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Falttor aus mehreren paarweise zusammengefaßten Tortafeln Um sehr
breite Abschlußtore für Sonderbauten, namentlich für Flugzeughallen, nach dem Öffnen.
in kleinstem Raum abstellen und in Teilstücken leicht verschieben zu können, müssen
die Tore aus einer größeren Zahl von verfahrbaren Tortafeln hergestellt sein, die
in bekannter Weise entweder ohne Zusammenhang in verschiedenen Fahrebenen hintereinanderstehend
oder in einer Fahrebene zusammengefaltet und durch Scharniere miteinander beweglich
verbunden in seitlichen Torkammern untergebracht werden. Beide Systeme können als
hängende oder als stehende Tore ausgeführt werden. Für große Torabmessungen kommt
jedoch der bedeutenden Gewichte wegen nur die letzte Art in Frage.
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Bei den stehenden Falttoren werden vorteilhaft vier Flügel gelenkig
zu einer Einheit miteinander verbunden, die an den beiden Enden der äußeren Flügel
und der mittleren Faltstelle durch drei .Tragrollen auf die untere Tragschiene abgestützt
sind. Diese Anordnung, die auch ein Öffnen und Verschieben einzelner Torabschnitte
an beliebiger Stelle und unabhängig voneinander gestattet, ergibt aber beim Öffnen
des Tores den Nachteil, daß in einer bestimmten, nicht symmetrischen Stellung. der
beiden benachbarten und miteinander verbundenen Torflügelpaare, also wenn z. B.
das eine Torflügelpaar ganz und das andere ungefähr zur Hälfte zusammengefaltet
ist, ein Verwinden und Schiefstellen der Torflügel erfolgt. Hierdurch tritt ein
Festklemmen der gesamten Konstruktion ein, die jede weitere Bewegung ausschließt.
Diese Erscheinung findet ihre Erklärung darin, daß das exzentrisch zur Tragschiene
angreifende Gewicht des halbgeöffneten Flügelpaares die unteren, waagerechtem Rahmeneisen
bzw. die darin befestigten Laufräder mit Kniehebelwirkung gegen die Laufschiene
und damit auseinanderdrücken, währenddie entsprechenden oberen Torteile in entgegengesetztem
Sinne zusammengezogen werden. Dadurch erfolgt ein Verwinden der ebenen Torflächen
des halbgeöffneten Flügelpaares derart, daß die über den Schienen befindlichen Rahmeneisen
nicht mehr lotrecht stehen. In weiterer Folge muß sich das hieran befestigte und
bereits vollkommen zusammengefaltete zweite Flügelpaar schief stellen, festklemmen
und seine Beweglichkeit verlieren. Bei der großen Höhe der Tore für Flugzeughallen
ist es selbst bei starker Gewichtsvermehrung nicht möglich, die einzelnen Flügel
immer so verwindungsfest auszubilden, daß die erwähnten Nachteile nicht auftreten.
Um sie aber mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu beseitigen, wird gemäß der
Erfindung das zusammengefaltete Flügelpaar durch besondere Vorrichtungen so standfest
ausgebildet, daß es ohne merklichen Ausschlag nicht nur allen an seinem oberen und
unteren Ende in entgegengesetzter Richtung angreifenden Kräften, sondern auch der
Verwindung der halbgeöffneten Torflügel Widerstand zu leisten vermag. Eine Sicherung
zur Aufrechterhaltung der lotrechten Lage eines stehenden Torflügels
in
Form von gekuppelten Zahnrädern, die oben und unten in Zahnstangen eingreifen, ist
schon bekanntgeworden. Da aber diese Einrichtung für Falttore vorliegender Art nicht
geeignet ist, werden zu dem angegebenen Zweck erfindungsgemäß unter den äußeren
Laufrollen Klammern oder Haken angebracht, welche den Schienenkopf umfassen, und
außerdem werden an den mittleren und äußeren lotrechten Rahmeneisen starke Knaggen
oder Anschläge befestigt, die sich bei vollkommen zusammengefalteten To.rflügeln
entsprechend den hier wirkenden Kräften gegeneinanderlegen. Diese einfachen Teile
sind so wirksam, daß sie einen einwandfreien Betrieb dieser schwenkbaren Falttore
gewährleisten. Sie sind nicht zu verwechseln mit den in der Bodenschiene befindlichen
Laufrollen von kleinen einzelnen, nicht schwenkbaren Schiebetüren oder hängenden
Falttüren, die lediglich die Abstützung, Führung oder Sicherung gegen Hochheben
bilden. . Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i in Ansicht und Grundriß ein aus mehreren Flügelgruppen bestehendes
Tor, Abb. .2 eine vierteilige Flügelgruppe, ebenfalls in Ansicht und Grundriß, und
Abb. 3 und 4 Einzelheiten in vergrößertem Maßstab.
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Gemäß Abb. z besteht das Tor der Halle A aus mehreren gelenkig miteinander
verbundenen Tortafeln B1 bis BI, von denen je vier zu einer Einheit zusammengefaßt
sind. Diese vier zusammengefaßten Tortafeln werden an den Enden und an der mittleren
Faltstelle durch drei auf der unteren Tragschiene-C fahrende Laufräder D gegen den
Boden abgestützt und durch ebenso viele, lotrecht darüberliegende, in den oberen
Führungsschienen E laufende Horizontalrollen F geführt: Die beiden übrigen Faltsteilen
sind bei geschlossenem Tor oben und unten durch die Riegelrollen G an den Lauf-
bzw. Führungsschienen C und E festgelegt. Werden die Riegelrollen G durch den Handhebel
H von den Lauf- bzw. Führungschienen C, E abgehoben, so lassen sieh die Flügel B
paarweise gegen das Innere der Halle A zu falten. Erfolgt das Falten nicht gleichmäßig,
wie es in Abb. i, Torteil III und Abb. 2 dargestellt ist, so treten infolge des
seitlich und hinter der Tragschiene C im Schwerpunkt S angreifen.den Torgewichtes
einseitige Kräfte auf, die die Torflügel zu verwinden oder schief zu stellen bestrebt
sind. Diese durch Pfeile gekennzeichneten Kräfte drücken bei dem erst teilweise
geöffneten Flügelpaar B11 und B12 die unteren Teile der beiden Torflügel auseinander,
die oberen Teile dagegen ziehen sie, wie strichpunktiert angedeutet ist, zusammen.
Schließlich versuchen diese Kräfte, die über der Tragschiene C befindlichen, nicht
unmittelbar zusammenhängenden vertikalen Rahmeneisen K der Tortafeln in verschiedenen
Richtungen in vertikalem Sinne gegeneinander zu verschieben. Um diese schädlichen
Kräfte wirkungslos zu machen, sind an den Lagergabeln L der unteren Laufräder D
hakenförmige Verlängerungen M vorgesehen, die beiderseitig mit geringem lotrechtem
Spiel unter den Schienenkopf C greifen. Außerdem sind an den Rahmeneisen K noch.
zwei gegeneinanderstehende Knaggenpaare N befestigt, von denen das obere Zugkräfte
und das untere Druckkräfte, ,außer den in Längsrichtung der Rahmen wirkenden vertikalen
Verschiebungskräften, aufzunehmen hat.
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Diese Vorrichtungen wirken nun in der Weise, daß sie bei seitlichem
Kraftangriff das Abheben der äußeren Stützrolle D von der unteren Tragschiene G,
ferner das gegenseitige Verschieben der darüberliegenden Rahmeneisen K des zuerst
zusammengelegten Flügelpaares (nach der Zeichnung B9, B1,) verhindern. Dieses Torflügelpaar
wird also zur festen Standsäule ausgebildet, die in weiterer Folge auch das Verwinden
des angehängten, teilweise geöffneten Flügelpaares BI, BI= unmöglich macht.
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Die Wirkung des Greifers NI tritt selbsttätig und- bei jeder Stellung
des Tores ein, sobald sich das halbgeöffnete Flügelpaar verwinden will. Dieser Vorgang
wirkt sich noch weiter in besonders günstigem Maße in folgendem Sinne aus: Wenn
z. B. die beiden Flügelpaare zusammengefaltet nebeneinanderstehen und gleichzeitig
geöffnet werden sollen, kommt es vor, dä.ß ein Flügelpaar, z. B. Bll und B12, wesentlich
weiter ausgebreitet ist als das andere Flügelpaar B9 und Blo. Dann hält der Greifer
M die äußere Stützrolle D des Flügelpaares B9 und Bio fest, bis das Flügelpaar Blo
und B12 ganz ausgebreitet ist und der Greifer M an B, und Blo wieder außer Tätigkeit
tritt. Dann kann ohne weiteres das zurückgebliebene Flügelpaar B9 und BI, ebenfalls
auseinamdergebreitet werden. Das Umgekehrte tritt beim Zusammenfalten der beiden
Flügelpaare ein. Da solche Flügeltore fast immer von unausgebildeten Leuten ohne
besondere Sachkenntnis betätigt werden; ist das selbsttätige Wirken der vorstehend
geschilderten Einrichtungen von besonderer Bedeutung.