DE69009446T2

DE69009446T2 - Werkzeug für biegepresse zum freibiegen.

Info

Publication number: DE69009446T2
Application number: DE69009446T
Authority: DE
Inventors: Claude Croisier; Willem Dieperink
Original assignee: Beyeler Raskin SA
Current assignee: Beyeler Raskin SA
Priority date: 1989-09-11
Filing date: 1990-09-11
Publication date: 1995-01-05
Anticipated expiration: 2010-09-12
Also published as: US5305659A; JPH04501537A; CH680772A5; EP0444169A1; ATE106290T1; EP0444169B1; WO1991003332A1; DE69009446D1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug für Biegepressen zum Freibiegen.
Beim Biegen von Blechen unterschiedlicher Dicken mit einer Biegepresse, die ein herkömmliches Werkzeug aufweist, ist es erforderlich, einen Matrizenwechsel vorzunehmen, wobei dieser Wechsel einen erheblichen Aufwand an Material, Arbeit und Maschineneinsatz erfordert, aufgrund der Abmessung und des Gewichts der üblicherweise verwendeten Matrizen. Jeder Matrizenwechsel erfordert eine Neueinstellung der Presse, wobei diese Einstellzeit die Wechsel zeit verlängert und zu erheblichen Zeitverlusten führt. Der gleiche Nachteil tritt auf, wenn der erforderliche Biegeradius verändert werden soll.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Matrize in Form von zwei Halbmatrizen auszuführen, die beidseits der Biegeebene angeordnet sind, welche durch die Bewegung der Kante des Gesenks der Presse gebildet wird und diese mit einer Betätigungsanordnung zu verbinden, die dazu dient, die beiden Matrizen aneinander anzunähern oder voneinander zu entfernen. Ein derartiges Werkzeug ist im Dokument DE-A1- 3235775 beschrieben.
Die Verschiebung der das Werkzeug bildenden Halbmatrizen gemäß diesem Dokument erfolgt mittels einer Endlosschraube, die senkrecht zur Biegeebene angeordnet ist und die einen Abschnitt mit Linksgewinde und einen Abschnitt mit Rechtsgewinde aufweist, wobei diese Abschnitte mit entsprechenden Muttern zusammenwirken, die jeweils mit einer der Halbmatrizen verbunden sind. Die Feststellung der Halbmatrizen bezüglich des Tisches erfolgt mittels geneigter Anschlagpaare, wobei jeder Anschlag eines Paars mit einer der Halbmatrizen verbunden ist und der andere mit einem Zugteil, das mit einer Antriebsvorrichtung verbunden ist. Dieses Werkzeug weist noch den Nachteil auf, daß es zwei getrennte Vorrichtungen zur Verschiebung und zur Feststellung der Halbmatrizen benötigt, wodurch die Veränderung der Matrize kompliziert und ungenau wird, da die getrennte Ausführung der Feststellung zu einer Veränderung der Anordnung der Halbmatrizen führen kann.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Werkzeug für Biege- bzw. Abkantpressen vorzuschlagen, welches zwei Halbmatrizen aufweist und mit dem die Nachteile des in dem Dokument DE-A1-3235775 beschriebenen Werkzeugs vermieden sind.
Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung ein Werkzeug für Biegepressen zum Freibiegen gemäß dem Anspruch 1.
Weitere wichtige Eigenschaften des erfindungsgemäßen Werkzeuges sind in den dem Anspruch 1 nachgeordneten Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird besser im Zusammenhang mit der nachfolgenden Beschreibung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs für Biegepressen beschrieben im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnung; es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das Werkzeug;
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch das Werkzeug gemäß Fig. 1, wobei dieses für andere Biegebedingungen als in Fig. 1 dargestellt eingestellt ist;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Antriebsvorrichtung für die beiden Halbmatrizen;
Fig. 4 eine Seitenansicht der in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung; und
Fig. 5 einen teilweisen Längsschnitt durch das Werkzeug von Fig. 1, das zur Herstellung von flachgedrückten Falzen eingestellt ist.
Das in den Fig. 1-5 dargestellte Werkzeug ist am Tisch oder Werkzeughalter des Untergestells 22 angeordnet, wobei der Tisch zwei Teile 12, 12' aufweist, die beidseits der Biegeebene 23 angeordnet sind, welche durch die Bewegung der Kante des Endes des Gesenks 3, 4 gebildet wird. Zwei Halbmatrizen oder Abkantwangen 1, 1' sind auf den entsprechenden Teilen 12, 12' des Tisches angeordnet, und zwar beidseits der und symmetrisch zur Biegeebene 23. Jede der beiden Halbmatrizen weist eine senkrechte Längsfläche 24, 24' auf, wobei diese beiden senkrechten Flächen im Abstand voneinander angeordnet sind, dergestalt, daß sie einen senkrechten, das Biege-V bildenden Raum umschließen. Jede der beiden Halbmatrizen 1, 1' ist auf dem zugehörigen Teil 12, 12' des Tisches dergestalt befestigt, daß sie seitlich relativ zu ihnen gleiten kann.
Das Werkzeug weist eine symmetrische Betätigungsanordnung für die Verschiebung einer jeden der beiden Halbmatrizen auf. Diese Anordnung enthält für jede der beiden Halbmatrizen eine Vielzahl von geneigten Anschlagpaaren 9, 10 bzw. 9', 10', die waagerecht im oberen äußeren Abschnitt der Halbmatrizen 1 bzw. 1' angeordnet sind und von entsprechenden Abdeckplatten 8, 8' abgedeckt sind. Die Anschläge 9 bzw. 9', die als feststehende Anschläge angesehen werden können, sind an den Halbmatrizen 1 bzw. 1' mit Hilfe einer Feststellvorrichtung 20 bzw. 20' z.B mittels Schrauben befestigt. Die Anschläge 10 bzw. 10', die als bewegliche Anschläge angesehen werden können, sind an einer Zugstange 11 bzw. 11' mittels einer Feststellvorrichtung 21 bzw. 21', beispielsweise Schrauben, befestigt. Wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, sind die entsprechenden Enden der Zugstangen 11, 11' beidseits einer Mutter 13 befestigt, die mit einer Kugelumlaufspindel 14 verbunden ist, welche wiederum mit einem Endlosschraubengetriebe 15 in Verbindung steht, das mit einem Gleichstrommotor 17 verbunden ist, wobei die Gesamtanordnung auf einer Halterung 16 angeordnet ist. Der Motor ist mit einem Schrittfühler 18 verbunden, welcher durch eine programmierbare elektrische Anordnung, beispielsweise eine numerische Steuerung oder einen Rechner, steuerbar ist.
Wenn die oben beschriebene Betätigungsanordnung oder Antriebsvorrichtung einen Zug auf die Stangen 11, 11' derart ausübt, daß sie in Fig. 3 nach links verschoben werden, so verschieben sich die geneigten Anschläge 10, 10' ebenfalls nach links und bewirken eine seitliche Verschiebung der Anschläge 9, 9' in Richtung der Biegeebene 23, wodurch eine Annäherung der beiden Halbmatrizen aneinander erfolgt und demzufolge eine Verringerung der Breite 7 des Biege-V. Wirkt die Antriebsvorrichtung in entgegengesetzter Richtung, so verschieben sich die geneigten Anschläge 10, 10' in entgegengesetzter Richtung und ermöglichen es dabei den beiden Halbmatrizen, sich voneinander unter der Wirkung einer Spreizvorrichtung zu entfernen, die beispielsweise durch ein gebogenes Stahl- Federblatt 19 gebildet wird, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, wobei die beiden Längsenden dieses Blattes mit den beiden Halbmatrizen am unteren Boden des Biege-V verbunden sind. Das Blatt übt aufgrund der Federwirkung einen ständigen Druck auf die entsprechenden Wände 24, 24' der Halbmatrizen 1, 1' aus und beaufschlagt diese in Richtung einer Öffnung des Biege-V. Das Blatt 19 dient ferner zur Abdichtung und zum Verschließen des Bodens des Biege-V.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Stahlfeder 19 durch eine Anordnung zum Antrieb der feststehenden Anschläge 9 durch die beweglichen Anschläge 10 versetzt werden (bzw. der feststehenden Anschläge 9' durch die beweglichen Anschläge 10'), beispielsweise indem die Anschläge mit Nuten zur Längsverschiebung eines Anschlages bezüglich eines anderen versehen sind oder durch jegliche andere Betätigungsanordnung.
Das Gleiten der Halbmatrizen 1, 1' auf den Teilen 12, 12' des Tisches kann beispielsweise durch Einbringen eines Schmiermittels zwischen den unteren ebenen Flächen der Halbmatrizen und den oberen ebenen Flächen der Teile 12, 12' des Tisches bewirkt werden. Zur Vermeidung eines Kippens der Halbmatrizen während eines Biegevorganges mit geringen V-förmigen Biegewinkeln kann jede der Halbmatrizen fest mit dem Tisch über eine Schraube 25 verbunden werden.
Fig. 2 zeigt das Werkzeug nach Fig. 1 in einer Ausführung zur Biegung eines Bleches 2' geringerer Dicke als diejenige des in Fig. 1 dargestellten Bleches 2.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Gesenks, wie es in den Figuren dargestellt ist, weist das Gesenk 3, 4 Stoßkanten 5, 5' auf, die mit den oberen Flächen 6, 6' der beiden Halbmatrizen dergestalt zusammenwirken, daß sie die Ausbildung von flachgedrückten Falzen oder Bördelrändern (Fig. 5) ermöglichen.
Das in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Werkzeug weist zwei symmetrische Halbmatrizen oder Abkantwangen auf, wobei ihre Verschiebung durch eine ebenfalls symmetrische Vorrichtung bewirkt wird, die durch einen einzigen Motor angetrieben wird. Es sei betont, daß auch zwei Motoren vorgesehen sein können, die jeweils auf die Verschiebung nur einer der beiden Halbmatrizen einwirken, oder daß ein einziger Motor vorgesehen sein kann, der eine Verschiebung nur einer der beiden Halbmatrizen bewirkt, während die andere feststeht.
Die Antriebsvorrichtung für die Bewegung der Halbmatrizen, wie sie oben beschrieben worden ist, kann auch durch eine äußere hydraulische Vorrichtung ersetzt werden.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann das Werkzeug durch eine Anordnung betätigt werden, die eine Vielzahl von geneigten Anschlagpaaren aufweist, die im Zentrum der Matrize angeordnet sind, und zwar zwischen den beiden Halbmatrizen und die eine Öffnung der Matrize bewirken, während das Schließen der Matrize durch eine seitliche Vorrichtung zur Ausübung eines Drucks auf die beiden Halbmatrizen erfolgt, der hydraulisch oder mechanisch erzeugt werden kann.

Claims

1. Werkzeug für Biegepressen zum Freibiegen, mit einer Matrize, die zwei Halbmatrizen (1, 1') aufweist, die beidseits der Biegeebene (23) angeordnet sind, welche durch die Bewegung der Kante des Gesenks (3, 4) gebildet wird, wobei die beiden Halbmatrizen (1, 1') derart befestigt sind, daß sie bezüglich des Tisches (12, 12') des Untergestells (22) der Presse in eine Richtung senkrecht zur Biegeebene (23) gleiten können, während jede Halbmatrize (1, 1') mit einer Anordnung zusammenwirkt, die eine Vielzahl von geneigten Anschlagpaaren (9, 10; 9', 10') enthält, die die Verschiebung der Halbmatrizen bewirken, wobei je ein Anschlag (9, 9') eines Paars an einer der Halbmatrizen und der andere (10, 10') an einem Zugteil (11, 11') befestigt ist, welches mit einer Antriebsvorrichtung verbunden ist und die Gesamtanordnung derart ausgebildet ist, daß das Schließen des Biege-V und das Feststellen der Halbmatrizen von dem Zugteil bewirkt wird, während das Werkzeug ferner eine Spreizanordnung (19) aufweist, die die Öffnung des Biege-V durch Entfernen der beiden Halbmatrizen voneinander bewirkt.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizanordnung eine Stahl-Blattfeder (19) aufweist, die im Boden des Biege-V angeordnet ist und deren Längsseiten mit den beiden entsprechenden Halbmatrizen verbunden sind.

3. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugteil zwei Längsstäbe (11, 11') aufweist, wobei je ein Ende der beiden Stäbe mit einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung (13) verbunden ist.

4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung eine Mutter (13) aufweist, zu deren beiden Seiten die Enden der beiden Längsstäbe befestigt sind, wobei die Mutter auf einer Schraube (14) angeordnet ist, die mit einem Getriebe (15) verbunden ist, welches mit einem Motor (17) in Verbindung steht.

5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gesenk (3, 4) mit Stoßkanten (5, 5') aufweist, die mit entsprechenden oberen Rändern (6, 6') der beiden Halbmatrizen derart zusammenwirken, daß die Herstellung eines flachgedrückten Falzes ermöglicht wird.

6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung des Zugteils eine automatische Antriebsvorrichtung (11, 13, 14, 15, 17) ist, welche durch eine programmierbare elektronische Vorrichtung steuerbar ist.