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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiter-
Steckverbinders, in dem der Lichtwellenleiter im Innern des Steckverbinders
von einer Abschlußhülse (Quetschhülse) umgeben ist. Ein solcher
Steckverbinder wird verwendet, um die Enden von Lichtwellenleitern lösbar
miteinander zu verbinden, so daß von dem einen Wellenleiter ausgesandtes Licht
mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad in einen gegenüberliegenden
Wellenleiter eingekoppelt wird.
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Aufgrund von Sprüngen in den Brechungsindices an den Wellenleiterenden
kann es im Kopplungsbereich der Wellenleiter zu unerwünschten
Lichtreflexionen kommen. Licht, das einen Wellenleiter verläßt, kann
beispielsweise an solch einer Grenzfläche in den Wellenleiter zurückgeworfen
werden und in dem Lichtwellenleiter-System, von welchem der betreffende
Wellenleiter einen Teil bildet, Anlaß zu unterschiedlichen Störungen geben.
Eine solche Rückstrahlung kann besonders in Systemen, in welchen
Meß- oder Datensignale entlang der Wellenleiter übertragen werden, störend und
lästig in Erscheinung treten. Daher ist es wünschenswert, über
Lichtwellenleiter-Steckverbinder zu verfügen, in denen ein solches "zurückkehrendes"
Licht nicht zu verzeichnen ist, d.h. über Steckverbinder mit einer hohen
Rücklaufdämpfung zu verfügen. Insbesondere erfordern moderne
Lichtwellenleiter-Kommunikationssysteme Lichtwellenleiter-Steckverbinder mit einer
hohen Rücklaufdämpfung.
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Im Ergebnis der auf eine hohe Rücklaufdämpfung gerichteten Anstrengungen
sind bislang drei unterschiedliche Arten von
Lichtwellenleiter-Steckverbindern entwickelt worden:
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Gemäß einem ersten Herangehen sind die Endflächen der beiden
Steckverbinder
(d.h. der Wellenleiter- und der Abschlußhülsen-Endflächen) lotrecht in
Bezug auf die Längsachse des Wellenleiters angeordnet, und die Endflächen
der beiden einander gegenüberliegenden Wellen leiter stehen in gegenseitigem
Kontakt. Gemäß einer zweiten Art von Steckverbindern sind die einander
gegenüberliegenden Wellenleiter-Endflächen räumlich getrennt an geordnet, und
der Spalt zwischen den Endflächen ist mit einem den Brechungsindex
anpassenden Fluid gefüllt, um Glas-Luft-Übergänge, die Reflexionen verursachen
könnten, zu vermeiden. Gemäß einer dritten Herangehensweise sind die
Endflächen beider Steckverbinder in Bezug auf die Steckverbinderachse unter
einem bestimmten Winkel geneigt, und die beiden Steckverbinder sind so
miteinander verbunden, daß die Wellenleiter-Endflächen nicht miteinander in
Kontakt stehen. Obwohl Reflexionen an den Glas-Luft-Übergängen auftreten,
werden diese unter einem Winkel in das Glas reflektiert, der größer ist, als
der Eintrittswinkel des Wellenleiterkerns. Das reflektierte Licht wird daher
vom Wellenleiter abgelenkt und beeinflußt das Betriebsverhalten
(Leistungsvermögen) der Wellenleiterkopplung nicht.
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Unter den angeführten drei Alternativen weist die dritte typischerweise
hinsichtlich der Rücklaufdämpfung gute Leistungskennwerte auf. Solche
Steckverbinder lassen sich jedoch nur schwierig herstellen, und es fehlt
ihnen die erforderliche Kompatibilität mit den sehr verbreiteten Wellenleiter-
Verbindungssystemen mit 2,5-mm-Abschlußhülsen-Durchmesser.
Insbesondere ist es, da die Weite des Luftspalts zwischen den beiden Wellenleiter-
Endflächen präzise eingehalten werden muß, erforderlich, den Steckverbinder
mit zusätzlichen mechanischen Teilen auszustatten, welche eine sehr exakte
Justierung des zwischen beiden Wellenleitern erforderlichen Abstands
ermöglichen. Dieser bekannte Steckverbinder wird daher mechanisch komplex,
mit erheblichen Anforderungen an die Fertigungstoleranzen der verwendeten
Teile.
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Aus JP-A-57 156 159 ist ein Lichtwellenleiter-Steckverbinder bekannt, in
dem die Lichtwellenleiter-Endflächen im Verhältnis zur Lichtwellenleiter-
Achse geneigt sind, und die Kabelabschlußhülse hat eine Endfläche, die sich
über die Endfläche des Wellenleiters hinaus erstreckt und die senkrecht zur
Achse des Wellenleiters angeordnet ist. Dieser Steckverbinder wird mittels
eines sphärischen Schleifwerkzeugs hergestellt, das um eine Achse rotiert,
die parallel zur Achse des Wellenleiters liegt. Dank eines seitlichen Versatzes
der Rotationsachse des Schleifwerkzeugs relativ zur Wellenleiterachse hat
das Schleifen die Wirkung, daß die Wellenleiter-Endfläche relativ zur
Wellenleiterachse
geneigt ausfällt. Um bei der Ausbildung des Neigungswinkels der
Wellenleiter-Endfläche einen hohen Genauigkeitsgrad zu erreichen, muß der
seitliche Versatz genauestens justiert werden.
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Im Verhältnis zum Stand der Technik löst die Erfindung das Problem, ein
Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiter-Steckverbinders bereitzustellen,
welches gewährleistet, daß eine hohe Genauigkeit für den Neigungswinkel
der Wellenleiter-Endfläche erhalten werden kann, auf einfachere Weise.
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Gemäß der Erfindung besteht das Schleifwerkzeug aus einem Zylinder, der
um eine Achse rotiert, die in Bezug auf die Wellenleiterachse eine Neigung
aufweist. Bei einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Steckverbinder steht die Abschlußhülsen-Endfläche des Steckverbinders von
der Endfläche des Wellenleiters ab, und der überstehende Teil ist so
gestaltet, daß er eine Lagerfläche (Abstützfläche) für den gegenüberliegenden
Steckverbinder abgibt. Auf diese Weise können beide Steckverbinder in
einen direkten physischen Kontakt miteinander gebracht werden, wobei die
Wellenleiter-Endflächen sogar noch einen vorbestimmten Abstand
voneinander einhalten. Aufgrund dieses Abstands und der Neigung der Wellenleiter-
Endflächen ist gewährleistet, daß an den Wellenleiter-Endflächen reflektiertes
Licht nicht wieder in die Wellenleiter eingekoppelt wird. Da die beiden
Steckverbinder in gegenseitigem Kontakt stehen, ist die (notwendige) Distanz
zwischen den Wellenleiter-Endflächen genau eingehalten, ohne daß mechanisch
komplexe räumliche Anordnungen wie nach dem bekannten technischen
Stand erforderlich wären.
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Ein gemäß der Erfindung gefertigter Steckverbinder kann leicht aus einem
Steckverbinder mit einer zylindrischen Abschlußhülse und einer zur
Wellenleiterachse senkrechten Wellenleiter-Endfläche, wie z.B. den im Handel
verfügbaren Steckverbindern mit einer Wellenleiter-Abschlußhülse von 2,5 mm
Durchmesser, hergestellt werden: ein entsprechender Steckverbinder wird
mittels eines geeigneten Schleifwerkzeugs bearbeitet und ein Teil der
Abschlußhülse und der Wellenleiter-Endregionen entfernt, so daß ein
überstehender Teil der Abschlußhülse als Abstützfläche wirkt und eine geneigte
Wellenleiter-Endfläche zurückbleibt. In einer vorzugsweisen Ausführungsform
ist das überstehende Segment ein Teil der ursprünglichen Abschlußhülsen-
Endfläche (senkrecht auf der Wellenleiter-Achse) und umfaßt wenigstens 50
% des Umfangs der ursprünglichen Abschlußhülse. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann bei jedem standardmäßigen zylindrischen Wellenleiter-
Steckverbinder Anwendung finden, um diesen zu einem Steckverbinder mit
einer hohen Rücklaufdämpfung zu modifiziereh. Dabei sind keinerlei
besondere Teile von Nöten. Der Schleifprozeß ist sehr einfach und erfordert keine
kostenintensive Bearbeitung.
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Zwei nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigte Steckverbinder
können einander gegenüberliegend und in gegenseitigem Kontakt stehend
angeordnet werden, wobei die Wellenleiter-Endflächen parallel zueinander
liegen und einen eindeutig definierten Luftspalt aufweisen, und auf diese
Weise ein Verbindungsglied für Wellenleiter mit einer hohen
Rücklaufdämpfung bilden. Die Erfindung gestattet es, daß herkömmliche Steckverbinder-
Komponenten, beispielsweise herkömmliche Aufnahmehülsen (Steckdosen)
mit Paßfedern zur Halterung der beiden Steckverbinder in einer festliegenden
winkelmäßigen und axialen gegenseitigen Beziehung zum Einsatz kommen.
Ein gemäß Erfindung gefertigter Steckverbinder ist auch mit herkömmlichen
Steckverbindern kompatibel und erfährt lediglich eine geringfügige
Verschlechterung in seiner Einfügungsdämpfung, wenn er mit diesen verbunden
wird. Ein weiterer Vorzug der Erfindung ist es, daß ein an einem Ende
offener Steckverbinder keinen Abschluß oder Adapter benötigt, um eine hohe
Rücklaufdämpfung zu erzielen.
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Die Erfindung stellt demgemäß einen vielseitigen, leicht zu fertigenden
Steckverbinder mit einer hohen Rücklaufdämpfung bereit. Da ein physischer
Kontakt zwischen den Wellenleiter-Endflächen nicht besteht, verfügt der
Steckverbinder über eine höhere Lebensdauer und Zuverlässigkeit als
Steckverbinder mit einem direkten Kontakt zwischen den Wellenleitern. Der
Abstand zwischen den Wellenleiter-Endflächen und die betreffenden Winkel
lassen sich durch die Wahl geeigneter Schleifparameter mühelos steuern, ohne
daß Abstandshalter erforderlich wären.
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung detaillierter und unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert:
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Figur 1a stellt ein optisches Steckverbindersystem gemäß Erfindung mit
zwei gekoppelten Steckverbinder-Teilstücken im Querschnitt
dar.
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Figur 1b zeigt das Steckverbindersystem von Fig. 1a in einer Draufsicht.
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Figur 2a ist ein Querschnitt durch das Endstück einer
Kabelabschlußhülse gemäß Erfindung.
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Figur 2b ist eine Seitenansicht des in Fig. 2a gezeigten Teilstücks, und
zwar 90º um die Achse des Lichtwellenleiters gedreht.
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Figur 2c ist eine Draufsicht auf das in Fig. 2a gezeigte Teilstück.
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Figur 3a ist eine Seitenansicht von zwei ineinandergreifenden
Abschlußhülsen-Endstücken des in Fig. 1a gezeigten
Steckverbindersystems.
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Figur 3b ist ein Querschnitt entlang der punktierten Linie A-B in Fig. 3a,
um die Kontaktregion der beiden Abschlußhülsen zu
veranschaulichen.
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Figur 4a ist eine Seitenansicht der beiden Abschlußhülsen-Endstücke
eines Steckverbindersystems der Erfindung, worin die
Wellenleiter der beiden Steckverbinderteile geringfügig gegeneinander
versetzt sind.
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Figur 4b ist ein Querschnitt durch die Kopplungsregion der beiden
Wellenleiter um die Verschiebung zu zeigen.
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Figur 4c ist eine vergrößerte Ansicht der Kopplungsregion der beiden
Steckverbinderteile.
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Figur 1a stellt die Ansicht eines seitlichen Querschnitts von zwei
erfindungsgemäß gefertigten Steckverbinderteilen dar, die so miteinander gekoppelt
sind, daß Licht aus dem einen Lichtwellenleiter im ersten Steckverbinderteil
auf einen im zweiten Steckverbinderteil befindlichen Lichtwellenleiter
übertragen wird. Das erste Steckverbinderteil umfaßt ein Steckverbindergehäuse
3 sowie eine Abschlußhülse 1, die aus dem Gehäuse 3 herausragt, und die
mit der Abschlußhülse 2 des zweiten Steckverbinderteils in Kontakt gebracht
werden kann. Ein Lichtwellenleiter ist entlang der Längsachse 10 der beiden
jeweiligen Steckverbinderteile mit seinen Endflächen in der Kontaktregion 5
angeordnet. Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht in der Form der
Endabschnitte der Abschlußhülse und des Lichtwellenleiters in der
Kontaktregion 5. Diese Form wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 2a
und 2c näher erläutert werden.
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Der Steckverbinder in Fig. 1a umfaßt weiterhin eine zylindrische
Aufnahmehülse 7, entlang deren Mittelachse eine Hülse 6 zur Führung der
Abschlußhülsen 1 und 2 der beiden jeweiligen Steckverbinderteile angeordnet ist. Die
Aufnahmehülse ist typischerweise mit einem Außengewinde (nicht
dargestellt) versehen, und die Steckverbinderteile sind von Schraubkappen (nicht
dargestellt) umgeben, die an jeder Seite mit der Aufnahmehülse
zusammengeschraubt werden können, so daß eine festsitzende Verbindung der beiden
Steckverbinderteile erreicht wird. Die Steckverbindergehäuse 3 und 4 weisen
jeweils Vorsprünge 8 und 9 auf, die in entsprechende Schlitze 11 und 12 der
Aufnahmehülse 7 hineinpassen. Dies ist in Fig. 1b dargestellt, die eine
Draufsicht auf das in Fig. 1a dargestellte Steckverbindersystem verkörpert. Die
Vorsprünge 8 und 9, auch als Führungsnasen bezeichnet, dienen dem
Zweck, zusammen mit den Schlitzen 11 und 12 eine Drehung der
Steckverbinderteile um die Längsachse 10 zu verhindern.
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Die Steckverbinderteile können darüber hinaus eine Federkraft aufweisen
derart, daß die Abschlußhülsen 1 und 2 durch eine rückwirkende Kraft
gegeneinander gedrückt werden, wodurch stets ein guter Kontakt zwischen
den beiden Endflächen gesichert ist. Eine solche elastische (rückfedernde)
Kopplung von Steckverbinderteilen ist beispielsweise im Zusammenhang mit
optischen Steckverbindern bekannt, die über planparallele, in einem Winkel
von 90º zur Achse des Lichtwellenleiters angeordnete Endflächen verfügen.
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Prinzipiell kann ein Steckverbinder gemäß der Erfindung aus konventionellen
Komponenten aufgebaut werden, wie sie bei optischen Steckverbindern mit
planparallelen Endflächen, die in einem Winkel von 90º zur Achse des
Lichtwellenleiters angeordnet sind, Verwendung finden, wenn nur die
Abschlußhülse und die Wellenleiter-Endflächen erfindungsgemäß gestaltet sind.
Insofern, als konventionelle Teile verwendet werden können, erweist sich der
erfindungsgemäße Steckverbinder in seiner Herstellung als konstengünstig.
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In den Figuren 2a bis 2c sind ins einzelne gehende Ansichten von der Form
des Endabschnitts der Abschlußhülse 1 in der Kontaktregion 5 gemäß Fig.
1a gezeigt. Abschlußhülse 2 hat in der Region 5 die selbe Form wie die
Abschlußhülse 1 und ist deshalb nicht dargestellt. Ein Lichtwellenleiter 20 ist
entlang der Längsachse 10 von Abschlußhülse 1 angeordnet. Der
Wellenleiter kann beispielsweise in die Abschlußhülse 1 eingeklebt sein. Entsprechend
einem wichtigen Merkmal der Erfindung weist die Endfläche der zylindrischen
Abschlußhülse 1 eine Aussparung (Vertiefung) 21 auf, die sich über den
Mittelpunkt der Abschlußhülsen-Endfläche, d.h. dem Schnittpunkt
(Durchdringungspunkt) der Achse 10 mit der Endfläche, hinaus erstreckt. Endfläche
23 des Wellenleiters 20 ist auf diese Weise eine bestimmte Strecke von dem
ebenen Abschnitt 22 der Endfläche zurückgesetzt.
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Figur 2c zeigt eine Draufsicht auf die Abschlußhülsen-Endfläche zwecks
weitergehender Veranschaulichung der Positionierung der Aussparung 21,
die durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Der ebene Abschnitt 22 der
Abschlußhülsen-Endfläche liegt in einer zur Längsachse 10 des Wellenleiters
20 senkrechten Ebene. Die Aussparung 21 in Figur 2c kann, ausgehend von
einer Abschlußhülse mit einer auf ihrer Längsachse senkrechten Endfläche
und einem entlang der zentralen Achse der Abschlußhülse angeordneten
Wellenleiter, dessen Endflächen in einer Ebene mit der
Abschlußhülsen-Endfläche liegen, mittels eines Schleifverfahrens erzeugt werden. Ein
zylindrisches Schleifwerkzeug, das um seine Zylinderachse rotiert, findet
Verwendung, wobei die Achse des Schleifzylinders in einem bestimmten Winkel zu
der Ebene, die die ebene Endfläche enthält, geneigt ist. Demgemäß
entspricht die Neigung der Linie 24 in Fig. 2a der Schrägstellung des
Schleifwerkzeugs. Die Linie A-B in Fig. 2c veranschaulicht den in Fig. 2a
gezeigten Schnitt.
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Figur 2b ist die Ansicht eines Schnitts entlang der Linie C-D in Fig. 2c. Man
sieht, daß die Endfläche des Wellenleiters 20 unterhalb des ebenen
Abschnitts 22 der Abschlußhülse 1 gelegen ist. Der Schnitt entlang der Linie A-
B in Figur 2c entspricht Figur 2a.
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Figur 3a zeigt weitere Einzelheiten der Kontaktregion 5 von Figur 1a. Diese
Zeichnung bezieht sich auf eine Situation, in der die beiden
Steckverbinderteile miteinander verbunden werden. Die beiden Abschlußhülsen 1 und 2 mit
den entlang ihrer Achsen angeordneten Wellenleitern sind von gleicher Form,
sind jedoch relativ zueinander 180º um die Achse 10 gedreht. Dies bedeutet
beispielsweise, daß die Aussparung an der ersten Abschlußhülse abwärts,
die Aussparung des anderen Wellenleiters aber aufwärts weist. Die
Abschlußhülsen 1 und 2 werden durch äußere mechanische Bauteile des
Steckverbinders (hier nicht gezeigt) zusammengehalten. Figur 3b zeigt einen
schematischen Querschnitt entlang der Linie A-B. Sie veranschaulicht, wie
die beiden Abschlußhülsen ineinandergreifen. Die schraffierten
(abgeschatteten) Flächen 30 und 31 stellen jene Abschnitte der ebenen Abschlußhülsen-
Endflächen (22 in der Abschlußhülse 1) dar, die in gegenseitigem Kontakt
stehen. Da die beiden Abschlußhülsen 1 und 2 an den Flächen 30; 31 in
physischem Kontakt miteinander stehen, ist auch der Zwischenraum
zwischen den Wellenleiter-Endflächen eindeutig definiert und exakt
reproduzierbar, ohne daß komplizierte Abstandshalter wie nach dem (früheren)
technischen Stand erforderlich wären.
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In einem praktischen erfindungsgemäßen Beispiel wird ein serienmäßiger
Steckverbinder mit einer Abschlußhülse von 2,5 mm Durchmesser und einer
zur Steckverbinderachse senkrechten Abschlußhülsen-Endfläche mittels
eines zylindrischen Schleifwerkzeugs von 12 mm Durchmesser einem
Schleifprozeß unterworfen. Die Achse des Schleifzylinders ist um 6º zur
Ebene der Endfläche geneigt. Die aus dem Schleifprozeß resultierende
Aussparung (Vertiefung) erstreckt sich 200 Mikrometer vom Mittelpunkt des
Steckverbinders (Distanz x in Fig. 2c) entfernt. Die Aussparung hat eine
maximale Tiefe von 156 Mikrometer (Distanz y in Fig. 2b), und die
Wellenleiter-Endfläche ist 25 Mikrometer von der ebenen Endfläche zurückgesetzt.
Mit einem derartigen Steckverbinder kann eine Rücklaufdämpfung besser als
50 dB und eine Einfügungsdämpfung besser als 1 dB erzielt werden. Der
Wellenleiter hat in diesem Beispiel einen Kerndurchmesser von 9 Mikrometer
und einen Manteldurchmesser von 125 mm.
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Die Abschlußhülse in einem erfindungsgemäßen Steckverbinder kann aus
einem jeglichen geeigneten Material, beispielsweise aus Keramik oder einer
Mischung von Keramik mit rostfreiem Stahl oder einer Mischung von
Wolframcarbid und Nickel-Silber bestehen. Das Schleifwerkzeug ist aus einem
hinreichend harten Material hergestellt oder mit diesem beschichtet, das
geeignet ist, die gewünschte Aussparung in der Abschlußhülse zu erzeugen,
wie z.B. Diamant oder Aluminiumoxid.
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Wie in den Figuren 1a und 1b gezeigt, ist die Lage der Abschlußhülsen 1, 2
relativ zueinander mittels der Führungsnasen (Keilnocken) 8, 9 und den
Schlitzen 11, 12 fixiert. Die Endflächen der Abschlußhülsen 1; 2 sind
einander gegenüberliegend in der Weise angeordnet, daß die Aussparung 21 in
der Abschlußhülse 1 um 180º relativ zur Aussparung in Abschlußhülse 2
gedreht ist. Mit anderen Worten, die beiden Abschlußhülsen sind so
angeordnet, daß die Endfläche 23 des Wellenleiters 20 in der Abschlußhülse 1 im
wesentlichen parallel zu der gegenüberliegenden Endfläche des Wellenleiters
in Abschlußhülse 2 gelegen ist. Ein einfacher Weg um diese relative
Orientierung der Ab schlußhülsen zu erreichen ist, die Aussparung in der
Abschlußhülse vorzusehen, d.h. die Schleiffläche liegt bei 90º relativ zur Position der
Führungsnase. Unter Bezugnahme auf die Figur 2c bedeutet dies, daß die
Führungsnase in einer Winkelposition an dem Buchstaben C oder D an
geordnet wird. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, daß standardgerechte
Aufnahmehülsen, bei denen die beiden Schlitze in einer Linie angeordnet
sind, wie dies bei der Aufnahmehülse 7 in Figur 1b der Fall ist, verwendet
werden können. Es versteht sich, daß neben den Führungsnasen und
Schlitzen jedwede andere Mittel, die geeignet sind, die einander gegen
überliegenden Abschlußhülsen in einem festen Winkelverhältnis zu halten,
Verwendung finden können.
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Eine Ausführungsform der Erfindung, die das Leistungsvermögen des
Steckverbinders hinsichtlich Einfügungsdämpfung noch weiter verbessern kann,
soll nunmehr unter Bezugnahme auf die Figuren 4a und 4c erläutert werden.
Die in den Figuren 4a und 4b dargestellten Elemente entsprechen denen in
den Figuren 3a und 3b mit der Ausnahme, daß die Lichtwellenleiter in Figur
4 nicht im Mittelpunkt der Abschlußhülse 1 und/oder der Abstandshülse 2
angeordnet sind. Figur 4 ist eine vergrößerte Ansicht der beiden
Endabschnitte der Wellenleiter 20 und 50, die durch einen Luftspalt 51
voneinander getrennt sind. Die Wellenleiter 20 und 50 sind relativ zueinander
versetzt. Licht, das den Wellenleiter 20 verläßt, wird an der Grenzfläche
zwischen Luftspalt 51 aufgrund der Differenzen im Brechungsindex und der
Neigung der Wellenleiter-Endfläche gebrochen. Ebenso erfolgt eine Brechung
an der Grenzfläche zwischen Luftspalt 51 und dem Wellenleiter 50. Der
resultierende Lichtweg ist schematisch durch die Linie 52 angedeutet. Das
Nichtfluchten hat in diesem Falle die Wirkung, daß ein Maximum der
Lichtintensität von der einen Wellenleiter-Endfläche auf die andere übertragen
wird, wogegen im Falle, daß die Wellenleiter 20 und 50 in einer Linie liegen,
die Lichtbrechung bewirken würde, daß ein (wenn auch kleiner) Teil des den
ersten Wellenleiter verlassenden Lichts den zweiten Wellenleiter verfehlen
wird.
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Die Exzentrizität der in Figur 4 dargestellten Wellenleiter kann entweder
bewußt durch Positionierung des Wellenleiters außerhalb der Längsachse der
Abschlußhülse hergestellt werden, oder es kann auch der Fall eintreten, daß
der Wellenleiter aufgrund von Fertigungstoleranzen außermittig gelegen ist.
Im letzteren Falle ist die Exzentrizität des Wellenleiters vorgegeben
(vorbestimmt), und das Schleifen wird dann derart ausgeführt, daß ein optimaler
Lichtübergang wie in Figur 4 veranschaulicht, erreicht wird. Insbesondere
wird, wenn der Wellenleiter gegen die rechte Seite hin außermittig ist, die
Aussparung in der Abschlußhülsen-Endfläche auf der linken Seite erzeugt
und umgekehrt (siehe Figur 4a). Typische Verschiebungen von Wellenleitern
können im Bereich von 1 Mikrometer liegen.