DE674771C - Sterilisationsverfahren - Google Patents

Sterilisationsverfahren

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DE674771C
DE674771C DEW96018D DEW0096018D DE674771C DE 674771 C DE674771 C DE 674771C DE W96018 D DEW96018 D DE W96018D DE W0096018 D DEW0096018 D DE W0096018D DE 674771 C DE674771 C DE 674771C
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chlorine
sterilization
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water
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Wallace and Tiernan Inc
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N47/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
    • A01N47/40Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides
    • A01N47/42Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides containing —N=CX2 groups, e.g. isothiourea
    • A01N47/44Guanidine; Derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/76Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens

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Description

  • Sterilisationsverfahren . Die Erfindung betrifft ein Sterilisationsverfahren, das sich auf zahlreiche keimfrei zu machende Stoffe anwenden läßt, und zwar vorzugsweise ,auf leicht oxydierbare,organische Stoffe. Die zu sterilisierenden Stoffe können flüssig oder fest sein, wie z. B. Wasser, Milch, Serum, infizierte bzw. keimfrei zu machende Gegenstände us-,v.
  • Gemäß der Erfindung sollen die zu sterilisierenden Stoffe mit einem N-Cblorderivat behandelt werden, das die Strukturformel: aufweist, wobei zwei oder drei Wasserstoffatome durch Chlorersetzt sind.
  • Das wichtigste dieser N-Chlorderivate ist hinsichtlich seiner Herstellung und seiner Eigentümlichkeiten im Patent 657378 beschrieben, nämlich das N N'-Dichlor.azodicarb@ainidn mit der empirischen Formel C2 N6 H4 Ch . Diese Verbindung, bei der zwei Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt sind, zeichnet sich außer durch ihre Sterilisationswirkung auch durch vorzügliche Beständigkeit aus. Wenn man bei der Herstellung der Dichlorverbindu ng mit einem überschuß an Chlorgas bzw. unterchlorig@er Säure,-wie sie sich beim Einleiten von Chlor in Wasser bildet, arbeitet, so entsteht Aals amorpher orangefarbener Niederschlag die Trichlorverbindung, die zwar weniger beständig als die Dichlorverbindung ist, dieser aber in ihren Sterilisationseigenschaften entspricht.
  • Die Trichlorverbind@un,g läßt sich beispielsweise wie folgt gewinnen: i kg Hydrazodicarbonamidinhydrochlorid wird in i oe 1 Wasser aufgelöst. Dann wird langsam Chlör durchgeleitet, bis der entstandene rötlichbraun gefärbte Niederschlag an Menge nicht mehr zwvmmt und die Überstehende Flüssigkeit farblos geworden ist bzw. lediglich die schwach gelbgrüne Farbe des Chlors aufweist. Man kann dann i kg der Trichlorverbindung (87% Ausbeute) abfiltrieren.
  • Die für das neue Sterilisationsverfahren wertvollste Eigenschaft der beiden Produkte, der Dichlorverbindung und der Trichlorverbin.dung, ist die, daß beide in ihrer Desinfektionswirkung durch Serum oder organische Stoffe anderer Art nur wenig beeinflußt werden. Sie haben daher eine auswählende. Sterilisationswirkung, da sie Bakterien abtöten, ohne mit sonst ,anwesenden oxydwerbaren organischen Stoffen bemerkenswert zu reagieren. Die keimtöteaade Wirkung ist infolgedessen. überraschend günstig, und man kommt mithin für denselben Sterilisationserfolg mit wesentlich kleineren Mengen von diesen. N-Chlorderivaten aus, ,als sie bei N-ChlordeTivaten: anderer Art gebraucht werden. Die nach der Erfindung anzuwendenden Körper wirken ,auch sicherer -und schneller als Hypochlorite.
  • Während die Trichlorverbindung als amorpher orangefarbener Niederschlag anfällt, bildet die Dichlorverbindung nadelähnliche gelbliche Kristalle. Sie färbt Wasser, in. dem sie gelöst ist, sogar bei nur Zoo Teilen NN'-Dichlorazodicarbamidin auf i Million Teile Wasser (gesättigte Lösung bei o° C) stark gelb, und diese Farbe ist ,auch bei viel geringeren Konzentrationen noch deutlich wahrnehmbar. Die kennzeichnende gelbe Farbe der Lösung verschwindet, wenn das verfügbare Chlor aus ihr verbraucht ist. Diese Eigenschaft erweist sich bei dem neuen Sterilisationsverfahren deshalb als überaus wertvoll, weil man aus einer Lösung des NN'-Dichlorazodicarbamidin und entsprechend auch bei der Trichlorverbindung an der Farbe bzw. dem Farbton erkennen kann, ob die Lösung noch eine genügende Menge der Verbindung enthält, um die gewünschte keimtötende Wirkung ausüben zu können..
  • Obgleich die erfindungsgemäß anzuwendenden N-Chlorderivate praktisch- frei vom Chlorgeruch und unfähig sind, aus neutralem Kaliumjodid Jod freizusetzen, zeichnen sie sich doch durch einen viel größeren Gehalt an verfügbarem Chlor aus, als er bei anderen chlorhaltigen Sterilisationsmitteln vorhanden ist.
  • Das NN'-Dichlorazodicarbiamidin ist bei 2o° C bis zu ungefähr 26o Teilen in i Million Teilen. Wasser löslich. Die Anwendung der Verbindungen in wässeriger Lösung ist die bequemste. Man kann jedoch auch organische Lösungsmittel, beispielsweise Alkohol, benutzen.
  • Die Wasserlöslichkeit ist für die Herstellung von keimtötenden Lösungen zum Gebrauch in Molkereien, bei der Bereitung kohlensaurer Wässer usw., wo namentlich auch Geräte, Behälter u. dgl. sterilisiert werden sollen, sehr wertvoll. Zwecks Herstellung der Lösung kann man durch eine Schicht der festen Verbindungen langsam Wasser hindurchsickern lassen und dann die so erhaltene gesättigte Lösung gewünschtenfalls verdünnen. Sollen die Lösungen nicht sofort benutzt werden; so sind sie vor Licht zu schützen.
  • Durch Versuche wurde festgestellt, daß im allgemeinen 25 bis 25o Teile NN'-Dichlorazodica.rbamidin: je i Million Teile wässeriger Flüssigkeit genügen, um alle Bakterien, die in dem Wasser vorhanden sind oder sich auf den, in das Wasser getauchten Gegenständen befinden, in weniger als 5 Minuten zu töten, selbst wenn die Flüssigkeit, wie z. B. Milch oder Serum, andere organische Stoffe enthält. Soll die N-Dichlorazoverbindung lediglich als Schutzmittel benutzt werden, so sind auch niedrigere Konzentrationen wirksam.
  • Die erfindungsgemäß anzuwendenden N-Chlorderivate lassen sich nicht nur allein, sondern auch unter Beimischung anderer Stoffe benutzen, die auch selbst Sterilisationsmittel sein können. Als beizumischende Nichtsterili,-sationsmittel kommen in Betracht: insbesondere kolloidale Schutzmittel, Phosphate oder Silikate.
  • Folgende Zahlentafel veranschaulicht die Wirkung der N-Chlorazodicarbamidine: Bacterium Coli 12,5 Teile Milch verdünnt mit 87,5 Teilen Wasser. 0,5 ccm 24stündige Fleischbrühekultur auf iooccm Desinfektionsmittel-Milch-Mischung (infizierte Mischung = 7900000 Keime pro ccm).
    Teile Wachstum nach
    Verbindung pro 5 Minuten 15 Minuten i ; 2 1 3 1 4 2i
    Million
    Stunden
    N-Dichlorazodicarbonamidin ........ z5,4 -i- -i- -i- -
    desg1. . . . . . . . . 30.8 -E- - - - - - -
    desgl. ........ 46,2 - - - - - - -
    desgl. . . . . . . . . 61,6 - - - - ' - -
    Natriuxnhypochlorit .... . . . . . . . . . . . . zoo -f- -f- -[- -{-
    desgl. . . . . . . . . . . . . . . . . 150 -j- a + -f- -[- -r-
    desgl. . . . . .. . . . . . . . .. . 200 - - ; - -
    desgl. ................ 250 -j- - - - - -
    Wachstum.
    - = kein Wachstum.
    Die Lösungen von N-Chlorazodicarbainidinen können auch als antiseptische Lösung für die Haut @u. dgl. benutzt werden, da sie die Gewebe des menschlichen Körpers nicht angreifen und fast geschmacklos und geruchlos sind. Die Derivate zerstören Schimmel ebenso wie Bakterien. Sie eignen sich daher auch zur Behandlung von Früchten, Rasenflächen und ,anderen pflanzlichen Stoffen, bei denen Mikroorganismen in einem beliebigen Entwicklungs- oder Lagerungsstadium zerstört werden sollen.
  • Die N-Chlorderivate des Azodicarbamidins greifen Messing oder Kupfer nicht an, wie es die Lösungen des Chlors oder des Stickstofftrichlorids tun. Eisen und Aluminium werden jedoch angegriffen. Diese Wirkung kann ohne n en11enswerten. Verlust a#n Sterilisationsvermögen dadurch stark abgeschwächt oder verhindert werden, daß dem Sterilisationsmittel Trülatriumphosphat (Na" P04), Dinatriumphosphat (Na. HPO,i), Natriumsilikat (Na2 Si03) oder überhaupt Salzmischungen, die Phosphate oder Silikate enthalten, zugesetzt werden. Die Menge des Phosphates oder Silikates muß ausreichen, um den Gehalt ain Chlor im trockenen Gemisch auf nicht mehr als ungefähr 5 o,ö herabzudrücken. Da NN'-Diclilorazodicarbamidin ungefähr 39% verfügbares Chlor enthält, muß also das Verhältnis des Phosphates oder Silikates zur N-Dichlorverbindung mindestens 7 : 1 sein.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Sterilisationsverfahren, gekennzeichnet durch die Verwendung von N-Chlorderivaten, die die Strukturformel: aufweisen, wobei zwei oder drei Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt sind. a.Sterilisationsverfahren nachAnspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisationsmittel. in gelöster Form angewendet wird. 3. Sterilisationsverfahren nach Anspruch i und a, dadurch. gekennzeichnet, daß dem Sterilisationsmittel bzw. seiner Lösung oder Emulsion kolloidale Schutzmittel beigemischt werden. q.. Sterilisationsverfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sterilisationsmittel bzw. seiner Lösung oder Emulsion oder S,usp,ension ein oder mehrere andere an sich bekannte Sterilisationsmittel beigemischt werden. 5. Sterilisationsverfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß dem Sterilisationsmittel bzw. seiner Lösung oder Emulsion oder Suspension Phosphate oder Silikate beigemischt werden.
DEW96018D 1932-09-08 1933-09-05 Sterilisationsverfahren Expired DE674771C (de)

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