, von welchen angenommen wird, dass sie die Blutgerinnung
und Thrombusbildung beschleunigen, wie z. B. beschrieben von Hattori
et al., 1989 "Complement proteins C5b-9 induce secretion of high
molecular weight multimers of endothelial von Willebrand Factor and
translocation of granule membrane protein GMP-140 to the cell surface",
J. Biol. Chem. 264: 9053–9060; Hamilton
et al., 1990 "Regulatory control of the terminal complement proteins
at the surface of human endothelial cells: Neutralization of a C5b-9
inhibitor by antibody to CD59", Blood 76: 2572–2577; und Hamilton und Sims
1991 "The terminal complement proteins C5b-9 augment binding of
high density lipoprotein and its apoproteins A-I and A-II to human
endothelial cells", J. Clin. Invest. 88: 1833–1840. Diese Reaktionen scheinen von
der Insertion von C9 in die Plasmamembran der Targetzelle abzuhängen und
können
daher durch Wechselwirkung mit der Anordnung des C5b-9-Komplexes
verhindert werden.
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Membranproteininhibierungskomplement
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Spezifische Membranproteine, die
eine potente inhibierende Wirkung für die Komplementkaskade zeigen,
sind isoliert und molekular kloniert worden.
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Im Besonderen kann im Hinblick auf
das humane Komplementsystem Schutz gegen die Porenbildungswirkung
des C5b-9-Komplexes auf nicht-Primatenzellen überfragen werden durch Transfektion
derartiger Zellen mit einer cDNA, die für das humane Komplementregulationsprotein
CD59 codiert.
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Das Vermögen CD59 in China-Hamsterovar-(CHO)-Zellen
stabil zu exprimieren, ermöglichte
eine direkte Beurteilung der inhibierenden Wirkung von C5b-9, die
verliehen wird wenn CD59 selektiv in Säugerzellen exprimiert wird,
die normalerweise weder CD59 noch HRF exprimieren. Die Ergebnisse
zeigen, dass die inhibierende Wirkung von humanen Blutzellen gegenüber dem
Membranangriffskomplex von humanem Serumkomplement einer nichthumanen
Säugerzelle
verliehen werden kann durch Transfektion mit der CD59-cDNA und zeigen,
dass die C5b-9-Inhibierungsfunktion dieses Proteins mit der Menge
von neu exprimiertem Oberflächen
CD59-Antigen korreliert.
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Das Existenz dieser Proteine und
die unten detailliert aufgeführten
Untersuchungen zeigen, dass eine Deletion oder Inaktivierung dieser
Zelloberflächenkomponenten
das Risiko vaskulärer
Thrombose erhöht
und zu einer verringerten Aufbewahrungszeit für Plättchen und Plättchen-reiches
Plasma und zu perfundierten Organen und transplantiertem Gewebe
führt.
Demgemäß kann das Überleben
und die Funktion und die hämostatische
Wirksamkeit von Plättchen,
das Überleben
und die Funktion von hämatopoetischen
Vorläuferzellen, wie
etwa CFU-S, CFU-GEMM und CFU-L und ihrer Nachkommenschaft, wie etwa
BFU-E, BFU-MK und CFU-GM, als auch der reifen Blutzellen, einschließlich Erythrozyten,
Plättchen,
Monozyten, Granulozyten und Lymphozyten, die von diesen Vorläuferzellen
nach Knochenmarkstransplantation stammen, als auch das Überleben
von Organen und Geweben für
eine Transplantation, welche gesammelt und in vitro aufbewahrt werden,
erhöht
werden, durch Zugabe des C5b-9-Inhibitors zum Aufbewahrungspuffer
oder Perfusat und/oder durch Einführung und Expression des für CD59 codierenden
Gens in die zu schützenden
Zellen. Autoimmunstörungen
und andere Krankheitszustände,
die C5b-9 vermittelte Plättchenaktivierung
umfassen, einschließlich
Lupus, rheumatische Arthritis und zusätzliche Typen von Immunvaskulitis,
können
ebenfalls behandelt werden durch die intravaskuläre Verabreichung und/oder Transfektion
und Expression einer wirksamen Menge des Inhibitors oder eines funktionell
aktiven Polypeptids davon zum Supprimieren von C5b-9-Wirkung in
einem Patienten, der eine derartige Behandlung benötigt. Ähnliche
Verwendungen des Inhibitors können
anwendbar sein für
eine Zellkultur in Kulturmedium, das von humanem Blut stammt.
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Die Daten, die in den Beispielen
unten gezeigt sind, beweisen, dass Transfektion mit dem Gen für CD59 verwendet
werden kann, um Schutz gegen den Membranangriffskomplex aus Komplement
auf Zellen, die normalerweise die Aktivierung der humanen C5b-9-Proteine
nicht restringieren, zu übertragen.
Diese Daten bestätigen
durch DNA-Transfektion die C5b-9-Inhibierungsfunktion, die früher dem
CD59-Antigen zugeordnet wurde, das auf humanen Erythrozyten vorliegt,
und schließen
die Möglichkeit
aus, dass die Wirkung, die in Verbindung mit diesem Protein gefunden
worden ist, das Vorliegen eines anderen Membrankonstituenten mit
Komplementinhibierungswirkung, der mit CD59-Antigen aufgereinigt wird, reflektiert.
Trotz offensichtlicher Unterschiede bei der Glykosylierung zeigt
die C5b-9-Inhibierungsfunktion, die für rekombinantes CD59, exprimiert
in CHO-Zellen, beobachtet wird, Spezifität für humanes C8 und C9 (innerhalb
C5b-9), analog zu derjenigen, die für die humane Enthrozytenmembran
und für
gereinigtes Erythrozyten CD59-Antigen beobachtet wird. Dieses Vermögen zum
Verleihen von Spezies-selektivem Schutz gegen die Human-C5b-9-Proteine durch
Transfektion einer nichthumanen Zelle mit cDNA, die für die CD59-Sequenz
codiert, weist eindeutig nach, dass dieses 18 bis 21 kD Protein
als ein homologer Komplementrestriktionsfaktor auf humane Blutzellen wirkt
und ist übereinstimmend
mit der Beobachtung, dass das Syndrom paroxysmaler nocturnaler Hämoglobinuri
mit einer isolierten Erythrozyt-CD59-Defizienz verbunden sein kann.
-
Wie durch die folgenden Beispiele
gezeigt, erwies sich die Komplemenfinhibierungswirkung von rekombinantem
CD59 als gesättigt,
wenn die Expression von Oberflächenantigen
auf mehr als oder gleich 1,3 × 106 Moleküle/CHO-Zelle
amplifiziert war. Unter Annahme eines sphärischen Durchmessers von ungefähr 25 μm für die CHO-Zelle
ist dies Äquivalent
mehr als oder gleich 600 Molekülen
CD59-Antigen/μm2-Plasmamembranoberfläche. Im Vergleich exprimieren
humane Enthrozyten, die hochresistent gegenüber Aktivierung und Lyse durch
humanes Komplement sind, ungefähr
2,5 × 104 Moleküle
CD59-Antigen/Zelle, was äquivalent
ungefähr
200 Moleküle/μm2 Membranoberfläche ist. Durch Extrapolieren
dieser Daten sollten 1 × 103 Moleküle CD59/Zelle
oder mehr als oder gleich 1 Molekül CD59 Antigen/μm2 Plasmamembranoberfläche wirksam sein, um Komplement-vermittelte
Aktivierung und Lyse zu inhibieren.
-
Die Daten zeigen auch, dass rekombinantes
CD59, exprimiert in CHO-Zellen, die Spezies-selektive Erkennung
der humanen C5b-9-Charakteristik von CD59 in humanen Erythrozyten
zeigt, trotz offensichtlicher Unterschiede in N-verknüpfter Glykosylierung.
Die Daten zeigen, dass die Speziesselektivität, die durch CD59 gezeigt wird,
welche Erkennung für
humanes C8 (innerhalb C5b-8) und humanes C9 (innerhalb C5b-9) umfasst,
durch das Kernprotein verliehen wird, unabhängig von seinem Kohlenhydrat,
oder dass die relevanten Kohlenhydratstrukturen in dem rekombinanten
Protein erhalten bleiben wenn es in CHO-Zellen exprimiert wird. Wie
hier in den Zusammensetzungen und Verfahren für die Lebensverlängerung
von Plättchen
und Organen und Verbesserung der therapeutischen Wirksamkeit oder
Suppression von Komplement-vermittelten Störungen verwendet, bedeutet
"C5b-9-Inaktivator" jedes CD59 Molekül, einschließlich des
18 kDa Proteins auf Erythrozytenmembranen, Peptidfragmente davon
mit C5b-9 Inhibierungswirkung, vorzugsweise enthaltend eine Membranbindungsdomäne, entweder
isoliert aus natürlich
erzeugten Materialien oder rekombinant veränderten Sequenzen. Der Ausdruck
umfasst auch Zellen, die infiziert oder transfiziert sind mit dem
Gen für
CD59 oder einen biologisch funktionellen Teil davon und es oder
ihn exprimieren, als auch Zellen in transgenen Mäusen, in welchen das Gen in
Kombination mit einem Promotor, wie etwa Kd MHC
Klasse 1 Promotor aus Maus stabil eingebracht worden ist in einen
Embryo des Lebewesens, unter Verwendung einer Technik, wie etwa Mikroinjektion.
Alle Molekulargewichte sind durch SDS-PAGE unter nicht reduzierenden
Bedingungen bestimmt.
-
Andere Komplementinhibitoren, welche
identifiziert worden sind und alleine oder in Kombination mit CD59
verwendet werden können,
umfassen:
-
- (1) CD46, ebenfalls bekannt als Membrancofaktorprotein (MCP),
wie von Purcell et al., 1990 "The human cell surface glycoproteins
HuLy-m5, membrane cofactor protein (MCP) of the complement system,
and trophoblast leucocyte common (TLX) antigen, are CD46" J. Immunol.
70: 155–161;
und Seya und Atkinson, 1989 "Functional properties of membrane cofactor
protein of complement" Biochem. J: 264: 581–588 beschrieben. Dieser Inhibitor
wirkt durch Binden an die Komplementkomponente C3b, wobei Moleküle aktiviert
werden, die C3b in aktive Fragment spalten, wobei Akkumulation von
C3b verhindert wird, und daher sein Beitrag zur Bildung des MAC.
Siehe auch White et al., 1991 "Protection of mammalian cells from
human complement-mediated lysis by transfection of human membrane
cofactor protein (MCP) or decay accelerating factor (DAF)" Int.
Meeting on Xenotransplantation– –(von rekombinantem
humanen CD46 wird gezeigt, dass es den Schutz von Nicht-Primatenzellen
vor Lyse durch humanes Komplement bereitstellt).
- (2) CD55, ebenfalls bekannt als Zerfallsbeschleunigungsfaktor
(DAF), beschrieben von Nicholson-Weller et al., 1982 "Isolation
of a human erythrocyte membrane glycoprotein with decay-accelerating
activity for C3 konvertases of the complement system" J. Immunol.
129: 184; Lublin und Atkinson, 1989" Decay accelerating factor: Biochemistry,
molecular biology, and function" Annu. Rev. Immunol. 7: 35; Lublin
et al., 1987 "The gene encoding decay-accelerating factor (DAF)
is located in the complement-regulatory locus on the long arm of
chromosome 1" J. Exp. Med. 165: 1371; und Medof et al., 1987 "Cloning
and characterization of cDNAs encoding the complete sequence of
decay accelerating factor of human complement" Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 84: 2007. Dieser Inhibitor ist ein Membran-gebundenes Protein
mit ungefähr
70 kD Molekülmasse,
der den Aufbau der C3-Konvertase stört. Siehe auch White et al.,
1991, welche berichten, dass rekombinanter DAF Schutz von Nicht-Primatenzellen
vor Lyse durch humanes Komplement liefert.
-
Die relativen Beiträge von CD46,
D55 und CD59 bei der Bereitstellung von Schutz vor Komplement-vermittelter
Lyse sind beurteilt worden in humanen amniotischen Epithelzellen
(HAEC) durch die Verwendung spezifischer Blockierungsantikörper, wie
von Rooney et al., 1990 beschrieben in "Protection of human amniotic
epithelial cells (HAEC) from complement-mediated lysis: expression
on the cells of three complement inhibitory membrane proteins."
Immunology 71: 308–311.
Die Ergebnisse zeigten, dass CD59 im Vergleich mit CD46 und CD55
den größten Schutz
gegen Komplementangriff bereitstellt. Zusätzlich wurde von einem Patienten
mit paroxymaler nocturaler Hämoglobinurie,
eine seltene Krankheit, die durch eine ungewöhnliche Suszeptibilität von Erythroyzten
für lytische
Wirkung von Komplement bewirkt wird, von Yamashina et al., 1990, beschrieben,
dass er einen vererbten Mangel von CD59 ohne einen Mangel von CD55
aufweist. "Inherited complete deficiency of 20-kilodalton (CD59)
as a cause of paroxysmal nocturnal hemoglobinuria" New Engl. J. Med.
323: 1184–1189.
-
Im Gegensatz zur beobachteten intravaskulären Hämolyse,
die für
diesen Patienten beobachtet wird, der einen Mangel von CD59 aufweist
aber normal bezüglich
des Zerfallbeschleunigungsfaktors ist (und vermutlich normal für andere
Komplementinhibitoren), zeigen Individuen mit vererbten Defekten
oder Mängeln des
Erythrozyten-CD55 (Zersetzungsbeschleunigungsfaktor) im Allgemeinen
keine intravaskuläre
Hämolyse, wie
von Daniels, G. 1989 berichtet in "Cromerrelated antigens-blood
group determinants on decay accelerating factor. Vox, Sang, 56:
205; Holguin et al., 1992 "Analysis of the effects of activation
of the alternative pathway of complement on erythrocytes with an
isolated deficiency of decay accelerating factor. J Immunol. 148: 498–502, wodurch
nahegelegt wird, dass CD59 erforderlich und ausreichend ist, um
diese Zellen vor cytolytischen Wirkungen von Komplement in humanem
Plasma zu schützen.
-
Zellen, die zur Transplantation in
einen fremden Wirt geeignet sind, werden vor Komplement-vermittelter
Lyse geschützt
durch Einbringen von DNA in die Zelle, die ein Protein oder eine
Kombination von Proteinen codiert, welche Komplement-vermittelte
Lyse inhibieren, z. B. CD59, CD55, CD46 und/oder andere Inhibitoren
von C8 oder C9. CD59 ist der bevorzugte Inhibitor, der in die Zellen
durch Transfektion oder Infektion mit einem Vektor eingebracht wird,
welcher für
das CD59-Protein codiert und wird auf der Oberfläche der transfizierten/infizierten
Zellen exprimiert Der Inhibitor ist vorzugsweise von der gleichen
Ursprungsspezies wie der Wirt, in welchen die Zellen transplantiert
werden sollen.
-
Das Gen, das für den Komplementinhibitor codiert,
kann in eine Zelle einer verschiedenen Ursprungsspezies eingebracht
werden, z. B. kann ein humanes CD59-Gen in eine Schweinezelle eingebracht
werden, sodass die Zelle einem Angriff widersteht, wenn sie in einen
Menschen transplantiert wird, oder das Gen kann m eine Zelle der
gleichen Ursprungsspezies eingebracht werden, sodass erhöhte Mengen
des Proteins auf der Oberfläche
der Zelle exprimiert werden. Zum Beispiel kann das Gen unter der
Kontrolle eines Promotors angeordnet werden, der die Expression
des Gens verstärkt,
welches dann durch homologe Rekombination in das Wirtszellenchromosom
an der Stelle insertiert wird, an welcher das Gen normalerweise
lokalisiert ist, jedoch unter der Steuerung des Promotors, der Expression
verstärkt
oder es kann in das Chromosom an einem anderen Locus auf dem Chromosom
insertiert werden.
-
DNA-Sequenzinformation für CD46,
CD55 und CD59 ist in der Literatur angegeben worden.
-
Die Sequenz, die von Lublin et al.,
1988 in "Molecular cloning and chromosomal localization of human membrane
cofactor proteine (MCP): Evidence for inclusion in the multi-gene
family of complement-regulatory proteins" J. Exp. Med. 168: 181– 194, für CD46 angegeben
wird, ist unten gezeigt (Sequenz I.D. Nr. 1).
-
HUMCD46 cDNA Sequenz, erhalten von
GenBank: HUMCD46Q
-
-
-
-
Die Sequenz, die von Medof et al.,
1987 für
CD55 beschrieben wird, ist unten gezeigt (Sequenz I.D. Nr. 2).
-
Humane DAF cDNA Sequenz, erhalten
von GenBank HUMDAF; HUMDAFC1
-
-
-
-
FETT GEDRUCKTER TEXT = HUMDAFC1 (Promotor
und 5'-Ende von Exon 1, Genomsequenz)
EINFACHER TEXT = HUMDAF
cDNA
-
Die Aminosäure- und Nukleinsäuresequenzen,
die von Philbrick, W. M., et al., 1990 Eur. J. Immunol. 20, 87–92 für CD59 beschrieben
werden, sind wie folgt (Sequenz I.D. Nr. 3).
-
Die Aminosäuresequenz für das Protein
ist:
-
-
Eine cDNA-Sequenz, die für das CD50
Protein codiert ist (Sequenz I.D. Nr. 4):
-
-
Übereinstimmende
Oligonukleotidprimer können
leicht entwickelt werden und dann verwendet werden, um Volllängen-cDNA-Sequenzen
für diese
Proteine zu erhalten durch Durchführen einer Polymerasekettenreaktionsamplifikation
von humaner cDNA. Die Oligonukleotidprimer werden vorzugsweise mit
spezifischen Restriktionsenzymstellen ausgestaltet, sodass die Volllängen-cDNA-Sequenzen
leicht in Vektoren subkloniert werden können zur Verwendung bei der
Transfektion/Infektion der Targetdonorzellen.
-
Einbringung von DNA, die für die Komplementinhibitoren
codiert, in die Endothelialzellen.
-
DNA, die für die Komplementinhibitoren
codiert, kann eingebracht werden in die Zellen in Kultur unter Verwendung
von Transfektion oder in Embryos zur Herstellung transgener Lebewesen,
die die Komplementinhibitoren auf der Oberfläche ihrer Zellen exprimieren.
-
Einbringung in Zellen in
Kultur
-
Wie in der Technik bekannt, kann
eine Transfektion durch Elektroporation, Calciumphosphatpräzipitation,
ein Verfahren auf Lipofectinbasis oder Mikroinjektion oder durch
die Verwendung einer "Genkanone" (gene gun) durchgeführt werden.
In jedem Fall wird cDNA für
das inhibierende Protein, wie etwa CD59, in einem Vektor auf Plasmidbasis
subkloniert, welcher Elemente für
eine effiziente Expression in der genetisch veränderten Zelle codiert. Der
Vektor auf Plasmidbasis enthält
vorzugsweise einen Marker, wie etwa das Neomycingen zur Selektion
stabiler Transfektanten mit dem cytotoxischen Aminoglycosid G418
in eukaryontischen Zellen und ein Ampicillingen für Plasmidselektion
in Bakterien.
-
Infektion, welche für Endothelialzellen
bevorzugt ist, wird durchgeführt
durch Einbringen der genetischen Sequenz für das inhibierende Protein
in einen retroviralen Vektor. Verschiedene Verfahren sind in der Technik
für eine
solche Einbringung bekannt. Ein solches Verfahren, welches weit
verbreitet in der Technik verwendet wird, verwendet einen defekten
Maus-Retrovirus, Psi-2-Zellen zum Verpacken des Retrovirus und die amphotrope
Verpackungszelllinie Psi-AM, um infektiösen amphotropen Virus herzustellen
zur Verwendung bei einer Infektion der Target-Donorzellen, wie von
Kohn et al., 1987 in "Retroviralmediated gene transfer into mammalian
cells" Blood Cells 13: 285–298
beschrieben.
-
Alternativ kann anstelle eines defizienten
Moloney Maus-Retrovirus ein Retrovirus des selbstinaktivierenden
oder Doppelkopie-Typs verwendet werden, wie etwa derjenige, der
von Hantzopoulos et al., 1989 in "Improved gene expression upon
transfer of the adenosine deaminase minigene outside the transcriptional
unit of a retroviral vector" Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3519–3523, beschrieben.
-
Einbringen in Embryos zur Erzeugung
von transgenen Mäusen,
die Komplementinhibitor auf der Oberfläche ihrer Zellen exprimieren.
-
Eine Vielzahl von Verfahren sind
dem Fachmann in der Technik bekannt zur Herstellung transgener Lebewesen,
die ein Komplementinhihierungsprotein auf der Oberfläche der
Zellen zur Verwendung als eine Quelle modifizierter Zellen zur Transplantation
exprimieren. Beispiele besonders geeigneter Tiere umfassen transgene Mäuse. Das bekannteste Verfahren
zum Herstellen einertransgenen Maus ist durch übermäßig schnelle Ovulation eines
Donorweibchens, chirurgische Entfernung des Eis und Injektion des
genetischen Materials in den Pronukleus des Embryos, wie durch das
U. S. Patent Nr. 4,873,191 von Wagner et al. gelehrt, dessen Lehren
hier eingeführt
werden. Eine andere üblicherweise
verwendete Technik umfasst die genetische Veränderung embryonaler Stammzellen
(ES-Zellen) wie im Besonderen unten in Beispiel 3 beschrieben.
-
ES-Zellen werden z. B. gezüchtet wie
beschrieben in Robertson, E. J. "Embryoderived stem cell lines" in
Teratocarcinomas and embryonic stem cells: A practical approach.
E. J. Robertson, Hrsg. 71–112
(Oxford-Washington, D. C.: IRL Press, 1987). Genetisches Material
wird in die embryonalen Stammzellen z. B. eingebracht durch Elektroporation
gemäß dem Verfahren
von McMahon, A. P.
-
und Bradley, A. Cell 62, 1073–1085 (1991).
Kolonien werden vom Tag 6 bis Tag 9 der Selektion gepickt auf Platten
mit 96 oder 24 Vertiefungen (Costar) und expandiert und verwendet,
um DNA für
Southern Blot-Analyse zu isolieren.
-
Chimäre Mäuse werden erzeugt wie in Bradley,
"Production and analysis of chimaeric mice" in Teratocarcinomas
and embryonic stem cells; A practical approach E. J. Robertson,
Hrsg. S. 113–151
(Oxford, Washington, D. C. IRL Press 1987) beschrieben, wobei deren
Lehren hier eingeführt
werden. Genetisches Material wird in Blastocysten injiziert. Aus
diesen implantierten Weibchen, die trächtig werden, werden Chimäre aus der Nachkommenschaft
selektiert und dazu gebracht Keimlinienchimäre zur Verwendung als Donorlebewesen
erzeugen.
-
II. Schutz vor T-Zellen
-
Im Gegensatz zu den früheren Versuchen
zum Blockieren der T-Zell-vermittelten Immunantwort unter Verwendung
von Antikörpern
oder Blockierungsverbindungen, wird genetische Veränderung
der Zellen verwendet, um die T-Zell-Immunantwort zu unterbrechen.
Die Donorendothelialzellen sind genetisch verändert, um nicht auf ihrer Oberfläche Proteine
zu exprimieren, die durch entweder die Klasse I-Haupthistokompatibilitätskomplexgene
oder die Klasse II-Haupthistokompatibilitätskomplexgene, codiert sind,
welche eine T-Lymphozyten
vermittelte Reaktion gegen die Zellen auslösen. Bevorzugter sind die Zellen
verändert,
um nicht im Wesentlichen alle Zelloberfläche-Klasse I- und Klasse II-MHC-Moleküle zu exprimieren.
Wie hier verwendet, kann der Ausdruck "nicht exprimieren" entweder
bedeuten, dass eine nicht ausreichende Menge auf der Oberfläche der
Zelle exprimiert wird, um eine Antwort auszulösen oder dass das Protein,
das exprimiert wird, defizient ist und daher keine Antwort auslöst.
-
Wie hier verwendet wird auf die MHC-Moleküle als HLA-Moleküle Bezug
genommen, insbesondere die Klassen HLA A, B und C, und Klasse II
HLA DP, DQ und DR und ihre Subklassen. Diese Terminologie wird im
Allgemeinen als spezifisch für
das humane MHC aufgefasst, soll jedoch hier die äquivalenten MHC-Gene von den
Donorzellspezies umfassen, z. B. wenn die Zellen ihren Ursprung
aus Schwein haben, würde
der Ausdruck HLA die äquivalenten
Schweine MHC-Moleküle,
entweder MHC I oder II, betreffen.
-
Wenn die Klasse II MHC-Moleküle entfernt
werden, erkennen CD4+ T-Zellen nicht die genetisch veränderten
Endothelialzellen; wenn sowohl die Klasse I- als auch Klasse II-MHC-Moleküle entfernt
werden, erkennen weder CD4+- noch CD8+-Zellen die modifizierten
Zellen.
-
Die relative Wichtigkeit der CD4+-
und CD8+-T-Zellsubpopulationen beim Vermitteln von Immunantworten,
insbesondere Allograft- bzw. Allotransplantabstoßung, ist experimentell untersucht
worden. Sowohl Experimente der Natur als auch Gentargeting durch
homologe Rekombination lieferten gewisse Einblicke. Zum Beispiel
reichert das AIDS-Virus (HIV) selektiv CD4+-T-Zellen und nicht CD8+-T-Zellen
ab und zerstört praktisch
die Immunabwehr des Körpers.
Zusätzlich,
wenngleich homologe Rekombination und Disruption des β2-Mikroglobulingens
in Mäusen
zur Eliminierung von CD8+-T-Zellen
führt,
bleiben die Mäuse,
die diesen Genotyp erben, gesund und können einer Infektion durch
Fremdorganismen, wie etwa Viren, widerstehen, wie von Zijlstra et
al., 1989, "Germ-line transmission of a disrupted β2-microglobulin
gene produced by homologous recombination in embryonic stem cells"
Nature 342: 435 –438;
und Koller et al., 1990 "Normal development of mice deficient in β2M, MHC class
I proteins, and CD8+ T cells" Science 248: 1227–1230 berichtet. Diese beiden
Beobachtungen legen zusammen nahe, dass CD4+-T-Zellen eine zentrale
und wesentliche Rolle bei Immunantworten im Allgemeinen spielen,
während
CD8+-T-Zellen eine spezialisierte und weniger wichtige Rolle im
Wirtsabwehrmechanismus spielen.
-
Die bevorzugte genetische Modifikation,
die auf Endothelialzellen durchgeführt wird, umfasst 1) Disrupieren
des endogenen Invariante Kette-Gens, welches beim Aufbau und dem
Transport von Klasse II-MHC Molekülen zur Zelloberfläche und
zur Beladung des antigenen Peptids wirkt und 2) Disrupieren des
endogenen β2-Mikroglobulingens
(β2M-Gen),
welches für
ein Protein codiert, das für
die Zelloberflächenexpression
aller Klasse I-MHC-Moleküle
erforderlich ist. Es wird angenommen, dass eine invariante Kette
erforderlich ist für
die Insertion von antigenen Peptidfragmenten in das MHC-Klasse II-Molekül. Zusammen
werden das antigene Peptid und MHC durch T-Zellen erkannt. In der
Abwesenheit von antigenem Peptid wird normalerweise die T-Zellerkennung
nicht erhalten noch ist das MHC-Klasse II-Molekül einwandfrei gefaltet. Daher
ist in Zellen, denen eine Invariante Kette fehlt, die Präsentation
von Peptid beseitigt und selbst wenn winzige Mengen Zelloberflächen-MHC
erhalten werden, können
sie frei von Peptid und daher nichtimmunogen sein.
-
Die Disruption dieser Gene wird verwirklicht
mittels einer homologen Rekombinationsgentargetingtechnik, wie von
Zijlstra et al., 1989; Koller et al., 1990 beschrieben; und Beispiel
2 unten zeigt die Disruption des invariante Kette-Gens.
-
Die Technik wird angewendet, um Expression
des Klasse I MHC-Proteins auf der Zelloberfläche wie folgt zu supprimieren.
Zuerst wird das komplette β2M-Gen für
die Targetdonorendothelialzelle kloniert, z. B. wird bei Schweineendothelialzellen
das Schweine β2M-Gen
kloniert. Dies wird durchgeführt
indem zuerst cDNA für
ein homologes β2M-Gen, wie etwa das Maus-β2M-Gen,
erhalten wird. DNA-Sequenzinformation
für die
Maus β2M-cDNA wurde von Parnes et al., 1983 Nature
302: 449–452
beschrieben. Übereinstimmende
Oligonukleotidprimer werden leicht entwickelt, sodaß sie durch
komplementäre
Basenpaarung an die äußeren 5'- und
3'-Enden der Maus-β2M-cDNA hybridisieren. Diese Oligonukleotidprimer
werden dann verwendet, um Volllängen-cDNA-Sequenzen
für Maus-β2M-Protein
zu erhalten, durch Durchführen
einer Polymerasekettenreaktionamplifikation auf Maus-cDNA. Die Oligonukleotidprimer
sind vorzugsweise ausgelegt, um für spezifische Restriktionsstellen
an ihren Enden zu codieren, sodass Volllängen-cDNA-Sequenzen leicht
in Plasmide subkloniert werden können.
-
Die Volllängenmaus β2M-cDNA
kann dann als eine radioaktiv markierte Hybridisierungssonde verwendet
werden, um cDNA-Bibliotheken zu screenen, die aus der Quelle der
Targetdonorendothelialzellen hergestellt sind, z. B. wird für Schweineendothelialzellen
die Maus β2M cDNA als eine
Hybridisierungssonde verwendet, um eine Schweine-cDNA-Bibliothek
zu screenen, welche in einen Lambda-Phagen-Vektor kloniert worden ist.
Positive Hybridisierungsklone werden ausgewählt, gereinigt, in Plasmidvektoren
subkloniert und dann unter in der Technik bekannten Verfahren sequenziert.
-
Das vollständige Schweine-β2M-Gen,
einschließlich
nicht translatierter Nukleotidreste sowie den Teil des Gens, der
für das
exprimierte Gen codiert, können
dann durch Screenen einer Schweinegenom-DNA-Bibliothek, kloniert
in einen Lambda-Phagen-Vektor, mit radioaktiv markierter Schweine-β2M -cDNA als Hybridisierungssonde, kloniert
werden. Positive Klone werden ausgewählt, gereinigt, in Plasmidvektoren
subkloniert und nachfolgend unter Verwendung in der Technik bekannter
Verfahren subkloniert.
-
Wenn es einmal kloniert ist, wird
das β2M -Gen in einen Vektor
auf Plasmidbasis oder vorzugsweise auf retroviraler Basis (der "Gentargetvektor)
subkloniert, sodass der Leserahmen des β2M -Gens durch Insertion einer kurzen DNA-Sequenz disrupiert
wird, welche eine positive Selektion der Rekombination in den Endothelialzellen
erlaubt, z. B. eines Neomycinresistenzgens (hier nachfolgend als
"Positivselektionsgen" bezeichnet). Der Gentargetvektor trägt auch
ein zusätzliches
Selektionsgen (das "Negativselektionsgen"), außerhalb der disrupierten β2M -Genregion, welches eine Selektion gegenüber nicht
homologer Rekombination erlaubt, d. h. zur Selektion gegen Einbringung
des gesamten Plasmids in die genetische Information der Zelle anstelle
nur eines Teils des Plasmids, das das disrupierte β2M -Gen trägt.
Das Negativselektionsgen kann z. B. ein Herpes-Simplex-Thymidinkinasegen
sein.
-
Der Gentargetvektor wird dann in
die Zelle wie oben beschrieben transfiziert/infiziert und homologe Rekombinationsereignisse
werden ausgewählt
durch Screenen nach Klonen, die das Positivselektionsgen jedoch
nicht das Negativselektionsgen exprimieren.
-
Die gleichen Verfahren werden verwendet,
um homologe Rekombination des Invariante Kette-Gens wie in Beispiel
3 unten gezeigt, zu erreichen.
-
III. Zellen, die behandeln
und zu verändern
sind und Wirte
-
A. Genetisches Verändern von
Zellen, zum Schutz vor Komplementund T-Zell-vermittelter Lyse
-
In einer bevorzugten hier beschriebenen
Ausführungsform
können
Zellen, die genetisch verändert worden
sind, in einen Wirt transplantiert werden, um ihnen zu ermöglichen
gegenüber
dem Immunsystem eines Wirts resistent zu sein und diesem zu entgehen.
Der Wirt wird normalerweise ein Mensch oder ein domestiziertes Nutztier
sein.
-
Wenngleich unter Bezugnahme auf Endothelialzellen
beschrieben, insbesondere für
dissoziierte Endothelialzellen zur Transplantation oder Injektion
in einen Wirt, sind die Verfahren und Zusammensetzungen, die hier
beschrieben werden, nicht auf Endothelialzellen begrenzt. Andere
Zelltypen können ähnlich zur
Transplantion modifiziert werden. Beispiele anderer Zelltypen umfassen
Fibroblasten, Epithelzellen, Skelett-, Herz- und glatte Muskelzellen,
Hepatocyten, Pankreasinselzellen, Knochenmarkszellen, Astrocyten,
Schwann'sche Zellen und andere Zelltypen, dissoziiert oder verwendet
als Gewebe (d. h. Organe). Wie hier beschrieben, soll "Endothelialzellen"
eine Modifikation dieser anderen Zelltypen umfassen, es sei denn,
es ist anders angegeben oder im Besonderen in den Beispielen beschrieben.
-
Die Zellen können von einer Vielzahl von
Quellen stammen. Vorzugsweise sind die Zellen aufgrund der leichten
Verfügbarkeit
derartiger Zellen in großen
Mengen und zu geringen Kosten nichthumanen Ursprungs. Zum Beispiel
können
die Zellen von Schwein oder Rind stammen. Zellen von Primaten, einschließlich Menschen,
können
verwendet werden, falls dies gewünscht
ist. Selbst wenn humane Zellen verwendet werden, wird ein Schutz
vor hyperakuter Abstoßung
im Allgemeinen noch erforderlich sein, da Komplement-vermittelter
Zellangriff auch selbst nachfolgend auf allotypische Transplantation
stattfinden kann.
-
Die genetisch veränderten Zellen stammen normalerweise
aus einem einzigen Klon oder, für
einige Anwendungen, einer Gruppe individuell ausgewählter Klone.
Auf diese Art können
die Charakteristika der fertigen pharmazeutischen Präparation
genau kontrolliert werden, sowohl hinsichtlich der Gesamteigenschaften der
Zellen als auch ihres genetischen Aufbaus. Eine derartige Kontrolle
ist von Wichtigkeit bei der Beurteilung der Wirksamkeit besonderer
Behandlungsprotokolle und beim Erhalten einer gesetzlichen Zulassung
für derartige
Protokolle.
-
Die Zellen werden genetisch verändert, sodass
sie ein Komplementinhibierungsprotein oder Komplementinhibierungsproteine
auf ihrer Zelloberfläche
exprimieren. Die Zellen werden auch genetisch verändert, sodass
sie auf ihrer Zelloberfläche
nicht Proteine exprimieren, die codiert werden entweder durch die
Klasse 1-Haupthistokompatibilitätskomplexgene
oder die Klasse II-Haupthistokompatibilitätskomplexgene, welche eine
T-Lymphozytenvermittelte Reaktion gegen die Zelle auslösen. Selbst
wenn humane Zellen verwendet werden, ist es vorteilhaft, die Zellen,
wie hier beschrieben zu verändern,
da die Zellpopulation im Allgemeinen nichtautologe Zellen umfassen
wird, wenn die Zellen aus einem Individuum erhalten werden, das
von dem zu behandelnden verschieden ist:
-
Die Endothelialzellen werden aus
der Auskleidung eines Teils des vaskulären Systems erhalten, z. B. einem
Blutgefäß oder einer
Kapillare, und werden dann in einer Gewebekultur oder einem anderen
geeigneten biologischen Medium gezüchtet und erhalten.
-
Zum Beispiel werden lange Gefäßendothelialzellen
aus Schwein aus der thorakalen Aorta von männlichen Schweinen isoliert.
-
- 1. Die thorakale Aorta wird aus dem geopferten Tier unter
Verwendung steriler Techniken entnommen, Kreuzklammern des Aortabogens
und der Aorta gerade überhalb
der renalen arteriellen Ostia unter Verwendung steriler Klammern.
- 2. Die Organe/Gewebe werden in sterilem PBS-Puffer angeordnet,
der 10X Penicillin, Streptomycin und Fungizon enthält. Diese
werden auf Eis transportiert.
- 3. Nach Anordnen der Aorta auf einem sterilen Bereich in einer
"Laminarflusswerkbank wird das die Aorta umgebende Fett und Adventitialgewebe
von der Aorta entfernt. Mit einem Assistenten, der die Aorta nach
unten hält,
unter Verwendung der Klammern und einer sterilen Schere, wird das
Gefäß der Länge nach
aufgeschnitten, wobei das Endothelium exponiert wird. Das Endothelium
wird dann mit dem sterilen PBS/antibiotisches Mittel enthaltenden
Puffer gespült.
- 4. Nachfolgend auf dies wird das Endothelium mit einer sterilen
Skalpellklinge abgeschabt und das geerntete Endothelium wird in
ein steriles konisches Zentrifugenglas mit 15 cm3 übergeführt, wobei
die Zellen mit einem Strom sterilen PBS-Puffer übergeführt werden. Die Rohre werden
bei 1200 UpM zentrifugiert und der Überstand abgesaugt.
- 5. 5,0 ml steriles Medium (DMEM, 10% hitzeinaktiviertes fötales Kalbserum,
Penicillin (100 U/ml), Streptomycin (100 U/ml), 5 mM Hepes, 5 mM
Pyurvat und 6 mM Glutamin werden in jedes Glas gegeben und die Zellpellets
werden in dem Medium resuspendiert durch vorsichtiges Auf- und Abpipettieren
der Lösung
in einer sterilen 5 ml-Pipette.
- 6. 5,0 ml Zellaliquot (geerntet aus jeder Aorta) werden in einer
Corning T25 Gewebekulturkolben angeordnet und die Kulturen inkubiert
in einer Atmosphäre
mit 5% CO2, 95% Luftfeuchtigkeit bei 37°C.
- 7. Die Zellen werden dann bei Konfluenz mit einem 1 zu 3-Splitverhältnis unter
Verwendung von 0,02% Trypsin (Worthington Biochemical Corp.) passagiert
in einem Ca++- und Mg++-freiem
PBS, das 0,01% EDTA enthält,
um die Zellen von der Platte zu lösen und die Zellen zu dissoziieren.
-
Nachdem sie auf die unten beschriebene
Art genetisch verändert
worden sind, werden die Zellen normalerweise in Flüssigstickstoffbehältnissen
aufbewahrt bis sie für
die Behandlung eines bestimmten Patienten erforderlich sind. Die
Möglichkeit
zur Herstellung der Donorzellen im Voraus und zu ihrer Aufbewahrung
bis sie erforderlich sind, ist ein wichtiger Vorteil.
-
Zellen werden dann auf einer Matrix
zur Transplantation angeimpft Zum Beispiel werden dissoziierte Endothelialzellen
zum Animpfen auf dem Inneren von GortexTM wie folgt vorbereitet.
-
- 1. Steriles GortexTM Material wird in einem sterilen, konischen
FalconTM- Einwegreagenzglas
mit 15 cm3 angeordnet. Beschichtungslösung, bestehend
aus 0,1 M Natriumcarbonatpuffer, pH-Wert 9,3, und 100 μg/ml säurelösliches
Typ I-Kollagen werden
in das Reagenzglas gegeben. Nachfolgend auf eine Inkubation über Nacht bei
4°C wird
das GortexTM mit sterilem PBS gespült. Typ I-Kollagen wird als
eine Beschichtung verwendet, da es maximale, schnelle Endothelialzelladhäsion (75%
Adhäsion
in 30 min und 80% Adhäsion
in einer Stunde) und Migration liefert. Siehe Madri et al., "The
collagenous componentes of subendothelium: Correlation of structure
and function" Lab. Invest. 43: 303–315 (1980).
- 2. Der GortexTM-Schlauch wird dann an
einem Ende kreuzgeklammert und Endothelialzellen werden in das Lumen
des GortexTM-Schlauchs eingebracht und das
andere Ende wird kreuzgeklammert.
- 3. Das/die Segmente aus GortexTM wird/werden
dann in einem sterilen Glas angeordnet und das Glas wird mit Medium
gefüllt
und mit 5 Umdrehungen/min in einer Atmosphäre mit 5% CO2,
95% Luftfeuchtigkeit bei 37 °C für eine Stunde
rotiert.
- 4. Die GortexTM-Segmente werden aus
den Gläsern
entnommen und mit sterilem Medium gewaschen.
- 5. Die GortexTM-Segmente werden in die Gefäßversorgung des Wirts transplantiert.
-
B. Behandlung von Zellen
oder Patienten mit einem C5b-9-Inaktivator, um Komplement-vermittelten
Angriff zu inhibieren.
-
Alternativ kann ein C5b-9-Inaktivator
in Lösung
an Zellen oder einen Patienten verabreicht werden, um Komplement-vermittelten
Angriff zu inhibieren. Verabreichung oder Expression des Inhibitors
oder eines Polypeptids, das seine funktionelle Domäne repräsentiert
und C5b-9-Inhibierungsaktivität
besitzt, erzeugt aus dem isolierten natürlich erzeugten Inhibitor oder
aus genetisch veränderten
Zellen, die Inhibitor exprimieren (oder bevorzugter sezernieren),
um Plättchen-
oder Endothelialzellaktivierung in einem Patienten zu blockieren,
der eine solche Behandlung erfordert, sollten dabei den Patienten
vor C5b-9-vermittelten Procoagulations- und Prothrombosereaktionen
schützen.
-
Plättchen die erhalten wurden
aus Patienten mit der erworbenen Stammzellkrankheit paroxymale nocturnale
Hämoglobinurie
(PNH) erwiesen sich dahingehend, dass sie anormale Empfindlichkeit
gegenüber
Fluidphasenkomplementaktivierung zeigen, wie durch ein ungewöhnlich hohes
Risiko venöser
Thrombose charakterisiert. Die gleiche Entdeckung ist gleichermaßen anwendbar
auf andere Typen Komplement-vermittelter Störungen bzw. Krankheiten, insbesondere
im Hinblick auf die Entdeckung, dass der Inhibitor auch auf der Oberfläche von
Endothelialzellen gefunden wird. Als ein Ergebnis kann Verabreichung
des Inhibitorproteins, entweder gereinigt aus Zellen oder exprimiert
von Zellen, die unter Verwendung von Rekombinationstechniken verändert wurden,
oder Teilen des Peptids mit der gleichen messbaren Wirkung, diesen
Patienten verabreicht werden, um die Heftigkeit der Störung zu
lindern.
-
Behandlungen von Patienten mit Immunstörungen und
Immunkrankheiten, wie etwa Immunovaskulitits, rheumatische Arthritis,
Sklerodermie, disseminierter intravaskulärer Gerinnung, Lupus, paroxymaler
nocturnaler Hämoglobinurie,
thrombotischer thrombolytischer Purpura, vaskulärer Okklusion, Reokklusion
nach Operation, Koronarthrombose und Myokardinfarzierung wird durch
Verabreichung einer wirksamen Menge einer Zusammensetzung durchgeführt, enthaltend
einen C5b-9-Inaktivator, wie oben definiert, sodass Prokoagulationsprozesse
supprimiert werden.
-
Im Falle transfundierter Blutzellen,
Vorläufer
hämatopoetischer
Stammzellen, erhalten aus oder enthalten in Knochenmark, verwendet
für Transplantation,
oder transplantierter Organe oder Gewebe, wird der gereinigte Membraninhibitor
von C5b-9 oder das funktionell äquivalente
Polypeptid oder der funktionell äquivalente
Antikörper
zuerst auf die Zelloberfläche
beschichtet oder das Gen in die Vorläuferzellen wie oben beschrieben
eingeführt
vor Transplantation oder Transfusion in den Rezipienten. Die Vorläuferzellen
könnten
aus der gleichen Ursprungsspezies wie der Rezipient oder aus transgenen
Lebewesen einer verschiedenen Spezies stammen, worin das Gen für CD59 für die rezipienten
Spezies in einen Embryo unter Verwendung von Techniken eingebracht
wird, die dem Fachmann in der Technik bekannt sind, wie etwa Mikroinjektion.
Die Zusammensetzungsmenge, die einem Patienten verabreicht werden
muss, der eine solche Behandlung erfordert, wird in Abhängigkeit
von der speziellen Störung
oder Erkrankung und der Schwere des Leidens abhängen. Behandlungsdosen werden
auch mit den einzelnen Patienten in Abhängigkeit von der Reaktion auf
die Behandlung, der genetische Variabilität und der Wirkung von mitverabreichten
Arzneimitteln variieren. Im Allgemeinen jedoch werden die Zusammensetzungen,
die hier offenbart sind, intravenös in einer Dosis von ungefähr Nanogramm
inhibierendes Protein oder Peptid pro Milliliter verabreicht oder
Genexpression wird verwendet, um Oberflächenexpression von mindestens
1 × 103 Moleküle/Zelle
oder 1 Molekül
Cd59/μm2 zu bewirken. Die Behandlung kann in der
Form einer Einzelverabreichung der Zusammensetzung sein oder es
kann eine periodische oder kontinuierliche Verabreichung über eine
ausgedehnte Zeitdauer erfolgen, entsprechend dem Erfordernis. Zur
Behandlung einer Immunstörung
oder -Erkrankung wird der C5b-9 Inaktivator intravenös in einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger,
wie etwa Kochsalzlösung,
oder einem pyhsiologisch verträglichen
Puffer verabreicht. In einigen Fällen
kann es vorteilhaft sein, CD59 in Kombination mit genetisch veränderten
Zellen zu verabreichen. um die Wirksamkeit zu maximieren.
-
Isolierte, funktionell wirksame Poylpeptide,
die die geeignete Tertiärstruktur
aufweisen, um C5b-9 zu inhibieren, haben Anwendbarkeit zur Erhöhung der
hämostatischen
Wirksamkeit und zum Ausdehnen der in vitro-Aufbewahrungszeit von
Blut- und Plättchenpräparationen.
Es besteht ein großer
Bedarf zur Verlängerung der
Halbwertszeit und der therapeutischen Effizienz von Plättchen,
die in vitro aufbewahrt werden. Für Plättchen-enthaltende Lösungen,
insbesondere plättchenreiches
Plasma (PRP), besteht ein enormer medizinischer Bedarf für Transfusionen.
Die derzeitige Haltbarkeit von Plättchenpräparationen ist ungefähr 72 Stunden.
Eine Erhöhung
der geeigneten Lebenszeit derartiger Präparationen bedeutet einen wesentlichen
Fortschritt im Stand der Technik und erfüllt einen dringenden menschlichen
und medizinischen Bedarf.
-
Im Falle humaner Organe und Gewebe
zur Transplantation können
die C5b-9-Inaktivatoren
zudem Perfusions- oder Aufbewahrungsmedium gegeben werden, um die
vaskulären
Auskleidungszellen vor weitergehender Komplementaktivierung während in
vitro-Aufbewahrung zu schützen.
Zusätzlich
würde durch
Beschichten dieser Endothelialzellen mit einem Membranverankerten
C5b-9-Inaktivator oder Insertieren des Gens zum Exprimieren des
C5b-9-Inaktivators in die Zellen, wie unten detaillierter beschrieben,
das Organ oder Gewebe vor cytolytischen und thrombotischen Wirkungen
geschützt
sein, die durch Komplementaktivierung entstehen, welche bei Transplantation
initiiert werden, wobei Komplement-vermittelte akute Abstoßung umgangen
wird.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform,
worin der C5b-9-Inaktivator alleine verabreicht wird, wird der C5b-9-Inaktivator
in Kombination mit Antikoagulationsmittel, wie etwa ACD, CPD, Heparin
oder Oxalat, verabreicht, sodass die Konzentration in den Plättchen oder
PRP ungefähr
Nanogramm-Inaktivator/ml
ist, oder exprimiert in einer Konzentration von mindestens 1 × 103 Inhibitor/ml. Ähnlich ist zur Organaufbewahrung
der C5b-9-Inaktivator in Kombination mit Perfusions- oder Aufbewahrungslösungen oder
Kulturmedium, sodass die Konzentration ungefähr Nanogramm-Inaktivator/ml
ist.
-
Zusammensetzungen, die zum Ausdehnen
der Haltbarkeit von Plättchenpräparationen,
die in vitro aufbewahrt werden, geeignet sind, enthalten C5b-9-Inhibitor
in einer Menge, die ausreichend ist, um C5b-9-vermittelte Plättchenaktivierung
zu inhibieren. Im Allgemeinen werden diese Zusammensetzungen zu Plättchenpräparationen,
wie etwa plättchenreiches
Plasma, gegeben werden, sodass die Endkonzentration inhibierendes
Polypeptid in der Präparation
im Bereich von größer als
2 Ki (Ki = Konzentration der halben maximalen Inhibierung) des Inaktivators
in der Lösung
ist. Für
CD59 und andere Polypeptide, welche eine Membranbindungsdomäne umfassen,
wird die therapeutisch wirksame Dosis weniger als 1 μm Inaktivator/ml
oder mindestens 1 × 103 Moleküle
Inaktivator/Plättchen
oder andere Zelle sein. Geeignete Zusammensetzungen. können auch
zusätzliche
Antikoagulationsmittel, wie etwa Oxalat, Citrat und Heparin, enthalten.
Die C5b-9-Inhibitor-enthaltenden Zusammensetzungen können zu
dem Gesamtblut, so wie es abgenommen wurde, oder zu Plättchenpräparationen
nach Verarbeiten des Bluts in isolierte Plättchenpräparationen, gegeben werden.
-
Durch Erhöhen der Oberflächenkonzentration
dieser Komplementinhibitoren in der Plasmamembran durch Erhöhen des
Gehaltes von Transkript-mRNA für
das Protein werden die Zellen vor aktiviertem Komplement C5b-9 nach
Infusion oder Gewebe/Organ-Transplantation geschützt.
-
IV. Zelltermination
-
Da die veränderten Zellen einem Angriff
durch das Komplementsystem widerstehen und das T-Zellsystem umgehen,
können
die Zellen und ihre Nachkommen theoretisch im Wesentlichen unbegrenzt
innerhalb des Wirtsorganismus bestehen. Da Ereignisse geschehen
können,
unter welchen es wünschenswert
ist, diese Zellen aus dem Wirt zu entfernen, wird vorzugsweise weiteres
genetisches Verändern
durchgeführt,
worin die Zellen mit einem internen "Selbstzerstörungs-" oder "Suizid-"Mechanismus
versehen sind.
-
Im Allgemeinen umfasst ein derartiger
Mechanismus das Vorliegen eines Gens in der Zelle, welches ein Protein, üblicherweise
ein Enzym, exprimiert, welches lethale Empfindlichkeit der Zelle
gegenüber
einem spezifischen Reagenz, das normalerweise in der Umgebung der
Zelle nicht vorliegt, verleiht. Zum Beispiel wandelt das Bakterienenzym
Cytosindeaminase (CyD) das nichttoxische Arzneimittel 5-Fluorocytosin
in 5-Fluoruracil um, welches umgekehrt innerhalb der Zelle in 5-Fluoruridin-5'-triphosphat
und 5-Fluor-2'-deoxyuridin-5'-monophosphat umgewandelt wird, welches
sowohl RNA- als auch DNA-Synthese inhibiert und dadurch zu Zelltod
führt,
wie von Mullin et al., 1992 "Transfer of the bacterial gene for
cytosine deaminase to mammalian cells confers lethal sensitivity
to 5-fluorocytosine:
a negaticve selection system" Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 33–37 berichtet.
-
Demgemäß kann durch Insertieren des
Gens für
Bakterien CyD in das Genom der Donorendothelialzelle Zelltod zu
einer gewünschten
Zeit durch einfaches Verabreichen von 5-Fluorcytosin an den Wirtsorganismus
realisiert werden. Die Sequenz des Bakterien-CyD-Gens ist bekannt
und daher kann ein Einbau des Gens in die Donorendothelialzellen
auf eine ähnliche
Art durchgeführt
werden, wie sie verwendet wird, um das CD59-Gen zu insertieren.
-
Andere Gene, die derzeit bekannt
sind oder noch identifiziert werden, welche lethale Empfindlichkeit gegenüber einem
ausgewählten
Material verleihen, können
ebenfalls für
diesen Zweck verwendet werden.
-
V. Klinische Anwendungen
-
Wie oben diskutiert, können die
veränderten
Zellen für
Zellaustausch und Arzneimittelverabreichung verwendet werden.
-
Koronararterienkrankheitsbehandlung
-
Koronararterienerkrankung wird beispielsweise
bewirkt durch eine Blockierung innerhalb von Blutgefäßen, welche
die Zuführung
von Sauerstoff und Nährstoffen
zum Herzen verringert. Die derzeitige Behandlung einer Koronararterienblockierung
ist entweder durch mechanisches Dilatieren des blockierten Gefäßes von
Innen mit einem angioplastischen Ballon oder die Verwendung eines
Austauschgefäßes, z.
B. eines synthetischen Implantats oder ein Teil der Vena Saphena,
um zu überbrücken oder
einen neuen Kanal um die Blockierung zu bilden.
-
Koronarangioplastie umfasst die Insertion
eines Katheters von dem Beingefäß in die
Koronärarterie und
das Aufblähen
eines Ballons am äußeren Ende
des Katheters, um den Arterioskleroseherd zu dilatieren. Diese Ballonaufblähung hat
unglücklicherweise
die nicht wünschenswerte
Nebenwirkung der Entfernung von Endothelialzellen von der inneren
Auskleidung des Blutgefäßes.
-
In der klinischen Praxis ist die
Reokklusion des behandelten Gefäßes nachfolgend
auf eine Koronarangioplastie, d. h. Restenose, ein wesentliches
medizinisches Problem, da sie innerhalb von 6 Monaten nachfolgend
auf 30 bis 50% der durchgeführten
Verfahren auftritt und mit einer wesentlichen Patientenmorbidität und Gesundheitsfürsorgeaufwänden verbunden
ist. Die grundlegenden Gründe
für die
Restenose sind akute Thrombusbildung aufgrund des Verlustes der
antithrombotischen Oberfläche,
die durch die Endothelialzellen bereitgestellt wird und Neointimabildung
aufgrund nicht überprüfter Stimulierung
von glatten Muskelzellen durch Zellen, die aus Blut stammen, wiederum
aufgrund des Verlustes der schützenden
Endothelialzellschicht.
-
Koronarbypass-Transplantationschirurgie
umfasst nicht das Entfernen der Blockierung für Blutfluss in der Koronararterie,
wobei anstelle dessen ein Bypass verwendet wird, zum Umleiten des
Blutflusses um das blockierte Gefäß, um den Rest des Herzmuskels
zu versorgen. Wenn ein Teil der Vena Saphena verwendet wird, um
den Bypass zu bilden, wird die innere Auskleidung aus Endothelialzellen
normalerweise von der Gefäßwand abgetragen
und die glatten Muskelzellen in der Blutgefäßwand verletzt.
-
Der Verlust der Endothelialauskleidung
führt zum
Verlust mehrerer kritischer Endothelialeigenschaften, einschließlich dem
Verlust der Antikoagulationsoberfläche, Verlust wichtiger glatter
Muskelzellregulationskraft, und dem Verlust der Schutzwandabdeckung,
welche glatte Muskelzellen vor Plättchen, Monocyten und Lymphozyten
abschirmt. Die nachfolgende Antwort bzw. Reaktion des Blutgefäßes auf
diese pathologische Verletzung ist zweifach: 1) die physiologische
und vorteilhafte Migration von Endothelialzellen vomRand der Wunde
zum Wiederherstellen luminaler Integrität und 2) der pathophysiologischen
Migration von glatten Muskelzellen von dem Inneren der Blutgefäßwand in
Richtung des Lumens, was zur Neointimabildung und Postintervention-Okklusion
führt.
-
Okklusion periphärer Arterien und Koronararterienbypasstransplantate
ist eine häufige
und wichtige klinische Erkenntnis. Zwei Drittel der Vena Saphena-Koronarbypasstransplantate
sind nach 6 bis 11 Jahren nachfolgend auf die Bypassoperation entweder
stark erkrankt oder vollständig
okkludiert. Periphärarterienbypasstransplantate
erleiden im Allgemeinen Okklusion innerhalb von 2 bis 5 Jahren.
-
Synthetische Implantate zeigen auch
hohe Okklusionsraten. Anfangs sind Implantate dieses Typs nicht
endothelialisiert. Dies führt
zu einem wesentlichen Auftreten früher Okklusion aufgrund von
Thrombose. Mit der Zeit werden die Implantate teilweise reendothelialisiert
durch Migration von arteriellen Endothelialzellen von proximalen
und distalen anastomotischen Stellen oder durch das Einwachsen von
Kapillarendothelialzellen durch das poröse synthetische Implantat auf
der luminalen Oberfläche.
Jedoch ist der Prozess der Endothelialzellmigration normalerweise
langsam und erlaubt keine vollständige
Abdeckung des Implantats durch arterielle Endothelialzellen. Weiterhin
sind einwachsende Kapillarendothelialzellen weniger in der Lage
zum Inhibieren einer Gerinnselbildung als arterielle Endothelialzellen.
Versuche zum Wiederbesetzen periphärer Implantate bzw. Transplantate
mit autologen Endothelialzellen zeigten, dass unvollständige Abdeckung
des Transplantats zum Zeitpunkt der Animpfens zu Transplantatverschluss
und zu einem Verlust des klinischen Vorteils des Animpfungsverfahrens
führt.
-
Die genetisch veränderten Zellen, die hier beschrieben
werden, liefern einen wichtigen Mechanismus zum Lösen dieser
kritischen Probleme bei der Revaskularisierung. Diese Zellen können verwendet
werden, um denudierte Gefäße oder
Transplantate ohne wesentliche Abstoßung durch das Immunsystem
des Patienten zu reendothelialisieren. Da die Zellen in hoher Zahl
vor dein chirurgischen Verfahren gezüchtet werden können, sind
geeignete Vorräte
zur Abdeckung großer
Bereiche denudierter Gefäße oder
nackter Transplantate verfügbar.
In diesem Zusammenhang kann weiterhin eine genetische Veränderung
der Endothelialzellen durchgeführt
werden gemäß der anhängigen Anmeldung
mit der Seriennummer 07/820,011, eingereicht am 6. Januar 1992,
mit dem Titel "Genetically Engineered Endothelial Cells Exhibiting
Enhanced Migration and Plasminogen Activator Activity", wobei die
Lehren von dieser hier eingeführt
werden, um die Migrationsrate der Donorendothelialzellen zu erhöhen und
so eine schnellere Reendothelialisierung zu erreichen.
-
Ein typisches Verfahren zum Implantieren
universeller Donorendothelialzellen in eine Koronararterie eines
Patienten ist wie folgt:
-
- 1. Durchführen
diagnostischer Katheterisierung des Patienten zur Bestimmung der
Heftigkeit, Lokalisierung und Zugänglichkeit der Koronar (oder
Periphär)-Arterienerkrankung
für Angioplastie,
Atherektomie, Lasertherapie oder andere Formen mechanischer Revaskularisierung.
- 2. Unter der Annahme, dass Schritt (1) bestimmt, dass therapeutische
Angioplastie geeignet ist, Durchführen eines Standardballonangioplastieverfahrens.
- 3. Entfernen der genetisch veränderten Endothelialzellen,
die hier beschrieben sind, aus der Aufbewahrung unter flüssigem Stickstoff,
Auftauen der Zellen auf 37°C
und ihr Vorbereiten zum Einbringen mittels des Angioplastieverfahrens
indem sie in sterilem gepuffertem Medium suspendiert werden.
- 4. Verwenden einer Standarddrahtaustauschtechnik, Entfernen
des Ballonangioplastiekatheters und sein Ersetzen durch einen Dappelballonkatheter
mit einer Infusionsaustrittsöffnung,
die zwischen den beiden Ballons positioniert ist.
- 5. Positionieren des äußeren Endes
des Doppelballonkatheters in der angioplastifizierten Koronararterie,
wobei die Doppelballons das denudierte Segment der Arterie spreizen,
d. h. den Teil der Arterie, in welchem die Endothelialauskleidung
durch das Angioplastieverfahren entfernt worden ist.
- 6. Sachtes Aufblähen
der Doppelballons während
der distale Koronarkreislauf mit Standardperfusionstechniken unterstützt wird.
- 7. Einbringen der veränderten
Endothelialzellen in das extrakorporale Ende des Doppelballonkatheters
und infundieren der Zellen in den isolierten Raum in dem Blutgefäß zwischen
den beiden Ballons in einer Konzentration von z. B. 2 bis 10 × 106 Zellen pro 10 Milliliter Lösung, um
den denudierten Teil des Gefäßes anzuimpfen.
- 8. Nach ungefähr
20 bis 30 Minuten Entleeren des Doppelballonkatheters, um normale
Koronarperfusion mit vorhergehender Qualität wieder zu erreichen.
- 9. Entfernen des Doppelballonkatheters, gefolgt von Standardnachkatheterisierungsverfahren.
-
Ähnlich
kann ein synthetisches oder autologes vaskuläres Transplantat oder Steht
mit genetisch veränderten
Endothelialzellen beschichtet werden und dann in einen Patienten
implantiert werden durch:
-
- 1. Durchführen
diagnostischer Katheterisierung des Patienten zur Bestimmung der
Heftigkeit, Lokalisierung und Zugänglichkeit der Koronar (oder
Periphär)-Arterienerkrankung
für vaskuläre Bypassoperation
mit autologem, synthetischem oder anderem Transplantat- bzw. Implantatmaterial.
- 2. Im Falle eines synthetischen Implantats oder Stents, wie
etwa eines Implantats oder Stents, hergestellt aus DACRON oder rostfreiem
Stahl, Beschichten des Implantats oder Stents mit Typ I Collagen
und Fibronectin in Sättigungsmengen
von größer als
oder gleich 25 mg/ml in Carbonatpuffer, pH-Wert 9,4; oder im Falle eines autologen
Transplantats bzw. Implantats, Gewinnen der Vena Saphena oder eines
anderen Gefäßes unter Verwendung herkömmlicher
chirurgischer Techniken.
- 3. Kanülieren
des proximalen Endes und Ligieren des distalen Endes des synthetischen
Implantats oder Vena Saphena-Transplantats.
- 4. Entfernen der genetisch veränderten Endothelialzellen aus
der Aufbewahrung unter flüssigem
Stickstoff, ihr Auftauen auf 37°C
und dann ihr Vorbereiten zum Animpfen des Implantats durch ihr Suspendieren
in sterilem gepuffertem Medium:
- 5. Injizieren der veränderten
Endothelialzellen in einer Konzentration von z. B. 2 bis 10 × 106 Zellen pro 10 Milliliter Lösung durch
die proximale Kanülenöffnung in
das Lumen des Transplantats bzw. Implantats und Rotieren des Implantats
für ungefähr 60 Minuten,
um es den universellen Donorendothelialzellen zu erlauben, die Implantatoberfläche zu bedecken.
- 6. Implantieren des angeimpften Implantats bzw. Transplantats
in die Koronar- oder Periphärarterie
unter Verwendung von chirurgischen Standardfeintechniken.
-
Zusätzlich zu ihrer Verwendung
zum Zellaustausch bzw. Ersatz liefern die genetisch veränderten
Endothelialzellen einen ausgezeichneten Mechanismus für die Verabreichung
therapeutischer Mittel, entweder lokal an der Stelle der Zellimplantation
oder systemisch. Diese Zellen können
auch PDGF oder PGF-Antagonisten,
Thrombolytika oder Thrombinantagonisten sezernieren, um Restenose
in einem Gefäß oder einer
Implantatwand zu inhibieren. Systemische Arzneimittelzuführung über universelle
Donorendothelialzellen kann am wirkungsvollsten durchgeführt werden
durch die Verwendung genetisch veränderter mikrovaskulärer (kapillarer)
Endothelialzellen, die mehrere Vorteile bieten, einschließlich eines
relativen großen
Verhältnisses
von Oberflächen
zu Volumen, insbesondere wenn die Zellen in ein Kapillarnetzwerk
wie oben beschrieben, angeimpft werden, und direkte Sezernierung
von therapeutischen Proteinprodukten ohne eine Barriere für Diffusion. Beispiele
der Typen von Mitteln, die auf diese Art verabreicht. werden können, umfassen
Blutgerinnungsfaktoren, Gerinnungslösungsfaktoren, Hormone, Wachstumsfaktoren;
Cytokine, Enzyme und Cholesterolbindungs- oder – entfernungsproteine. In jedem
Fall wird ein geeignetes Gen oder eine Kombination von Genen in
das Genom der Donorendothelialzellen vor Transplantation insertiert.
-
Ein typisches Verfahren zum Isolieren
von Zellen dieses Typs, z. B. aus Schwein als Quelle, ist wie folgt:
-
- 1. Mikrovaskuläre
Schweineendothelialzellen (PMEC) werden isoliert indem zuerst die
epididymalen Fettpolster und/oder Nieren des männlichen Schweins unter Verwendung
steriler Techniken entfernt werden. Um dies durchzuführen, werden
die Organe oder Gewebe in sterilem HEPES-Puffer (pH-Wert 7,4) angeordnet,
welcher 140 mM NaCl, 10 mM HEPES, 10 mM KCl, 0,1 mM CaCl2, 0,2 mM MgCl2,
11 g/Liter NaHCO3, 5,0 g/Liter Glucose,
100 U/ml Penicillin und 100 U/ml Streptomycin enthält. Bei
Nieren wird das perirenale Fett abgeschnitten und die Nieren werden
in sterilem HEPES-Puffer wie oben angeordnet.
- 2. Die großen
sichtbaren Gefäße werden
aus dem Epdidymalfett herausgeschnitten und das Fett wird dann in sterilem
HEPES-Puffer angeordnet. Das Fettgewebe wird in sterilen Falcon
"Blue Max" -Gläsern
mit 50 ml angeordnet, welche eine kleine Menge sterilen HEPES-Puffer
enthalten und das Fett wird für
3 bis 5 Minuten mit einer Schere zerschnitten.
- 3. Das zerschnittene Gewebe wird dann in 50 ml Erlenmeyer Kolben
ungeordnet, die gleiche Volumina sterilen HEPES-Puffer enthalten,
enthaltend 5 mg/ml Collagenase und 5-mg/ml Rinderserumalbumin (BSA).
Die Kolben werden bei 37°C
unter Bewegen für
20 Minuten-inkubiert. Ein kleines Aliquot (0,1 ml) wird aus jedem
Kolben alle 20 Minuten entnommen und dann hinsichtlich des Auftretens
von röhrenähnlichen
Fragmenten des Kapillarbetts untersucht. Die Inkubation wird fortgesetzt,
bis der Hauptteil des zerschnittenen Gewebes röhrenähnliche Fragmente und einzelne
Zellen enthält.
- 4. Die Zellsuspension wird bei 200 × g für 7 Minuten in 15 ml sterilen
konischen Gläsern
zentrifugiert. Die obere weiße
Fettschicht wird dann abgesaugt und die Pellets werden in 10 ml
HEPES-Puffer resuspendiert, welcher 10% BSA enthält, und dann zusätzlich zweimal
erneut zentrifugiert und resuspendiert.
- 5. Die resultierenden Pellets werden in 45% Percoll resuspendiert
und mit 15.000 × g
für 20
Minuten bei 4°C in
einem SS34 Rotor mit Festwinkel zentrifugiert. Die Kaillargeßäßbündel der
PMECs sind in einer milchig gebrochen weißen Schicht nahe der obersten
Adipocyt-enthaltenden Schicht und oberhalb einer durchscheinenden,
die größere Gefäßfragmente
enthält.
Die mikrovaskulären
Gefäßbündel und
freien Endothelialzellen werden mit einer sterilen Pipette aufgenommen
und dann durch Zentrifugation in HEPES-BSA mit 200 × g für 3 Minuten
pelletiert. Die Gefäßbündel werden
in Medium (Medium 199E, enthaltend 20% wärmeinaktiviertes FBS, Penicillin,
Streptomycin, 5 mM HEPES, 5 mM Pyruvat und 5 mM Glutamin, 1 : 1
gemischt mit dem gleichen Medium, enthaltend 10 % FBS, welches für 48 Stunden
konditioniert worden ist durch Inkubieren über konfluenten Endothelialzellkulturen)
resuspendiert.
- 6. Die Zellen werden dann in Gewebekulturkolben angeimpft, die
mit 1,5% Gelatine in PBS über
Nacht beschichtet worden sind.
- 7. Die PMEC-Kulturen werden dann in einer Atmosphäre mit 5%
CO2, 95 % Luftfeuchtigkeit bei 37°C inkubiert. Die
PMEC werden routinemäßig passagiert
bei Konfluenz unter Verwendung von 0,02% Trypsin in einem Ca2+- und Mg2+freien
PBS-enthaltenden EDTA, um die Zellen von der Platte abzulösen und
Zellaggregate zu dissoziieren.
- 8. Zu transfizierende/infizierende Zellen werden bei einem Splitverhältnis von
1 zu 4 auf 75 ml Corninggewebekulturkolben angeordnet, die mit 1,5%
Gelatine in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung über Nacht beschichtet worden
sind. Nach einer Inkubation über
Nacht werden die Zellen wie oben für CD59 beschrieben, transfiziert/infiziert.
- 9. Die genetisch veränderten
Endothelialzellen können
unter flüssigem
Stickstoff eingefroren und aufbewahrt werden bis sie benötigt werden.
- 10. Um die genetisch veränderten
Zellen in einem Zellnetzwerk anzuimpfen, werden die veränderten
Zellen zuerst in einer 5 mg/ml Lösung
von neutralisiertem säurelöslichem
Typ I-Collagen (isoliert aus Kalbdermis) in einer Konzentration
von 3,0 × 106 Zellen pro ml Kollagenlösung bei 4°C dispergiert.
-
Dieses Gemisch wird plattiert auf
Clusterplatten mit 24 Vertiefungen in 0,75 ml Aliquote und in einem Inkubator
bei 37°C
unter Atmosphäre
mit 5% CO2, 95% Luftfeuchtigkeit angeordnet.
Nachfolgend auf Gelierung des Kollagens wird Medium übenden Gelen
aufgebracht. Die Zellen werden dann wie oben kultiviert, wobei die
Zellen täglich
wieder versorgt werden. Nach 3 Tagen werden die Gele von den Platten
abgeschabt unter Verwendung eines sterilen TeflonTM-Zellschabers und
in vier Liter BellcoTM Suspensionskulturbehälter für eine Woche übergeführt und
dann unter flüssigem
Stickstoff eingefroren, und aufbewahrt bis sie benötigt werden: Aufgrund
ihres mehrstufigen Schutzes gegen das Wirtsimmunsystem umgehen die
veränderten
Donorendothelialzellen Implantat- bzw. Transplantatabstoßung, die
normalerweise mit der Transplantation von nicht autologen Zellen
verbunden ist und können
daher verwendet werden, um ihr codiertes therapeutisches Mittel
für wesentliche
Zeitdauern zu verabreichen bis sie z. B. aus dem Wirt durch einen
Selbstzerstörungsmechanismus
des oben beschriebenen Typs entfernt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden nicht begrenzenden Beispiele vollständiger beschrieben.
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Beispiel 1: Verfahren zur
Expression von Human-Komplementinhibierenden Proteinen in Säugerzellen,
insbesondere humanem CD59 oder funktionell äquivalenten Polypeptiden.
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Wenngleich eine Beschreibung unter
besonderer Bezugnahme auf CD59 erfolgt, sind diese Verfahren gleichermaßen auf
CD55 und CD46 anwendbar.
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Materialien: Human-Komplement-Proteine
C5b6, C7, C8 und C9 wurden gereinigt und analysiert auf funktionelle
Wirkung gemäß den von
Widmer und Sims, J. Biol. hem. 260, 8014–8019 (1985) beschriebenen Verfahren.
Humanserum, das defizient ist bezüglich Komplement-Protein C8
(C*D) und die humanen Komplement-Proteine C8 und C9 wurden hergestellt
und gemäß Sims,
P. J., Biochemistry 23, 3248–3260
(1984) und Cheng, K., et al., J. Immunol., 135, 459– 464 (1985)
untersucht. Methotrexat wurde von Lederle Laboratories (Carolina,
Puerto Rico) bezogen. BCECF/AM war von Molecular Proben (Eugene,
OR). N-Glycanase
war von Genzyme (Cambridge, MA). Alle anderen Chemikalien waren von
Reagenz- oder analytischer Qualität.
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Lösungen:
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Abgeglichene Hank's Salzlösung (HBSS,
Hanksäbalanced
salt solution) wurde von Whittaker M. A. Bioproducts (Walkersville,
MD) bezogen und 1%ig (Gew.-V) in Fettsäure-freiem Rinderserumalbumin
(Sigma) hergestellt.
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Antikörper:
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Monoklonaler Antikörper gegen
CD59 (1 F1) wurde erhalten von Dr. Motowo Tomita (Showa Universität, Tokio).
Fab-Fragmente monospezifischer Kaninchen-Antikörper gegen humanes Erythrocyten-CD59
wurden wie von Sims, P. J., Rollins, S. A. und Wiedmer, T. (1989)
beschrieben, hergestellt. Kaninchen-Antiserum, das mit CHO-Membranen reaktiv
ist, wurde hergestellt durch wiederholte Injektion von Plasmamembranen,
die von gezüchteten
CHO-Zellen stammen, und die IgG-Fraktion (Anti-CHO) wurde hergestellt
durch Affinitätsreinigung
unter Verwendung von Protein A-Sepharose (Sigma). Kaninchen-Anti-Human-Erythrozyt
wurde von Cappel (Cochranville, PA) bezogen.
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Erythrozytenmembranprotein,
das inhibierend für
C5b-9 ist (CD59):
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Das 18 kDa Humanerythrozytenprotein,
das inhibierend für
C5b-9 vermittelte Aktivierung und Lyse ist, CD59, wurde isoliert
durch Modifizieren von Verfahren, die von Sugita et al. (1988) beschrieben
sind. Zusätzliche
Reinigung wurde erhalten durch Mono-QTM FPLC
(Pharmacia). CD59 Polypeptide mit inhibierender Wirkung können auch
Affinitäts-gereinigt
werden unter Verwendung Inhibitorspezifischer Antikörper. Antikörper, wie
etwa α-P18,
welche das C5b-9-Inhibitorpolypeptid
binden, werden auf Chromatographiematrixmaterial immobilisiert durch
Techniken, die dem Fachmann in der Technik allgemein bekannt sind,
wobei das Material, das 18 kDa Protein enthält, über die Chromatographiematrix
geführt
wird, nichtbindendes Material durch Waschen entfernt wird, dann
das gebundene Material mit einer stärker konzentrierten Salzlösung oder
eine ähnliche
Technik entfernt wird. Polypeptide mit der Fähigkeit zum Inhibieren von
C5b-9- vermittelten Prokoagulationsreaktionen werden rekombinant
erzeugt. Nukleinsäuresequenzen,
die für
CD59 oder aktive Fragmente davon codieren, werden aus einer Human-cDNA-Bibliothek
oder, vorzugsweise, dem hier beschriebenen Klon isoliert. Zum Beispiel
wird humane DNA isoliert und verdaut mit Restriktionsenzymen, um
Fragmente geeigneter Größe und mit
geeigneten kohäsiven
Enden zu bilden, um in einen der bekannten und kommerziell verfügbaren Expressionsvektoren
legiert zu werden (z. B. Lambda gt11-Vektorsystem von Promega).
Alternativ wird die isolierte DNA geschert und die geeigneten Linker
werden an die resultierende Fragmente ligiert, welche dann in den
gewählten
Expressionsvektor insertiert werden.
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Vektoren, die humane DNA-Fragmente
erhalten, werden als nächstes
in den geeigneten Bakterienstamm transformiert, normalerweise ein
Stamm von E.coli, der indem Expressionsvektorkit enthalten ist,
um die DNA-Genbank oder Bibliothek zu erzeugen. Plattieren der Vektor-enthaltenden
Bakterien der Bibliothek auf geeignetem Medium führt zur Expression des insertierten
humanen DNA-Fragments. Die Kolonien werden auf das Vorliegen von
DNA gescreent, die das C5b-9 inhibierende Polypeptid codiert und
exprimiert, unter Verwendung spezifischer Antikörper, wie etwa αP18. Positive
Kolonien werden isoliert und für
die Expression im großen
Maßstab
von rekombinant erzeugtem inhibierendem Protein verwendet.
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Auf diese Art kann intaktes inhibierendes
Protein als auch modifizierte Polypeptide und funktionelle Fragmente
und Derivate davon rekombinant hergestellt werden. Funktionelle
Polypeptide die die Tertiärstruktur
aufweisen und die Fähigkeit
zum Inhibieren von C5b-9 können
erzeugt werden durch eines der bekannten oben diskutierten Verfahren
oder durch andere Techniken, die herkömmlicherweise dem Fachmann
in der Technik bekannt sind. Diese isolierten und gereinigten Polypeptide
können
weiterhin gemischt werden mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
um Zusammensetzungen zu bilden zur Verwendung bei der Verlängerung
der Zellaufbewahrungsdauer oder zur Behandlung von Immunstörungen oder
Krankheiten.
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Die folgenden Verfahren sind geeignet
zum Nachweis und Quantifizieren der C5b-9-inhibierenden Wirkung
von CD59 oder Fragmenten davon.
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Proteinmarkierung für Fluoreszenz-
oder Radiomarkierung:
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Für
flusscytometrie wurden alle Antikörper konjugiert mit Fluoresceinisothiocyanat
(FITC). Die IgG-Fraktion von Affinitäts-gereinigtem Ziegenantikörper gegen
Maus-IgG (Sigma) wurde mit FITC-Antimaus-IgG markiert. Farbstoft
: Protein-Verhältnisse
liegen im Bereich von 3 bis 6. In allen Fällen wird nicht eingebaute
Markierung (126I oder FITC) durch Gelfiltration
gefolgt durch gründliche
Dialyse entfernt.
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Monoklonaler Antikörper 1F1
wurde mit IODO-GENTM (Pierce Chemical Co.)
auf eine spezifische Aktivität
von 6221 cpm/ng radioaktiv markiert.
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Proteinkonzentrationen:
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Konzentrationen von unmarkierten
Proteinen werden bestimmt unter Voraussetzung der folgenden Extinktionskoeftizienten
(E1%
280): Maus-IgG
(15), C8 (15,1) und C9 (9,6). Die Konzentrationen von FITC-markierten
Proteinen werden bestimmt durch Farbstoffbindungsassay (BioRad),
unter Verwendung des jeweiligen unmarkierten Proteins als Standard.
Die FITC-Konzentration wird bestimmt unter Voraussetzung einer molaren
Extinktion (492 nm) von 68.000.
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Western Blot
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Gereinigtes humanes Erythrozyten-CD59
(1 μg) und
das Antigen aus CD59-transfizierten
CHO-Zellen wurden denaturiert (3 min, 100°C) in 2% SDS unter nichtreduzierenden
Bedingungen und einer Elektrophorese unterzogen in einem 15% homogenen
Gel unter Verwendung eines Laemmli-Puffersystems, U. K. Nature 227,
680–685
(1970). Nachfolgend auf Überführung auf
Nitrocellulose wurden Immun-Blots durchgeführt durch Inkubieren über Nacht
bei 23°C
mit entweder monoklonalem Anti-CD59 (10 μg/ml) oder Kaninchen-Anti-CD59 (10 μg/ml) in
TBS (150 mM NaCl, 50 mM Tris, pH-Wert 7,4) mit 1 Rinderserumalbumin.
Blots wurden mit einer Verdünnung
von 1 : 1000 des geeigneten Anti-Kaninchen- oder Anti-Maus-IgG,
an alkalische Phosphatase (Sigma) konjugiert, entwickelt.
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Transfektion und Expression
von CD59-cDNA in CHO-Zellen.
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Das EcoRI-Fragment, das für das CD59-Protein
codiert, das von Philbrick, W. M., et al., Eur. J. Immunol. 20,
87–92
(1990) beschrieben ist, wurde in die EcoRI-Stelle in dem μFRSV-Expressionsvektor subkloniert, der
von Slanetz, A. E. und Bothwell, A. L. M., Eur. J. Immunol. 21,
179–183
(1991) beschrieben ist.
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Die Aminosäuresequenz für das durch
diesen Insert codierte Protein ist:
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Die cDNA-Sequenz, die das CD59-Protein
codiert, ist:
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DER FRSV.CD59-Vektor wurde mit Sall
(20 μg)
linearisiert und in 107 CHO-Zellen durch Elektroporation
(2 kV, 25 Mikrofarad) eingebracht. Die Zellen wurden in Eagle's-Minimalmedium
(GIBCO) eingebracht, das 10 mg/ml Adenosin, Thymidin und Deoxyadenosin
enthielt und für
1 bis 2 Tage gehalten. Das Medium würde dann durch Eagle's-Minimalmedium,
dem Deoxynukleoside fehlten, jedoch welches 0,09 μg/ml Methotrexat und
10% dialysiertes fötales
Kalbsserum (GIBCO) enthielt, ersetzt. Nach 2 bis 3 Wochen wurden
einzelne Klone isoliert, expandiert und selektiert bei ansteigenden
Gehalten Methotrexat.
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Die resultierenden Transfektanten
wurden subkloniert und selektiert hinsichtlich Wachstum im Medium,
das mit Methotrexat supplementiert ist, und dann amplifiziert durch
kontiuierliches Kultivieren mit zunehmenden Konzentrationen von
Methotrexat, im Bereich von bis zu 1 mg/ml, wie in 1 gezeigt.
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Immun-Blots von CD59, exprimiert
durch transfizierte CHO-Zellen und humane Erythrocyten, wurde durchgeführt. Immun-Blots
wurden mit monoklonalem Antikörper
1F1 (10 μg/ml)
und Kaninchen-Anti-CD59 IgG (10 μg/ml)
durchgeführt.
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Das aus transfizierter CHO-Zelle
erhaltene Protein wies ein größeres Molekulargewicht
auf als das native Molekül
Basierend auf der spezifischen Bindung von radiomarkiertem monoklonalem
Antikörper
gegen dieses Antigen wurde Zelloberflächen-CD59 von 0 (in nicht transfizierten
CHO-Kontrollen) auf ungefähr
4,2 × 106 Moleküle/Zelle
(für diejenigen
CD59-Transfektanten, die in 1 mg/ml Methotrexat gehalten wurden)
erhöht.
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Quantifizierung von Zelloberflächen CD59-Antigen
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Die spezifische Bindung von 125I-markiertem 1F1 wurde verwendet, um den
Gehalt von CD59-Antigen, exprimiert durch CD59-transfizierte CHO-Zellen,
zu quantifizieren. Die CHO-Zellen (CD59-Transfektanten und Kontrollen)
wurden auf Gewebekulturplatten mit 48 Vertiefungen bis zu Konfluenz
wachsen gelassen, in HBSS gewaschen und dann mit 1% Paraformaldehyd
(10 min, 23°C)
fixiert. Nach Waschen zum Entfernen von Fixiermittel wurden die
Zellen inkubiert mit einer Sättigungskonzentration
von Antikörpern,
10 μg/ml 125I-1F1, für 30 min bei 23°C. Die Zellen
wurden dann sechsmal in eiskaltem HPBSS gewaschen und zellassoziierter
Antikörper
wurde mit 4% Natriumdodecylsulfat (SDS) eluiert. Radioaktivität wurde
gemessen durch Photonenzählen
und bezüglich
nichtspezifischer Bindung korrigiert, gemessen in der Gegenwart
eines 20-fachen Überschusses
von nicht-markiertem Antikörper.
Daten für
CD59-Transfektanten wurden angegeben als Erhöhung des Oberflächenantigens
relativ zu nicht transfizierten CHO-Zellkontrollen.
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Subklonieren eines cDNA-Klons für humanes
CD59 in dem eukaryontischen Expressionsvektor pFRSV und Transfizieren
in CHO-Zellen über
Elektroporation zeigt, dass CD59 in Zellen exprimiert werden kann,
die normalerweise nicht CD59 oder HRF exprimieren und dass es Schutz
vor Komplement-vermittelter Lyse verleihen. Wenngleich pFRSV ausgewählt wurde,
um schrittweise die DANN, die den Dihydrofolatreduktaselokus flankiert,
in einer Methotrexatkonzentration abhängigen Art zu amplifizieren,
könnten
andere Vektoren auch verwendet werden, wie etwa pFRSV-SRα.
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Der Vektor pFRSV ist erfolgreich
verwendet worden, um Expression nach Genamplifikation zu erhöhen durch
Selektion in Methotrexat-enthaltendem Medium. Der Plasmidvektor
pFRSV-SRα besitzt
eine viel stärkere
Promotor- angetriebene Expression der eingebrachten cDNA. Das SalI-EcoRI-Fragment
(800 bp) von pcDL-SRα296
(Takebe, et al., Molec. Cell. Biol. 8: 466–472 (1988)) wurde in die HindlII-EcoRI-Stelle
von pFRSV, beschrieben von Slanetz und Bothwell (1991), insertiert,
Dieses Plasmid exprimiert viel höhere
Basalgehalte von CD59 und anderen insertierten cDNAs als der pFRSV-Vektor.
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Exprimieren in Säugerzellen, insbesondere Endothelialzellen,
kann auch durchgeführt
werden durch Infektion unter Verwendung von Retrovirusvektoren.
Dieses Verfahren ist milder und effizienter als Elektroporation
als ein Mittel zum Einbringen der DNA in Zellen. Retroviren, die
verschiedene Arzneimittelresistenzmarker zur Selektion aufweisen,
stellen ein Mittel dar zum Einbringen multipler cDNAs zum Exprimieren
in Endothelialzellen. Retroviren, die derzeit in der Entwicklung
für diesen
Zweck sind, umfassen die Verwendung von Neo, Hygrogycin und Histidinol
als selektierbare Marken. Alle diese Resistenzgene sind erhältlich auf
BamHI-Fragmenten und können
leicht in retrovirale Vektoren insertiert werden, um die Resistenz
eines gegebenen Vektors zu verändern.
Das DHFR-Gen ist auch verfügbar
in Retrovirusvektoren. Retroviren, die CD59 exprimieren, angetrieben
durch den SRα-Promotor
oder den retroviralen LTR (lange terminale Wiederholung)-Promotor
können
verwendet werden.
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Die Verwendung von Retroviren, die
unterschiedliche Arzneimittelresistenzmarker aufweisen, kann die
Koexpression von CD59 mit entweder DAF(CD55) oder MCP(CD46) erleichtern.
Koexpression mit CD59 kann effektiver sein als CD59 alleine beim
Minimieren von Endothelialzellaktivierung. Wenngleich es wünschenswert
ist, ist es nicht essenziell für
den Retrovirus, dass er einen Arzneimittelresistenzmarker trägt. Es können Retroviren
entwickelt werden, die sowohl CD59 als auch CD55 oder CD46 von einem
einzelnen Virus exprimieren. Es ist ebenfalls möglich Vektoren zu verwenden,
die verschiedene Arzneimittelmarker zur Expression aller drei Komplement-Regulationsproteine
CD59, CD55 und CD46 aufweisen.
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Molekulargewichtsvergleich von rekombinantem,
natürlichem
und deglykosyliertem CD59.
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Membranproteine von CD59-transfizierten
CHO-Zellen (CD59-Expression amplifiziert durch Wachstum in 1 mg/ml
Methotrexat) wurden mit 2% Triton X100, 20 mM Tris, 10 mM EDTA,
50 mM Benzamidin, 200 mM N-Ethylmaleimid, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
pH-Wert 7,4, extrahiert. Nach Entfernen von unlöslichem Material durch Zentrifugation
bei 11.000 × g,
5 min, wurden die Detergenzextrakte 1.0-fach verdünnt und CD59-Antigen
wurde durch Immunaffinitätschromatographie
gereinigt, unter Verwendung von Antikörper, immobilisiert auf Affi-Gel
10 (BioRad). Antigen wurde mit 1 M Glycin, 0,2% Triton X-100, 10
mM EDTA, 50 mM Benzamidin, 200 mM N-Ethylmaleimid, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
pH-Wert 3,0, eluiert; dialysiert gegen 200 mM Natriumphosphat, 10
mM EDTA, 50 mM Benzamidin, 200 mM N-Ethylmaleimid, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
pH-Wert 8,6; und konzentriert auf 200 μg/ml. Nach Denaturieren unter
reduzierenden Bedingungen (0,5% SDS, 100 mM β-Mercaptoethanol; 100°C, 3 min) wurde Immunaffinitäts-gereinigtes
CD59 inkubiert (37°C,
24 h) mit 30 Einheiten/ml N-Glycanase in der Gegenwart von 10 mM
1,10-Phenanthrolin und dann durch Silberfärbung nach 8 bis 25% SDS-PAGE (PHAST System,
Pharmacia LKB Biotechnology Inc.) analysiert.
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Rekombinantes CD59, exprimiert auf
der Oberfläche
dieser Zellen, war suszeptibel für
eine Entfernung durch Phosphatidylinositol-spezifischen Phospholipase
C-Verdau, was übereinstimmend
mit seiner Bindung an die Membran über einen Glycolipidanker ist,
wie in 2 gezeigt. Konfluente
Monoschichten von CD59-transfizierten CHO-Zellen, erhalten in 1,0
mg/ml Methotrexat, wurden aus T-25-Gewebekulturflaschen mit Versen/EDTA
(Whittaker M. A. Biopcoducts) freigesetzt. Nach Waschen und Suspendieren
auf 2 × 106 Zellen/ml in HBSS wurden diese Zellen 1,0
Einheiten/ml 'Phosphatidylinositol-spezifischer Phospholipase C
(ICN Biochemicals, Indianapolis, IN) oder Enzymverdünnungspuffer
als eine Kontrolle ausgesetzt. Nach Inkubation für 1 h bei 37°C wurden
25 μl jeder
Zellsuspension in Gläser
gegeben, die 25 μl
monoklonalen Antikörper
1F1 enthielten (Endkonzentration 10 μg 1F1/ml in HBSS). Nach 30 mir
Inkubation bei 4°C
wurden 10 μl
FITC-Anti-Maus-IgG
zugegeben (Endkonzentration 87 μg
IgG/ml) und Zellen wurden für
zusätzliche
15 min bei 23°C inkubiert.
Oberflächen-CD59
wurde durch spezifisches Binden von monoklonalem Antikörper 1F1
quantifiziert, gemessen mit einem FACSCAN (Becton, Dickinson & Co.) Flusszytometer,
wobei der FL1-Fluoreszenzkanal (520
nm) auf logarithmische Verstärkung
eingestellt war.
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Durch Western Blots zeigte CD59,
exprimiert durch die transfizierten CHO-Zellen, eine deutlich geringere
Migration auf SDS-PAGE (scheinbares Molekulargewicht 21 bis 24 KD)
als CD59, das in humanen Erythrozyten vorliegt (scheinbares Molekulargewicht
von 18 bis 21 kDa). Nach Verdau mit N-Glycanase zum Entfernen von
Asparagin-verknüpftem
Kohlenhydrat, comigrierten rekombinantes CD59, isoliert von CHO-Transfektanten,
und CD59, isoliert von humanen Erythrocyten, mit scheinbaren Molekulargewichten
von 12 bis 13 kDa durch SDS-PAGE.
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Schutz von CD59-transfizierten
CHO-Zellen vor Porenbildungsaktivität von Human-C5b-9.
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Die funktionelle Aktivität von rekombinantem
CD59, das in transfizierten CHO-Zellen
exprimiert wird, wurde beurteilt durch Untersuchen von Komplementvermittelter
Farbstofffreisetzung unter Verwendung des intrazellulären Fluorszenzfarbstoffindikators
BCECF/AM Unter Ausnutzung des Vermögens zur schrittweisen Verstärkung der
Genexpression durch Wachstum in verschiedenen Konzentrationen Methotrexat,
wie in 1 gezeigt, wurde
die Beziehung zwischen dem CD59-Antigengehalt und der inhibierenden
Wirkung auf C5b-9 beurteilt.
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Nachdem stabile Expression bei jeder
Methotrexatkonzentration erreicht war, wurden die CD59-transfizierten
Zellen auf Empfindlichkeit gegenüber
humanem Serum-Komplement unter Verwendung einer BCECF/AMFarbstofffreisetzungsuntersuchung
getestet. Nach Inkubation mit BCECF/AM (15 μM) und Waschen wurden konfluente
Monoschichten mit 5 mg/ml Kaninchen-Anti-CHO-IgG und 25% C8D inkubiert,
um C5b-67 auf der Plasmamembran abzulagern. Dann wurde humanes Serum,
das 10 mM EDTA enthielt, als Quelle von C8 und C9 zugegeben. Farbstofffreisetzung
in den Überstand
wurde nach 15 min bei 37°C
durchgeführt,
mit Korrektur auf nicht-spezifische Freisetzung, welche für abgestimmte
Kontrollen beobachtet wurde, ohne Inkubation in C8D.
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Wie in 3 gezeigt,
führte
erhöhte
Amplifikation von CD59 zu einer deutlichen Abnahme der Empfindlichkeit
der transfizierten CHO-Zellen für
Farbstofffreisetzung, die durch Immunaktivierung von Human-Serum-Komplement induziert
wird. Für
Zellen, die in 200 μg/ml
Methotrexat gezüchtet
wurden (entsprechend einer Amplifikation der Zelloberflächenexpression
von ungefähr
1,2 × 106 Molekülen
CD59/Zelle), wurde keine Komplement-vermittelte Farbstofffreisetzung
beobachtet, selbst bei den höchsten
getesteten Konzentrationen von Serum (75%).
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Um Komplement-inhibierende Wirkung
zu zeigen, wurde CD59-Expression transfizierter CHO-Zellen amplifiziert
durch Wachstum in 50 μg/ml
Methotrexat: Die Zellen wurden mit Farbstoff durch Inkubation in BCECF/AM
inkubiert; und C5b-67 wurde wie in 3 beschrieben,
abgelagert. Nach Waschen wurden die Zellen inkubiert (4°C, 30 min),
entweder mit 0 mg/ml oder 0,5 mg/ml funktionell inhibierendem Antikörper (Fab-Fragmente)
für CD59.
Ungebundener Antikörper
wurde entfernt; C8 (1 μg/ml)
und verschiedene Mengen C9 wurden zugegeben; und Farbstofffreisetzung
wurde nach 15 min bei 37°C
gemessen.
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Die Resistenz gegenüber Komplement-vermittelter
Membranschädigung,
die für
CD59-exprimierende CHO-Zellen beobachtet wird, widerspiegelte Inhibierung
von C9-abhängiger
Aktivierung der Komplementpore und diese Inhibierung wurde revertiert
vor Inkubieren der Zellen mit Fab-Fragmenten eines funktionell blockierenden
Antikörpers,
der gegen das CD59-Antigen gerichtet ist. Diese Daten bestätigen, dass
der Schutz gegen Human-Serum-Komplement, der für CD59-Transfektanten beobachtet
wird, mit der Expression von Zelloberflächen-CD59 verbunden ist und nicht auf andere
Veränderungen
in diesen Zellen zurückzuführen ist,
die durch Langzeitkultivieren in Methotrexat induziert werden können.
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Human-Selektivität von Komplement-inhibierender
Funktion, exprimiert durch CD59-transfizierte CHO-Zellen.
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CD59-transfizierte CHO-Zellen sind
selektiv geschützt
vor den Wirkungen der Human-C5b-9-Proteine, auf eine analoge Art
wie Spezies-selektive Resistenz gegenüber Lyse, die für humane
Erythrozyten und für Membranen
beobachtet wird, die mit gereinigtem CD59-Antigen aus Human-Erythrozyten
rekonstituiert sind. In diesen Studien wurden Anti-CHO-IgG und humanes
C8D verwendet, um den humanen C5b-67-Komplex auf der CHO-Zellplasmamembran
abzulagern, vor Inkubation in entweder von Human- oder Meerschweinchenserum,
das EDTA enthält,
als eine Quelle der C8- und C9-Komponenten des C5b-9-Komplexes.
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CD59-Expression durch transfizierte
CHO-Zelle wurde amplifiziert durch Wachstum bei verschiedenen Methotrexatkonzentrationen;
die konfluenten Monoschichten wurden mit BCECF/AM beladen; und humanes
C5b-67 wurde wie oben beschrieben abgelagert. Nach Waschen wurden
die C5b67-Zellen zu C5b-9-Zellen
gemacht durch Inkubieren (15 min, 37°C) mit entweder 10% (V/V) humanem
Serum bzw. Humanserum (ausgefüllte
Symbole) oder 10% (V/V) Meerschweinchenserum (nicht ausgefüllte Symbole)
in der Gegenwart von 10 mM EDTA.
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CD59, exprimiert durch transfizierte
CHO-Zellen, schützte
diese Zellen vor Porenbildung durch humanes C5b-9, jedoch nicht
wenn C8- und C9-Komponenten
dieses Komplexes durch Meerschweinchenproteine ersetzt wurden.
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Humanes C5b-67 wurde auf K562-Zellen
abgelagert durch sukzessive Inkubation mit Anti-Human-Erythrozyten-Antiserum
(1,5% (V/V, enthaltend 10 mM EDTA) und 60% (V/V) humanes C8-abgereichertes
Serum (verdünnt
in HBSS). Nach Beladen mit BCECF/AM wurden Zellen mit entweder 0
mg/ml oder 1 mg/ml funktionell blockierendem Antikörper für CD59 inkubiert
(4°C, 30
min). Nach Entfernung von ungebundenem Antikörper wurden die Zellen C5b-9
gemacht durch Inkubieren in entweder Human- (Kreise) oder Meerschweinchen
(Dreiecke)-Serum, enthaltend 10 mm EDTA. Dieses Vermögen zum
Begrenzen bzw. Restingieren der Poren-bildenden Wirkung, die bei
Einbringung von humanem (jedoch nicht Meerschweinchen) C8 und C9
in C5b-9 entsteht, wurde auch beobachtet für CD59; das konstitutiv auf
der Oberfläche
von humanen K562-Zellen exprimiert wird, der Zelllinie, von welcher
die cDNA für
CD59, die in diesen Studien verwendet wird, ursprünglich stammt.
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Die effektive Potenz von CD59 und
anderen Inhibitoren des C5b-9-Komplexes hängt von der Anzahl von C5b-9-Komplexen
ab, die pro Einheitsfläche
Plasmamembran erzeugt werden. Daher kann die inhibierende Wirkung
von CD59 auf die cytolytische und Zell-stimulierende Wirkung von
C5b-9 beseitigt werden durch Erhöhen
der Zugabe der aktivierten Komplementkomponenten, die zum Aufbau
des C5b-9-Komplexes erforderlich sind. Die Schutzwirkungen von CD59
können
erhöht
werden durch bereitstellen von CD59 in Verbindung mit CD46 und/oder
CD55. In dieser Formulierung wird CD59 in Verbindung mit CD46 und/oder
CD55 exprimiert durch Transfektion oder Infektion mit einem Vektor,
der das Gen für
jedes Protein enthält.
Die Koexpression dieser Gene wird dazu dienen, um die Menge von
C5b-9 zu begrenzen, die an der Zelloberfläche erzeugt werden kann (durch
die inhibierenden Wirkungen von CD46 und/oder CD55 auf die Umwandlung
von C5 in C5b durch die Komplement-Enzyme) und zum Schutz vor den
cytolytischen und Zell-stimulierenden Wirkungen des restlichen C5b-9,
das durch Umwandlung von C5 in C5b durch Plasmin und andere Enzyme
gebildet wird, die nicht durch die Wirkung von CD46 und/oder CD55
inhibiert werden.
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Beispiel 2: Expression von
humanem CD59 in Schweinendthelialzellen schützt sie vor hyperakuter Abstoßung durch
humanes Komplement
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Dieses Beispiel zeigt, dass wenn
Volllängen-cDNA,
die für
das humane CD59-Protein
codiert, stabil in das Genom einer Schweineaortaendothelialzelle
(PAEC) eingebaut wird und auf der Zelloberfläche exprimiert wird, es diese
Zellen vor Komplement-vermittelten Angriff schützt, gemäß Untersuchung durch Human-Komplement-vermittelter
Zelllyse in vitro.
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Kulturen von PAEC wurden in DMEM
kultiviert, das 10% fötales
Rinderserum (FBS), 5 mM HEPES, 2 mM L-Glutamin und 1% von jeweils
Penicillin und Streptomycin (P/S) enthielt. Vor retroviraler Infektion
wurden die Zellen auf 50 Konfluenz wachsen gelassen. Subkonfluente
PAEC wurden infiziert durch Verwendung des amphotropen helfertreien
retroviralen Vektors pRNSRalphaCD59+. Die Struktur dieses retroviralen
Konstrukts ist in 4 gezeigt.
Als Kontrollen wurden auch PAEC mit einem retroviralen Kontrollvektor
infiziert, der das Arzneimittelselektionsmarkergen Neomycin enthielt
oder wurden nicht infiziert. Die amphotropen retrovialen Vorratsmaterialien
wurden zu subkonfluenten Zellen gegeben, die in einem T-25-Gewebekulturkolben
in einem Gesamtvolumen von 3 ml wachsen. Polybren wurde in die Kolben
gegeben und die Kulturen wurden bei 37°C für 2 bis 5 Stunden inkubiert.
Das Zellkulturmedium wurde dann entfernt, Monoschichten wurden zweimal
in 5 ml Medium gespült
und dann wurden 5 ml Medium zu diesen Zellen gegeben, welche bei
37°C in
8% CO2 inkubiert wurden.
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Nach einer Inkubationdauer von 24
bis 48 Stunden wurden die Zellen G418 (400 μg/ml) ausgesetzt, um bezüglich stabiler
Integration des retroviralen Konstrukts zu selektieren. Neomycin-resistende
Kolonien wurden auf die Zelloberflächenexpression von humanem
CD59 durch Flusszytometrietechniken (FACS-Analyse) untersucht. Um
Zelloberflächenexpression
von humanem CD59 auf Schweineendothelialzellen zu beurteilen, wurden
konfluente Neomycinresistende Zellklone in T-75-Gewebekulturflaschen
bis zur Konfluenz wachsen gelassen und Zellen wurden für FACS-Analyse
durch Inkubation in Versene-EDTA
für 10
Minuten bei 37 °C
freigesetzt. Geerntete Zellen wurden durch Zentrifugation pelletiert
und dann in 2 ml Färbepuffer
resuspendiert, der Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS), 0,2% Natriumazid
und 2% FBS enthielt. Zellen wurden dann mit einem Hämacytometer
gezählt,
durch Zentrifugation pelletisiert, zweimal mit Färbepuffer gespült und dann
für 30
min bei 23°C
mit einem primären
Antikörper
für humanes
CD59, entweder polyklonales Kaninchen-Anti-CD59 mit 10 μg/ml oder
Maus-Anti-CD59 monoklonales 1F1 (erhalten von Dr. Motowa Tomita, Showa
Universität,
Japan) mit 1 μg/ml,
inkubiert. Die Zellen werden dann zweimal in Färbepuffer gespült und dann
für 30
Minuten bei 23°C
mit einem FITC-konjugierten Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG oder einem Anti-Maus-IgG,
verdünnt
1 : 50 in Färbepuffer,
inkubiert. Die Zellen wurden zweimal in Färbepuffer, einmal in PBS gespült und dann
resuspendiert in 1% Paraformaldehyd in PBS und durch FACS analysiert.
Positive Zelloberflächenexpression
von humanem CD59 (gemäß Messung
durch Fluoreszenzintensität
auf der X-Achse) ist in 5 für die Zellklone
1, 2 und 9 gezeigt, jedoch nicht für Kontroll-PAEC, das infiziert
ist mit einer Kontrolle, die nur das Neomycinresistenzgen enthält.
-
Im Hinblick auf ihr biologisches
Verhalten waren die CD59-infizierten PAEC nicht verschieden von
entweder nicht infizierten PAEC oder PAEC, die mit Kontrollvektor
infiziert sind. Zum Beispiel hielten sie Proliferationsraten aufrecht,
die identisch mit nichtinfizierten Zellen waren und sie zeigten
kein Überwachsen
von Monoschichten oder Prolieferation in Suspension und waren Kontaktinhibiert.
Zusätzlich
waren CD59-infizierte Schweineendothelialzellen in der Lage zum
Binden an ein synthetisches GortexTM-Implantat, wie durch die in 6 gezeigte Scanning-Mikrophotographie
gezeigt. Zwei Quadratzentimeter aus synthetischem GortexTM wurden
dampfsterilisiert, in sterilen 35 mm Petrischalen für Bakteriologie
angeordnet und mit sterilen Edelstahl-Gittern mit einem Gitterabstand
von einem Zentimeter bedeckt. CD59-infizierte PAEC wurden dann in
die zentralen Gitterflächen
mit einer Dichte von 1 × 105 Zellen in einem Volumen von 0,5 ml Kulturmedium,
wie oben beschrieben, angeimpft und bei 37 °C in 5% CO2 inkubiert.
Nach zwei Tagen wurde den Kulturen Medium wieder zugeführt und
nach zusätzlichen
zwei Tagen wurde das Medium abgesaugt und die Kulturen wurden mit
PBS gewaschen und dann mit gepuffertem 2 Glutaraldehyrd, 4% Paraformaldehyd
für 1 Stunde
fixiert. Die Gitter wurden dann entfernt und das GortexTM wurde
vorbereitet für
Scanningelektronenmikroskopie. 6 zeigt,
dass PAEC, die humanes Zelloberflächen-CD59 exprimieren, sowohl
an synthetische GortexTM-Implantate als
auch normale Endothelialzellen binden.
-
Im Hinblick auf ihre biologische
Wirkung wurden CD59-infizierte PAEC auf ihre Empfindlichkeit gegenüber Cytolyse
durch Komplement in Humanserum untersucht. Um dies durchzuführen, wurden
CD59-infizierte PAEC, Kontroll-PAEC,
nur mit Vektor infiziert, und nicht infizierte PAEC in Gewebekulturschalen
mit 48 Vertiefungen bei einer Dichte von 1,25 × 105 Zellen/Vertiefung
in DMEM mit 10% FBS, 2 mM Glutamin und P/S plattiert. Das Kulturmedium
wurde entfernt und die Zellen wurden dreimal mit Medium ohne FBS
gewaschen. Als nächstes
wurde humanes-Serum, verdünnt
in DMEM in verschiedenen Konzentrationen, zu den Kulturen für 2 Stunden
bei 37°C
gegeben. Der Prozentanteil lebensfähiger Zellen, die in den Kulturen
verbleiben, wurde beurteilt durch Färben der Zellen mit 0,1% Trypanblau. 7 zeigt, dass mehr als 80
nicht-infizierte oder Kontroll- (nur mit Vektor infiziert) PAEC
durch humanes Serum abgetötet
wurden, während
weniger als 10% CD59 infizierte PAEC abgetötet wurden. Diese Ergebnisse
zeigen, dass Expression von humanem CD59 auf der Oberfläche von
Schweineendothelialzellen diese Zellen vor der cytolytischen Wirkung
von Antikörper
und humanem Serum schützt,
wodurch nahegelegt wird, dass diese Zellen in vivo vor Komplement-vermittelter
hyperakuter Abstoßung
geschützt
sein würden.
-
Beispiel 3: Disurption des
invariante Kette-Gens durch homologes Rekombinationsgentargeting
-
Dieses Beispiel zeigt, dass das invariante
Kette-Gen disrupiert werden kann in Mausembyronalstammzellen durch
sein spezifisches und stabiles Ersetzen in dem Genom durch eine
mutierte und nicht-funktionelle Form des invariante Kette-Gens, und dass Austausch
des nativen invariante Kette-Gens durch eine nichtfunktionelle Mutante
erreicht werden kann in einer gegebenen Zelle durch Gentargetingtechnologie,
welche den Vorteil eines homologen Rekombinationsereignisses zwischen
dem mutierten Gen und dem nativen invariante Kette-Gen benutzt.
Eine Partialrestriktionsenzymkarte für das invariante Kette-Gen
aus Maus ist in 8B gezeigt. Verdau
von Maus-Genom-DNA
mit dem Restriktionsenzym Dralll sollte ein invariante Kette-Gen-Fragment
von ungefähr
8,7 kb erzeugen, wenn diese DNA durch Southern Blots mit einer radioaktiv markierten
Sonde, die spezifisch für
das invariante Kette-Gen aus Maus ist, sondiert wird. Dieses Ergebnis wird
erhalten und gezeigt in 9 (Spur
identifiziert als Elternzellen).
-
Um das invariante Kette-Gen aus Maus
durch homologe Rekombination zu disrupieren, wurde ein Gentargetvektor
aufgebaut, um eine Sequenz des invariante Kette-Gens zwischen den
Nukleotiden 661 und 1064 durch das Neomycingen zu ersetzen. Diese
genetische Veränderung
führt zu
der Eliminierung des Hauptteils von Exon 1, einschließlich des
Translationsinitierungscodons ATG, und einem großen Teil des Promotors, einschließlich der
TATA-Box und CAAT-Box, welche als Regulationselemente wirken, die
erforderlich sind für
genaue und effiziente Transkription des invariante Kette-Gens, wie
von Zhu und Jones, 1989, in "Complete sequence of the murine invariant
chain (Ii) gene" Nucleic Acids Res. 17: 447–448 berichtet. Dieser Gentargetvektor
ist in 8A als ein Hauptbeispiel der
Disruptionsstrategie gezeigt. Durch Deletieren dieser Region des
invariante Kette-Gens wird die gesamte Expression dieses Gens, einschließlich Transkription
und Translation, eliminiert sein. Es folgt daher, dass die Expression
von Klasse II MHC-Genprodukten
disrupiert sein wird.
-
Austausch des nativen invariante
Kette-Gens durch das mutierte invariante Kette-Gen wurde in Mausembryonalstammzellen
gezeigt. Embryonale Stammzellen (ES-Zellen) wurden routinemäßig nach
Bedarf passagiert in ES-Wachstumsmedium,
enthaltend DMEM (viel Glukose) mit 15% PBS und 0,1 mM 2-Mercaptoethanol.
Die ES-Zellen wurden auf einer konfluenten Schicht primärer Embryonenfibroblasten
gehalten. Zwei Tage vor der Transfektion der ES-Zellen mit dem Gentargetingvektor
wurden die Zellen in Kultur expandiert. Um diese Zellen zu transfizieren
wurden 25 μg
DNA, die dem Invarianten Kette-Targetvektor
entspricht, in 1 × 107 ES-Zellen durch Elektroporation eingebracht,
unter Verwendung eines BioRad Elektroporators der auf 250 μF und 0,32
kV eingestellt war. Die ES-Zellen wurden dann auf 10 × 100 mm
NuncTM-Gewebekulturschalen angeimpft
und stabile Transfektanten wurden selektiert hinsichtlich chromosomaler
Integration mittels Neomycinresistenz in G418 (170 μg/ml) und/oder
Gangcyclovir in einigen Versuchen, worin das Herpes Simplex Virus-Thymidinkinasegen
in dem Targetvektor enthalten war.
-
Nach 14 Tagen in Selektionsmedium
wurden einzelne Neomycin resistente Kolonien selektiert und auf Versorgungsschichten
konfluenter embryonaler Fibroblasten propagiert. Genom-DNA wurde
aus 55 einzelnen stabilen Transfektanten isoliert und über Nacht
mit entweder den EcoRI- oder DralII-Restriktionsendonukleasen verdaut. Verdaute
DNA wurde durch Elektrophorese aufgetrennt, geblottet auf GeneScreen+TM Nylonmembranen und dann mit einer radioaktiv
markierten DNA-Sonde hybridisiert, die spezifisch für das Invariante Kette-Gen
aus Maus ist. Das Muster der Hybridisierungsbanden für zwei unabhängige Klone,
11.10.93 und 11.10.128, gezeigt in 9,
ist übereinstimmend
mit der Mutanten-Form des Invarianten Kette-Gens (worin Exon 1 disrupiert
wurde durch Neomycin-Gensequenzinsertion) worin das endogene Invariante
Kette-Gen homogen rekombiniert und ersetzt ist. Das beobachtete
Muster des Restriktionsnukleaseverdaus ist diagrammartig in 8C angegeben. Die Rekombinationshäufigkeit
wurde als 2 in 55 Klonen bestimmt. Diese Daten zeigen daher, dass
dieser Targetvektor das native zelluläre invariante Kette-Gen disrupieren
kann.
-
SEQUENZAUFLISTUNG
-
- (1) ALLGEMEINE INFORMATION:
- (i) ANMELDER: Sims, Peter J.
Bothwell, Alfred L. M.
Elliott,
Eileen, A.
Flavell, Richard A.
Madri, Joseph
Rollins,
Scott
Bell, Leonard
Squinto, Stephen
- (ii) TITEL DER ERFINDUNG: UNIVERSELLE DONORZELLEN
- (iii) SEQUENZANZAHL: 4
- (iv) KORRESPONDENZADRESSE:
- (A) ADRESSAT: Kilpatrick & Cody
- (B) STRASSE: 1100 Peachtree Street, Suite 2800
- (C) STADT: Atlanta
- (D) STAAT: Georgia
- (E) LAND: U. S.
- (F) ZIP: 30309–4530
- (v) COMPUTERLESBARE FORM:
- (A) MEDIUM TYP: Diskette
- (B) COMPUTER: IBM PC kompatibel
- (C) BETRIEBSSYSTEM: PC-DOS/MS-DOS
- (D) SOFTWARE: PatentIn Release #1.0, Version #1.25
- (vi) DERZEITIGE ANMELDERDATEN:
- (A) ANMELDENUMMER: US
- (B) EINREICHUNGSDATUM:
- (C) KLASSIFIZIERUNG:
- (viii) ANWALT/VERTRETERINFORMATION
- (A) NAME. Pabst, Patrea L.
- (B) REGISTRIERNUMMER: 31,284
- (C) REFERENZ/VERZEICHNISNUMMER: OMRF135
- (ix) TELEKOMMUNIKATION:
- (A) TELEFON: 404-815-6500
- (B) TELEFAX: 404-815-6555
- (2) INFORMATION FÜR
SEQ ID NR: 1:
- (i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
- (A) LÄNGE:
2124 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRANGART: Einzel
- (D) Topologie: Linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
cDNA
- (iii) HYPOTHETISCH: NEIN
- (iv) ANTISENSE: NEIN
- (vi) URSPRUNGSQUELLE:
- (A) ORGANISMUS: Homo sapiens
- (vii) UNMITTELBARE QUELLE:
- (A) BIBLIOTHEK: GenBank HUMCD46Q
- (B) KLON: HUMCD46 cDNA
-
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR: 1:
-
-
-
- (2) INFORMATION FÜR SEQ ID NR: 2:
- (i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
- (A) LÄNGE:
2847 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRANGART: Einzel
- (D) Topologie: Linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
cDNA
- (iii) HYPOTHETISCH: NEIN
- (iv) ANTISENSE: NEIN
- (vi) URPSURNGSQUELLE:
- (A) ORGANISMUS: Homo sapiens
- (vii) UNMITTELBARE QUELLE:
- (A) BIBLIOTHEK: GenBank HUMFAF; HUMDAFC1
- (B) KLON: Human DAF cDNA
- (ix) MERKMAL:
- (A) NAME/SCHLÜSSEL:
diverse Merkmale (misc_feature)
- (B) LOKALISIERUNG: 1..819
- (D) ANDERE INFROMATION: /Anmerkung = "HUMDAFC1 (Promotor und
5'-Ende von Exon 1, Genomsequenz)
-
(ix)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR: 2:
-
-
-
-
- (2) INFORMATION FÜR SEQ ID NR: 3:
- (i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
- (A) LÄNGE:
103 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGART: Einzel
- (D) Topologie: Linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
Protein
- (iii) HYPOTHETISCH: NEIN
- (iv) ANTISENSE: NEIN
- (v) FRAGMENTTYP: N-terminal
- (vi) URSPRUNGSQUELLE:
- (A) ORGANISMUS: Homo sapiens
- (vii) UNMITTELBARE QUELLE:
- (B) KLON: CD59
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR: 3
-
- (2) INFORMATION FÜR SEQ ID NR: 4:
- (i) SEQUENZCHARAKTERISTIKA:
- (A) LÄNGE:
315 Basenpaare
- (B) TYP: Nukleinsäure
- (C) STRANGART: Einzel
- (D) Topologie: Linear
- (ii) MOLEKÜLTYP:
cDNA
- (iii) HYPOTHETISCH: NEIN
- (iv) ANTISENSE: NEIN
- (vi) URPSURNGSQUELLE:
- (A) ORGANISMUS: Homo sapiens
- (vii) UNMITTELBARE QUELLE:
- (B) KLON: CD59
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR: 4