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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Empfangsblätter,
beispielsweise Papiere und Transparentfolien, sie bezieht sich insbesondere
auf beschichtete Empfangsblätter,
die geeignet sind für
die Verwendung in Verbindung mit Tinten- bzw. Druckfarben auf Wasserbasis,
z. B. solchen, wie sie beim Tintenstrahldrucken verwendet werden.
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Die Tintenstrahldrucksysteme umfassen
im allgemeinen zwei Typen: ein System mit kontinuierlichem Strom
und ein Tropfen-bei-Bedarf-System. Bei den Tropfen-bei-Bedarf-Systemen
wird ein Tröpfchen
aus einer Düse
ausgepreßt
direkt auf eine Stelle auf einem Aufzeichnungsmedium entsprechend
den digitalen Datensignalen. Es wird nur dann ein Tröpfchen gebildet
oder ausgepreßt,
wenn es auf das Aufzeichnungsmedium aufgebracht werden soll. Es
gibt zwei Typen von Tropfen-bei-Bedarf-Tintenstrahlsystemen. Bei
einem Typ von Tropfen-bei-Bedarf-System bestehen die Hauptkomponten
aus einem mit Tinte gefüllten
Kanal oder Durchgang, der an einem Ende eine Düse aufweist, und einem piezoelektrischen
Transducer (Druckwandler) in der Nähe des anderen Endes, um Druckimpulse
zu erzeugen. Die relativ große
Dimension des Transducers verhindert einen engen Abstand zwischen
den Düsen
und die physikalischen Beschränkungen
des Transducers führen
zu einer geringen Tintentropfen-Geschwindigkeit. Durch die niedrige
Tropfengeschwindigkeit werden die Toleranzen für die Tropfengeschwindigkeitsschwankungen
und -richtungen stark vermindert, wodurch die Fähigkeit des Systems, qualitativ
hochwertige Kopien zu erzeugen, beeinträchtigt wird. Die Tropfen-bei-Bedarf-Systeme,
in denen piezoelektrische Einrichtungen verwendet werden, um die
Tröpfchen
auszustoßen,
haben auch den Nachteil einer niedrigen Druckgeschwindigkeit.
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Der zweite Typ eines Tropfen-bei-Bedarf-Systems
ist bekannt als thermisches Tintenstrahl- oder Gasstrahl-System
und es liefert Tröpfchen
mit hoher Geschwindigkeit und erlaubt einen sehr engen Zwischenraum zwischen
den Düsen.
Die Hauptkomponenten dieses Typs von Tropfen-bei-Bedarf-System sind
ein mit Tinte gefüllter
Kanal mit einer Düse
an einem Ende und einem Wärme
erzeugenden Resistor (Widerstand) in der Nähe der Düse. Die Drucksignale, welche
die digitale Information repräsentieren,
stammen aus einem elektrischen Stromimpuls in einer Widerstandsschicht
innerhalb jedes Tintendurchgangs in der Nähe der Düse oder Öffnung, wodurch bewirkt wird,
daß die
Tinte in der unmittelbaren Nachbarschaft nahezu sofort verdampft
und eine Gasblase entsteht. Die Tinte an der Düse wird als Tröpfchen herausgepreßt, wenn
sich die Gasblase expandiert. Wenn die hydrodynamische Bewegung
der Tinte stoppt, ist der Prozeß bereit
für einen
Neubeginn.
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In Tintenstrahldruckern vom kontinuierlichen
Strom-Typ werden Druckköpfe
verwendet, die eine oder mehr Öffnungen
oder Düsen
aufweisen, aus denen ein kontinuierlicher Strom von Tintentröpfchen austritt
und auf ein Aufzeichnungsmedium gerichtet wird. Der Strom wird gestört (abgelenkt),
wodurch bewirkt wird, daß er in
einem festen Abstand von der Öffnung
in Tröpfchen
zerlegt wird. Die Druckinformation wird auf die Tröpfchen jedes
Stromes durch Elektroden übertragen,
welche die passierenden Tröpfchen
aufladen, wodurch jedes Tröpfchen
individuell aufgeladen werden kann, so daß es an einer anderen Stelle
des Aufzeichnungsmediums angeordnet oder zur Sammelrinne für die Rezirkulation
geschickt werden kann. Wenn die Tröpfchen während des Fluges von den Aufladungselektroden
zu dem Aufzeichnungsmedium sich bewegen (fliegen), passieren sie
ein elektrisches Feld, das jedes individuell aufgeladene Tröpfchen entsprechend
der Größe seiner
Ladung ablenkt, so daß es
zu spezifischen Pixel-Stellen auf dem Aufzeichnungsmedium gelangt.
Das Tintenstrahldruckverfahren mit kontinuierlichem Strom ist beispielsweise
in den US-Patenten
4 255 754, 4 698 123 und 4 751 517, auf deren Inhalt hier ausdrücklich Bezug
genommen wird, beschrieben.
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Papiere, die mit Materialien beschichtet
sind, die mit Tintenstrahl-Druckfarben kompatibel (verträglich) sind,
sind bekannt. So ist beispielsweise in dem US-Patent 4 478 910 (Oshima et al.) ein
Tintenstrahl-Aufzeichnungspapier beschrieben, das umfaßt eine
Basisfolie mit einem Stöckigt-Verleimungsgrad
von weniger als 4 s (bezogen auf das Basisgewicht von 60 g/m2) und einer Überzugsschicht, die ein wasserlösliches
polymeres Bindemittel und feine Silicium dioxid-Teilchen mit einer
spezifischen Oberflächengröße von mehr
als 200 m2/g, bestimmt nach dem BET-Verfahren,
und einer Einheitlichkeits-Zahl n der Rosin-Rammler-Verteilung von
mehr als 1,10 aufweist. Das polymere Bindemittel kann umfassen Polyvinylalkohol
oder seine Derivate, wasserlösliche
Cellulosederivate, wasserlösliche
polymere Substanzen wie Polyvinylpyrrolidon oder dgl.
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In dem US-Patent 4 758 461 (Akiya
et al.) ist ein Aufzeichnungspapier beschrieben, das für das Tintenstrahldrucken
geeignet ist, das umfaßt
ein faserförmiges
Substratpapier, auf dessen Oberfläche ein Pigment vom Silicium
enthaltenden Typ und ein faserförmiges
Material des Substrat-Papiers im gemischten Zustand vorhanden sind,
wobei das Aufzeichnungspapier einen Stöckigt-Verleimungsgrad von 0
bis 15 s und ein Basisgewicht von 90 bis 200 g/m2 hat.
Das Papier kann auch ein wäßriges Bindemittel
enthalten, beispielsweise ein oder eine Mischung von zwei oder mehr
wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierten Polymeren, wie Polyvinylalkohol, Stärke, oxidierte
Stärke,
kationisierte Stärke,
Casein, Carboxymethylcellulose, Gelatine, Hydroxyethylcellulose,
SBR-Latex, MBR-Latex, Vinylacetatemulsion und dgl.
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In dem US-Patent 4 780 356 (Otouma
et al.) ist ein Aufzeichnungsblatt beschrieben, das für das Tintenstrahldrucken
geeignet ist, das umfaßt
ein Blatt Papier und poröse
Teilchen auf der Papieroberfläche,
die einen durchschnittlichen Porendurchmesser von 10 bis 5000 Å, ein Porenvolumen
von 0,05 bis 3,0 cm3/g und eine durchschnittliche
Teilchengröße von 0,1
bis 50 μm
haben. Die Teilchen können
mittels eines Bindemittels wie Polyvinylalkohol in Form einer Schicht
auf die Papieroberfläche
aufgebracht sein.
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In dem US-Patent 4 474 847 (Schröder et al.)
ist ein beschichtetes Basispaier für die Verwendung in einem Tintenstrahl-Druckverfahren
beschrieben, bei dem der Überzug
ein Pigment und/oder einen Füllstoff
mit einer nicht-flockenförmigen Struktur
und ein auf dem Papier getrocknetes Bindemittel enthält. Der
Pigmentgehalt beträgt
mindestens etwa 90 Gew.-% des getrockneten Überzugs und der mittlere Teilchendurchmesser beträgt etwa
0,05 bis 4,0 μm
und das Bindemittel ist überwiegend
hydrophil.
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In dem US-Patent 4 554 181 (Cousin
et al.) ist ein Tintenstrahlaufzeichnungsblatt mit einer Aufzeichnungsoberfläche beschrieben,
die umfaßt
eine Kombination aus einem wasserlöslichen polyvalenten Metallsalz
und einem kationi schen Polymer, wobei das Polymer kationische Gruppen
aufweist, die in der Aufzeichnungsoberfläche für die Insolubilisierung eines
anionischen Farbstoffes zur Verfügung
stehen.
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In dem US-Patent 4 304 815 (Cugasi,
Jr.) ist eine wäßrige Trennüberzugsbeschichtung
für den
Auftrag auf Substrate beschrieben, bei dem der Überzug eine geringe Absorption
gegenüber
dem Substrat, eine ausgezeichnete Haftung an dem Substrats hat und
eine leichte und schnelle Trennung und Entfernung von dem Substrat
erlaubt. Der Überzug
enthält
etwa 3 bis etwa 8 Gew.-% Polyvinylalkohol, etwa 9 bis etwa 35 Gew.-% Ton,
etwa 5 bis etwa 12 Gew.-% eines Klebstoff-Bindemittels und etwa
49 bis etwa 75 Gew.-% Wasser. Der Ton kann irgendeine der verschiedenartig
gefärbten
natürlichen
Gemische von Siliciumdioxid und Aluminiumoxid und gelegentlichen
Mengen an Oxiden von Magnesium, (Calcium und Kalium mit einer Teilchengröße in dem
Bereich von etwa 1/4 bis etwa 4 μm
sein. Das Klebstoffbindemittel kann im wesentlichen irgendeines
der im Handel erhältlichen
synthetischen thermoplastischen Homopolymeren, Copolymeren oder
Terpolymeren mit den erforderlichen Klebstoffeigenschaften, der
erforderlichen chemischen Stabilität und dgl. sein, wie z. B. Polyvinylacetat-Homopolymere
und -Copolymere, Polyvinylchlorid/Polyvinylacetat-Copolymere, Polyvinylacetat/Acryl-Copolymere
und dgl.
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In dem US-Patent 4 617 239 (Maruyarna
et al.) ist ein Verfahren zum Beschichten von Papier zur Verbesserung
seiner Oberflächenfestigkeit
und Bedruckbarkeit beschrieben, bei dem auf das Papier ein Silicium enthaltendes
modifiziertes Polyvinylalkohol-Agens oder sein Verseifungsprodukt
aufgebracht wird. Das Beschichtungsmittel bildet einen Film auf
der Oberfläche
des Papiers, der das Eindringen des Überzugs in das Papier minimal
hält und
die Oberflächenfestigkeit
und die Bedruckbarkeit des Papiers verbessert. Das Beschichtungsmittel
kann zusammen mit anderen Beschichtungsverbindungen einverleibt
werden, z. B. Kunstharzemulsionen, wie ein Styrol-Butadien-Latex,
eine Polyacrylatesteremulsion, eine Polyvinylacetatemulsion, eine
Vinylacetat/Acrylatester-Copolymer-Emulsion
und eine Vinylacetat/Ethylen-Copolymeremulsion. Außerdem kann
das Beschichtungsmittel zusammen mit Pigmenten, wie Ton, Calciumcarbonat,
Titandioxid, Satinweiß,
Zinkoxid, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid und Cadmiumsulfid, eingearbeitet
werden.
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In der US-Patentanmeldung Nr. 616
971 (= EP-A-487349) der Erfinder John F. Oliver, Richard E. Sandborn
und David J. Sanders mit dem Titel "Carbonless Paper for Ink Jet Printing", die gleichzeitig
mit der vorliegenden Anmeldung eingereicht worden ist, auf deren
Inhalt hier ebenfalls Bezug genommen wird, ist ein Verfahren zur
Erzeugung von Bildern beschrieben, das umfaßt (1) die Einführung eines
Satzes von kohlenstofffreiem Papier in eine Tintenstrahldruckvorrichtung,
wobei der Satz umfaßt
ein erstes Blatt, bestehend aus einem Träger, der einen Farbentwickler
enthält,
der mit einem Farbbildner reagieren kann unter Bildung eines Farbbildes,
wobei der genannte Farbentwickler Siliciumdioxid-Teilchen mit großer Oberflächengröße enthält, und
einem zweiten Blatt, das besteht aus einem Träger, der mit dem Farbbildner
beschichtet ist; (2) die Erzeugung eines Bildes auf dem ersten Blatt,
indem man dafür
sorgt, daß Tinte
in Form von Tröpfchen
auf eine den Farbentwickler enthaltende Oberfläche gepreßt werden; und (3) die Erzeugung
eines Bildes auf dem zweiten Blatt, indem man dafür sorgt,
daß Tinte
in Form von Tröpfchen
auf die Oberfläche
gepreßt
werden, die der mit dem Farbbildner beschichteten Oberfläche gegenüberliegt.
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In JP-A-59-192 589 ist ein Tintenstrahl-Aufzeichnungspapier
beschrieben, das einen Überzug
aufweist, der als Bindemittel ein wasserlösliches hohes Polymer enthält, das
besteht aus Polyvinylpyrrolidon (PVP), einem Polyvinylpyrrolidon-Polyvinylacetat-Copolymer
(PVP/PFAc), Polyvinylalkohol oder einer Mischungen davon.
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Obgleich die bekannten Zusammensetzungen
für die
ihnen zugedachten Verwendungszwecke geeignet sind, besteht ein Bedarf
für beschichtete
Empfangsblätter,
die geeignet sind für
die Verwendung in Verbindung mit Druckfarben (Drucktinten) auf Wasserbasis.
Außerdem
besteht ein Bedarf für
beschichtete Empfangsblätter,
die für
Farb-Tintenstrahl-Druckverfahren geeignet sind. Es besteht ferner
ein Bedarf für
beschichtete Empfangsblätter,
welche die Erzeugung von gleichförmigen
voll (solid) bedruckten Flächen
ermöglicht.
Es besteht ferner ein Bedarf für
beschichtete Empfangsblätter,
die eine verminderte bidirektionale Farbstreifenbildung bei gemischten
Primärfarben
aufweist. Es besteht auch ein Bedarf für beschichtete Empfangsblätter mit einem
hohen Grad von Wasserbeständigkeit.
Außerdem
besteht ein Bedarf für
beschichtete Empfangsblätter mit
einer verminderten Farbmischung bei benachbart zueinander angeordneten
Farben. Außerdem
besteht ein Bedarf für
beschichtete Empfangsblätter,
welche die Erzeugung von Drucken mit einer verbesserten optischen Dichte
und Farbsättigung
ermöglichen.
Es besteht weiter ein Bedarf für
beschichtete Empfangsblätter,
die eine verbesserte Beschichtungshaftung mit einer geringeren Neigung
zur Kalkbelagsbildung (Chalking) aufweisen. Schließlich besteht
auch ein Bedarf für
beschichtete Papiere mit einer Struktur, die in bezug auf das Anfühlen (den
Griff) derjenigen von unbeschichtetem Papier ähnelt.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist es, beschichtete Empfangsblätter
(Empfangsfolien) zur Verfügung
zu stellen, die den obengenannten Bedürfnissen genügen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher ein Empfangsblatt (eine Empfangsfolie), das (die) umfaßt ein Substrat
und einen Überzug,
der umfaßt
ein Pigment und ein Bindemittel, das Polyvinylalkohol umfaßt, der
dadurch gekennzeichnet ist, daß er
eine zusätzliche
Bindemittelkomponente enthält,
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Styrol-Vinylpyrrolidon-Copolymeren
und Mischungen davon.
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Gemäß einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Empfangsblatt (eine Empfangsfolie), das
(die) umfaßt
ein Papiersubstrat und einen Überzug,
der umfaßt
ein Pigment und ein Bindemittel, das Polyvinylalkohol umfaßt, das
(die) dadurch gekennzeichnet ist, daß das Substrats einen Hercules-Verleimungsgrad
von mindestens etwa 50 s und ein Basisgewicht von weniger als etwa
90 g/m2 aufweist und das (die) außerdem gekennzeichnet
ist durch eine zusätzliche
Bindemittelkomponente, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Styrol/Vinylpyrrolidon-Copolymeren
und Mischungen davon.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Empfangsblatt (eine Empfangsfolie) bereitgestellt,
das (die) umfasst ein im Wesentlichen transparentes Substrat und
einen Überzug,
der umfasst ein Pigment und ein Bindemittel, das eine Mischung von
Polyvinylalkohol, Styrol-Butadien-Latex und einem kationischen Polyamin
umfasst.
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Die Empfangsblätter gemäß dieser Ausführungsform
der Erfindung weisen spezielle Vorteile auf, wenn sie in Tintenstrahldruckverfahren
verwendet werden, da sie einheitliche Vollflächen-Farben, eine verminderte
bidirektionale Farbstreifenbindung bei gemischten Primärfarben,
eine gute Wasserbeständigkeit,
eine verminderte Farbmischung der benachbart zueinander angeordneten
Farben, eine hohe optische Dichte, eine verbesserte Beschichtungshaftung
an dem Substrat mit einer geringeren Bildung von Kalkbelägen aufweisen und
im Falle von Papieren sich mehr wie unbeschichtetes Papier anfühlen.
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Die erfindungsgemäßen Empfangsblätter (Empfangsfolien)
umfassen ein Substrat und einen Überzug.
Für die
Papierempfangsblätter
bzw. -folien ist das Substrat in der Regel ein hochverleimtes Papier
mit einem Hercules-Verleimungsgrad
von mindestens etwa 50 s, vorzugsweise von etwa 500 bis etwa 1000
s. Die Verleimung bezieht sich auf die Wasserbeständigkeit,
die der Cellulosepapierstruktur verliehen wird durch interne oder
externe Hydrophobierungsbehandlungen während der Papierherstellung,
beispielsweise durch Zugabe von Rosinsäuren und Stärke. In der Regel wird die
Verleimung ausgedrückt
durch die Zeit, die ein gegebenes Volumen einer Flüssigkeit
auf Wasserbasis benötigt,
um in die Papierstruktur einzudringen. Weltweit werden mehrere Standardverfahren
angewendet. In Nord-Amerika ist der Hercules-Verleimungstest das gebräuchlichste
Verfahren. Ein anderer Verleimungsstandard ist der Stöckigt-Verleimungsgrad.
Im allgemeinen hat nach dem Stöckigt-Standard ein Papier
mit einem Stöckigt-Verleimungsgrad
von 15 s oder weniger einen niedrigen Verleimungsgrad. Die Papiere,
die bei einer Ausführungsform
verwendet werden, sind mäßig oder hochverleimt
und sie haben in der Regel einen Stöckigt-Verleimungsgrad von mindestens
etwa 30 s. Es wird angenommen, daß das verleimte Substrat ein
minimales Eindringen des Überzugs
(der Beschichtung) in das Substratpapier erlaubt, zu einem deutlich
pigmentierten Überzug
auf der Papieroberfläche
führt im
Gegensatz zu einem Überzug,
der bis zu einem signifikanten Grad in die Papierfasern eingedrungen
ist. Das Nicht-Eindringen des Überzugs
in das Substrat bietet Vorteile in bezug auf das Farbtintenstrahldrucken,
beispielsweise die Erzielung einer mikroskopisch glatten Oberfläche, die
eine symmetrische Verteilung und vernachlässigbar geringes Auslaufen
von Farbbildern, eine hohe und gleichmäßige optische Dichte, eine
hohe Farbsättigung, eine
schnelle Farbabsorption und ein minimales wechselseitiges Farbausbluten
von unmittelbar nebeneinander angeordneten Vollfarbflächen ermöglicht.
Das Basisgewicht des Substratpapiers bei einer Ausführungsform
der Erfindung beträgt
im allgemeinen weniger als etwa 90 g/m2,
vorzugsweise weniger als 80 g/m2 und besonders
bevorzugt etwa 60 bis etwa 85 g/m2. Das
Basisgewicht ist ein Maß für die Papierdichte
und wird in der Regel ausgedrückt
durch die Masse der Fasern und der davon verschiedenen Materialien
pro Einheitsfläche
des geformten Papierblattes. In dem Papierherstellungsverfahren
bestimmen die Pulpenfaserkonsistenz, der Grad der Entwässerung
während
der Herstellung, der Grad der Faserkonsolidierung während des
Naßpressens
und des nachfolgenden Kalandrierens in erster Linie das resultierende
Basisgewicht des Papiers. Zu Beispielen für geeignete Substratpapiere
gehören
Domtar Diazo-Papier, erhältlich
von der Firma Domtar Limited, Montreal, Canada (Basisgewicht 71,5
g/m2, Hercules Verleimungsgrad etwa 900
s), dielektrische Basis-Ganzstoff-Papiere, erhältlich von der Firma James
River Corporation, Neenah, Wisconsin, und Champion International,
Courtland, Alabama und dgl.
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Für
transparente Empfangsfolien kann jedes geeignete im wesentlichen
transparente Substrat verwendet werden. Zu Beispielen für geeignete
Materialien gehören
Polyester, z. B. Mylar®, erhältlich von der Firma E.I. Du
Pont de Nemours & Company,
Melinex®,
erhältlich
von der Firma Imperial Chemicals, Inc., Celanar®, erhältlich von
der Celanese Corporation, Polycarbonate wie Lexan®, erhältlich von
der Firma General Electric Company, Polysulfone, Cellulosetriacetat,
Polyvinylchloird, Cellophan, Polyvinylfluorid und dgl., wobei Polyester
wie Mylar® im
Hinblick auf ihre Verfügbarkeit
und ihre verhältnismäßig geringen
Kosten bevorzugt sind.
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Die Beschichtung (der Überzug)
für das
erfindungsgemäße Empfangsblatt
umfaßt
im allgemeinen ein Pigment und ein Bindemittel, das Polyvinylalkohol
und ein oder mehr zusätzliche
Bindemittelmaterialien, wie oben angegeben, umfaßt. Das Pigment ist im allgemeinen
ein Siliciumdioxid, wie amorphes Siliciumdioxid vom kolloidalen
Hydrogel-Typ, z. B. Syloid 74, erhältlich von der Firma Grace-Davison
und Ludox SM, erhältlich
von der Firma E.I. du Pont de Nemours & Company, abgerauchtes amorphes Siliciumdioxid
wie Aerosil 380, erhältlich
von der Firma Degussa AG, Frankfurt, Deutschland, und dgl. Geeignet
sind auch andere Pigmente mit einer großen Oberfläche, wie Natriumaluminiumsilicat
(z. B. Zeolex 7A, erhältlich
von der Firma J. M. Huber Corporation), ausgefälltes Siliciumdioxid (z. B.
Zeo 49, erhältlich
von der Firma J. M. Huber Corporation), Calciumsilicat (z. B. XP
974 und CH427-97-8, erhältlich
von der Firma J. M. Huber Corporation oder Microcel T38, erhältlich von
der Firma Johns Manville) oder dgl. Das Pigment hat im allgemeinen
eine große
Oberfläche,
in der Regel von etwa 250 bis etwa 400 m2/g,
vorzugsweise von etwa 300 bis etwa 380 m2/g.
Das Pigment liegt in der Beschichtungszusammensetzung in einer wirksamen
Menge vor, in der Regel in einer Menge von etwa 60 bis etwa 75 Gew.-%,
wobei das Bindemittel in der Regel in einer Menge von etwa 25 bis
etwa 40 Gew.-% vorliegt.
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Die Polyvinylalkohol-Komponente des
Bindemittels ist im allgemeinen hydrolysiert, vorzugsweise zu mindestens
87% und besonders bevorzugt zu mindestens 99%. Der Polyvinylalkohol
hat vorzugsweise ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht von
etwa 10 000 bis etwa 190 000 und besonders bevorzugt von etwa 30
000 bis etwa 130 000. Zu Beispielen für Polyvinylalkohole, die für die erfindungsgemäßen Überzüge (Beschichtungen)
geeignet sind, gehören
Vinol 350, ein zu 98,0 bis 98,8% vollständig hydrolysiertes Polymer mit
einem hohen zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht (124 000–186 000),
Vinol 205, ein zu 87,0 bis 89,0% partiell hydrolysiertes Polymer
mit einem niedrigen zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht (31 000–51 000)
und Vinol 523, ein zu 87,0 bis 89,0% partiell hydrolysiertes Polymer
mit einem mittleren zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht (85
000–146
000), alle erhältlich
von der Firma Air Products, Polyvinylalkohole, z. B. die Gelvatole,
erhältlich
von der Firma E.I. du Pont de Nemours & Company und dgl. Der Polyvinylalkohol
liegt in dem Bindemittel in einer wirksamen Menge vor, in der Regel
in einer Menge von etwa 40 bis etwa 55 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Bindemittels.
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Das zusätzliche Bindemittelmaterial
oder die zusätzlichen
Bindemittelmaterialien in den Beschichtungszusammensetzungen für die erfindungsgemäßen Empfangsblätter verleihen,
wenn sie in Kombination mit dem Pigment und dem Polyvinylalkohol
vorliegen, dem Empfangsblatt verbesserte Eigenschaften in bezug auf
optische Dichte, Haftung des Überzugs
an dem Substrat, einen verminderten kalkigen Beschlag, ein Anfühlen mehr
wie unbeschichtetes Papier, eine verbesserte Wasserbeständigkeit
und einheitlichere Vollflächenfarben.
Die erfindungsgemäßen Empfangsblätter (Empfangsfolien)
weisen auch Verbesserungen auf in bezug auf das Mehrfarben-Tintenstrahldrucken,
beispielsweise eine verminderte bidirektionale Farbstreifenbildung bei
gemischten Primärfarben
und eine verminderte Farbvermischung von benachbart zueinander angeordneten
Farben. Bei dem zusätzlichen
Bindemittel handelt es sich um ein Styrol/Vinylpyrrolidon-Copolymer
und es kann auch ein Gemisch von zwei oder mehr dieser Materialien
sein.
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Geeignete zusätzlich verwendete Styrol-Butadien-Latices
sind dadurch charakterisiert, daß sie ein einheitliches rheologisches
Verhalten bei Beschichtungen mit hohem Feststoffgehalt und Überzüge mit einer
guten Substrathaftung und einer guten Naß- und Trocken-Oberflächenintegrität ergeben.
Zu Latices, die diesen Anforderungen genügen, gehören insbesondere carboxylierte
Styrol- Butadien-Derivate,
die 50 Gew.-% oder mehr gebundenes Styrol enthalten, die umfassen
etwa 20% oder mehr Mikrogelstruktur mit einem zahlendurchschnittlichen
Molekulargewicht von 4 000 000 und 70% oder mehr Makrogel-Struktur mit einem
zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht von mehr als 4 000 000.
Zu Beispielen für
geeignete Styrol-Butadien-Latices gehören Polysar Latex 478, ein
carboxylierter Styrol-Butadien-Latex, erhältlich von der Firma Polysar
Limited, STYRONAL ND 478, ein carboxylierter Styrol-Butadien-Latex,
erhältlich
von der Firma BASF Canada Inc., Sarnia, Canada und dgl.
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Geeignete zusätzlich verwendete kationische
Polymere sind solche mit einem hohen Verhältnis von kationischer Ladung
zu Molekulargewicht. Zu geeigneten kationischen Polymeren gehören insbesondere, ohne
daß die
Erfindung darauf beschränkt
ist, kationische Polyamine, z. B. solche vom Poly(2-hydroxypropyl-1,1-N-dimethylammoniunnchlorid)-Typ,
die verhältnismäßig unempfindlich
gegenüber
pH-Wert-Veränderungen
sind, verglichen mit anderen kationischen Polymeren. Zu Beispielen
für geeignete
kationische Polyamine dieser Zusammensetzung gehören Cypro 514 Promoter mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 000, erhältlich von
der Firma American Cyanamid Company. Ein weiteres Beispiel für ein geeignetes Polyamin
ist Polydimethyldiallylammoniumchlorid, wie Nalkat 8674, erhältlich von
der Firma Alchem Inc., Burlington, Ontario. Zu anderen Beispielen
für geeignete
kationische Polymere gehören
kationische Polyacrylamide, z. B. Praestol K155L, erhältlich von
der Firma Bayer Canada Inc., und kationisches Polyethylenimin, wie Polymin
SK, erhältlich
von der Firma BASF Canada Inc.
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Es kann jedes beliebige geeignete
Styrol/Vinylpyrrolidon-Copolymer verwendet werden. Ein Beispiel für ein geeignetes
Styrol/Vinylpyrrolidon-Copolymer ist Antara 430, ein von Styrol
und Vinylpyrrolidon abgeleitetes Copolymer, erhältlich von der Firma GAF Corporation,
Wayne, NJ.
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Geeignete zusätzlich verwendete Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
haben im allgemeinen ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 50 000 und ein Molverhältnis
von Styrol zu Maleinsäureanhydrid
von etwa 1 : 1. Ein Beispiel für
ein geeignetes Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymer
ist Monsanto Scripset 720, erhältlich
von der Firma Monsanto.
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Geeignete zusätzlich verwendete Polyvinylpyrrolidone
haben im allgemeinen ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 40 000. Ein Beispiel für
ein geeignetes Polyvinylpyrrolidon ist GAF K30, erhältlich von
der Firma GAF Corporation. Es können
auch Polymere mit einem etwas niedrigeren und einem etwas höheren Molekulargewicht,
wie GAF K15 und GAF K60, verwendet werden.
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Es können beliebige geeignete zusätzlich verwendete
Vinylyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere verwendet werden. Ein Beispiel
für ein
geeignetes Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymer ist GAF E-635,
erhältlich von
der Firma GAF Corporation, mit einem Viskositäts-K-Wert (Fikentscher) in
einer 1%igen Ethanollösung zwischen
30 und 50.
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Das zusätzliche Bindemittelmaterial
oder die zusätzlichen
Bindemittelmaterialien liegen in dem Bindemittel in einer beliebigen
wirksamen Menge vor. Im allgemeinen beträgt die Gesamtmenge des zusätzlichen Bindemittels,
das in dem Bindemittel vorhanden ist, etwa 45 bis etwa 60 Gew.-%,
bezogen auf das Bindemittel.
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Beschichtungszusammensetzungen für die Empfangsblätter (Empfangsfolien)
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
hergestellt werden, indem man zuerst das Pigment zu Wasser zugibt,
beispielsweise in einer Menge von etwa 10 g Wasser pro 1 g Pigment,
in einem Behälter,
aus dem Luftblasen leicht entweichen können. Das Pigment kann beispielsweise
zu Wasser zugegeben werden durch Mischen unter einer mäßigen Aufschlämmungswirkung
mit einem Paddelrührer
in einem Behälter,
beispielsweise in einem Becher aus rostfreiem Stahl, der eine verhältnismäßig große Oberfläche hat.
Eine Lösung
von Polyvinylalkohol in Wasser, im allgemeinen in einer Konzentration
von etwa 8 bis etwa 10 Gew.-% Feststoffen, wird auf eine Temperatur
von etwa 90 bis etwa 95°C
etwa 30 min lang erhitzt und dann der Dispersion von Pigment-Teilchen
in Wasser zugesetzt, danach wird gerührt und anschließend wird
der pH-Wert der Mischung von etwa 8,0 bis etwa 8,5 eingestellt.
Nach der Einstellung des pH-Wertes wird (werden) das zusätzliche
Bindemittelmaterial oder die zusätzlichen
Bindemittelmaterialien zugegeben und gerührt, danach werden weitere
Zusätze,
wie oberflächenaktive
Agentien, zugegeben und der pH-Wert wird erneut auf etwa 8,0 bis
etwa 8,5 eingestellt. Außerdem
können
durch die Zugabe von Wasser gelegentlich kleinere Einstellungen
erforderlich sein, um die aufgebrachte Schichtdicke und die rheologischen
Eigenschaften zu optimieren. Die fertige Beschichtungszusammen setzung
hat im allgemeinen einen Wassergehalt von etwa 10 bis etwa 40 Gew.-%.
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Der Überzug kann nach irgendeinem
geeigneten Verfahren auf das Substrat aufgebracht werden, beispielsweise
durch Klingenbeschichtung, Messerbeschichtung, Beschichtung mit
einem Draht-umwickelten Stab oder nach einem anderen geeigneten
Beschichtungsverfahren. Die Lösung
aus Wasser und der Beschichtungszusammensetzung kann irgendeinen
gewünschten
Feststoffgehalt haben, beispielsweise ist für die in den nachstehenden
Beispielen angewendeten Beschichtungsverfahren ein Feststoffgehalt
von etwa 15 bis etwa 25 Gew.-% in Wasser geeignet. Andere Beschichtungsverfahren
können
andere optimale Feststoffgehalte haben. Der Überzug kann in einer beliebigen
wirksamen Dicke oder in einem beliebigen wirksamen Beschichtungsgewicht
aufgebracht werden. In der Regel liegt der Überzug in einem Beschichtungsgewicht
von etwa 5 bis etwa 15 g/m2, vorzugsweise
von etwa 7 bis etwa 11 g/m2, vor. Die Trockenschichtdicke
kann irgendeinen gewünschten
Wert haben, wobei typische Werte sind etwa 10 bis etwa 30 μm und vorzugsweise etwa
15 bis etwa 25 μm.
Nach dem Beschichten wird das Empfangsblatt unter Anwendung irgendeines
geeigneten Verfahrens getrocknet, beispielsweise durch Einwirkenlassen
von Umgebungsluftbedingungen, durch Trocknen mit einem Heißluftpistolen-Gebläse-Trockner
(in der Regel bei Überzugs-Oberfläche-Temperaturen von
100°C oder
weniger) oder dgl.
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Die erfindungsgemäßen beschichteten Empfangsblätter (Empfangsfolien)
sind geeignet für
Tintenstrahl-Druckverfahren. Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist auf ein Verfahren zur Erzeugung von Bildern gerichtet,
das umfaßt
(1) das Einführen
eines beschichteten Papiers, das umfaßt ein Substrat mit einem Hercules-Verleimungsgrad
von mindestens etwa 50 s und einem Basisgewicht von weniger als
etwa 90 g/m2 und einen Überzug, der enthält ein Pigment,
Polyvinylalkohol und eine Komponente, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Styrol/Vinylpyrrolidon-Copolymeren und Mischungen davon, in
eine Tintenstrahldruckvorrichtung; und (2) die Erzeugung eines Bildes
auf dem Papier, indem man dafür
sorgt, daß Tinte
in Form von Tröpfchen
auf die beschichtete Oberfläche
ausgepreßt
(gespritzt) wird. Ein ähnliches
Verfahren wird angewendet zur Erzeugung von Bildern auf den erfindungsgemäßen Transparentfolien
(Dias). Die beschichteten erfindungsgemäßen Empfangsblätter (Empfangsfolien)
sind insbesondere auch geeignet für das Farbtintenstrahldrucken,
bei dem Tröpfchen
aus einer Tinte einer Farbe zuerst auf die be schichtete Oberfläche bildmäßig aufgespritzt
werden, wonach das Aufspritzen von Tröpfchen aus einer Tinte mit
einer anderen Farbe auf die beschichtete Oberfläche in bildmäßiger Weise
folgt. Bilder mit unterschiedlichen Farben können durch bildfreie Bereiche
des Empfangsblattes voneinander getrennt sein, sie können benachbart
zueinander angeordnet sein oder sie können sich überlappen unter Bildung von
sekundären
Farben.
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Spezifische Ausführungsformen der Erfindung
werden nachstehend näher
beschrieben. Diese Beispiele sollen die Erfindung lediglich erläutern, die
Erfindung ist jedoch keineswegs auf die in diesen Ausführungsformen
angegebenen Materialien, Bedingungen oder Verfahrensparameter beschränkt. Alle
Teile und Prozentsätze
beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
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Vergleichsbeispiel I
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Eine Beschichtungszusammensetzung
wurde wie folgt hergestellt:
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Zu 400 ml Wasser in einem Behälter aus
rostfreiem Stahl wurden 74 g Syloid 74 × 5500 Siliciumdioxid-Teilchen
mit einer Teilchengröße von 6,0 μm und einer
Oberflächengröße von 340
m2/g (erhältlich von der Firma W. R.
Grace & Company,
Davison Chemical Division, Baltimore, MD) zugegeben. Die Beschichtungsmischung
wurde mit einem Paddelrührer
mit mäßiger Geschwindigkeit
gerührt,
um eine homogene Dispersion zu gewährleisten und Luftblasen auszutreiben.
Eine wäßrige Vorratslösung mit
50 Gew.-% Feststoffen aus Vinol 350, einem Polyvinylalkohol mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 108 000 und einem 98,5%igen
Hydrolysegrad (erhältich
von der Firma Air Products & Chemicals
Inc., Allentown, PA) wurde 30 min lang auf eine Temperatur von 90
bis 95°C
erhitzt und anschließend
abgekühlt,
und es wurden unter Rühren
27 g der Lösung
zu der Dispersion der Siliciumdioxidteilchen in Wasser zugegeben.
Danach wurde der pH-Wert der resultierenden Mischung auf einen Wert
zwischen 8,0 und 8,5 eingestellt durch Zugabe von etwa 2,5 ml von
1 molarem wäßrigem Natriumhydroxid.
Anschließend
wurde 1 g CYPRO 514, ein kationisches Polyamin vom Poly(2-hydroxypropyl-1,1-N-dimethylammoniumchlorid)-Typ mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 108 000 (erhältlich von der Firma Cyanamid
Canada Inc., Niagara Falls, Ontario) unter Rühren zu der Mischung zugegeben.
Nachdem die Zugabe des polyquaternären Amins beendet war, wurden
22 g Styronal ND 478, ein carboxylierter Styrol-Butadien-Latex (erhältlich von
der Firma Polysar Ltd., Sarnia, Ontario) unter Rühren zu der Mischung zugegeben.
Danach wurden 0,5 g Triton X-100, ein Isooctylphenoxypolyethoxyethanol-Surfactant
(erhältlich
von der Firma Rohm and Haas, Inc., Philadelphia, PA) unter Rühren zu
der Mischung zugegeben und der pH-Wert wurde danach durch Zugabe
einiger ml von 1 molarem Natriumhydroxid auf einen Wert zwischen
8,0 und 8,5 eingestellt.
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Die auf diese Weise erhaltene Beschichtungszusammensetzung
wurde mit einem Draht-umwickelten Meyer-Stab #12 auf Domtar Diazo-Papier
(erhältlich
von der Firma Domtar Ltd., Montreal, Quebec) mit einem Basis-Gewicht
von 71,5 g/m2 und einem Hercules-Verleimungsgrad
von etwa 900 s in einem Beschichtungsgewicht von 7 g/m2 aufgebracht.
Dann wurde der Überzug
etwa 1 min lang mit einem Heißluftpistolen-Gebläsetrockner
so getrocknet, daß die
Oberflächentemperatur
des Überzugs
= 100°C
betrug.
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Das auf diese Weise beschichtete
Papier wurde dann in einen Xerox® 4020-Farbtintenstrahldrucker auf
Basis eines piezoelektrischen Transducers mit einer Auflösung von
240 × 120
(horizontal/vertikal) Punkten eingeführt. Ein bidirektionales Farbtestmuster,
bestehend aus benachbarten Blöcken
von Schwarz und den drei Primärfarben
(Blaugrün,
Purpurrot und Gelb) wurde in Vollbildflächen mit einer Bedeckung von
100% und in drei Sekundärfarben-Überlappungsflächen (gemischte
Primärfarben
Grün, Rot
und Violett) in Vollbildflächen mit
einer Bedeckung von 200% aufgedruckt. Zu Vergleichszwecken wurde
das gleiche Testmuster auf ein handelsübliches Tintenstrahlpapier
(Pro-Tech Ink Jet Ultra, erhältlich
von der Firma James River Corporation, Groveton, NH) aufgedruckt.
Es wurden optische Reflexionsdichtemessungen der einzelnen Farben
durchgeführt mit
einem Densitometer der Firma Tobias Associates Inc., Modell Nr.
RCS. Die optischen Reflexionsdichtedaten für die auf die beiden Papiere
aufgedruckten Muster waren folgende:
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Wie die Daten zeigen, führte das
erfindungsgemäßen Papier
zu Farbdrucken mit einer verbesserten Druckqualität mit einer
optischen Dichte, die gleich oder größer war als diejenige, die
bei handelsüblichem
Papier beobachtet wurde. Die auf dem erfindungsgemäßen experimentellen
Papieren erzeugten Druckbilder wiesen auch einheitlichere Vollfächenfarben
auf, die frei von einer bidirektionalen Streifenbildung waren und
es trat kein wechselseitiges Farbausbluten der benachbart zueinander
angeordneten zusammengesetzten und Primärfarben auf, verglichen mit
handelsüblichem
Papier.
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Vergleichsbeispiel
II
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Eine Beschichtungszusammensetzung
wurde wie in Beispiel I beschrieben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme,
daß 15
g des kationischen Polyamins verwendet wurden, wobei die Mengenanteile
der anderen Bestandteile die gleichen blieben. Die so hergestellte
Beschichtungszusammensetzung wurde unter Verwendung eines Draht-umwickelten
Meyer-Drahtes #8 auf Domtar Diazo-Papier in einem Beschichtungsgewicht von
etwa 4 g/m2 aufgebracht.
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Das so hergestellte beschichtete
Papier wurde dann in einen Hewlett-Packard HP PaintJet Farb-Tintenstrahldrucker
eingeführt,
in dem eine thermische Tropfenbildung vom Blasen-Typ mit einer Auflösung von 180
Punkten pro 2,54 cm (inch) angewendet wurde. Ein bidirektionales
Farbtestmuster, das benachbarte Blöcke von Schwarz und den drei
Primärfarben
(Blaugrün,
Purpurrot und Gelb) umfaßte,
wurde in Form von Vollfächen
mit einer Bedeckung von 100% und in Form von sich überlappenden
Flächen
der drei Sekundärfarben (gemischte
Primärfarben
Grün, Rot
und Violett) in Vollfächen
mit einer Bedeckung von 200 aufgedruckt. Zu Vergleichszwecken wurde
das gleiche Testmuster auf beschichtetes, zick-zack-förmig gefaltetes
Tintenstrahlpapier, geliefert von der Firma HP PaintJet Printer,
aufgedruckt. Die optischen Reflexionsdichtemessungen der einzelnen
Farben wurden durchgeführt
mit einem Densitometer der Firma Tobias Associates Inc., Modell
Nr. RCX. Die optischen Reflexionsdichtedaten für die Testmuster, die auf die
beiden Papiere aufgedruckt wurden, waren folgende:
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Wie die Daten anzeigen, führte das
erfindungsgemäße Papier
zu Drucken mit einer optischen Dichte, die signifikant höher war
als diejenige, die mit handelsüblichem
Papier beobachtet wurde. Außerdem
wiesen die Drucke, die auf den erfindungsgemäßen Papieren erzeugt wurden,
einheitlichere Vollfächenfarben
auf, die frei von einer bidirektionalen Streifenbildung waren, und
es trat kein wechselseitiges Farbausbluten von benachbart zueinander
angeordneten zusammengesetzten und Primärfarben auf, verglichen mit
handelsüblichem
Papier. Außerdem
waren die auf dem erfindungsgemäßen Papier
erzeugten Drucke für
alle gefärbten Tinten
(Druckfarben) vollständig
wasserfest.
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Beispiel III (* = Vergleichsbeispiel)
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Weitere erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen
wurden wie folgt hergestellt:
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*Probe A: ein primäres Bindemittelsystem,
enthaltend 4 Gew.-Teile Polyvinylalkohol mit niedrigem Molekulargewicht
(Vinol 205, erhältlich
von der Firma Air Products & Chemical
Inc., Allentown, PA) auf 1 Gew.-Teil Polyvinylalkohol mit mittlerem
Molekulargewicht (Vinol 523, erhältlich
von der Firma Air Products & Chemical Inc.,
Allentown, PA) wurde mit Syloid 74 × 5500 kolloidalem Siliciumdioxid
(erhältlich
von der Firma W. R. Grace & Company,
Davison Chemical Division, Baltimore, Maryland) in einem Gewichtsverhältnis von
1,5 Gew.-Teilen
Pigment auf 1 Gew.-Teil Bindemittelsystem gemischt, danach wurde
das Verfahren zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung wie
in Beispiel I durchgeführt.
Diese so hergestellte Beschichtungszusammensetzung wurde mit einem
Draht-umwickelten Meyer-Stab auf ein Domtar Diazo-Papier mit einem Basisgewicht
von 71,5 g/m2 und einem Hercules-Verleimungsgrad
von etwa 900 s aufgebracht, um eine resultierende Trockenbeschichtung
von etwa 20 μm
Dicke nach 1-minütigem
Trocknen mit einem Heißluftpistolen-Gebläsetrockner,
so daß die
Oberflächentemperatur
des Überzugs ¾ 100°C betrug,
zu erzielen.
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*Probe B: 50 Gew.-Teile eines primären Bindemittelssystems,
enthaltend 4 Gew.-Teile Polyvinylalkohol mit niederem Molekulargewicht
(Vinol 205) auf 1 Gew.-Teil Polyvinylalkohol mittlerem Molekulargewicht
(Vinol 523) wurden mit 50 Gew.-Teilen eines Co-Bindemittels Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymer
(GAF E-635, erhältlich
von der Firma GAF Corporation, Wayne, NJ) gemischt und danach mit
Syloid 74 × 5500
kolloidalem Siliciumdioxid in einem Mengenanteil von 1,5 Gew.-Teilen
Pigment auf 1 Gew.-Teil Bindemittelsystem gemischt, wonach das Verfahren
zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung wie in Beispiel
I durchgeführt
wurde und das Beschichtungsverfahren wie für die obengenannten Probe A
durchgeführt
wurde.
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*Probe C: 50 Gew.-Teile eines primären Bindemittelsystems,
enthaltend 4 Gew.-Teile Polyvinylalkohol mit niedrigem Molekulargewicht
(Vinol 205) auf 1 Teil Polyvinylalkohol mit hohem Molekulargewicht
(Vinol 523), wurden mit 50 Gew.-Teilen eines Co-Bindemittels Polyvinylpyrrolidon
(GAF K30, erhältlich
von der Firma GAF Corporation, Wayne, NJ) gemischt und danach mit
Syloid 74 × 5500
kollidalem Siliciumdioxid in einem Mengenverhältnis von 1,5 Gew.-Teilen Pigment auf
1 Gew.-Teil Bindemittelsystem gemischt, danach wurde das Verfahren
zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung wie in Beispiel
1 durchgeführt
und das Beschichten wurde wie in der Probe A beschrieben durchgeführt.
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*Probe D: 50 Gew.-Teile eines primären Bindemittelsystems,
enthaltend 4 Gew.-Teile Polyvinylalkohol mit niedrigem Molekulargewicht
(Vinol 205) auf 1 Gew.-Teil Polyvinylalkohol mit einem hohen Molekulargewicht
(Vinol 523), wurden mit 50 Gew.-Teilen eines Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymers
(Scripset 720, erhältlich
von der Firma Monsanto, St. Louis, MO) gemischt und anschließend mit
Syloid 74 × 5500
kolloidalem Silicium in einem Mengenverhältnis von 1,5 Gew.-Teilen Pigment
auf 1 Gew.-Teil Bindemittelsystem gemischt, danach wurde das Verfahren
zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung wie in Beispiel
I durchgeführt
und die Beschichtung wurde wie in der Probe A beschrieben durchgeführt.
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Probe E: 50 Gew.-Teile eines primären Bindemittelsystems,
enthaltend 4 Gew.-Teile
Polyvinylalkohol mit niederem Molekulargewicht (Vinol 205) auf 1
Gew.-Teil Polyvinylalkohol
mit hohem Molekulargewicht (Vinol 523), wurden mit 50 Gew.-Teilen
eines Styrol/Vinylpyrrolidon-Copolymers (Antara 430, erhältlich von
der Firma GAF Corporation, Wayne, NJ) gemischt und anschließend mit
Syloid 74 × 5500
kolloidalem Silicium in einem Mengenverhältnis von 1,5 Gew.-Teilen Pigment auf
1 Gew.-Teil Bindemittelsystem gemischt und anschließend wurden
das Verfahren zur Herstellung der Beschichtungszusammensetzung wie
in Beispiel I und das Beschichtem wie in der Probe A beschrieben
durchgeführt.
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Die so hergestellten beschichteten
Papiere wurden dann in einen Xerox® 4020
Farb-Tintenstrahldrucker vom piezoelektrischen Trasducer-Typ mit
einer Auflösung
von 240 × 120
(horizontal/vertikal) Punkten pro 2,54 cm eingeführt. Ein bidirektionales Farbtestmuster
aus benachbarten Blöcken
von Schwarz und den drei Primärfarben
(Blaugrün,
Purpurrot und Gelb) wurden in Form von Vollfächen mit einer Deckung von
100% und in Form von überlappenden
Flächen
der drei Sekundärfaben
(gemischte Primärfarben
Grün, Rot
und Violett) in Vollbildflächen
mit einer Deckung von 200% aufgedruckt. Die optischen Reflexionsdichtemessungen
der einzelnen Farben wurden mit einem Densitometer der Firma Tobias
Associates Inc., Modell Nr. RCX, durchgeführt. Die optischen Reflexionsdichtedaten
für die
auf diese beiden Papiere aufgedruckten Muster waren folgende:
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Optische
Reflexionsdichtedaten für
Xyrox 4020-Vollfächen-Farbdrucke
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Ein Vergleich zwischen der Probe
A, einer Kontrolle, die ein Bindemittel aus 100 Gew.-% Polyvinylalkohol
enthielt, und den Proben B, C, D und E zeigt, daß die Cobindemittelkomponenten
in B, C, D und E zu signifikanten Verbesserungen in bezug auf die
optische Dichte der Primärfarben
führten.
Außerdem
wurde eine beträchtliche
Verbesserung in bezug auf die Überzugshaftung,
insbe sondere die Kratzbeständigkeit
und den kalkigen Beschlag erzielt, insbesondere wurde eine gute
Beständigkeit
gegen Entfernung von Überzugs-Teilchen
beim mechanischen Reiben mit einem schwarzen Kautschuk-Ballen oder
einer Platten-Walze des Druckers für die Proben B, C, D und E
im Vergleich zu der Kontrollprobe A festgestellt.