DE66361C - Verfahren zur Darstellung eines am Azinstickstoff alkylirten Indulins und von Sulfosäuren desselben - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines am Azinstickstoff alkylirten Indulins und von Sulfosäuren desselben

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DE66361C
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Badische Anilin and Sodafabrik AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
desselben.
Unter dem Namen Eurhodine ist in der Literatur eine grofse Anzahl von Körpern beschrieben worden, deren Bildung in der verschiedenartigsten Weise bewirkt werden kann. So entstehen dieselben nach Witt (Ber. Bd. XIX, S. 441) z. B., »wenn salzsaures α - Naphtylamin der Einwirkung beliebiger o-Amidoazokörper unterworfen wird«; nach O. Fischer und E. Hepp (Ber. Bd. XXIII, S. 845) bildet sich durch Erhitzen von o-Phenylendiamin mit Benzolazo-a-naphtylaminchlorhydrat mit Alkohol unter Druck das hierher gehörende Amidonaphtophenazin und derselbe Körper geht nach Kehrmann (Ber. Bd. XXIII, S. 2451) aus der Condensation von o-Phenylendiamin und Oxynaphtochinonimid hervor; endlich entstehen Eurhodine durch Condensation von ι · 2 · 4 - Triamidobenzol mit o-Chinonen, wie ß-Naphtochinon und Phenanthrenchinon (Witt, Ber. Bd.XIX, S. 441). Für die Farbentechnik haben diese Körper eine praktische Bedeutung bisher nicht erlangt, obgleich ihre Zusammensetzung die mannigfachsten Variationen zeigt und eine gröfsere Anzahl von Derivaten derselben dargestellt wurde. Ein Gleiches gilt von den den Eurhodinen entsprechenden Eurhodolen, wie solche z. B. von Witt, sowie von Messinger und Kehrmann (Ber. Bd. XIX, S. 441; Bd. XIX, S. 1720; Bd. XXIV, S. 584; Bd. XXIV, S. 2167) beschrieben sind.
Es hat sich nun gezeigt, dafs man, sowohl von den Eurhodinen wie von den Eurhodolen ausgehend, zu Farbstoffen gelangen kann, welche eine neue Gruppe der Induline bilden und dadurch von allen bekannten Farbstoffen dieser Klasse unterschieden sind, dafs ihnen eine der allen anderen Indulinen gemeinsamen Pbenylgruppen — nach den jetzigen Anschauungen die am Azinstickstoff gebundene — fehlt, an deren Stelle eine Alkylgruppe sich befindet. Die Sulfosäuren dieser Farbstoffe sind ausgezeichnet durch lebhafte Nuance und hervorragendes Egalisirungsvermögen.
Das Verfahren besteht entweder darin, dafs man
ι. durch Einwirkung von Anilin und Anilinchlorhydrat auf Eurhodin zunächst Phenyleurhodin darstellt, welches dann durch Einführung einer Alkylgruppe in den Farbstoff verwandelt wird;
2. oder darin, dafs man Eurhodol durch Verschmelzen mit Anilin und Anilinchlorhydrat in Phenyleurhodin überfuhrt, welches dann wie angegeben weiter verwendet wird.
In nachstehenden Beispielen werden die Verfahren zur Darstellung eines derartigen Indulins beschrieben, welches aus dem Eurhodin C17 H]B ΝΆ, dem Prototyp der nach demselben benannten Körperklasse (Ber. Bd. XIX, S. 441), sowie aus dem demselben entsprechenden Eurhodol C17 H12 N2 O dargestellt worden ist.
I.
Verfahren zur Darstellung von Indulin aus
Eurhodin C17 H12 N3.
a) Darstellung von Phenyleurhodin.
10 kg Eurhodinchlorhydrat, 5 kg Anilinchlorhydrat, 20 kg Anilin werden im Oelbad
2 Stunden lang auf 150 bis 1600C. erhitzt bezw. so lange, bis eine der von Zeit zu Zeit gezogenen Proben das Vorhandensein des in verdünnter Salzsäure leicht löslischen Eurhodins nicht mehr erkennen läfst.
Man übersättigt hierauf mit Natronlauge und treibt das überschüssige Anilin ab. Es hinterbleibt ein rein gelber Körper, das Phenyleurhodin, welches durch Umkrystallisiren aus Phenol-Alkohol gereinigt werden kann; dasselbe zeigt den Schmelzpunkt 2300 C.; es ist kaum löslich in siedendem, angesäuertem Wasser; in Alkohol löst sich das Chlorhydrat mit prachtvoll bläulich rother Farbe, welche beim Uebersättigen mit Alkali in Gelb umschlägt; es tritt sonach auch beim Phenyleurhodin noch der unbeständige Charakter des Eurhodins in vollem Mafse hervor. Die Lösung des Phenyleurhodins in concentrirter Schwefelsäure ist grün.
Bei der Darstellung des Phenyleurhodins können die Mengenverhältnisse des Anilins und Anilinchlorhydrats, sowie die Temperatur innerhalb weiter Grenzen variirt werden, ohne dafs, abgesehen von der Dauer der Schmelze, ein wesentlich anderer Verlauf eintritt.
b) Darstellung des Indulins.
10 kg Phenyleurhodin , 5 kg Jodmethyl, 50 kg Holzgeist werden in einem Druckgefäfs auf 160 bis 1700C. etwa 2 Stunden lang erhitzt bezw. so lange, bis eine Probe eine Abnahme an Phenyleurhodin nicht mehr erkennen läfst. Diese Probe wird in folgender Weise ausgeführt:
Man kocht zunächst einige Minuten mit Ueberschufs von Natronlauge, um das Jodhydrat zu zerlegen, fällt hierauf die entstandenen Basen durch Zusatz von Wasser aus und wäscht mit Wasser nach; hierauf kocht man den Rückstand mit verdünnter Salzsäure, in welcher das entstandene Indulin sich sehr leicht löst, während Phenyleurhodin, wie oben bereits angegeben, darin nahezu unlöslich ist.
Die Aufarbeitung des Bombeninhalts geschieht dann in der Weise, dafs nach Zusatz von Natronlauge im Ueberschufs der Holzgeist abdestillirt und die rückständige Base nach dem Auswaschen in heifsem Wasser unter Zusatz von Salzsäure gelöst wird; aus dem Filtrat fällt man die Farbbase mit Alkali aus, wäscht und trocknet. Zur weiteren Reinigung kann man dieselbe aus Benzol umkrystallisiren, in welchem sich die Base mit rein rother Farbe löst; der Schmelzpunkt der reinen Verbindung liegt bei 208 bis 2090 C. Dieselbe gab bei der Analyse Zahlen, welche auf die Zusammensetzung C24 H19 Ns stimmen. Beim Anrühren der Base mit dem doppelten Gewicht einer 5 procent. Salzsäure entsteht ein Brei des in Wasser leicht löslichen Chlorhydrats, welches beim Eintrocknen als rothbraune, matt glänzende krystallinische Masse zurückbleibt; dasselbe färbt tannirte Baumwolle sowie Seide roth.
II.
Verfahren zur Darstellung von Indulin aus
Eurhodol C17 H19 N2 O.
lokgEurhodol (Witt,Ber.Bd.XIX, S.441 ff.), 10 kg Anilinchlorhydrat, 20 kg Anilin werden auf 150 bis 1600C. 2 Stunden lang erhitzt bezw. so lange, bis die von Zeit zu Zeit gezogenen Proben, in concentrirter Schwefelsäure gelöst, eine Zunahme an Reinheit der grünen Färbung dieser Lösung nicht mehr erkennen lassen. Die Schmelze wird hierauf mit Natronlauge übersättigt und durch Abtreiben mit Dampf vom Anilinüberschufs befreit; das in Rückstand bleibende Phenyleurhodin wird gewaschen, geprefst und getrocknet. Dasselbe kann in derselben Weise, wie unter Beispiel Ia) angegeben ist, gefeinigt werden; die Verarbeitung auf Indulin geschieht wie dies unter Ib) beschrieben ist.
III.
Verfahren zur Darstellung einer in Wasser schwer löslichen Sulfosäure des Indulins C24 /Z19 iV3.
10 kg Indulinbase oder eine gleiche Menge des Chlorhydrats werden mit 40 kg concentrirter Schwefelsäure im Wasserbad erhitzt, bis eine mit Wasser gefällte und gewaschene Probe sich vollständig in verdünnter Natronlauge löst.
Das Sulfurirungsgemisch wird hierauf in 200 1 Eiswasser eingetragen, die ausgeschiedene Sulfosäure mit Wasser gewaschen, geprefst und getrocknet. Sie ist auch in heifsem Wasser nahezu unlöslich. Sie findet zur Darstellung der in heifsem Wasser löslichen Sulfosäure Verwendung.
IV.
Verfahren zur Darstellung einer in heifsem Wasser löslichen Sulfosäure des Indulins C24 H19 ΝΆ.
ίο kg Indulinbase oder die gleiche Menge des Chlorhydrats oder der oben beschriebenen schwer löslichen Sulfosäure werden unter Kühlen in 40 kg rauchende Schwefelsäure (23 pCt. freies 5O3 enthaltend) eingetragen. Die Temperatur hält man auf 25 bis 300 und rührt so lange, bis eine mit kaltem Wasser gefällte und gewaschene Probe sich in heifsem Wasser vollständig löst. Die Sulfurirungsmasse wird hierauf in 200 1 Eiswasser eingetragen; die abgeschiedene Sulfosäure löst man nach dem Abpressen in heifsem Wasser unter Zusatz von Ammoniak und fällt den Farbstoff mit Kochsalzlösung aus; nach dem Erkalten wird fütrirt, geprefst und getrocknet.
Das rothbraune krystallinische Pulver löst sich leicht in heifsem, langsam in kaltem
Wasser; auf Zusatz von Säure fällt der Farbstoff in feinen rothen, lebhaft glänzenden Krystallen aus. Der Farbstoff färbt Wolle in saurem Bade lebhaft roth mit bedeutend gelberer Nuance als die Sulfosäuren des Phenylrosindulins (Patent No. 45370).

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Darstellung eines am Azinstickstoff alkylirten Indulins, darin bestehend, dafs man entweder:
    a) das Eurhodin C17 H13 Ns mit Anilin und salzsaurem Anilin verschmilzt, bis eine Probe der Schmelze, mit angesäuertem Wasser gekocht, die Anwesenheit von Eurhodin in der Lösung nicht mehr erkennen läfst, und das so erhaltene Phenyleurhodin mit Jodmethyl und Holzgeist unter Druck erhitzt, oder
    b) das Eurhodol C17 H12 N2 O mit Anilin und salzsaurem Anilin verschmilzt, bis die von Zeit zu Zeit gezogenen Proben, in concentrirter Schwefelsäure gelöst, eine Zunahme an Reinheit der grünen Färbung dieser Lösung nicht mehr erkennen lassen und das so erhaltene Phenyleurhodin mit Jodmethyl und Holzgeist unter Druck erhitzt.
    Verfahren zur Darstellung einer in Wasser schwer löslichen Sulfosäure des nach dem durch Patent-Anspruch 1. geschützten Verfahren dargestellten Indulins, darin bestehend, dafs man dieses Indulin oder dessen Chlorhydrat mit concentrirter Schwefelsäure im Wasserbad erhitzt, bis eine Probe, mit Wasser gefällt und gewaschen, sich vollkommen in verdünnter Natronlauge löst.
    Verfahren zur Darstellung einer in heifsem Wasser löslichen Sulfosäure des nach dem durch Patent-Anspruch 1. geschützten Verfahren dargestellten Indulins, darin bestehend, dafs man dieses Indulin oder dessen Chlorhydrat oder die nach dem durch Patent-Anspruch 2. geschützten Verfahren erhaltene, schwer lösliche Sulfosäure in rauchender Schwefelsäure oder anderen durch ihren Anhydridgehalt wirkenden Sulfurirungsmitteln löst und bei gewöhnlicher Temperatur rührt, bis eine mit Wasser gefällte und gewaschene Probe sich vollständig in heifsem Wasser löst.
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