GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft Trokare oder Nadeln,
die dazu verwendet werden, um Katheter zur Wunddrainage in
des Körper eines Chirurgiepatienten einzuziehen oder
einzusetzen. Der erfindungsgemäße Trokar kann vor Gebrauch gebogen
werden, bis er die gewünschte Krümmung aufweist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Katheter zur Wunddrainage bestehen in der Regel aus
einem flexiblen Drainageabschnitt und einem flexiblen
Abflußschlauchabschnitt. Der Drainageabschnitt ist einstückig mit
dem Abflußabschnitt ausgebildet oder damit verbunden. Der
Drainageabschnitt wird in der oder angrenzend an die Stelle
der Wunde plaziert, und der Abflußabschnitt führt durch die
Haut des Patienten und ist an eine Vakuumguelle
angeschlossen, um die Wunde zu entwässern.
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Zum Einsetzen von Kathetern zur Wunddrainage oder von
Schläuchen in Drainageplätze bei chirurgischen Wunden oder an
die Stelle einer chirurgischen Wunde durch die Haut des
Patienten werden allgemein Trokare verwendet. Bei diesen Trokaren
ist meist der Katheter oder Schlauch an einem Ende des
Trokars angebracht, so daß der Schlauch dem Trokar auf seinem
Weg durch den Körper des Patienten folgt.
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Zum Einsetzen eines Katheters zur Wunddrainage in den
Körper eines Patienten können verschiedene Techniken
angewandt werden. Zum Beispiel kann der Chirurg den
Drainageabschnitt und einen kleinen Teil des Abflußschlauchabschnittes
einfach in die Wunde einlegen, den Einschnitt schließen und
um den Abflußschlauchabschnitt vernähen. Diese Technik ist
nicht immer ausreichend, da es schwer ist, den Bereich um den
Abflußschlauch durch Nähen vollständig zu schließen, so daß
die Wunde infiziert werden kann. Besser ist es, einen Trokar,
der bereits an einem Ende des Abflußschlauches angebracht
sist, so durch gesundes Gewebe zu legen, daß er an einer
Stelle in der Wunde im Körper des Patienten beginnt und den
Körper an einer Stelle verläßt, die an die Wunde angrenzt. Der
Chirurg zieht den Abflußschlauchabschnitt mit dem Trokar
durch das Gewebe, bis der Katheter an der richtigen Stelle
ist und die Drainage in der Wunde liegt. Da der
Abflußschlauch den Körper an einer Stelle neben der Wunde verläßt,
kann die Wunde durch Nähen vollständig geschlossen werden,
wodurch sich das Infektionsrisiko verringert.
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Die Trokare werden mit einer leichten Biegung in der
Nähe des spitzen Endes hergestellt, so daß sie durch die Haut
des Patienten manipuliert werden können. Der Katheter oder
Drainageschlauch folgt dem vom Trokar geschaffenen Weg, bis
das Drainageende des Schlauches an der gewünschten Stelle im
Körper ist und der Abflußabschnitt des Katheters außerhalb
des Körpers des Patienten liegt. Der Trokar wird dann vom
Schlauch abgeschnitten und der Schlauch mit einer
Wunddrainagepumpe oder einer Vakuumquelle verbunden.
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Im US-Patent 4 398 910 ist der Gebrauch eines Trokars
auf diese Weise beschrieben.
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Im US-Patent 4 359 053 ist das Befestigen eines
Plastikschlauches an einem Trokar oder einer Nadel für den gleichen
Zweck beschrieben.
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Die Trokare bestehen gewöhnlich aus einem sehr harten
rostfreien Stahl für chirurgische Zwecke oder aus einem
ähnlichen Material, so daß sie mit einer sehr feinen Spitze
versehen werden können, die es ermöglicht, daß das distale bzw.
geschärfte Ende des Trokars durch das Körpergewebe dringen
kann. Im allgemeinen ist bei einer Herstellung gemäß dem US-
Patent 4 398 910 der Trokar leicht um etwa 15º gebogen, damit
der Trokar im Körper des Patienten so manipuliert werden
kann, daß der Schlauch für die Wunddrainage genau an der vom
Chirurgen gewünschten Stelle plaziert werden kann. In vielen
Fällen ist es jedoch schwierig, den Schlauch für die
Wunddrainage richtig zu Positionieren, da es mit Schwierigkeiten
verbunden sein kann, den Trokar durch den Körper des
Patienten zu bringen, ohne auffeste Teile wie Knochen zu stoßen.
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Das DE-U-87 12 927 beschreibt ein nadelartiges
Instrument zum subkutanen Einsetzen von Kathetern. Der Katheter
kann am hinteren Ende des Instruments befestigt sein; das
vordere Ende des Instruments ist mit einem halbkugelförmigen
Kopf versehen. Das Instrument wird aus einem weichen
rostfreien Stahl hergestellt, so daß es biegbar ist.
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Ein biegbarer Trokar nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 ist aus der FR-A-2 512 677 bekannt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Mit der vorliegenden Erfindung wird der im Patent
anspruch 1 angegebene Trokar geschaffen, der normalerweise dazu
dient, einen Schlauch zur Wunddrainage in den Körper eines
Patienten einzusetzen, wobei der Trokar vom Chirurgen leicht
in die Form gebracht werden kann, die vom Chirurgen gewünscht
wird. Dadurch ist ein leichteres und genaueres Einsetzen des
Katheters zur Wunddrainage an der gewünschten Stelle im
Körper des Patienten möglich. Der Trokar weist einen Bereich mit
verringertem Querschnitt auf, der es ermöglicht, den Trokar
mit einer Kraft zu biegen, die von den Händen des Chirurgen
aufgebracht werden kann.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Trokar, wobei
die Spitze des Trokars gestrichelt in zwei verschiedenen
Positionen dargestellt ist.
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Die Fig. 2 zeigt den erfindungsgemäßen Trokar in gerader
Form.
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Die Fig. 3 zeigt den bekannten Trokar.
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Die Fig. 4A zeigt die Verwendung des erfindungsgemäßen
Trokars und den beabsichtigten Weg des Trokars durch einen
Körper.
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Die Fig. 4B zeigt die Position des Katheters zur
Wunddrainage, nachdem er dem Weg des Trokars folgend in den
Körper eingesetzt wurde.
GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der biegbare Trokar der vorliegenden Erfindung weist
einen im wesentlichen kreisrunden Schaft 10 mit einer
dreieckigen Spitze 11 am distalen Ende und einer Schlauchbefestigung
12 am proximalen Ende auf. An einer Stelle, die vorzugsweise
zwischen der Mitte des Trokars und dem distalen Ende liegt,
befindet sich ein Bereich 13 mit verringertem Querschnitt,
der an beiden Enden 14 konisch zuläuft. Der Trokar besteht
aus einem Material, das mit einer feinen Spitze versehen
werden kann. Das Material ist ausreichend hart, damit der Trokar
seine Spitze behält. Der Trokar muß auch vor Gebrauch
sterilisiert werden können. Obwohl diese Kriterien von vielen
Materialien erfüllt werden, etwa Schmiedeeisen und auch manchen
harten Kunststoffmaterialien, ist das Material der Wahl ein
rostfreier Stahl der Güteklasse 303. Die Gesamtlänge des
Trokars beträgt meist etwa sechs Zoll (15,2 cm). Die Mitte des
Bereiches 13 mit verringertem Querschnitt liegt zwischen zwei
und zwei drei Viertel Zoll (50 - 70 mm) vom distalen oder
spitzen Ende des Trokars entfernt. Diese Position kann
variieren, im allgemeinen sollte jedoch der verringerte Abschnitt
bei nicht mehr als der Hälfte des Abstandes zwischen dem
distalen Ende und dem proximalen Ende des Trokars liegen. Die
Verringerung der Querschnittsfläche des Schaftes des Trokars
sollte so sein, daß der Trokar vom Chirurgen leicht in die
gewünschte Form gebogen werden kann. Der Trokar sollte jedoch
auch nicht so flexibel sein, daß er sich im Gebrauch beim
Auftreffen auf einen harten Gegenstand wie einen Knochen im
Körper von selbst biegt. Der Trokar kann bis zu einem Winkel
von etwa 60º bis 90º gebogen werden, ohne daß er bricht.
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Trokare der Art, wie sie zum Legen von Schläuchen oder
Kathetern zur Wunddrainage verwendet werden, haben einen
Durchmesser von etwa 0,125 bis 0,250 Zoll (3 bis 6,5 mm) und
eine Länge von etwa 6 Zoll (150 mm). Wenn der Trokar einen
Durchmesser von etwa 0,125 Zoll (3 mm) oder weniger hat, kann
er ohne Verringerung seiner Querschnittsfläche gebogen
werden, er läßt sich jedoch viel leichter biegen, wenn der
Querschnitt verringert ist. Wenn der Trokar einen Durchmesser von
über etwa 0,150 Zoll (3,8 mm) hat, ist er nur schwer zu
biegen. Eine Verringerung des Querschnittes des Trokars auf etwa
0,08 bis 0,1 Zoll (2 bis 2,5 mm) ermöglicht es, daß der
Trokar vom Chirurgen in die gewünschte Form gebogen werden kann.
Im allgemeinen liegt die Kraft, die zum Biegen des
Trokars in die gewünschte Form erforderlich sein soll, zwischen
44,5 und 178 N (10 und 40 Pfund), vorzugsweise zwischen 89
bis 133,5 N (20 bis 30 Pfund). Diese Kraft kann vom Chirurgen
leicht mit den Händen aufgebracht werden. Das Ausmaß der
Verringerung der Querschnittsfläche des Schaftes liegt etwa
zwischen 8% und 20%, im allgemeinen kann bei einem rostfreien
Stahl der Güte 303 ein Schaft mit einem verringerten
Durchmesser von etwa 3/32 Zoll (2 bis 3 Millimeter) leicht vom
Chirurgen in die gewünschte Form gebogen werden. An jedem
Ende des Abschnittes mit verringertem Durchmesser befindet sich
eine konische Verjüngung 14 vom Abschnitt 15 mit großem
Durchmesser zum Abschnitt 13 mit verringertem Durchmesser.
Die Verjüngung 14 trägt dazu bei, zu verhindern, daß Gewebe
im Abschnitt mit verringertem Durchmesser hängenbleibt, wenn
der Trokar durch das Gewebe gezogen wird.
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Es ist anzumerken, daß es bei dem bekannten Trokar der
Fig. 3 mit gleichbleibendem Durchmesser sehr schwer, wenn
nicht unmöglich ist, den Schaft des Trokars stärker zu
biegen.
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Im Gebrauch ist, wie in den Fig. 4A und 4B gezeigt, der
Katheter 16 am proximalen Ende des Trokars angebracht. Der
Trokar wird in die gewünschte Form gebogen und auf einem
gekrümmten Weg durch den chirurgisch erzeugten Lappen in der
shaut des Patienten gezogen, wie es mit der gestrichelten
Linie 17 angedeutet ist. Normalerweise wird der Trokar von der
Operationsstelle aus durch die Haut des Patienten gezogen.
Der Katheter 16 folgt dem Weg des Trokars, und nachdem der
Trokar vom Patienten entfernt wurde, wird der Schlauch an die
richtige Stelle gebracht, um die Wunde des Patienten zu
entwässern, wie es in der Fig. 4B gezeigt ist. Der Trokar wird
dann auf die bekannte Art vom Schlauch abgeschnitten und der
Schlauch an eine Drainagepumpe angeschlossen.