DE614978C - Einrichtung zur Erzielung der Dehn- und Stauchbarkeit elektrischer Erdkabel - Google Patents

Description

Es ist bekannt, elektrische Kabel zur Erzielung der Dehn- und Stauchbarkeit in einem aus Ober- und Unterteilen zusammengesetzten Kanal von länglichem Querschnitt wellenförmig zu verlegen, wobei die wellenförmige Lagerung sowohl in senkrechter als auch in waagerechter Ebene vorgenommen werden kann. Diese Wellenform kann bei nicht besonders sorgfältiger Arbeit bereits bei der Kabelverlegung gestreckt werden und hat bei senkrechter Lage der Wellen außerdem den Nachteil, daß die nach oben gerichteten Wellenbogen einen ständigen Stauchdruck auf das Kabel ausüben, die eine Senkung der nachgiebigen Kabelbestandteile, also eine schädliche Querschnittsveränderung und ein allmähliches Zusammensacken verursachen.

Ferner ist es bekannt, elektrische Leitungen oder Kabel in unterirdischen Kanälen

ao auf Stützen oder Haltern zu verlegen, die z. B. auch als Nutenrollen ausgebildet sein können, welche zwar drehbar, aber fest gelagert sind. Einer Beanspruchung des Kabels auf Längenveränderung infolge von Bodenbewegungen kann diese Verlegungsart jedoch nicht genügen, weil die Leitungen gespannt sind und ihre Stützen in der Querrichtung nicht nachgeben können.

Zur Erzielung der Dehn- und Stauchbarkeit elektrischer Erdkabel sind gemäß der Erfindung in angemessenen Abständen voneinander besondere Gehäuse mit nachgiebigen verschieb- oder zerbrechfoaren Haltern als Stütze der inneren Krümmungsseite der als zusätzliche Kabellängen dienenden Bogen des durch die Gehäuse hindurchgeführten Kabels angeordnet, wobei zwischen der äußeren Krümmungsseite der gestützten Kabelbogen und der dieser Seite zugekehrten Gehäusewand ein bei Stauchungsbeanspruchung eine größere Krümmung der Kabelbogen ermöglichender Abstand vorgesehen ist.

Die Abstützmittel der Bogenform für die zusätzlichen Kabellängen in den Gehäusen sind in der Wahl ihres Stoffes, ihrer Stärke oder ihrer Befestigung derart gehalten, daß sie dem Druck des Kabels bei dessen Verlegung standhalten und auch nachher unter normalen Verhältnissen die Bogenform genügend abstützen, während sie dagegen bei Kabeldehnungen unter dem gewaltigen Bogendruck nachgeben und das Strecken der Kabel ermöglichen. Andererseits kann der Abstand der Gehäusewandung von der äußeren Bogen- · seite so groß bemessen sein, daß bei Stauchungen auch eine Vergrößerung des Bogens möglich ist. Die Bogenform der Zusatzlänge kann sowohl in senkrechter als auch in waagerechter Ebene liegen. Die Gehäuse werden bei der Kabelverlegung in Abständen eingebaut, die der gewünschten Dehnfähigkeit entsprechen. Da bei einem Gehäuse von etwa 150 cm Länge mit einer senkrechten Höhe von etwa 50 cm für den Kabelbogen durch eine Streckung des Bogens eine Längenvergrößerung von etwa 34 cm eintritt, würde ein Abstand von

ίο m zwischen je zwei Gehäusen genügen um eine etwa 3°/»ige Dehnungsfähigkeit zu erlangen. Empfehlenswert ist der Einbau je eines Gehäuses kurz vor oder hinter Verbindungsmuffen, weil bei diesen die Nachteile der Bodenbewegung besonders wirksam sind. Es ist ferner für den Einbau solcher Gehäuse gleichgültig, ob das Kabel außerhalb desselben im Erdboden "oder in einem Kanal verlegt ist.

Auf der Zeichnung ist die Einrichtung in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen?:

Abb. ι den Längsschnitt eines Gehäuses für die bogenförmig gelagerte zusätzliche Kabellänge mit einer gebogenen zerbrechlichen Bahn als Abstützung, Abb. 2 die¹ Seitenansicht dieses Gehäuses, Abb. 3 den Querschnitt eines mit einer Haube abgedeckten Gehäuses, in dem die bogenförmige Bahn zur Abstützung der Zusatzlänge nachgiebig ist,

Abb. 4 den Querschnitt einer ähnlichen Einrichtung, bei der die Abstützbahn einen sich nach unten verjüngenden nachgiebigen Schlitz bildet,

Abb. 5 den Längsschnitt eines Gehäuses,-in dem die Abstützung der Zusatzlänge durch in Bogenform eingesetzte nachgiebige oder zerbrechliche Querstäbe geschieht,

Abb. 6 den Längsschnitt einer ähnlichen Einrichtung, bei der die abstützenden Querstäbe mit beiden Enden in sich nach unten verjüngenden nachgiebigen Schlitzen gelagert sind,

Abb. 7 den Längsschnitt eines insbesondere für die waagerechte Lagerung der zusätzlichen Kabellänge geeigneten Gehäuses, in dem die Abstützung des Bogens durch einen in sich nachgiebigen Körper, z. B. einen mit plastischer Masse gefüllten dünnwandigen Behälter, geschieht.

Abb. 8 den Längsschnitt eines unterhalb der umgebenden Kabelgrundlage angeordne- +5 ten Gehäuses, worin die nach unten hängende zusätzliche Kabeliänge an der Innenseite des Bogens durch einen nachgiebigen oder zerbrechlichen Querstift abgestützt ist,

Abb. 9 den Längsschnitt und die teilweise Seitenansicht eines Gehäuses, in dem die zusätzliche Kabellänge in mehreren aufeinanderfolgenden Bogen durch nachgiebige oder zerbrechliche Querstäbe abgestützt ist, Abb. 10 den Querschnitt nach Linie A-B der Abb. 9,

Abb. 11 den Grundriß eines teilweise abgedeckten Gehäuses für eine waagerecht gelagerte Bogenform der Kabelzusatzlänge mit Abstützung durch im Boden des Gehäuses eingesetzte nachgiebige oder abbrechbare Stege,

Abb. 12 den Querschnitt nach der Linie C-D der Abb. 11.

Die Gehäuse können aus Ton, Beton, Gußeisen und besonders für größere Abmessungen aus asphaltiertem Eisenblech bestehen. Gemäß den Abb. 1, 2, S, 6 und 7 ist dafür ein den Boden, die Seitenwände und die Abdeckung bildender einheitlicher Körper α vorgesehen, bei dem sich die Abdeckung der Rundung der Bogenform der zusätzlichen Kabellänge b anpaßt. Bei der Ausführung nach Abb. 1 und 2 ist für die Abstützung des Kabelbogens eine entsprechend gebogene dünne Tragbahn c vorgesehen, die mit dem Gehäuse α aus einem Stück besteht oder darin eingesetzt ist. Besteht diese dünne Bahn c z. B. aus Ton, so wird sie bei Dehnungen unter dem hohen Bogendruck zusammenbrechen. Sie kann auch aus dünnem Metall oder Holz bestehen und sich unter diesem Druck flach pressen lassen. Die die Abstützung bewirkenden Ouerstäbe d nach Abb. 5 können ebenfalls z. B. aus Ton oder Holz, also zusatnmenbrechbar sein, oder auch aus nachgiebigen Drähten bestehen, die aus ihrer seitlichen Lagerung herausgerissen w^rerden können. Bei der Ausführung nach Abb. 6 sind in den Seitenwandungen des Gehäuses a ein oder mehrere Schlitze e angebracht, worin 9<J je eine winkelförmige Feder/ befestigt ist, deren Schenkel einen sich nach unten verjüngenden Spalt einschließen, worin die als Abstützung für die bogenförmige Zusatzlänge dienenden Querstäbe g gelagert sind. ⁹S Diese Querstäbe g erhalten bei eintretendem Bogendruck durch die Feder / beim Abwärtsgleiten einen wachsenden Widerstand. Für die Abstützung des nach unten hängenden Bogens gemäß Abb. 8 wird im allgemeinen ¹^o ein einzelner nachgiebiger oder zerbrechlicher Querstab h genügen. Das dabei in eine Vertiefung gebettete Gehäuse α wird zur Verhinderung des Eindringens von Erdreich durch Tonhauben i abgedeckt. Bei der Ver- i°5 wendung in sich zusammendrückbarer, z. B. plastisch gefüllter Abstützkörper k gemäß Abb. 7 wird ebenfalls in der Regel eine Stütze ausreichen.

Die Ausführung nach Abb. 3 zeigt ein als Mulde ausgebildetes Gehäuse/, das eine zur Abstützung der zusätzlichen Kabellänge dienende bogenförmige Bahnm trägt. Diese Bahn m kann z. B. aus Blech bestehen und beim Bogendruck des Kabels nach unten in die Mulde gepreßt werden. Sie kann auch als dünne Tonplatte ausgebildet, also zerbrechlich sein. Die Mulde I ist durch die Haube η überdeckt. Bei der ähnlichen Ausführung nach Abb. 4 besitzt die in die Mulde eingesetzte bogenförmige Stützbahn m einen sich nach unten verjüngenden Schlitz, auf wei

chem der Kabelbogen liegt. Beim Bogendruck infolge Kabel dehnung wind das Kabel in den Schlitz nach unten gepreßt, wobei der federnde Druck der Schlitzschenkel einen wachsenden Widerstand bietet.

Die Einrichtungen nach den Abb. 9 bis 12 bestehen ebenfalls aus muldenförmigen Gehäusen 0, die mit einer Haube ρ bedeckt sind. Es sind darin mehrere Bogen für die zusätzliehe Kabellänge vorgesehen. Nach Abb. 9 und 10 werden die Bogen durch die in den Seitenwänden der Mulde ο gelagerten Stäbe q abgestützt. Auch diese Stäbe können zerbrechlich sein oder sich aus den Lagerstellen herausziehen lassen. Der die Bogen stützende Teil dieser Stäbe kann als Tragpfanne ausgebildet sein. Zur Erleichterung der Handhabung können derartige Gehäuse für mehrere Bogen aus einer entsprechenden Anzahl zusatnmensetzbarer Teile bestehen. Bei der ähnlichen Ausführung nach Abb. 11 und 12 liegen die Bogen der zusätzlichen Kabellänge waagerecht in der Mulde 0 und werden durch senkrecht in deren Boden eingesetzte oder damit aus einem Stück bestehende Steger abgestützt. Diese Stege r können beim Strecken der Bogen abbrechen oder mit ihrem Zapfen aus dem Boden herausgedrückt werden.

Es können auch mehrere Kabel über eine Abstützung geführt wenden, gegebenenfalls unter Einfügung von Trennwänden zwischen den einzelnen Kabeln. Für die zur Abstützung dienenden Querstäbe kann jeder beliebige Querschnitt und auch jeder geeignete Stoff vorgesehen sein. Sie können streifenförmig oder rund sein und z. B. aus Metall, Ton, Beton, Holz, Preßgut o. dgl. bestehen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zur Erzielung der Dehn- und Stauchbarkeit elektrischer Erdkabel, dadurch gekennzeichnet, daß in angemessenen Abständen besondere Gehäuse mit nachgiebigen verschieb- oder zerbrechbaren Haltern als Stütze der inneren Krümmungsseite der als zusätzliche Kabellängen dienenden Bogen des durch die Gehäuse hindurchgeführten Kabels angeordnet sind und zwischen der äußeren Krümmungsseite der nachgiebig gestützten Kabelbogen und der dieser Seite zugekehrten Gehäusewand ein bei Stauchungsbeanspruchung eine größere Krümmung der Kabelbogen ermöglichender Abstand vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen