DE615688C - Einrichtung zur Ermittlung des Erdschlusskompensationsgrades von Hochspannungsnetzen - Google Patents
Einrichtung zur Ermittlung des Erdschlusskompensationsgrades von HochspannungsnetzenInfo
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- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/08—Limitation or suppression of earth fault currents, e.g. Petersen coil
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. JULI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Januar 1929 ab
Beim Betriebe von Hochspannungsnetzen, deren Erdschlußstrom durch Löscheinrich-
1 tungen, z. B. Erdschlußspulen, kompensiert
ist, besteht das Bedürfnis, jederzeit darüber Klarheit zu besitzen, ob das Netz sich im
Zustande bestmöglichster Kompensation befindet oder, wenn nicht, wie weit es davon
entfernt ist. Als quantitatives Maß für den herrschenden Kompensationsgrad kann beispielsweise
derjenige Löschstrom, d. h. durch Löscheinrichtungen zu liefernde Strom gelten, welcher zum Strom der bereits eingeschalteten
Löscheinrichtungen hinzugefügt werden muß, damit volle Kompensation eintritt.
Diese Aufgabe ist nicht neu, und es sind auch bereits Vorschläge zu ihrer Lösung bekannt.
Nach den bekannten Lösungen wird stets am Hochspannungsnetz selbst eine Messung vorgenommen, wobei Meßgrößen,
die unter dem Einfluß einer zu diesem Zweck eingeführten Zusatzspannung entstehen und
von dem herrschenden Kompensationszustand abhängig sind, zur Speisung eines direkt anzeigenden
Instrumentes dienen. Derartige Einrichtungen sind im allgemeinen durchaus brauchbar.
In Netzen mit sehr großem Erdschlußstrom und stark variablem Schaltzustand, beispielsweise
in Höchstspannungsnetzen, ergeben sich jedoch insofern Schwierigkeiten, als die zur
Erzeugung der Hilfsspannung erforderlichen Apparate verhältnismäßig groß und teuer
werden und überdies den Kompensationszustand des Netzes nicht unter allen Umständen
erkennen lassen. Während eines Erd-Schlusses selbst versagen nämlich die bekannten
Meßeinrichtungen, und es kann vorkommen, daß auf Grund eines Erdschlusses eintretende Veränderungen des Schaltzustandes
im Netz nicht sofort bemerkt werden, so daß zwar der Kompensationszustand vor der Störung bekannt war und der Löschstrom
dementsprechend eingestellt werden konnte, daß aber trotzdem nach Ablauf der Störung,
jedoch noch bei bestehendem Erdschluß, der Kompensationszustand unbekannt und möglicherweise
unzulässig ist. Da man in Netzen mit Erdschlußkompensation gewöhnt ist, den Betrieb bei Erdschluß stundenlang weiterzuführen,
bedeutet diese Unsicherheit, besonders bei den eingangs erwähnten Netzen mit
hohem Erdschlußstrom, eine Gefährdung des Betriebes.
Um auch bei Störungen die Kompensationsverhältnisse im Netz überprüfen zu können,
hat man bereits ein Netzmodell vorgesehen, bei dem je nach dem eingeschalteten Netzteil
entsprechend eingeschaltete widerstandsgetreue Abbildungen angeordnet werden. Hieraus lassen sich dann die Kapazitäten der
eingeschalteten Netzteile gegen Erde ermitteln und aus diesen Werten die einzuschal-
*) Von dem Patentsitcher ist als'der Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Piloty in Berlin-Wilmersdorf.
tenden Löschspulen oder Löschspulenteile errechnen. Abgesehen von den erforderlichen
Rechenoperationen hat diese Methode noch den weiteren Nachteil, daß daraufhin Einschaltungen
und Einstellungen der Kompensationsspulen erforderlich sind. Eine Kontrolle, wie weit die jetzt vorhandene Kompensation
den Erfordernissen des Netzes entspricht, erfolgt nicht. Um nun automatisch ίο die Abstimmung überwachen und ferner ohne
irgendwelche Einstellung in den Netzmodellen von Hand jederzeit den tatsächlich vorhandenen
Kompensationsgrad prüfen zu können, wird nach der Erfindung in einem Meß- oder Anzeigeinstrument die Differenz aus einer
den gesamten Erdschlußströmen der eingeschalteten Netzteile entsprechenden Meßgröße
einerseits und einer den gesamten Löschströmen der eingeschalteten Löscheinrichtungen
entsprechenden Meßgröße andererseits zur Wirkung gebracht. Die einzelnen Meßgrößen
werden dabei durch je eine Netznachbildung erzeugt, von denen jede durch Relais gesteuert wird, die von der Stellung von
Hilfskontakten an den Anzeigeorganen eines den Schaltzustand des Netzes wiedergebenden
Schaltbildes abhängig sind. Durch die Anordnung eines zweiten Modelles zur Gewinnung
der Löschströme und den Vergleich der Meßgrößen, die die beiden Modelle liefern, können
automatisch die tatsächlichen Kompensationsverhältnisse nach jeder Einstellung der
Löscheinrichtung ohne weiteres festgestellt werden. Durch die Steuerung der beiden
Widerstandsmodelle, bewirkt von dem Anzeigeorgan eines den Schaltzustand des Netzes
wiedergebenden Schaltbildes, wird automatisch jede Sicherheit dafür erreicht, daß
auch die den Messungen zu Grunde gelegten Voraussetzungen betreffend die eingeschalteten
Netzteile und die vorgenommene Einstellung der Löschspulen richtig sind. Ohne irgendwelches fremde Zutun erfolgt demnach
mit größter Sicherheit die genaueste Ermittelung der jeweiligen Abstimmverhältnisse im
Netz.
Die Erfindung besitzt auch gegenüber einer bekannten Einrichtung, bei der auf einem
Strommesser eine zweite Skala angeordnet wird, welche die Regeleinstellung einer
Löscheinrichtung angibt, verschiedene Vorteile. Bei der bekannten Einrichtung wird es
nur ermöglicht, daß bei einer bestimmten Größe des Erdschlußstromes abgelesen werden
kann, welche Einstellung einer Löschspule dieser Größe entspricht. Diese Einrichtung
besitzt gegenüber der Erfindung zunächst den Nachteil, daß sie nur bei Verwendung
einer einzigen Löschvorrichtung brauchbar ist: ferner daß sie nicht erkennen läßt,
öl) die Erdschlußspule auch wirklich die geforderte Einstellung eingenommen hat.
Namentlich dann, wenn Einbauort von Erdschlußspule und Überwachungseinrichtung nicht zusammen fallen, hat man keine Möglichkeit,
festzustellen, ob richtige Abstimmverhältnisse herrschen. Der zur Speisung des Amperemeters dienende Strom wird bei der
bekannten Einrichtung zwar auch von einem widerstandgetreuen Abbild des Netzes geliefert.
Das Abbild selbst wird aber nicht in Abhängigkeit von dem Anzeigeorgan eines den Schaltzustand des Netzes wiedergebenden
Schaltbildes gesteuert. Es ist daher bei der bekannten Einrichtung erforderlich, das
Netzabbild selbst einzustellen, um überhaupt erst den richtigen Strom für das Überwachungsinstrument
zu erhalten. Auch diese umständliche und leicht zu Fehleinstellungen führende Arbeit wird bei der Erfindung vermieden.
Ausgehend von den Stellungen der Anzeigeorgane des Netzabbildes bildet die Einrichtung
nach der Erfindung Meßgrößen, von welchen je eine einem Leitungsabschnitt bzw.
einer Anzapfung einer Löscheinrichtung entspricht. Dabei sind alle Meßgrößen von derselben
physikalischen Natur, beispielsweise Drücke, elektrische Spannungen oder Ströme.
Die Nachbildungen, welche die Meßgrößen erzeugen, sind untereinander und mit einem
Meß- oder Anzeigeinstrument derart verbunden, daß in dem Instrument die Differenz aus
sämtlichen, den Erdschlußströmen der eingeschalteten Netzteile entsprechenden Meßgrößen
einerseits und sämtlichen den Löschströmen der eingeschalteten Löscheinrichtungen
entsprechenden Meßgrößen andererseits wirksam ist. Hierbei werden diejenigen
Meßgrößen, welche den im Betrieb befindliehen Netzteilen bzw. Löscheinrichtungen
entsprechen, durch die Anzeigeorgane des Schaltbildes ausgewählt.
Die Abb. 1 und 2 geben ein Ausführungsbeispiel für ein einfaches Schaltbild, die
Abb. 3 und 4 ein solches für ein verwickelteres Schaltbild, beide jedoch auf derselben meßtechnischen
Grundlage wieder. Als Meßgrößen dienen in den Beispielen elektrische Ströme, welche einer Gleichstromquelle konstanter
Spannung entnommen, vermittels Vorschaltwiderständen richtig dosiert, durch Kontakte
ausgewählt und einem Gleichstrominstrument zugeführt werden. Die Ströme, welche den
Erdschlußströmen der einzelnen Netzteile entsprechen, werden durch Parallelschaltung
der entsprechenden Stromkreise summiert und der einen Wicklung des Instrumentes zugeführt,
das z. B. als Differential-Amperemeter ausgeführt ist. In gleicher Weise werden die Ströme, die den Strömen der Löscheinrichtungen
entsprechen, für sich summiert
und der anderen Wicklung des Meßinstrumentes zugeführt. Hierbei ist die Anordnung
so getroffen, daß das Instrument jeweils die Differenz der beiden in seinen Wicklungen
fließenden Ströme anzeigt.
Es muß darauf hingewiesen werden, daß durch verschiedene Wahl der benutzten Meßgrößen
sich unzählige Varianten erzielen lassen und daß die Erfindung nicht in der
ίο verhältnismäßig trivialen meßtechnischen
Durchbildung, sondern in dem bereits erwähnten Prinzip besteht. Beispielsweise könnten statt elektrischer Ströme auch elektrische
Spannungen benutzt werden, welche, je nach dem Vorzeichen, zu- und gegengeschaltet
werden. Es können auch nichtelektrische Meßgrößen, beispielsweise Drücke, welche Membranen verschieben, zur Verkörperung
des Prinzipes ausgenutzt werden.
ao Die Abb. 1 zeigt eines der einfachsten
Schaltbilder, auf welches sich die Erfindung anwenden läßt, und kann gleichzeitig als Darstellung
des künstlichen Schaltbildes aufgefaßt werden. Sie zeigt eine Sammelschiene,
von welcher zwei Leitungen abgehen und an welche z. B. eine Erdschlußspule mit drei Anzapfungen
angeschlossen ist. Die Anzeigeorgane a4 und a5 geben an, welche der beiden
Leitungen an die Sammelschienen angeschlossen ist, die Organe au a2, as, welche
Anzapfung der Erdschlußspule eingeschaltet ist. Abb. 2 zeigt das zugehörige Schaltbild
der Meßeinrichtung. In ihr bedeutet S1 die positive, S2 die negative Schiene der Gleichstromquelle,
d ein Differential-Amperemeter für Gleichstrom, W1, w2>
ws, W4 und W5 drei
• Vorschaltwiderstände. Der Widerstand W1,
ϊί'ο, ws ist an drei Stellen angezapft, und zwar
so, daß der zwischen dem einen Pol und einer der Anzapfungen unter dem Einfluß der
Gleichspannung fließende Strom dem Spulenstrom der entsprechenden Anzapfung der Erdschlußspule proportional ist. Ebenso ist
der in einem der Widerstände W4 oder ws
fließende Strom proportional dem Erdschlußstrom des entsprechenden Leitungsstückes.
Die Anzeigeorgane ax bis C5 des Schaltbildes
der Abb. 1 steuern die Kontakte 1 bis 5 der Meßeinrichtung derart, daß bei derjenigen
Stellung eines Anzeigeorganes, weiche dem geschlossenen Starkstromschalter entspricht,
der zugehörige Kontakt der Meßeinrichtung geschlossen wird. Dabei sind die Bezeichnungen
in den Abb. 1 und 2 so gewählt,, daß der Index eines jeden Steuerorgans der Nummer
des entsprechenden Kontaktes der Steuereinrichtung entspricht.
Die ganze Einrichtung führt unter dem Einfluß der Gleichspannung und der mit
Hilfe der richtigen Kontakte zugeschalteten Widerstände der linken Wicklung des Differentialstrommessers
einen Strom zu, welcher dem Spulenstrom der im Betriebe befindlichen Anzapfung, der rechten Wicklung einen entgegengesetzt
gerichteten Strom, welcher dem Ladestrom des eingeschalteten Netzes proportional
ist. Bei richtiger Kompensation zeigt das Instrument auf o, bei falscher Kompensation
auf einen Wert, welcher angibt, wieviel Spulenstrom zu- bzw. abgeschaltet werden muß.
Die Anordnung wird etwas verwickelter, wenn das Starkstromschaltbild und das ihm
entsprechende künstliche Schaltbild nicht mehr so einfach wie im Falle der Abb. 1 ist.
Ein Beispiel für ein kompliziertes Schaltbild, an welchem sich die im allgemeinen Falle
anzuwendenden Regeln zeigen lassen, ist in Abb. 3 dargestellt. Hier sind drei räumlich
entfernte Stationen des Hochspannungsnetzes A, B und C vorhanden, welche untereinander
durch die Leitungen AB, BC, CA in Verbindung stehen. In jeder der drei Stationen
befindet sich eine Erdschlußspule, wobei jede Erdschlußspule im allgemeinen mehrere
Anzapfungen besitzt. Damit aber die Abbildung nicht allzu verwickelt ausfällt, ist
von der Darstellung mehrerer Spulenanzapfungen hier abgesehen, da die entsprechend
anzuwendende Schaltung durch die Abb. ι und 2 bereits hinreichend beschrieben
ist. Schließlich gehen von jeder der drei Stationen noch je eine Anzahl von Stichleitungen
ab, welche elektrisch untereinander nicht zusammenhängen sollen. Der für die Messung des Erdschlußkompensationsgrades
in Betracht kommende Schaltzustand ist durch diejenigen Anzeigeorgane des künstlichen
Schaltbildes hinreichend gekennzeichnet, welche mit den Buchstaben a, b, c und
Zahlenindizes bezeichnet sind.
Abb. 4 zeigt das Schaltbild der Meßeinrichtung für den Kompensationszustand des
mit der Station A in Verbindung stehenden Netzteiles. Die mit großen lateinischen
Buchstaben bezeichneten und in der Abbildung durch Rechtecke dargestellten Widerstände
sind so bemessen, daß sie unter dem Einfluß der Gleichspannung einen Strom aufnehmen,
welcher dem Erdschlußstrom des zugehörigen Starkstromteiles proportional ist. In diesem Sinne entspricht beispielsweise der
Widerstand A der Abb. 4 der Erdschlußspule der Station A der Abb. 3, der Widerstand B3
der Abb. 4 dem Erdschlußstrom des Leistungsabzweiges Ba in der Station B, der
Widerstand CA dem Erdschlußstrom der Verbindungsleitungen CA in Abb. 3 zwischen den
beiden Stationen C und A. Die Kontakte der Abb. 4 sind fortlaufend mit arabischen Ziffern iao
bezeichnet ohne Rücksicht auf ihre Bedeutung.
Sind sämtliche Kontakte des Schaltbildes 4
geschlossen, so fließt durch die linke Wicklung des Instrumentes d ein Strom, welcher
dem Spulenstrom sämtlicher drei Erdschlußspulen, in der rechten Wicklung ein Strom
welcher dem Erdschlußstrom des ganzen Netzes proportional ist. Die Kontakte dienen
dazu, die Angabe des Instrumentes richtig zu verändern, wenn Netzteile bzw. Erdschlußspulen
abgeschaltet werden. Dies geschieht ίο im einzelnen folgendermaßen:
Die Erdschlußspule A in der Station A steht mit den Sammelschienen in Verbindung,
wenn das Anzeigeorgan O1 in der geschlossenen Stellung steht. Dementsprechend genügt
ein einziger Kontakt 1, um den zugehörigen Widerstand A an das Instrument in Abb. 4
anzuschließen. Die Spule J? kann mit den Sammelschienen der Station A auf zwei Wegen
in Verbindung stehen. Einmal auf dem Wege AB, zweitens auf dem Wege CA, BC,
Dementsprechend sind im Schaltbild zwei parallel geschaltete Kontakte 2 und 3 vorhanden.
Kontakt 2 ist geschlossen, wenn die Anzeigeorgane ß5 und b5, Kontakt 3, wenn die
Anzeigeorgane O6, C5, C4, be geschlossen sind.
In ganz ähnlicher Weise werden die Kontakte 4 und 5 gesteuert, welche den zur Erdschlußspule
C gehörigen Widerstand mit dem Instrument verbinden. Auch hier sind zwei parallel geschaltete Kontakte vorhanden, weil
die Spule C auf zwei verschiedenen Wegen mit den Sammelschienen der Station .4 in
Verbindung stehen kann.
Eine genau entsprechende Regel gilt für den Kontaktplan der rechten Hälfte, in
welcher die dem Erdschlußstrom der Leitungsstücke entsprechenden Widerstände mit
der rechten Wicklung des Instrumentes aber mit entgegengesetztem Vorzeichen verbunden
werden. In der Reihenfolge von links nach rechts kommen zuerst die drei Widerstände
Aä, A3 und Ai, welche den Erdschlußstrom
der ebenso bezeichneten, von der Station νί
abgehenden Stichleitungen darstellen. Sie stehen mit den Sammelschienen der Station A
in Verbindung, wenn die zugehörigen Anzeigeorgane a2, aa, a4 in der geschlossenen
Stellung stehen. Dementsprechend genügt für die Einschaltung jedes der drei Wider stände^,
As bzw. A1 ein Kontakt 6 bzw. 7, bzw. 8,
die geschlossen werden, wenn die genannten Anzeigeorgane (a2, a3, a4) geschlossen sind. Dasselbe
würde von den von den Sammelschienen der Station B bzw. C abgehenden Stichleitungen
B2, B3, J34 bzw. C2, C3 gelten, wenn die
Sammelschienen dieser beiden Stationen mit den Sammelschienen der Station A unter
allen Umständen in Verbindung stünden. Dies ist jedoch im allgemeinen nicht der Fall.
Die Sammelschienen der Station B stehen mit denjenigen der Station^ nur dann in Verbindung,
wenn entweder die Anzeigeorgane a5,
i>5 oder die Anzeigeorgane ae, c5, c4, 6e geschlossen
sind. Dementsprechend liegen im Schaltbild der Einrichtung in Reihe mit den Kontakten 9, 10 und 11, welche dieselbe Bedeutung
haben wie die Kontakte 6, 7 und 8, zwei parallel geschaltete weitere Kontakte 16
und 17, welche diesen beiden Verbindungsmöglichkeiten zwischen A B in ähnlicher Weise
entsprechen, wie es oben gezeigt wurde. Genau so können auch die Sammelschienen
der Station C mit denjenigen der Station A auf zwei Wegen in Verbindung stehen, und
dementsprechend liegen auch zu den die Widerstände C2, C5 einschaltenden Kontakten
12 und 13 zwei weitere unter sich parallel geschaltete
Kontakte 18 und 19 in Reihe.
Es bleiben noch diejenigen drei Widerstände AB, CA und BC zu besprechen, welche
den Erdschlußstrom der gleich bezeichneten Verbindungsleitungen zwischen den drei Stationen
abbilden. Die ersten beiden stehen mit den Sammelschienen der Station A in Verbindung,
wenn die Anzeigeorgane a5 und aB
geschlossen sind, so daß auch je ein Kontakt 14 und 15 genügt, um diese Widerstände einzuschalten.
Die Leitungsstrecke BC dagegen kann mit A wieder auf zwei Wegen in Verbindung
stehen, und dementsprechend sind auch zwei parallel geschaltete Kontakte zur Einschaltung
des zugehörigen Widerstandes vorgesehen.
Die allgemeine Regel, welche der Anordnung des Kontaktplanes zugrunde liegt, ist
aus dem Beispiel der Abb. 3 und 4 leicht zu erkennen und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Es kann für jede der Stationen eine Einrichtung ähnlich der durch Abb. 4 dargestellten
geschaffen werden. Stehen die Statio- j nen sämtlich oder teilweise miteinander in
Verbindung, so zeigen die zu den in Verbindung stehenden Stationen gehörigen Instrumente
dasselbe an.
Einer Veränderung der Betriebsspannung und der dadurch hervorgerufenen Änderungen
der wirklichen Erdschluß- bzw. Spulenströme kann durch eine entsprechende Veränderung
der Gleichstromspannung der Einrichtung entweder von Hand oder selbsttätig, z. B.
durch von der Netzspannung beeinflußende Regeleinrichtungen an sich bekannter Art,
Rechnung getragen werden. Die Betätigung der einzelnen Kontakte durch die Anzeigeorgane
des künstlichen Schaltbildes kann auf verschiedene Weise, beispielsweise durch mechanische Verriegelungen oder durch elektrische
Steuerung erfolgen. Im letzteren Falle können die Anzeigeorgane und die Messeeinrichtung
leicht räumlich getrennt werden.
Auch für den Fall der elektrischen Übertragung sind verschiedene Lösungen möglich,
beispielsweise kann jedes der Anzeigeorgane ,des künstlichen Schaltbildes in seiner geschlossenen
Stellung mit Hilfe eines Hilfskontaktes eine ihm zugehörige Relaiswicklung
der Meßeinrichtung erregen. Jedes Relais schließt dann eine Anzahl von Kontakten.
Die Zahl dieser Kontakte richtet sich nach der Vermaschung des Netzes. Beispielsweise
entsprechen dem Anzeigeorgan a5 sechs Kon-
jo takte, nämlich die Kontakte 2, 5, 14, 16, 19
und 20. Jeder schematisch gezeichnete Kontakt der,Abb. 4 besteht bei dieser Lösung aus
einer Reihe von ebenso vielen hintereinander geschalteten Kontakten, als Steuerorgane zu
seiner Schließung geschlossen sein müssen. So besteht z. B. der Kontakt 3 aus vier in
Reihe geschalteten Einzelkontakten, von denen je einer sich auf den Relais, welche den
Anzeigeorganen aB, c5, cit be entsprechen, befindet.
,
Man kann auch umgekehrt vorgehen und anstatt jedem der Anzeigeorgane, jedem der
Kontakte ein Relais anordnen, so daß jeder Kontakt geschlossen wird, wenn die zugehörige
Relaisspule erregt wird. In diesem Falle wird die Relaisspule eines beliebigen Kontaktes über eine Reihenschaltung von
Hilfskontakten erregt, welche sich auf den Anzeigeorganen befinden. Beispielsweise
wird nur der Kontakt 3 von einer Relaisspule geschlossen und diese Relaisspule über die
Reihenschaltung von 4 Hilfskontakten erregt, von welchen sich je einer auf den Steuerorganen
ß6, c5, c4, &e befindet.
Außer dem Meßinstrument, welches den jeweiligen Kompensationsgrad anzeigt, kann
man noch weitere Vorrichtungen anordnen, die bei Unterschreitung eines bestimmten
Kompensationsgrades ein Alarmsignal betätigen oder Schalt- bzw. Regeleinrichtungen
steuern, welche selbsttätig weitere Erdschlußlöscheinrichtungen zuschalten "oder — bei
Überkompensation — solche ausschalten, so daß entsprechend dem jeweiligen Schaltzustand
des Netzes sich der erforderliche Kompensationsgrad selbsttätig einstellt.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Ermittlung des Erdschlußkompensationsgrades
von Hoch-Spannungsnetzen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Meß- und Anzeigeinstrument
die Differenz aus einer den gesamten Erdschlußströmen der eingeschalteten
Netzteile entsprechenden Meßgröße einerseits und einer den gesamten Löschströmen
der eingeschalteten Löscheinrichtungeri entsprechenden Meßgröße andererseits
wirksam ist und daß die einzelnen Meßgrößen durch je eine Netznachbildung erzeugt sind, von denen jede durch Relais,
die von der Stellung von Hilfskontakten an den Anzeigeorganen eines den Schaltzustand
des Netzes wiedergebenden Schaltbildes abhängig sind, mit dem Netz gleichsinnig gesteuert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zusätzliche Vorrichtungen,
z. B. Relais, welche bei Unterschreitung eines bestimmten Kompensationsgrades ein Alarmsignal betätigen
oder Schalt- bzw. Regeleinrichtungen steuern, die auf die Erdschlußlöscheinrichtungen
wirken.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung
der die Hilfsstromkreise speisenden Hilfsstromquelle
entsprechend den Schwankungen der Netzspannung von Hand oder selbsttätig regelbar ist.
Hierzu τ Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA56446D DE615688C (de) | 1929-01-12 | 1929-01-12 | Einrichtung zur Ermittlung des Erdschlusskompensationsgrades von Hochspannungsnetzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA56446D DE615688C (de) | 1929-01-12 | 1929-01-12 | Einrichtung zur Ermittlung des Erdschlusskompensationsgrades von Hochspannungsnetzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE615688C true DE615688C (de) | 1935-07-10 |
Family
ID=6940540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA56446D Expired DE615688C (de) | 1929-01-12 | 1929-01-12 | Einrichtung zur Ermittlung des Erdschlusskompensationsgrades von Hochspannungsnetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE615688C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2018981A1 (de) * | 1969-04-29 | 1970-11-05 | General Electric Co., Schenectady, N.Y. (V.St.A.) | Mehrphasengenerator und Sammelschienensystem |
-
1929
- 1929-01-12 DE DEA56446D patent/DE615688C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2018981A1 (de) * | 1969-04-29 | 1970-11-05 | General Electric Co., Schenectady, N.Y. (V.St.A.) | Mehrphasengenerator und Sammelschienensystem |
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