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Haltevorrichtung für gesenkte Stromabnehmer elektrischer Fahrzeuge
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die einen gesenkten Stromabnehmer
eines elektrischen Fahrzeugs in der gesenkten Lage während einer beliebigen Zeit
festhalten soll. Es ist bereits bekannt, Haltevorrichtungen zu schaffen, die mit
demselben Zugmittel, welches zum Herunterziehen des Stromabnehmers dient, auch zum
Freigeben des Stromabnehmers gebraucht werden können. Hierbei wird das Stromabnehmergestänge
aus der Haltevorrichtung in gesenkter Lage dadurch freigegeben, daß es in dieser
Lage nochmals durch das gleiche Zugmittel heruntergezogen wird. Bei einer bekannten
Anordnung wird dies durch einen Haken erreicht, den eine Feder in die Festhaltestellung
zu bewegen sucht und ein Steuerglied mit zwei Anschlägen, die so angeordnet sind,
daß durch Bewegen des Stromabnehmers gegen den unteren Anschlag der Haken aus der
Festhaltestellung herausgedrückt und gleichzeitig der obere Anschlag in die Bahn
des Stromabnehmers gebracht wird. Der hochgehende Stromabnehmer legt durch den Anschlag
das Steuerglied um, wodurch der Festhaltehaken freigegeben wird.
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Bei dieser Anordnung besteht jedoch der große Nachteil, daß der Stromabnehmer
nicht mehr in die Festhaltelage gebracht werden kann, wenn sich der Stromabnehmerbügel
in Betriebslage befindet und durch irgendeinen Umstand das Steuerglied durch Stoß
oder Schlag umgelegt ist, da sich in diesem Falle das Steuerglied in den Weg eines
Flacheisens stellt, das am Stromabnehmer befestigt ist. Ein derartiges unbeabsichtigtes
Umlegen des Steuergliedes kann leicht eintreten, wenn Arbeiten an dem Stromabnehmer
oder den elektrischen Einrichtungen des Fahrzeuges vorgenommen werden.
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Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden,. daß die Haltevorrichtung
aus einer vom Stromabnehmergestänge bei jedesmaligem Herunterziehen verschwenkbaren
Wippe und einem Halteglied, z. B. einem am Stromabnehmergestänge angreifenden Haken,
besteht, daß aus der Freigabelage in die Festhaltelage und umgekehrt verschwenkt
wird. Durch die Wippe wird über ein Klinkenwerk ein unrundes Sperrorgan verdreht,
welches das Halteglied verschwenkt und seine beiden Lagen bestimmt. Weitere vorteilhafte
Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden beschrieben.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Seitenansicht, wobei Abb. r die Haltevorrichtung in der Freigabelage zeigt, während
die Abb.2 die
Haltevorrichtung nach dem Herunterziehen des Stromabnehmers
und bei bereits verschwenktem Haltehaken zeigt.
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Die Haltevorrichtung ist in einem aus Blechen bestehenden Rahmen i
eingebaut, der auf,, irgendeine Weise an dem Fahrzeugdach'be> festigt ist. Ein Haltehaken
2 für den Stronir abnehmer ist um einen in dem Gehäuse i gelagerten Bolzen 3 verschwenkbar.
Eine Feder 4 ist mit dem einen Ende im Rahmen befestigt und greift mit dem anderen
Ende an einem Hebel 5 des Hakens :2 derart an, daß sie stets bestrebt ist, den Haken
in die Festhaltelage (Abb. 2) zu verschwenken.
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Eine Wippe 6 sitzt verschwenkbär auf einem Bolzen 7, der ebenfalls
in dem Rahmen i gelagert ist. Eine bei 8 im Rahmen befestigte Feder g zieht die
Wippe gegen einen ortsfesten Anschlag To. An dem anderen Arm der Wippe ist auf einem
Bolzen i z eine Klinke 12 vorgesehen, die von einer Feder 13 dauernd gegen ein Klinkenrad
14 gedrückt wird, das auf einem Bolzen 15 drehbar ist, welcher im Gehäuse i gelagert
ist. Verbunden mit dem Klinkenrad 14 ist eine dreieckige Scheibe 16. In dem Haken
2 ist eine Kerbe 17 vorgesehen, in welche die Ecken der dreieckigen Scheibe 16 eingreifen
können. Das Klinkenrad 14 besitzt auf dem Umfang sechs Zähne.
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Die Wippe 6 trägt am oberen Teil eine Anschlagplatte 18, auf die eine
Stange 1g des Stromabnehmergestänges beimHerunterziehen des Stromabnehmers auftrifft.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Beim Herunterziehen
des Stromabnehmers aus der Betriebslage stößt die Stange ig des Stromabnehmers gegen
die Anschlagplatte 18 und verschwenkt die Wippe 6 um ihren Drehpunkt 7 gegen die
Kraft der Feder g. Dabei wird durch die Klinke 1z das Klinkenrad 14 um einen Zahn
verdreht, -d. h. um 6o°. Die dreieckige Scheibe 16, die in der Betriebslage mit
einer Ecke in die Kerbe 17 des Hakens 2 eingriff und den Haken gegen die Kraft der
Feder 4 in der Freigabelage hielt, wird mit dem Klinkenrad 14 ebenfalls um 6o° umgedreht,
wodurch der Haken :2 durch die Feder 4 zum Anliegen an einer Längsseite der Scheibe
16 gelangt. Diese Lage der Haltevorrichtung ist in Abb. 2 veranschaulicht, wobei
die Stange ig sich in ihrer tiefsten Lage befindet. Wird nun das Zugseil zum Herunterziehen
des Stromabnehmers losgelassen, so bewegt die Aufrichtefeder des Stromabnehmers
diesen aufwärts, wobei die Stange ig in die gestrichelt dargestellte Lage 2o gelangt
und in dieser Lage von dem Haken -, festgehalten wird. Die Stange ig kann eine beliebige
Stange sein, die irgendwie mit dein Stromabnehmergestänge verbunden ist und zur
Verstrebung des- Stromabnehmergestänges dienen kann. Gleichzeitig schwenkt die Wippenfeder
g die Wippe 6 in ihre Ursprungslage zurück, die in Abb.2 lediglich :durch die gestrichelt
dargestellte Anschlagplatte 18 veranschaulicht ist. Soll nun der Stromabnehmer zum
Aufrichten freigegeben =werden, so wird mittels des gleichen Zugseils der Stromabnehmer
abermals nach unten gezogen. Dabei drückt die Stange 2o.wieder gegen die Anschlagplatte
18 und verschwenkt die Wippe.6, wodurch das Klinkenrad 14 mit der dreieckigen Scheibe
16 abermals um 6o° verdreht wird. Bei dieser Drehbe@vegung im Sinne des in Abb.
i eingezeichneten Pfeiles 21 drückt die Ecke 22 der dreieckigen Scheibe 16 den Haken
2 gegen die Kraft der Feder .4 in die in Abb. i veranschaulichte Freigabelage. Wird
das Zugseil jetzt losgelassen, so kann die Stange ig an dem Haken 2 vorbei sich
aufwärts bewegen, bis der Stromabnehmer. seine Betriebslage erreicht hat. Die Wippe
6 kehrt unter dem Einfluß ihrer Feder 9 wieder in ihre Ursprungslage zurück. Die
Haltevorrichtung ist für den nächsten Senkvorgang bereit.
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Selbstverständlich kann das Klinkenrad 14 auch eine andere Anzahl
von Zähnen besitzen, wobei dann die Gestalt der Scheibe 16 auch eine entsprechend
andere sein muß. Es kommt lediglich darauf an, daß die Scheibe 16 eine unrunde Gestalt
ist und mit ihren beiden Grenzmassen die beiden Lagen des Hakens bestimmt.