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Wechselschreibstift mit einem Knopf zum Verschieben der Minenträger
Das Patent 647 345 betrifft einen Wechselschreibstift, bei dem das die Minenträger
enthaltende Hülsenbündel -in einer in der Mantelhülse drehbaren Innenhülse angeordnet
ist.
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Zur Handhabung des Schreibstifts gemäß Patent 647 345 muß die Mantelhülse
mit der einen Hand festgehalten und die Innenhülse unter Anfassen eines an ihrem
hinteren Ende angebrachten Drehknopfes mit der zweiten Hand gedreht werden. Zum
Minenwechsel sind also beide Hände erforderlich.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung beseitigt.
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Das Neue besteht darin, daß die Innenhülse am hinteren Ende außen
in gleichen Abständen zueinander radial gerichtete Zapfen aufweist, hinter denen
an einer mit einem in Richtung der Längsachse des Schreibstifts gegen Federwirkung
verschiebbaren Druckknopf verbundenen Hülse ein nach vorn ragender Schaltdaumen
mit einer schräg verlaufenden Kante angeordnet ist, die beim Vorschieben des Druckknopfes
gegen einen der Zapfen drückt und die Innenhülse ein Stück weit dreht, und daß ferner
die den Schaltdaumen tragende Hülse von einer mit dem Druckknopf in fester Verbindung
stehenden Hülse umgeben ist, die außen einen Schaltstift trägt, der in eine Steuerkanten
aufweisende Aussparung einer auf der Mantelhülse befestigten Hülse greift und mit
den Steuerkanten derart zusammenwirkt, daß er beim Vorschieben des Druckknopfes
eine zusätzliche Drehschaltung für den Schaltdaumen bewirkt, so daß die Innenhülse
in bezug auf das im unteren Teil der Mantelhülse befestigte hülsenartige Kurvenstück
eine solche Drehung erfährt, daß ein Minenträger
in die Schreibstellung
gelangt, während beim Loslassen des Druckknopfes der Schaltstift und gleichzeitig
der Schaltdaumen in die Ausgangslage zurückgeführt werden.
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Die Erfindung ermöglicht den Minenwechsel in einfacher Weise dadurch,
daß der Zeigefinger der auch den Schreibstift haltenden Hand auf den mit dem Schaltdaumen
in Verbindung stehenden Druckknopf gesetzt und der letztere nach den Zapfen der
Innenhülse hin gerückt wird. Noch einfacher kann so verfahren werden, daß der Schreibstift
mit dem Druckknopf auf die Tischplatte oder sonstige Schreibunterlage gedrückt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen Abb. i die Ansicht des Wechselschreibstifts mit längs geschnittener
Mantelhülse, Abb. 2 den Ouerschnitt nach Linie 11-II der Abb. i, Abb. 3 den Mittellängsschnitt
des Wechselschreibstifts mit zurückgeschobenem Daumen, Abb. 4 die Ansicht des hinteren
Schreibstiftendes mit vorgeschobenem Daumen, Abb. 5 den Querschnitt nach Linie V-V
der Abb. 4, Abb. 6 die Ansicht der Abwicklung des in der Mantelhülse befestigten
Schraubenkurv en stücks, Abb.7 die Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Minenträgers.
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In der Mantelhülse i ist die entsprechend der Anzahl der Minenträger
2 mit Schlitzen 4 versehene Innenhülse 5 drehbar gelagert. Um ein Herausziehen der
Innenhülse 5 aus der ?Mantelhülse i zu verhindern, sind auf die Innenhülse 5 zwei
Rohrstücke 9 und fo aufgeschoben, von denen das erstere 9 an der Innenhülse 5 und
das letztere fo an der Mantelhülse i befestigt ist. Die Minenträger 2 stehen unter
der Wirkurig von Druckfedern ii und sind mit letzteren je für sich in Hülsen 12
geführt, welche Schlitze 13 besitzen, die sich mit den Schlitzen 4 der Innenhülse
5 decken, so daß durch .beide Schlitze 13 und. 14 die an den Minenträgern 2 befindlichen
Führungsstifte 14 greifen.
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Im unteren Teil der Mantelhülse i ist ein hülsenartiges Kurvenstück
15 befestigt, dessen Oberkante einen schräg ansteigenden, umlaufenden Schraubengang
16 bildet, an den sich senkrecht nach unten zur Anfangsstelle des Schraubenganges
eine Abgleitkante 17 anschließt. Die Führungsstifte 1.1. der Minenträger z liegen
in gleichen Winkelabständen auf dem Schraubengang 16 auf und gleiten durch die Drehschaltung
der Innenhülse 5 unter gleichzeitigem Festhalten der Mantelhülse i auf dem Schraubengang
16 empor, wobei der jeweils an der Abgleitkante 17 ankommende Führungsstift 14 durch
den Druck der Feder i i auf den Anfang des Schraubenganges 16 vorschnellt, so daß
der diesen Führungsstift tragende Minenträger aus der Bleistiftspitze in die Schreibstellung
heraustritt.
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Um das Zurückgehen des in der Schreibstellung befindlichen Minenträgers
2 während des Gebrauchs zu verhindern, liegt letzterer mit seinem Führungsstift
14 in einer an der Anfangsstelle des Schraubenganges 16 befindlichen Rast 18. In
diese Rast 18 wird der Stift 14 durch eine kleine Rückwärtsdrehung der Innenhülse
5 gebracht, welche Rückwärtsdrehung selbsttätig durch die übrigen, auf dem Schraubengang
16 anstehenden Stifte 14 der unter der Wirkung der Druckfedern i i tellenden Minenträger
2 hervorgerufen wird, i deren hinterster noch einmal auf einer besonderen schiefen
Ebene i 9 vollends bis zur Abgleitkante 17 ansteigen muß.
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Durch die an sich bekannte Ausrüstung der Minenträger 2 mit einem
gebogenen Zwischenstück 3 aus Draht (s. Abb. 7) erhalten die Minenträger 2 eine
größere Beweglichkeit und ein leichteres Gleiten zur Austrittsstelle der Mantelhülse
i.
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Zum Hervorrufen der Drehschaltung der Innenhülse 5 besitzt diese an
ihrem hinteren Ende außen in gleichen Abständen 7ueinander radial gerichtete Zapfen
6, mit denen der eine schräg verlaufende Kante 22 aufweisende Schaltdaumen 23 in
Eingriff gebracht werden kann. Zu diesem Zweck ist der Schaltdaumen 23 an einer
in Richtung der Längsachse des Schreibstifts verschiebbaren Hülse 2i angeordnet,
die an ihrem hinteren Ende mit einem Druckknopf 8 verbunden und von einer zweiten
Hülse a4 umgeben ist, welche ebenfalls in fester Verbindung mit dem Druckknopf 8
steht und in einer am hinteren Ende der Mantelhülse i angelöteten oder sonstwie
fest angebrachten weiteren Hülse 2.6 längs verschoben werden kann. Die Hülse 24
trägt einen Schaltstift 25, der von innen her in eine Steuerkanten 27, 28,
30 und 31 bildende Aussparung 29 der Hülse 26 eingreift. Zum Verdecken der
Aussparung 29 ist die Hülse 26 mit einer weiteren Hülse 32 verkleidet. Der Schaltstift
25 steht durch die Hülsen 24 und 21 in fester Verbindung mit dem Schaltdaumen 23.
Jede Verschiebung der Hülsen 21 und 24 innerhalb der Hülse 26 in Richtung der Längsachse
des Schreibstifts, hervorgerufen durch Druck in Richtung A auf den Druckknopf 8
entgegen der einerseits am hinteren Ende der Innenhülse 5 und andererseits auf der
Innenseite des Druckknopfes 8 abgestützten Druckfeder 33, machen also der Schaltstift
25 und der Schaltdaumen 23 mit. Die Aussparung 29
hingegen steht
durch :die sie bildende Hülse 26 in fester Verbindung mit der Mantelhülse i, verändert
ihre Lage im- Raume der letzteren gegenüber also nicht.
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Durch Druck auf den Druckknopf 8 bewegt sich der Schaltdaumen 23 nach
der gerade vor ihm liegenden Lücke zwischen zwei Zapfen 6. Hierbei legt sich die
schräge Kante 22 gegen den einen Zapfen 6 und ruft die Schaltbewegung der Innenhülsen
5 hervor.
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Bei einem Vierfarbstift gehört- zu einem vollständigen Wechsel, d.
h. zum Zurückziehen der einen gerade in Schreibstellung befindlichen Schreibmine
und zum Vorschnellen einer anderen, eine Schaltung von 9o°, infolgedessen ist zum
Verschwindenlassen einer Mine nur eine Schaltung von 45 ° erforderlich. Dementsprechend
zeigt das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel eines Vierfarbstifts
acht Zapfen 6. Die Schaltungen gehen also 45°weise vor sich. Die Schräge der Kante
22 ist nun nicht so groß, daß sie für sich allein bei einer einzigen Verschiebung
der Hülsen 21 und 24 eine Schaltun- von 45' hervorrufen könnte, *und doch muß durch
eine einzige Verschiebung der Hülsen 21 und 24 eine solche erzeugt werden. Der bis
zu 45° noch fehlende Teil des Schaltwinkels wird durch die Zusammenarbeit des Schaltstifts
25 mit der schrägen Steuerkante 27 der trapezförmigen Aussparung 29 noch
hinzugedreht. Schaltet also z. B. die Kante 22 einen Winkel von '22°, so muß die
Kante 27 einen Winkel von 23° schalten.
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. Über die sonstige, den Schiebeweg des Schaltdaumens 23 begrenzende
und dessen Vor- und Rückwärtsdrehschaltung während des Vorschiebens bewirkende,
d. h. die Steuerung des Schaltdaumens 23 besorgende Form der Ausnehmung 29 ist noch
folgendes zu sagen: Beim ersten Teil der Verschiebung der Hülsen 21 und 24 muß sich
der Schaltdaumen 23 parallel zur Längsachse des Schreibstifts bewegen, und zwar
so lange, bis sich die schräge Kante 22 mit ihrem vorderen Ende an den an die Reihe
kommenden Zapfen 6 anlegt (Abb.3). Aus diesem Grunde muß auch der Schaltstift 25
auf dieser Wegstrecke eine Bewegung parallel zur Längsachse des Schreibstifts ausführen.
Dies kann er nur, wenn auch die Kante 3o der Aussparung 29 in dieser Richtung verläuft.
Nach Beendigung dieser kurzen Anstellbewegung arbeiten die beiden-schrägen Kanten
22 und 27 gleichzeitig und in gleicher Drehrichtung schaltend, indem die Kante 22
unmittelbar auf den an ihr liegenden Zapfen 6 einwirkt, während die Kante 27 unter
Vermittlung des Schaltstifts 25 und der beiden Hülsen 24 und 21 ihren Schaltanteil
auf den Schaltdaumen 23 überträgt, so daß letzterer auf den Zapfen 6 sozusagen doppelschaltend
einwirkt. Ist die Gesamtschaltung von 45 ° auf diese Weise zusammengedreht (Abb.4),
so befindet sich der geschalteten Zapfen 6 am hinteren Ende der Kante 22 und der
Schaltstift 25 am vorderen Ende .der Kante 27. Läßt der in Richtung A ausgeübte
Druck nach, so schnellen die Hülsen 21 und 24 in ihre Anfangslage zurück. Auf der
ersten Wegstrecke des Zurückschnellens führen sie dabei eine Bewegung parallel zur
Längsachse des Schreibstifts aus, und zwar so lange, bis der Schaltdaumen 23 außerhalb
des Bereichs der Zapfen 6 ist. Aus diesem Grunde muß auch der Schaltstift 25 auf
dieser Wegstrecke eine Bewegung parallel zur Längsachse des Schreibstifts ausführen.
Dies kann er nur, wenn auch die Kante 3i der Aussparung 29 in dieser Richtung verläuft.
Befindet sich auf diese Weise der Schaltdaumen 23 außerhalb der Zapfen 6, so ist
es erforderlich, daß er, um beim nächsten Vorschieben nicht immer wieder in den
gleichen Zapfenzwischenraum zu gelangen, sondern an dem nun folgenden Zapfen 6 ansetzen
zu können, eine kurze Drehschaltung entgegen der Schaltrichtung der Innenhülse 5
macht. Diese Drehschaltung rückwärts ruft die schräge Kante 28 der Aussparung 29
hervor. Der Schaltstift 25 gelangt nämlich beim Zurückschnellen, und zwar nach dem
Zurücklegen der ersten Wegstrecke entlang der Kante 31 an der schrägen Kante 28
an, an der er nun vollends in seine Anfangsstellung zurückgleitet, wobei die Hülsen
24 und 2i und somit auch der Schaltdaumen 23 rückwärts gedreht werden. Die Tätigkeit
der Aussparung 29 besteht also darin, daß sie einen Teil der Vorwärtsschaltung der
Innenhülse 5 übernimmt - den zweiten Teil besorgt der Schaltdaumen 23 selbst - und
daß sie den Schaltdaumen 23 in die Anfangslage zurückbringt, in welcher er von neuem
gegen den jeweils folgenden Zapfen 6 vorgeschoben werden kann. Auf diese Weise ist
aus dem Drehstift nach Patent 647 345 ein Druckstift gewonnen.
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Bei entsprechender Wahl des Außendurchmessers des hinteren Endes der
Innenhülse 5 können die Durchmesser der Hülsen 26 und 32 so bemessen werden, daß
derjenige von 32 nicht größer ist als der Durchmesser der Mantelhülse i, so daß
der Schreibstift bis auf die Hülse 24, welche hinten aus ihm hervorsieht, gleichmäßige
Dicke besitzt.