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Flugzeug mit einem oder mehreren Motoren Es sind Flugzeuge bekannt,
bei denen mehrere Rümpfe aus der Mitte versetzt angeordnet sind. Bei derartigen
Flugzeugen ist jeder Rumpfteil mit einer Luftschraube versehen; jede Luftschraube
arbeitet in ihrem eigenen Luftstrahl.
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Der Erfindung liegt nun ein Flugzeug zugrunde, das einen oder mehrere
Motoren hat und eine oder mehrere Luftschrauben, die im letzten Fall aber im gleichen
Luftstrahl arbeiten sollen.
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Erfindungsgemäß wird hier ein unsymmetrischer Aufbau des Flugzeugs
insofern vorgesehen, als das Triebwerk einerseits und ein triebwerkloser Rumpf oder
eine triebwerklose Gondel andererseits aus der Mitte gesetzt sind. Dadurch ,ergibt
-sich ein Flugzeug, das den Vorteil hat, daß der triebwerklose Rumpf bzw. die triebwerklose
Gondel keinerlei durch den Motor oder durch die Motoren verursachte Erschütterungen
aufweist. Der triebwerklose Rumpf weist keinerlei schwere Massen auf, das bedeutet
eine Verminderung der Gefahr bei Unfällen. Weiterhin liegen Brennstoffe und deren
Leitungen nicht in dem Rumpfteil für die Insassen des Flugzeugs, so daß hierdurch
eine Verminderung direkter Feuersgefahr bei Landungsunfällen eintritt. Ferner ist
hervorzuheben, daß die Insassen des Flugzeugs eine unbehinderte Sicht haben. Die
Führer- und Abwehrstände können durch Motoren und Propeller unbehindert denkbar
günstig vorgesehen werden.
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Zum Ausgleich des .durch die Schraube erzeugten Drehmoments weist
die Luftschraubenzugrichtung des Triebwerks einen vom Rumpf abstrebenden Winkel
mit der Längsachse des Flugzeugs auf. Man kann aber auch erfindungsgemäß einem im
Schraubenstrahl liegenden Seitenleitwerk einen bestimmten Winkel zur Längsachse
geben. Dieser Winkel ist so zu bemessen, daß ein Ausgleich der unsymmetrischen Anordnung
bewirkt wird. Man kann aber auch erfindungsgemäß die Vorderkante des Höhenleitwerks
mit der Propellerzugachse einen spitzen Winkel bilden lassen, wodurch ebenfalls
eine Steuerung entgegen dem unsymmetrischen Propellerzug erzielt wird. Die erwähnten
drei Ausgleichsmöglichkeiten für das infolge des unsymmetrischen Aufbaus bedingte
Drehmoment lassen sich selbstverständlich in geeigneter Weise kombinieren. Man kann
beispielsweise sämtliche drei Ausgleichsmöglichkeiten an einem Flugzeug vorsehen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen Abb. i ein Flugzeug in unsymmetrischem Aufbau mit der Steuervorrichtung
am eigentlichen Rumpf, Abb. 2 ein ähnlich durchgebildetes Flugzeug, aber . tnit
der Steuereinrichtung am Triebwerksr umpf,
Abb.3 ein Flugzeug, bei
dem die Steueranlage sowohl am Rumpf als am Triebwerkskörper befestigt ist und >-lbb.
,l eine Abb. i ähnliche Durchbildung, aber mit einer Triebwerksanlage finit eitlem
Motorpaar in Tandemänordnung.
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Der Rumpf i des Flugzeugs gemäß Abb. i ist in bezug auf die gedachte
Längsachse a-a nach der rechten Seite hin verschoben, während die Tr iebwerksanlage
2 nach der anderen Seite hin verschoben ist. Es bereitet keine Schwierigkeiten,
die Trabfläche 3 so- zu formen, daß ihr Auftriebsmittel mit dem irgendwo zwischen
Rumpf und Triebwerk liegenden Schwerpunkt des Flugzeugs annähernd übereinstimmt.
Dieser Schwerpunkt kann beispielsweise auf der Linie a-a liegen. Zum Ausgleich des
durch Schraubenschub und Widerstandszentrum bedingten Drehmoments auf der linken
Seite sind zusätzliche Mittel erforderlich: In der Abb. i sind drei hierzu geeignete
Mittel angedeutet.. Der Motor ist um einen Winkel a aus der Längsachse herausgedreht
worden. Hierdurch wird bewirkt, daß der Schraubenstrahl das senkrechte Leitwerk
4., 5 schräg anbläst, wodurch sich ein die Drehung ausgleichendes Moment einstellt
Der Ausgleich kann aber auch bewirkt werden durch Schräganordnung des Seitenleitwerkes
q.; 5. Das Seitenleitwerk ist gemäß Abb. i um einen Winkel ß in bezug zur Längsachse
verstellt worden. Eine schräge Anblaskante 6 am waagerechten Leitwerk 7 erzeugt
ebenfalls eine erwünschte Gegensteuerung; die Schrägung ist unter einem Winkel y
in bezug zur Senkrechten auf die gedachte Längsachse a-a vorgesehen. -Die in der
Einleitung erwähnten Vorteile der zweimotorigen Flugzeuge treten gemäß der Durchbildung
nach der Erfindung ebenfalls auch für einmotorige Flugzeuge auf. Erfahrungsgemäß
bereitet es keine Schwierigkeiten, bei zweimotorigen Flugzeugen nach Ausfall eines
Motors.das Flugzeug im Gleichgewicht zu halten. Es ist offensichtlich, daß bei einer
Durchbildung "nach der Erfindung wesentlich weniger Schwierigkeiten zu erwarten
sind; da die Unsymmetrie im Vergleich zu dem unsymmetrischen Zustand eines zweimotorigen
Flugzeugs mit einem ausgefallenen Motor sehr klein "ist. (Sie beträgt weniger als
die Hälfte .eines Propellerdurchmessers:) Ist es aus irgendwelchen baulichen oder
betriebstechnischen Gründen erforderlich, das Gewichtszentrum zu trennen vom Widerstandsmittel,
so kann man durch zweckmäßige Lage der Triebwerksanlage, das ist entweder rechts
oder links vom Rumpf, das Drehmoment der Schraube zum Ausgleich eines evtl. wirksamcn
Gewichtsmoments benutzen. Läuft z. B. die Schraube bei einer Anlage, entsprechend
der Abb. i von hinten gesehen, im Uhrzeigersinn, dann ergibt sich ein l,,eaktionsmomeiit
auf das Flugzeug im entgegtngesetzten Sinn. In einem solchen Fall -würde man zweckmäßigerweise
den rechtsliegenden Rumpf stärker beladen.
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Ein Idealfall wird dann eintreten, wenn das Widerstandszentrum nahe
an das Triebwerk geschoben wird und wenn das Gewichtszentrum andererseits so weit
von diesem entfernt angeordnet ist, daß es das Propellerdrehmoment gerade ausgleicht.
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Solche Verhältnisse sind sehr wohl denkbar bei einsitzigen Flugzeugen,
bei denen der Widerstand des kleinen Rumpfes viel geringer ist als der eines Triebwerks
mit Kühlanlage.
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Die Abb. 2 bis .4 lassen einige Abweichungen von der Abb. i erkennen.
In Abb. 2 ist die hintere Verlängerung 8 des Triebwerkkörpers 2 als Träger für.
das Leitwerk y, i o durchgebildet. Der Rumpf i ist verhältnismäßig kurz gehalten.
Abb.3 zeigt die Anordnung der Leitwerkteile i i, 12, 13 an den Verlängerungen
14 und 15 des Triebwerkkörpers 2 und des eigentlichen Rumpfes 3. Die Abb. ¢ zeigt
eine der Abb. i sehr ähnliche Durchbildung; es ist aber ein Motorpaar 16,
17 in Tandemanordnung vorgesehen.