DE69101191T2

DE69101191T2 - Gerät zum Nachfüllen von Flaschen.

Info

Publication number: DE69101191T2
Application number: DE69101191T
Authority: DE
Inventors: Rudolf Rufenacht
Original assignee: Unilever NV
Current assignee: Unilever NV
Priority date: 1990-06-26
Filing date: 1991-06-13
Publication date: 1994-06-01
Anticipated expiration: 2011-06-14
Also published as: EP0466225B1; JPH04279403A; EP0466225A1; ATE101584T1; US5220949A; CA2045034A1; CA2045034C; ES2049520T3; JP3379968B2; ZA914797B; AU644182B2; AU7921891A; GB9014236D0; DE69101191D1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Füllen von Flaschen mit Gels oder anderen zähflüssigen Flüssigkeiten. Insbesondere wird in der Erfindung ein Nachfüllbeutel und eine Tülle offenbart zum Nachfüllen von Behältern mit einem Gel, zum Beispiel einem Shampoo oder Duschgel.
Die meisten Behälter für kosmetische Produkte, wie zum Beispiel Duschgels oder Shampoos, werden in wegwerfbaren harten oder halbharten Behältern erworben, z.B. Plastik- -oder, was weniger üblich ist, Glasflaschen. Oft sind diese mit Mustern versehen, damit sie zu den Badezimmereinrichtungsgegenständen passen, wenn man sie offen stehen läßt. Es wurde jedoch zunehmender Druck ausgeübt, daß weniger verschwenderische Verpackungarten verwendet werden. Es können zwar Kunststoffe verwendet werden, die sich bei Sonnenbestrahlung zersetzen, der Zersetzungsvorgang läuft jedoch recht langsam ab. Wenn die Mehrfachdosierungsflaschen zusätzlich noch bei Tageslicht gelagert werden, kann die Flasche zerbrechen, während sie noch in Gebrauch ist.
Es wurden zunehmend Nachfüllbehälter für Haushaltsprodukte verwendet. Der Verbraucher erwirbt eine erste Flasche des betreffenden Produkts, z.B. Weichspüler. Ist dieses aufgebraucht, wird die Flasche behalten und ein Nachfüllbeutel der Flüssigkeit gekauft. Der Nachfüllbeutel besteht gewöhnlich aus einem dünnen, abbaubaren Kunststoff- oder gewachsten Papiermaterial. Der Inhalt des Beutels wird dann in die wesentlich härtere Originalflasche gefüllt und der Beutel weggeworfen. Die Flasche kann immer wieder verwendet werden, wodurch eine Verringerung des verwendeten Kunststoffmaterials und des erzeugten Abfalls resultiert.
Das beschriebene System funktioniert sehr gut bei sehr dünnen Flüssigkeiten mit einer Viskosität annähernd wie Wasser, oder sogar ein wenig zähflüssiger. Probleme treten jedoch auf, wenn dickflüssigere Flüssigkeiten, wie z.B. Gels, verwendet werden. Die Flaschen werden vom Verbraucher über die Abfülltülle nachgefüllt, die eine relativ enge Öffnung sein kann. Nachfüllpackungen in Beuteln werden oft durch Aufschneiden mit einem Messer oder einer Schere geöffnet. Die hohe Viskosität von Gels wie z.B. Shampoos oder Duschgels bedeutet, daß es schwierig ist, das Gel von dem aufgeschnittenen Beutel in die abgeschlossene Flasche zu füllen. Gelkügelchen können in der Flaschenmündung steckenbleiben und einen Pfropfen bilden, an dem die aus der gefüllten Flasche entweichende Luft nicht vorbeifließen kann. Dadurch wird verhindert, daß Gel in die Flasche fließt, und es läuft über.
Ein Gerät gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus DE-U- 8815123 bekannt, worin eine Nachfüllpackung für Waschmittel mit elastischen Wänden beschrieben wird, die ein Einfüllmundstück hat, die in der Ausführungsform von Abbildung 1 einen Kanal zeigt, durch den beim Einfüllen des Waschmittels Luft aus der gefüllten Packung entweichen kann.
Eine zu diesem Problem vorgeschlagene Lösung ist der Einbau eines Mundstücks in die Nachfüllpackung. Das Mundstück kann zwar beim Herausdrücken des Gels aus dem Beutel eine Verstopfung der Flaschenöffnung verhindern, es kann jedoch überschüssiges Gel austreten, wenn der Beutel zu fest zusammengedrückt wird, und aus der Flasche überlaufen. Ein dicht abschließendes Mundstück bildet ein geschlossenes System, aus dem die aus der Flasche herausgepreßte Luft nicht entweichen kann.
Überhaupt sind spezielle Probleme zu beobachten bei dem Versuch, eine nicht ganz freifließende Flüssigkeit wie z.B. ein Gel von einer Packung mit einem Füllmundstück in eine andere umzufüllen. Wenn die erste Packung, die die gelähnliche Substanz zunächst enthält, eine elastische Packung ist wie z.B. ein Plastikbeutel, liegt das Problem nicht so sehr im Ausgießen des Gels aus der ersten elastischen Packung, da der Verbraucher mechanischen Druck auf die Außenseite der elastischen Packung ausüben kann, und weil die Packung zusammenfaltbar ist, muß keine Luft in die elastische Packung zurückströmen, die das abgefüllte Gel ersetzt. Besonders wenn jedoch die zu füllende Flasche hart oder halbhart ist und wenn es zusätzlich erwünscht ist, das Mundstück der elastischen Packung anliegend am oder sogar in wirklich luftdichter Verbindung mit dem offenen Hals der zu füllenden Flasche zu halten (was oft der Fall ist, sowohl um die Handhabung für den Verbraucher zu erleichtern als auch um die Möglichkeit des Verschüttens zu verringern), treten Probleme bei der Ausführung des Abfüllvorgangs auf aufgrund der Schwierigkeit, einen Abzugskanal für die Luft zu bilden, die ursprünglich in der harten Flasche enthalten ist, aber von der Flüssigkeit ersetzt wird. Dieses Problem ist besonders akut, wenn die umgefüllte Flüssigkeit eine gelähnliche Beschaffenheit aufweist, wie z.B. Duschgels und Shampoos.
Ein weiteres Problem bei solchen Systemen besteht darin, daß es möglich ist, die zu füllende Flasche zu überfüllen und ein Verschütten des Gels durch den Hals der zu füllenden Flasche zu verursachen. Dieses Problem tritt vor allem dann auf, wenn aus irgendeinem Grund der Flüssigkeitsstand in der zu füllenden Flasche nicht sichtbar ist, zum Beispiel wenn die zu füllende Flasche undurchsichtige Wände hat.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die Probleme des Stands der Technik zu vermeiden.
Gemäß dieser Erfindung wird somit ein Gerät bereitgestellt zum Enthalten und Abgeben einer zähflüssigen Flüssigkeit mit einer Viskosität von 1000-5000 c.P., umfassend einen elastischen Flüssigkeitsbehälter in luftdichter Verbindung mit einem die Flüssigkeit abgebenden Mundstück, wobei das Mundstück eine Öffnung umfaßt, die von einer Wand definiert ist, wobei die Wand einen oder mehrere Luftabzugskanäle umfaßt, so daß durch Einsetzen des Mundstücks in eine entsprechende Öffnung in einem zweiten geschlossenen Flüssigkeitsbehälter Flüssigkeit von dem elastischen Behälter in den zweiten Behälter fließen kann und die Luft aus dem zweiten Behälter über die Abzugskanäle in die Atmosphäre entweichen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftabzugskanäle von derartiger Größe sind, daß verhindert wird, daß besagte im zweiten Behälter enthaltene Flüssigkeit während des Abfüllens in die Luftabzugskanäle fließt, wobei das Mundstück so angepaßt ist, daß es eine im wesentlichen luftdichte Verbindung mit dem zweiten Behälter bildet.
Es ist bevorzugt, daß die Luftabzugswege, die die Form eines Lochs oder Kanals haben können, eine derartige Größe oder einen derartigen Durchmesser aufweisen, daß, wenn der Stand der aus dem ersten Behälter abgefüllten Flüssigkeit das offene Ende des Mundstücks erreicht, wenn dieses in den zweiten Behälter eingesetzt wird, keine weitere Flüssigkeit vom ersten Behälter in den zweiten Behälter fließt, da die Luftabzugswege von der Flüssigkeit blockiert werden, wodurch verhindert wird, daß Flüssigkeit aus dem zweiten Behälter während des Abfüllens in die Abzugskanäle fließt.
Die Erfindung ist geeignet für Flüssigkeiten mit einer Viskosität von 1000-5000 c.P., noch bevorzugter 1500-4500 c.P. (bei 25ºC), wie z.B. Duschgels und Shampoos, was aber nicht begrenzend ist. Als solches umfaßt die Erfindung auch eine Packung wie zuvor beschrieben, die zusätzlich eine zähflüssige Flüssigkeit enthält.
Es wird nun eine spezielle Ausführungsform der Erfindung beschrieben unter Verwendung von Beispielen und unter Verweisung auf die beiliegenden Zeichnungen, worin:
Abbildung 1 eine Seitenansicht der Nachfüllvorrichtung gemäß der Erfindung ist,
Abbildung 2 ein Querschnitt durch das Mundstück entlang der Linie AA' von Abbildung 1 ist,
Abbildung 3 ein Querschnitt einer zweiten Form eines Mundstücks entlang der Linie AA' von Abbildung 1 ist,
Abbildung 4 eine Draufsicht des Mundstücks von unten ist,
Abbildung 5 ein Querschnitt ist, der die Wirkungsweise des beschriebenen Systems darstellt.
Abbildung 2 der Zeichnungen zeigt einen Querschnitt durch das Mundstück 33 entlang der in Abbildung 1 dargestellten Linie AA'. Mundstück 33 wird von einer Wand 1 begrenzt. Zwei Abzugskanäle 3 und 4 verlaufen innerhalb der Wand. Kanal 5 ist mit dem elastischen Flüssigkeitsbehälter 30 verbunden.
In Abbildung 3 ist ein anderer möglicher Aufbau gezeigt. Anstatt den zwei Kanälen 3 und 4 wird eine Anzahl von Löchern 41 mit einem Durchmesser von 0,8 mm in Wand 1 gebohrt.
Abbildung 1 zeigt eine Seitenansicht der Nachfüllvorrichtung gemäß der Erfindung. Die abzufüllende Flüssigkeit ist in einem elastischen Flüssigkeitsbehälter 30 enthalten, an dessen Wände in einer Ecke durch bekannte Verfahren, wie z.B. Schweißen, ein härteres, gepreßtes Eckverbindungsstück 21 befestigt ist. Flüssigkeitsbehälter 30 und Eckverbindungsstück 21 werden geeigneterweise aus Kunststoff hergestellt. Die in Behälter 30 enthaltene Flüssigkeit ist ein Gel mit einer Viskosität von 3000 c.P.
Ein Mundstück 33 ist fest an Verbindungsstück 21 befestigt, es besteht auch aus hartem Kunststoff. Mundstück 33 kann mit Verbindungsstück 21 verbunden werden z.B. durch Anschrauben, wenn Verbindungsstück 21 und Mundstück 33 mit einem geeigneten Schraubgewinde versehen sind. Mundstück 33 ist mit einem ersten Einfassungsring 34, einem zweiten Einfassungsring 31 und einem Gehäuseteil 32 versehen, das an beiden Ringen befestigt ist. Das Gehäuse 32 ist mit Rippen wie angegeben versehen. Wenn man Abbildung 2 in Verbindung mit Abbildung 1 betrachtet, fließt die Luft bei Verwendung entlang den Luftabzugskanälen 3 und 4 (nicht dargestellt in Abbildung 1) und entweicht in die Atmosphäre durch Ablaßöffnung 35. Ebenso fließt bei Verwendung die Flüssigkeit oder das Gel aus dem elastischen Behälter 30 durch Kanal 5 von Mundstück 33 in einen zweiten Behälter. Die Wirkungsweise der Vorrichtung und des Systems wird detaillierter in Verbindung mit anderen Abbildungen beschrieben.
Bei Verwendung einer typischen Duschgelzubereitung wurde festgestellt, daß in Mundstück 33 Kanal 5 günstigerweise einen Durchmesser von 6 mm hat, durch den Flüssigkeit aus dem elastischen Behälter 30 fließen kann. Die Luftabzugskanäle 3 und 4 umfassen im Hinblick auf den Umfang jeweils 90º des Umfangs des Mundstücks und haben einen inneren Radius von 4,0 mm und einen äußeren Radius von 4,75 mm, die Dicke beträgt somit 0,75 mm.
Unter besonderem Bezug auf Abbildung 5 paßt bei Verwendung das Mundstück 33 in den offenen Hals 52 des zweiten Behälters 51, und wird so weit nach unten gedrückt, bis Einfassungsring 34 fest abschließt mit dem Rand 53 des Halses. Mit Ausnahme der Luftabzugskanäle 3 und 4 ist das System der zwei Behälter und des Mundstücks nun luftdicht.
Mundstück 33 ist auch mit einem zweiten Einfassungsring 31 versehen. Dieser ermöglicht es dem Verbraucher, das Mundstück zu greifen, um es aus dem zweiten Behälter 51 zu entfernen.
Zur Aufbewahrung kann ein Verschlußstöpsel abnehmbar am Ende des Mundstücks 33 befestigt werden, um zufälliges Auslaufen der in Behälter 30 enthaltenen Flüssigkeit zu verhindern.
Es wird nun das verwendbare Verfahren des Nachfüllsystems beschrieben. Wenn der zweite Behälter 51, zum Beispiel eine Flasche, ganz oder teilweise geleert ist, ist es erwünscht, ihn nachzufüllen. Das Mundstück 33 wird in Hals 52 der Flasche eingesetzt und nach unten gedrückt, bis der Einfassungsring 34 in Rand 53 greift. Der Behälter 30 wird nun zusammengedrückt, wodurch verursacht wird, daß Flüssigkeit durch Kanal 5 des Mundstücks in die Flasche fließt. Allmählich steigt der Stand der Flüssigkeit in der Flasche an. Gleichzeitig strömt Luft, die durch die Flüssigkeit ersetzt wird, aus der Flasche durch Abzugskanäle 3 und 4 und entweicht durch Ablaßöffnungen 35 in die Atmosphäre. Wenn der Stand der Flüssigkeit die in Abbildung 5 dargestellte Linie BB' erreicht hat, werden die zwei Luftabzugskanäle 3 und 4 blockiert. Es kann nun keine Luft mehr entweichen und als Folge davon wird der Flüssigkeitsstrom in die Flasche gestoppt. Mundstück 33 wird entfernt, und überschüssige Flüssigkeit, die im Abschnitt des Mundstücks zurückbleibt, fließt in den Behälter 30 zurück.
Es ist verständlich, daß der Nachfüllbehälter 30 eine ausreichende Menge Flüssigkeit enthalten kann, daß mehrere Nachfülldosen für die wiederverwendbare Flasche enthalten sind, und daß zum Beispiel 500 ml oder 1000 ml Gel enthalten sein können.
Der Abschnitt des Mundstücks 33 kann aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein, aber ein formbares Kunststoffmaterial ist bevorzugt.
Es ist verständlich, daß die vorhergehende Beschreibung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt und daß verschiedene Änderungen und Abwandlungen daran durchgeführt werden können, ohne vom Schutzbereich der Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, abzuweichen.

Claims

1. Gerät zum Enthalten und Abgeben einer zähflüssigen Flüssigkeit mit einer Viskosität von 1000-5000 c.P., umfassend einen elastischen Flüssigkeitsbehälter (30) in luftdichter Verbindung mit einem die Flüssigkeit abgebenden Mundstück (33), wobei das Mundstück (33) eine Öffnung umfaßt, die von einer Wand (1) definiert ist, wobei die Wand (1) einen oder mehrere Luftabzugskanäle (3, 4) umfaßt, so daß durch Einsetzen des Mundstücks (33) in eine entsprechende Öffnung (52) in einem zweiten geschlossenen Flüssigkeitsbehälter Flüssigkeit von dem elastischen Behälter (30) in den zweiten Behälter fließen kann und daß Luft aus dem zweiten Behälter über die Abzugskanäle (3, 4) in die Atmosphäre entweichen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftabzugskanäle (3, 4) von derartiger Größe sind, daß verhindert wird, daß besagte im zweiten Behälter enthaltene Flüssigkeit während des Abfüllens in die Luftabzugskanäle fließt, wobei das Mundstück (33) so angepaßt ist, daß es eine im wesentlichen luftdichte Verbindung mit dem zweiten Behälter bildet.

2. Gerät gemäß Anspruch 1, das zusätzlich eine zähflüssige Flüssigkeit enthält.

3. Gerät gemäß Anspruch 2, wobei die Flüssigkeit eine Viskosität von 1500-4500 c.P. aufweist.

4. Gerät gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gerät aus Kunststoffmaterial hergestellt ist.