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Motorstraßengossenreiniger mit selbsttätiger Hilfssteuerung des Reinigers
entlang der Gossenbordkante Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine durch Verbrennungsmotor
usw. betriebene Gossenreinigungsmaschine, mittels welcher bei jeder Witterung und
Jahreszeit alle vorkommenden Straßengossen mit der für Fahrzeuge des öffentlichen
Verkehrs zugelassenen Höchstgeschwindigkeit vollständig von allem Staub, Schmutz,
Schnee, Steinen und sonstigen größeren Gegenständen, Ästen, Blättern, gereinigt
werden können, so daß Nachkehren von Hand nicht nötig ist.
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Bisher hat man die Straßengossen mit Maschinen gereinigt, die nur
unter besonderen Witterungsverhältnissen in Betrieb genommen werden konnten und
auch nicht alle Gossen vollständig reinigen konnten. Die städtischen Reinigungsanstalten,
die solche Maschinen verwenden, konnten nie im voraus wissen, wann sie diese Maschinen
einsetzen können; da aber gerade die Straßengossen in erster Linie gereinigt werden
müssen, war es notwendig, neben den Maschinen auch eine entsprechende Anzahl von
Handkehrern bereit zu halten. Dadurch konnte mit solchen Maschinen ein wirtschaftliches
Ergebnis nicht erzielt werden, und die Einführung solcher Maschinen bei den städtischen
Reinigungsanstalten unterblieb so gut wie ganz. Durch vorliegende Erfindung wird
eine Spezialmaschine geschaffen, die die bisherige Methode der Straßengossenreinigung
vollständig ändert, um das notwendige wirtschaftliche Ergebnis zu erzielen.
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Bei fachmännischer Kenntnis der Leistungsfähigkeit der Zimmerstaubsauger
sowie der bisherigen Straßenkehrmaschinen hat man eine Saugkehrmaschine, die eine
ungeheure Leistungsfähigkeit in bezug auf Entstaubung der Saugluft aufbringen müßte,
für unmöglich gehalten, sobald verlangt wird, daß die Maschine bei jeder Witterung
jede Straßengosse vollständig reinigen soll und dabei noch mit einer Geschwindigkeit
wie andere Fahrzeuge laufen soll; zu einer Problemstellung kam es daher nicht. Durch
vorliegende Erfindung ist es vermieden, vor dem Reinigen die Gossen mit Sprengwasser
zu benetzen, so daß bei Frostgefahr die Maschine ebensogut verwendet werden kann
wie im Sommer, weil in beiden Fällen keine glitschigen Straßen durch Sprengwasser
erzeugt werden. Die Größe des Staubsaugers kann in einer Gossenreinigungsmaschine
nur eine sehr beschränkte sein, weil das Fahrzeug den öffentlichen Verkehr nicht
behindern darf und die größtmögliche Wendigkeit haben muß wegen der häufig
sehr
stark gekrümmten Straßengossen. Die Straßengossen sind nicht so beschaffen, daß
man durch die bisherigen Mittel die zum richtigen Saugen notwendige Saugluftein-.
trittsfläche (bzw. Abstand des Saugrüssel;, vom Boden) einhalten könnte (es müssen
auch° Steine usw. aufgenommen werden können); über den Straßengossensenken fehlt
sogar der Boden sinngemäß ganz, und man folgerte deshalb, daß über der Gosse das
selbständige Aufnehmen des Kehrichts durch die Maschine plötzlich aufhört und der
Kehricht in die Senke fällt, was nicht zulässig ist. Ferner würden alle heute bekannten
Staubsauger, die auch den feinen Flugstaub zurückhalten, wie dieses bei dem Gossenreiniger
unbedingt erforderlich, versagen bzw. zerstört, wenn neben dem Staub noch Feuchtigkeit,
Flugschnee, glimmende Asche usw. angesaugt wird. Wie soll nun aber die Saugluft
bzw. die Staubwolken gereinigt werden? Die früher allgemein gedachte Luftzentrifuge
hat sich als unbrauchbar erwiesen wegen der praktisch stets auftretenden Luftwirbel
innerhalb einer solchen Zentrifuge; man kann größere Gegenstände bzw. den groben
Staub ausscheiden, niemals aber den feinen Flugstaub, und gerade dieser ist der
Bazillenträger und darf daher keinesfalls durch den Großreiniger aus der Gosse auf
die Fußgänger des Bürgersteiges befördert werden. Es müßte für den Gossenreiniger
schon ein eigenartiges Mittel zum Trennen der Staubwolken in Luft und Staub geschaffen
werden, wie nun solches die neue sogenannte Luftzentrifuge des Schnellstraßengossenreinigers
darstellt, deren Wirkung aber, wie durch die nachfolgende Beschreibung dargetan
wird, keinesfalls allein auf der Zentrifugalkraft beruht.
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Wie sollte ferner der genaue Abstand des Besens bzw. ' des Saugrüssels
von dem geraden und oft auch sehr stark gekrümmten Bordstein eingehalten werden
und trotzdem eine möglichst große Wirtschaftlichkeit sichernde große FahrgeschyvIndigkeit
erzielt werden? Im Interesse der Sicherheit der Fußgänger auf den Bürgersteigen
usw. besteht die polizeiliche Verkehrsvorschrift, daß die Fahrzeuge mindestens i
m Abstand vom Bordstein einzuhalten haben oder, wo dies nicht möglich ist, so langsam
gefahren wird, daß ein Unfall als ausgeschlossen erscheint. Es muß also auch hier
wieder eine sehr wichtige Einrichtung geschaffen werden, nämlich eine s,2lbsttätige
Hilfssteuerung, die den Saugrüssel bzw. den Besen der Maschine mit konstantem Abstand
vom Bordstein führt, deren Wirkungsweise in der nachfolgenden Beschreibung dargetan
wird. Aus vorstehendem ist erklärlich, daß auch schon der Ansatz ;der genauen Problemstellung
für einen Allwettergossenreiniger nicht möglich eiächien, solange keile geeignete
Luftrcini-;eung und Lenkvorrichtung geschaffen war.
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','Die vorliegende Erfindung nimmt deshalb dicht nur die Lösung, sondern
auch die Neuheit der Problemstellung für sich in Anspruch.
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Beschreibung der Erfindung an Hand der Fig. i bis 5 der Zeichnung
Der am Gehäuse mittels Lager 7o an der `Maschine (Fig. 5) pendelnd gelagerte Gossenbesen
z wird durch Federkraft gegen einen ebenfalls am Gehäuse der Maschine befindlichen
Anschlag 7 i gedrückt. Drückt der Besen 2 zu stark gegen den geraden oder gekrümmten
Bordstein q. (Fig. q. und 5), so bewegt sich der Besen von seinem Anschlag 71 ab
und bewegt den Hebel 72 (Fig.q.und5), der an einer stehenden Welle 73 befestigt
ist, so daß sich diese Welle 73 verdreht; an dieser Welle ist ein weiterer Hebel
74 befestigt (Fig. q. und 5), der diese Drehung mitmachen muß. -Dieser Hebel 74
drückt nun infolge des Besendruckes auf die schleifende Konuskupplung 75, die als
Seilscheibe ausgebildet ist, und erzeugt ein Reibungsmoment, da die Welle 9 (Fig.
.4 und 5) durch den in der Zeichnung nicht dargestellten Fahrzeugmotor fortwährend
in Drehung gehalten wird. Dieses Drehmoment- wirkt durch das Seil 76 (Fig. q.) auf
die getriebene Seilscheibe 6, die fest auf der Steuerwelle 5 sitzt, d. h. das Steuerrad
i (Handrad) wird durch die schleifende Kupplung so zu drehen versucht, daß vermittels
der Steuerschnecke 77 das Triebrad io des Fahrzeuges vom Bordstein um so stärker
abbewegt wird, je stärker der Besen 2 gegen den Bordstein d. drückt. Der Führer
des Fahrzeuges fühlt diesen Druck, bzw. er drückt mit Gefühl den Besen gegen den
Bordstein, ohne die Herrschaft über die Steuerung zu verlieren, und hält damit den
Abstand des Gossenreinigers bzw. des Saugrüssels gleichmäßig ein, so daß sein Augenmerk
dazu nicht nötig ist, der Führer dieses vielmehr vorschriftsgemäß ununterbrochen
auf den Verkehr richten kann. Könnte er dieses nicht, so würde ein schnelles Fahren
am Bordstein, das für die Fußgänger auf dem Bürgersteig besonders gefährlich wäre,
nicht zugelassen. Selbstverständlich kann der Schnellgossenreiniger durch eine einfache
Fußbewegung fast augenblicklich zum Stillstand gebracht werden, wie dies bei Fahrzeugen
des öffentlichen Verkehrs und besonders hier beim Schnellfahren in der Gosse unbedingt
verlangt wird.
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In Fig. 2 stellt die strichpunktierte Linie 4. eine scharfe Bordsteinkrümtnung
dar; bei
richtigem Abstand des Besens bzw. des Saugrüssels vom Bordstein
kommt hierbei das Lenkrad io, das sonst weit vom Bordstein entfernt ist, ganz an
den Bordstein heran, woraus hervorgeht, daß die Maschine nicht etwa dadurch im richtigen
Abstand vom Bordstein gehalten werden kann, daß man ein seitliches Lenkrad als Führungsrad
am Bordstein laufen läßt, denn dann würde der richtige Besen- bzw. Saugrüsselabstand
nur bei geraden Gossen vorhanden sein. Auch die umgekehrte Ausführung ist möglich,
nämlich daß das Steuerrad selbsttätig an den Bordstein heranbewegt wird, wenn der
Andruck .des Besens 2 an den Bordstein zu klein wird. Der durch Motorkraft in Drehung
versetzte Scheibenbesen 2 wirbelt den Staub in der Gosse auf und schleudert den
Kehricht in die Saugöffnung i l (Fig. i) der Maschine. Der von Hand entsprechend
des Verschleißes der Besenfasern einstellbare Rundbesen 12 wirbelt ebenfalls Staub
auf und befördert den Kehricht auf eine bewegliche Schaufel 13 vor die Saugöffnung
1.1.. Die Schaufel 13 wird durch die außenmittig am Laufrad 15 (Fig. i) angebrachte
außenmittig sitzende Rolle 16 vermittels der Schwinge 17 vom Kehrboden auf und nieder
bewegt, so daß auch größere Gegenstände, wie Konservenbüchsen usw., zwecks Aufnahme
durch den Besen unter der Schaufel hindurchgehen können, ohne daß die Schaufel einen
großen Abstand vom Kehrboden einzuhalten braucht, wodurch bedingt wäre, daß sich
eine große Kehrichtmenge 18 zur Ausfüllung des Spaltes zwischen Schaufelunterkante
und Kehrboden dauernd unter der Maschine befinden muß und beim Fahren der Maschine
mit fortgeschoben würde, bevor eine Kehrichtaufnahme erfolgen kann; denn in der
Gosse gibt es Senköffnungen, in welche diese großen Kehrichtmengen beim Überkehren
hineinfallen müßten, was unzulässig ist. Diese Schaufel 13 wird ganz oder das untere
Ende aus hochelastischem Werkstoff (Gummi usw. oder Federwerk) mit unterteilter
Gleitfläche hergestellt, damit sie den Unebenheiten der Kehrbahn folgen kann. Wenn
auch die bewegliche Schaufel nur während der unteren Lage so dicht an den Besen
herankommt, daß er stark scheuernd auf die Schaufel einwirkt, so ist der Verschleiß,
besonders wenn es sich um Gummi handelt, doch noch sehr groß; zweckmäßig wird daher
die Schaufel an den stark verschleißbaren Stellen mit besonderen Verschleißflächen
versehen, welche leicht ersetzt werden können, z. B. die starren Flächen aus Blech
werden mit darüber befestigten Verschleißblechen versehen; die hochelastische Weichgummischaufel
sowie der Gummisaugrüssel werden mit einer dünnen, verschleißfesten Schicht, Gummi
oder unterteilten Federstahlblechen usw., versehen. Die Federkraft dieser Weichgummischaufel
wird durch Stoffeinlage in der Nähe einer Außenhaut so abgeändert, daß sich die
Schaufel nach einer Richtung, d. h. beim Rückwärtsfahren der Maschine leicht umlegt,
während sie bei der Biegung nach der anderen Seite eine ungefähr zweimal so große
Federkraft entfaltet, also nicht so leicht durch den Besen umgelegt werden kann.
Die bekannten selbstaufnehmenden Kehrmaschinen haben die unangenehme Eigenschaft,
daß beim Fahren scharfer Krümmungen und beim Wenden der Kehricht seitlich aus der
Maschine herauskommt und daher Nachkehren von Hand usw. erforderlich wird, was entsprechend
der gestellten Aufgabe bei dem Schnellgossenreiniger nicht zulässig ist. Die Lösung
dieses Teiles des Problems ist nun dadurch gelungen, daß durch den von Hand einstellbaren
Besen 12 (Fig. i) eine Angriffsfläche bzw. Reichweite des Besens hergestellt werden
kann, die der äußersten Entfernung des vor der Schaufel zusammengeschobenen. Kehrichthaufens
18 entspricht, d. h. s = s' (Fig. i), wobei sich die geometrische Achse der Hinterräder,
in welcher nach Fig. 2 stets der Krümmungsmittelpunkt der Fahrkurven der Maschine
liegt, in der Mitte befindet, würde s größer als s' sein, so bliebe beim Kehren
einer Linkskrümmung an der Innenseite der Krümmung ein Kehrichtstreifen liegen.
Ist dagegen s kleiner als s', so bleibt der Kehrichtstreifen auf der anderen Seite
der Krümmung liegen. Die Saugwirkung der Maschine verhindert, daß im praktischen
Betrieb bei nur annähernd richtig eingestellten Verhältnissen, d. h. s annähernd
s', weder auf der einen noch der anderen Seite der Maschine ein Kehrichtstreifen
liegenbleibt. Die Bordsteine sind nicht immer von der Beschaffenheit, daß sie eine
gerade ununterbrochene Führung gleich einer Schiene darstellen; @es sind in Wirklichkeit
oft große Vorsprünge vorhanden, und an Einfahrten fehlt die Führung ganz. Um daher
dem Fahrer 'jede Sicherheit zu geben, daß er sein Augenmerk allein auf den Verkehr
richten kann, um Unfälle zu verhüten, rnuß die selbsttätige Steuerung der Maschine
auch dann richtig wirken, wenn das Hinterrad 15 etwa durch fehlerhaften Bordstein
auf ihn hinaufspringt. In beiden Fällen entsteht plötzlich ein verstärkter Fahrwiderstand
durch das anstoßende Hinterrad 15, und diese Wirkung wurde zur selbsttätigen Lenkung
wie folgt benutzt: Das Lenkrad io ist gleichzeitig das Triebrad der Maschine. Es
ist um das Maß e außenmittig gelagert (Fig. 2), so daß es ein Drehmoment gleich
dem Produkt
aus der Summe der Fahrwiderstände .beider Hinterräder,
des Besens usw. mal dem Hebelarm e hervorrieft. Damit sich dieses Moment beim normalen
Fahren, d. h. ohne Sonderwiderstand am Hinterrad, nicht am Steuerrad i bemerkbar
macht, wird durch entsprechende konstruktive Gestaltung des Drehmomentes der Antriebswelle
i9 (Feg. i) des Triebrades ein genau gleich großes und entgegengesetztes Drehmoment
geschaffen, so daß das resultierende Drehmoment am Steuerrad gleich Null ist, solange
kein Sonderfahrwiderstand am Hinterrad 15 durch Anstoßen am Bordstein bzw. beschädigten
Bordstein auftritt. Bleibt dann das Hinterrad am beschädigten Bordsteinuusw. hängen,
so macht sich der Stoß am Lenkrad insofern bemerkbar, als er die Maschine vom Bordstein
abbewegt, also der Fahrer nach wie vor nach dem Gefühl lenken und seine Augen einzig
und allein auf den Verkehr richten kann. Mit vorstehendem Teil der Beschreibung
und dem auch ohne weiteres aus der Zeichnung ersichtlichen ist dargetan, daß die
Maschine nicht nur in gerader Fahrrichtung, sondern auch in allen praktisch vorkommenden
Krümmungen die zugelassene Höchstgeschwindigkeit erreichen kann und die Gossen tatsächlich
so gereinigt werden, daß kein Nachkehren von Hand erforderlich ist, wenn nicht nur
der aufgewirbelte Staub aufgesaugt wird (Sprengwasser kann selbstverständlich nicht
zur Anwendung kommen wegen der Frostgefahr im Winter, auch wegen der Gefahr des
Ausgleitens für andere gummibereifte Fahrzeuge im Sommer; der Staub, der in den
städtischen Hauptverkehrsstraßen gerade im Winter als Bazillenträger auf die vielfach
entzündeten Schleimhäute der Atmungsorgane, aus den Gossen von den schnellfahrenden
Fahrzeugen aufgewirbelt, befördert wird, muß beseitigt werden), sondern der vom
Besen festgehaltene .Kehricht aus dem Besen entfernt und in den Kehrichtraum 2o
der Maschine geschafft wird. Hierzu dient der Saugluftstrom, der von oben in der
strichpunktierten Linie 21 (Feg. i) kommt, und ein einstellbarer Karüm 22 (Feg.
i). Der Kamm 22 oder Anschlag öffnet den Besen zwecks Lufteintritts, hält sperrige
Gegenstände, wie Baumzweige usw., die besonders fest im Besen sitzen, zurück und
entfernt sie aus dem Besen, so daß sie sich nicht um den Besen herumbewegen und
auf die Kehrbahn fallen. Zwischen dem Besen und der den Besen abdeckenden Außenwand
49 der Maschine ist ein großer, freier Durchgang in Richtung 2i für die Luft gelassen,
damit die Saugluft nicht nur in Richtung 23 durch den Besen geht.
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. Es ist äußerst wichtig, den Luftwiderstand in Richtung 21 so niedrig
zu gestalten, daß, @vie im nachfolgenden dargelegt, eine große Besenumfangsgeschwindigkeit
angewendet werden kann, wodurch mittels weichen und daher wenig verschleißbaren
und wenig kratzenden Besens sauber gekehrt wird; es darf nämlich nicht dauernd der
Sand zwischen den Pflastersteinen herausgekratzt werden. Zum Loskratzen festgefahrenen
Pferdemistes u. dgl. würde ohnedies der härteste Piassavabesen nicht genügen, und
zu diesem Zweck ist daher die übliche Kratze 24. aus Stahldraht angebracht, die
vermittels einer durch Kopf-und Fußdruck oder ähnlichem eingeschalteten, je nach
aufzukratzendem Gegenstand mehr oder weniger großen Maschinenkraft (z. B. durch
Reibungskupplung, wie bei der Lenkradsteuerung bereits erklärt) betätigt wird. Die
besondere Wichtigkeit eines kleinen Luftwiderstandes in Richtung 2i geht aus folgendem
Beispiel hervor: Entsprechend der größten Fahrgeschwindigkeit der Maschine soll
der Besen mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 7 m laufen in der Richtung des Pfeiles
(Feg. i); es muß verhindert werden, daß die Kehrichtteilchen führende Luft mit dem
Besen in der Pfeilrichtung 25 herumgeht und der Kehricht auf die bereits gekehrte
Bahn beim Aufschlagen der Besenfasern herausfällt und lieggenbleibt, d. h. die Luft
muß mit mindestens 7 m Geschwindigkeit durch die Besenfasern strömen. Wäre nun der
Besen durch eine ihn umhüllende Wand umgeben, so daß die von unten kommende Luft
gezwungen ist, den Besen auf dem langen Weg entsprechend der Linie 21 zu durchströmen,
während die an der Schaufel 13 entlang strömende Luft nur den kurzen Weg
durch die Besenfasern entsprechend der Linie 23 zu machen braucht, so benötigt eine
solche Anordnung eine sehr viel größere Saugluftmenge, und diese würde dann in dem
vorhandenen verfügbaren Raum der Maschine nicht mehr gereinigt werden können, oder
die Luft würde in verkehrter Richtung, d. h. mit dem Besen herumgehen und den mit
dem Besen herumgehenden Teil des Kehrichts auf die bereits gekehrte Balm fallen
lassen. Die Wichtigkeit dieser Anordnung sei zahlenmäßig dargelegt; die treibende
Druckhöhe ist theoretisch für beide Luftstromzweige 21 und 23 gleich groß; der Widerstand
des oberen Luftstromzweiges 21 wäre 5mal so groß wie der des unteren Luftstromzweiges
entsprechend ihrer Weglängen. Die Umfangsgeschwindigkeit des Besens sei 7 m, woraus
sich ergibt, daß die Luft mit 23 m Geschwindigkeit durch den Besen in Richtung 23
relativ zur Maschine strömen muß, wenn die Luftgeschwindigkeit in Richtung 21 gleich
Null ist, was mindestens der Fall sein muß, wenn keine Luft mit dem Besen
herumgehen
soll. Bei der Anordnung vorliegender Erfindung dagegen ist infolge des kurzen Weges,
den die obere Luft in Richtung 2i durch den Besen macht, nur eine Geschwindigkeit
von ungefähr io min Richtung 23 nötig. Es braucht also noch nicht einmal die halbe
Saugluftmenge angewandt zu werden, um zu verhüten, daß Kehricht mit dem Besen herumgenommen
und auf die bereits gekehrte Bahn geworfen wird und dort liegenbleibt; deshalb ist
auch die größte Schwierigkeit, nämlich eine möglichst große Saugluftmenge in einem
recht kleinen Raum zu reinigen, schon teilweise beseitigt.
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Die letzte und große Schwierigkeit der vollständigen Lösung der gestellten
Aufgabe besteht im Reinigen der großen Saugluftmenge, praktisch mehrere Kubikmeter
pro Stunde, die stark mit Staub durchsetzt sein kann (Staubwolken), in dem zur Verfügung
stehenden beschränkten Raum, denn die Maschine darf aus verkehrspolizeilichen Gründen
eine bestimmte Breite und Höhe nicht überschreiten, und das genaue Laufen an stark
gekrümmten Bordsteinen bzw. das Einschwenken in eine andere Straßenrichtung längs
des Bordsteines bedingt eine sehr kurze Maschine. Dazu scheiden Filtertücher, an
denen sich der Staub ablagern soll, von vornherein aus, denn im Winter würde sich
daran z. B. auch Flugschnee ablagern, das Filter würde zufrieren. Der Allwettergossenreiniger
hat außerdem auch im Sommer unter Umständen so viel Staub aufzunehmen (auf einem
einzigen Quadratmeter Gossenfläche liegt manchmal mehr Staub als in einer normalen
io-Zimmer-Wohnung), daß im Vergleich zu den bewährten Zimmerstaubsaugern Tausende
von Quadratmetern Stoffilteroberfläche nötig wären, auch wenn dieselben schon nach
einstündigem Betrieb gereinigt werden könnten. Solche Mengen Filter unterzubringen,
wäre praktisch unmöglich. Es ist auch zwecklos, das Filtertuch während des Betriebes
über Luftdüsen laufen zu lassen, welche den Staub herausblasen sollen (nach einem
bekannten Vorschlag), der Staub würde an der Stelle der Düse zwar weggeblasen, aber
er würde nicht etwa in den Kehrichtkasten zurückfallen, sondern weil die Maschine
während des Blasens in Tätigkeit ist, fliegt der Staub unmittelbar danebdn wieder
auf das Filter. Genau so verkehrt wäre das Ausklopfen der Filtertücher während des
Betriebes, weil dadurch der Staub durch die Filtermaschen hindurchgerüttelt statt
zurückgehalten wird. In diesem Teil der Erfindung ist nun folgende Lösung gefunden:
In 37 und 38 (Fig. 2) sind zwei Luftstromlinien der zu reinigenden Luft dargestellt.
Durch die spiralförmige Bahn werden alle diejenigen Staub-.und Kehrichtteilchen
verhindert, in das Filterrad 34 einzutreten, deren Zentrifugalkraft größer ist als
der auf sie wirkende Gegendruck durch die Luft. Bei gleich großen Kräften schweben
diese Teilchen in einem dem Kräftespiel entsprechenden Abstand vom Filterrad 34
(Fig. 1 und 2) und drehen sich mit stark zunehmender, jedoch geringerer Geschwindigkeit
als die Umfangsgeschwindigkeit des Filterrades um das Filterrad 34 herum. Die Lufteintrittsfläche
des Filterrades 34 ist mit Stäben 40, 40' (Fig.3) durchsetzt, welche verhindern,
daß die Luft eintreten kann, bevor sie die der Umfangsgeschwindigkeit des Filterrades
entsprechende Geschwindigkeit durch die Saugkraft des Exhaustorrades 33 und die
Stoßwirkung der Stäbe des Filterrades erreicht hat. Werden nun die Staubteilchen
mit großer Geschwindigkeit- um das Filterrad 3.4 durch besondere Schäufeln, die
am Filterrad angebracht sind (nicht zeichnerisch dargestellt), oder durch eine besondere
Bllasvorrichtung gegen Stellen der Wand getrieben, an diesen die Luft sich etwa
in axialer Richtung zum Filterrad bewegt, wie z. B. durch Stromlinie 32 (Fig. i)
angedeutet, so werden die Staubteilchen, bevor sie die Lufteintrittsfläche so stark
verengt haben, daß sie infolge des hierdurch vergrößerten Luftdruckes, der auf sie
einwirkt, in das Filterrad hineingedrückt sind, in den Kehrichtkasten 20 (Fig. 1)
gelenkt. Alle diejenigen Staubteilchen 47 (Fig.3) bzw. Wassertröpfchen und Flugschnee,
die infolge ihres großen Luftwiderstandes im Verhältnis zu ihrer kleinen Zentrifugalkraft
in das Filterrad 34 gerissen würden, werden dadurch ausgeschieden, daß sie sich
infolge ihrer stets kleineren Geschwindigkeit als die Geschwindigkeit der Stäbe
4o und 4o' (Fig. 3), welch letztere in Fig. 2 den Stäben 34 usw. entsprechen, in
der Flugbahn 45 (Fig. 3, relativ zu den Stäben des Schleuderrades gezeichnet) bewegen
und auf eine um die Stäbe gespannte Fläche, etwa aus Filterstoff, der an dieser
Stelle durch Aufstreichen z. B. von Farbe dicht gemacht ist, aufschlagen,und sich
dadurch so lange zusammenballen, bis ein Staubballen gebildet ist, dessen Zentrifugalkraft
größer ist als der Luftdruck, der auf ihn von der einströmenden Saugluft ausgeübt
wird, sich dann von seinem Sitz losreißt und herausgeschleudert wird. Die übrige
Fläche wird zweckmäßig aus weitmaschigem, der Luft wenig Widerstand entgegensetzendem
Tuch oder aus feinem Drahtnetz gebildet; sie kann aber auch, um den Luftwiderstand
möglichst klein zu gestalten, zum Teil fehlen, ohne daß die Wirkung der Luftzentrifuge
herabgesetzt wird. Um Antriebskraft zu sparen, ist es zweckmäßig,
das
Filterrad 34 im gleichen Drehsinn zu bewegen (mittels Riemenscheibe29, Fig. i) wie
das Exhaustorrad 33 (mittels Riemenscheibe 27) ; notwendig zum Wirksamwerden ist
dies jedoch nicht. Bei der Bemessung, wie in der Zeichnung Fig. i und 2 dargestellt,
wobei Filterrad und Exhaustorrad denselben Durchmesser, dieselbe Schaufellänge und
angenähert auch dieselbe Schaufelform haben, muß sich das Exhaustorrad natürlich
schneller drehen als das Filterrad 34, damit die nötige Saugkraft für den Luftstrom
entsteht. Dasselbe Ergebnis kann aber auch bei einer anderen Bemessung geschaffen
werden. Filterrad und Exhaustorrad können fest auf einer Welle sitzen, wenn das
Exhaustorrad einen so viel größeren Durchmesser hat als das Filterrad, daß der nötige
Überdruck entsteht. Ferner können die Stäbe 34 (Fig. 2) des Filterrades statt axial
auch schräg stehen. Erst bei rotierenden Filterscheiben, d. h. Schrägstellung um
9o°, würde das Zusammenhalten des Staubes auf den Stäben 40, 40' (Fig. 3) aufhören,
und das Filter würde sich bei Feuchtigkeit, Flugschnee usw. zusetzen. In der Zeichnung
sind ferner beispielsweise noch weitere Teile der Maschine angedeutet, wie Führersitz
47, Gehäuse 48 für Antriebsmotor, Getriebe usw. In Fig. i und 2 sind Luftstromlinien
30 und 31 eingezeichnet, woraus zu ersehen. ist, daß durch die der Besendrehrichtung
entgegenströmende Oberluft (Stromlinie 2i) die eintretende Luft (Stromlinie 14)
so stark nach unten gedrückt wird, daß die den Staub und den Kehricht aus dem Besen
befördernde Luft nicht etwa fast tangential zum Besen unmittelbar am Eintritt in
den Kehrichtkasten in die Höhe geworfen wird und von da aus vor der Eintrittsöffnung
zurückfällt bzw. den Kehricht zurückfallen läßt, so daß dieser die Eintrittsöffnung
versperrt bzw. zusetzt, sondern daß-der Kehricht durch die Luft bis zum vorderen
Ende des Kehrichtkastens befördert wird, ohne daß Ablenkbleche oder Wurfvorrichtungen
oder ein Elevator nötig sind.