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Verfahren und Vorrichtung zur Kälteübertragung Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Erzeugung von Kälte mittels Verdampfung und Verflüssigung eines
Hilfsmittels, wobei die Verdampfung unter Nutzkälteerzeugung an einer Stelle erfolgen
soll, die höher liegt als die Verflüssigungsstelle.
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Es ist bereits bekannt, ein verflüssigtes Kältemittel .durch eine
Gasblasenpumpe an eine Stelle oberhalb des Verflüssigers zu fördern, wo das Kältemittel
unter Nutzkälteerzeu.gung verdampft. Dieses in Verbindung mit wärmebetriebenen Kälf.eapparaten
vorgeschlagene Verfahren läßt sich. jedoch nur intern im Apparat selbst gebrauchen,
da die Förderhöhe einer Thermosiphonpumpe weit unterhalb z m bleibt. Da der Wärmeverbrauch
einer Thermosiphonpumpe verhältnismäßig groß ist, hat man ferner vorgeschlagen;
als Energiequelle für die Pumpe die Absorptionswärme des Kälteapparates zu benutzen.
Die Förderhöhe der Thermosiphonpumpe bleibt trotzdem sehr beschränkt, so daß, derartige
Anlagen z. B. für Zentralkälteanlagen nicht möglich sind, in denen es sich beispielsweise
darum handelt, vom Keller aus die Verdampfer in mehreren Stockwerken zu beschicken.
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Es ist ferner bereits vorgeschlagen, zum Kühlen von Räumen oder Schränken,
die höher belegen sind als die zur Verfügung stehende Kältequelle, ein Übertragungssystem
zu benutzen, das mit einer Übertragungsflüssigkeit gefüllt ist, die durch eine mechanische
Pumpe in Umlauf gebracht wird. Abgesehen von der Schwierigkeit, eine geeignete Flüssigkeit
für diesen Zweck zu wählen, sind derartige Anlagen wegen der Empfindlichkeit der
mechanischen Pumpe weniger zuverlässig
im Betrieb, und ferner müssen
die Leitungen, wenn man die für den Betrieb erforderliche Energie niedrig halten
will, verhältnismäßig dick bemessen werden, da sich durch umlaufende Flüssigkeit
weniger Kälte transportieren läßt als durch ein Verdampfungs-und Kondensationssystem.
Außerdem sind bei derartigen mit Umlauf eines Kühlmittels arbeitenden Übertragungssystemen
eine Hin-und eine Rücklaufleitung erforderlich.
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Endlich ist bereits vorgeschlagen worden, ein durch. Primärkälte,
z. B. die Kälte eines Absorptionskälteapparates, gekühltes Verdampfungs- und Kondensationssystem
zu benutzen, in dem das Nutzkälte leistende Hilfsmittel nach seiner Verdampfung
und Wiederverflüssigung durch die Primärkälte in einem tiefliegenden Speicher gesammelt
wird, um dann durch Druck im System, der durch eine absatzweise wirksam werdende
Wärmequelle hervorgerufen wird, wieder zu dem höher gelegenen Nutzkälteverdampfer
,gefördert zu werden. Bei dieser bekannten Anlage wird der im Nutzkälteverdampfer
verdampfte Hilfsmitteldampf dazu benutzt, nachArt einerGasblasenpumpe das Hilfsmittel
von der Wärmequelle fernzuhalten. Hört die Verdampfung im Nutzkälteverdampfer auf,
so daß die Gasblasenpumpe zum Stehen kommt, so läuft das im Verdampfer gesammelte
Hilfsmittel kommunizierend zur Wärmequelle über, die so periodisch wirksam wird
und einen Druck erzeugt, der nun wieder das gespeicherte Hilfsmittel zum Nutzkälte
leistenden Verdampfer hebt. Diese .Anlage dürfte einwandfrei arbeiten, solange es
sich nur um einen einzigen Nutzkälte leistenden Verdampfer handelt. Bei Zentralkälteanlagen
tritt jedoch derNachteil auf, daß, wenn beispielsweise die Verdampfer von .drei
Haushaltungen bereits leergekocht sind, ein vierter Verdampfer aber noch verdampft,
die Gasblasenpumpe noch geht, die drei leeren Verdampfer daher noch nicht gefüllt
werden können. Die Erfindung geht daher einen anderen Weg zur Lösung der Aufgabe,
insbesondere für Zentralkälteanlagen. Sie besteht im wesentlichen darin, daß das
sich aus einem oder mehreren Verdampfern imSpeicher sammelndeHilfsmittel, sobald
sich eine bestimmte Menge im Speicher angesammelt hat, zum selbsttätigen Überlauf
zu der nach dem Überlaufen wirksam werdenden Wärmequelle gebracht wird. Hierbei
ist es möglich, die praktischen Abmessungen so zu wählen, d.aß eine neue Auffüllung
leergekochterVerdampfer,derZentralkälteanlage unter allen Umständen schneller erfolgt,
als es bei der bisher bekannten Anordnung der Fall war, die durch Gasblasenpumpenwirkung
.den Zulauf des Hilfsmittels zur Wärmequelle verhinderte. Die Erfindung soll unter
Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben werden, wobei sich weitere
kennzeichnende Merkmale der Erfindung ergeben werden.
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In der Abb. i ist ein einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt.
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In der Abb.2 ist eine abgeänderte Ausführungsform einer Einzelheit
derAbb. i dargestellt.
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In der Abb. 3 ist ein Ausführungsbeispiel schematisch gezeigt, mit
gewissen weiteren Vorteilen.
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Die Abb. 4 stellt ein weiteresAusführungsbeispiel dar, bei dem mehrereVerdampfungsstellen
des Hilfsmittels vorgesehen sind.
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In der Abb. i ist mit io der Kocher eines beispielsweise mit Hilfsgas
arbeitenden Absorptionskälteapparates bekannter Art bezeichnet und mit i i die die
Kocherdämpfe zum nicht dargestelltenKondensator führende Leitung. Ferner ist mit
12 der als Schlinge ausgebildete Verdampfer des Kälteapparates bezeichnet, der durch
die vom Kondensator kommende Leitung 29 mit flüssigem Kältemittel, z. B. Ammoniak,
gespeist wird. Das Hilfsgas wird vom nicht dargestellten Absorber durch die Leitung
13 dem Verdampfer i2 zugeführt, wird in bekannter Weise mit Kältemitteldampf beladen
.und durch .die Leitung 14 zum Absorber .des Kälteapparates zurückgeführt. Der Verdampfer
12 ist ebenso wie ein Speicher 16 für ein verflüssigtes Hilfsmittel eines Übertragungssystems
in einem durch Wärmeisolation 15 geschützten Raum angeordnet. Vom Boden des Speichers
16 führt eine Leitung ig, die einen Flüssigkeitsverschluß 17 bildet, nach
oben, und zwar nach .der Verdampfungsstelle 22, wo die Nutzkälteerzeugung erfolgen
soll. In die Leitung ig ist der Kondensator 18 des Übertragungssystems eingeschaltet.
Er ist im Ausführungsbeispiel als eine Schlinge ausgebildet, die konzentrisch im
Innern der Verdampferschlinge 12 des Kälteapparates angeordnet ist. Die hoch belegene
Verdampfungsstelle 22 ist in einem durch Wärmeisolation 28 abgetrennten Raum, beispielsweise
einem Kühlschrank, angeordnet. Die Leitung ig mündet in einem Sammelbehälter 2o,
von dessen Boden eine Leitung 21 nach einer sekundären Verdampfungsschlinge 22 führt,
die ihrerseits im oberen Teil des Sammelbehälters 2o mündet. Gemäß der Erfindung
ist nun der Speicher 16 durch eine Leitung 23, die ein umgekehrtes U-Rohr 24 enthält,
mit einem Hilfskocher 25 verbunden, der in wärmeleitenderVerbindung mit dem Kocher
io des Kälteapparates steht. Die Leitung 23 mündet in dem Hilfskocher 25 an einer
Stelle, die ein wenig unter dessen oberem Ende liegt. Ferner ist der obere Teil
des
Speichers 16 durch eine Leitung 26 mit einem höher liegenden Teil des Hilfskochers
25 verbunden. Das umgekehrte U-Rohr 2q. stellt einen Überlauf für das im Speicher
16 enthaltene flüssige Hilfsmittel dar, über .den es in den Hilfskocher 25 gelangen
kann.
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Das Übertragungssystem kann das gleiche Mittel wie der Hauptapparat
benutzen, jedoch empfiehlt es sich, für dieses System ein Kältemittel vorzusehen,
das hei der in Frage kommenden Betriebstemperatur einen niedrigeren Druck aufweist
als Ammoniak. Wenn dazu noch als Hilfsmittel für das Übertragungssystem ein vollkommen
geruchloser und vor allem ungiftiger Stoff gewählt wird, läßt sich die Vorrichtung
gemäß der Erfindung ohne besdndere Sicherheitsmaßnahmen für Zentralkälteanlagen
großer Gebäude benutzen.
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Die Anlage gemäß der Abb. i arbeitet im wesentlichen in folgender
Weise. Es sei zunächst angenommen, daß die Übertragungsflüssigkeit, d. h. .das im
Übertragungssystem 16, 2o enthaltene Hilfsmittel, den Sammelbehälter 2o des Kühlraumes
28 nahezu gefüllt hat. Es sei weiter angenommen, daß die Temperatur des Verdampfers
12 des Kälteapparates etwa -15° ist und daß die Temperatur des sekundären Verdampfers
22 etwa - 1o° sein soll. Das Hilfsmittel im Verdampfer22 verdampft dabei, wobei
derDampf durch die Leitung i9 in den Kondensator 18 des Übertragungssystems gelangt,
der vom Verdampfer des Kälteapparates auf - 15' gehalten wird. Bei dieser Temperatur
kondensiert das Hilfsmittel und fließt durch die Leitung i9 und den U-Verschluß
17 in den Speicher 16 hinein. Der Flüssigkeitsspiegel in diesem Speicher steigt
infolgedessen, solange Verdampfung im Verdampfer 22 und Kondensation im Kondensator
18 weitererfolgt. Die Anlage ist nun so bemessen, daß, Wenn ein gewisser Teil der
Flüssigkeit des Verdampfers z2 und also des Sammelbehälters 2o verdampft ist, z.
B. etwa die Hälfte dieser Menge, der Flüssigkeitsspiegel im Speicher 16 so hoch
gestiegen ist, daß Flüssigkeit durch ,das U-Rohr 24 überläuft und somit durch die
Leitung 23 in den Hilfskocher 25 gelangt. Sobald dieses erfolgt, steigt wegen der
schnellen Verdampfung des in den warmen Kocher 25 gelangten Hilfsmittels der Druck
in der Leitung 26. Diese Drucksteigerung wird auf .den Flüssigkeitsspiegel im Speicher
16 übertragen, so daß der Dampfdruck über diesem Spiegel wesentlich höher wird -als
der Dampfdruck über dem Spiegel im Verdampfer 22 bzw. Sammelbehälter 2o. Infolgedessen
wird die Flüssigkeit des Speichers 16 einem Überdruck ausgesetzt, der ihre Hochförderung
durch die Leitungen 17, 18, i9 bewirkt, wodurch das vorher im Kondensator 18 verflüssigte
ünd in den Speicher 16 abgelaufene Hilfsmittel wieder in den höher gelegenen Sammelbehälter2o
gelangt. Diese Periode der Hochförderung ist im Vergleich zu der Periode der sekundären
Kälteleistung sehr kurz, so daß eine nennenswerte Temperaturänderung im Kühlraum
28 während des Pumpvorganges kaum eintritt.
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Die Wärmemenge, die von dem im Hilfskocher 25 gebildeten Dampf in
den Speicher 16 eingeführt wird, ist sehr gering, so daß ein Vorteil der Erfindung
voll gewahrt bleibt, den hoch gelegenen Sammelbehälter 2o mit Hilfsmittel zu beschicken,
:das im Kühlabteil 15 kalt gehalten und beim Hochdrücken durch den vom Hauptverdampfer
12 gehühlten Kondensator des Übertragungssystems noch weiter gekühlt ist. Ein ,geringer
Teil des Dampfes wird zwar schon im Speicher 16, der Rest erst. nach dem Hochfördern
des Hilfsmittels im Kondensator 18 kondensiert. Wenn die Dampfentwicklung im Hilfskocher
25 genügend schnell und lebhaft erfolgt, so daß die Pumpperiode auf höchstens einige
Minuten beschränkt bleibt, kann die im Speicher 16 stattfindende geringfügige Kondensation
die Temperatur des im Speicher 16 gespeicherten Hilfsmittels nicht unerwünscht erhöhen.
Außerdem kann man, wenn erwünscht, dem Speicher 16 eineForm geben, beider die freie
Oberfläche der Flüssigkeit im Vergleich zu dem Inhalt sehr klein ist. In manchen
Fällen ist es zweckmäßig, das U-Rohr 24., durch das das Überlaufen in en Hilfskocher
25 stattfindet, durch die Ü'berlaufvorrichtung gemäß Abb. 2 zu ersetzen.. In diesem
Beispiel ist die Überlaufstelle 2.4 der Abb. i durch einen flachen Trichter i26
,ersetzt, über dessen Rand 27 bei steigendem Flüssigkeitsspiegel das Überlaufen
der Flüssigkeit erfolgt.
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Wenn man durch die Vorrichtung gemäß Abb. i eine Mehrzahl von Kühlräumen
oder Schränken betreiben will, kann man einfach Abzweigungen an die Leitung i9 anschließen,
durch die die weiteren Verdampfer mit flüssigem Hilfsmittel beschickt werden. Jedoch
empfiehlt es sich, die Verdampfer miteinander in Reihe zu schalten bzw. gruppenweise
in Reihe zu schalten, wobei zweckmäßig die Leitung i9 in einem für sämtliche Verdampfer
bzw. für eine Gruppe von Verdampfern gemeinsamen Sammelbehälter einmündet, von dem
aus das flüssige Hilfsmittel den verschiedenen Verdampfern zugeführt wird, ähnlich
wie in Abb. 5 gezeigt. Dadurch ist eine gleichmäßige Verteilung des Hilfsmittels
sichergestellt. Auchwennwegen verschiedener Belastung der einzelnen Kühlräume die
übriggebliebenen Hilfsmittelmengen am Anfang der Pumpperiode sehr verschieden sind,
werden während der Pumpperiode alle bis zum Oberrand gefüllt.
Bei
Anlagen gemäß der Erfindung, die für größere Kälteleistung eingerichtet werden sollen,
empfiehlt es sich, das Übertragungssystem gemäß Abb. 3 auszubilden. Die Bezugszeichen
dieser Abbildung entsprechen denen der Abb. i. Der Speicher 16 hat die Form .eines
stehenden Zylinders, von dessen Boden dieLeitung ig ausgeht. An denD.ampfraum des
Speichers 16 ist eine Leitung 34 angeschlossen, die sowohl mit einem zum Hilfskocher
25 führenden U-Verschlußi, als auch mit einer Leitung 3 i in Verbindung steht, die
ihrerseits an der oberhalb des Kondensators 18 liegenden Stelle 32 in die Leitung
ig mündet. An der Stelle 33 sind die beiden Leitungen 31 und ig durch ein schräges
kurzes Rohr miteinander verbunden, so daß ein Überlauf entsteht, durch den Flüssigkeit
nur bei steigendem Siegel des Speichers 16 aus der Leitung ig in die Leitung 31
gelangen kann. Beim Überlaufen an der Stelle 33 kann somit Flüssigkeit durch .die
Leitungen 31, 35, 23 in den Hilfskocher 25 gelangen. Das Dampfrohr ä6 des Hilfskochers
ist in Form einer Rohrspirale 37 durch den Speicher 16 hindurchgezogen und führt
über den U-Verschluß 35 zum Hilfskocher 25 zurück. Die Anlage gemäß Abb. 3 arbeitet
im wesentlichen nach .demselben Grundsatz wie die der Abb. i und unterscheidet sich
von dieser hauptsächlich durch den Pumpvorgang. Der Dampf aus dem sekundären Verdampfer
22 kondensiert im Kondensator 18, der von dem Verdampfer 12 des Kälteapparates gekühlt
ist, und das kondensierte Hilfsmittel des Übertragungssystems fließt durch das Rohr
ig und U-Rohr 17 in den Speicher 16 hinein, bis dessen Spiegel so hoch gestiegen
ist, daß Flüssigkeit an der Verbindungsleitung 33 zum Überlaufen kommt. Durch das
Überlaufen gelangt eine gewisse Menge flüssiges Hilfsmittel in den Hilfskocher 25,
wo es schnell zum Verdampfen kommt, wobei der Dampf durch. das Rohr 26 in die Schlinge
37 gelangt. Da nun diese vom Hilfsmittel umgebene Schlinge wesentlich niedrigere
Temperatur als der Hilfskocher 25 hat, erfolgt in dieser Schlinge eine schnelle
Rückkondensation des Dampfes. Das Kondensat fällt nach unten und kehrt durch den
Flüssigkeitsverschluß 3.5 und das Rohr 23 zum Hilfskocher 25 zurück, dessen Füllung
durch dieses in ihn zurücklaufende Kondensat für einige Zeit sichergestellt ist.
Das System 25, 26, 37, 35, 23 stellt somit ein Verdampfungs- und Kondensationssystem
zweiter Ordnung dar,. durch das Wärme von dem Hilfskocher 25 auf den Speicher 16
übertragen wird. Der Flüssigkeitsinhalt dieses Speichers wird .dadurch erwärmt,
so daß der Dampfdruck über dem Flüssigkeitsspiegel steigt. Flüssigkeit wird infolgedessen
aus dem Speicher 16 durch das U-Rohr 17 in die Leitung 19 hochgedrückt, wo
ein Teil der Flüssigkeit durch die Verbindungsleitung 33 in die Leitung 31 überlaufen
kann, so daß stets genügende Flüssigkeitsmengen im Übertragungssystem 25, 26, 37,
35 sichergestellt sind, um den für die' Hochförderung der Flüssigkeit zum Sammelbehälter
2o erforderlichen Überdruck aufrechtzuerhalten. Der steigende Druck im Speicher
16 senkt dessen Spiegel und den Spiegel im Rohr 34, während gleichzeitig die Spiegel
in den Rohren ig und 31 steigen, bis der Überlauf in den Sammelbehälter 2o im Kühlraum
28 erfolgt. Allmählich wird die Flüssigkeit aus dem Speicher 16 hinausgedrückt,
und zwar sinkt der Spiegel so tief, bis die Schlange 37 nicht oder nicht mehr vollständig
in die Flüssigkeit eintaucht, so daß keine ausreichende Kondensationswärme von der
Schlange 37 an die Flüssigkeit im Speicher 16 abgegeben werden kann und demzufolge
weitere Dampfent-@vicklung aus der Flüssigkeit aufhört. Da nun aber auch den aus
dem Hilfskocher 25 kommenden Dämpfen die Kondensationsmöglichkeit entzogen ist,
weil die Schlange 37 nicht mehr durch die Flüssigkeit gekühlt wird, steigt der Druck
im Hilfskocher, und das Flüssigkeitsschloß des von der Schlange 37 und dem unteren
Teil des U-Rohres 34 gebildeten U-Verschlusses reißt auf. DieDämpfe des Hilfskochers
25 erhalten so offene Verbindung mit dem Flüssigkeitsspiegel im Behälter 16 und
lassen .dessen Spiegel jetzt weiter sinken, so daß das Gefäß 16 vollständig leergedrückt
wird. Wenn der sinkende Flüssigkeitsspiegel in der Leitung ig unter die Kreuzung
mit dem etwa waagerechten Teil des Rohres 31 fällt, reißt das vom Spiralrohr 37
und Rohr 31 gebildete Flüssigkeitsschloß auf, und die Kocherdämpfe steigen in Leitung
31 aufwärts. Sobald sie die Stelle 32 in der Leitung ig erreichen, fällt wegen des
Druckausgleiches die Flüssigkeit aus dem Kondensator i8 ab und läuft durch die Leitung
ig in den Speicher 16 zurück, während die Kocherdämpfe jetzt schnell im Kondensator
18 kondensieren, bis der Hilfskocher 25 leergekocht ist. - Da die Leitung 31 jetzt
dampferfüllt ist, kann keine neue Flüssigkeit mehr in den Hilfskocher 25 zurücklaufen,
und der Pumpschlag ist beendet, sobald der Kocher 25 leergekocht ist. Der Kondensator
18 verflüssigt dann wieder die Dämpfe, die in der Verdampferschlange 22 entstehen.
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Bei größeren Anlagen, wo erhebliche Mengen von verflüssigtem Hilfsmittel
hochgefördert werden müssen oder eine große Anzahl von Verdampfern beschickt werden
soll, kann es unter Umständen zweckmäßig sein, statt bereits verflüssigtes Hilfsmittel
zu fördern,
den Dampf des Hilfsmittels durch die Leitung ig hochsteigen
zu lassen und ihn während der Pumpperiode entweder in einem gemeinsamen oberhalb
sämtlicher Verdampfer angeordneten Kondensator zu verflüssigen oder den Dampf in
je einen bei den einzelnen Kühlräumen angeordneten Kondensator zu verflüssigen,
wobei der in denKälteleistungsperioden wirksame Kondensator i8 unterhalb der Verdampfer
bleibt. Als Beispiel einer derartigen Vorrichtung ist in der Abb.4 eine Anlage schematisch
gezeigt, bei der vier verschiedene Kühlräume 51 bis 54 durch je einen Verdampfer
63 bis 66 gekühlt werden. Die Bezugszeichen der Abb.4 entsprechen denen der bisherigen
Abbildungen. Die Steigleitung i9 beschickt die Kondensatoren 55 bis 58, wobei die
Kondensatoren 55 und 56 unmittelbar an die Leitung ig, die Kondensatoren 57 und
58 an eine Abzweigung 49 der Leitung i9 angeschlossen sind. Jeder Kondensator 55
bis 58 ist über je einen Flüssigkeitsverschluß 59 bis 62 an den Speicher der betreffenden
Verdampfer 63 bis 66 angeschlossen.
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Die Verdampfung des jedem Verdampfer 63 bis 66 zugeführten Hilfsmittels
erfolgt, wie es bei dem bisherigen Ausführungsbeispiel bereits erwähnt worden ist,
bei einer Temperatur, die je nach der Bemessung der Anlage mehr oder weniger über
der Temperatur des Tieftemperaturkondensators 18 des Sekundärsystems liegt. Das
im Kondensator 18 wieder verflüssigte Hilfsmittel fließt über zwei U-förmig gebogene
Rohre 48 bis 47 in den Speicher 16, der sich also allmählich mit verflüssigtem Hilfsmittel
füllt. Wenn der Spiegel so hoch gestiegen ist, daß der Speicher beinahe voll ist,
läuft Hilfsmittel in eine Leitung 40 über und .gelangt somit über das U-Rohr 35
in den Hilfskocher 25, wo es zum Verdampfen kommt. Der Dampf strömt durch die Leitung
26 in die Spirale 37, wo er unter Wärmeabgabe kondensiert und wieder über die Anschlußstelle
36 und den Verschluß 35 zum Hilfskocher 25 zurückfließt. Es erfolgt also eine Erwärmung
des Inhalts des Kessels 16 und infolgedessen eine Dampfentwicklung. Der steigende
Druck im Kessel bewirkt, daß die Flüssigkeit in der Leitung 47 herab- und durch
die Leitung 45 hochgedrückt wird und in einen zusätzlichen, außerhalb des isolierten
Raumes 15 angeordneten Hilfsspeicher 44 einströmt, .der durch eine Entlüftungsleitung46
mit der Leitung ig verbunden ist. Von dem Speicher 44 aus strömt die Flüssigkeit
durch die an seinen Boden angeschlossene Leitung 41 nach einem in Form einer Schlinge
42 ausgebildeten zweiten beliebig beheizten Hilfskocher 42, der besonders vorteilhaft
im Innern des ebenfalls als Schlinge ausgebildeten, mit Luftkühlflanschen
70 versehenen Absorbers des primären Kälteapparates angeordnet sein kann.
Die Absorptionswärme des Primärapparates bewirkt dann eine Verdampfung des Hilfsmittels,
dessen Dampf durch die Leitungen 41 und i9 bzw. 49 in die Kondensatoren 55, 56 bzw.
57, 58 gelangt, wo der Dampf kondensiert und dem betreffenden Verdampfer zugeführt
wird. Hierdurch wird gleichzeitig der Absorber des Primärapparates gut ,gekühlt.
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Der Flüssigkeitsverschluß zwischen dem Speicher 16 und dem Kondensator
i8 ist in zwei Verschlüsse 47 und 48 unterteilt. Sie sollen verhindern, daß der
Kondensator i8 während der Pumpperiode wirksam werden kann. Hierzu ist der linke
Schenkel -des U-Verschlusses 47 wärmeleitend mit der während der Pumpperiode durch
die aus dem Kocher 42 nach oben strömenden Dämpfe beheizten Leitung 41 verbunden.
Dadurch wird sichergestellt, daß der Druck in dem erwähnten Schenkel des U-Verschlusses
47 stets ungefähr Gleichgewicht mit dem Dampf des Speichers 16 hält, andererseits
stets groß genug wird, um den Kondensator 18 flüseigkeitserfüllt zu halten. Der
Flüssigkeitsspiegel im Speicher 16 fällt allmählich bis zu einer Gleichgewichtslage,
in der die Kondensation in der Schlange 37 nicht mehr ausreicht, weitere Dämpfe
aus der Flüssigkeit des Speichers 16 zu entwickeln. Dann reißt wegen der mangelnden
Kondensation in .der Schlange37 das,Flüssigkeitsschloß 37, 36, 4o auf, so daß der
Druck der Dämpfe des Hilfskochers 25 wieder, wie vorbeschrieben, direkt auf den
Flüssigkeitsspiegel im Speicher 16 drückt. Hierdurch wird der Speicher 16 ganz leergedrückt,
bis auch das Flüssigkeitsschloß 45 aufreißt. Damit ist den Dämpfen der Zutritt zum
Hilfsspeicher 44 geöffnet. Die Dämpfe treten weiter durch die Entlüfungsleitung
46 zur Leitung i9 und bewirken dadurch, daß nunmehr die Flüssigkeit aus dem Kondensator
18 abfällt und in den Speicher zurückläuft, so daß nun die Dämpfe des Hilfskochers
schnell im leeren Kondensator i8 verflüssigen. Die in der Leitung 31 stehende Flüssigkeit
läuft noch in den Hilfskocher 25, verdampft dort, kondensiert im Kondensator 18
und läuft darauf in den Speicher 16 zurück, womit der Pumpvorgang beendet
ist und die aufgefüllten Verdampfer 63 bis 66 unter dem Einfluß derKälte des Kondensators
18 wieder zu arbeiten beginnen.
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Der Hilfskocher 42 kann durch ein beliebiges Mittel erwärmt werden,
zweckmäßig durch Abwärme oder, wie dargestellt, durch die Absorptionswärme des Primärapparates,
der seine Wärme nicht nur durch die Kühlflanschen 7o, sondern indirekt auch durch
die
Flanschen der Kondensatoren 55 bis 58 abgibt.
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Die Anlage gemäß Abb.4 ist besonders dann von Vorteil, wenn es sich
um Hochhäuser handelt, bei .denen in den Steigleitungen 31, 41, i9 sowie im Kondensator
18 sehr große Flüssigkeitsmengen stehen würden, die unnötig beim Pumpschlag hochgedrückt
werden müssen und unverwertet wieder zurücklaufen.
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An Stelle der in Abb.4 dargestellten Anordnung der Kondensatoren 55
bis 58 kann man auch die Ausbildung gemäß Abb. 5 wählen, in 'der die Steigleitung
i9 an einen einzigen Zentralkondensator 71 angeschlossen. ist. Die Kälteapparate
der einzelnen Stockwerke sind zu je einer Gruppe zusammengefaßt, und zwar werden
die Verdampfer des obersten Stockwerkes durch eine gemeinsame Gruppenleitung 72
zuerst aufgefüllt. Nach deren Auffüllung läuft die Flüssigkeit durch ein U-Rohr
73 über, um die Gruppenleitung 74 des zweithöchsten Stockwerkes aufzufüllen. Nach
.deren Füllung wird das nächstniedere Stockwerk über das U-Rohr 75 mit Kondensat
beliefert usw. Die oberen Teile der U-Rohre 73 und 75 sind durch eine Gasleitung
76 bzw. 77 mit .der Leitung i9 verbunden, so daß während der Kühlperiode die Verdampfer
gase durch die Leitung i9 zum Kondensator i8 und weiter zum Speicher 16 treten können.