DE651732C - Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rohstoff nach den alkalischen und neutralen Verfahren - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rohstoff nach den alkalischen und neutralen VerfahrenInfo
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- DE651732C DE651732C DEH134728D DEH0134728D DE651732C DE 651732 C DE651732 C DE 651732C DE H134728 D DEH134728 D DE H134728D DE H0134728 D DEH0134728 D DE H0134728D DE 651732 C DE651732 C DE 651732C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/22—Other features of pulping processes
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Description
- Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rohstoff nach den alkalischen und neutralen Verfahren Bei. alkalischen Verfahren werden .. die pflanzlichen Ausgangsmaterialien, hauptsächlich Holz, Stroh und Alfa, mit einer Lösung behandelt, die wesentlich NaOH neben einer geringen. Menge Nag C 03 enthält. Vielfach arbeitet man bei Gegenwart von Natriumsulfid, das den Aufsc'hluß erleichtert. Durch Eindicken und Verbrennen der Lauge wird das Alkali als Carbonat bzw. als Sulfid zurückgewonnen: Die Lösung- der Schmelze muß aber .vor weiterer Verwendung durch Behandlung mit CaO kaustiziert werden. Es ist bekannt, daß Ätznatron die Faser beschädigt,. dessen Wirkungen. man durch Nag S mildert. Man hat schon versucht, es durch Na2C03 zu ersetzen, jedoch ohne Erfolg.
- Es hat sich nun gezeigt, daß die zu entfernenden Inkrusten sich wie Säuren verhalten, welche mit der Kohlensäure im-Gleichgewicht stehen. Entfernt man diese aus demkeaktionsgemisch, so geht dementsprechend der Lösungsvorgang weiter, bis der gleiche Endzustand erreicht ist, der mit Ätznatron erhalten wird. Man vermeidet aber auf diese Weise die die Faser schwächende Wirkung von Na OH und erhält dadurch besonders feste Stoffe. Außerdem hat man den großen Vorteil, daß die Kaustizierung der Lauge fortfällt. Es genügt, die Regenerationsschmelzen in Wasser zu lösen. und von der Kohle abzufiltrieren. Selbst wenn man etwas Ätznatron erzeugen will, braucht die Kaustizierung nicht so weit getrieben werden wie bisher. Der Laugenverlust und die Waschwassermenge verringern sich dadurch erheblich, abgesehen davon, daß in vielen Fällen die Beschaffung des gebrannten Kalks schwierig 'ist. Durch Gegenwart von Nag S wird auch hier die Reaktion beschleunigt. Man kann es entweder als solches zusetzen oder als Nag S 04 zu der zur Verbrennung kommenden Ablauge. In diesem Falle entwickelt sich neben der Kohlensäure noch Schwefelwasserstoff, der mit ihr entfernt wird. Ebenso kann man Na2S0g bei Gegenwart von Sulfiten, wie Calcium-oder Natriumsulfit, oder anderen Säuren des Schwefels, verwenden, wobei fast oder ganz neutrale Lösungen entstehen. Selbst ohne absichtlichen Zusatz von Carbonaten, wie z. B. bei Kochungen mit reinen Sulfiten, entsteht Kohlensäure, was bisher nicht bekannt ist, deren Abzug während der Kochung vorteilhaft ist. Hierbei entstehen Lösungen, 'die ein pH bis 5 besitzen, also in technischer Beziehung als fast neutral zu betrachten sind.
- Das Abziehen der Kohlensäure läßt sich apparativ in verschiedener Weise vornehmen. So kann man kontinuierlich dem Kocher einen Dampfstrom entnehmen, der stark genug. sein muß, um die entstehende Kohlensäure zu entfernen. Die mit ihm fortgehende Wärme kann ausgenutzt werden, um Lauge oder Waschwasser vorzuwärmen. Man hat bei der Verkochung von Kiefernholz in den Anfangs- . stadien das Terpentinöl durch Abblasen entfernt. Die hierbei -entweichenden Dampfmengen sind viel zu gering; um bei Anwen--. Jung von Cärbönaten die Kohlensäure zu 'ent=. fernen;: die bei den kaustizierten Laugen erst in den späteren Stadien der Kochung auftritt.-Man kann auch den Kocher mit einem Kühler verbinden, in dem unter Druck das Wasser kondensiert und in den Kocher zurückgeführt wird. Durch Einsätze läßt sich der Kühler Zu einer Kolonne ausbilden, 'welche die Trennung des CO2 und -anderer flüchtiger Gase vom Wässer ermöglicht. Auch hier läßt sich die abgeführte Wärme verwerten, Das Verfahren hat außerdem noch den großen Vorteil; daß bei Anwendung von Sulfiden die flüchtigen übelriechenden Verbindungen aus der Lauge entfernt werden, so daß bei der Auswaschung des Stoffes keine Geruchsbelästigung auftritt.
- Beispiele i. foo kg Stroh werden mit 45o kg einer i 8 kg wasserfreies Natriumcarbonat enthaltenden Lauge auf i7o°: erhitzt. Kurze Zeit nach Erreichung der Temperatur beginnt die Entwicklung von Kohlensäure, die man mit Wasserdampf aus einem Ventil kontinuierlich abblasen läßt: Der Abdampf wird zur Vorwärmung vonFrischlauge benutzt. Man richtet- den Verlauf so ein, daß innerhalb von 4 Stunden i 5o kg Wasserdampf abdestillieren. Die Ausbeute an Zellstoff beträgt 5o kg die mit etwa 7 % aktivem Chlor bleichbarsind.
- 2. iöo kg Strohwerden mit einer Lösung von i2-kg Natriumcarbonat und 4 kg Schwefelnatrium auf 16o° in 3oo kg Wasser erhitzt. Nach Erreichung der Endtemperatur wird das Gemisch von Dampf und Kohlensäure in einen auf dem Kocher befindlichen Kühler ,geleitet, in dem sich der Dampf kondensiert; während die Kohlensäure: aus: dem Ventil abstrÖmt. 3. : Die Ablauge einer Strohsulfatkochung wird in üblicher Weise eingedickt und unter Zusatz von Natriumsulfat verkohlt. Die 'Asche wird in heißem Wasser aufgeschlämmt und die Lösung vom Ungelösten abfiltriert-. T.oo kg Stroh werden mit 35o kg einer solchen Lösung, enthaltend Nätriumcarbönät neben wenig Natriumhydroxyd und Natriümsulfid, entsprechend i4 kg Na O H, auf 16o° erhitzt, und weiterbehandelt,: wie bei a angegeben.
- 4: -iookg-Fichtenholz als Hackspäne werden mit einer Lösung von zo kg Soda und 6 kg Schwefelnatrium auf 170° :erhitzt und die Kohlensäure .in der oben beschriebenen Form abgezogen. Der Kochvorgang dauert etwa 6 ,Stunden, wonach das Holz in Zellstoff aufgeschlagen werden kann.
- 5. ioo kg Stroh: werden mit einer Lösung von. 10 kg Nätriumcarbonät und 3 kg Natriumsulfit auf 170° erhitzt, wobei nach Erreichung der Endtemperatur die Kohlensäure nach, den oben beschriebenen Methoden abgezogen wird. Nach q. Stunden ist der Kochprozeß beendet. Ausbeute 55 kg: 6. foo kg Stroh werden mit: 300 kg einer Lösung- von fo kg Soda, in der 4 kg Calciumsulfit suspendiert sind, auf 170° erhitzt und die Kohlensäure, wie oben beschrieben, abgezogen: Nach 6 Stunden wird der Kocher geleert und der Inhalt sorgfältig ausgewaschen.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: -z... Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rollstoff nach den alkalischen und neutralen Verfahren; dadurch gekennzeichnet; daß während, des Kochvorgangs' gebildetes Kohlendioxyd unter Druck mit Wasserdampf kontinuierlich entfernt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch idadurch gekennzeichnet,: daß das Wasser vor der Entspannung von der Kohlensäure getrennt und in den Kocher zurückgeführt. wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH134728D DE651732C (de) | 1933-01-05 | 1933-01-05 | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rohstoff nach den alkalischen und neutralen Verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH134728D DE651732C (de) | 1933-01-05 | 1933-01-05 | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rohstoff nach den alkalischen und neutralen Verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE651732C true DE651732C (de) | 1937-10-23 |
Family
ID=7177128
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH134728D Expired DE651732C (de) | 1933-01-05 | 1933-01-05 | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulosehaltigem Rohstoff nach den alkalischen und neutralen Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE651732C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748949C (de) * | 1938-01-26 | 1944-11-14 | Margarete Possanner Von Ehrent | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff |
DE938229C (de) * | 1943-05-25 | 1956-01-26 | Phrix Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes durch Aufschluss mit nicht kaustifizierten Laugen |
DE1041787B (de) * | 1952-10-22 | 1958-10-23 | Heinrich Scholler Dr Ing | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff |
-
1933
- 1933-01-05 DE DEH134728D patent/DE651732C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748949C (de) * | 1938-01-26 | 1944-11-14 | Margarete Possanner Von Ehrent | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff |
DE938229C (de) * | 1943-05-25 | 1956-01-26 | Phrix Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes durch Aufschluss mit nicht kaustifizierten Laugen |
DE1041787B (de) * | 1952-10-22 | 1958-10-23 | Heinrich Scholler Dr Ing | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff |
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