DE671501C - Schalter mit Lichtbogenloeschung durch ein stroemendes gas- oder dampffoermiges Loeschmittel - Google Patents

Description

• Schalter mit Lichtbogenlöschung durch ein strömendes gas- oder dampfförmiges Löschmittel Es sind bereits elektrische Schalter bekanntgeworden, bei denen die Löschkammer federbelastete Auslaßorgane besitzt, die beim Überschreiten eines gewissen Innendruckes die hochgespannten Gase und Dämpfe aus der Löschkammer austreten lassen. Auch. wurde schon vorgeschlagen, in der Löschkammer selbst einen federbelasteten Kolben als Auslaßorgan vorzusehen oder gar die Löschkammerwandung zu unterteilen und die Teile durch Federdruck zusammenzupressen, damit beim überschreiten des Grenzdruckes in der Kammer der Kolben oder die Gehäusewandung gegen die Federspannung bewegt und ein Auslaßquerschnitt für den Austritt der Gase freigegeben wird.
• Diese Ausführungen haben den Nachteil, daß bei einer verhältnismäßig geringen üb#erschreitung der Federspannung durch den Lichtbogendruck das Auslaßorgan sich öffnet, und daß andererseits bei geringer Unterschreitung der Federspannung der Auslaßquerschnitt sofort wieder verschlossen wird. Das bedeutet, daß beim Abschalten von mäßig hohen Leistungen kaum eine wirksame Strömung zum Löschen des Lichtbogens zustande kommt. Erst bei sehr hohen -,#,bschaltleistungen ist die augenblicklicheDrucksteigerung sb hoch, daß ein wirksames Druckgefälle beim üffnen des Kammerauslasses für die Erzeugung einer wirkungsvollen Strömung zur Verfügung steht.
• Bei dem Erfindungsgegenstand sind die Schaltkontakte ebenfalls in einer durch ein federbelastetes Auslaßorgan verschlossenen Kammer angeordnet, in der der Druck eines gas- oder dampfförmigen Löschmittels durch den Unterbrechungslichtbogen selbst erzeugt wird. Das Auslaßorgan wird auch unabhängig von der Kontaktbewegung geöffnet. Abweichend von den bekannten Ausführungen soll das Gasauslaßorgan für das Lösehmittel je- doch nicht vom Kammerdruck unmittelbar geöffnet werden, sondern es soll ein Hilfsglied, das eine größere Wirkfläche als das Auslaßorgan besitzt, zum Öffnen des letzteren dienen. Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung im Innern der Lichtbogenkammer ein durch eine Feder gehaltener und durch den vom Lichtbogen hervorgerufenen Gasdruck angetriebener Druckkolben vorgesehen, der nach Zurücklegung eines Leerganges das Auslaßorgan für das Löschmittel erreicht und dessen Öffnen bewirkt. Durch diese Einrichtung werden die oben geschilderten Nachteile der bekannten Ausführungen vermieden. Es kann die Belastungsfeder des Auslaßorgans so bemessen sein, daß bis zu dem Augenblick, in dem der Verstellkolben das Auslaßorgan erreicht hat, der auf das Auslaßorgan lastende Kammerdruck dieses noch nicht zu öffnen vermag. Es kann aber auch das Auslaßorgan als Doppelsitzventil ausgebildet sein, das durch den Innendruck der Kammer unmittelbar gar nicht geöffnet werden kann. Hat der Druckkolben das Auslaßorgan geöffnet, so bleibt es offen, bis die Verstellkraft auf den Kolben verschwunden, bis also ungefähr Druckausgleich zwischen dem Kammerraum und der Außenluft erreicht ist. Es wird somit bei dieser Schaltereinrichtung ungefähr das ganze Druckgefälfe bis auf Luftdruck hinunter zur Erzeugung der Löschmittelströmung zur Verfügung stehen.
• Um den Leergang des Kolbens kurz halten zu können, ohne die Zeitdauer für Zurücklegung dieses Weges dadurch ebenfalls abzukürzen, ist es vorteilhaft, die Gegenseite des im Innern der Lichtbogenkammer angeordneten Druckkolbens in üblicher Weise über eine Drosselstelle mit dem Außenraum des Schalters in Verbindung zu bringen.
• Die Abbildung zeigt als Ausführungsbeispiel die Anordnung eines solchen Schalters. In einem Schaltergehäuse a ist eine Lichtbogenkammer b eingebaut, die oben die festen Kontakte c und den beweglichen Polstift d, in Schließstellung gezeichnet, enthält. Die Kammer ist oberhalb der festen Kontakte mit einem gesteuerten und durch Federkraft in Schließstellung gehaltenen Auslaßorgan e versehen, während die Kammer unten durch einen federbelasteten Kolben f abgeschlossen wird. Das Auslaßorgan e der Lichtbogenkammer b besitzt Anschlagstifte g, mit deren Hilfe der Kolben f den Auslaßverschluß e zu öffnen vermag. Die Stromanschlußleitungen werden bei k und 1 angeklemmt.
• Wird der Schalter geöffnet, so entsteht zwischen den getrennten Polen ein Lichtbogen, dessen Wärmeenergie eine Drucksteigerung in der Kammer b hervorruft, die den Kolben f nach oben treibt. Während der Zeitdauer, in der der Kolben f den toten Weg h zurücklegt, wird der Lichtbogen länger gezogen, und die hierdurch gesteigerte Lichtbogenenergie erhöht den Druckanstieg, so daß beim schließlichen öffnen des Auslaßverschlusses e eine genügendhoheDruckdifferenz zur Erzeugung einer wirkungsvollen Löschströmung für eine ausreichend lange Zeitdauer zur Verfügung steht. Ist nach erfolgter Löschung des Lichtbogens Druckausgleich zwischen dem Innenraum der Kammer und dein Außenraum des Schalters eingetreten, so wird der Kolben f durch die Feder i wieder in seine Anfangsstellung zurückgedrückt. Durch diese Rückbewegung des Kolbens f wird noch eine zusätzliche gute Durchspülung des Kammerinnern nach dem'Unterbrechungsvorgang herbeigeführt.
• Um eine leichte Beweglichkeit des Kolbens im Innern der Druckkammer zu gewährleisten, steht die Gegenseite des Druckkolbens f in bekannter Weise über eine Drosselstelle mit dem Außenraum des Schalters in Verbindung.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH - Schalter mit Lichtbogenlöschung durch ein strömendes gas- oder dampfförmiges Löschmittel und mit in einer geschlossenen Kammer angeordneten Kontakten, bei welchem der Druck des Löschmittels durch den Unterbrechungslichtbogen in der Kammer selbst erzeugt wird und bei welchem die Lichtbogenkammer nur mit von der Kontaktbewegung unabhängigen Auslaßorganen für das Lichtbogenlöschmittel versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern der Lichtbogenkammer ein vom Auslaßorgan (e) getrennt bewegter, durch eine Feder (i) belasteter und durch den vom Lichtbogen hervorgerufenen Gasdruck angetriebener Druckkolben (f) vorgesehen ist, der nach Zurücklegen eines Leerganges die Lichtbogeilbespülung durch Aufstoßen des Auslaßorgans (e) bewirkt.