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Fernschreibapparat Die Antriebsmotoren für Ferns,chreibappärate müssen
bekanntlich mit hoher Genauigkeit eine bestimmte Drehzahl einhalten, damit ein synchroner
Lauf der zusammenarbeitenden .einzelnen Apparate gewährleistet ist. Hierzu wurden
bis jetzt allgemein mit einem Fliehkraftregler ausgerüstete Gleichstrommotoren verwendet,
wobei die fliehkraftabhängigen Kontakte in den Anker- oder in den Feldstromkreis
des Motors eingeschaltet waren und durch Einwirkung auf die dem Motor zugeführte
Leistung die Drehzahl konstant hielten. Ein solcher Regler muß aber insbesondere
wegen der ununterbrochenen Belastungsschwankungen beim Arbeiten des Fernschreibers
die dem Motor zugeführte Leistung dauernd tasten und dabei durch seine Kontakte
verhältnismäßig große Leistungen steuern. Die Folge ist, daß sich diese Kontakte
schnell abnutzen und eine laufende LUberwachung des Reglers erforderlich wird.
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Zum Betrieb des Fernschreibers können auch :sogenannte Universalkollekto.rmotoren
verwendet werden, die sowohl an Gleichstrom- als auch an Wechselstromnetze anschließbar
sind. Auch diese Motoren müssen durch ,einen Fliehkraftregler gesteuert werden.
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Am einfachsten würde sich der Betrieb gestalten, wenn SynchronrnotorenVerwendung
finden würden, die von selbst den Synchronismus einhalten und besondere Regelungsvorrichtungen
entbehrlich machen. Der Nachteil derartiger Synchronmotoren liegt jedoch darin,
daß sie nicht von selbst anlaufen, sondern erst durch Anwurfmotoren oder andere
Anlaßvorrichtungen auf die synchrone Drehzahl gebracht werden müssen. Sie sind daher
für Fernschreibapparate nicht geeignet.
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Um die ob:enerwähnten Schwierigkeiten zu umgehen, wird der Vorschlag
gemacht, für Fernschreibapparate, bei denen während des Betriebes keine Phasenübereinstimmung
mit der Gegenstation erforderlich ist, synchr anlaufiende Einphaseninduktionsmotoren
mit Kurzschlußläufer zu verwenden, die Synchroni;sierungsnuten sowie einen dreiphasig
gewickelten Ständer besitzen, von dem zwei Phasen direkt unid die dritte Phase über
ein Phas enverscbiebungsmittel an das Einphasennetz angeschlossen sind. Als Phasenverschiebungsmittel
kann dabei in an sich bekannter Weise seine Kapazität Verwendung finden. Die Verwendung
derartiger Motoren ist für Bildzerlegungs- und -zusämmensetzvorrichtungen, die an
dem gleichen Netz arbeiten sollen, bereits vorgeschlagen worden. Derartige Motoren
sallen für Fernschreibapparate, die auch an verschiedene Netze von gleicher BetrIebsfrequenz
angeschlossen sein können, verwendet werden.
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Ein Motor der vorerwähnten Art besitzt als Kurzgchlußläufer Selbstanlauf
und- erhält durch die im Läufer vorgesehenen Nuten
das zum Gleichlauf
erforderliche synchronisierende Moment, so daß .er genau wie ein selbstanlautender
Synchronmotor arbeitet.
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Da beim Fernschreibbetrieb das benötigte Anlaufmoment besonders hoch
ist und über dem normalen Drehmoment liegen kann, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
einen zweiteiligen feststehenden Kollektor anzuwenden, dessen Lamellen in Serie
zeit einem zusätzlichen Phasenverschiebungsmittel liegen, das während des Anlaufs
zu denn fest angeschlossenen Phasenverschiebungsmittel parallel geschaltet ist,
und auf dem Kollektor mit dem Läufer rotierende Kurzschlußbürsten schleifen zu lassen;
die sich bei einer bestimmten Drehzahl abheben. Die Abnutzung des Kollektors ist
sehr gering, da im Gegensatz zu Fliehkraftreglern der vorgeschlagene Anlaufschalter
urireinen Schaltvorgang bei jedem Anlaufen ausführt. Eine weitere Ver-Besserung
wird durch die Verwendung von drei Bürsten erzielt, die in gleichmäßiger Verteilung
auf dem Kollektor angeordnet sind. Die zum Abheben der Bürsten erforderliche Fliehkraft
ist durch die Spannung einer um alle Bürsten gelagerten Spiralfeder festgelegt.
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In Abb. z ist der Läufer des syncluonisierten Asynchronmotors dargestellt.
Der Ständer des Motors besitzt eine Dreiphasenwicklung in der üblichen Ausführung
und ist deshalb nicht gezeichnet. i ist der Eisenkörper des Läufers, der beispielsweise
wie üblich lamelliert sein kann und die in Abb. a ,ersichtlichen Kurzschlußstäbe
z trägt. Am Umfang des Läufereisens sind die Synchronisierungsnuten 3 eingefräst,
welche zur Vermeidung von Totpunkten schräg ange3rdnet sind. In der dargestellten
Ausführungsform sind vier derartige Nuten vorgesehen. Der Motor arbeitet ,aber auch
ebensogut mit mehr oder weniger Synichronisi;erüngsnuten. Er erhält dabei nur eine
andere synchrone Drehzahl. Auf der linken Seite des in der Abb. i dargestellten
Läufers ist der Fliehkraftschalter angedeutet, der an Hand des Schaltungsbeispieles
gemäß Abb.3 noch näher erklärt wird.
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In Abb.3 stellen q.; 5 und 6 die drei in Stern geschalteten Phasenwicklungen
des Ständers dar, von denen die Phasen q. und 5 über den Schaltier 7 an das Einphasennetz
8 direkt angeschlossen sind. Die dritte Wicklung 6 liegt über den Kondensator 9
@ebenfalls am Einphasennetz. Dadurch erhält die Wicklung beinen phasienverschobenen
Strom. Zu diesem Kondensator 9 kann nun zur Verbesserung der Anlaufsbedingungen
des Motors der Zusatzkondensator io parallel geschaltet werden. Hierzu dient das
Fliehkraftgebilde i i. Dieses besteht aus einem zweiteiligen Kollektor, der isoliert
beispielsweise an der Lagerschale, des Motors befestigt ist, von dem die eine Hälfte
I2 an die zur Phasenwicklung 5 führende Leitung und die andere Hälfte 13 an den
Kondensator io angeschlossen ist, Solange die beiden Ringhälften 12 und 13 kurzgeschlossen
sind, liegt also der io parallel zum Kondensator 9, und der Motor läuft leicht und
schnell an, wenn der Schalter 7 geschlossen wird. Diesen Kurzschluß bewirken die
untereinander elektrisch verbundenen und am Läufer vorzugsweise isoliert befestigten
Schl:eifbürst .en i q., 15 und 16. Diese sind an schwenkbaren Hebeln 17,
18, 19 befestigt, welche durch eine Spiralpese 2o nach innen gedrückt
Werden. Die Spannung dieser Feder ist so gewählt, daß die Bürsten 1q., 15, 16 -erst
kurz vor Erreichung des synchronen Lauft vom Kollektor abgehoben werden und dadurch
den Kondensator i o vom Netz trennen.
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Wird die Bürstenbreite größer gemacht als die Isölationszwischenlage
zwischen den beiden Kollektörhälften 1 z und i 3, so würde es zur Aufrechterhaltung
des Kurzschlusses bereits ausreichen, wenn nur zwei Bürsten vorhanden sind, die
um den gleichen Winkel voneinander abstehen wie die Unterbrechungen am Kollektor.
Um jedoch in jedem Falle Kontaktschwierigkeiten an den Unterbrechungsstellen des
Kollektors zu vermeiden, ist @es vorteilhaft, mehrere Bürsten, Beispielsweise drei,
vorzusehen und diese, wie in Abb.3 dargestellt, gleichmäßig auf den Kollektorumfang
zu verteilen. Dadurch wird erreicht, daß niemals eine vollbelastete Bürste über
eine Unterbrechungsstelle zu liegen kommt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegen Bürsten 14 und 15 mit
der ganzen Fläche .an, den beiden Kollektorhälften auf. Die Bürste 16, welche sich
gerade über der Unterbrechungsstelle befindet, ist also am Kurzschluß der beiden
Hälften 12 und 13 nur ganz wenig beteiligt, und es können daher keine Kontaktfunken
auftreten.
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Durch diese Ausbildung des Fliehkraftschalters wird der Vorteil erreicht,
daB die Abnutzung an den reibenden Teilen ein Minimum wird, denn diese. stehen nur
während der verhältnismäßig kurzen Anlaufs- und Stillsetzungsperioden in Arbeitseingriff.
Irgendwelche Schleifringe, die bei normalere Fliehkraftschaltern zur Zuführung des
Stromes zu den rotierenden Teilen immer erforderlich sind, entfallen ebenfalls.
Dadurch arbeitet der Fliehkraftschalter mit hoher Betriebssicherheit; und er ist
praktisch frei von störenden Einflüssen auf benachharte Hochfrequenzgeräte; so daß
besondere Störbefreiungsmittel überflüssig werden,