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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aufzug, umfassend einen
Aufzugwagen, der sich in einem Aufzugschacht bewegt, mindestens
eine vertikale Führungsschiene, eine Steuereinheit zum Steuern
des Aufzugs, eine Maschine zum Antrieb des Auzugwagens und eine
Einrichtung zum Übertragen der Antriebskraft von der Maschine
zum Aufzugwagen, wobei die Antriebsmaschine und die
Steuereinheit des Aufzugs in einem Raum seitlich des Aufzugschachts 1
unterhalb des untersten Flurs angeordnet sind.
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In bekannten Aufzugkonstruktionen ist die Maschine immer über
dem Aufzugschaft angeordnet. Diese Anordnung ist jedoch in
vielen Fällen eine unpraktisch und teuere Lösung, weil sie
üblicherweise einen separaten Maschinenraum im Dachgeschoß des
Gebäudes benötigt. Daher wurden Anstrengungen unternommen, Systeme
zu entwickeln, bei denen die Antriebsmaschine irgendwo weiter
unten angeordnet ist.
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Die finnische Patentpublikation 50864 beschreibt eine Lösung,
bei der die Zugseilaufhängung derart ausgeführt ist, daß die
Antriebsmaschine weiter unten angeordnet werden kann. In dieser
Lösung läuft das Zugseil von dem Aufzugwagen zu der Maschine
über eine Umlenkrolle, die am oberen Ende einer Führungsschiene
angeordnet ist, wobei diese Rolle derart an der Führungsschiene
montiert ist, daß letztere die auf die Umlenkrolle wirkende
Belastung durch das Zugseil aufnimmt. Mit anderen Worten: Der
Aufzugwagen und seine Last werden durch eine oder mehrere
Führungsschienen abgestützt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
raumsparende Lösung anzugeben, die leicht zu warten ist. Die Erfindung
ist dadurch charakterisiert, daß der Raum, in dem die
Antriebsmaschine und die Steuereinheit des Aufzugs angeordnet sind, an
der Oberseite durch eine zu öffnende Abdeckung abgedeckt ist.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdeckung bzw. Abdeckungsstruktur eine
Sicherheitseinzäunung bildet, wenn sie geöffnet ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
dadurch charakterisiert, daß der Raum zusammen mit seiner
Ausstattung in der Firma als komplette Einheit hergestellt,
transportiert und installiert wird.
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Die Erfindung bietet viele Vorteile im Vergleich mit dem Stand
der Technik. Einer dieser Vorteile besteht darin, daß kein
separater Maschinenraum notwendig ist. Die Tatsache, daß der
Maschinenraum in Verbindung mit dem Bodenschacht außerhalb des
Aufzugschachtes angeordnet wird, reduziert die Kosten im Vergleich mit
der Erstellung eines separaten Maschinenraums. Der Maschinenraum
hat eine derartige Größe, daß er als komplette Einheit in der
Firma hergestellt, transportiert und installiert werden kann.
Ein herkömmlicher Maschinenraum ist zu groß, um auf diese Weise
hergestellt zu werden. Der Maschinenraum kann derart angeordnet
werden, daß das Arbeitsgeräusch der Maschine die in dem Gebäude
lebenden Menschen nur minimal stört. Die erforderlichen
elektrischen Zuleitungskabel sind kürzer als wenn der Maschinenraum an
der Spitze des Aufzugschachtes angeordnet wird. Wenn eine
Treibscheibenmaschine verwendet wird, liegt der Kontaktwinkel
zwischen dem Zugseil und der Treibscheibe über 180º. In einer
herkömmlichen Aufzugaufhängung liegt dieser Winkel unterhalb von
180º. Die erforderliche Reibungskraft wird daher mit einem
geringeren Unterschnitt der Nut erreicht, was eine längere
Lebensdauer der Zugseile zur Folge hat. Der Maschinenraum des Aufzugs
ist leichter für Wartungsarbeiten zugänglich. Der Zugang zu dem
Raum unterhalb des Aufzugwagens ist weiterhin während der
Installation leichter zugänglich.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Zuhilfenahme von
bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei Bezug auf die
beiliegende Zeichnung genommen wird, in der:
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Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der
Erfindung;
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Fig. 2 eine vergrößerte Aufsicht auf die Lösung von Fig. 1;
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Fig. 3 eine Seitenansicht eines weiteren
Ausführungsbeispiels der Erfindung;
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Fig. 4 eine vergrößerte Aufsicht auf die Lösung nach
Fig. 3 und
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Fig. 5 eine weitere Ausführung der Erfindung in
Seitenansicht zeigt.
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Fig. 1 zeigt einen Aufzugschacht 1, der einen Aufzugwagen 2 und
ein Gegengewicht 3 aufnimmt. Der Aufzugwagen wird mittels eines
Zugseils (oder Zugseile) 7 durch eine Antriebsmaschine 4
angetrieben, welche in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Motor 5,
einem Treibrad 6 und einem dazwischen geschalteten
Hochleistungsgetriebe 23 (Fig. 2) besteht. Erfindungsgemäß ist die
Antriebsmaschine in einem dafür vorgesehenen Raum 8 neben dem
Aufzugschacht 1 unterhalb des untersten (für den Aufzug
zugänglichen) Flurs angeordnet. Das Zugseil läuft von dem Treibrad 6 zu
einem Umlenkrad 9, das unter dem Aufzugwagen angeordnet ist und
dann über ein Umlenkrad 10 an der Oberseite des Aufzugschachtes,
anschließend wiederum nach unten über ein Umlenkrad 11 und
weiterhin um ein weiteres Umlenkrad 12 (Fig. 2) herum, das auf der
gleichen horizontalen Höhe, jedoch an den entgegengesetzten
Seiten des Wagens, angeordnet ist, von wo es wieder nach oben läuft
und an der Oberseite des Schachtes verankert ist. Die
Umlenkräder 11 und 12 sind befestigt z.B. an dem Boden des Aufzugwagens,
so daß der Wagen sich mit diesen Rädern bewegt. Das
entgegengesetzte Ende des Zugseils ist weiterhin an der Oberseite des
Schachtes befestigt, von wo es nach unten um ein Umlenkrad 13
herumläuft, das an dem Gegengewicht 3 angebracht ist und sich
mit diesem bewegt, dann wiederum um ein anderes Umlenkrad 14,
von dem aus das Zugseil in Richtung auf den Boden des Schachtes
läuft, ein Umlenkrad 15 umläuft und auf das Treibrad 6 gelangt.
Der Aufzugschacht ist selbstverständlich mit zumindest einer
Führungsschiene 16 (Fig. 2) für den Wagen versehen. Fig. 2 zeigt
mehrere parallele Zugseile, wohingegen in Fig. 1 aus Gründen der
Klarheit lediglich ein Zugseil abgebildet ist. Hinsichtlich der
Ausführung der Erfindung ist die Anzahl der Zugseile in keiner
Weise begrenzt.
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Der Maschinenraum 8 ist mit einer Abdeckung 25 versehen, die
drehbar an einem Gelenk 24 am oberen Teil des Raums montiert
ist. In Fig. 2 ist die Abdeckung in einer teilweise geöffneten
Position dargestellt. Wenn es notwendig ist, kann die Abdeckung
mehr als eine Klappe, z.B. drei Klappen aufweisen, die in
unterschiedliche Richtungen öffnen.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem der Aufzug durch eine Trommelmaschine
angetrieben ist. In diesem Fall wird kein Gegengewicht benötigt, so daß
die Seilaufhängung einfach ist. Die Maschine 4 ist wiederum in
einem dafür vorgesehenen Raum seitlich des Aufzugschachtes
unterhalb des untersten Flurausstiegs angeordnet. In dieser
Ausführungsform besteht die Maschine aus einem Motor 5 und einer
durch diese angetriebene Trommel 17, wobei die Zugseile (das
zugseil) an der Trommel befestigt sind. Das Leistungsgetriebe
zwischen dem Motor und der Trommel ist nicht dargestellt, kann
jedoch in irgendeiner bekannten Weise ausgeführt sein. Das Seil
läuft von der Trommel 17 zu einem Umlenkrad 18 unter dem
Aufzugwagen 2 und dann um ein anderes Umlenkrad 19 herum zur Oberseite
des Schachtes, von wo es zu einem Umlenkrad 11 wieder
herunterkommt, das an dem Aufzugwagen befestigt ist. Wiederum führt das
Zugseil um ein weiteres Umlenkrad 12 (Fig. 4), das an der
anderen Seite des Wagens befestigt ist und führt hinaus zu seiner
Verankerung an der Oberseite des Schachtes. Fig. 3 zeigt nicht
die Struktur der Abdeckung, jedoch kann diese wie in Fig. 1
ausgebildet sein. Es ist zu beachten, daß die Umlenkräder 18, 11
und 12 in Fig 4 etwas mißverständlich dargestellt sind, weil
diese wie in Fig. 3 zu sehen ist, unterhalb des Aufzugwagens
angeordnet sind und nicht darüber, wie der Eindruck anhand der
Fig. 4 entsteht. Es war jedoch Ziel, die Umlenkräder komplett
darzustellen, um die Anordnung der Zugseilaufhängung klarer
darzustellen.
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Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Erfindung in
einem hydraulisch betriebenen Aufzug angewendet wird. Die
Anordnung umfaßt eine Antriebsmaschine 4 bestehend aus einem Motor
und einer Hydraulikeinheit, die an sich bekannt sind. Die
Hydraulikeinheit ist über eine Ölleitung 20 verbunden mit dem
Ölraum eines Hydraulikzylinders 21. Der in dem Zylinder sich
bewegende Kolben 22 ist direkt an dem Aufzugwagen 2 befestigt.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist derart ausgebildet, daß
die Abdeckung einen Sicherheitszaun bildet, wenn sie geöffnet
ist.
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Der Maschinenraum und die dazu gehörende Ausrüstung wie z.B. die
Aufzugmaschine 4 und deren Steuereinheit können als eine
Liefereinheit in der Firma hergestellt und installiert werden. In
diesem Fall ist es möglich, die gesamte Einheit vor Ort, z.B. durch
Einschließen in Beton, zu montieren.
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In den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ist der
Maschinenraum auf der Vorderseite des Aufzugwagens angeordnet, das ist
auf der Seite, wo die Aufzugtüren angeordnet sind. Dort ist
üblicherweise mehr freier Platz verfügbar als anderswo. Jedoch
kann der Maschinenraum genauso auf irgendeinem anderen Seite des
Schachtes angeordnet werden, falls dies notwendig sein sollte.
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Es ist für einen Fachmann ersichtlich, daß verschiedene
Ausführungsbeispiele der Erfindung nicht auf die oben beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt sind, sondern daß diese
innerhalb des Schutzbereichs der folgenden Ansprüche variiert werden
können. So muß z.B. ein hydraulischer Aufzug nicht
notwendigerweise wie in Fig. 5 dargestellt, direkt wirkend sein, sondern
eine Anwendung der Erfindung bei indirekt wirkenden
hydraulischen Aufzügen ist ebenfalls möglich.