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Maschine zum Herstellen von Formstücken Die Erfindung bezieht sich
auf eine Maschine zum Herstellen von Formstücken mit drehbar gelagertem Formkasten,
bei der die Formstücke nach Umkehren der Form um r8o° durch gegenseitige Verschiebung
von Deckel und Formkasten gelöst werden.
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Für derartige Färmmaschinen ist schon vorgeschlagen worden, den Boden
und Deckel gegenüber der feststehenden Form gleichzeitig abzusenken, um außer der
Druckkraft des Deckeis auch noch die Schwerkraft zum Auslösen des Formlings wirksam
werden zu lassen. Dabei waren jedoch Boden und Deckel der Farmvorrichtung nachgiebig
miteinander verbunden. Infolge dieser Nachgiebigkeit der Verbindung von Boden und
Deckel kann beim Hängenbleiben der Masse an der Fomnwandung ein Zusammendrücken
des Formlings eintreten. Es ist zwar anderseits auch schon eine Formvorrichtung
vorgeschlagen worden, bei der Boden und Deckel starr miteinander verbunden sind.
Dabei muß jedoch beim Lösen der Form nicht nur die Reibung an der Formwand, -,andern
auch noch das ganze Gewicht des Formkastens und der daran anhaftenden Kernstücke
überwunden werden. Außerdem ist diese bekannte Vorrichtung verwickelt in ihrem Äußeren
und ihrer Handhabung. Gemäß der Erfindung lassen sich diese Mängel unter Vereinigung
der Vorteile der beiden vorbekannten Bauarten dadurch vermeiden, daß Boden und Deckel
der Form durch Haken starr, aber nach Ausstoßen des Formlings selbsttätig lösbar
miteinander verbunden und nach unten absenkbar sind. Durch diese besondere Art der
Kupplung zwischen Boden und Deckel der Form, die starr, aber selbsttätig lösbar
ist, wird in Verbindung mit der nach unten gerichteten Ausstoßbewegung eine Vorrichtung
erzielt, die sich einerseits durch eine einfache sind billige Bauart, anderseits
aber auch durch eine besonders leichte, kraft-und zeitsparende Handhabung auszeichnet.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt : ' Abb. t die Vorderansicht einer Ausführung einer
Form für dickwandige Hohlkörper, Abb. a einen entsprechenden Querschnitt nach erfolgtem
Umwenden der Form während des Ausbringens aus der Form, Abb. 3 eine Vorderansicht
der Form gemäß der Erfindung in einer Ausführung für dünnwandige Hohlkörper während
der Entleerung dieser Form (im Schnitt), Abb.4 eine Ansicht dieser .Form nach erfolgter
Entleerung,
Abb. 5 im. S:eitenriß und in kleinerem Maßstabe ein
Ausführungsbeispiel einer Maschine, in die sich insbesondere die erwähnte Form einbauen
läßt, Abb.6 eine entsprechende Vorderansicht, wobei diese beiden Ansichten die Form
noch nicht darstellen, Abb. 7 eine Vorderansicht mit umgewendeter Form vor dem Entleeren
derselben und Abb.8 eine Vorderansicht mit entleertem Formstück.
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Die in Abb. i bis q. dargestellte Form zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung besitzt einen bodenlosen Kasten i mit vier Stangen a, die am
Ende ein Gewinde zur Aufnahme von Anschlagmuttern 3 aufweisen, zwei Drehzapfen q.,
Kerne 5 für die Erzeugung von Hohlräumen im Formstück, die an Schäften 6 befestigt
sind, einen vollen oder durchbrochenen Boden 7, der innerhalb des Formkastens verschiebbar
ist und auf dem der Betonkörper P geformt wird, und zwei Warzen 1 r.
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Der bewegliche Bolzen 7 ruht außerhalb der Form auf den Schraubenmuttern
3 auf, und zwar unter Vermittlung einer Platte 8, die mit -diesem Boden 7 durch
Stangen 9 starr verbunden ist. Die Platte 8 gleitet an den Stangen z entlang, die
als Führung dienen. Ferner trägt sie zwei Wellen 12, um welche Bügel 13 verschwenkbar
sind.
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Für die dickwandigen Hohlkörper aus Beton sowie für die Vollkörper
sind die Laufzapfen und die Kernschäfte starr am Formkasten befestigt.
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Für die dünnwandigen Hohlkörper sind die die Kerne 5 tragenden Schäfte
6 an jedem Ende an Führungen 14. (Abb. 3 und q.) befestigt, die -die Laufzapfen
q. tragen. Der Formkasten ist mit zwei Gleitführungen 15 versehen, die ihm gestatten,
sich in einer durch den Anschlag 16 begrenzten Höhe lotrecht in bezug auf die unbewegliche
Einheit der Kerne und Laufzapfen q. zu verstellen.
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Nachdem der Betonkörper P auf dem beweglichen Boden 7 durch Einstampfen,
Rütteln oder in sonstiger Weise geformt worden ist, erfolgt die Entleerung der Form
in folgender Weise: Der Arbeiter legt die zur endgültigen Aufnahme des fertigen
Formstückes bestimmte Platte 17 auf die Form und verriegelt sie durch Herumlegen
der Bügel 13 (Abb. i). Auf diese Weise erfolgt eine starre Vereinigung des beweglichen
Bodens 7 mit der Platte 17, zwischen welchen der Betonkörper festgehalten wird.
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Alsdann wird die Form' auf ihren Lagerzapfen um i8o° verschwenkt,
und diese letzteren werden nun festgelegt. Durch . Niederdrücken der Platte 8 mittels
irgendeiner mechanischen Vorkehrung, z. B. in der zu Abb.5 bis 8 beschriebenen Weise,
wird der bewegliche Boden 7 in die Form. hineingeführt und schiebt den auf der Platte
17 aufruhenden Betonkörper (Abb. a) bis zum vollständigen Bloßlegen desselben vor
sich her (Entleerung der vollen oder dickwandigen Hohlkörper aus Beton).
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Während dieser Abwärtsbewegung kommen die Bügel 13 zum Anliegen gegen
die Warzen i i, die die Bügel auseinanderrücken und auf diese Weise die den Betonkörper
tragende Platte auslösen.
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Bei dünnwandigen Hohlkörpern erfolgt die Entleerung der Form durch
aufeinanderfolgendes Ablösen des Betonkörpers von den einzelnen Teilen 'der Form.
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Bei seiner Abwärtsbewegung nimmt der Betonkörper P den Formkasten
i einige Zentimeter mit sich. Nachdem das Formstück von den unbeweglich gebliebenen
Kernen 5 deutlich abgerückt ist, wird der Formkasten durch die Führungen 14. (Abb.
3) angehalten. Der weiterhin vom beweglichen Boden 7 geschobene Betonkörper setzt
seine Abwärtsbewegung unter Entlangglciten an den Kastenwänden bis zur völligen
Freilegung (Abb. q.) fort.
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Wie ersichtlich, erfolgt auf diese Weise die Freilegung des Formstückes
in zwei Zeiten, nämlich erstens von der Form und zweitens vom Formkasten. Hierdurch
werden Risse vermieden, die sich zuweilen bei dünnwandigen Formstücken im Falle
plötzlicher Loslösung einstellen.
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Im Falle der Schäfte 6, die zum Tragen zahlreicher Kerne dienen, sind
beispielsweise die Schäfte gerader Zahl an den Lagerzapfen befestigt und bleiben
unbeweglich. Die Schäfte ungerader Zahl gehen einige Zentimeter nieder und kommen
zum Stillstand, sobald der Betonkörper sich von den festen Kernen deutlich abgelöst
hat. Der noch am Betonkörper anhaftende Formkasten senkt sich noch um einige weitere
Zentimeter, um auch seinerseits zum Stillstand zu kommen, sobald der Betonkörper
sich deutlich von den beweglichen Kernen abgelöst hat. In diesem Falle erfolgt also
das Freilegen des Farmstückes in mehr als zwei Zeiten.
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Im Falle der Herstellung dünnwandiger Hohlkörper wird das Abfüllen
der Form dadurch erleichtert, daß die Durchlaßöffnung zwischen dem Kern und dem
Formkasten abgeschrägt wird. Die fertigen Formstücke besitzen somit eine Verstärkung
auf ihrem einen Rande, wodurch ihre Festigkeit gesteigert ist.
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Die Abb. 5 bis 8 zeigen die Anordnung der oben beschriebenen Form
auf einer Maschine veränderliche Länge, die mithin Formen Jeg-
1lcher
Abmessungen aufnehmen kann und die derart ausgebildet ist, daß sie das Umwenden
der Formen vor der Entleerung des Formstückes bewirkt.
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Die dargestellte Maschine besitzt zwei starre Rahmen 18 und i9 aus
Formstahl; diese sind an ihrer Gxundfläche durch zwei Längsträger 20 und 21 verbunden,
an denen der Rahmen i9 entlang gleiten kann, -.im die Maschine zwecks Anpassung
an die Formen verlängern oder verkürzen zu können.
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Auf jedem Rahmen sind eingebaut: ein in einem Lagen 23 laufender Wellenstumpf
22 mit seiner Kurbel 24 und seinem Steuerhebel z5, ein längs eines Rohres 27 gleitender
Teil 26, der von einem Lenker 28 angetrieben wird, und eine in einer Nase 3o auslaufende
Blattfeder 29, eine Lagerschale 31, in welche der Laufzapfen 4. der Form i hineinreicht.
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Die beiden Teile 26 sind gegebenenfalls durch zwei Winkeleisen 32
verbunden. Diese letzteren tragen Stützen 33 für die Platte 17 und nach Entleerung
der Form den fertigen Betonkörper P.
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Am Ende der Stützen des beweglichen Bodens 7 ist ein Formeisen 34
befestigt, das auf jeder Seite einen Daumen 35 und einen Bügel 36 (ähnlich wie Bügel
13 in Abb. i bis 4) trägt, um die Platte vor dem Wenden auf der Form festzulegen.
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Zur Vermeidung des unwillkürlichen Umkippens der Form, die mit leichter
Störung des Gleichgewichts gelagert ist, trägt der eine Laufzapfen einen Anschlag
37, der sich an die Formkästen anlegt und in den beiden Stellungen der Form wirksam
ist.
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Die starre Verbindung der beiden Wellenstümpfe 22 erfolgt durch eine
Zwischenwelle 38 veränderbarer Länge und zwei Muffen 39.
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Zwei Stifte oder Warzen 4o, die an der Form sitzen, dienen zur Auslösung
der Platte 17 aus den beiden Bügeln 36 am Ende der Entleerung der Form.
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Nachdem das Formstück aus Beton durch Feststampfen oder in sonstiger
Weise, vorteilhaft nach dem Rüttelverfahren, hergestellt ist, erfolgt die Entleerung
der Form auf folgende Weise Der Arbeiter legt auf die Form die Platte 17 für die
Aufnahme und das Abtragen des Betonkörpers P und legt sie alsdann durch Umlegen
des Bügels 36 fest.
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Die Form wird nun um 18o° herumgedreht, wobei der Anschlag 37 sich
an dem Rahmen 18 der Maschine festlegt.
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Durch Emporziehen des Steuerhebels 25 werden die Stützlager 33 gegen
die Platte festgelegt, und die Nasen 3o der Federn 29 übergreifen die Formeisen
34, wodurch die von den Lenkern 28 gesteuerten Gleitstücke 26 und der bewegliche
Boden 7 der Form, auf welchem der Betonkörper gepreßt worden ist, starr verbunden
werden.
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Der Betinkörper wird also zwischen diesem beweglichen Boden und der
Tragplatte 17 festgehalten.
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Durch Abwärtsziehen des Hebels 25 bewegen sich die Gleitstücke 26
nach unten und nehmen, da die Form unbeweglich bleibt, den beweglichen Boden 7 mit,
der den Betonkörper P bis zu seiner völligen Bloßlegung vor sich herschiebt.
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Da der Hub des beweglichen Bodens durch die Form begrenzt ist, muß
zwecks Entleerung der Form der Platte 17 vom beweglichen Boden losgekuppelt werden.
Die Bügel 36 werden alsdann von den Warzen 4o der Form abgerückt, und die von den
Daumen 35 zurückgestoßenen Federn 29 legen sich gegen die Form. Die Platte kann
ihre Abwärtsbewegung fortsetzen und den Betonkörper vollständig von der Farm trennen.
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Es sei bemerkt, daß der Entleerungsvorgang ein Anheben der Form nicht
erfordert, im Gegensatz zu den bisher bekannten Maschixien. Der Arbeiter erleidet
dabei keinerlei Ermüdung.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft, wenn
die herzustellenden Formstücke in der Form festgerüttelt werden. Das Rütteln verhütet
nämlich ein übermäßiges Anhaften des Betons .o. dgl. am Boden 7 der Form, wodurch
die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung, das ein leichtes Abheben des Formstückes
erfordert, weitgehendst begünstigt wird.
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Die Rüttelbewegung ist, soweit es sich namentlich um das Abheben der
Form handelt, besonders wirksam, wenn die Rüttler unmittelbar auf den Kernen der
Form eingebaut sind.
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Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung keineswegs auf die
dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen, die nur als Beispiele anzusehen
sind. So kann man in jeder geeigneten Weise Zahl, Beschaffenheit, Gestalt, Anordnung
und Einbau der einzelnen Teile ändern, ohne über den Rahmen der vorliegenden Erfindung
hinauszugehen.