DE686179C - mittels - Google Patents

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DE686179C
DE686179C DE1937SC114739 DESC114739D DE686179C DE 686179 C DE686179 C DE 686179C DE 1937SC114739 DE1937SC114739 DE 1937SC114739 DE SC114739 D DESC114739 D DE SC114739D DE 686179 C DE686179 C DE 686179C
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DE
Germany
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rock
phonolite
soil
ground
sintering
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Expired
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DE1937SC114739
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English (en)
Inventor
Dr Friedrich Ludwig Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRIEDRICH LUDWIG SCHMIDT DR
Original Assignee
FRIEDRICH LUDWIG SCHMIDT DR
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D1/00Fertilisers containing potassium
    • C05D1/04Fertilisers containing potassium from minerals or volcanic rocks

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Soil Conditioners And Soil-Stabilizing Materials (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung -eines Bodenverbesserüngsmittels Durch die verschiedenen Kunstdüngemittel werden den Kulturböden zwar bei der Düngung die den Pflanzen notwendigen Nährstoffe zugeführt, jedoch findet hierbei im allgemeinen keine Veränderung (Verbesserung) der physikalischen Beschaffenheit des Bodens statt, die eine Humusbildung fördern könnte und eine Vorbedingung für die Erzielung guter Ernten ist. Besonders bei leichten Böden (Sandböden) ist aber die Anreicherung mit Humus von außerordentlicher Wichtigkeit.
  • Humusanreicherung kann aber nur dann regelmäßig eintreten, wenn die Böden die Eigenschaft besitzen, auch bei längeren Trockenperioden einigermaßen Wasser zurückzuhalten, denn sonst verbrennt, wie sich der Landwirt ausdrückt, der Humus, und der Boden wird wieder steril.
  • Bei schweren, tonhaltigen Böden ist diese Gefahr des Verbrennens weniger groß, diese Böden besitzen die Eigenschaft, genügende Wassermengen zurückzuhalten, um über sonst gefährliche Trockenperioden hinwegzukommen, ohne daß ein starker Humusverliue eintritt.
  • Es ;gibt nun gewisse Mineralien, Zeolithe genannt, die in hervorragendem Maße die Eigenschaft aufweisen, Wasser zurückzuhalten, die Wuchsfreudigkeit der Pflanzen anzuregen und die Humusbildung im Ackerboden zu begünstigen, wenn sie einem kranken, gealterten Boden in ausreichender Menge einverleibt werden: Man kann sie als Verjüngungsmittel für den Boden ansehen.
  • Auch für die Pflanzenernährung selbst haben die Zeolithe große Bedeutung, denn obschon sie selbst keine Düngemittel im eigentlichen Sinne sind, da sie hauptsächliche Düngebestandteile .nicht zu enthalten brauchen, so sind sie doch, vermöge ihrer Eigenschaft, Basenaustausch zu bewirken, neben ihrer Fähigkeit, Wasser zu binden, bei der Pflanzenernährung wirksam.
  • Die in der Natur vorkommenden kristallinischen Tonerdesilicate der Urgesteine sind nun nicht ohne weiteres zur Zeolithbildung geeignet, denn sie verlieren im Laufe des sich über Jahrtausende erstreckenden Verwitterungsprozesses das in den Zeolithen notweria dig enthaltene Alkali, sie zerfallen in kies?. saure Tonerde (Lehm) und Kieselsäure.
  • Im Gegensatz hierzu sind die jungvulkaiii= schon Gesteine, zu denen mit in erster Linie die Phonollthe gehören, und von diesem wiederum besonders die sehr alkahreichen Eifelphonolithe ganz besonders zur Bildung von Zeolithen geeignet und damit als Ausgangsstoffe zur Gewinnung eines vorzüglichen Bodenverbes.serungsmittels besonders befähio-t_ Schon vor 3o Jahren sind große Anstrengungen gemacht worden, Eifelphonolith als Kalidüngemittel in die Landwirtschaft einzuführen. Zu diesem Zweckwurde das- Phonolith,gestein staubfein gemahlen. Trotzdem behält es seine kristallinische Struktur bei und wird daher nur langsam durch Verwitterung aufgeschlossen,- so daß etwa 8o% des Kaligehaltes erst im Laufe vieler Jahre zur Wirkung kommen, weshalb dieser Kalidünger nach wenigen Jahren -wieder vom Markte verschwand.
  • Man hatte damals noch nicht erkannt, daß der Wert des Phonoliths nicht nur in dem 7 bis 9% betragenden Kaligehalt lag, sondern auch darin, daß .das Phonolithgestein zur Herstellung eines hervorragenden Bodenverbesserungsmittels ganz besonders gut geeignet ist.
  • Hierzu genügt aber die Feinmahlung allein nicht, sondern das Gestein muß zunächst eine strukturelle Veränderung erfahren, die es erst befähigt, Zeolithe zu bilden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß es einem Glüh- bzw. Schmelzprozeß unterworfen wird, wobei die Erhitzung so. weit getrieben wird, bis eine Probe genügende Basenaustauschfähigkeit zeigt, d. h. z. B. bei hartem Wasser den Härtegrad stark ermäßigt oder beim Behandeln mit Ammoncitratlösung (Petermannscher Lösung) etwa i o % in Lösung gehen läßt. Es ist also ein Sintern des Gesteins bis zum Weichwerden bzw. ein Schmelzen desselben notwendig, ohne daß darauf ein rasches oder plötzliches Abkühlen oder Abschrecken notwendig ist oder erfolgt.
  • Die geschmolzene Masse stellt einen dunklen Glasfiuß dar, der, wenn er nach der langsamen Abkühlung fein gemahlen ist, sich im .Boden unter der Einwirkung von Bodenfeuchtigkeit oder Regenwasser zur Zeolithbildung eignet und damit ein vorzügliches Bodenverbesserungsmittel bildet.
  • In einer amerikanischen Patentschrift ist bereits :ein Verfahren zur Herstellung eines Kalidungemittels, beschrieben, nach dem Granit oder andere kaliumhaltige Mineralien enthaltende Felsgesteine geschmolzen bzw. geintert und dann plötzlich abgekühlt werden.
  • ''I:etzteres geschieht, damit das Schmelzprodukt nicht beim langsamen Abkühlen sein ursprüngliches kristallinisches Gefüge wieder annehmen kann, wodurch das Kali wieder unlöslich würde. Dieses Verfahren bezweckt lediglich die Herstellung eines Kalidüngers und hat auch deshalb keine praktische Bedeutung erlangt.
  • Nicht alle jungvulkanischen Gesteine zeigen jedoch die genannten Eigenschaften des Phonaliths. Der hohe Alkaligehalt des Phonoliths ist für die Zeolithbildung von ausschlaggebender Bedeutung, denn geschmolzener Basalt z. B. zeigt wesentlich andere Eigenschaften, er wird uja. zur Herstellung säurefester Gefäße benutzt.
  • Die Sinterung bzw. Schmelzung nach dem Verfahren der Erfindung verläuft ganz ähnlich wie sie beim Brennen von Zement im Drehofen allgemein üblich ist. Der Durchlauf des vorzerkleinerten Phonolithgesteins unter Erhitzung auf Gelb- bis Weißglut erfordert etwa z Stunden, mehr oder weniger je nach der Länge des Ofens. Die Schmelzung des zerkleinerten Gesteins z. B. im Revolverofen entspricht etwa der Leblanc-Sodaschmelze. Die Dauer einer derartigen Schmelze, ohne das Anheizen, liegt bei etwa i bis z Stunden und ist beendet, wenn die Schmelze so flüssig ist, daß sie aus dem Revolverofen in die darunter gefahrenen eisernen Kastenwagen abgelassen werden kann.
  • Der zur Sinterung bzw. Schmelzung benutzte Phonolith ist keine einheitliche Substanz. Etwa die Hälfte löst sich, wenn fein gepulvert, bei gewöhnlicher Temperatur in verdünnten Säuren, z. B. 5o!oiger Salzsäure. Dieser Umstand dürfte zum Teil darauf beruhen, daß etwa die Hälfte des Alkalitonerdesilicats im langsamen Verwitterungsprozeß aufgespalten und nicht mehr das. ursprÄngliche komplexe Silicat bildet, wobei ein Teil des bereits ausgewaschenen Alkalis durch Kalk und Magnesia ersetzt wurde. Bei der Sinterung bzw. Schmelzung wird nun der alte Zustand bis zu gewissem Grade -wiederhergestellt, mit dem Unterschiede, daß die kristallinische Struktur des Gesteins einer amorphen Platz gemacht 'at, die dann eine chemische Umbildung, wie z. B. die Zeolithbildung, die Angriffe der Atmosphärilien und der Pflanzenwurzel bedeutend erleichtert.
  • Hierbei sei noch bemerkt, daß der geringe Schwefelgehalt in dem Gestein teilweise als Sulfidschivefel vorhanden ist, der beten Lösen des gepulverten Gesteins in Säuren als H2 S entweicht. Im Gegensatz hierzu enthält das gesinterte hzw. geschmolzene Gestein keinen Sulfidschwefel mehr, was noch als eine weitere Verbesserung zu werten ist.
  • Ausführungsbeispiele Die aus dem Steinbruch bezogenen kopfgroßen Gesteinsstücke werden auf einem Steinbrecher zu sog. Schottergröße gebrochen und können in einem Mahlwerk noch auf etwa Erbsengröße zerkleinert werden, wenn Sinterung im Drehofen erfolgen soll.
  • i. Das Mahlgut wird kontinuierlicheinem Drehofen zugeführt, in welchem es auf die notwendige Temperatur von etwa Weißglut, 1000 bis 130o° C, erhitzt wird. Die aus dem Drehofen ablaufende Masse wird nach dem langsamen Abkühlen auf der Halde etwa auf Zementfeinheit gemahlen.
  • a. Es wird ein sog. Revolverofen benutzt. Derselbe arbeitet diskontinuierlich. Jede Schmelzung dauert etwa i bis z Stunden, ohne das Anheizen. Sobald die Schmelze genügend dünnflüssig ist, wird sie in eiserne Kastenwagen abgelassen. Nachdem die Blöcke genügend abgekühlt sind, werden sie wie bei i gemahlen.
  • Derartig gesintertes b.zw. geschmolzenes und dann fein gemahlenes Phonolitligestevn besitzt in Wasser angeschlämmt basenaustauschende Eigenschaften, z. B. ist - es befähigt, hartes Wasser von etwa 2o° Härte, mit dem es gut durchgeschüttelt wird, nach etwa 1tägigem Stehen auf fünf Härtegrade zu ermäßigen.
  • Auch das Verhalten zu ammoniakalis,cher A:mmoncitratlösung (Petermannscher Lösung) zeigt einen charakteristischen Unterschied gegenüber dem unerhitzten Rohphonolith. Während i g fein gemahlener gesinterter Phonolith mit i oo ccm Petei-mannscher Lösung nach etwa 5stündigem Stehen bei .häufigem Durchschütteln und nachherigem Abfiltrieren, Auswaschen und Veraschen des ungelösten Rückstandes nur noch o,9 g wiegt, also io% gelöst wurde, zeigt der gleiche Versuch mit Rohphonolith nur eine geringe Gewichtsabnahme, etwa 2%.
  • In den Boden gebracht, schließt sich das so behandelte fein gemahlene Produkt durch Wasseraufnahme viel leichter 'unter Zeolithbildung auf zu dem Bodenverbesserungs# mittel. Außerdem tritt auch noch der hohe Kaligehalt des Phonolith s beim Basenaustausch als Pflanzennährstoff in Wirkung.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines, Bodenverbesserungsmittels auf zeolithis.cher Grundlage durch Sintern oder Schmelzen von alkalihaltigen Gesteinen und Abkühlen der Masse, dadurch gekennzeichnet, daß Phonolithgestein, insbesondere alkahreiche Eifelphonolithe, durch Erhitzen auf Temperaturen von etwa iooo bis 1300° (Gelb- bis Weißglut) so lange gesintert bzw. geschmolzen werden, bis sich bei fein .gemahlenen Proben eine genügende Basenaustauschfähigkeit nachweisen. läßt, worauf die langsam abgekühlte Masse fein gemahlen wird.
DE1937SC114739 1937-06-26 1937-06-26 mittels Expired DE686179C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1001295B (de) * 1954-06-15 1957-01-24 Ernst Seifert Synthetische Zeolithe zur Bodenverbesserung und Verbesserung des Potentials von Handelsduengemitteln
DE1012933B (de) * 1954-06-10 1957-08-01 Norddeutsche Affinerie Verfahren zur Verbesserung der Bodenstruktur

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1012933B (de) * 1954-06-10 1957-08-01 Norddeutsche Affinerie Verfahren zur Verbesserung der Bodenstruktur
DE1001295B (de) * 1954-06-15 1957-01-24 Ernst Seifert Synthetische Zeolithe zur Bodenverbesserung und Verbesserung des Potentials von Handelsduengemitteln
DE1001295C2 (de) * 1954-06-15 1957-07-04 Ernst Seifert Synthetische Zeolithe zur Bodenverbesserung und Verbesserung des Potentials von Handelsduengemitteln

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