DE636333C

DE636333C - Verfahren zum Verarbeiten von nickel- und eisenhaltigen Erzen und Huettenerzeugnissen auf Eisen-Nickel-Legierungen

Info

Publication number: DE636333C
Application number: DEK136056D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Friedrich Johannsen
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1934-11-29
Filing date: 1934-11-29
Publication date: 1936-10-06

Description

Verfahren zum Verarbeiten von nickel- und eisenhaltigen Erzen und Hüttenerzeugnissen auf Eisen-Nickel-Legierungen Es ist bekannt, nickel- und eisenhaltige Erze oder Hüttenerzeugnisse, insbesondere solche oxydischer Art, unter Zusatz von Reduktionsstoffen, z. B. Brennstoff, in metallurgischen üfen, wie Drehrohröfen ;oder Elektroöfen, auf Ferro-Nickel `zu verarbeiten.
Bei diesem bekannten Reduktionsverfahren wird neben dem Nickel auch der größte Teil des Eisangehaltes des Erzes zu Metall reduziert und bildet mit dem Nickel Legierungen. Da in der Regel der Eisengehalt der Erze den Nickelgehalt um ein Vielfaches übertrifft, ist die aus den Erzen unmittelbar hergestellte Ferro-Nickel-Legierung verhältnismäßig nickelarm und nur in beschränktem Maße, für die unmittelbare Verwendung im Stahlbetrieb geeignet.
Gemäß der Erfindung soll die durch das Reduktionsverfahren gewonnene Eisen-Nickel-Legierung durch Verblasen im Bessemer-Konverter weiter angereichert werden. Der Einsatz in den Konverter kann in flüssiger Form erfolgen oder aber ganz oder zum Teil in fester Form. Soweit man auf den Müssigen Einsatz überhaupt verzichten will, ist es möglich, durch Zugabe von Koks züi Beginn des Verfahrens das Einschmelzen im Konverter selbst vorzunehmen. Es empfiehlt sich, bei dieser Arbehsweise so zu verfahren, daß, nachdem eine teilweise Anreicherung des Nickels im Bade @erzielt worden ist, die Schlacke abgegossen wird und neue Reduktionserzeugnisse in fester Form nachgesetzt werden. Wenn man beispielsweise die Anreicherung .einer Legierung mit i o °-o Nickel zunächst nur bis auf etwa 40'o vornimmt, so erhält man eine Schlacke, die neben 6o00 Eisen höchstens o,5 bis o,80,lo Nickel enthält und die daher unmittelbar abgesetzt werden kann. Durch wiederholtes Nachsetzen von Reduktionserzeugnis und absatzweises z'-#bgießen der Schlacke erhält man schließlich eine gewöhnliche Konverterfüllung mit an Nickel angereichertem Eisen. Soweit es sich darum handelt, Ferro-Nickel für den Stahlbetrieb herzustellen, also beispielsweise ein solches mit 5oo,io Nickel, empfiehlt es sich, das im Konverter enthaltene Metallbad flüssig einem Flamm-oder Elektroofen zuzuführen und in diesem die Raffination des Nickels, z. B. die Entfernung schädlicher Bestandteile, wie Schwefel, Arsen, vorzunehmen. Soll jedoch ein FerraNickel mit 8o bis goo'o oder mehr Nickel hergestellt werden, so wird das Verblaseverfahren so geführt, daß nach Herstellung eines Metallbades mit auf .etwa 5o0.@o Nickel angereichertem Ferro-Nickel dieses bis zur Herstellung eines Ferro-Nickels mit der gewünschten Zusammensetzung weitergeblasen wird. Die bei dieser weiteren Anreicherungsarbeit .anfallende Schlacke ist in der Regel zu nickelreich, um unmittelbar abgesetzt zu werden und wird daher gesondert aufgefangen und dem Reduktionsverfahren wieder zugeführt.
Durch diese , Unterteilung des V@rblasevorganges in zwei oder mehrere Stufen ist es erst wirtschaftlich möglich geworden, aufein sehr hoch an Ni angereichertes Ferro-Nickel zu arbeiten, ohne einen großen endgültigen Nickelverlust in Kauf nehmen zu müssen. Damit ist das Verfahren nach der Erfindung den bekannten Verfahren überlegen; denn wenn das Blasen auf hochprozentiges Ferro-Nickel in einem Gang durchgeführt wird, wie dies bei einem bekannten Verfahren der Fall ist, so erhält man letzten Endes eine Schlacke, die trotz der erheblichen Nickelverbrennung am Ende des Blasens wegen ihrer großen Menge verhältnismäßig so arm an Nickel ist, daß sie abgestoßen werden muß, da eine Wiedergewinnung des Nickels in wirtschaftlicher Weise unmöglich ist.
Das auf etwa goo'o angereicherte Ferro-Nickel kann - gegebenenfalls nach einer vorausgehenden Raffination - als Einsatz für den Stahlbetrieb verwendet werden, :oder aber es kann unter Umständen, ebenfalls -nach einer Raffination von schädlichen Bestandteilen, in Anoden vergossen und elektrolytisch auf Rennnickel verarbeitet werden.
Eine zweite Durchführungsart des Konverterverfahrens besteht darin, daß man dem Konverterinhalt in flüssiger oder fester Form zu Beginn des Verfahrens oder nach Vornahme einer Voranreicherung auf etwa 40 bis 5oojo schwefelhaltige Stoffe, z. B. Pyrit oder Nickelstein, zusetzt und dann den bis zur Herstellung eines Feinsteines mit etwa ; o bis 8o% Ni bläst.
Es werden mit dieser Durchführungsart der Erfindung die Nachteile der bekannten Verfahren überwunden, die darin bestehen, daß das Verblasen des eisenhaltigen Nickelsteines im Konverter in einem Gang durch: geführt wird, wobei zu große Nickelverluste in der Schlacke entstehen. Bei der mehrstuligen' Durchführung des Verblasevorganges wird die erste noch nickelarme Schlacke verworfen, während die nickelreicheren Schlacken späterer Verblasestufen dem Reduktionsverfahren wieder zugeführt werden.
Das Verfahren eignet sich besonders für die Aufarbeitung von nickelhaltigen Eisenluppen, wie sie durch das Krupp-Rennverfahren gewonnen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Verarbeiten von nickel- und eisenhaltigen Erzen und Hüttenerzeugnissen auf Eisen-Nickel-Legierungen, wie z. B. Ferro-N ickel, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut einer Reduktion unterworfen wird, bei der neben Nickel auch ein Teil des Eisens ausreduziert wird, worauf die entstandene nickelhaltige Eisenlegierung im Konverter durch ein in zwei oder mehr Stufen durchgeführtes Verblaseverfahren unter Verschlackung des Eisens weiter an Nickel angereichert wird, wobei jedoch die Nickelanreicherung in der ersten Stufe nur so weit getrieben wird, daß die Schlacke so nickelarm anfällt; daß sie praktisch wertlos ist, während die Schlacken der weiteren Verblasestufen zweckmäßig dem Reduktionsverfahren wieder zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Anreicherung hergestellte Ferro-Nickel in einem Flamm- oder Elektroofen von schädlichen. Bestandteilen, wie Schwefel und Arsen, befreit wird.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anreicherung im Konverter so weit getrieben wird, daß das dabei erzielte Ferro-Nickel durch Elektrolyse auf Rennnickel verarbeitet werden kann. . q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Konverter unter Zusatz von schwefelhaltigen Stoffen auf Nickelstein geblasen wird.