DE69123358T2 - Antimikrobielle zahnpasta - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betriffi eine antimikrobielle Zahnpasta, die bei der Behandlung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündung bei Menschen nützlich ist.
• Antimikrobielle Zahnpasten sind zur Behandlung von Zahnfleischerkrankung, wobei eine große Vielzahl von antimikrobiellen Mitteln verwendet werden, vorgeschlagen worden, aber keine hat ausgedehnte kommerzielle Verwendung erreicht. Die Formulierung einer antimikrobiellen Zahnpasta muß mehreren, oft widersprüchlichen Erfordernissen genügen. Zuerst muß die antimikrobielle Zahnpasta natürlich eine statistisch signifikante therapeutische Wirksamkeit bei Menschen zeigen. Fachleute sind berechtigterweise skeptisch, was in vitro Tests anbelangt, auch bei solchen Tests, die auf dem Fachgebiet anerkannte in vitro Modelle verwenden, da oft die erwartetete Korrelation zwischen in vitro Aktivität und Aktivität bei Menschen tatsächlich nicht vorhanden ist.
• Außerdem darf die antimikrobielle Zahnpasta die Mundhöhle nicht reizen. Bekanntlich wird die Verwendung von antimikrobiellen Mitteln in der Mundhöhle oft von unannehmbarer Reizung der Mundhöhle begleitet. Während solche unsanften antimikrobiellen Mittel sicher durch einen Zahnarzt gelegentlich als Teil der jährlichen Routinekontrolle oder ähnlichem angewendet werden können, sind sie ungeeignet für den täglichen Gebrauch durch Verbraucher in Form einer frei verkäuflichen Zahnpasta.
• Weiterhin muß eine antimikrobielle Zahnpasta, um kommerziell erfolgreich zu sein, die Eigenschaften haben, die für eine frei verkäufliche Zahnpasta unentbehrlich sind, wie Lagerstabilität (d.h. lange Haltbarkeit), angenehmer Geschmack, richtiges Mundgefühl und ähnliches. Es ist offenkundig, daß antimikrobielle Mittel, die seither zur Verwendung in Zahnpasten vorgeschlagen wurden, einen unannehmbaren und oft extrem unangenehmen Geschmack hatten.
• In der Vergangenheit hat einer oder mehrere dieser Erfordernisse die ausgedehnte Akzeptanz einer antimikrobiellen, frei verkäuflichen Zahnpasta vereitelt. Die vorliegende Erfindung stellt nun eine antimikrobielle Zahnpasta, geeignet als frei verkäufliche Zahnpasta, bereit, wobei das antimikrobielle Mittel im wesentlichen aus Thymol, Methylsalicylat, Eucalyptol und Menthol besteht. Ausgehend von den klinischen Daten reduziert der regelmäßige Gebrauch der antimikrobiellen Zahnpasta dieser Erfindung supragingivalen Belag und Zahnfleischentzündung und reizt die Mundhöhle nicht. Ferner hat die antimikrobielle Zahnpasta der Erfindung die notwendigen Eigenschaften einer frei verkäuflichen Zahnpasta, einschließlich eines annehmbaren Geschmacks.
• Es ist bekannt, daß Zahnbelag das Zahnfleisch schädigen kann. Ausscheidungen von Bakterien, die mit Zahnbelag in Verbindung gebracht werden, schließen Säure (die bei der Entstehung von Karies beteiligt ist) sowie Enzyme und Endotoxine (die das Zahnfleisch reizen und Zahnfleischentzündung verursachen können) ein. Zahnfleischentzündung wiederum ist üblicherweise der Vorläufer von Parodontose und Periodentitis. Die vorliegende Erfindung macht für den Verbraucher die Mittel erhältlich, um zweckdienlich die Mundhygiene im allgemeinen zu verbessern sowie Zahnbelag und Zahnfleischentzündung im besonderen zu reduzieren, indem eine antimikrobielle, frei verkäufliche Zahnpasta bereit gestellt wird, die sicher und wirksam ist und annehmbare kosmetische Eigenschaften, insbesondere Geschmack, hat.
• EP-A-0 244363 beschreibt ein antibakterielles orales Mittel, urafassend eine antibakterielle Bis(biguanido)hexanverbindung und ein Gemisch aus wenigstens zwei notwendigen Ölen ausgewählt aus Thymol, Eucalyptol, Methylsalicylat und Menthol.
• Nach der vorliegenden Erfindung wird eine lagerstabile Zahnbelagsschutzzahnpasta mit für den Verbraucher annehmbarem Geschmack bereitgestellt, umfassend einen oral verträglichen dentalen Träger, eine Fluoridionenquelle, die wirkt, indem sie für eine für den Kariesschutz wirksame Fluoridionenmenge sorgt, ein Zahnschleifmittel und eine Menge eines antimikrobiellen Mittels, die zur Reduktion von Zahnbelag und Zahnfleischentzündung bei Menschen wirksam ist, umfassend 0,15 bis 0,80% Thymol, 0,15 bis 1,00% Methylsalicylat, 0,25 bis 0,80% Eucalyptol und 0,15 bis 0,60% Menthol, vorzugsweise 0,15 bis 0,45% Thymol, 0,15 bis 0,45% Methylsalicylat, 0,25 bis 0,50% Eucalyptol und 0,15 bis 0,35% Menthol (alle Angaben in Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zahnpasta).
• Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Befund, daß das antirntkrobielle Mittel, das in der antimikrobiellen Zahnpasta verwendet wird, sicher und wirksam bei der Behandlung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündung bei Menschen ist, einen für eine frei verkäufliche Zahnpasta geeigneten annehmbaren Geschmack hat und mit den herkömmlichen Bestandteilen, die in einer frei verkäuflichen Zahnpasta verwendet werden, wie fluorid, Detergentien, Farbstoffe und ähnlichem, verträglich ist, sodaß die resultierende Zahnpasta annehmbare kosmetische Eigenschaften besitzt. Weiterhin wird der annehmbare Geschmack der Zahnpasta erzielt, ohne daß spezielle geschmacksmaskierende Mittel gebraucht werden, die oft in den antimikrobiellen Mitteln nach dem Stand der Technik gefunden werden.
• Die antimikrobielle Zahnpasta der Erfindung enthält eine geeignete Fluoridionenquelle, wie Alkalimetallfluoride (vorzugsweise Natriumfluorid), Alkalimetallmonofluorphosphate oder Zinn(II)fluorid. Vorzugsweise jedoch ist die Fluoridionenquelle ein Alkalimetallfluorid, am stärksten bevorzugt Natriumfluorid, da es verglichen mit anderen Fluoridionenquellen für verbesserte Lagerstabilität zu sorgen scheint. Um für eine für den Kariesschutz wirksame Menge an Fluoridion zu sorgen, wird die Fluoridionenquelle in einer Menge verwendet, die ausreicht, um 25 bis 3500 ppm, vorzugsweise etwa 1150 ppm Fluorid bereit zu stellen.
• Jedes geeignete Zahnschleifmittel kann in der erfindungsgemäßen Zahnpasta verwendet werden, wie Kieselgel-Zahnschleifmittel, Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat-dihydrat, β-Calciumpyrophosphat, unlösliche Alkalimetallmetaphosphate oder Kunststoffzahnschleifmittel. Vorzugsweise jedoch wird ein Kieselgel-Zahnschleifmittel verwendet.
• Kieselgel-Zahnschleifmittel sind bekannt, im Handel erhältlich und haben im allgemeinen eine mittlere Partikelgröße im Bereich zwischen 0,1 bis 30 µm, wie von 5 bis 15 µm. Kieselgel-Zahnschleifmittel, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, schließen die von der J. M. Huber Corporation unter dem Handelsnamen "Zeodent" vermarkteten und die von W. R. Grace and Company, Davison Chemical Division unter dem Handelsnamen "Syloid" vermarkteten Silicaxerogele ein. US Patente Nrn. 3 358230 und 3 862 307 beschreiben Kieselgel-Zahnschleifmittel, die in den erfindungsgemäßen Zahnpasten nützlich sind.
• Im allgemeinen wird die Menge an Zahnschleifmittel, die zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Zahnpasta geeignet ist, empirlsch bestimmt werden, um in Übereinstimmung mit im Fachgebiet bekannten Techniken für ein annehmbares Reinigungs- und Polierergebnis zu sorgen. Geeigneterweise enthält die erfindungsgemäße Zahnpasta 2 bis 40 Gew.% Zahnschleifmittel.
• Wird die Zahnpasta erfindungsgemäß gestaltet, so werden das antimikrobielle Zahnbelags- und Zahnfleischentzündungsschutzmittel, Fluorid und Zahnschleifmittel in einen oral verträglichen dentalen Träger eingearbeitet, der wasserfrei sein kann, aber vorzugsweise ein wässeriger oral verträglicher dentaler Trager ist, wobei ein lagerstabiles, halbfestes, extrudierbares Material erzeugt wird, das als Zahnpasta verwendbar ist. Wie üblich umfasst der oral verträgliche dentale Träger Binde- oder Verdickungsmittel wie natürliche oder synthetische Gummis (z. B. Xanthangummi, Carageenate, Alginate, Zelluloseether und -ester oder Kieselgel). Wird der bevorzugte wassenge oral verträgliche dentale Träger gestaltet, so wird vorzugsweise ein geeignetes Feuchthaltemittel eingesetzt, wie Glycerin, Sorbit, Propylenglykol oder ein Polyethylenglykol.
• Zusätzlich kann der oral verträgliche dentale Träger gegebenenfalls weitere Bestandteile einschließen, wie Detergentien, Geschmacksstoffe, Süßstoffe, Kariesschutzmittel außer der fluoridionenquelle, Zahnsteinschutzmittel, Zahndesensibilisierungsmittel, Färbemittel, Konservierungsmittel und Pigmente. Nützliche Detergentien schließen die wasserlöslichen Salze der Alkylsulfate mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkyleinheit (wie Natriumlaurylsulfat) ein, aber andere anionische Detergentien können ebenfalls genauso wie nicht-ionische, zwitterionische, kationische und amphotere Detergentien verwendet werden. Ein nützliches Zahnsteinschutzmittel umfasst ein wasserlösliches Alkalimetallpolyphosphat (z. B. Natriumtripolyphosphat und ähnliches), eine Fluoridionenquelle und, falls gewünscht, ein synthetisches anionisches lineares polymeres Polycarboxylat mit einem Molekulargewicht von 2000 bis einer Million.
• Wenn der bevorzugte wässerige oral verträgliche dentale Träger eingesetzt wird, enthält die Zahnpasta der vorliegenden Erfindung geeigneterweise 10 bis 80% Feuchthaltemittel, 0,25 bis 5% Detergens, 0 bis 5% Süß- und Geschmacksstoffe, zusammen mit Wasser und einer wirksamen Menge eines Gelier-, Binde- oder Verdickungsmittels (z. B. 0,1 bis 15%), um die erfindungsgemäße Zahnpasta mit den gewünschten Stabilitäts- und fließeigenschaften zu versehen.
• Herkömmliche Verarbeitungstechniken werden eingesetzt, um die erfindungsgemäße Zahnpasta, die üblicherweise einen pH-Wert von 4 bis 8 aufweist, herzustellen. Die erfindungsgemäße Zahnpasta kann in Form einer Paste mit einheitlicher Farbe oder in Form einer gestreiften Zahnpasta hergestellt werden. Eine geeignete Vorrichtung, um Zahnpastatuben mit gestreifter Zahnpasta zu füllen, wird in der Beschreibung von UK Patent Nr.962757 erläutert. In Übereinstimmung mit diesem Patent werden Zahnpasten mit unterschiedlicher Farbe durch getrennte Röhren eines Röhrenbündels, das in den Zahnpastabehälter eingesteckt ist und langsam relativ zum Behälter bewegt wird, wie der Behälter gefüllt wird, eingespeist.
• Die erfindungsgemäße Zahnpasta wird verwendet, indem die Zahnpasta auf die Zähne aufgebracht wird. Zähneputwn mit der erfindungsgemäßen Zahnpasta reduziert die Entstehung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündung.
• Die vorliegende Erfindung wird in Form ihrer bevorzugten Ausführungsformen durch die zugehörigen Beispiele erläutert. Wo nicht anders vermerkt, bedeuten alle Teile und Prozente, auf die in dieser Beschreibung und in den angefügten Patentansprüchen Bezug genommen wird, Gewichtsteile und -prozente bezogen auf das Gesamtgewicht der Zahnpasta.
Beispiel 1
• Eine Zahnpasta wurde aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
• Bei diesen Formulierungen war das Feuchthaltemittel aus PEG-8 (Polyethylenglykol), Sorbit und Glycerin zusammengesetzt, die Binde- und Verdickungsmittel waren Xanthangummi und hydratisiertes Kieselgel. Der Zitrus-Minz-Geschmack enthielt 16% Menthol, aber kein Thymol, Methylsalicylat oder Eucalyptol.
• Die Zahnpasta hatte einen pH-Wert von etwa 6,3.
• In Übereinstimmung mit diesem Beispiel hergestellte Zahnpasta zeigte ausgezeichnete kosmetische Eigenschaften, einschließlich annehmbarem Geschmack und Lagerstabilität
Beispiel 2
• Eine dreimonatige parallele Einfachblind-Gruppenstudie an zufällig ausgewählten Probanden wurde durchgeführt, um das antimikrobielle Zahnputzmittel aus Beispiel 1 mit einem Kontrollzahnputzmittel, das Natriumfluorid, aber nicht das Zahnbelags- und Zahnfleischentzündungsschutzmittel der Zahnpasta aus Beispiel 1 enthielt, zu vergleichen.
• Erwachsene wurden auf die Gegenwart von mildem Zahnbelag und Zahnfleischentzündung untersucht. Testpersonen wurden für die Untersuchung zugelassen, wenn sie einen minimalen Zahnfleischentzündungsindex von 0,5 nach der nicht-invasiven Lobene-Modifikation des Loe-Silness-Index hatten. Zahnbelag wurde nach der Turesky-Modifikation von Quigley-Hein gemessen. Insgesamt wurden 56 Testpersonen zur Untersuchung herangezogen.
• Die zugelassenen Testpersonen wurden den Zahnputzmittelgruppen durch Zufallspermutation von zwei zugewiesen. Dreissig Testpersonen wurden der Zahnpasta aus Beispiel 1 und 26 der Kontrollzahnpasta zugewiesen. Alle Testpersonen erhielten eine vollständige orale Prophylaxe, wobei jeglicher Zahnbelag, Zahnstein und äußerliche Zahnverfärbung entfernt wurde. Die Testpersonen erhielten dann die zugewiesene Zahnpasta, eine neue weiche Borstenzahnbürste und die Anweisung, zweimal täglich eine Minute lang die Zähne zu putzen. Die Verwendung anderer Zahnputzmittel, Mundwässer, Mundduschen und Zahnstocher war während des Versuchs verboten. Zahnbelag und Zahnfleischentzündung wurden nach 6 Wochen Zahnputzmittelgebrauch und nach 12 Wochen Gebrauch gemessen.
• Die Ergebnisse dieses Versuchs zeigten, daß sowohl Zahnbelag wie Zahnfleischentzündung bei den Testpersonen, die die Zahnpasta aus Beispiel 1 verwendeten, in einem größeren Maß zurückgehalten wurde, verglichen mit denen, die die herkömmliche Kontrollfluoridzahnpasta verwendeten. Der Einfluß auf Zahnbelag und Zahnfleischentzündung war nach nur sechs Wochen sichtbar und der Unterschied zwischen aktiver und Kontrollgruppe betrug nach 12 Wochen 18% bei Zahnfleischentzündung und 20% bei Zahnbelag. Der Unterschied in den Zahnbelags- und Zahnfleischentzündungsergebnissen nach 12-wöchiger Behandlung erreichte bei einem T-Test statistische Signifikanz (P 0,08 bzw. P 0,03).
• Die Testpersonen, die die Zahnpasta aus Beispiel 1 verwendeten, fanden den Geschmack akzeptabel.
• Aus diesem Versuch wurde geschlossen, daß regelmäßige Anwendung der erfindungsgemaßen antimikrobiellen Zahnpasta Zahnbelag und Zahnfleischentzündung um 18-20%, verglichen mit einer herkömmlichen Fluoridzahnpasta, reduziert.

Claims (7)

1. Lagerstabile Zahnpasta zum Schutz vor Zahnbelag und Zahnfleischentzündung mit ffir den Verbraucher annehmbarem Geschmack, umfassend einen oral verträglichen dentalen Träger, eine Fluoridionenquelle, um für eine für den Kariesschutz wirksame Menge an Fluoridion zu sorgen, ein Zahnschleifmittel und eine Menge eines antimikrobiellen Mittels, die zur Reduktion von Zahnbelag und Zahnfleischentzündung beim Menschen wirksam ist, bestehend aus 0,15 bis 0,80% Thymol, 0,15 bis 1,00% Methylsalicylat, 0,25 bis 0,80% Eucalyptol und 0,15 bis 0,60% Menthol, alles in Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zahnpasta.

2. Zahnpasta nach Anspruch 1, wobei das antimikrobielle Mittel aus 0,15 bis 0,45% Thymol, 0,15 bis 0,45% Methylsalicylat, 0,25 bis 0,50% Eucalyptol und 0,15 bis 0,35% Menthol besteht.

3. Zahnpasta nach Anspruch 1, wobei das Zahnschleifmittel ein Kieselgel-Zahnschleifmittel, Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat-dihydrat, β-Calciumpyrophosphat, ein unlösliches Alkalimetallmetaphosphat oder ein Kunststoffzahnschleifmittel ist.

4. Zahnpasta nach Anspruch 1, wobei das Zahnschleifmittel ein Kieselgel-Zahnschleifmittel ist.

5. Zahnpasta nach Anspruch 1, wobei der oral verträgliche dentale Träger wässerig ist.

6. Zahnpasta nach Anspruch 1 einschließlich eines Zahnsteinschutzmittels.

7. Zahnpasta nach Anspruch 6, wobei das Zahnsteinschutzmittel Natriumtripolyphosphat und die Fluoridionenquelle umfasst.