DE653648C

DE653648C - Verfahren zur Steigerung der Verbesserungswirkung von Si-Stoff auf Zemente und Zementmoertel

Info

Publication number: DE653648C
Application number: DEK126464D
Authority: DE
Original assignee: Paul Kauffmann Dr GmbH
Current assignee: Paul Kauffmann Dr GmbH
Priority date: 1932-08-05
Filing date: 1932-08-05
Publication date: 1937-11-29

Description

Verfahren zur Steigerung der Verbesserungswirkung von Si-Stoff auf Zemente und Zementmörtel Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung von Zementen und Zementmörtel unter Benutzung von Si-Stoff. Si-Stoff ist ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Tonerdesalzen, insbesondere Alaun bzw. Aluminiumsilicat. Dieser Si-Stoff fällt in wechselnder Zusammensetzung, und zwar nicht nur in chemischer Beziehung, sondern auch im Verhalten der Einzelkomponenten gegenüber anderen Stoffen, an. Es ist bereits des öfteren vorgeschlagen worden, Si-Stoff als Zusatz zu Zementen und Zement= mörtel zu benutzen. Nach _ v eröffentlichten Untersuchungen ist dabei auch eine Steigerungder Festigkeiten, der Wasserdichtigkeit und der Widerstandsfähigkeit gegen Säureangriffe belegt worden, wobei jedoch festgestellt wurde, daß sich bei im Handel erhältlichen Si-Stoff trotz günstiger chemischer Zusammensetzung eine Reihe als Mörtelzusatz ungeeignet erwiesen hat.
Die von Fall zu Fall wechselnden Eigenschaften machen es nötig, in jedem Einzelfall bei einer Verwendung des Si-Stoffes als Zusatzmittel die Menge genau abzustimmen und außerdem auch noch auf die Eigenart des Zementes Rücksicht zu nehmen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren, die Eigenschaften verschiedener Si-Stoffe auszugleichen, das die Möglichkeit gibt, auf die Vornahme besonderer Versuche, ob ein Si-Stoff im Einzelfall für den vorliegenden Zement oder Mörtel verbessernd wirken kann, zu verzichten. Erfindungsgemäß werden den Zementen bzw. Zementmörteln neben Si-Stoff gleichzeitig auch kleine Mengen kalk-, magnesia-oder kieselsäurehaltiger mineralischer Stoffe in fein zerteiltem Zustand, wie Kalksteinmehl, Sandmehl, Schiefermehl, Steinmehle, zugesetzt.
Diese mehligen bzw. pulverigen Stoffe wirken gewissermaßen als Trägerstoff für den in kolloidaler Feinheit vorliegenden Si-Stoff, dem dadurch eine gleichmäßig große Oberfläche erteilt wird, so daß bei der Reaktion zwischen Si-Stoff und dem bei der Hydratation des Zementes frei werdenden Kalk auch die Kieselsäureanteile des Si-Stoffes mit in Reaktion gebracht werden, die bei Fehlen der fein gemahlenen Mineralstoffe als toter Ballast verbleiben würden. Die besondere Zufügung der fein gemahlenen Stoffe wirkt daneben auch porenfüllend, weil gemeinsame Benutzung von Si-Stoff und den besonderen Zusätzen die Möglichkeit gibt, Verbesserungshöchstwirkungen schon durch Zufügung verhältnismäßig kleiner Mengen Si-Stoff zu erreichen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, durch gemeinsame Vermahlung von Si-Stoff und Hochofenschlacke einen Traßersatz zur Verarbeitung mit Kalk zu erzeugen, und es wird dabei ausdrücklich festgestellt, daß das Mahlgut als Zusatz zu Zementmörtel ungeeignet ist.

Um so überraschender ist es, daß demgegenüber- beim Verfahren der Erfindung ganz überragende Verbesserungswirkungen erzielt werden. Die festigkeitssteigernde Wirkung des Arbeitens gemäß der Erfindung,"-gibt sich aus nachfolgender Gegenübe?stellung: Werte der Normenprüfung nach 28tägiger Lägerüng

Zug- Druck-

festigkeit festigkeit

kg/cm2 I,g/cmz

qhne Zusatz . ; . . . . . . 42 48o

1/` 1/o Kalksteinmehl-

zusatz . . . . . . . - . . 36 580

i °/o Kalksteinmehlzu-

satz . ...:.... 36 450

5 % Si-Stoffzusatz ... 44 540

5 % Si-Stoff- und i °%

Kalksteinmehlzusatz 48 6oo

Neben Steigerung der Festigkeiten werden gleichzeitig auch noch andere Eigenschaften von Zementen und Zementmörtel, insbesondere die Wasserdichtigkeit, erhöht. Die Zemente und Zementmörtel können außer mit Si-Stoff und den mehligen mineralischen Zusatzstoffen noch mit anderen an sich bekannten Zusätzen versehen werden.

Claims

PATENT ANSPLZUCTi: Verfahren zur Steigerung der Verbesserungswirkung von Si-S@off auf Zemente und Zementmörtel, dadurch gekennzeichnet, daß den Zementen-bzw. den Zementmörteln neben Si-Stoff gleichzeitig kleine Mengen kalk-, magnesia- oder kieselsäurehaltiger mineralischer Stoffe in fein zerteiltem Zustande, wie Kalksteinmehl, Sandmehl, Schiefermehl, Stein-, mehle, zugesetzt werden.