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Vorrichtung zum Messen und Regeln von Fördermengen Zum Antrieb von
Fördereinrichtungen, welche mit wechselnder Fördergeschwindigkeit arbeiten sollen,
z. B. Brennstoffzuführungseinrichtungen für Kesselfeuerungen, verwendet man vorzugsweise
Flüssigkeits-, insbesondere Ölmotoren, denen das Öl durch eine Druckpumpe zugeführt
wird. Der mittelbare Antrieb durch Flüssigkeitsmotoren ist dem direkten Antrieb
durch Turbinen, Elektromotoren o. dgl, vorzuziehen, weil sich die Arbeitsgeschwindigkeit
der Flüssigkeitsmotoren in weiten Grenzen in einfachster Weise durch Drosselung
der Ölzufuhr einstellen läßt.
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Derartige Anlagen erfordern häufig Einrichtungen, welche gestatten,
die augenblicklichen Fördermengen zu messen. Besonders häufig treten Aufgaben dieser
Art bei Feuerungsreglern mit selbsttätigem Rostvorschub auf. Für Kohlenstaubfeuerungen,
denen der Kohlenstaub durch Förderschnecken zugeführt wird, hat man Meßeinrichtungen
für die augenblickliche Kohlenmenge dadurch geschaffen, daß die Förderschnecken
mit einem Druckluftgebläse oder einer Dynamo gekuppelt wurden, wobei dann die von
dem Gebläse geförderte Luftmenge oder die durch die Dynamos erzeugten Strommengen
das Maß für die zugeführte Brennstoffmenge liefern. Wesentlich einfachere Einrichtungen
werden durch die Erfindung geschaffen, die sich im wesentlichen dadurch kennzeichnet,
daß als Maß für die augenblickliche Fördermenge einer durch einen Flüssigkeitsmotor
angetriebenen Fördereinrichtung die augenblickliche Ablaufmenge der Triebflüssigkeit
dient. Abgesehen davon, daß hierdurch gegenüber den älteren Einrichtungen der Einbau
eines besonderen Gebläses oder Dynamos entbehrlich wird, eignen sich die neuen Fördermengenmeßeinrichtungen
auch ganz besonders für Fördereinrichtungen, die durch Kolbenmotoren angetrieben
werden, wie z. B. Schräg-oder Muldenroste, da die sonst zur Umwandlung der hin und
her gehenden Bewegung der Kolbenmotoren in drehende Bewegungen erforderlichen Einrichtungen
entbehrlich werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die bei den
bisher bekannten Einrichtungen erforderlichen besonderen Meßgebläse oder Dynamos
in Fortfall kommen. Gegenüber der Verwendung einfacher Geschwindigkeitsmesser, die
in der Arbeitsgeschwindigkeit der Antriebsmotoren ebenfalls einen - Fördermengenmeßwert
liefern würden, haben Einrichtungen nach der Erfindung den Vorteil, daß sich der
Ablaufmengenmeßwert leicht nach entfernten Stellen übertragen läßt.
Wird
die Trieb_ Flüssigkeit der Antriebsmotoren in einen offenen Ablaufbehälter abgeleitet,
aus dem sie dem Motor durch eine Druckpumpe wieder zugeführt wird, so herrs@.';
hinter einem in die Ablaufleitung eingeset2W1iiw Stauorgan ein unveränderlicher
Druck, --@vä= cher durch die Höhe des Stauorgans ülÄ dem Ablaufspiegel gegeben ist.
Ein in gleicher Höhe wie das Stauorgan angeordneter einfacher Druckmesser liefert
daher bereits den Meßwert für die Ablaufmenge und -somit für die Fördermenge. Läßt
sich der Druckmesser aus irgendwelchen Gründen nicht in gleicher Höhe mit dem Stauorgan
in der Ablaufleitung anordnen, so ist ein geringer Höhenunterschied durch eine Vorspannfeder
oder sonstige Vorspannkraft auszugleichen.
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Die neue Meßvorrichtung ist besonders für unterteile Fördereinrichtungen
vorteilhaft, wie sie beispielsweise bei Schrägrostfeuerungen verwandt werden. Bei
derartigen Feuerungen pflegt der Rost in mehrere aufeinanderfolgende Teile geteilt
zu sein; die Kohle wird durch Schüttelbewegungen der Roste - von einem Rost nach
dem folgenden befördert. Entsprechend den verschiedenen Brennzuständen auf den einzelnen
Teilen, von denen z. B. der erste die sogenannte Schwelzone, der zweite die sogenannte
Brennzone, der dritte die sogenannte Schlackenzone umfaßt, läßt man die einzelnen
Rostteile mit verschiedener Geschwindigkeit arbeiten: Man erreicht dies am einfachsten
dadurch, daß man die die einzelnen Teile betreibenden ölmotoren parallel schaltet,
also die Druckölzuleitungen von einer gemeinsamen Hauptleitung abzweigt und die
.einzelnen Zweigleitungen in bestimmtem Verhältnis zueinander drosselt. Die einzelnen
Motoren und die einzelnen Rostzonen arbeiten dann mit den Drosselverhältnissen entsprechenden
Geschwindigkeiten. Für die Feuerführung kommt es dann nicht auf das Maß der von
den einzelnen Rostteilen geförderten Menge an, sondern auf die gesamte im Augenblick
verbrannte Kohlenmenge. Als Maß für die gesamte Fördermenge kann daher in einfachster
Weise die gesamte Ablaufmenge aller Ölmotoren dienen. Man braucht also nur in die
gemeinsame Ablaufleitung, in welche -man die einzelnen Motoren ablaufen läßt, ein
Stauorgan einzusetzen und vor diesem an die Ablaufleitung ein Manometer anzuschließen.
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Eine Sunmiierung von Einzelmeßwerten, die je durch einen verhältnisgleichen
Druckluftstrom gegeben sind, derart, daß die einzelnen Druckluftströme einer - gemeinsamen
Leitung zugeführt werden und daß erst die durch diese gemeinsame Summationsleitung
strömende Menge gemessen wird, ist an sich bekannt und bereits auch bei Kohlenstaubfeuerungen
angewandt, bei denen jede Kohlenstaubschnecke mit einem Meßgebläse versehen ist:
Durch Einschalten einer Drossel in der :-gemeinsamen Zulaufleiturig vor der Abzweigstelle
kann die Gesamtfördermenge auf ein gewünschtes Maß selbsttätig oder von Hand eingestellt
werden, ohne daß das Vorschubverhältnis, in dem die einzelnen Rostzonen arbeiten,
geändert wird.. Dies Verhältnis wieder kann durch Einstellen der Drosseln in den
Zweigleitungen entsprechend den Eigenschaften. der Kohle oder nach sonstigen Gesichtspunkten
geändert werden. Andere Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich nach
Bedarf von selbst.
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Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet für die Erfindung wird die
Feuerungsreglung insbesondere bei Feuerungen mit Schräg-oder Muldenrosten sein.
In dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel ist dementsprechend
von einem Feuerungsregler mit Schrägrosten ausgegangen.
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Dem Feuerungsraum i der Kesselanlage wird bei 3 Brennmaterial, beispielsweise
Braunkohle, zugeführt, welche auf dem Treppenrost q.a, 4b, q.c verbrannt wird. Die
Rostteile q.a, 4.b, qc werden je durch die Hubmotoren 5a, 5b, 5c über die Hebelgestänge
6a, 6b, 6c bewegt, wodurch der Vorschub der Kohle besorgt wird. Die Vorschubgeschivindigkeit
der Rostzonen und infolgedessen die Arbeitsgeschwindigkeit der öhnotoren 5a, 511,
5c bestimmt die Menge der geförderten und verbrannten Kohle. Die ölmotoren 5a, 5b,
5c werden durch Drucköl gespeist, welches, durch die von dem Motor 7 angetriebene
Pumpe 8 dem Sammelbehälter 9 entnommen, über die gemeinsame Zuführungsleitung io
den einzelnen Teilleitungen i i a, 11 b, i ic und den Motoren 5a, 5', 5` zugeführt
wird. Die Motoren sind nach Art der bekannten schiebergesteuerten Kolbenmotoren
ausgeführt. Es könnten natürlich ebensogut Dreh- oder Hubmotoren anderer Bauart
verwandt sein. Das verbrauchte öl fließt ohne Druck über die Abflußleitungen i 2a,
i --b, i 2c der Sammelablaufleitung 13 zu, welche über die Stauscheibe i4., an deren
Stelle auch ein beliebiges anderes Stauorgan, z. B. ein einstellbares Ventil, welches
eine Veränderung des Meßbereiches gestattet, treten kann, in- den Sammelbehälter
9 mündet. Vor der. Stauscheibe i q. ist eine Zweigleitung i 5 abgezweigt, welche
nach dem Boürdonrohr 16 oder einem sonstigen geeigneten Manometersystem führt. Das
Manometer 16 wirkt über den Hebel 17, das Stellglied 18 auf das Strahlrohr i g,
welches in bekannter Weise vor den beiden Düsen 2o, 21 spielt. Von den Düsen führen
die Leitungen
22, 23 zu den beiden Seiten des Zylinders 24, in
welchem der Kolben 25 arbeitet, der das Drosselventil a6 in der gemeinsamen Zuflußleitung
io einstellt. Das Strahlrohr I9 steht auf der anderen Seite unter dem Einfluß der
Membran 27, welche sich nach der Differenz der den Kammern 28, 29 durch die Leitungen
3o, 31 zugeführten Drucke im Feuerungsraum und im Abzug, also dein, an der Rauchgasklappe
32 einzustellenden Zug, einstellt. Das Strahlrohr I9 stellt also nach dem Rauchgasdifferenzdruck
das Ventil 26 und mithin den ölzufluß zu den ülmotoren 5a, 5°, 5`, mithin die Arbeitsgeschwindigkeit
der Rostteile 4a, 4", 4c und infolgedessen die Kohlezufuhr ein. Da sich entsprechend
der Einstellung des ölzuflusses durch das Drosselventil 26 die. Ablaufmenge entsprechend
ändert, so kommt nach einer Verstellung der Drosselklappe 32 das Strahlrohr I9 zur
Ruhe, sobald durch Einstellung des Ventils a6 die Kohlenfördermenge dem veränderten
Differenzzug angepaßt ist. Die in den Zweigzuleitungen I Ia, I Il', I Ic
vorgesehenen Ventile dienen zur Einstellung des Arbeitsgeschwindigkeitsverhältnisses
der Motoren 4a, 4b, 4' und mithin des Fördermengenverhältnisses auf den Rostteilen
4a, 4v, 4c.
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In ähnlicher Weise kann der Antrieb von Muldenrostfeuerungen geregelt
werden. In entsprechender Weise ließe sich die Erfindung auch zum Messen oder Regeln
des Brennstoffverbrauches bei ölfeuerungen verwenden, bei denen der Brennstoff mit
von Flüssigkeitsmotoren anzutreibenden Druckpumpen zugeführt wird.