DE614186C - Einrichtung zum Schutze von genullten Drehstromnetzen - Google Patents
Einrichtung zum Schutze von genullten DrehstromnetzenInfo
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- DE614186C DE614186C DES108929D DES0108929D DE614186C DE 614186 C DE614186 C DE 614186C DE S108929 D DES108929 D DE S108929D DE S0108929 D DES0108929 D DE S0108929D DE 614186 C DE614186 C DE 614186C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/02—Details
- H02H3/021—Details concerning the disconnection itself, e.g. at a particular instant, particularly at zero value of current, disconnection in a predetermined order
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
3. JUNI 1935
3. JUNI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 6870
Einrichtung zum Schütze von genullten Drehstromnetzen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. April 1933 ab
In Drehstromnetzen, in denen der Nullleiter einen Schutz gegen zu hohe Berührungsspannung
von Apparateteilen gewähren soll, darf ein im Nulleiter fließender Strom
eine bestimmte Größe nicht überschreiten, da andernfalls der Nulleiter selbst entsprechend
dem in ihm auftretenden Spannungsabfall eine unzulässige Spannung erreicht, so daß
die Schutzwirkung aufgehoben wird.
Für derartige Drehstromnetze besteht in Deutschland die Vorschrift, daß bei Kurzschluß
zwischen einem Phasenleiter und dem Nulleiter der Nennstrom der vorgeschalteten Sicherung höchstens den 1Z215 Teil des zulässigen
Nulleiterstromes betragen darf. Mit den üblichen Schmelzsicherungen, die in den Phasenleitern liegen, läßt sich ein Schutz
gegen unzulässige Berührungsspannungen dann aber nicht erzielen, da der Strom im
so Nulleiter bereits dann den kritischen Wert
erreicht, wenn die Ströme in den Phasenleitern noch weit unter der geringsten Auslöseendstromstärke
der Sicherungen, die durch die wirtschaftliche Ausnutzbarkeit der Phasenleiter gegeben ist, liegt.
Man hat, um die geschilderte Bedingung zu erfüllen, besondere Schalter vorgesehen, die
durch einen im Nulleiter liegenden Auslöser gesteuert werden und nur beim Überschreiten
eines bestimmten Nulleiterstromes die Phasenleiter abschalten. Dieser Schalter braucht
nur für eine verhältnismäßig geringe Abschaltleistung bemessen zu sein, da bei Kurzschlüssen
in den Phasenleitern die in Reihe mit seinen Kontakten liegenden Sicherungen zum Ansprechen kommen.
Zur Auslösung der Schalter benutzt man mit Vorteil Zeitauslöser, und zwar insbesondere
Wärmeauslöser. Die geringste Auslöseendstromstärke dieser Wärmeauslöser muß
immer, häufig sogar erheblich, tiefer liegen als die geringste Auslöseendstromstärke der
Schmelzsicherungen. Bis zur Öffnung des durch den Wärmeauslöser gesteuerten Schalters
sind die Wärmeauslöser daher dem Nullleiterstrom ausgesetzt. Liegt der Kurzschluß
zwischen Nulleiter und Phasenleiter nahe dem Auslöser, so kann der Nulleiterstrom erhebliche
Werte erreichen, so daß der Auslöser gefährdet ist.
Als Folge dieser Erscheinungen ergab sich, daß man. bei der Bemessung der Sicherungen
auf die Bemessung des Wärmeauslösers Rücksicht nehmen mußte, also als geringste Auslöseendstromstärke
der Sicherungen einen Strom wählte, den die Wärmeauslöser ohne Schaden kurzzeitig vertragen konnten, etwa
den 5- bis 7fachen des geringsten Auslöse-
*) Von dem Patentsucker ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Albert Müller in Berlin-Siemensstadt.
endstromes. Bei einem zu hohen Nennstrom der Schmelzsicherungen bestand ferner die
Gefahr, daß der Schalter vor Durchschmelzen der Sicherung ansprach und dann unter Umständen
zerstört wurde.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß oberhalb eines
gewissen Nulleiterstromes der durch den Wärmeauslöser fließende Strom selbsttätig
ίο herabgesetzt wird.
In der Figur ist ein ' Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Phasenleiter i, 2, 3 und der Nulleiter 4
sind an den Transformator 5 angeschlossen. In den Phasenleitern liegen die Kontakte des
Schalters 6 sowie die Schmelzsicherungen 7. Im Nulleiter liegt der als Bimetallstreifen
ausgebildete Wärmeauslöser 8, der bei einem bestimmten Nulleiterstrom die öffnung des
Schalters 6 herbeiführt. In Reihe mit dem Wärmeauslöser 8 liegt erfindungsgemäß die
Wicklung 9 des Überbrückungsrelais 10, dessen Kontakte 11 bei einem bestimmten
einstellbaren Überstrom im Nulleiter den Wärmeauslöser 8 und einen Teil der Relaiswicklung
9 überbrücken.
In Fig. 2 ist die Charakteristik des Wärmeauslösers und der Sicherungen mit und ohne
Verwendung des Relais 9 dargestellt. In der Figur ist die Auslösezeit abhängig vom Kurzschlußstrom
aufgetragen, und zwar sowohl für die Sicherungen 7 (Kurve S) als auch für
den WärmeauslöserS (Kurve W).
Der Kurzschlußstrom ist als Vielfaches des geringsten Auslöseendstromes des Wärmeauslösers
8 aufgetragen. Bei den dargestellten Kurven muß· der Bimetallauslöser kurzzeitig
ein den 7fachen Wert weit übersteigendes Vielfaches des geringsten Auslöseendstromes
aushalten. Die wirtschaftlich ausführbaren Typen der Wärmeauslöser vertragen dies nicht. Man müßte dann die
Sicherung für eine niedrigere Auslöseendstromstärke wählen und würde damit die Ausnutzbarkeit der Leitungen 1, 2, 3 herabsetzen.
Durch das in Fig. 1 vorgesehene Überbrückungsrelais 10 wird z. B. beim
vierfachen Nennstrom der Wärmeauslöser' 8 überbrückt. Das Erreichen gefährlicher
Stromstärken im Bimetallauslöser wird damit vermieden; denn beim etwa 7fachen Wert
des Auslöseendstromes schneiden sich die Kurven 6" und W. Unterhalb der Ansprechstromstärke
des Überbrückungsrelais arbeitet der Bimetallauslöser mit unveränderlicher
Empfindlichkeit, also bei großen Stromstärken mit sehr kurzer Auslösezeit.
Die Auslösestromstärke, bei der die Überbrückung des Relais 8 eintritt, kann man bei
der Ausführung nach der Figur dadurch beeinflussen, daß man das Relais 10 mit einer
einstellbaren Rückzugfeder versieht. Durch Anzapfungen an der Wicklung 9, an denen
einer der Kontakte 11 angeschlossen ist, kann man den Strom verändern, der entsprechend
dem Übergangswiderstand nach Schließung der Kontakte 11 noch durch den Wärmeauslöser
8 fließt. Der mit dem Wärmeauslöser 8 innerhalb der Stromverzweigung in Reihe liegende Teil der Wicklung 9 wirkt für den
nach Schließung der.Kontakte 11 eintretenden Betriebszustand wie eine regelbare Impedanz,
mit deren Hilfe die Stromverteilung eingestellt werden kann.
Sind die Anzapfungen der Wicklung 9 derart eingestellt, daß nach dem Ansprechen des
Überbrückungsrelais durch den Bimetallauslöser nur ein geringer Anteil des Nulleiterstromes
fließt, so wird der Bimetallauslöser wirksam geschützt. Man kann daher Sieherungen.mit
hoher Auslöseendstromstärke verwenden und die Phasenleiter gut ausnutzen. Andererseits kann es von Vorteil ■ sein,
wenn auch nach dem Ansprechen des Überbrückungsrelais durch den Bimetallauslöser
noch ein größerer Anteil des Nulleiterstromes fließt, die Anzapfungen an der Wicklung 9
also so gewählt sind, daß zu dem Kontakt des Überbrückungsrelais nur ein geringer Teil
seiner Wicklung parallel geschaltet wird. Der nach dem Ansprechen des Überbrückungsrelais
durch den Bimetallauslöser fließende höhere Strom hat dann nämlich zur Folge, daß auch die Auslösezeit geringer wird, der
Nulleiter also bei Überströmen eine geringere Zeit unter der gefährlichen Berührungsspannung
zu stehen braucht. Die jeweils günstigste Einstellung der Anzapfungen an den Wicklungen des Überbrückungsrelais
wird man am besten von Fall zu Fall nach den Betriebserfordernissen bestimmen.
Wenn das Überbrückungsrelais, das nach der Erfindung vorgesehen ist, bei hohen Nullleiterströmen
ein Abschmelzen der Sicherung vor der Auslösung des vom Bimetallauslöser gesteuerten Schalters hervorruft, so ist dies
als weiterer Vorteil anzusehen, da es eine Schonung des aus wirtschaftlichen Gründen
für hohe Abschaltleistungen nicht geeigneten Selbstschalters bedeutet.
Claims (3)
- Patentan spköche:i. Einrichtung zum Schutz von genullten Drehstromnetzen mit Schmelzsicherungen und selbsttätigem Ausschalter, der durch einen im Nulleiter liegenden Zeitauslöser, insbesondere Wärmeauslöser, gesteuert, wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Überbrückungsrelais (9) vorgesehen ist, dessen Wicklung im Nulleiter liegt und das bei einer bestimmten Strömstärke den Wärmeauslöser (8) überbrückt.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Kontakte des Überbrückungsrelais (9) an einer zweckmäßig veränderlichen Anzapfung der Relaiswicklung angeschlossen ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch j. und 2, gekennzeichnet durch eine in Reihe mit dem Wärmeauslöser (8), aber zusammen mit dem Wärmeauslöser parallel zu den Kontakten des Überbrückungsrelais liegende regelbare Impedanz.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108929D DE614186C (de) | 1933-04-05 | 1933-04-05 | Einrichtung zum Schutze von genullten Drehstromnetzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES108929D DE614186C (de) | 1933-04-05 | 1933-04-05 | Einrichtung zum Schutze von genullten Drehstromnetzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE614186C true DE614186C (de) | 1935-06-03 |
Family
ID=7529139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES108929D Expired DE614186C (de) | 1933-04-05 | 1933-04-05 | Einrichtung zum Schutze von genullten Drehstromnetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE614186C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743168C (de) * | 1936-04-03 | 1943-12-20 | Normalzeit Lehner & Co | Mit Doppelstrom betriebene Fernmeldeanlage mit einer in die UEbertragungsleitung eingeschalteten, als Stromweiche ausgebildeten UEberwachungseinrichtung |
US3064161A (en) * | 1957-11-18 | 1962-11-13 | Tor A Albertsson | Electric safety means |
-
1933
- 1933-04-05 DE DES108929D patent/DE614186C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743168C (de) * | 1936-04-03 | 1943-12-20 | Normalzeit Lehner & Co | Mit Doppelstrom betriebene Fernmeldeanlage mit einer in die UEbertragungsleitung eingeschalteten, als Stromweiche ausgebildeten UEberwachungseinrichtung |
US3064161A (en) * | 1957-11-18 | 1962-11-13 | Tor A Albertsson | Electric safety means |
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