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Gegossener Behälter mit in der Wandung eingegossener Zwischenwand
Die bisher für die Aufnahme bzw. Leitung von ,ätzenden Flüssigkeiten, wie Säure,
Alkalien usw., dienenden Kessel, Gefäße, Rohre usw. werden vielfach aus einem korrosionsbeständigen
Gußeisen hergestellt, um eine möglichst lange Lebensdauer zu, erreichten. Dabei
hält aber im wesentlichen nur die innere Schicht die Korrosion .auf, und wenn diese
einmal durchgefressen ist, so geht der Schaden sehr schnell weiter, und es entstehen
Löcher in dem betreffenden Werkstück. Es kommt dies daher, daß beim Gießen der Werkstücke
durch die Formen nur' an der inneren und äußeren Fläche harte Schichten entstehen,
während der ganze dazwischenliegende Teil der Wandung verhältnismäßig weich und
dadurch angreifbar für die Flüssigkeit bleibt.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden und die ganze Dicke der Wandung widerstandsfähig
gegen den Angriff der Flüssigkeit zu machen, dient die vorliegende Erfindung. Sie
ist daher insbesondere für Kessel, Scbmelzkessel, Rohrleitungen, Armaturen solcher
Leitungen, Pumpenzylinder, Vorratsbehälter, unter Umständen auch für Autoklaven
u. dgl. brauchbar, kurz überall, wo eine die Wandung angreifende Flüssigkeit oder
auch ein derartiges Gas vorhanden ist.
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Dias betreffende Werkstück, also etwa ein Schmelzkessel, wird nach
der vorliegenden Erfindung in'seiner Wandung mit einer oder mehreren Zwischenwänden
aus Gußeisen versehen, die dann ,außen und innen mit dem Eisen umgossen werden.
Sie bewirken, da,ß das beidseitig so aufgegossene Gußeis@en bis auf eine bestimmte
Tiefe ,abgeschreckt wird, wodurch die Schicht dichter und damit korrosionsfester
wird, so daß bei Verwendung einer Zwischenwand :außer der Zwischenwand noch vier
Schichten in der gesamten Dicke der Wand vorhanden sind, nämlich die beiden der
;äußeren Und der inneren Oberfläche des Kessels entsprechenden und die beiden ,an
der Zwischenwand anliegenden Schichten, die dem Angriff der Flüssigkeit einen erheblichen
Widerstand darbieten. Dadurch wird natürlich die Lebensdauer des Kessels bzw. der
Leitung usw. außerordentlich verlängert. Ähnliches gilt bei Verwendung mehrerer
Zwischenwände.
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Gleichzeitig findet dabei eine Verschweißung des Gußeisens mit dem
Gußeisen der Zwischenwände statt, so daß eine innige Verbindung zwischen diesen
Wänden und dem darwmgegossenen Eisen entsteht.
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Die Zwischenwand kann auch als Hohlwand ausgeführt werden, die dann
bezüglich des Abs.chreckens und der Korrosionsverbesseruing des Werkstoffes dieselbe
Wirkung hat, wobei aber dann bei dem fertigen Kessel der Zwischenraum. zum Kühlen
oder auch zum Erhitzen der Wandung, je nach den gestellten Bedingungen des Betriebes,
Verwendung finden kann.
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Man hat schon vorgeschlagen, Gefäße aus verschiedenem Werkstoff zugießen,
der durch eine Zwis.chemvand von dünnem Stahlblech getrennt ist. Dabei kann aber
an der verhältnismäßig dünnen Wand nur ein unwesentliches
Abschrecken
des eingegossenen Werkstoffes stattfinden. Die Zwischenwand soll hier lediglich
dazu dienen, die beiden Metalle voneinander zu trennen. Weiter hat man vorgeschlagen,
Teile in Gefäßwandungen mit einzugießen, beispielsweise auch durchlochte Bleche.
Diese haben aber nur den Zweck und die Wirkung, die Zugfestigkeit des Werkstoffes
zu erhöhen. Auch ist es nicht mehr neu, zum Vermeiden von Spannungen und Hohlräumen
beim Gießen von Gegenständen Kühlkörper aus Drähten und Blechscheiben in dem Formhohlraum
anzuordnen. Wenm auch bei diesem bekannten Verfahren der vergossene Werkstoff teilweise
abgeschreckt wird, so braucht diese Gefügeänderung durchaus nicht immer bis nahe
an die Oberfläche der Wand zu gelangen, was im vorliegenden Fall Voraussetzung für
die zu erzielende Wirkung ist.
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In der Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Schmelzkessel, wie er etwa für Ätznatron o. dgl. Verwendung
findet. Abb. z zeigt das Stück einer Rohrleitung bzw. einen Pumpenzylinder für solche
das Metall angreifende Flüssigkeiten. Abb. 3 zeigt in größerem Maßstabe die Wand
eines derartigen Gegenstandes mit als Hohlraum ausgebildeter Zwischenwand.
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In Abb. i ist über eine aus Gußeisen bestehende Zwischenwand a eine
ignere Schicht b, etwa aus Siliciumeisen, gegossen und eine äußere Schicht c aus
gewöhnlichem feuerbeständigem Gußeisen. Dadurch entsteht eine Kesselwandung, die
aus drei Schichten zusammengesetzt ist, die miteinander verschweißt sind, und bei
denen infolge des Abschreckens des auf die Zwischenwand a aufgegossenen Eisens die
Korrosionsfestigkeit erheblich vergrößert ist. Das Abschrecken der Eisenschicht
b und c an der bereits vorher gegossenen Zwischenwand a bewirkt, daß auf beiden
Seiten der Zwischenwand härtere Schichten entstehen, die der Wand eine außerordentlich
lange Lebensdauer geben. Vorzugsweise werden die beiden Schichten h und c gleichzeitig
gegossen, aber es kann auch unter Umständen .das Gießen der einen Schicht nach der
andern erfolgen.
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Die Abb. z zeigt ein Stück einer Rohrleitung bzw. einen Pumpenzylinder
oder auch das Gehause einer Armatur einer Leitung, bei der die Wandung gleichfalls
in derselben Weise zusammengesetzt ist. Um eine Zwischenwanda herum ist innern eine
Schichth aus korrosionsfestem Gußeisen, etwa .aus Siliciumeisen, gegossen und außen
eine Schicht c gleichfalls aus diesem Stoff oder auch aus gewöhnlichem Gußeisen.
-Die Abb.3 zeigt in größerem Maßstabe das Stück ,einer Wand, etwa eines Schmelzkessels,
bei der die Zwischenwand a als Hohlwand ausgeführt ist in der Weise, daß zwei Wände
d und e gleichachsig zueinander angebracht werden, die in bestimmtem Abstand voneinander,
etwa durch Stehbolzen f o. dgl., gehalten werden. Oben sind die beiden Wände e und
d durch einen ringförmigen Tag abgeschlossen, so daß ein vollständiger Hohlraum
entsteht, der in das Metall mit eingegossen wird. Auch hier wieder wird dann .eine
innere Schicht b und eine äußere Schicht c gleichzeitig über die als Hohlraum ausgebildete
Zwischenwanda gegossen und dadurch in derselben Weise wie bei den früheren Ausführungsbeispielen
ein Abschrecken des sich an die Wände d und e legenden Metalls bewirkt.
Die Hohlwand, die ohne jeden Kern hergestellt wird, kann dann zur Durchführung einer
Kühlflüssigkeit oder auch von Dampf, heißer Luft o. dgl. Verwendung finden, wofür
dann an geeigneten Stellen Anschlußstutzen vorgesehen und mit in die. Wandung eingegossen
werden.